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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 12.10.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-190010121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-19001012
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-19001012
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-10
- Tag 1900-10-12
-
Monat
1900-10
-
Jahr
1900
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 12.10.1900
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Nr. 2S7. ununterbrochen in Halberstadt auf; die übrigen fünf Jahre ver brachte er in verschiedenen Orten Deutschlands. Auf seiner Reise kam er nun auch in die Gegend von Blumenthal, wo er wegen Bettelns von dem Gendarmen Kurzhals in Vorbruch verhaftet wurde. * Rotz und Retter aus der Steinzett. In der letzten Sitzung des wissenschaftlichen Vereins an der Akademie Münster berichtete Professor Dr. Landois über Skelettfunde von einem Roß mit Reiter, die Schulte-Wibberich bei Sünninghausen entdeckt hat. Das Pferde-Skelett gehörte einem etwa 10jährigen Hengste mittelgroßen, aber außerordentlich starken Schlages an; der daneben begrabene Reiter war ein junger Mann mittlerer Größe. In einer der birnförmigen Kochgruben wurden ein Steinbeil und Scherben von Kochgeschirren ursprünglichster Art blobgelegt. * Ein Grotzstadt-Drama. Schwere Trauer haben drei junge Leute, die aus angesehenen Familien Hamburgs und der Nachbarstädte stammen, über ihre Eltern gebracht. Am.Dienstag sand man bei Ratzeburg drei junge anständig gekleidete Männer im Alter von 22, 26 und 28 Jahren auf dem Gartenlande hinter der Stadt erschossen. Die Leichen lagen je fünf Schritte M einander entfernt, bei jeder Leiche lag ein Revolver. Nach dt» gefundenen Papieren sind diese Persönlichkeiten aus Hamburg drei Angestellte der Möbelfabrik Loev in Hamburg, Große Mchaelisstraße 31-33, Namens R., I. R. von Ratzeburg und A. aus Altona. — Das „Hamb. Fremdenbl." erfährt hierzu: Vor einigen Tagen entdeckte Herr Loev, daß in seinem Geschäft be deutende Unterschlagungen stattgefunden haben mußten, da der Ver dienst nicht im riä tigen Verhältniß zum Einkauf und Absatz stand. Die näheren Nachforschungen ergaben, daß ein direktes Komplott in seinem Geschäft bestand, durch welches Herr L. jährlich um etwa S—8000 Mk. betrogen wurde; die Mitglieder dieses Bundes, welchem außer den Kommis auch ein Lehrling angehörte, begingen ihre Unterschlagungen dadurch, daß sie falsche Checks in den Check büchern ausstellten. Sie trugen in diese Checks immer kleinere Summen, als thatsächlich vereinnahmt waren, ein und theilten dann das so erlangte Geld, um es Abends in zweifelhafter Ge sellschaft zu vergeuden. Der Betrug kam dadurch heraus, daß derLehrling bei einer Nachfrage nach dem Checkbuch einen falschen Block aus der Tasche zog. Als darauf der Lehrling verhaftet wurde und bei seinem Verhör seine und seiner Kumpane Schand taten eingcstand, wurden die drei Kommis flüchtig und begaben sich nach Ratzeburg, um ihrem verfehlten Leben ein Ende zu machen. Der Leichtsinn der drei jungen Leute ist um so be- llagenswerther, als sie von ihrem Chef durchaus anständig salarirt wurden und, da sie aus gut situirten, angesehenen Fami lien stammten, ihr Gehalt vollkommen für sich verbrauchen konn ten. Zudem befanden sich alle Drei bereits seit Jahren im Ge schäft des Herrn Loew und hatten theilweise sogar dort gelernt. — Die drei jungen Leute kamen am Sonntag in Ratzcbprg an und vergnügten sich in verschiedenen Lokalen. Geld fand man bei den Leichen nicht mehr vor, wohl aber Uhren und Ketten. Ein vorgefundener Zettel trug die Worte: „Gott befohlen, letzte Nacht!" * Wegen Ungebühr vor Gericht hat das Schöffengericht in Alzey einen Handelsmann zu einem Tag Hast verurtheilt, weil er im Gerichtssaal, um sich die Zeit zu vertreiben, während der Verhandlung eine Zeitung las. "„Selbstmörder-Fänger." -Eine der Selbstmord methoden, die am häufigsten in Italien angewandt wird, ist die, sich von einem Schnellzng überfahren zn lassen. Der Tod ist in diesem Falle sicher und tritt gewöhnlich sofort ein. Vor kurzem wurde der Schnellzug Genua — Rom im Laufe von' acht Stunden nicht weniger als viermal dazu ausersehen, vier Indi viduen, die des Lebens müde waren, ins Jenseits zu befördern. Ttc außergewöhnliche Häufigkeit der Selbstmorde mit Hülfe der Eisenbahn hat nun, wie einem Londoner Blatte aus Rom be richtet wird, zur Einführung eines besonderen Apparats geführt, der vorn an der Lokomotive befestigt wird und den „Kuhfängern" aus den amerikanischen Linien ähnlich ist. Dieser Apparat ist dazu bestimmt, die Selbstmörder aufzunchmen und sie sicher auf eine Plattform zu setzen. Er rettet die Selbstmörder vom Tode und verschafft Ihnen überdies eine freie Eisenbahnfahrt. * Von dem schrecklichen Heivelverger Eisenbahnunglück berichtet die „Bad. LandeSztg.". Erstaunlich schnell setzte bei der Katastrophe die Hilfsaktion ein. Im Lokalzug waren alle Lichter erloschen, die Dunkelheit macht das Stöhnen und Wimmern der armen Verunglückten nur noch herzzerreißender. Aber schon naht Hilfe. Da eilt vor Allem die Schlierbacher Feuerwehr herbei, mit ihren Beilen Luft schaffend an den versperrten Wagen. Die Heidelberger Feuerwehr und Sanitätskolonne sind ebenfalls rasch zur Stelle, Mitglieder von Ruderklubs aus Heidelberg, Eberbach und Speyer, die sich auf dem Neckar befanden, sind herbeigeeilt und bieten hilfreiche Arme und Hände, während flinke Radfahrer nach der Stadt sausen und Aerzte und Krankenschwestern von den ersten besten Krankenstationen und Privathäusern abrufen. Auch die Garnison läßt nicht lange auf sich warten, um den Schauplatz des Unglücks gegen Neugierige abzusperren. Auch die Vertreter der Obrigkeit, Geheimrath Pfister, der Amtsvorstand, Bürger meister Walz, waren rasch zur Stelle, desgleichen Regierungs- rath Hartmann von der Eisenbahnbctriebsverwaltung, der zufällig auf einem Spaziergang in unmittelbarer Nähe begriffen war. Mit größter Energie und Entschlossenheit griff Alles an, um die Verletzten aus den Trümmern hervorzuziehen, wobei es — wie könnte es anders seiB— zn erschütternden Szenen kam. Zer schmetterte und abgeschlagene Gliedmaßen lagen thatsächlich an der Unglücksstelle umher, und das Blut schoß zu einzelnen Wagen heraus. Einzelne Verletzte gaben erst Schmerzenslaute von sich, nachdem sie aus ihrer schrecklichen Lage befreit waren. Hier trägt eine Sterbende gefaßten Muthes Grüße an ihre Eltern auf, dort wirst sich eine Braut verzweifelt über den ver stümmelten Leichnam des Verlobten, mit dem sie noch kurz zuvor rosige Zukunststräume spann. Wunderbare Rettungen werden neben erschütternden Verzweiflungsszenen erzählt. Ein vier Jahre altes Kind wird wimmernd unter den Trümmern entdeckt, als die Rettungsmannschaft abziehen will, und unverletzt hervor gezogen. Durch die enge Hauptstraße aber, die sonst vom fröh lichen Treiben der heimkehrenden Ausflügler widerhallt, bewegt sich ein schier ununterbrochener melancholischer Zug von Fuhr werken aller Art. In der Klinik des akademischen Kranken hauses wartet bereits Geheimrath Czerny an der Spitze seiner Ussistenten der herankommenden Hilfsbedürftigen, die von Seufzern ler Erleichterung und des hoffenden Zutrauens in diese Räume geleitet werden. Mit Ruhe und Umsicht walten die Aerzte ihres menschenfreundlichen Amtes. Die äußere Umgebung des akademischen Krankenhauses läßt nichts mehr ahnen von der grauenvollen An zahl unerwarteter Pfleglinge, die in seinen stillen Mauern ausge nommen worden sind. — In der „Heidelberger Ztg." erzählt ein -Herr, der sich im hintersten Wagen deS Lokalzuges befand: Ich 'hatte ursprünglich am Fenster der viertlctztcn Bank gesessen. Auf der Station Jägerhaus füllte sich der Wagen aber so, daß einige Damen nicht Platz fanden; ich stand also auf und räumte den Platz, mir zum Glück, den Damen aber vermuthlich zum Unglück. Beim Hausacker fuhr unser Zug sehr langsam, vielleicht stand er ganz, das kann ich nicht genau angeben, als man plötzlich das Rollen des hinter uns Herbrausenden Kurszuges hörte. Ein zum Fenster hinausschauender Passagier machte im gleichen Augenblick verzweifelte Anstrengungen, aus dem Fenster ins Freie zu gelangen. Ich hatte an die Kante einer Bank mich angelehnt, sprang in die Höhe, im gleichen Augenblick gab es auch schon einen furchtbaren Stoß und Krach, worauf ein schreckliches Schreien, Stöhnen und Wimmern antwortete. Ich fühlte mich an beiden Füßen ein wenig festgeklemmt, zugleich drang ein unerträglich heißer Wasserdampf gegen mich vor. Einen Augenblick gab es durch Zugluft ein wenig Kühlung, zu gleicher Zeit bekam ich meine Füße frei, kletterte über daS Gepäck netz — einen andern Weg gab es nicht — in daS nächste Abtheil und gelangte von da durchs Fenster inS Freie. Als ich dann von außen nach meinem Abtheil ging, um nach meinen beiden mitreisenden Freunden zu sehen, waren schon Bahnbeamte zur Stelle und mit der Hilfeleistung beschäftigt. Einer meiner Freunde ist leider auch ein Opfer der Katastrophe geworden, beide Beine wurden ihm abgequetscht. Neueste Nachrichten. Grohwar-ein, 10. Oktober. In Komadi ist eine der Szegediner Hanfspinnerei gehörige Hanffabrik abgebrannt. Der Schaden wird auf drei Millionen Kronen geschätzt. Grotzwardein, 10. Oktober. Ein Passagierwagen der von Remecz kommenden, dem Grafen Eugen Zöchy gehörigen In dustriebahn entgleiste und fiel in den Jadfluß. 3 Paffagiere waren sofort todt, 8 wurden schwer verletzt. Wien, 10. Oktober. Die „Polit. Korresp." meldet aus Rom: Dem Vatikan sind einige Berichte zur Kenntniß gebracht worden, welche Pater Giordano aus Pergine in Südtirol an den Guardian seines Klosters in Trient gelangen ließ über die Erlebnisse in China, wo er die Missionsstation U-pa-tse leitete. Es geht aus diesen Mittheilungen hervor, daß die Mission U-pa-tse völlig zer stört ist; sie hätte ihre Thätigkeit auf ein Gebiet erstreckt, das so groß ist wie ganz Südtirol. Die Kirche, das Missionshaus, die Waisenhäuser und die Privathäuser von chinesischen Christen wurden niedergebrannt und viele christliche Bewohner ermordet und verstümmelt; die Zahl der Opfer ist noch nicht festgestellt. Pater Giordano und andere Geistlichen konnten sich nur durch die Flucht nach Hankau retten. — In der Mandschurei wurden der Bischof, fünf Missionare und zwei Schwestern niedergemacht, in der Provinz nicht weniger als 50 Missionare getödtet, ferner ein Bischof und viele Laienchristen. In der Provinz Tschili wurden zwei Missionare und 500 Gläubige zu Tode gemartert; im Bezirk Peking haben die Boxer über 600 Christen ermordet; das Vikariat von Hunau ist vollständig zerstört. Prag, 10. Oktober. Der Landesausschuß nahm mit Allen gegen die Stimmen der beiden deutschen Beisitzer einen Antrag Skarda an, nach dem die Regierung aufgefordert werden soll, den Landtag einzuberusen. Washington, 10. Oktober. Der Monatsbericht des Ancker- baubureaus beziffert den Durchschnittsstand von Mais mit 78,2, Buchweizen 72,8, den Durchschnittsertrag bei Roggen mit 15,1 Bushels, Hafer 29,5 Bushels. Eigene Drahtberichle. Mach Schlug der Redaktion erngegange» Dresden, 11. Oktober. Der König jagte heute auf dem Kreyer Revier. — Am 18. Oktober werden die Königl. Maje stäten von Moritzburg nach Strehlen übersiedeln. Berlin, 11. rktober. Wie die „Berl. Reuest. Nachr." hören hat sich Fürst Herbert Bismarck entschlossen, eine voll ständige Sammlnng der Briefe des Reichskanzlers Fürsten Bis marck an seine Gemahlin der Oeffentlichkeit zu übergeben. Die über 500 Nummern bestehende Sammlung, welche die Lage von 1847 bis 1892 umfaßt, wird zu Weihnachten bei Cotta erscheinen. Wien, 11. Oktober. Nach einer Meldung czechischer Blätter beschlossen mehrere angesehene jungczechische Führer, im neuen Reichsrath die Obstruktion gänzlich aufzugeben. London, 11. Oktober. Bis früh 1 Uhr waren gewählt: 355 Ministerielle, 128 Liberale und 77 Nationalisten. Die Ministtriellen gewannen bisher 27, die Opposition 25 Sitze. Campbel Bannerman wurde in Stirling mit 630 Stimmen Majorität wiedergewählt. Im Jahre 1895 betrug seine Majoriät 1127 Stimmen. London, 11. Oktober. Die „Times" bespricht die Frage der Rekonstruktion des Kabinetts und sagt, es bestände weit ver-« breitete Unzufriedenheit über die Leitung einiger der wichtigsten Departements; im besonderen bestehe das Land darauf, daß das Kriegsamt und die Admiralität unter die Leitung der geeignetsten Männer, über die man verfüge, gestellt werden. Chamberlain sei im Hinblick auf die Regelung der südafrikanischen Angelegen heit noch unentbehrlich im Kolonialamt. Lord Salisburys Doppelstellung als Premierminister und als Staatssekretär des Auswärtigen befriedige nicht; aber eine Aenderung in dieser Hin sicht sei unwahrscheinlich und schwierig. Das Blatt rühmt so dann Salisburys Leitung des Auswärtigen Amtes. Paris, 11. Oktober. Aus London kommt die Meldung, die Liberalen würden gleich nach Beendigung der Wahlen eine parlamentarische Untersuchung über den Transvaalkrieg und namentlich über die Militärverwaltung verlangen. Die Inter pellanten sollen nach ihrer Behauptung über die begangenen Gesetzesverletzungen vortrefflich mit Beweisen ausgerüstet sein. Die Untersuchung soll die Versetzung Chamberlains in den Anklageznstand zur Folge haben. Newyork, 11. Oktober. Ein Haufen Ausständiger wollte in dem nicht vom Ausstande berührten Kohlenbergwerke bei Oneida den Verkehr der Kohlenzüge verhindern und wechselte Schüsse mit der von der Gesellschaft angestellten Schutzwache. Ein Mann der Schutzwache wurde getödtet, ein anderer, sowie einer der Ausständigen ernstlich verwundet. Verschiedene Arbeiter wurden durch Steinwürfe verletzt. Neueste Nachrichten und Telegramme ans China. Hongkong, 10. Oktober. Reutermeldung. Aus Samshun wird berichtet: Man glaubt, die Rebellen halten zwei Stellungen etwa 10 Meilen nördlich der britischen Grenze besetzt. 1000 Mann chinesischer Truppen sind gestern in Samshun einaetroffen; weitere 1000 Mann werden heute erwartet. 1S00V Mann iso». Truppen aus Indien werden nach Hongkong beordert werden. Die 16. bengalischen Lanzenreiter und das Hongkong-Regiment find hierher zurückberufen. Man befürchtet nach einer den Be hörden zugegangenen Mittheilung den AuSbruch eines allge meinen Aufstandes in den südlichen Provinzen im November. Ein französisches Transportschiff und ein japanisches Kriegsschiff sind hier eingetroffen. -s- Washington, 10. Oktober. (Reutermeldung.) Die formale Note, in der die Ansichten der amerikanischen Regierung über die verschiedenen Punkte der französischen Note auseinander gesetzt werden, ist dem Sekretär der sranzösischen Botschaft heute Nachmittag zugestellt worden. Ueber ihre Haltung bezüglich der Bestrafung der chinesischen Führer hat sich die Regierung schon erklärt. Die Aufrechterhaltung des Waffeneinfuhr verbots ist die Regierung nicht in der Lage, zu einer nothwendigen Vorbedingung weiterer Verhandlungen zu machen. Den Vorschlägen betreffend eine billige Entschädigung und ständige Wachen für die Gesandtschaften wird bereitwilligst zugestimmt werden. Dagegen ist die Regierung nicht geneigt, so weit zu gehen, die Schleifung der Takusorts zu einer unum gänglichen Bedingung zu machen. -j- Tientsin, 10. Oktober. (Reutermeldung.) Der Abmarsch der Expedition nach Paotingfu ist auf Freitag festgesetzt. Das Expeditionscorps wird 7000 Mann stark und aus Deutschen, Engländern, Franzosen und Italienern zusammengesetzt sein, -f London, 11. Oktober. Die „Times" melden aus Peking vom 4. d.: Gestern haben britische und italienische Truppen den Sommerpalast besetzt und geplündert und die Chinesen ver drängt, die mit Erlaubniß der Russen, aber ohne vorherige An frage bei den anderen Mächten nach dem Palais vorschritten. Die Deutschen halten den Palast der Kaiserin Wittwe besetzt, welchen die Russen, nachdem sie ihn geplündert, den Chinesen wieder eingeräumt hatten. Die Russen ziehen ihre Soldaten weiter zurück. -f London, 11. Oktober. Die Blätter melden aus Schanghai: Der kaiserliche Hof sei am 6. Oktober in Tschao-Tscheng im Südosten von Schansi angekommen. Die Daily-News meldet aus Schanghai von 9. d.: 5000 Mann der Dreifaltigkeits-Ge sellschaft schlugen die kaiserlichen Truppen westlich von kMnlung und ziehen letzt südwärts. s - London, 11. Oktober. Der „Morningpost" wird auS Shanghai vom 9. gemeldet: Die chinesischen Truppen hier be stehen aus 3000 Mann mit 40 Kanonen. Außerdem befinden sich 1500 Mann in Wusung und 15000 Mann in der Ent fernung eines Tagemarsches. Der Gouverneur von Shantung hat den Befehl erhalten, 50000 Mann auszuheben. -f London, 11. Oktober. „Daily Mail" meldet aus Rom,' der italienische Vertreter in Peking habe seiner Regierung telegraphisch mitgetheilt, daß die Meldung von dem Tode der Kaiserin sich bis in die Hauptstadt fortgepflanzt habe; die Kaiserin soll bereits beigesetzt sein. Die chinesischen Behörden weigern sich, die Nachricht zu dementiren oder zu bestätigen, -f Washington, 11. Oktober. Nach einer Depesche aus Peking vom 8. soll Mittwoch eine kleine englische Expedition nach dem Kohlenminendistrilt in den westlichen Hügeln abgehen. Chinesischen Berichten zufolge verließ Tungfuhsiang mit starker Truppenabtheilung Taiyenfu. Sein jetziger, Aufenthalt ist unbekannt. -f- Volkswirthschaft. -s- Der Handelskammer Dresden sind Mittheilungen über daS unlautere Gefchäftsgebahren verschiedener Firmen des Auslandes zugegangen, namentlich über ein Kommissionsgeschäft in Buenos Aires, einen Ausstellungs-Unternehmer in Caracas, sowie eine Firma in New-Jork, welche sich der Vermittelung eines Rotterdamer Spediteurs bedient hat. Näheres ist in der Kanzlei der Handelskammer, Ostra-Allee 9 pt. zu erfahren. Stanvesamtsnachrichten aus Niederschöna mit Hetzvorf «. Wüstyctzvorf uud Herrudorf mit Erlicht für Monat September 1900. Geburten: Dem Fischhändler Richter in Heßdorf eine Tochter; dem Wirthschastsbesitzer Schuberth in Niederschöna eine Toch:er; dem Waldarbeiter Baumgart in Herrndorf eine Tochter; dem Maurer Honrey in Herrndorf eine Tochter; dem Dachdecker Lorenz in Heßdorf eine Tochnr; dem Gutsbesitzer Mühlberg in Niederschöna eine Tochter; dem WirthschastSbesitzer Kästner in Erlicht eine Tochter; dem Tischler meister Oppelt in Heßdorf ein Sohn; dem Maurer Lindner in Nieder schöna ein Sohn, hierüber eine uneheliche Tochter in Hetzdors. Aufgebote: Der Former Friedrich Ernst Rannig in Freiberg und Ida Selma Ackermann in Niederschöna; der Wirthschastsbesitzer Feldmann in Frankenstein und Martha Franziska Schubert in Nieder schöna; der Waldarbeiter Max Richard Reichelt in Mönchenfrei und Ida Hulda ClauSnitzer in Niederschöna. Eheschließungen: Der Maurer Heinrich Paul Knöbel in Niederschöna mit Ida Helene Schröder in Heßdorf; der Landwlrth Otto Isidor Köhler in Niederbobritzsch mit Frieda Emilie Dittrich in Niederschöna; der Zimmermann Ernst Paul Hahn in Hetzdors mit Emilie Lina Haase in Erlicht; der Bäckermeister Arthur Woldemar Hermsdorf in Cotta mit Marie Hedwig Veit in Niederschöna; der Former Friedrich Ernst Rannig in Freiberg mit Ida Selma Acker mann in Niederschöna. Sterbesälle: DeS Wirthschastsbesitzer Rüdiger Ehefrau in Hetzdorf Emilie Therese, geborene Kühn, 49 I. 6 M. 7 T. alt. Etandesamtsnachrichten aus Oberbobritzsch für Monat September 1900. Geburten: Dem Fabrikarbeiter Heinrich OSwald Wolf eine Tochter; dem Schneidemüller Robert OSwald Börner ein Sohn; dem Maurer Karl Robert Kröhnert ein Sohn; dem Maurer Friedrich Clemens Höbelt in Sohra eine Tochter; dem Gutsbesitzer Karl Heinrich Buße in Sohra ein Sohn; dem Hausbesitzer u. Fabrikarbeiter Julius Emil Träger hier eine Tochter. Hierüber ein außerehelicher Knabe. Aufgebote: Der Zimmermann Paul Eduard Näse auS Gittersee und die Sckmeiderin Alma Martha Thiele hier; der Kauf mann Max Alfred Hähnel auS Neu-Berthelsdorf und Olga Marie Haldimann hier; der Sattler und Wirthschastsbesitzer Karl Heinrich Schulze und die Wirthschasterin Bertha Ida verw. Wolf, geborene Rothe hier. Eheschließungen: Der Hüttenarbeiter Robert Max Schu mann mit Ida Selma Fischer hier; der Gutsbesitzer Ernst Oswald Kleber mit Ida Lina Glöckner hier. Sterbesälle: DeS Mühlenbesißer Bruno Hermann Glöckner Tochter, Martha Margarethe, 1 I. 1 M. 13 T. alt; deS Hüttenarbeiter Karl Hermann Eilenberger Tochter, Lina Martha, 11 M. 16 T. alt; deS Handarbeiter Traugott Heinrich Zimmermann Ehefrau, Pauline Henriette, geb. Gelfert, 66 I 8 M. alt; deS Fabrikarbeiter Heinrich Oswald Wols Tochter, Anna Rosa, 14 T. alt; deS Fabrikarbeiter Heinrich Gustav Mühl Sohn, Bernhard Karl, 2 M. 20 T. alt; deS Fabrik arbeiter Rudolph Emil Holwcg Tochter, Frida Hilma, 6 M. 4 T. alt.
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