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Rm. de» Anzeige ^machen. L. 19/9S No. 2. Sekr Sllvolrtt. Freiberg, am 25. Juli 1899. König!. Eifenbahn-Bauinspektion I 899. c lieben nntag a» statt, eckt. i em ende den tätte rsür e so hrer Vie« illen aufbereitet im Näheres mk und Nach- ck und die Begräbnis ZaterS ild. a Kamerad' ing. 1899. bst Kindern. Der Tischlermeister Herr lUodurck in Oberlangenau ist heute an Stelle deS Herrn Johann Christian Helbig als Ortsrichter für Oberlangenau ver ¬ pflichtet worden. Branv, am 26. Juli 1899. V. L. 73./99. ie Mendt »Stestent 1t Litton ein langen eist ruck. Line ««lnzriben kann nW istensüi Expedition, <il « di« Kgl. Forftrevierverwaltung Borstendorf und Kgl. Forstrentamt Augustusburg, den 25. Juli 1899. Braun und cg. — Bev illen The«: g, (in Bev :rg),sürd« er in Frei- ruckerei und in Freiberg. : Nr. 7. - Anzeiger Die städtische Sparkasse Oederan nimmt stets Spareinlagen in jeder Höhe bei 3, eventuell 3^/, °/o Verzinsung an. Dieselbe expedirt auch schriftlich. Expeditionszeit: 8—12 Uhr vor- und 2—5 Uhr nachmittags an jedem Werktage. Konkursverfahren. Ueber das Vermögen deS Uhrmachers Oscar Scheidling in Freiberg, Borngasse Nr. 3, wird heute, am 19. Juli 1899, Nachmittags 4 Uhr, daö Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Jeschky allhier wird zum Konkursverwalter ernannt. Koukursforderungen sind bis zum Ls. August 1899 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines GläubigcrausschusseS und eintretenden Falles über die in 8 120 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände auf den 15. August 1399, Bormittags 11 Uhr, und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf Das Königliche Amtsgericht. I. V.: Ass. Saurer. Rdl. Kolzversteigerung auf Borstendorfer Staatsforstrevier — LeubSdorfer Parzellen — Gasthof zur FriedenSeiche in LeubSdorf. Dienstag, den 8. August 1899, Vormittags 9 Uhr. Jahrmarkt in Oederan Montag, den 7. August 1899. Das AuSpacken und »erkaufen der Waaren ist von Sonntag, den 6. Ausust, Nachmittags S Uhr ab, gestattet. (I. 0. 2496.) 828 fi. Stämme, 5 du. u. 1325 fi. Klötzer, 2989 fi. Schleifhölzrr, 2629 fi. Derbstangen, 1 Rm. ff. Nutzschrite, 6^/, Rm. h. und 81^ Rm. w. Brennscheite und Knüppel, 2 Rm. h. und 52*/, Rm. w. Aeste, Kahlschlag Abth. 56 und als Durchforstung-- und Einzelhölzer in Abtheilungen 48 bis 77. ist auS den in den Schankstätten und bei den Ortsbehörden der umliegenden Ortschaften aushängenden Plakaten zu ersehen. Zv Kismarcks Todestag, 30. Joli. Als Fürst Bismarck, tief betrauert von seinem Volke, vor einem Jahre die müden Augen schloß, gelang es der französischen Presse, so weit sie anständig ist, nur schlecht, ihre Freude über den Heimgang des großen Gegners zu verhehlen; so weit sie nicht anständig ist, gab sie sich erst gar keine Mühe, zu verbergen, wie glücklich man darüber war, daß sich der Leichenhügel über dem großen Staatsmann wölbte. Denn trotz der schon 8 Jahre zuvor erfolgten Entlassung Bismarcks sahen die Franzosen, und gewiß nicht mit Unrecht, in ihm immer noch ein machtvolles Bollwerk des Reiches, dessen Begründung mit dem Niedergange der Weltstellung Frankreichs zusammengefallen war. Nun schien das deutsche Volk dieses starken Bollwerks beraubt zu sein. Die Freude der Feinde Deutschlands war nur eine kurze. Denn eine eigenthümliche Laune des Schicksals fügte es, daß wenige Monate nach Bismarck's Heimgang nicht das Ansehen Deutschlands eine Schwächung erfuhr, sondern dasjenige Frank reichs. Die Franzosen erlebten ein neues Sedan, wenn auch freilich in Taschenformat, in Faschoda und wieder wenige Monate darauf am persischen Golf. Zu derselben Zeit behauptete Deutsch land nicht nur sein Ansehen, sondern steigerte es noch durch die geschickte Ausnutzung der in China erworbenen Position und durch die Erwerbung der Karoliuen-Jnseln. Die auswärtige Politik Deutschlands im letzten Jahre zeigte, daß wohl Bismarck gestorben war, nicht aber Bismarcks Geist. Die vorsichtige, aber dabei zugleich bestimmte und selbstsichere Politik Bismarcks nimmt ihren Fortgang, auch wenn die Augen des Meisters nicht mehr über den Schritten des Schülers wachen. Die Signatur der Bismarckschen Politik war, nachdem in den ersten Jahren kühne Einsätze hatten werden müssen, Kaltblütigkeit und Vorsicht. Man konnte dies an der Art wahrnehmen, wie er Fragen behandelte, die Deutschland nicht unmittelbar angingen, beispielsweise die orientalische Frage, wie auch an der vorsichtigen Art, in der er an die Expansion der deutschen Interessen heranging. Seine Kolonialpolitik war ebenso umsichtig wie vorsichtig. In derselben Weise verfährt der gegenwärtige Leiter der auswärtigen Politik Deutschlands. Auch er hat in der orientalischen Politik vor und nach dem Heimgänge Bismarcks die denkbarste Vorsicht und Kalt blütigkeit bewahrt und Deutschland kann ihm nur dafür dankbar sein. Er bewahrt dieselbe Ruhe in den kolonialen Angelegen heiten und diese entwickeln sich bei solcher Stetigkeit vortrefflich. Allttio« i« Mulda. Dienstag, den 1. August a. e., Bormittags 9 Uhr kommen daselbst 1 Schreib- sekretär und 1 Nähmaschine gegen Baarzahlung zur Versteigerung. Versammlungsort: Brauns Restauration. Brand, den 29. Juli 1899. Mlkerinana, Gerichtsvollzieher. den 12. September 1»99, BormtttagS 9^z Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 33, Termin anberaumt. Allen Personen, die eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Tcmeinfchuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auserlegt, von dem B f c der Sache und von den Forderungen, für die sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 1S. August 1»»» Königliches Amtsgericht zu Freiberg, Abth. I. Bekannt gemacht durch den Gerichtsschreiber: Politisch« Umschau. Freiberg den 29. Juli. Der „Reichsanzeiger" veröffentlicht einen kaiserlichen Erlaß, datirt aus Molde, 18. Juli, betreffend die Erklärung des Schutzes über die Karolinen-, PalauS- und Ma rianen-Inseln. Der Erlaß besagt: Nachdem durch den am 13. Juni 1899 zwischen unserer Regierung und der königlich spanischen Regierung geschlossenen Vertrag die in diesem Vertrage näher bezeichneten Inselgruppen der Karolinen, Palaus und Marianen an Deutschland abgetreten worden sind, nehmen wir hiermit im Namen des Reiches dieses Jnselgebiet vom Zeitpunkte der Uebergabe an unsere Behörden ab unter unseren kaiserlichen Schutz. Ferner wird durch kaiserliche Verordnung das Gesetz über die Konsular-Gerichtsbarkeit gemäß § 2 des Gesetzes, betreffend die Rechtsverhältnisse der deutschen Schutzgebiete in dem Jnsel- gebiete der Karolinen, Palaus und Marianen, vom 1. Januar 1901 ab zur Anwendung gebracht. Das Gesetz, betreffend die Eheschließung und die Beurkundung des Personenstandes von Reichsangehörigen im Auslande findet im Jnselgebiete vom Januar 1900 ab auf alle Personen, welche Nichteingeborene sind, Anwendung. Die kaiserliche Verordnung, welche den Rest des Hand- werker-Organisationsgesetzes in Kraft setzt, wird erst im Oktober veröffentlicht, da zu der kaiserlichen Verordnung die Zustimmung des Bundesxaths nöthig ist, der BundeSrath aber vor Oktober kaum wiedev zur Plenarsitzung zusammentreten wird. f Von Moltkes Grabmal inCreisau. Die letzte Ruhestätte des großen Schlüchtendenkers, dessen Andenken mit der Einweihung des Kaiser fVilhelm-GedächtnißthurmeS auf dem großen Schneebcrge wieder wachgerufen wird, ist auch in diesem Jahre das Ziel vieler Pilgef aus aller Herren Ländern. Zahl reiche, zum Theil noch frjsche Kränze bedecken den Sarg des großen Todten, worunter 'ein Kranz des Osfizierkorps des Ge- neralstabcs, ein Kranz der Stadt Schweidnitz, einzelne von Pri vatpersonen, ehemaligen Kameraden und Freunden des Heimge gangenen. Die Ruhestätte liegt nach seinem Wunsche auf einer mäßigen, mit ernsten Nadelbäumen bestandenen Anhöhe, von der eine Lichtung den Ausblick ins Reichenbacher Thal eröffnet. Das Innere der prunklos gehaltenen Kapelle weist im Hintergründe Vie Statue des segnenden Christus auß mit der Umschrift: „Bic Versteigerung alter Eisenbahnschwellen. DienStag, den 1. August 1899, Nachmittag 3 Uhr werden auf hiesigem Bahn hofe eine größere Menge alte Eisenbahnschwellen in einzelnen kleinen Posten meistbietend und gegen sofortige Baarzahlung öffentlich versteigert. Die deutschen überseeischen Interessen werden von der Leitung der deutschen auswärtigen Politik nach aller Möglichkeit gefördert, aber es wird dabei nicht mit jenem Uebereifer vorgegangen, der die Gefahr deS Rückschlags und der Blamage in sich birat. Und so entspricht es nur der Situation und bringt es zugleich am deutlichsten zum Ausdruck, daß die deutsche auswärtige Politik im Bismarck'schen Sinne geleitet wird. Aber nicht nur in einzelnen Persönlichkeiten, sondern, was noch wichtiger erscheint, in der Gesammtheit deS deutschen Volkes lebt der Bismarcksche Geist fort. Man mag im Hörsaale, in der Volksvertretung, in Büchern und in der Presse noch so sehr die Nothwendigkeit nationaler Gesinnung vertreten: das Wesentlichste bleibt immer, daß eine Persönlichkeit vorhanden ist, die diese Ideen verkörpert. Denn das Volk verlangt etwas Handgreifliches; es verlangt, daß die Ideale, die ihm gepriesen werden, auch von einer Persönlichkeit gelebt werden. Deshalb war Bismarcks Persönlichkeit wichtiger für die Hebung deS nationalen Sinnes, als alle Reden und alle Veröffentlichungen eS je sein konnten und je sein können. Er hat den Boden, aus dem das deutsche Volk emporwächst, mit seiner nationalen Gesinnung befruchtet, und die Frucht entwickelt sich weiter, auch nachdem der Saemann von dannen gegangen ist. Wie kräftig sich im deutschen Volke die nationale Gesinnung entfaltet hat, ist in der letzten Zeit mehr als einmal hervorgetreten. Das Verständniß für die Nothwendig keit einer kräftigen Marine ist ebenso gewachsen, wie das Ver- ständniß für die Nothwendigkeit positiver überseeischer Stützpunkte. Und deshalb finden heute Forderungen eine Mehrheit nicht nur im Parlamente, sondern auch in der Stimmung des Gesammt- volks, die früher der Verständnißlosigkcit begegnet wären. Wenn Parteien, die sich früher nationalen Forderungen entzogen, national geworden sind, so ist das weniger aus der Einsicht der Partei führer heraus geschehen, als durch den Druck, den die wachsende nationale Gesinnung der Wählermasse ausübte. So lebt der große Kanzler im deutschen Volke auch nach seinem Tode fort. Und man kann sich darauf verlassen, daß sein Geist noch sortwirken wird, wenn die Generation, der es vergönnt war, ihn noch von Angesicht zn Angesicht zu schauen, längst dem großen Staatsmanne in das Grab gefolgt sein wird. Und darum gedenkt das deutsche Volk seines besten Mannes an seinem Todestage nicht nur in Trauer, sondern auch in Freude: in der Freude darüber, daß eS dem großen Kanzler geglückt ist, sein Werk für alle Zeiten zu festigen. N äluvz, W. 30. AM Uhr^ zahlreich tnd. -oß- L. zeige» e, en. -Halle veffentliche Sitzung des Bezirksausschusses Sonnabend, den 5. August 1899, BormtttagS 19 Uhr. Freiberg, am 25. Juli 1899. Der Amtshauptmann Bekanntmachung. Vom 1. August dieses Jahres ab wird die Akademiekasse von der Hauptbergkaffe nach der Rektorats-Expedition der Königlichen Bergakademie verlegt. Es wird dies mit dem Bemerken hierdurch bekannt gemacht, daß die Kaffe nur während der Vormittagsstunden geöffnet sein wird. Freiberg, den 28. Juli 1899. Der Direktor der Königlichen Bergakademie. luller. Mchrbietnngstermin. Für die zum Nachlasse deS Gutsbesitzers Karl Ernst Richter in WeigmannSdorf gehörigen Grundstücke Fol. 41, 77, 121 und 129 des Grundbuchs für WeigmannSdorf nebst vollständigem Inventar und Vorräthen sind 18900 M. geboten worden. Die Grundstücke sind 11 kn 95,7 ar --- 21 Acker 181 llRuthen groß, mit 259,36 Steuer einheiten belegt und unter Berücksichtigung eines Auszugs und einer Herberge, die darauf lasten, ortsgerichtlich auf 18695 M. geschätzt. Eine darauf ruhende Hypothek von 3000 M-, die zu 40/y zu verzinsen ist, ist mit zu übernehmen. Das Inventar und die Vorräthe sind auf 2823 M. 20 Pfg. geschätzt. Wer ein höheres Gebot zu thun bereit ist, wird aufgefordert, dies vor dem unterzeichneten Gerichte spätestens - Montag, den 7. August 1899, früh 8 Uhr schriftlich oder mündlich abzugeben. Brand, am 17. Juli 1899. Das Königliche Amtsgericht. I. R. 13/99. I. V.: Ass »»nor. und Tageblatt Inserate werden bis Vormittags 11 Uhr angenommen. Preis für die Spaltzeile 15 Pfg. I XzDzO Außerhalb deS Landgerichtsbezirk» 1g Pfg. AMSVIlM Mr die königlichen nnd Wüschen Behörden zn Freiberg Mb Brand, verantwortliche Leitung der Redaktion: Georg Burkhardt. 52. Jahrgang. Sonntag, den 30. Juli. n ! Erscheint jeden Wochentag Abends '/,6 Uhr für den »7^ anderen Tag. Preis vierteljährlich 1 Mk. 80 Pfg. M. r V» j einmonatlich 60 Pfg.; durch die Post 2 Mk. 25 Pfg.