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HE »VL. — S. Jahr-«-.' Der jeden Wochentag Wend (mit Datum des folgenden Tages) zur Berseuduim gelangende „Siichsffche Landes-Auzeiae? mit täglich einem besonderen Unterhalt tungsblatte kostet monatlich 60 Pfg. (mit Extrabciblatt Lustiges Bilderbuch ?8 Pfg) bei den Ausgabestellen in Chemnitz und den Vororten, sowie bei den Postanstaltcn. Für Abonnenten QuartalSisenbahn Sächsischer Mittwoch, 2S.D«e«ter18SL Bei Wiederholung großer Annoncen äiabaM Bei Bestellungen von Auswärts wolle««« Jnsertionsbetrag (in Briefmarken) beifüge» (je 8 Silben Corvusschrist bilden ca. 1 Zerl«^- Annoncenannahme nur bis Vormittag. mit „Chemnitzer Stadt-Anzeiger^ Unparteiische tägliche Zeitung für Sachsen und Thüringen. Verlag: Alexander Wiede, Uuchdruikeret. Tbemnttr. Theaterstraße 5 (Fernsvrechstelle Nr. Telegr.-Adr.: LandeS-Anzeiger, CheumiA. Mit täglich einem besonderen ^.Sächsischer Erzähler ^ M-oune»e«tA-Ginladu«g Für da» am 1. Jannar beginnende I. Quartal 1887 nehme» die Postaustalte», sowie in Chemnitz »ud Umgegend die Ausgabe, fiele» »bonnemmtS.Bestellnnge« a»s den „Eächstschen Laude», «»zeige,* wit sein« sämmtlich« siebe» Beiblätter« zu« Preise vo» 210 Pf. eutgrge». Der „Sächsische LandeS-Anzttger* ist i» her deutsch-u Post, Z«itnug».Prei»list« für da» Jahr 1887 «»ter Nr. 4850, iu der »österreichische« «nter Nr. 2190 eingetrage«. Der „Sächfische Lande»- Anzeiger* bringt i« I. Quartal 1887 zunächst die anßerordentlich spauuende größer« Erzählnng: „Der Bdel»«üller* vo« Karl Schmeling, sowie den Erimlnal-Roman: „Der Irrenarzt" vo« K. Labacher. Ferner ist el«e größere Anzahl volk-thümucher „Erzählungen ans der Geschichte Sachse«»" und „Sächsische Geschichten" erworben, welche im I. Quartal i« Beiblatte „Sächsischer Erzähler" zu« Abdruck gelange« werden. Abermalig,» recht zahlreichen Beitritt «euer Abonnenten für da» neue Quartal erbittet Die Berlags-Expeditiou des „Sächsischen Landes AuzeigerS". Unterhaltungsblatt: I. Somitagsblatt - L. JlluftrirteS Uiit-rhaltuugoblatt - z. Klein« Botschaft k. Sächsisch« GertchtS-Ieituna - s Sächsisches MI«rl«i. - Ertra-Beiblatt Lustiges Bilderbnch: Unsere Werthen Most «vonnenten «»suchen wir, da» Abonue«e«t für da- am 1. Jauuur beginnende mene Qnartal umgehend erneuern zu wolle«, damit in der Zu sendung der Exemplare kein« Unterbrechung eiutritt. Bei verspätet hier eintteffeudr« Post-Abonnement»-Bestellungen erhebt dl« Post für Machliefernng bereits erschienener Nnmmern eine Extragebühr vo« 10 Pf. Die BerlagS-Ex-editio« de- ,,Sächsischen LaudeS-Aozeigers*'. Telegraphische Machrichtea. Vom 27. December. Prag. Der Statthalter und der Oberstlandmarschall vo» Böhmen haben sich nach Wien begebe« Dies« Thatsache wird mit Le« LnStritt der deutsch ex Abgeordneten au» de« böhmische« Land- Äag i» Berbi«du»g gebracht. Wie«. Die „MontagSrebne*, welche seit einiger Z-it scharf L«ge» Kalnoky anfttttt, bringt «inen merkwürdige» Artikel: Bi-marck Wolle Rußland ans der Balkanhalbinsel vollständig gewähre» lasse»; La» öster«ichisch-d«»tsche Bündniß» dessen Giilttgkeit nicht mehr lange Währe, sei erkaltet. Deutschland wolle Oesterreich nach Prter-bnrg Ähre», „aber*, so fragt di« „MontagSrebne*, „wa» würde Deutsch land sagen, wenn Oesterreich «r «inlüde, mit ihm nach Pari» z« gehen?* Wie gesagt, gegen Kalnoky ist di« „Mo«tag»r«vne* ««- freundlich; man behauptet, da» Blatt werde an» Andraffh'schem Lager inspirirt. Politische Rundschau. Chemnitz, den 28. December. Deutsches Reich. Vorbereitung«» der Militärverwaltung für de» Fall der Annahm« der Militärvorlagen find überall im Zuge. Die Regierung ist nicht im Stande, so gewaltige Lknrichtnnge«, wie fie dnrch da» neue Militärgesetz bedingt werde», knrzer Hand zu treffe«; ff« braucht, wie die» der Krieg-minister in der Commission Wie im Plenum de» R«ich»tage» wiederholt ausgesprochen Hit, dazu «ine länger« Zelt der Vorbereitung, und e» war ihr deshalb ei« Be> schloß de» Reichstag» möglichst »och iu diesem Jahre vo« besonderer Wichtigkeit. Es liegt nun in der Absicht, trotz der schwebende» Ver handlungen dir Vorbereitungen so zu treffen, daß ein« etwa günstige Entscheidung da» JnSlebentretrn der Vorlage zu der ursprünglich be absichtigten Zeit ermögliche» könnt«. Er liegt ein bl» in di« Einzel heiten an»gearbeit«ter Plan über di« Verfügungen der Militärbehörde» vor; daß dabei auf «üglichst stark« Garnisonen an den Grenzen l« Oste« und Westen Bedacht genommen worden ist, darf als selbstvrr- fiändlich angesehen werden Bielfach« Gesuche an» alle« Theilen de» Heirathslustig. Bo« Paul Linkender-. Schluß. „Nun, wie D» willst, Närrchen,' verletzt« heiter die Freundin, »ich sehe «» wenigsten» al» einen vorzeitigen Faschingscherz an, und ich bi« ihn nur «ingegangen, damit dnrch die trocken« Prosa Deine nomantischeu Ideen zerstört werde«.* „Oho, romantische Ideen, ich bitte Dich, bedenke doch, daß jfch —* „Laß ich heirathslnstlg bin — da» wolltest Du doch sage», lachte Lucy, „»un, di« Enttäuschung wird ja nicht anSbleibe«, — Loch wir find am Ziele — vorwärt» denn,* «nd fit öffnet« die Thür Ler Evnditorei. „Hier, komm in diese Nische," rief Aeunchen ängstlich, „wir ziehen die Portiören z» und find dann vollständig ungestört. Beeil' Dich Loch, Lucy, wenn er jetzt käme —" Sie ließe» sich an dem Marrnortischche» an der Fenstereck« nieder und zogen di« Vorhänge znsammen; ans dies« Weise konnte» sie jeden Eintretend«« betrachte» «nd wurde« selbst nicht gesehen. „Wie »ir da» Herz pocht,* flüstert« Aennchen vor sich hin, „ob er alt oder jung, hübsch oder häßlich ist, ob er «ine Brille trägt oder «in« Glatze hat? — Helrath«« —* «,d st« seufzt« schwer, „ist doch Wirklich nicht so leicht, wie «an e» fich gewöhnlich denkt * — I» de« Augenblick klappte di« Thür »ub Aennchen spähte neu gierig dnrch den Spalt, aber sogleich sank sie mit einem leisen SchreckenSruf in de» Stuhl znrück. „Mein Gott, «ennche» —* «ennche» »acht« hastig eine Bewegung de- Schweigen», dann stieß st« athemlo» hervor: „Alfred — Alfred — «nd Papa! * Die beide» Herren hatte« fich dicht vor der Risch« «iedergelaffen. „Die Rose «nßt Du mir geben, Onkel, sie soll «ir ein« gute Borbebeninng für «ei«, Earriere «nd de« neugebackenen Affeffor ei» verhängnißvoller Blumengruß sei«,* und er snchte dem Rath eine <olh« Rosrnknosp« zn entwende». „Sie ist wohl gar vo» schöner Hand «nd bringt da«« doppelt Glück * — „von schöner Hanb zwnr nicht,' versetzt« d«r Rath heit«, „aber «Wlchcht für sttzö«, H«d Reiche» «« Belegung mit Garnisonen fi,d den» a«ch «kt Rücksicht daranf abschlägig beschiede« worbe«. — I« parlamentarische« Kreise« ist ma« der Ansicht, daß di« zweite Lrsnng der Rilttärvorlage in der Kommission in zwei Sitz ungen wohl beendigt werde» kan» und auch die Abfassung ««d der Druck de» Bericht» in wenig«» Tage« fich bewerkstellige« läßt. So nach könnt« die zweit« Lesung ia Plenn« wohl z» Anfang der zweite« Jaunarwochr, am 11. oder 12. stattfiude» »nd «m Mitte Jrunar könnte «au bereit» Sicherheit habe«, ob da» Gesetz z» Stande kommt oder ob «ene Wahle« vorznnehmeu find. — Di« Beisetznug-feier der Leiche de« Fürstbischof» vr. Herzog in BreSla» findet Donnerstag Bormittag 10 Uhr im Dome statt. — Die Lomwtssion für dir AuSarbeitnng de» Entwurf» eine» bürgerlichen Gesetzbnch» hat «ach einer Donnerstag abgehaüenen «ehr- stündige« Sitzung eine kleine Fettenpanse in ihren Berathunge» ein- tretr« lasse». Am Montag, de« 3. Januar, wird die Lommisfion, wie verlautet, di« nächst« Sltznng Malte«. — Der „krenzztg.* wird au» München gemeldrt: In dortigen sozialdemokratische« Kreisen will man bestimmt wisse«, daß die bayrische Regler««g i« B«ud«»rathe di« Verhäng««- de» kleine« Belagerungs zustand«» über München beantrag«» werde. Al» Gründe dieser Maß «ahm« würden di« letzten Sozialistenprozeff« angesührt. — Der dem Retch-tag zngrgan«»« Gesetzentwurf, betreffend di« «nter An-schlnß der Oeffeutlichkeit stattstudeuden Grttchttverhandlnuge«. lautet: Artikel 1. Die 174—176 de» GettchUverfaffnugSgesetze» werde» durch nachstehende Bestimmungen ersetzt: ß 174. Dl« Brr- kündigung der UttheilSformel erfolgt in jede« Falle öffentlich, tz 175. Heber die AnSschließnng de» Oeffentlichkeit wird in einer uicht öffent- lichen Sitzung verhandelt. Der Beschluß, welcher die Oeffentlichkeit ««»schließt, muß öffentlich verkündet werden. Da» Gericht kann de» bei der Verhandlung anwesende» Personen die Geheimhaltung de» Inhalt» bestimmter Theile der Verhandlung besonder» znr Pflicht machen, sofern vo» dem Bekanntwerd« desselben eine Gefährdung der Staatssicherheit zu befürchten ist. Dieser Beschluß ist in da» SitznngSprotokoll aafzunehme». Z 176. Der Zutritt z« den öffent liche« Verhandlungen kan« Unerwachs«« »nd solchen Personen ver sagt werden, welche fich nicht im Besitz, der bürgerliche» Ehrenrechte befinde», oder welche in einer der Würde de» Bericht» nicht e«t- sprechtndeu Weise erscheine». Dnrch di« AnSschließnng der Oeffentlich- keit wird da» an» der Dienstansficht fließende Recht, de» Gericht»- vrrhandlnngm beizuwohue», nicht berührt. Artikel 2. Wer die nach tz 175, Absatz 2 dt» Gerichtsverfassung»-«^» ihm ansrrlegte Pflicht der Geheimhaltung dnrch «ine unbefugte MIttheilnng verletzt, wird mit Geldstrafe bi» eintausend Mark oder wit Hast bestraft. Artikel 3. lieber die Gerichtsverhandlung«, welche «nter AnSschlnß der Oeffentlichkeit stattgkfunde« haben, dürfen Berichte darch di« Presse nicht veröffentlicht werde». Znwiderhandlungeu »nterlirgen der im Art. 2 bestimmte« Strafe. — Die Motive daz« stimme» i« der Hauptsache mit denjenigen überein, welche der vorjährige« Borlage beigegebe« waren. Ne» ist dagegen der Hinweis anf de» Sarauw'sche» Hochverrath-proceß, der zwar nicht genannt wird, der aber offenbar in der folgende« Stell, gemeint ist: E» ist beispielsweise in eine« ««längst vor demReich»- gericht verhandelte« HochverrathSproceß vorg,komme«, daß trotz der besonderen Maßregeln, welch« vo» Seiten de» Gerichtshöfe» für die dringend erforderliche Geheimhaltung gewisser Theile der Berhandlnng «nd insbesondere der Personen »nd der Aut sagen einzelner Zeuge« getroffen waren, doch ein« Reihe von Zeitungen »och während de» Proceffe» fortlanfende Berichte über den Inhalt der Verhandlungen «nd die Personen der betreffenden Zengen veröffentlichte« Derartige Publikationen müsse» unter allen.Umständen al» «nznlässtg betrachtet werde«, wen« da» Gericht dnrch seinen Beschluß auSzeip rochen hat, daß der Inhalt der Berhandlnng an» einem der im Besitze vorgr- seheuen Gründe der allgemeinen Senntniß zu entziehen ist, iS darf nicht gednldet werden, daß dieser Anordnung dnrch da» wirksamste vo« alle« Mitteln der öffentliche» Verbreitung direkt «ntgegenge- handelt werde. „Onkel*, scherzte der Affeffor lnstig, „ich Hab« Dich km Ber- dacht, daß D» «och anf Deine alten Tage Liebesgeschichten an sängst.* „Und wäre denn da» gar so Schlimm«»?' srug der Rath etwa» plquirt. „Bin ich nicht noch in de» beste« Jahren, »»abhängig, in guter Stellung, Hab« ich nicht * „Zwei erwachsene Töchter, dir Beide schon heirathen können?' „Ach wa», laß mich mit de» Töchtern zufrieden, die eine ist schon über da» Heirathen hinan» «nd die ander« noch nicht so weit.* El« leise» „Ohol* ließ fich plötzlich ganz iu der Nähe ver nehmen, so daß Alfred befremdet aufhorchte; dann versetzt« er: „Onkel, da muß ich Dir doch widersprechen — Anna, die doch schon achtzehn Jahr, —* „Siebzehn" klang da ei» leise» Sümmchen. Alfred blickte angestrengt z« de« Portiören hin. daun lächelte er verschmitzt, er hatte einige unvorsichtige blonde Löckchen nid zwei schelmische braune Rehangen gesehen. Ohne dir» scheinbar zu beachten, fuhr ,» lebhaft in seiner Red« fort: „Ja, ja, Du könntest Recht habe», Anna ist wohl auch noch zu ung zum Heirathen* — ei« zornige» Taffengrklapper wurde hörbar — „nud Du würdest sie wohl anch »och nicht einmal fortgebe«, am wenigfte» einem mittellosen Bewerber?* Der Rath lächelte malitiö»: „Du hast ganz Recht, mein Junge, nein, »ein, ich gebe sie »och nicht fort, am wenigsten einem mittel losen Bewerber, so z. B. etwa eine« Juristen, der an ein flotte» Leben gewöhnt ist «nd vor vier Jahren kein« besoldet« Strllnng erhält, in welcher er dann erst seine alten Schulde» abtrageu kann. — * De« Affeffor schien diese» Thema plötzlich »»angenehm ge worden z« sek«, er sah besorgt «ach der Gardine, dann, mit dem Bestrebe», von etwa» Anderem zu sprechen, versetzti er: „Wie ondrrbar, daß wir ««» hier trafen! — Wie kommst D« den« in »lese Gegend?" — Der Rath hüstelt« «st verlege», dann schien er eine» Entschlnß gefaßt z» haben, er rückt« näher an de» Affeffor Hera» «nd begann vertrant: „Ich kan» e» Dir ja ruhig erzählen, Ä» ist ja eigentlich »nr ei« Spaß» rin« Marotte. «i«e Jbe«. Also hör«: ich Hab« «eure Roll« al» Valvata herzlich satt. Jede» Ab«» fort an» da gemkthliche» Wohnung, ein« laug« Fahrt in der zugige« Droschke bei Schaeemüv Kälte, daun i« ei«e« Tanzsaal oder meuscheuüberKllteu Zimmer« die ganze Nacht znbringtn, vo« da Tochter die Lameatatkouen anhör«^ wen« fich keine Tänzer finden, schließlich noch Ersatz bei« Tont» bilden und endlich am frühen Morgen, matt und müde und oft sog« «och hungrig, «ach Hans«, da» Lebe« führe, wa will! — In ek« solche» moralischen Katzenjammer-Stimmung dachte ich: wie Hübsch wäre e», wen« du nnn Abend» bei deine« Bücher« bliebst und bei« Frau führt« dein« Töchter auf de» Ball. — Aber woher «ine Fra» bekommen? — Wer nimmt au» den bekannten Kreisen den Bat« erwachsener Töchter? — Und da, iu «einer «lende» Laune, dachte ich an die Zeitung — schrieb eine Annonce, und nn«, und «u» —- „Und nn« fitzt Du hier und wartest auf die holde Unbekannt^ ach, da» ist ja köstlich, da» ist ja köstlich." und da Aff-ffsr brachst» «in übermüthigr» Lachen au» und ein Helle» Sümmchen, nn» vo» th» bemerkt aceompaguirte ihm dabei. Der Rath sah verlege« vor fich hin, da«« aba überzog Heller Freudeusch,iu seine Miene«. „War willst Du denn", rief«fröhlich. „Du bist er ja, der ans die Unbekannte wartet. Du hast ja die Rose* — «ud er deutete auf di« dem Rath geraubte Blume i» Knopfloch de» Affeffor» — „welche al» Erkennungszeichen gilt. VIiL Glück, mel» lieber Neffe, viel Glück nid viel Vergnügen. Met»» Segen hast Du zn Deiner Aurerwähiteu!* — „Deinen Segen habe ich, Onkel*, srng hastig Ler Assessor, „D» sagtest doch so, nicht? Du willigst ei«, daß ich —* „Daß D» di« schön« Unbekannt, heirathest, freilich, freilich", ««d der Rath lachte so, daß ihm die Thräue« an den Waag« heruntertropste«. „Nun denn» Onkel, nrh«' ich Dich beim Wort*, »ud der Affeffor sprang auf, riß die Poriiör« »«»einander «nd zog da» übe» M übe, erröthend« Aennchen an seine Brust. „Hier*, rief er jubelnd» „ist die ros,«geschmückte Unbekannte, «ud »«« segne «u» «och ei»» mal* — Der Rath saß fast «starrt da; diese« A«»ga»g hatte « waho-n llch «icht geahnt. „Wa» — wa» ist de«« da»?' stotterte «. „Wa» da» ist* — ries «u» di« a»ch hervortrrt«,d« „w»s dn» ist? — «n Mckliche» Brnntpnar i* « Oesterreich,Ungar». Am 26. d. M. fand i« Prags» jungrzechische» Patteitag statt. Abgrorduelu Gregr hielt eine große Rede, i« welcher er ««»führte, der Austritt der Dentscheu an» dm» Landtag sei für die Ezechen kei« Unglück» sonder« n»r eine Dnmm» heit der Dmtlchen, deren Folg«, sie tragen möge«. Die deutsche Litteratur sei für di« Ezechen ga«z überflüsstz. (!) «l» die Deutsch» «och BärenhSute trugen und Eichel« fraßen, bnken di« Tzeche» büttt» Kuch:«. DI« Zukunft der Ezechen liege nicht i« Weste», sonder» a» der kNewa und Wolga. Gregr schimpfte «och anf DentschlauL «ud polemlfitt« mich gegen Riege» «nd vrrntthrilte jene Lzechimm^, die deutsche Minner heirathen. Rußland. Die russische» Ministerien de» Kriege» »»d der Matt»« beschäftigen sich in diese« Angenblick« sehr ernstlich mit der Einführung von Mitraillense« »nd anderen schnellfenrrndeu Waffen^ welche vo» Seite der a»glo-sch«edischen Firm, Rordenfeldt i» Vor schlag gebracht worden find. Nach Rittheilnnge, an» gnter QaSo scheint «», daß bei gleiche» BoranSsetzungen diese« Systeme vo» de» russische« Militärbehörde« vor de« Systeme Hotchkiß. welche» bi»h» zumeist in Gunst stand, der Brrzng gegeben wird. — Wie de» „Daily Re»»* an» St. Peter»b«rg gemeldet wird, ist es der dortig« Polizei gelinge«, ein» weitverzweigt« Lo»södrration nihilistischer Natur «nter de« Arbeitern i« dm Provinze« El. Petersburg, Mo»« kau und Wladimir, wo di« größte« rassische« Fabriken z» finde» fi«d, zu entdecken. Emst« Rnhestömnge», die während der letzt« wenige« Tag« in drei Fabriken unweit St. Petersburg flattfande» «nd da» Einschreiten vo« Militär «othwendlg «acht», Ware« da» Erstling»» wert dieser Lonfüderation. Ruhestörungen werde« anch i« andere» Fabrik» erwartet. Zahlreiche Arbeiter find verhaftet worden, aber k«i«e Rädelsführer, vo« den« die bkdmtendste« i« Aa»la«de z» wohne« scheine«. Orient. Der Handel-mittster Zihnk Pascha ist zu» «Küster der öffentliche« Arbttteu, der bisherige Minister der öffentlich« llk» beit«, Znhdi Basch», zu« Sonvernenr von Bruffa ernannt wordene Amerika. An» der Jahrr»botschast de» Präsident« Llevttand, die «n» jetzt i« Wortlaut vorliegt, greife« wir noch d« auf Deutsch land bezüglich« Abschnitt heran», da dersrlbe seiner Zett vo« Tele graph« nur «»vollständig wiedergegeb» Word« war: „I« Lmtsch- land, so heißt e» da, find wiederholt Fälle vorgekomm«, in wttche» da» Recht unserer natnralisirt» Bürger drntscher Abknnft zn« vov- übergehende» Aufenthalt« in ihrem Geburtslands Anlaß zn Cor»- spondenzeu gegeben hat; ,» freutjmich aber» mittheilm z« können» dach unsere Beziehung« mit de« genannte» Reiche nicht» von ihre» Heeg» lichkett verlor« habe«. — Die Forderung, welche gtwiffe deutstp Dampsschifflinie« gestellt habe« n«d welche fich a»f dl« Zahl«»g da» Zinse« sür Tonnmgelder bezieh«, die unrechtmäßigerweise erhob»» worden find, wurde in der letzten Session k« beide» Häuser« de» Lo«greffe» i« günstige« Sinne «iugeleitet »«d wird, wie ich hoffen baldigst ihrer Erledigung zngeführt werden." Sächsisches. — E» sei hierimrch daran erin«ett, daß vom 1. Jrunar an i«r Verkehr de» sächsisch« Staat-bahneu ««« „Bestimmung« üb» Eo«po«»-Bücher* in Kraft tret«, durch wttche di« bisherig» vo- stimmn«g« hierüber vo« 21. Juni 1881 aufgehoben werde«. Die in de« bisherigen Bestimmungen «nter Punkt 15 a« Schluffe e«t- haltene Bsrschttft: „Mit dem letzte« Loupo» ist der Umschlag bet Buche» a» den Schaffner abzugeb«*, ist «icht mit anfgenomm««- E» ist daher vo« 1. Januar n. I au btt Benutzung de» letzte» (30.) Coupon» von Louponbiicheru innerhalb ihre« Giltigkeit»da««« nn» der Coupon abzngebe», der leere Umschlag aber znrückznbehaltew. Außerdem «thalten die «ene» Bestimm«»-« «och einige weite« A«dn»ng« «nd Ergänzungen. — Dresden. Am Sonntag Bormittag sandte di« Bäcker- innnng Dresden» eine Deputation, bestehend an» de« Obermeister Her« Hanrwald und de« Herren Hofmnnddäcker Ada«, Hille, ->W - M "i -Ä ' ' ' <' ,