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reibergerAnzejg^ «n- Tageblatt Freiberg, am 18. September 1900. c» T zmsung. Freiberg, am 20. Juni 1900. oder mündlich anzubringen sind, in der Regel Dienstags und Freitags Abenvs vor» 8 bis 8 Uhr, sowie Sonntags Vormittags von 11 bis 1S Uhr 1« ihrer Wohnung in Dresven, Winkeimannstrahe 1, ll für Angelegenheiten ihres Amtes zu sprechen sein wird. Amtsblatt sür die königlichen vnd städtischen Behörden zu Freiberg und Brand Verantwortliche Leitung Ser Revattion: Georg Burkhardt. Auktion in Kleinwaltersdorf. Freitag, den S1. September 1SVV Nachmittags S Uhr wird im dösigen Erb gerichte 1 säst neuer Hinterlader, 1 Chaise und 1 Rennschlitten versteigert. Freiberg, den 19. September 1900. Sekr. Mkuuorokvrgxor, G.-B. Bekanntmachung. Der Plan über die Errichtung einer oberirdischen Telegraphenlinie an der Weisbachstraße und Loßnitzerstraße in Freiberg (S.) liegt bei dem Postamt in Freiberg (S.) aus. Dresden, den 14. September 1900. Kaiserliche Oberpostdirektion. ' I. B. Orüpsr. Weibliche Bertrauenspersonen für die Gewerveaufficht. Im Anschluß an unsere Bekanntmachung vom 17. Juli laufenden Jahres, die Bestellung und Verpflichtung von Fräulein CSeilie Dose in Dresden als weibliche BertrauenSperson für die Gewerveaufsicht im Regierungsbezirke Dresden betreffend, geben wir weiter bekannt, daß Fräulein Dose, bei der Beschwerden und Wünsche über Mißstände auf sittlichem Gebiete, welche Arbeiterinnen nicht direkt den Gewerbeaufsichtsbeamten vortragen wollen, schriftlich Auslassung Freiberger StaStschuldscheine. Bei der am 2. April dieses Jahres vorgenommenen Ziehung der am S» Januar 1SV1 einzulösenden Schuldscheine der Freiberger Stadtanleihe des Jahres 1895 sind folgende Stücke ausgeloost worden: Abth. Nr. 192, 193, 194 zu je 1000 Ml., „ L Nr. 277, 373, 578, 597, 675, 800 zu je 500 Mk., „ 6 Nr. 331, 349, 683, 767, 846 zu je 300 Mk.. „ v Nr. 454, 467, 499, 565, 992 zu je 100 Mk. Der Nennwerth dieser ausgeloosten Schuldscheine kann gegen Abgabe der Stücke und der dazu gehörigen Zinsleisten nnd ZinSscheine bei der TtaSthauptkasse zu Freiberg oder bei der Dresdner Bank in Dresden oder bei der Sächsischen Bank daselbst und deren aus wärtigen Bankstellen vom 2. Januar 1901 ab erhoben werden; mit Ende 1900 endet die Vep- Der Stavtrath. Blüher. Paul. Der Stavtrath. Ikliltier. Kßlg. Stadtveror-neten-Sitzung am LI. September 1980 Abends 6 Uhr. Bericht des Finanzausschusses über den Umbau des alten Gymnasiums zu Museumszwecken. Hierüber: Geheime Sitzung (Grundstücksankauf.) Freiberg, am 19. September 1900. . Ri. äLvrbsoli. Wegeeinztehung. Die Gemeinde Tuttendorf hat beschlossen, den Weg Parz. Nr. 481 deS Flurbuches für diesen Ort, mit Ausnahme der Strecke vom oberen Kunstgraben ab bis zum Auftreffen auf den Weg Parz. Nr. 482 als öffentlichen Fah rweg einzuziehen und nur als öffentlichen Fußweg sortbestehen zu lassen, sowie die etwa 40 m lange Strecke obenbezeichneten Weges Parz. Nr. 481, welche zwischen den Feldparzellen Nr. 132 und 128 hinführt, als öffentlichen Weg überhaupt einzuziehe«. In Gemäßheit von tz 14 Abs. 3 des Wegebaugesetzes vom 12. Januar 1870 wird solches mit dem Bemerken hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß Widersprüche gegen die beabsichtigte Wegeeinziehung binnen 3 Wochen bei der unterzeichneten Königlichen AmtS- hauptmannschaft anzumelden und zu begründen sind. Freiberg, am 17. September 1900. Königliche AmtShauptmannschast. Rr. 18t»tnvrt» Im Anschluß an die diesseitige Bekanntmachung vom 18. Juli dieses Jahres, die Bestellung und Verpflichtung des Fränlein Cäcilie Dose in Dresven als weibliche Vertrauensperson für die Gewerbeaufsicht betreffend, wird hiermit weiter zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die Genannte in der Regel Dienstag und' Freitag abends von 6 bis 8 Uhr, sowie Sonntag vormittags von 11 bis 12 Uhr in ihrer Wohnung, Winkelmannstraße 1 II, für Angelegenheiten ihres Amtes zu sprechen sein wird. Freiberg, den 17. September 1900. Königliche AmtShauptmannschast. Vr. ' Auf Blatt 509 des Handelsregisters für den Bezirk des unterzeichneten Gerichts, die Firma Jahn ä- Griese in Freiberg, Zweigniederlassung des in Chemnitz unter gleicher Firma bestehenden Handelsgeschäfts, betreffend, ist heute eingetragen worden, daß a., der bisherige Inhaber, der Kaufmann Herr Max Hermann Ferdinand Griese in Chemnitz ausgeschieden ist, d., die Kaufleute Herren Friedrich August Röth und Anton Widmer, Beide in Chemnitz, als Gesellschafter das Handelsgeschäft fortsühren, o., die Gesellschaft am 1. Juli 1900 errichtet nnd ä., die Prokura des Herrn Friedrich August Röth erloschen ist. Freiberg, den 17. September 1900. Königliche- Amtsgericht. Zu Reg. V. 255/00.ItrstsostuvILvr. Liebscher F 218. Erscheint jeden Wochentag Abends /,S Uhr für den anderen Tag. Preis vierteljährlich 1 Mk. 80 Pfg. einmonatlich 60 Pfg.; durch die Post LMk. 25 Psg. Dmnerstag, de« 26. September. Inserate werden bis Vormittags 11 Uhr angenommen. Preis für die Spaltzeile 15 Pfg. Außerhalb des Landgerichtsbeztrks 16 Pfg. 1900. Der Krieg in China. Die neuen Operationen im Gebiet von Peking Peking—Hankau, wo die Boxer durch ihre blutigen Angriffe auf das europäische Ingenieur-Personal den eigentlichen Anstoß zu den Wirren gegeben haben; nur mit Mühe konnte sich damals ein Theil der Ingenieure quer durch das Land nach Tientsin retten. Seit der Eroberung von Peking ist immer die Rede davon, Paotmgf» wieder zu besetzen. Wenn, wie gemeldet wird, Während über die russischer- seits aufgeworfene Frage der Zurückziehung der Truppen aus Peking eine allseitige Entscheidung noch nicht ge troffen ist, fahren die mili tärischen Befehlshaber fort, diejenigen Operationen zu unternehmen, die zur Sicherung der von den Truppen ein genommenen Stellungen er forderlich sind. Der Plan der Kommandeure ging dahin, durch die Eroberung der Forts von Peitang die Basis der gesammtcn Operationen, die Rhede von Taku, gegen einen Angriff von Norden zu schützen und dann sich im Innern des Landes neben der Hauptstadt Peking einen anderen Stütz punkt zu sichern. Hierzu war die wichtige Stadt Paotingfu westlich von Tientsin aus ersehen, da die Verbindung von Paotingfu mit dem Meere während der kalten Jahres zeitleichteraufrecht zu erhalten ist. Das demgemäß für die nächste Zeit in erster Linie in Betracht kommende Gebiet in Nordchina zwischen Peking, Taku und Paotingfu finden unsere Leser in beistehender Karte dargestellt. Der strategische Plan der Kommandeure der verbündeten Truppen geht dahin, auf zwei verschiedenen Wegen Paotingfu zu erreichen. Sowohl von Peking als auch von Tientsin gehen zwei Heer säulen gegen die Stadt vor. Am 9. September ist eine Kolonne, bestehend aus Eng ländern in Stärke von zwei Regimentern Kavallerie, einer Batterie Artillerie und 300 Mann Infanterie, ferner aus 1000 Italienern, 300 Japanern, 500 Russen und Amerikanern von Tientsin nach Paotingfu aufgebrochen. Es ist in den letzten Tagen — und auch früher schon — wiederholt von einer militärischen Expedition nach Paotingfu die Rede gewesen. Paotingfu ist bekanntlich jener Ort an der projektirten Eisenbahn ein chinesisches Heer bei Paotingfu im Aufmarsch begriffen war, so war es von militärischen wie politischen Gesichtspunkten erforderlich, ihm sobald wie möglich entgegenzutreten, denn mit der Einnahme Pekings ist militärisch nicht viel erreicht, und der Zweck jeder militärischen Aktion muß bleiben, das Heer des Gegners zu vernichten. Von emer solchen Expedition nach Paotingfu war übrigens längst die Rede gewesen, bevor die deutschen Seebataillone in Peking eintrafen; nunmehr ist sie in Ausführung gebracht, und so wird man bald von Kämpfen an de» Marschliuien nach Paotingfu hören. Von Tientsin marschirt die eine Expedition auf Tscheng-Hai-Hsien, wo eine große Menge Boxer mit Artillerie den Verkehr der mit Lebensmitteln beladenen Barken auf dem Kaiserkanal behindert. Während die weiter ausgreifende Operation gegen Paotingfu im Werke, kommen Nachrichten von Kämpfen in fast unmittel barer Nähe Pekings im Norden wie im Süden. So überraschte eine amerikanische Kavallerie-Abtheilung, welche zur Deckung eines Biehtransports ausgesandt war, in einem Tempel bei Schaho, nördlich von Peking, 300 chinesische Soldaten. 30 wurden gctödtet und 125 Gewehre erbeutet. Der Feind floh nach Nord westen. — Etwa 500 Boxer griffen zwei Kompagnien Russen an, welche einer beim Bahnbau beschäftigten Truppenabtheilung sieben Meilen südlich von Machmpu zur Bedeckung dienten. Sobald Verstärkungen eingetroffen waren, wurden die Boxer zerstreut, wobei zwei Russen verwundet wurden. Die Boxer waren mit Schwertern und Speeren bewaffnet. Die russische Kavallerie drang sodann in die Getreidefelder ein, in denen sich die Boxer versteckt hatten, und tödtete viele Boxer mit Säbel hieben. Auch der Führer der Boxer wurde getödtet. Die Letzteren verloren allein an Todten 200 Mann. Ein russischer Offizier wurde verwundet und zwei Kosaken getödtet. Da dies nicht der erste derartige Ueberfall ist, so ist unter dem russischen Obersten Fretjakoff eine Strafexpedition abgesandt worden, welche die in der Umgegend von Machiapu liegenden Städte zer stören soll. An der Küste sind die Forts von Peitang, nördlich von Taku, noch in den Händen der Chinesen. Zunächst klärten die Eng länder in der Umgegend das Terrain auf. Die Russen beabsichtigten einen Angriff auf die Forts, haben aber nicht genügend Artillerie. Eine russische Schützen-Abtheilung wurde von einer explodirenden Mine in der Nähe des einen Forts in die Luft gesprengt, wobei mehrere Soldaten getödtet wurden. Nach einer späteren Meldung machten dann die Russen zwei Mal vergebliche Angriffe aus die Forts. Auch hier sind also Kämpfe bevorstehend. — Unsere Karte giebt den Lesern die Möglichkeit, die Kämpfe der nächsten Zeit genau zu verfolgen. * * * Mit erfreulicher Klarheit hat dre deutsche Regierung soeben in einem Zirkulartelegramm an die kaiserli» chen Botschaften in London, Paris, Petersburg, Rom, Washington und Wien und an die kaiserliche Gesandtschaft in Tokio ihren Standpunkt gegenüber allen Friedensver handlungen dargelegt: Die Regierung Seiner Majestät des Kaisers erachtet als eine Vorbedingung für den Eintritt in diplomatischen Verkehr mit der chinesischen Regierung die Ausliefers -r