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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 23.03.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-190003238
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-19000323
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-19000323
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-03
- Tag 1900-03-23
-
Monat
1900-03
-
Jahr
1900
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 23.03.1900
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Kim« fand csorg- affei- atüche - ah, rgerte z es, teber- Aus- ätäten Als sechs- wollte durch wür- L eng- sn der rg ge- befun- m der e man t yege- öeiger- F«i- Seik seines' ilitärs, ersuch- ie eng- ng ge- i Kim- in Ar- n hohe ammte Seneral ien be te aber M der ittheil- wären. 65000 shodes, um zu zu ent- Kriege. ker an, Männer ! Jahre en, wie il wur- Stim- Dieser reisiaat Armee gehört, nd doch indina- sich auf e Leute rgerten, sontein in, wir schleckte ^es Ge ld dann dschaft- onen in n, falls ". Nie- tödten. „Einige licht die „Weil -ht", er- MLrz, edigte in 34 und gitel 34, irk Aus- att, mit nvilligen. üg angc- Petition die Aus- :ung auf nkheit iKlauen- eordneter hen und is Leipzig gerichtet er Depu- auf Ein- tehen der stehenden geht aus daß auch er großen zen Fort- r. Seuche schließlich en wird, reichenden rsicherung men, die ,er Kreis- >g aus die die durch Schäden, ie Seuche ig in dem noch dem f zngehen lchdcm die rf, Horsl- udörjchen, Töojcr- tsministei NS «7 yreibergev Anzeiger und Tageblatt. Sette S. — 23 März. v, Metzsch fest, daß die Regierung im Allgemeinen nach wie vor auf dem Standpunkte beharre, den sie bei Gelegenheit der Deputationsverhandlungen eingenommen habe, ob es aber nach der ganzen Geschäftslage möglich sein werde, einen derartigen Gesetzentwurf, der immerhin gewisse Ueberlegung und Erwägung erfordere, noch dem gegenwärtigen Landtage vorzulegen, erscheine fraglich. Die Regierung werde aber schon jetzt an die Her stellung der Vorlage herantreten, doch könne diese keine defini tive sein, da sie sich mit den betreffenden sachverständigen Organen zu vernehmen habe. Die Regierung erkenne voll ständig an, daß es gerathen sei, bezüglich der Genickstarre gewiße Erleichterungen gegenüber den thatsächlich hervortretenden Schäden auf gesetzlichem Wege zu gewähren, und er glaube, daß es auch bezüglich der aus der Maul- und Klauenseuche resul- tirenden Schäden wünschenswerth sei, finanzielle Entschädigung möglichst zu bieten, da wohl Uebereinstimmung darüber bestehe, daß die aus der Genickstarre für die Landwirthschaft entstehenden Schäden minimaler Natur seien gegenüber den allgemeinen Schäden, die aus der Maul- und Klauenseuche erwachsen. Dem Abgeordneten Schubart gegenüber sei zuzugeben, daß die veterinär polizeilichen Maßregeln nicht genugsam beobachtet würden und die Regierung stehe im Begriffe, um eine möglichst scharfe Kon trolle herzustellen, die Ausführungsverordnung zum Viehseuchen gesetz nach dieser Richtung zu revidiren und zu verschärfen. Wenn es auch fraglich sei, ob sich eine Desinfektion alles auf großen Schlachthöfen verkehrenden Publikums werde durchführen hissen, und wenn auch das Viehseuchengesetz in 8 54 bezüglich des Ausbringens von infizirtem Vieh aus den Schlachthöfen eine Bestimmung enthalte, so werde die Regierung doch immer ein wachsames Auge auf die Kontrolle der Schlachthöfe haben. So weit er augenblicklich unterrichtet sei, seien in der Statistik über die Genickstarre die beim Militär vorgekommenen Fälle nicht mit enthalten. Was die vom Abgeordneten Zeidler geäußerte Be mängelung betrifft, daß die Regierung keine Zeit zur freiwilligen Versicherung habe, so müsse er dem gegenüber bemerken, daß die Versicherungsanstalt, welche gegenwärtig mit der Einführung der Zwangsversicherung beschäftigt ist, mit Rücksicht auf die Fülle von Arbeit zur Zeit nicht m der Lage ist, aus die an und für sich zulässige Modalität der freiwilligen Versicherung zuzukommen. Wenn der Abgeordnete May eine Mißstimmung, besonders unter den kleinen Landwirthen, befürchte, so müsse er diese Be merkung, wenn sie von so erfahrener Seite komme, allerdings in Erwägung ziehen und sich die Frage vorlegen, ob wir durch dieWohl- that, die wir zu schaffen gedenken, nicht eigentlich mehr Unzufrieden heit schaffen, als das Gegentheil, das wir zu erreichen beabsichtigen.— An der weitern Debatte betheiligtcn sich die Abgg. Hauffe-Dah len, Däweritz-Doberschwitz, Huste-Bischofswerda, Schubert, Leithold-Zittau, Dr. Spieß-Pirna, Zeidler, Rößner-Ober- pickenhain, Frenzel-Wehlen, Heymann-Großolbersdorf. Die Abstimmung ergiebt die Annahme des Deputationsvotums mit dem Zusatzäntrage des Abgeordneten Andrä (der dahin geht in dem ersten Deputationsvotum hinter dem Worte „Seuche" einzuschalten die Worte: „während der Sperre") gegen fünf Stimmen, wodurch sich der Antrag des Abgeordneten Steiger erledigt. Hierauf folgte die Schlußberathung über die Peti tionen des Hausbesitzervereins zu Sommerfeld, die Uebertrag- ung gewisser bezirksärztlicher Geschäfte und die Verwaltung der Medizinalbezirke Leipzig-Stadt und Leipzig-Land betr., über welche Abgeordneter Richter-Großschönau den Bericht der Deputation erstattete. Ohne Debatte und einstimmig beschloß das Haus, dem Deputationsantrage entsprechend und in Ueber einstimmung mit den Beschlüßen der Ersten Kammer, beide Petitionen auf sich beruhen zu lassen. Zum Schlüsse referirtc noch Abgeordneter Schmole-Spittwitz über die Petition des Privatmannes Heinrich Dietz in Leipzig, die Erhebung von Kirchenanlagen betreffend. Auch diese Petition ließ das Haus, in Uebereinstimmung mit der Ersten Kammer, ohne Debatte und gegen die vier Stimmen der Sozialdemokraten auf sich beruhen. — Die Ausführungen des Herrn Abg. Stavtrath Braun bei Berathung der Petition wegen Erbauung der Bahn linie Freiberg-Hainichen im Landtage haben nach dem jetzt vorliegenden stenographischen Bericht folgenden Wortlaut: Meine verehrten Herren! Ich möchte dem, was der Herr Prä sident Dr. Mehnert vorhin ausführte, noch hinzufügen, daß die Bahnfrage Freiberg-Hamichen viel älter ist als seit 1882. Be reits vor 35 Jahren, als es sich um die Weiterführung der Bahnlinie Dresden-Werdau von Freiberg aus handelte, ist sehr lebhaft in Frage gekommen, die Bahn über Hainichen, Fran kenberg nach Chemnitz zu führen. Mit einer Stimme Ma jorität hat damals die Zweite Kammer die Linie Oederan ge wählt, und seit dieser Zeit sind natürlich die Klagen Hainichens über mangelnde Bahnverbindung und die Wünsche nach einer besseren Bahnverbindung nie verstummt. Inzwischen hat ja Hainichen Bahnverbindung erhalten, aber, meine Herren, wenn hier im Deputationsberichte auf Grund der Mittheilungen der Regierung gesagt worden ist, daß nach Chemnitz 30 mal soviel Personen und 14 mal soviel Güter befördert worden seien als nach Freiberg von Hainichen aus, so kann das eben nur bewei sen, daß man damals den Verkehr künstlich in ganz andere Wege geleitet hat, als er sie von Haus aus hatte. Noch jetzt hängt ein großer Theil der Bewohner des Hainichener Bezirks an der alten Verbindung mit Freiberg, sie wird ja natürlich immer lockerer, das ist ja ganz selbstverständlich denn wenn jemand per sönlich irgend etwas besorgen will und fährt von Hainichen über Frankenberg nach Niederwiesa, so wird er, wenn er nichr unbedingt nach Freiberg muß, die paar Minuten nach Chemnitz fahren, statt nach Freiberg zu kommen. So wird es sich na türlich auch mit dem Güterverkehre verhalten. Nun hat aber gerade der Bezirk Freiberg und insonderheit die Stadt Frei berg alle Ursache, darnach zu streben, daß die wirthschaftlrchen Beziehungen, die ihr in Folge langer geschichtlicher Entwickel ung zugehören, ihr auch fernerhin erhalten bleiben. Es muß mit Bedauern betont werden, daß, ohne daß es beabsichtigt wor den ist, gerade der Bezirk Freiberg und insonderheit die Stadt Freiberg in den letzten Jahren ganz bedeutende Nachtheile durch die Erweiterung unseres Eisenbahnnetzes erlitten hat. Durch die Erbauung der Bahnlinie im Flöhathal hinauf ist das ganze cbere Flöhathal, Olbernhau, Neuhausen, Peekendorf und Len genfeld, dann durch die Linie von Hetzdorf aus auch noch Ep pendorf und Umgegend von Freiberg, dein Orte, wo sie früher ihre wirthschaftlichen Bedürfnisse deckten, abgezogen worden. Neuerdings ist dazu gekommen die Bahnlinie Frauenstein- Klingenberg, die man ursprünglich näher an Freiberg in die Hauptbahn einmünden lassen wollte. Die Züge sind dort so gelegt, daß alle Einwohner jenes Gebirgstheils, wenn sie mit der Bahn fortfahren, bequem nach Dresden kommen können, während sie sonst, wenn sie nach Freiberg wollen, zum Theil Stunden in Klingenberg warten müssen. Nun haben wir in den letzten Jahren die Bahn Wilsdruff-Nossen erhalten, und auch diese hat wiederum zu einem bedeutenden Theile dazu bei- aetragen, die Landgemeinden, die früher ausschließlich ihren Verkehr nach Freiberg hatten, von Freiberg ab- und der Groß stadt Dresden zuzuführen. Meine Herren! Daß daS im ge genwärtigen Augenblicke, wo der Bergbau immer mehr zurück geht und von Finanzperiode zu Finanzperiode immer mehr ab gerüstet wird, für Freiberg von unermeßlichem Nachtheile sein muß, das werden Sie mir wohl glauben. Gestatten Sie mir, nur einige kurze Zahlen zu geben. In den Jahren 1875 bis 1880 ist die Bevölkerungsziffer im ganzen Lande um 7,7 Pro zent, im Freiberger Bezirke nur um 4,8 Prozent gewachsen. 1880 bis 1885 betrug die Bevölkerungszunahme im Lande 7 Prozent, im Freiberger Bezirke nur noch 2,7 Prozent. In den fünf Jahren von 1885 bis 1890 verschlechterten sich die Ver hältnisse noch mehr; im Lande wuchs die Bevölkerung um 10,1 Prozent, im Freiberger Bezirke nur um 2,6 Prozent. Noch schlimmer war es in den folgenden Jahren bis zur letzten Volks zählung; da betrug gegenüber einer Bevölkerungszunahme im ganzen Lande von 8,1 Prozent die Bevölkerungszunahme im Freiberger Bezirke nur noch 1,7 Prozent. Noch ungünstiger sicht es aus, wenn man die Steuererträgnisse betrachtet, und zwar lediglich die Steuererträge aus dem gewerblichen Ein kommen, die doch hier lediglich in Betracht kommen. Ich halte mich da an den Bericht der Handelskammer. Es ist damals im Handelskammerbezirle Dresden das Einkommen aus Gewerbe und Industrie um 6,94 Proz. gestiegen, im Freiberger Handels kammerbezirke nur um 1,7 Prozent, und wenn wir den Bericht genau lesen, finden wir, daß in manchen Orten des Freiberger Verwaltungsbezirks überhaupt das Einkommen aus den Ge werbebetrieben zurückgegangen. Es steht das im innigen Zu sammenhänge mit dem Rückgänge des Bergbaus. Daß unter diesen Umständen, meine Herren, die Stadt Freiberg — und sie weiß sich darin vollständig einig mit allen ihren Bezirks eingesessenen — danach strebt, möglichst neue Eisenbahnverbin dungen zu erlangen, um den Verkehr wieder nach Freiberg zu ziehen, das werden Sie ihr nicht verdenken könen. Dem gegen über muß uns der Passus aus der ersten Seite unseres Be richts, daß man jetzt nicht lediglich nach der Verzinsung der An- lagewerthe sieht, sondern auch danach sehen will, wie sich in den betreffenden Bezirken dann die Industrie und das Einkommen hebt, daß man also voltswirthschaftliche Rücksichten walten lassen will, mit großer Befriedigung erfüllen. Aber, meine Herren, damit steht nun eigentlich das, was die Vertreter der Regierung in der Finanzdeputation ausgeführt haben, im Wi derspruche. Ich nehme aber an, daß das kein Widerspruch sein soll, daß man aber vielleicht die Verhältnisse dort nicht ganz richtig beurtheilt und daß man bei weiterer Prüfung, wie der Herr Aba. Schieck schon ganz richtig sagte, vielleicht zu anderen Ergebnissen kommen würde. Es haben die Petenten nachge wiesen, daß durch die Industrien im Striegisthale an 10,000 Tonnen jährlich zu verfrachten sein würden. Wenn man ein entsprechendes Wachsthum hinzunimmt, so sollte man doch mei nen, daß sich die Sache mit der Zeit rentiren würde. Weiter, meine Herren, möchte ich gleich hier anfügen, daß die Petenten, die ja, wie hervorgehoben worden ist, eine außerordentliche Zä higkeit in der Verfolgung ihrer Wünsche bekundet haben, auch icdenfalls dem Mahnrufe, den neulich der Herr Aba. Uhlmann betreffs der Amtsgerichts ergehen ließ, folgen werden und in ihrem Bestreben weiter ausdauern werden und werden weitere Unterlagen selbst zu beschaffen suchen. Ich möchte dabei gleich darauf Hinweisen, daß man bestrebt sein wird, den neuerlichen Wünschen der König!. Staatsregierung nachzukom- men, also mit Arealabtretung, mit sonstigen Opfern für die Erbauung einer Eisenbahn auch aus diesem Bezirk« hervorzu treten. Man kann jedenfalls über dieses neuere Verfahren sehr getheilter Meinung sein und ich möchte sagen, daß es für uns als Vertreter der Allgemeinheit höchst willkommen sein kann, wenn die Eisenbahnbauten dem Fiskus dadurch etwas billiger kommen, daß die Anlieger selbst möglichst viel Opfer bringen, ober es kann durch eine zu strenge konsequente Durchführung dieses Prinzips dahin kommen, daß man gerade diejenigen Landestheile, welche am nothwendigsten der Eisenbahn bedür fen, immer länger warten läßt, und sie schließlich verkümmern und versiegen läßt, denn diejenigen Landestheile, die durch Ab schluß vöm Verkehrsnetze und sonstige widrige Umstän de in der Entwicklung zurück geblieben sind, stagniren, sie werden naturgemäß auch nicht so bedeutende Opfer bringen kön nen wie andere Landestheile, man wird dann vielleicht die ge ringen Opfer, die sie bringen können, überhaupt nicht annehmen und wird diejenigen, die an sich schon besser floriren, lieber ha ben und deshalb auch diejenigen, die größere Opfer bringen können, vorziehen, und das dürfte doch nicht im Interesse ge rade der nothleidenden Theile unseres Vaterlandes sein. Es ist vorhin hervorqehoben worden, daß wir Heuer mit dieser Pe- t'ston eine neue Trace vorgeschlagen haben. Man hat geglaubt, die Sache schmackhafter zu machen, man scheint sich aber in dieser Beziehung verrechnet zu haben. Wenn man den Depu- Wtwnsbericht liest, sieht mau, daß bei dieser neuen Tracirung ein Durchgangsverkehr nicht gut möglich ist, man,wird sich aber, wie ich gleich hier erklären will, nicht auf diese Trace festleqen sondern man will nur eine entsprechende Verbindung zwischen den beiden Bezirken Freiberg und Hainichen Herbeiführen. Aus alle diesen Gründen bitte ich die hohe Kammer, dem Anträge der 18 Abgeordneten beitreten zu wollen und ich hoffe zuver sichtlich von der hoben Königl. Staatsregierung, daß sie auch fernerhin wohlwollend dem Bezirke gegenüberstehe. Ich möchte noch ganz besonders darauf Hinweisen, daß gerade der Ort Braunsdorf früher Bergbau betrieben hat, daß dort noch eine ziemlich bergbautreibende Bevölkerung wohnt, die jetzt noch den Bergbau treibt und die ihren Verdienst in Freiberg suchen muß. Das wird auch über kurz oder lang verschwinden. Gehen Sie einmal in die dortigen O tschaften, so ist ein Häuschen, eine Gartennahrung überhaupt nicht mehr zu verlaufen, weil die Leute, die das bischen Garten oder Feld bestellten, weiter ziehen und Niemand da ist, der es bewirtschaften kann; Sie würden dort also etwas wirklich Gutes schaffen, wenn Sie dieser Ge gend zu Hilfe kommen möchten. — Nach dem Bericht der Finonzdeputation .4 der Zweiten Kommer zu Kapitel 77, Bergakademie zu Freiberg betr., sind die Einnahmen mit einem Mehrbetrag von 12100 M. ein gestellt nnd zwar mit Rücksicht ans die gesteigerte Frequenz und Erhöhung der Ansländergebühr von 100 ans 200 M. pro Jahr Tic Frequenz hat in jedem Jahre zugcnommcn. Sie betrug am Scblufse der Lehrjahre 1894/95 171 (97 Deutsche und 74 Nicht- deutsche); 1895/96: 200 (96 Deutsche und 104 Nicbtdeutscbe); 1896/97: 232 (110 4- 122); 1897/98: 276 (122 -s- 154; 1898/99: 320 (136 -st 184). — Die neuen Posttarife. Vom 1. April ab sind bei Ortssendungen (Postsendungen an Empfänger im Orts oder Landbestellbezirle des Aufgabe-Postorts) zu entrichten: für freigemachte Briefe 5 Pf., für nicht freigemachte 10 Pf.; - für Postkarten, frei gemacht, 2 Pf., nicht frei gemacht 4 Pf.; für Drucksachen bis zu 50 Gramm einschließlich 2 Pf., Inder 50 bis 100 Gr. einschließl. 3 Pf., über 100 bis 250 Gr. einschl. 5 Pf., über 250 bis 500 Gr. 10 Pf., üb«r 500 Gr. bi- 1 Kilogr. einschl. 15 Pf.; für GeschLftSpapiere biS 250 Gr. einschl. 5 Pf^ über 250 bis 500 Gr. einschl. 10 Pf., über 500 Gr. bis 1 Kllogr. einschl. 15 Pf; , für Waarenpr oben bis 250 Gr. einschl. 5 Pf., über 250 biS 850 Gr. einschl. 10 Pf.; für zusammen gepackte Drucksachen, G eschiftS- Papiere und Waarenproben bis 250 Gr. einschließl. 5 Pf., über 250 bis 500 Gr. einschließl. 10 Pf., über 500 Gramm biS 1 Kilogramm einschließl. 15 Pf. Drucksachen, Geschäftspapiere und Waarenproben, sowie die daraus zusammengepackteu Sendungen müssen freigemacht werden. Zu Postsendungen, unter Einschreibung oder unter Nachnahme eingeliefert, tritt die Einschreib» und die Vorzeige- gebühr, bei Briefen mit Zustellungsurkunde die ZustellungS- gebühr hinzu; für die Rücksendung der Zustellungsurkunde wird im Ortsverkehr keine Gebühr erhoben. Bei unzureichend frankirtcn Briefen wird die Gebühr für unfrankirte Briefe abzüglich des Betrages der verwendeten Postwerthzeichen berechnet; für unzureichend frankirte sonstige Sendungen das Doppelte deS Fehlbetrags, nöthigen Falles unter Abrundung auf eine durch 5 theilbare Pfennigsumme aufwärts. — Heute Vormittag 10 Uhr fand in der Aula deS Gym nasium Albertinum die feierliche Entlassung der diesjährigen Abiturienten statt. Zahlreiche Gönner und Freunde der Anstalt hatten sich zu der Feier eingefunden. Als Vertreter der Gymnasialkommission waren die Herren Stadtrath a. D. Rößler und Justizrath Taeschner erschienen, ferner Herr Superintendent Haesfelbarth, Herr Oberregierungsrath AmtShaupt- mann I)r. Steinert u. a. Die Feier begann mit dem allgemeinen Gesänge des Liedes Nr. 522 auS dem Landesgesangbuche. Hierauf folgten die Borträge der Abiturienten und zwar beantwortete Abiturient Oskar Heber in deutscher Rede die Frage: Wie erzielt Shakespeare die tragische Wirkung?; in französischer Rede wieS Abiturient Adolf Bauer nach, daß es nicht gut für den Menschen wäre, wenn er die Zukunft vorher wisse, in lateinischer Rede zeigte Abiturient Otto Klein, wie richtig der Spruch SenecaS sei: Oalamitas vIrtutis oeoasio. Im Namen der zurückbleibenden Schüler richtete der Unterprimaner Johannes Herrmann an die Abgehenden poetische Abschiedsworte, denen er den Herderschen Wahlspruch „Licht, Liebe, Leben" zu Grunde gelegt hatte. Nach dem der Gymnasialchorden Mendelssohnschen Chorgesang „Lobe den Herrn meine Seele" vorgetragen hatte, betrat der Rektor des Gymnasiums Herr Professor vr. Preuß daS Katheder. Unter Hinweis darauf, daß in diesem Augenblick die Abgehenden bei aller Freude über das erreichte Ziel ernste Gedanken bewegen müßten, legte der Herr Rektor seiner Entlassungsrede qaS Wort „Bete und arbeite" zu Grunde. Nachdem er den Abiturienten ans Herz gelegt hatte, daß sie auf dem hier ge legten Grunde weiter arbeiten möchten, wies er sie aus die Noth wendigkeit hin, daS Gebet mit der Arbeit zu verbinden, zu erkennen, daß ohne Gott die Arbeit nicht gelinge; für diese Demuth deS Herzens, die aus solcher Erkenntniß fließe und daS Aufkommen des HochmutheS niederhalte, könne ihnen der am heutigen Tage geborene Kaiser Wilhelm I. ein erhabenes Vor bild sein. Wenn sie an dem Worte „Bete und arbeite" ihr Leben lang festhielten, daS eine nicht ohne daS andere thäten, so würden sie die Freude ihrer Angehörigen und früheren Lehrer sein. Hierauf händigte der Herr Rektor den Abgehenden das Zeugniß der Reife ein und diese erhielten von ihren Lehrern den Handschlag zurück, den sie ihnen beim Eintritte in die Anstalt gegeben. Mit dem vom Gymnasialchor vorgetragenen Comitate von Mendelssohn schloß die Feier. — Die Lohgerberinnung zu Leipzig, die sich als werkthätige Förderin unserer Deutschen Gerberschule schon wiederholt ge zeigt hat, überwies der Lehrgerberei der Schule ein Geschenk von 3000 Mark. — Die lanvwirthschaftliche Winterschule zu Freiberg wurde in dem zu Ende gehenden Schuljahr nach dem soeben herausgegebenen Jahresbericht von 55 Schülern besucht, und zwar zählte die Oberklasse 22 Schüler, die Unterklasse 33 Schüler. Sämmtliche Schüler entstammen dem Königreich Sachsen, und zwar: aus den Amtshauptmannschaften Döbeln 5, Dippoldis walde 6, Meißen 5, Flöha 4, Marienberg 2, Pirna 1, Freiberg 32 Schüler. Beim Eintritt in die Schule standen im Alter von 14—17 Jahren 49, 17—20 Jahren 6 Schüler. Ihre Vor bildung erhielten durch die einfache Volksschule 55 Schüler. AuS der Landwirthschaft entstammen 50 Schüler. AuS andern Berufen 5 Schüler. Von den 22 abgehenden Schülern der Oberklasse werden 18 in die elterliche Wirthschaft zurückkehren, 4 dagegen gedenken in andere Wirthschasten einzutreten beziehentlich sich zum Berufsverwalter auszubilden. — Bei dem großen Schneereichthum des verflossenen Winters ist es angenehm empfunden worden, daß im Bereiche der Sächsischen Staatseisenbahnen Betriebsstörungen Durch Schneeverwehung nur in sehr beschränkter Weise aufgetreten sind. Es ist dies zweifellos auf die Wirkung der vorbeugenden Maßregeln zurückzuführen, die in den letzten Jahren zur Ver hütung von Schneeverwehungen auf den sächsischen Bahnlinien getroffen worden sind. Schon ein Blick auf die Hunderte von Metern langen Schneeschutz-Wände z. B. zwischen Oederan und Freiberg lehrt, was in dieser Beziehung geschehen ist und wie man sich die Erfahrungen früherer schneereicher Winter zu Nutze gemacht hat. Zur Aufrechterhaltung des Betriebes haben daneben auch die in den letzten Jahren beschafften sehr wirksamen Schnee pflüge beigetragen. Im Uebrigen waren die Schwierigkeiten, die von den starken und andauernden Schneefällen besonders dem Rangirbetrieb in den Bahnhöfen bereitet wurden, sehr bedeutend und es bedurfte oft der größten Anstrengung, ihrer Herr zu werden. — Eine Bezirksversammlung Ves lanvwlrthschaft- liche» KreisvereinS zu DreSven findet, wie schon erwähnt nächsten Sonnabend 'Nachmittags 4 Uhr, im Gewerbehaus statt. Es sprechen Herr Architekt Kühn-Dresden über die landwirth- schastluche Baustelle nnd Herr Oberamtmann Ring-Düppel über die Gcuossenschast sür Viehverwerthung in Deutschland. — Aus dem Beiwaltungsbericht ver Reichsbank für 189S seien folgende Mittheilungen hervorgehoben: Der fast allge meine gewaltige wirthschaftliche Aufschwung, welcher in Deutschland am frühesten, stärksten und nachhaltigsten eingesetzt hat, steigerte im Jahre 1899 die Ansprüche an die Reichsbank in bisher nicht wahrgenommenen Maße. Von Jahr zu Jahr sind, bei immer lebhafterer Bewegung im Giro- und Abrech- nugsverkehr, die Anlagen der Reichsbank besonders im Wechsel geschäft namentlich im Herbst und am Jahresschluß erheblich gewachsen, während die Baarbestände in Folge dessen stetig zu rückgegangen sind, und diese Entwickelung ist im letzten Iahte noch stärker als bisher hervorgetreten. Hierdurch und durch di- für Deutschland ungünstige Gestaltung der Wechselkurse be-
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