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Donnerstag, den 27. Januar 1910. Fernsprecher Nr. 151. Ler Gtadtrat. Donnerstag, den 27. Januar IVI«, abends 8 Uhr - Komm«,.» --- veranstaltet zu dem mit der Bitte um zahlreiche Teilnahme hiermit ring-loden wird. Besondere Einladungen an Behörden oder Private ergehen nicht. ' «n die gesamte Einwohnerschaft wird las Ersuchen gerichtet, durch v-flagg-n d-r Hü«f-r zu einer würdigen Feier deS Tage- beizutragen. H»he»stei«'Sr«stthal, am 17. Januar 1910 Der Ausschuß für vaterländische Festlichkeiten. Jur Jeier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers Tageblatt siir Aohenstetn-EmsNhat, Oberlungwitz. Sersdors, Kermsdors, Bernsdorf, Wüstenbrand, Urspmng. Mittelbach, Kirchberg, Erlbach, Langenberg, Falken, Langenchursdors, Meinsdorf, Küttengrund rc. s-Hsstrst-ll- «-hnstr.». 37. Jahrgang .. , . q<„.-„i,me der Sonn, und Festtage iSaltch abends ml« dem Datum des folgenden Tages. Vierteljährlicher Bezugspreis bei freier Lieferung ins Kaus MK.I.so, bet Abholung in der Geschäslsstelle Der .Kohenstein-Srnstthaler- Anzeiger erschein, m v Einzelne Nummern lv Psg. Bestellungen nehmen die Geschäfts- und Ausgabestellen, die Austrüger, sowie sSmtliche Kaiserl. Postanstalten und die Landbrieslräger entgegen. Als Extra- MK1LS. durch die Post bezogen joutzer Be> eug - Sonntagsblatt'. — Anzeigengebllhr für die Sgespallene Korpuszelle oder deren Raum 12 Psg., für auswärts IS Psg.; Im Reklameteil die Zeile 30 Pfg. Sämtliche Anzeigen finden beilage erhallen die Abonnenten jeden vonnt^l . , Annahme für die am Abend erscheinende Nummer bis vormittags N Uhr, gröbere Anzeigen werden am Abend vorher erdeten. Bei Wiederholungen wird entsprechender Rabatt gewähr«, gleichzetllg im .Oberlungwitzer Tageblatt 2iu, y . Anzeigen an oorgeschriebenen Tagen und Platzen wird möglichst berücksichtig«, eine varantte jedoch nicht übernommen. — Für Rückgabe etngesandtcr Manuskripte mach« sich die Redakiion jedoch nur bei alsbaldiger Zahlung. Die MI, nicht verbindlich. SLerLlLlLLrLererLereLLLiLiLl-rcrcrsiLiseLkLLiLLtLlLlLLLlLHLlLiLiLlLlL LtgrereriLlLersriLlLteLreriL^^^^^^ findet ^sisr Lss 21. Qsls'U.r-dS'ds.g'SS Lss Hs-issrs Donnerstag, den SV. Januar, abends 8 Uhr im „Lamm" ^sstKommsrs — statt. Alle vaterlandsliebenden Einwohner von Oberlungwitz und Hermsdors nebst ihren Angehörigen sind herzlich willkommen. Eintritt unentgeltlich. Osr Liir vs.^srILr»äissLL« i«. 2. Bezirksschule. Am Geburtstage Sr. Maj. Kaiser Wilhelms II. wird vormittags S Uhr Festak'uS. abgch lteii. Die geehrten städtischen Behörden, die Eltern unsrer Schüler, alle Freunde und Gönner der Schule werden hiermit ergebenst eingeladen. Hoheustein-Vrnstthal, den 24. Januar 1910 Das Lehrerkollegium. Dir Patzig. Znm Geburtstage deS Kaisers. Nach den Wetterwolken, die noch vor Jahres« frist den politischen Horizont Europa» bedeckten und von ihm bi» zum Au-gang deS Frühling» nicht wichen, ist e» wieder licht, hell und klar ge« worden. E» war eine schlimme Zeit, und daß st, nicht furchtbarer wurde, al» fie sich in den bedroh lichsten Momenten gab, da» heben wir in erster Linie dem taktvollen, klugen und energischen Ein« greifen desjenigen europäischen Fürsten zu danken, dessen Geburtstag wir heute feiern, — unseres Kaisers Wilhelm II Deshalb greift die Bedeutung des heutigen Tage» «eit über den engeren Rahmen unsere» deutschen Vaterlandes hinaut und interes« fiert alle Staaten, in denen stch Deutsche nieder gelassen haben oder wo sonst die Bevölkerung in freundschaftlichen Beziehungen zu unserem Vater« lande und seinem Kaiser steht. Dürfen wir in diesem Jahre den Geburtstag unsere» Kaiser» in diesem Ginne weltpolitisch be trachten, so dürfen wir in anderer Hinsicht seine andere, rein nationale Bedeutung keineswegs hinten ansetzen. Wie unser Monarch nach außen hin der Repräsentant unseres Volke- ist, so ist er es — oder sollte e» doch auch sein — nach innen. In seiner Person einen sich die Interessen aller BrvölkerungSschtchten, die sich sonst im politischen UlltagSkampfe gar grimmig zu befehden pflegen. Denn der Monarch soll und muß der nationale Brennpunkt aller volklichen Interessen sein, mögen fie auch sonst noch allzu weit auSeinandergehen. Nicht mit Unrecht beginnen heute schon die Stimmen einsichtiger Politiker lauter und lauter zu werden, die Vergleiche zwischen dem PartikulariSmuS früherer Jahrhunderte und dem heute bestehenden Partiku« lariSmuS der Parteien in Deutschland ziehen. Krinetweg» wollen wir da» Parteiwesen au» unserm Land verbannt wissen, denn eine parlamentarische Regierung ist ohn, Parteiungen schier undenkbar. Aber «in wenig abgrschwächter möchten wir die Kontraste sehen. Ein wenig mehr Fühlung zwischen den einzelnen politischen Räumen hielten wir in diesen Jahren de» waffenlosen, politischen Wett» kämpfe» nicht für unangebracht. Um hiermit ein- mal den Anfang zu machen, dafür wäre rin Lag »on na tonaler Bedeutung.- wie e» der Geburt«. Gaffer» ist, nicht der ungeeignetste. r» bedarf eigentlich kaum aller dieser Hinweise, denn überall in Stadt und Land wird de» Kaiser» Geburtstag .von Alt.und Jung in würdiger und geziemender Weise gefeiert »erden. Und dieser Brauch beweist die Einträchtigkeit und daS Innere Grsrstigtsein unserer Heimat, die die Jahre der politischen Zsrissenheit längst überwunden hat. DaS geeint« Vaterland empfindet auch ge« eint. Und so wollen wir unsere Festbetrachtung auSklingrn lassen mit den Worten: Heil Kaiser Dir im neuen Jahr In Frieden und in Stärke! Der Gott, der immer mit Dir war, Er segne Deine Werke! Er segne mild Dir Herz und Hand, Daß beide» nicht verzage, Und wirke für Dein deutsches Land, Das heut Dir frohen Gruß entsandt, An Deinem Ehrentage! TageSgefchichte. Orde»»v«rleih»»ge« anlä-lich der A»»ft«ü«»- frauzöfifcher K««ftwerke ia Berlin. Anläßlich der Eröffnung der Ausstellung von Werken der französischen Kunst des 18. Jahr hundert- in Berlin wurden dem Vizepräsidenten der Pariser Akademie de» beaux Art», Bonnat, der Rote Adlerorden III Klaffe, dem Sekretär deS französischen AuSstellungSkomitecS, DreyfuS, und dem Direktor de- Musse deS ArtS döcoratiss, Mettmann, der Kroneuorden H Klaffe verliehen. Et» Geschenk de» Kaiser» für de» franziisifchen Botschafter Eambon Der Kaiser hat dem französischen Botschafter Tambon eine Bronzemedaille mit seinem Bildnis auf goldbronzenem Sockel überreicht. Der Sockel trägt in französischer Sprache die Inschrift: „Der Kaiser dem französischen Botschafter Herrn Jules Eambon am 2b. Januar 1910.« Der Kaiser »ud die gerettete» Bergleute von der Zeche „Hosts»»«. Auf Kosten deS Kaisers findet heute nachmittag im Hotel „Rheingold« zu Watt-nsch-idt eine kleine Feier für die auf der Zeche „Holland* geretteten Bergleute statt. Au» den Kellern der königlichen Schloßverwaltung ist beim Bergamt bereit« eine Sendung Wein für diese Feier eingetroffen. 480 MtUioue« Mk »euer 4pro,«»tiger «.ich»« und preußtfcher Staatsanleihe« wurden von einem Konsortium deutscher Banken unter Führung der RrtchSbank und der preußischen Seehandlung übernommen. Bon der Anleihe, die bis 1918 unkündbar ist, entfallen 140 Millionen auf Preußen. Die öffentliche Zeichnung findet am 5. Februar zum Kurse von 102 statt. — Da» Reich und Preußen treten mit ihrem Anleihe« brdürfni» in diesem Jahre früher als sonst an den Kapitalmarkt heran. Die vorjährige Emission von 800 Millionen Mk. wurde erst am 2S. April an« gekündigt. Die srühzeittge Vornahme der Emis« stonSankÜndigung bezweckt, daß nicht, wie eS früher oft der Fall war, das Anlagebedürfni» durch allerhand andere heimische oder auch durch erstklassige fremde Emissionen gedeckt wird, «he sich die Ansprüche deS Reiche» und Preußens melden. Obwohl die Anleihekredite von den Parlamenten noch nicht bewilligt sind, wurden die neuen Anleihen deshalb schon jetzt herau-gebracht. DaS Reich verfügt über 718'/, Millionen offner Kredite. ES macht davon zunächst nur etwa die Hälfte flüssig und wird voraussichtlich später die andere Hälfte durch verzinsliche Schatzanweisungen decken. Di« Maßregel»«- «i«e» »atio»allib«ral«» Beamte» - Di« nationalliberale Fraktion des preußischen Abgeordnetenhauses hat folgende Interpellation eingebracht: „Ist die kgl. StaatSregierung unter« richtet, daß in der Provinz Posen gegen Beamte wegen ihre» Eintreten- für die nationalliberale Partei amtliche Maßregelungen ergriffen worden find? Billigt fie diese Maßnahmen?« Die Inter pellation soll einen Fall im Auge haben, bet dem ein Beamter, der im nationalliberalen Sinne agi tatorisch tätig war, vom Regierungspräsidenten gemaßregelt worden sein soll. Eine weitere deutfch« Geldfordernng a« di« r«sstsche Regier«»-. Nach einem Telegramm d«r „B. Z. am Mittag* aus Petersburg reichte die ElektrtzitätSstrma Sie men» L Halske bet den Petersburger Gerichten eine Klage gegen die russische RegierungSverwal« Lung kaukasischer Mineralwasser auf 300 000 Rubel unbezahlter elektrischer BeleuchtungSrech- nungen ein. Orsterr«ich»U«-ar». Trotz seine- üblen Empfanges im Parlament will da» neue ungarische Kabinett Khurn-Hedrrvary die Flinte einstweilen nicht int Korn werfen, viel mehr auf einen groben Klotz einen groben Keil setzen und den Reich-lag nach Hause schicken, wenn er ein Mißtrauensvotum beschließt. In seiner kurzen Programmrede suchte sich der neue Minister präsident nicht »hne Erfolg von dem Vorwurf zu befreien, ein „Knecht« Oesterreich- zu sein. Ehe sich ein bestimmter Urteil über das Schicksal deS gegenwärtigen Ministeriums bilden läßt, find di« nächsten Sitzungen des ungarischen Parlaments abzuwarten, denen man mit großer Spannung entgegenfieht. Pr«»ße»f,i»dlich« A»»schr«it»«-o» i» Lemder» Jn der Karl Ludwigstraße in Lemberg ist seit einem Jahre «ine Zweigniederlassung de» preußischen Schuhwarenhausrs „Salamander« etabliert. Gegen diese Firma hat nun der Boykottverein eine Agi tation etngeleitit, damit die polnische Btoölkerung so lange dort nicht- kaufe, al» das preußische Enteignung-gesetz in den von Polen bewohnten Landesteilen Pr-ußens in Kraft bleibe. Nach einer stürmischen Versammlung deS Boykottvereins zog eine «ausendköptzge Menge unter Führung der UntverfitätSstudente» vor den Laden des Schuh« Warenhauses und zertrümmerte dort die riesigen Auslagefenster und Spiegelscheiben. DaS Polizei« aufgebot erwieS sich zu schwach, um die Menge zurückzudrängen, die unaufhörlich „Nieder mit den Preußen! Fort mit den preußischen Lakaien!« rief. Nun wurde eine Kompagnie Militär von der nahen Wache geholt, di« im Sturmschritt unter dem Kommando eine- Leutnants herbeikam und die Karl Ludwigstraße von den Leuten säuberte. Spa»ie». Am Dienstag trat in Barzelona da» Kriegs gericht zusammen behufs Aburteilung von 49 Einwohnern der Vorstadt Horta, dir angeklagt waren, ein Nonnenkloster während der Julireoolte angesteckt zu haben. Der Ankläger beantragte gegen 12 Angeklagte die Todesstrafe, gegen 4 lebenslängliche, gegen 9 vierzehnjährige, gegen 2 zwölfjährige Zuchthausstrafe und gegen »2 Frei sprechung. Die Urteile bleiben geheim, bis der Generalkapttän sie bestätigt. R«ßla«d. Der Mörder deS Petersburger PolizetchefS Karpow, Alexander Petrow all», WoSkroffenSki, wurde am Dienstag früh in der Peter-PaulS- Festung durch den Strang hingertchtet. Gri«ch«nla»d. Die Militirliga ist entschlossen, sich auszulösen, da Griechenland andernfalls im Auslände jeden Kredit verliert und zur Ausführung seiner Heeres- und Martneresormen zur Aufnahme ausländischer Anleihen genötigt ist. Die Auflösung hat aller- ding- nur formelle Bedeutung. Der Chef der Liga, General ZorbaS, wird nämlich in da» Ministerium eintreten, das neu gebildet werden soll. Als Mitglied der Regierung wird General Zorba« seine Pläne um so ungenierter verfolgen und durchführen können. Sächsischer Landtag. Dresden, 2S Jan. Die Zweite Kammer nahm heute ihre Sitzungen wieder auf und beriet in Gegenwart de- Kultusminister» über die Etat kapitel 92 und 96, die Technische Hochschule zu Dresden und die Volksschulen betreffend, sowie übrr Dekret IS. Bei Kapitel 92, Technische Hochschule, teilte der Kulturminister Dr. Beck mit, daß an der Technischen Hochschule zu Dresden zur Ausbildung der technischen Gemeindebeamten eine Abteilung für Städtebau in Vorbereitung ist und die Re gierung damit umgeht, einen Lehrauftrag für die mit Luftschiffatzrt in Verbindung stehenden trch« nischen Fächer zu erteilen. Bet Kapitel.96 betont zunächst Abg. Dr. G«tzfert-Zschopau (Natl), r» müsse in dem