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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 13.02.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-02-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191002134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19100213
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19100213
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-02
- Tag 1910-02-13
-
Monat
1910-02
-
Jahr
1910
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 13.02.1910
- Autor
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durch, daß die Angestellte einer ihrer Bekannten ei» goldene« Armband im Werte von KOO Mk. für tLb Mk anbot, kamen die Schwindeleien heraus In der Wohnung de- Mädchen« wurden 67 Pfand scheine im Werte von 7000 Mk. gesunden. * Grstze Unterschlag»»«»«, dei einer italte- »isch« v«tt. «in kleiner Beamter der Credite Italia unterschlug in den letzten zwei Jahren mittels Scheckfälschungen und falscher Buchführungen 670000 Lire. Zehn Mitangeklagte, meist kleine Beamte anderer Lanke», wurden verhaftet. Der Hauptan- stister entfloh und ließ seine Familie i» Elend zurück. * Gin VesängniSdirettor «l« «indrecher. In Kiew wurden bei einem Einbrüche zwei Diebe srst- genommen. Einer von ihnen wurde al- Direktor der Gefängnisse von Kischiii«w, Sagorodni, fcstgestellt. * Mampf -Wische« Poltzeideamte« und Po», ltkn« in Remscheid. In Remscheid wollten zwei Polizeibeamte einen Mann festnehmen, der von ver schiedenen Seiten Hilse erhielt Auch der Schmiede- geselle Radke suchte den Verhafteten zu befreien und einem Beamten den Säbel zu entreißen. Der Beamte machte jetzt von seiner Waffe Gebrauch und fügte dem Angreifer so schwere Verletzungen zu, daß dieser gestorben ist. * Ei«» Bluttat hat sich auf dem Rittergut Schwengfeld bei Schweidnitz abgespielt. Dort schlng der Dominialknecht Simon nach einem Streit Schaffer Lempert, der ihn wegen einer Unachtsam keit verwarnt hatte, mit einer schweren Schaufel über den Kopf. Mit furchtbaren Verletzungen der Schädeldecke, durch welche das Gehirn bloßgelegt wurde, brach Lempert blutüberströmt und besinnungs los zusammen. Der Schwerverletzte wurde albald nach dem Krankenhaus „Bethanien" in Schweidnitz überführt, wo er hoffnungslos darniederliegt. Der Verbrecher ist geflüchtet. * Gia gräßlicher Unglücksfall, der den Tod des Geschirrführers Reuter au- Jesewitz zur Folge hatte, ereignete sich gestern abend auf Bahnhof Jesewitz bei Eilenburg. Reuter war im Begriff, nachdem der Eilenburg-Leipziger Zug die Stelle passiert hatte, Milchkannen über das Gleis zu be fördern, al« der 7,02 Uhr von Leipzig eintrcffende Personenzug heranbrauste, dessen Maschine den Un glücklichen erfaßte und zur Seite schleuderte. Reuter, der verheiratet und Familienvater ist, war sesort tot. * I» Gcherz erhängt. In Lackow i. B. wollte sich der erst einige Wachen verheiratete Handelsmann Brych einen Scherz machen und seine Frau da durch erschrecken, daß er einen Erhängten spielte Der Scherz mißlang, die Schlinge zog sich fest zu und der Leichtsinnige fand so den Tod. * L»PeSst»rj «ine» Oberste«,. Aus Saarbrücken wird gemeldet: NlS der Koinmandeur de- 70 In santerie-RegimentS, von Schwarzkoppen, von einer Rekrutenbesichtigung auf den« Exerzierplätze zurück- kehrte, scheute sein Pferd Der Oberst stürzte zu Boden und erlitt einen Schädelbruch, dem er wenige Minuten später erlag. - Bläßlich ertlt«det. Ein tragische» Geschick ereilte den 83 Jahre alten Lehrer Eminelmann in Mühlhausen i. Th. Ohne vorherige Anzeichen ist G., der noch regelmäßig seinen Dienst verrichtete, in einer der letzten Nächte erblindet. * Ter Bock «l- Värtxr. In Reisen (Posen) wurde der Bürgermeister EchalowSky unter dem Ver dacht de« Betruges und der Unterschlagung verhaftet. * L»»deräare Mensch,»srei»»de. Rus Chicago wird gemeldet: Dem kranken Direktor der Southern Railway Company, Mister Mac Coullosy, stattete» zwei Einbrecher durch da« Parterrefenster seines Landhauses einen Besuch ab Die Krankenwärterin «ar gerade ausgegangen, und so übernahm der eine der „Menschensreunde" die Pflege des Kranken Er reichte diesem die Medizin, stellte die Temperatur und den Pul- fest und «nachte in dein aufliegenden Krankenbuch die entsprechenden Eintragungen. Der andere räumte inzwischen zusammen, waS an Schmuck- und Wertgegenständen zu finden war. Nach getaner Arbeit verabschiedeten sich de beiden höflichst. Die Ueberraschun, der Krankenwäterin soll nicht ge ring gewesen sein, denn dem Kranken war die Si tuation gar nicht recht zum Bewußtsein gekommen. Kirchennachrichten. Marachte St -rt»it«tio z» Kotzcuflet« chnchthal. Am Sonntag Jnvoeuvit, den 13. Februar, Vorm, 9 Uhr Pr«digtgotte«dienst: 2.K»r. 0, 1—10. Herr Pastor Schmidt. Hierauf Beichte und hl. Abendmahl: Herr Pastor Hiecke. Iüngling-verein: Abend» halb 8 Uhr im Gem«tnd«tzau4. Jungsrauenverein: Abend» halb 8 Uhr im Gemeindehaus. Montag Singstunde im Gemeindehau»saal. Donnerltag abend» 8 Uhr Passton»andacht in der Kirche. Wochcnamt: Herr Pastor Schmidt. Aar-chk St.Lhristophort zu Kohe«stei»-chr»flthak. Am Sonntag Jnvocavit. Borm 9 Uhr Hauptgottc-dienst. Predigt über 2. Kor. 6, I —Iv. Herr Pfarrer Albrecht. Hieraus Beichte und Kommunion. Nachm. halb 2 Uhr KindergotteSdicnst. Ev.-luth. Jungsrauenvercin fällt au». Montag, den «4. Februar abend» 8 Uhr Familienadend im Schwanensaal. Ev.-luth. InnMllgSve.ein abends 8 Uhr im Bereini- lolal. Landeskirchliche Gemeinschaft und Blaukrcuzvereintgung abend» halb 9 Uhr Breiteslraße 31. Evang. Arbeiterverein fällt au». Beteiligung am Familirn- abend de» Jungfrau«,ivrrein». Nächste Versammlung Montag, den ÜI. Februar. DonnerSiag.dcn 17. Februar, abend» halb 9 Uhr Passtonr andacht im Waisenhau-saal«. Wcchcnamt Herr Pfarrer Albrecht. Mo« Hierknugwitz. Am Sonntage Jnvocavit, den IZ. Februar 1810, vorm. ü Uhr Gottesdienst mit Predigt über 2. Kor. 6, 1—10. Herr Pastor Schödel. Vormittag» halb 11 Uhr TausgotteSdienst. Abend» 7 Uhr Jungfrouenveretn. Montag, den 14. Februar, nachmittag» 4 Uhr MisfionS- tränzchen Abend» 8 Uhr st, der Nupunger Schule Bibelstundc. «postelgesch. 8, 1 st. Wochenamt: Herr Pastor Schödel. Mo» Teroöors. Am Sonntag Jnvocavit, den 13. Februar, früh S Uhr GotteSdicnst. Herr Pastor Hildebrand. Nachmittag» halb 2 Uhr kirchliche Unterredung mit den Jünglingen. Abend» halb 8 Uhr Jungsrauenvercin. Montag, den 14. Fediuar, kein Frauenverein wegen der Kinderaussührung. Dienstag, den Id. Februar IV10, abend» 8 Uhr Bibel stunde in der Kirchschule Donnerstag, den 17. Februar, früh 9 Uhr Wochen- k o m m u n i o n. Die Woche für Taufen und Trauungen bat Herr Pastor Hildebrand, für Hauskommunionen und Begräbnisse Herr Pastor Böttger. Ao» Aer»sdorf Am Sonntag Jnvocavit, den 18. Februar, vorm. 9 Uhr Hauptgottesdienst mit Predigt über 2. Kor. 6, 1 — 10. Montag, den >4. Februar, abend» 8 Uhr Missivn»stunde in der Schule zu Bern»dorf. <L«»At»äerg mit Meinsdorf. Am Sonntag Jnvocavit, den IS. Februar, früh halb 9 Uhr Beichte, 9 Uhr HauptgotteSdienst mit Predigt über 8 Kor. S, 1—10 und anschließender AbendmahlSseier. Nach«, halb 2 Uhr Kindergotte-dienst. Jeden Dtenttag abend» 8 Uhr christliche Männervereini gung im Pfarrhaus«. Ao» L«»te»l-nrrdorf «tt I«Kt<« Am Sonntag Jnvocavit, den iS. Februar ISIO, vorm. halb 9 Uhr Beichte. Vormittag» > Uhr Sotterdienst mit Predigt und heilige» Abendmahl. Nachmittag» halb 2 Uhr Bibelstundr. Freitag, den 18. Februar 1910, vormittag» 10 Uhr Passion»gotte»dicnst mit Wochenkommunton. Ao« Arspru»g. Am Sonntag Jnvocavit, den 18. Februar, vormittag« 9 Uhr Piedigtgotterdienst. Ao» Müfle»är««d Am Sonntag Jnvocovit, den 13. Februar, Ktrchenvifi. tation durch Herrn Superintendent Aischer-Lhemnitz. Borm. 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt de» OrtSpfarrer« und An sprache de» Gpboru». — Kirchenmusik. Nach dem Predigtgotte»dienst HauSvätrrbesprechung tm Konfirmandenzimmer de« Pfarrhaus«». Nachmittag» 2 Uhr Katech>»mu»unterr«dung mit den Kon firmierten der letzten Jahre. Donner»tag, den 17. Februar, abend» '/ad Uhr Bibel- stund« der lande»tirchl. Gemeinschaft. Neues Stadt-Theater, Chemnitz. Repertotr von Tonntag, den 13. Februar bis incl. Sonntag, den 20 Februar 1S10 (Direktion: R Jefle). Datum: Borstellung. Anfang. ßsmk» IS. kl. Preise Außer Abonnrm. Sneewittchen. Siegfried. Bon Richard Wagner. '/,» Uhr 7 Uhr. MlNk- IS. 22. Vorst. b.Abonn. Der Freischütz. Romantisch« Oper in 4 Akt. v. T. Maria v. Weber. 7'/, Uhr Meiutag 18. 28. Borst. 6. Abonn. Der KönigSleutnant. Lustspiel in 4 Akten von Gotzkow. 7'/. Uhr Mitte ¬ ls. 24. Borst. 8 Abonn. Siegfried. 7 Nhr Ainiurrkz 17. 2b. Borst. 8. Abonn. Der KönigSleutnant. 7'/. Uhr Fulks 18. 26. Borst. 5. Abonn. Mit neuer NnistaUuxa an Dekorationen und Kostümen I Margarethe (Faust, Arote Oder tu 5 ilkten von LharlcS Bounod. 7'/, Uhr ßVGltztlK 19. 27. Borst. 8. Abonn. Emilia Galottt. Schauspiel in 8 Akten von G. E. Lessing. 7'/. Utzr ßiimkr 20. Kl. Preise Außer Abonnrm. Sneewittchen Tannhäuser. Große romant. Oper in 8 Akten von R Wagner. S Uhr 7-/. Uhr Alt«- Dheater. Bruder Straubinger, Operette in 8 Akten von Gdmund Syrier. (18./2.) Anfang 8 Uhr. Die Dollarprinzesfin, Operette in 8 Alten von Leo Fall. (I4?2.) Anfang 8 Uhr. Der Zigeunrrbaron Operette in 8 Akten von Johann Strauß, (I8./2.) Anfang r, Uhr. Gin Walzertraum, Operette in 3 ANen von O-car Strauß. ,16.2.) Anfang 8 Uhr. Bruder Straubinger. (17./2) Anfang 8 Uhr. Don Tesar, Operette in 3 Alten von Rudolf Dellinger. (I8./2.) Anfang 8 Uhr. Bruder Straubinger. (19.,2.) Anfang 8 Uhr. Girofi» — Virofk, Operette in 3 Akten von Tharle» Lrcocq (20./2.) Anfang 8 Uhr. In Vorbereitung: Da« Glöckchen de» Grvmiten, Over. Die Dame Kobold Oper. König Heinrich von Wildenbruch, Schauspiel. Der WahrhritSmund, Operette. Jadwiga, Operette. Wiener Blut, Operette. HattdelS-Vkachrichte«. Magdedne«, 11. Frbr »ornzucker exklusive S8proz. Rrndement'ILVO—12.97'/,. Nachprodukte exNus 7V pro,. Rendement 10,80-11,00. Stimmung: Stetig, vrotraff. I 28,28—28,80. Kristallzucker 1 —. Gem. Rasstuad« 28.00—28,28 «em. MeliS 22,80-22,78. Stimmung Ruhig. Rohzucker 1. Produkte Traufito frei an Bord Hamburg per gobruar 18,02'/, Gd.. 13,10 Br., per Mär, 18,07'/, Gd., 18 12'/, «r., per April «3,18 »d., 18,17'/, «r., per Mat 18,-0 Gd., 18 22'/, vr., per August 13,40 »d, 13,42'/, Br , per Oktober-Dezember 11,27'/, Gd., 11,30 Br. Stimmung: Ruhig. Wochenumsatz. 212000 Zentner. «mrlt», U. Februar. Amsterdam S Tage do. «rüffel do. Italien. Plätze 2 «Monat« 8 Tage 2 Monate 10 Tage 2 Monat« do. Kopenhagen Scheck London 8 Tag« London do. Madrid 8 Tage 3 Mona» 14 Tag« New-Pork «iei, Schea Parts Pari- bo. 8 T^e 2 Mon«« Petersburg do. 8 Tag« 8 Monlüe Schweiz 8 Tage Stockh. Gothenb. 10 Tag« Warschau 8 Lag« Wien » Tag« do. 2 Mona» Wochfol-Kurl». 20 478 81,27b 8498 20-FraukS-Etück« 16^78 Oesterreich. Banknol«» 88,0» Rufs. Banknoten 216,78 RrichSbankdiSkont Privatdiskant 2'/« "/. Hamburg, 11. Jebr. Weizen ruhig, Mecklenburger und Holsteiner 228? 0. Roggen ruhig. Mecklenburger und Holsteiner ISO-188, russischer 136.00. Gerste ruhig. Hafer stetig. Mai-ruhig La Plata IlS.SO. Wecker Regen. Baum«»»«. Bre««», 11. Febr. Ossizt-lle vtcltrrungrn der Baum wollbörse. Trndenz: Behauptet. Uzi. middl lolo 77,80. Ltderpvok, 11. Febr. 12 Uhr 48 Min. Umsatz iO' OO Ballen, davon für Spekulation und Export — Ballen. Amerikaner stetig, 1 Punkte höher, middl. und darunter"! Punkt höher, über middl. I Punkt niedriger. Ägypter fest, 1/8 höher. Lieferungen ruhig. Febr. 7,92, Februar-MSr, 7,91, Aprtl-Mat 7,^9, Juni-Juli 7,84, August-September 7,46. Aatzk«»,»e»«»«»«agen: Max Weiß, Kistenfabr., Lößnitz Emma verw. Murr, PensionSinb., Bautzen. Ernst Wilhelm Preibisch, TutS- befitzer, Reichenau. Unglückliche Hausfrauen gibt es heutzutage gar viele, »n den meisten Fällen rührt die Zerrüttung der Ehe jedoch nur von Geld- und NahrungSsvrgen her. Daher sollte die richtige Hausfrau bei der heutigen Teuerung vor allem sparen lernen, und daS kann sie hauptsächlich dadurch, daß sie sich zum Prinzip macht, keinen Gegenstand, den sie selbst Herstellen kann, sür teures Geldeinzukaufen. Besonder» dei der teuren Wäsche kann sie Bedeutendes sparen. Selbstansertigung derselben lehrt und über Neuheiten informiert am gründlichsten und besten die im Ver lage von John Henry Schwerin, Berlin ^V. 57, eischcinende Monat-schnst „JU»stli«rte Wäscht« Zeitung", deren reichhaltige Februarnummtr jocben zur Ausgabe gelangt ist. Der große praktische Nutzen diese- konkurrenzlosen Spezialblattes besteht in seinen herrlichen, überaus zahlreichen Vorlagen sür Damen-, Herren und Kindenvüsche, Babysachen, den zur Wäsche gehörigen Häkeleien rc., in dem jeder Nummer bcigegcbentn großen Schnittmusterbogen, seinem orientierenden Wäschebericht, den Klöppel- driesen, abwechselnd mü vielgestaltigen Monogramm- Verschlingungen rc., so daß selbst der Ansängerin die Sache leicht gemacht wild Abonnement- aus „Illustrierte Wäsche-Zeitung" für nur 60 Psg. viertel- jährlich durch alle Buchhandlungen und Postan- staltcn. Grati->Probenummern durch erster« und den Verlag John Henry Schwerin, Berlin ^V. 67. Man achte genau auf Titel, PreiS.und Verlag! I tt I L.IH I 6 li 6 MNl 1z, U LIIv8 8priekt über besten «Vlsl-Kaffee 66k- Welt Marga. Roman von E. Crone. »f /Nackdruck verbot«».) Als am nächsten Morgen die Zcii zum Vcimgchen herankam, bai Arco eindringlich, bei dcm Haidcbancrn bleiben zu düncn: „Las; mich Nier, Oukcl Hans, bis Tu ans Deinem Rückwege vvrbcikvmmst", bat er. „Ich fürchte mich vor dem weilen Wege im gliibenden Souucubraude und bleibe gern bei den freundlichen Leuten." Und er blieb. Als Pastor Biehler später eine Strecke in die Haide biuciugewaudcrt war, sah er die kleine Marga dort sitzen, seiner horrend. Die Augen des Kindes strahlten in uube'chreiblicher Freude. „Sei ganz rnbig, Onkel Pastor: Mutter pflegt ihn, Bater nimmt ihn mit in die Haide und ich singe ihm jeden Tag Lieder vor — immer neue — die aller- schönsten." Leichtfüßig lief sie zurück und bald mar die kleine Gestalt nm ein winziger Punkt in der sich im funkelnden Sonnenlicht endlos ausdchuenden Haide. Zweit«» Kapitel. Zehn Jahre waren seitdem vergangen und wieder kochte die Sommcrsouue zur Orde herab. Das Seebad Wvldnngei« war immer ein viel besuchtes gewescu, aber noch nie hatte die Kurlistc einen solchen Rrichlnm an Ramen von Klang und Bedeutung aufzuweisen gehabt, wie die diesjährige. Es schien, als habe der ganze vornehme Kreis a»s der fürstlichen Residenz sich hier ein Stelldichein gegeben. Das inhaltlose und doch so unruhige Treioeu eines hochsommerlichen Badelebeus hatte fast den Höhepunkt erreicht. Besonders die Jngcud kam kaum zum Aufatmen. Theater und Tanz, Korsos in btumengeschmückttn Gondeln zu Wasser, und Picknicks auf dem frische», grünen Rasen zu Lande, wichen häufig nordische» Feste», für deren trälimerischen Zauber die moudbeUe» Sommer nächte einen vollandeten Hintergrund abgaben. Trotzdem hielt es die strebsame Badeverwaltmig für ihre Pflicht, neue Abwechselungen zu ersinnen. Die letzte derartige Ueberraschnug war eine junge Sängerin, die seit einer Woche sich jeden Abend in dem hübschen Theater hören ließ. Man war einig darin, dak ' diese Konzerte an Reiz und Genuß alles bis dahin Gebotene nm ein Beträchtliches übertrafen. Die älteren Damen lobten nicht mir die herrliche, glockenhelle Stimme, sondern auch die Anspruchslosigkeit und Znnickhallnng der Künstlerin, die sowohl Promenade als Festlichkeuen beharrlich mied. Die Hcrremvelt teilte sich in zwei Gruppen. „Ein gottbegnadetes Wese»", pries die eine, die andere grollte: denn in Villa Venetia wies man die kost baren Blumenarrangements und ähnliche Huldigungen unweigerlich zurück. Selbst Besuchskarten wurden nicht angenommen, mochten sie noch so feudale Namen trage». Die junge» Dame» spräche» vo» Bcrcch.umg nud manche rote Lippe kränkelte sich in zorniger Amwallnng, denn trotz aller Zurückgezogenheit drohte Erika Hellis daS ganze Jnlercsse auf ihre Person zu vereinigen. War mau auch gern bereit, den« Talente einen bevorzugten Platz eiuznräumen, so ging diese Art der Verehrung der Künfllcrin über die Grenze hinaus, die man willens war, gelassen zn gewähren. Und doch nahm die Begeisterung täglich zu. Unter denen, die sich Mühe gaben, den Wall zu durchbrechen, der Villa Venetia umgab, war auch Baron Hannibal vou Dahlberg. „Ich schieste mich tot!" behauptete er und versuchte seinen« blühenden Gesicht einen leidenden Ausdruck zu geben und die fröhlichen, blauen Augen zu einem zorn- fnnkelnden Blitzen aufzustacheln. Fran Erna von Dahlberg wandte bei solchen Aus brüchen de«n Sohn gelangweilt den Rücken. Ueberspaunte Ausdrücke waren ihr zu jeder Zeit «»sympathisch und noch dazu um — — — eine Sängerin! Ernste Sorge verursachte solche Empfindelei ihr jedoch nicht. War die moderne Jugend auch in vielen Fälle» u»bereche»bar — im Kampf mit unkluge» Ge fühle» war die gewandte Frau bis jetzt Siegerin ge blieben. Und, sollte der Soh» die thörichte Anwandlung bekommen, selbst in die Wahl seiner Fra» eiiizllgreife», so meinte sie, ein zuverlässiges Mittel zn besitzen, um ganz allein die Persönlichkeit zu bestimmen, die sie für die Stellung einer zukünftigen Baronin von Dahl berg ansersebeil würde. War die Mntter des Gehorsams ihres Sohnes kicher, so schien es, als gedachte der Neffe, Graf Arco Ferrari, seinen eigene» Weg zu gehen. Es war ein laug gehegter Wunsch der weltklngen Fra», das; ihre einzige Tochter, Ellinor, den schöne», reichbegüterte» Vetter heirate, mid nichts war außer acht gelassen, diese» Plan wirksam z» fördern, aber noch war kein bindendes Wort von Seiten des jungen Grafen ausgesprochen. Frau vo» Dahlberg hoffte a»f diese» gemeinsame» Sommera»fe»tbalt. Hatte sie früher diese Verbindung heiß ersehnt, so wartete sie jetzt mit fieberhafter Un geduld aus die endliche Entschcidmig. Es stand zu viel auf dem Sviel. Daß Ellinor ihrerseits den Vetter von ganzem Herzen liebte, kam bei den Berechnungen nicht in Betracht. Nach Erna von Dahlberg? Dafürhalten waren „thörichte GefühlSätißcrungeu", wie sie die Liebe nannte, mir hemmender Ballast im reale» Lebe». Die Baroni» glaubte bis vor kurzem, ihrem Ziel nah« zn sein, aber seit der Anwesenheit dieser blut jungen Sängerin hatte sich manches geändert. Von Anfang an war Arco, der leidenschaftlich Musik li«bt«, «in «ifriger Besucher der Kouzert« gewesen. Das stand ihm z». Sein Blick ruhte jedoch stet« unverwandt auf der svlvhenhaften Erscheinung auf der Bühne, mit einem so eigenartige» Ausdruck, daß man «licht wußte, ob diese stumme Huldigung der Person oder der Kunst galt. — Das beunruhigte die Baronin im hohen Grade. Mit zmiebmeuder Entrüstung nahm die erregte Fran wahr, wie die Bewohnerin der Villa Venetia sich in Erinnerung zu bringet! ^erstand. Spät am Abend ließ sie, entweder in ihrem Salon vor geönncten Fenster», oder draußen ini Gartest, noch einmal ihre Stimme hören, und die Gesellschaft hatte sich schnell so sehr daran gewöhnt, daß sie sich nach dem Abendessen wieder im Kurgarlen zusammen fand, um dieses Genusses nicht verlustig zu gehen. So blieb Erika Hellis trotz ihres FernseinS der unbestrittene Mittelpunkt des Ganze». Die empörende Thatsache, daß es eine Sängerkn, eine sogenannte Künstlerin war, die sich diesen Platz gleichsam ertrotzte, nahm die Baronin fast als eine persönliche Kränkung. Das Ausglcichende im Zeitgeist schien auch hierher gelangt zn sein und drohte den Aufenthalt in Wölbungen unleidlich zu machen. Kaut» weniger als die Mutter, wenn auch in anderer Weise, litt Ellinor unter den gegenwärtigen Verhältnissen. Auch sie berührte das besonder« Interest«, da» Arco der Fremden widmete, schmerzlich, und traurige Gedankcu, die sie nicht beschwichtigen konnte, bleichten ihr die Wangen und ließen sie jeder Zerstreuung au« dem Wege gehen. - Die Mutter machte ihr Vorwürfe über die gering« Selbstbeherrschuug, die sie leicht müßigem Gerede preiS- geben konnte, aber hier half weder Tadel »och Mahmnit» Arco gegenüber verlor Ellinor mehr und mebk das Unbefangene in Wort und Wesen, das sie sonK so glücklich gemacht. Der Zwang, ihn« eine Gleich» gültigkett zu zeigen, die ihrem Herzen fremd war, drückte sie fast zu Boden. (Fortsetzung folgte
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