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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 23.03.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-190003238
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-19000323
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-19000323
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-03
- Tag 1900-03-23
-
Monat
1900-03
-
Jahr
1900
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 23.03.1900
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Frewikger Anzeiger und Tageblatt. Seite 2. — 23 März ow d7 1900. berichtet der M kommen. nem nachdem England, als es noch im Nachtheil war und Niederlage dicht hinter der Gefechtslinie und außerdem durch Kavallerie auf Niederlage erlitt, die Republiken ausdrücklich als kriegführende gedeckt, so daß die Granaten wahrscheinlich dieser gegolten Ha- Mächte anerkannt hat. Nimmt man hinzn, daß es sich anschickt, ben. Wie bekannt, brachten die Engländer einen Sanitäts ¬ verkaufen gedenken, lassen freilich vermuthen, daß die Warnung des Herrn Chamberlain ohne Erfolg bleiben wird. Bielleicht veranlaßt diese Erwägung die leitenden Männer des britischen Reiches, unter vernünftigen Bedingungen mit den Buren zu ei- Sonstige Meldungen: Kimberley, 20. März. Am letzten Sonntag fand den ganzen Tag zwischen den britischen Truppen bei Warrenton und den Buren bei Fourteen Streams ein Schützenfeuer statt. Die Buren zogen sich beim Eintritt der Dunkelheit nach Christi ana zurück, nachdem sie von den britischen Geschützen beschossen worden waren. London, 21. März. Aus dem Burenlagcr in Glencoe wird dem „Reut. Bur." vom 17. d. Mts. gemeldet, es sei eine vollständige Sammlung von unter dein Namen „Dum Dum- Patronen" bekannten Exyansivpatronen zum Lee-Metfordge- Oertliches und Sächsisches. Freiberg, den 22. März. — Vom LanVtage. Die Zweite Kammer erledigte in ihrer gestrigen Sitzung in Schlnßberathung die Kapitel 34 und 37 des ordentlichen Etats. Es wird beantragt, Kapitel 34, Ordenskanzlei, mit 519 Mk. Einnahmen und 40019 Mark Aus gaben, sowie Kapitel 37, Gesetz- und Verordnungsblatt, mit 5 Mark Einnahmen und 640 Mark Ausgaben zu bewilligen. Kapitel 34 wird gegen 4 Stimmen, Kapitel 37 einstimmig ange nommen. Hierauf folgte die Schlnßberathung über die Petition der Landwirthe des KreisvereinSbezirks zu Leipzig, die Aus dehnung der staatlichen Regelung der Viehschädcnvergütung auf die durch die sogenannte B o rn aische P serde krankheit oder Genick st ar re und auf die durch die Maul- und Klauen seuche entstandenen Schäden. (Berichterstatter: Abgeordneter Harter-Neudörfchen.) Von ungefähr 5000 Landwirthcn und Pferdebesitzern des landwirthschaftlichen Kreisvereinsbezirks Leipzig ist obengenannte Petition an die Ständeversammlung gerichtet worden. Das Ministerium des Innern erklärte in der Depu tation, einen etwaigen Wunsch der Ständevcrsammlung aus Ein führung einer Zwangsversicherung gegen die durch Umstehen der Rinder in Folge der Maul- und Klauenseuche entstehenden Schäden in wohlwollende Erwägung zu ziehen, ebenso geht aus den Aussagen des Herrn Regierungskommissars hervor, daß auch die königliche Staotsregierung aus dem Standpunkt der großen Mehrheit der Deputation steht, daß nach dem bisherigen Fort schreiten der Genickstarre befürchtet werden muß, betr. Seuche werde sich immer weiter nach Osten ausbreiten, so daß schließlich das ganze Land in Mitleidenschaft gezogen werden wird. In dieser Befürchtung findet die Deputation ausreichenden Grund, das gesammte Land in eine staatliche Zwangs-Versicherung einzubeziehen und beantragt nun gegen zwei Stimmen, die Kammer wolle beschließen: „Die Petition der Leipziger Kreis- vereinsmitglicdcr, die Regelung der Viehschädenvergütung aus die durch die Genickstarre entstandenen Schäden und auf die durch die Maul- und Klauenseuche bei Rindern entstandenen Schäden, soweit sich letztere auf die direkten Todesfälle durch die Seuche beziehen, der Königl.Staatsrcgierung zur Berücksichtigung in dem Sinne zu überweisen, daß die Königl. Staatsregierung noch dem jetzt tagenden Landtage den betresscnden Gesetzentwurf zugehen lassen möge." In der gestrigen Verhandlung stellte, nachdem die Abgg. Schubert-Euba, Rentsch-Kamenz, Andrä-BraunSdorf, Horsl- Mulda, Zeidler-Oberlosa, Georgr-Mylau, Harter-Ncudörjchen. Steiger-Leutewitz, Schmoll-Spittwitz, Luckau-Rochlitz, Tücher» I Böhlen und May-Pohlenz gesprochen, Herr Staatsminisill intelligente Fabrikant kennt die Methode. Wenn nur eine Kon- Kriegsministers zur englischen Armee, wurden in diese als Sa- kurrenz geschaffen würde für Krupp und Stumm, so könnte der nitätsoffiziere vor Magersfontein eingerciht und verweilten bis Bedarf um die Hälfte billiger gegen den an Krupp gezahlten zum 21. Februar auf dem Kriegsschauplätze, um dann nach Ab- Preis gedeckt werden. Aber das Reichsmarineamt stellt Be- lauf ihrer Kommandos wohlbehalten die Heimreise anzutreten, dingungen, welche das Auskommen einer Konkurrenz unmöglich In Berlin haben sie ihre Dienstgeschäfte bereits wieder über machen. So verlange das Reichsmarineamt die Einrichtung eines nommen. Ueber die Studien, die sie in Bezug auf die Geschoß- Schießplatzes zu Proben in demselben Umfange, wie der Kruppsche Wirkungen und dergleichen Dinge gemacht haben, werden sie Schießplatz. Der letztere aber ist der Firma Krupp vom Staate ihrer vorgesetzten Behörde ausführlich berichten. Interessant gegen eine Pachtsumme überwiesen worden. Diese Einrichtung für ist es, die Heimgekehrten über ihre Erlebnisse undEin - Schießproben-verlangt für 24-Centimetergeschütze 2—3 Millionen, drücke plaudern zu hören. Diesanitären Einrich - für 15-Centimetergeschütze 300000 Mk. Ohne bestimmte Zu- t u n g e n der englischen Armee waren nach Dr. Krummachers sicherung der Regierung kann Niemand so große Summen von Mitteilungen gut. In dieser Beziehung waren alle Vorbe- vornherein riskiren. Stumm macht selbst wenig Nickeljtahl, rcitungen getroffen. Zum Schutz gegen die Hitze am Tage und aber er wird von Krupp mit hohen Summen für die die Kälte bei Nackt führten die Engländer große Zelte mit, die Unterlassung einer Konkurrenz abgefunden. den Truvven bei Magersfontein sehr zu Statten kamen. Vor Würde die Regierung sich mit einem oder mehreren Fabrikanten der Anwendung der Dum-Dumgeschosse oder der Marke 4 der in Verbindung setzen und dieselben mit Aufträgen versehen, bezw. Gewehrgeschosse (mit eingedrückter Spitze) haben die beiden für den Ansang mit Kapital unterstützen, so könnten den Steuer- deutschen Aerzte nichts wahrgenommen, obwohl sich unter den zahlern viele Dutzend Millionen erspart werden. 2000 Verwundeten, die sie zu Gesicht bekommen, auch zahlreiche „n-n Buren bekunden. Die Kriegführung der Buren hat auf Dr. -in «!>in,r Rencwöpjs nnssjknvin Krummacher einen ausgezeichneten Eindruck gemacht, soweit n'st nur noch em kleme^ sich als Sanitätsoffizier ein Urtheil hat bilden können. Die LS" °"k gehabt hatte, wie während der Zeit der Belagerung von Kim- bcrley, erwiderte dieser: „Nein — niemals. Aber ich fand genügend zu thun. Wir kümmerten uns um die Wasserversorg ung der Stadt, als die Buren uns von der gewöhnlichen Waffer- zusuhr abgeschnitten hatten; wir errichteten eine Suppentiiche und vertheilten 10 000 Nationen täglich an die Leute — ah, da gab es genug Arbeit. Die Besatzung von Kimberley ärgerte sich über unsere Thätigkeit. Man sehe nicht ein, hieß es, wozu Suppenküchen errichtet werden sollten u. s. w. Ueber- haupt erhielten wir von Angehörigen der Armee keinerlei Aus künfte, und Botschaften, die wir den militärischen Autoritäten zuschicken wollten, wollte man uns nicht absenden lassen. Als wir Lord Methuen anzeigen wollten, daß die Buren eine sechs zöllige Kanone gegenüber der Stadt aufgestellt hatten, da wollte nan uns diese Meldung nicht absenden lassen, „damit durch ie die Pläne oder Vorkehrungen der Armee nicht gestört wür- >cn". Auch in anderer Beziehung hatte Rhodes über das eng- ische Militär Klage zu führen. Trotzdem 110 Leute von der kündigen Besatzung des Ortes während der Belagerung ge- ödtet worden seien, habe man es nicht für nothwendig befun den, ihre Namen in den offiziellen Todtenlisten, die von der Armee herausgegeben wurden, zu nennen. Dagegen hätte man den Tod eines Maulesels in einer Ankündigung bekannt gege ben, die mit dem britischen Löwen geziert war. „Die Weiger ung", meinte Rhodes, „den Tod auch nur eines einzigen Frei willigen offiziell bekannt zu geben, und auf der anderen Seite die feierliche und förmliche Meldung vom Hinscheiden seines' Maulesels ist typisch für den Geist und Charakter des Militärs, mit dem wir gemeinsam zu arbeiten hofften und auch versuch ten. Selbst nach dem Entsatz von Kimberley bewahrte die eng lische Vertheidigungsmannschaft ihre feindselige Haltung ge genüber der Bevölkerung. Der Redakteur einer Zeitung in Kim berley sollte verhaftet werden, weil in seiner Zeitung ein Ar tikel erschienen war, in dem behauptet wurde, es sei schon hohe Zeit gewesen, Kimberley zu befreien. Dieser Artikel stammte von Rhodes, und ein komischer Zufall wollte es, daß General French in Gegenwart von Rhodes aufgefordert wurde, den be treffenden Redakteur zu verhaften. Der General wollte aber nichts mit der Sache zu thun haben." „Rhodes", so erzählte der Korrespondent weiter, „überraschte mich sehr mit der Mittheil- Pläne hatte. Das glaube ich wohl. Ich vermuthe, es hat nicht viel Sinn, wenn ich Ihnen sage, welches die ursprünglichen Pläne des Generals Buller waren. Ihr Leute in England habt so wundervolle Ideen über sein Feldherrntalent. Wissen Sie, welche Befehle er Methuen mit Bezug auf Kimberley cr- theilte? Methuen sollte hierher kommen, die Stadt entsetzen, alle Soldaten mit sich nehmen und sich dann nach dem Oranje- fluß zurückziehen. Sie hörten etwas davon? Und ich sage Ihnen, daß jedes Wort davon wahr ist. Ich weiß es. Und ich behaupte, daß das skandalös ist. Es wäre eine Schmach für England gewesen, wenn dieser Plan ausgeführt worden wäre. Ein englischer General faßt einen förmlichen Kriegsplan zu einem Rückzug! Das ist einfach ungeheuerlich." Auf die Be merkung des Korrespondenten, daß Rhodes noch niemals in seinem Leben ein so umgrenztes Feld für seine Wirksamkeit Ueber die Geschäftsgewinne der Firmen Krupp wehre, die die Buren bei englischen Soldaten in Natal fanden, und Stumm bei den militärischen Lieferungen bringt die angelegt und dem englischen Kriegsamt zugesandt worden. „Freis. Ztg." folgende Mittheilung, die wir wiedergeben, weil lDa werden sie einfach verschwinden und England leugnet mun- sie jedenfalls zu weiteren Erörterungen führen wird: Ein unserem ter weiter. Man hätte sie einer neutralen Macht übergeben Gewährsmann seit Jahren bekannter Großindustrieller, müssen! (Red.- Konkurrent von Krupp, der sich in letzter Zeit von diesem los- BarklyE a st, 19. März. (Meldung des „Reut. Bur.") sacte, theilte auf einer Reise in den letzten Tagen dem Ersteren Die Telegraphenverbindung mct Dordrecht ist wiederhergestellt; Folgendes mit: In der Budgetkommission des Reichstags hat man die britischen Flüchtlinge lehren wieder hierher zurück. Unge- den Geschästsgewinn der Firma Krupp aus den Lieferungen für sähr 700 Gewehre mit 60 000 Patronen wurden eingeliefert, das Reich noch viel zu gering geschätzt. Vor einiger Zeit lieferte Eine große Menge von Waaren, welche Plünderer aus den Ma- Krupp Rohre zu Feldgeschützen mit 4800 Mk. DieKon- gazinen genommen hatten, wurden zurückgevracht, kurrenz erhielt dann einen Auftrag für die gleiche Sorte mit * , * 1950 Mk. Darauf setzte Krupp seinen Preis von 4800 auf 1900 Heimgekehrte deutsche Aerzte. Vom südafrikanischen herab. Granaten liefert Krupp mit 8,50 Mk., die Konkurrenz Kriegslckuimlatze sind am vergangenen Sonntag die Stabsärzte hat sie mit 5 Mk. geliefert. Es ist ein Jrrthum, daß Krupp Dr. Krummacher von der Kaiser Wilhelms-Akademie -md allein N i cke lsta hl für die Flotte liefern könne. Die Fabrikations- Dr. Schmidt vom Garde-Füsilierregiment nach Berlin zu- methode ist kein Geheimniß und stammt aus Frankreich. Jeder rückgekehrt. Beide gingen Mitte November auf Anordnung des ung, daß nur 30 000 Buren gegen uns im Felde gewesen wären. Ich sagte, bei der Armeeleitung habe man die Idee, daß 65 000 gegen uns im Felde stünden." — „Ich weiß", oemerkte Rhodes, „das ist die Methode, um Niederlagen zu erklären, und um zu Hause einem Tadel für die Fehler, die gemacht sind, zu ent gehen. Aber trotzdem sind nur 30 000 Büren in diesem Kriege. Sehen Sie sich doch die statistischen Tabellen im Whitaker an, und Sie werden sehen, daß es nicht anders sein kann. Männer können nicht in einer Minute gemacht werden. Zwanzig Jahre sir.d nöthig, um einen Mann zu machen, und wir wissen, wie viele üe bei Beginn des Krieges hatten. In Transvaal wur den bei der lebten Präsidentenwahl wenig über 17 000 Stim men abgegeben und dabei stimmten sogar Knaben mit. Dieser Staat hat 16 000 Mann in das Feld gestellt und der Freistaat nicht ganz so viele. Und was die Ausländer in ihrer Arm« betrifft, kennen Sie die Thatsachen? Sie haben wohl gehört, daß die Ausländer auf Tausende angegeben sind? Und doch war die irische „Briaade" nur 100 Mann stark, die Skandina vier zählten nur 150 Mann und die Uebrigen belaufen sich aus 1000 bis 2000. Sie erscheinen zahlreicher, weil sie ihre Leute immer umhcrschieben. Dieselben Leute, welche uns belagerten, gingen weg und kämpften gegen Methuen bei Magersfontein und vorher hatten sie an anderen Orten gekämpft. Nein, wir übertrieben ihre Zahl nur, weil wir dadurch unsere schleckte Heeresleitung rechtfertigen konnten." Am Scklusse des Ge spräches erwähnte Rhodes, daß er bald nach Kapstadt und dann nach Enaland gehen wolle. Ich faate ihm mit freundschaft licher Freimüthigkeit, ich hätte von einflußreichen Personen in Kapstadt gehört, er würde meuchlings erschossen werden, falls er dahin käme. Er meinte, das sei „absolut wahnsinnig". Nie mand denke daran, ihn zu tödten, oder würde ihn tödten. „Aber", sagte ich, „Sie wissen, daß man Sie haßt." „Einige von den leitenden Politikern", entgegnete er, „aber nicht die anderen." „Man haßt Sie noch mehr als England." „Weil man in mir die Verkörperung der englischen Ideen sieht", er widerte Rhodes schlechtweg." Schaden an. Erst in der letzten Zeit wurde das und der Schaden dementsprechend größer. Ihre - _ . . ,.. I größten Verluste aber erlitten die Engländer stets durch das Dtk Kllkg lü SÜbllfklkll. <Äc wehrfeuer der Buren. Ihre Treffsicherheit war er- staunlich. Um so verhängnißvoller wurde den englischen O f - Vor dem Antritt semeS Vormarsches nach Prätona wird Lord f. zjeren ihr ursprüngliches Verhalten. Die Offiziere be- RobertS wohl noch ein paar Wochen m Bloemfontein bleiben, um trachteten das S-^acktfeld anfangs viel zu sehr als Sportplatz einen größeren TranspM von Mumtwn und Lebensmitteln zu „„d erschienen viel zu viel in prunkhaften Uniformen. Die erwarten. Inzwischen behandelt nicht nur die englische Presse, ^roß-m Verluste führten aber dahin, daß sie allen Prunk, die sondern auch die englische Regierung die beiden Republiken schon blanken Knöpfe u. s. w. beseitigten, ihre Uniformen denen der im Voraus als erobertes Land, ia, es hat fast den Anschein, als Mannschaften möglichst gleich machten und es auch nicht ver- werde man demnächst auf die bei Beginn des Krieges aufgestellte schmähten, gleich diesen ein Gewehr auf die Schulter zu nehmen. Fiktion zurückkommen, daß die Buren überhaupt, auch die in den Besonders abgesehen hatten es die Buren auch auf die Hoch - beiden Republiken, Rebellion begingen, indem sie dieWaffengegen länder, deren Weiberröcke sie nicht leiden konnten. Man England ergriffen. Auf diesen Ton ist die Proklamation des wollte daher auch den Hochländern die gewöhnlichen Hosen an- Generals Pretyman, Gouverneurs von Bloemfontein, gestimmt, ziehen, aber dieser wohlgemeinte Plan scheiterte daran, daß die und ebenso die Proklamation des Gouverneurs der Kapkolonie, Leute mit der -'-'°sten Hartnäckigeit die Hosen zurllckwiesen. Milner, in welcher bekannt gegeben wird, daß die Reichsregierung Auffallend war die fortgesetzte Abneigung der Buren gegen Veräußerungen von Ländereien, Minen oder Eisenbahnen in N a ch t g e f e ch t e. Nur ein einziges Mal, als sie einen zähen Transvaal oder im Oranjesreistaat oder die Ausnahme von Angriff der Engländer zurückschlugen, feuerten sie auch des Belastungen auf Konzessionen, die von den Regierungen Nachts noch; sonst kämpften sie stets nur am Tage und zogen Transvaals oder des Oranjefreistaates bewilligt wurden, nicht sich bei Eintritt der Dunkelheit jedes Mal wieder zurück. Die als gütig anerkennen wird. Die letzterwähnte Proklamation Engländer waren damit natürlich sehr zufrieden, wenn sie Un fall den Engländern diejenigen Werthe reserviren, auf welche günstig engagirt waren. Ueber den Mißbrauch der weißen sie nach Besiegung der Republiken zur Deckung der Kriegskosten Flagge und die Nichtachtung des Rothen Kreuzes ist viel be- u. s. w. die Hand legen können, und gleichzeitig den Buren die hauptet und geschrieben worden. Dr. Krummacher hat aber Aufbringung von Mitteln zur Fortführung des Krieges erschweren, von einem erwiesenen Mißbrauch oder einer nachgewiesenen Eine loyale Kriegführung kann man dies nicht mehr nennen — Mißachtung nichts erfahren. Seine Sanitätsabtheilüng wurde daraus kommt es den Engländern ja auch nicht an — besonders von denBuren öfter mitGranaten beworfen.Sie stand dann aber den Buren vorsorglich auch jede Maffenauswanderung nach wagen der Buren auf, aus dem vier Aerzte gefangen nach Kap- Norden zu verlegen, so sieht man diese allerdings vor die Wahl stadt abaefllhrt wurden. Diese Gefangennahme geschah, weil zwischen schlechthiniger Unterwerfung und Verzicht auf die Er- man die Betreffenden nickt für Aerzte hielt (??) und weil aus Haltung ihrer Nationalität oder einem Verzweiflungskampfe ge- dem Wagen heraus auf oie Engländer geschossen worden sein stellt, der, nach englischer Auffassung, mit der Vernichtung des soll. Erst in Kapstadt wurde festqestellt, daß man es in der Burenvolks endigen müßte. That mit Aerzten, zwei deutschen, einem französischen und ei- Wie man der „Magdeb. Ztg." aus dem Haag meldet, wird mm englischen zu thun hatte. Alle Vier wurden zu den Buren die Gesandtschaft des Oranjestaates den Mächten eine Protestnote rückgesandt. Dast aus dem Wagen geschossen worden sei, be- gegen die Proklamation des Feldmarschalls Roberts übersenden, streiten nicht nur sie, sondern auch ihre Begleitmannschaften, worin den Oranjeburen die Konfiskation ihrer Güter angedroh: Bei Beginn des Krieges lehnten bekanntlich die Engländer die wird, falls sie die Waffen nicht niederlegen. Die Protestnote er- Hilfe des deutschen Rothen Kreuzes ab, während die Buren sie klärt die Proklamation für einen Verstoß gegen das Völkerrecht, dankbar annahmen. Nun sind beim Rückzug der Buren ihre — Das ist sie auch, aber um solche Kleinigkeiten kümmern sich weniger bewealichen Sanitätskolonnen zum Theil so weit zu- die Engländer nicht! Und Europa läßt sie ruhig gewähren! rückgeblieben, daß sie hinter die Front der E n g l ä n- Die von den Buren angeblich beabsichtigte Zerstörungder gericthen. Ob diese Abheilungen den Buren wieder zu- der Goldminen des Transvaal beschäftigt begreiflicher- gcsandt worden sind, ist nicht bekannt. Was die k l i m a t i - weise die öffentliche Meinung Englands in diesem Augenblick schen Verhältnisse betrifft, so hatten unter diesen die am lebhaftesten. Es könnte denen, die vor der gesitteten Welt Engländer natürlich am meisten zu leiden, aber auch die Buren die Verantwortung für diesen freventlich unternommenen Krieg waren geaen sie nicht ganz gefeit. Die Stimmung der engli- zu tragen haben, allerdings nichts Schlimmeres zustoßcn, als ^en Truppen war nach den wiederholten Niederlagen oft nach Ueberwindung der Buren durch die Uebermacht der briti- sehr g e d r ü ck t: erst mit Lord Roberts' und Kitcheners schen Streitkräfte um den Preis des Sieges zu kommen. Schon Landung hob sie sich. vorgestern hat Herr Steaton im Unterhause eine Anfrage an * das Kabinett gerichtet, ob die Buren für die muthwillige Ver Ueber eine Plauderei mit Cecil Rhodes berichtet der nichtung britischen Eigenthums mit ihrem Vermögen haftbar Kriegskorrespondent der „Daily Mail" in einem Briefe aus gemacht werden würden. Der Sekretär des Kriegsamts, an den Kimberley: diese Anfrage gerichtet war, mußte, weil die Angelegenheit nicht „Ich sprach Rhodes im Sanatorium von Kimberley, wo er zu seiner Zuständigkeit gehört, die Antwort darauf schuldig während der Belagerung sein Heim aufqeschlagen hatte. „Das bleiben. Aber er konnte dem Hause wenigstens die Beruhigung Wunderbarste an England", sagte er, „ist sein Glück. Wir ha geben, daß eine Proklamation an die Buren vorbereitet werde, ben die thörichtsten Fehler gemacht, wir haben einige ganz un- die sie vor unnöthiger Zerstörung britischen Eigenthums uarnt. fähige Generale gehabt, aber, wie immer, sind wir doch wieder Diese Proklamation soll bereits erlassen sein. Ob sie Erfolg auf den rechten Weg gekommen. Ob ich mich freue, daß Kim- Haben wird, bleibe dahingestellt. Die Worte, die Krüger schon berley entsetzt ist? Natürlich, wir freuen uns Alle, aber ums bei Beginn des Kriegs einmal äußerte, daß nämlich die Welt Himmels willen — warum geschah das nicht schon früher? staunen werde, wie theuer die Buren ihre Unabhängigkeit zu Warum thaien sic nicht schon am Anfang das, was sie jetzt erst so prompt besorgt haben? Sie meinen, daß man früher andere
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