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Mb^WrAitzeig^ «n- Tageblatt 52. Jahrgang. Inserate werden bi» Bormtttag» 1t Uhr . angenommen. Preis für die Spaltzeilr IS Pfg. »X^GlD Außerhalb de» Landz«richt»b«zirk» 16 Pfg. ß L W V* - 261 8»» pilg, Ho>^ Hohe, «° chle, .«He-uiih nitz. hoZ rjk» Roi er, ÄAißll, -nt». Hotü ob- Ritie^ iirn°,Hoiel lotel «ron- Schuln ., Treidm °r,e» l, Studm, »«t La, Amtsblatt für die kSnWchen und stiidtische» Behörden zn Freiberg und Brand. Verantwortliche Leitung der Redaktion: Georg Burkhardt. Erscheint jeden Wochentag Abend»'/.«Uhr für den and ren Tag Preis vierteljährlich 1 Mk. 80 «ig. Ä einwvnatltch 60 Pfg. , durch die Post S Mk. SS Pfg. »chi'Auö. m Ziehung richlbt ilnleuj da e, Min id in Krn- I Stück - RN Rem- Porto IÄ ANU tdricuit flirtete »t«»w »d». O St». Konkursverfahren. Das Konkursverfahren über daS Vermögen deS Kaufmannes Hermann Richard Böttcher in Freiderg, alleinigen Inhabers der Firma Richard Böttcher, vormals C. H. Thiel daselbst, wird nach erfolgter Abhaltung deS Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Freiderg, den 7. November 1899. Königliche» Amtsgericht, Adth. I. Bekannt gemacht durch den Gerichtsschreiber: , L 12/98 No. 1S8. Sekr. Auktion. Nächsten Freitag den 10. d. M. von Vormittags 1V Uhr an sollen in den Richard Schulze'schen NachlahgÜtern, Br.-C.-Nr. 26/27 hier 16 Kühe, 2 Kalben, 1 Bulle, 15 Schweine, 1 Stamm Hühner und 1 Hahn, 4 Gänse, ca. 10 Paar Tauben und 1 großer Hund meistbietend gegen Baarzahlung versteigert werde». Oberschöna, am 5. November 1899. Vkvtaolioi', OrtSrichter. Politische Umschau. Freiberg, den 8. November. Wenn nicht noch in letzter Stunde andere Bestimmungen er gehen, trifft das Zarenpaar heute Vormittag in Potsdam ein. Bei der Ankunft wird, wie verlautet, großer Empfang nicht statt» findcn. Auf der Wildparkstation, wo daS deutsche Kmserpaar zum Empfang anwesend sein wird, wird eine Kompagnie des Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiments Nr. 1, dessen Chef Kaiser Nikolaus ist, mit der Jahne des 1. Bataillons und der Regimentsmusik im Paradeanzuge mit den historischen Grenadier mützen als Ehrenwache Aufstellung nehmen. Nach der Be grüßung der Kaiserpaare unter sich und nach der Vorstellung des Gefolges schreiten die beiden Kaiser die Front der Ehrenwache ab, die darauf im Parademarsch vorbeimarschirt. Bei der Fahrt in offenen Wagen vom Bahnhof bis zum Neuen Palais bildet das Lehr-Jnfanteriebataillon in der Avenue Spalier und ruft dreimal Hurrah! Am Hauptportal des neuen Palais steht die Leib kompagnie des 1. Garderegiments als Ehrenwache, diese ebenfalls mit Bataillonsfahne und der Regimentsmusik, die beim Heran» nahen der Wagen die russische Nationalhymne anstimmt. Zu gegen sind beim Empfange auf dem Bahnhofe der Erbprinz und Prinz Karl Anton von Hohenzollern, Prinz Joachim Albrecht, Prinz Ernst von Sachsen-Altenburg, Prinz Bernhard Heinrich bau Weimar sowie die sonstigen in Potsdam anwesenden Prinzen. Jedwede Empfänge und Ueberreichung von Aufmerksamkeiten sind abgelehnt worden. Der Berliner Korrespondent des „Figaro" will aus guter Quelle wissen, Frankreich habe 1898 oie deutschen Anregungen einer gemeinsamen Bertheidtgung der französisch-deutschen Interessen in Südafrika nicht beantwortet; deshalb habe deutscherseits die Bertheidigung der französischen Interessen nicht ins Auge gefaßt werden können. — Der „Gaulois" erfährt von einem fremden Diplomaten, daß die Bedeutung der Kaiser zusammenkunft in Potsdam durch die Anwesenheit der Grafen Murawiew und v. Bülow gegeben sei. Kaiser Wilhelm wisse sehr wohl, daß da» französisch-russische Einvernehmen durch den Besuch Delcasjös in Petersburg und durch den Besuch Murawiews in Pari» gestärkt worden sei. Daß Deutschland mit den Eng ländern auf wirthschaftlichem Gebiet kämpfe, wisse der Kaiser. Aber Deutschland fühle sich gegen England schwach zur See und könne ohne die Mitwirkung Rußlands, welche von derjenigen Frankreichs abhänge, nichts gegen England durchsetzen. Der Kaiser wisse aber auch, daß er die Mitwirkung Frankreichs sehr theuer bezahlen müßte, weshalb er bisher gezögert habe. Der „Morning Post" wird aus Petersburg vom 6. No vember von bcstunterrichteter Seite gemeldet: Rußland, Frankreich und Spanien hatten über die Frage be züglich einer Intervention zwischen Großbritanien und Transvaal verhandelt und hatten sich darüber geeinigt, eine ge meinsame Note abzusenden, in welcher ein Schiedsgericht in Vorschlag gebracht werden sollte. Die Vorbedingung ihres ge meinsamen Vorgehens war aber die Mitwirkung Deutschlands gewesen, welches ablehnte. Dazu be merkt das „W. T.-B.": Ueber gemeinsame Aktionspläne von Rußland, Frankreich und Spanien in der Lransvaalfrage ist hier nicht das Geringste bekannt. Jedenfalls können wir auf das Bestimmteste erklären, daß keine derartigen Pläne von irgend einer Seite zur Kenntniß der deutschen Regierung ge bracht worden sind. Letztere war daher auch nie in der Lage, solche oder ähnliche Vorschläge abzulchnen. Wie der „B. L. A." von wohlunterrichteter Seite erfährt, ist die Samoafra ge im Prinzip entschieden: Deutschland ^erhält dieVorherrschaftaufSamoa. Der förmlicheAb- j schluß der Verhandlungen dürfte unmittelbarHevorstehen. — Die in kolonialen Kreisen aufgerauchte Vermuthung, daß Deutschland beabsichtige, England für seinen Verzicht auf Samoa durch A b- tretung von Togo zu entschädigen, wird dem Blatte von unterrichteter Seite als unbegründet bezeichnet. Es sei zwar richtig, daß die gegenwärtig schwebenden Verhandlungen mit England sich auch auf Westafrika beziehen, allein an den maß gebenden Stellen denke man nicht daran, von nnserem Kolonial besitz noch etwas abzugeben, um die englischen Herrschaftsrechte über Samoa abzulösen. Graf v. Bülow habe wiederholt erklärt, daß er unsere Stellung auf Samoa wahren wolle, ohne andere deutsche Rechte dafür aufzugeben. Im Etat des Reichsamts des Innern für das Rechnungs jahr 1900 ist die Errichtung eines Museums für Arbeiter- Wohlfahrt vorgesehen, welches zunächst und hauptsächlich zur Förderung der Unfallverhütung bestimmt ist, daneben aber auch der Wohnungshygiene und der Nayrungsm'ttelhygiene dienen soll. DaS in der Presse besprochene Gerücht, die verbündeten Re gierungen beabsichtigten den Gesetzentwurf zum Schutze oes gewerblichen Arbeitsverhältnisses zurückzu ziehen, entbehrt jeder thatsächlichen Grundlage. Mit Genehmigung des Kaisers ist eine Anzahl junger Rumänen in das preußische Heer eingetreten. Nach dem „Ostasiatischen Lloyd" sollen im Laufe dieses Jahres noch 24 japanische Offiziere nach Deutschland gesandt werden, um sich in militärischen Dingen weiter auszubilden. In Münden (Hannover) sind vor einigen Tagen vier fran zösische Offiziere bei Hedemündcn in einem Luft ballon gelandet und alsdann von dort mit der Bahn nach Paris abgereist. Die dortigen Behörden haben die Lustschiffer unbehelligt entlassen. Jetzt verlautet, wie der „Magdeb. Ztg." geschrieben wird, daß der Landrath von Stockhausen die Stadt verwaltung von Hedemünden dafür verantwortlich gemacht habe, daß man die Insassen des Luftballons hat ziehen lassen, ohne ihre Papiere zu prüfen und ohne sich zu überzeugen, ob die Landung auf deutschem Boden allein dem Zufall zu verdanken gewesen. DaS endgiltige Ergebniß der badischen Landtags» Wahlen ist: die National-Liberalen verloren 2, die Anti semiten 1 Mandat; das Centrum gewann 1, die Sozialisten 2 Mandate. Da das liberale Ergebniß der Berliner Stadtver ordnetenwahlen in der ersten und zweiten Abtheilung keinem Zweifel unterliegt, so steht die neue Zusammensetzung der Berliner Stadtverordneten-Versammlung nach ten Wahlen der dritten Abtheilung bis auf drei Stichwahlen, welche durch da» Eingreifen einer „parteilosen Bürgrrvereinigung" nothwendig geworden, fest. Unter den bisherigen 126 Mitgliedern der Berliner Stadtvertretung waren 15 Sozialdemokraten; unter den künftigen 144 Mitgliedern werden mindestens 21 und, falls die drei Stichwahlen sämmtlich zu ihren Gunsten ausfallen sollten, 24 sein. — Von den sechs Reichstagsmandaten der Stadt Berlin besitzen die Sozialdemokraten vier, also zwei Drittel. * „Die Harmlosen — zweiter Theil." Unter dieser Ueberschrift veröffentlicht das „Kleine Journal" eine längere Auslastung, der wir Folgendes entnehmen: In der vorigen Woche wurden zwei Landsleute des Herrn v. Gali, also Ungarn, durch einen Aristokraten, welcher Zeuge im Proceß der „Harmlosen" war, in eine aristokratische SpielergesellschA in der Jägerstraße eingcführt. Ein Herr v. G. und ein Herr v. D., gegen welche augenscheinlich der Feldzug organisirt war, ver loren an die beiden neu eingefllhrten Ungarn beträchtliche Sum men, so Herr v. D. 28 000 Mark, welche er in baarem Gelde bei sich führte und auch baar bezahlte. Der Vermittler, ein gänz lich mittelloser Aristokrat, dessen Zahlungsunfähigkeit in dem jüngsten Sensationsproceste auch Anlaß zu Erörterungen ge geben hatte, kaufte am nächsten Tage einer bekannten Berliner Lebedame einen Schmuck für sechstausend Mark. Selbstver ständlich haben die beiden Ungarn — einer derselben hieß an geblich Freiherr v. B. — bereits Berlin verlassen. — Wir ver- inuthen, daß die Staatsanwaltschaft sich dieser Sache bald an nehmen und das genannte Blatt um genauere Mittheilungen ersuchen wird. AuS Bebels Bergan genheit. Die soeben erschienenen Vorlesungen über Sozialismus und Sozialpolitik von Prof. Karl Biedermann enthalten nach dem „Leipz. Tagebl." eine inte ressante ReminiSeenz aus dem Vorleben des Herrn August Bebel. Auf Seite 106 des genannten Buches befindet sich eine Note, in welcher Folgendes mitgetheilt wird: „Einer der gegenwärtigen Hauptwortführer der Sozialdemokratie, Herr August Bebel, that zu einer Zeit, wo er noch nicht im Banne des Herrn Liebknecht lag, in einem Kreise von Arbeitern und Arbeiterfreunden (zu welchen letzter« auch der Verfasser dieser Schrift gehörte) den Ausspruch: „Es sei nicht bloß eine Thorheit, sondern ein Frevel, wenn man die Arbeiter als einen besonderen Stand dem Bürger thum feindlich gegenüberstelle." Herr Bebel wird sich dessen viel leicht nicht mehr erinnern, jedenfalls nicht gern daran erinnert sein mögen." Ueber „neue Vergewaltigungen christlicher Arbeiter durch Sozialdemokraten" berichtet die klerikale „Märk. BolkSztg.": Auf einem Bau in der Stargarder straße hierselbst waren im Ganzen etwa 50 Maurer beschäftigt, zu denen von dem Polier in den letzten Tagen noch sechs Maurer des christlichen Vereins „Arbeiterschutz" angestellt wurden. Sofort verlangten sämmtliche 50 Maurer, daß ihre sechs neu angestellten Kollegen entlassen werden sollten, „weil sie nicht organisirt seien", widrigenfalls sie die Arbeit niederlegen würden. Der Polier gab jedoch diesem ungerechtfertigten Begehren nicht nach, er entließ nicht die 6 neu eingestellten Maurer vom Verein „Arbeiterschutz", sondern sämmtliche 50 „Genossen". Am Don nerstag, 2. November er., wurden auf Ersuchen des Poliers vom „Arbeiterschutz" 29 Mann für den Bau überwiesen und einge stellt, zu denen am Freitag, 3. November er., weitere 20 Mann hinzukommen sollten. Damit hatten auf dem Wege der Selbst hilfe die christlichen Maurer ihren Zweck erreicht, sie hatten das gewaltsame, ungerechtfertigte Vorgehen der „Genossen" unwirksam gemacht. Zu den letzteren 20 Mann, welche Freitag anfangen wollten, gehörten auch die Maurer Kolczyk und Quappe. Als sie aber den Bau betreten wollten, wurden sie von zwei Genossen ungehalten, die sie veranlassen wollten, auf diesem Bau nicht zu arbeiten. Kolczyk und Quappe begaben sich jedoch trotzdem zum Polier, der sie dann auch einstellte. Als sie nun ihr Werkzeug von zu Hause holen wollten und eben den Bauplatz verlasse» hatten, wurden sie von etwa 10 früher auf dem Bau beschäftigt gewesenen Maurern umringt, die gleichfalls auf die beiden Kollegen vom „Arbeiterschutz" einstürmten und auf Nichtinangriff nahme der Arbeit drangen. Kolczyk erwiderte, daß sie gleichfall» Familien hätten, für deren Unterhalt sie sorgen müßten, im Uebrigen wäre es ja der „Genossen" eigene Schuld gewesen, daß sie jetzt ohne Arbeit seien. Kolczyk hatte noch nicht geendigt, als ihm von einem der streikpostenstrhenden Arbeitskollegen mit einem in ein Taschentuch gewickelten stumpfen Gegenstand gegen den Mund geschlagen wurde, so daß sofort das Blut auS demselben drang und ein Zahn locker wurde. Außerdem wurden ihm auch auf den Rücken mit diesem Gegenstand mehrere Schläge versetzt, während sein Kollege Quappe Ohrfeigen und ebenfalls Schläge aus den Rücken erhielt. Der Vorfall wurde der Kriminalpolizei angezeigt, die nach den Thätern suchte. Einer derselben, Maurer Schulz, wurde bereits festgestellt. Nachträglich wurde uns noch gemeldet, daß ein dritter christlich organistrter Maurer NamenS Koslowski ebenfalls geschlagen worden ist. Es sind auch aus dem Bau Bleibtreustraße 45 am Montag, 30. Oktober, 10 Mit glieder deS Vereins „Arbeiterschutz" von den „Genossen" außer Brot gebracht worden. Die Anführer dieser Hetze erklärten auf die Anfrage : warum wollt Ihr nicht mit unS arbeiten, Folgende«: Wenn wir mit Euch zusammen arbeiten, dann haben wir im nächsten Jahre gar keine Mitglieder mehr! Zu Unrecht in den Listen der Berliner Sitten polizei geführt wurde längere Zeit hindurch — so be hauptet ein Berichterstatter — die Tochter eines in der König- arätzerstraße wohnhaften Beamten, «in durchaus ehrenwertheS Mädchen. Eine Dirne hatte sich des NamenS und der Adresse der jungen Dame bedient. Ein Zufall brachte dies an» Tages licht. Die fragliche Person, eine gewisse Hübner, ist ermittelt und festgenommen. Sie gab an, daß sie die falsche Eintragung veranlaßt habe, um sich an Fräulein B. zu rächen, ihrer früheren Spielkameradin, weil diese sich von ihr zurückgezogen habe. ES liegt auch der Verdacht vor, daß die Verhaftete sich auch der Namen zweier anderer junger Mädchen bedient habe. — Zu dieser recht abenteuerlich klingenden Geschichte schreibt der „Lokal- Anz." Folgendes: „Auf unsere Anfrage an amtlicher Stelle werden unS die Aussagen des Fräulein B. und ihrer Eltern bestätigt. Der geschilderte Vorfall, so erklärt man uns, ist leider nur einer von zahlreichen Fällen gleicher Art. Es kommt häufig vor, daß unter Kontrolle gestellte Personen bei der Sittenpolizei unter dem Namen ehrbarer Mädchen und Frauen sich eintragen lassen. Den Dirnen können derartige falsche Angaben natürlich theuer zu stehen kommen. Zwei Monate Gefängniß sind ihnen wenigstens sicher. Vor nicht langer Zeit erhielt eine solche Person, die unter dem Namen einer anständigen Frau sich hatte ein- tragcn lassen, sogar vier Monate zudiktirt. Die Dirnen erinnern sich ihrer Schulfreundinnen, Arbeitskolleginnen, auch ihrer früheren Dienstherrinnen und geben deren Nationale als daS eigene an." Oesterreich. Die Los von Rom-Bewegung nimmt ibren stetigen Fortgang. Nach der „Bielitzer Evang. Kirchenztg/ traten in Böhmen im dritten Quartal 612 Personen zur evangelischen Kirche über, darunter in Komotau 112 in Turn 82, in Gablonz 82, in Aussig 39, in Langenau 39, in Teplitz 36, in Dux 35. Die Gesammtheit der Uebertritte in Böhmen während der ver flossenen drei Quartale beträgt 1958. Im Oktober traten in Aussig 61 Personen über. In Krammel-Obersedlitz, wo jüngst der Grundstein zu einer neuen evangelischen Kirche gelegt wurde, sind seit Jahresbeginn 215 Personen evangelisch geworden. Ueber Kundgebungen der Sympathie für die Buren in den Niederlanden schreibt oer Amsterdamer Be richterstatter der „Voss. Ztg.": Die Abreise des englischen Gesandten aus dem Haag wird von verschiedenen auswärtigen Blättern mit den lauten Kundgebungen für die Buren in Zu sammenhang gebracht, welche nicht nur in der Residenz, sondern im ganzen Lande an der Tagesordnung sind. Thatsache wenigstens ist, daß auf die Kunde von der Niederlage deS englischen Heeres unter White ganze Straßen im Haag plötzlich in reichem Flaggen- schmnck prangten und daß jeder Erfolg der Buren mit dem auS- bündigsten Jubel begrüßt wird. Natürlich macht sich daneben auch ein widerlicher oder wenigstens unvernünstiger Chauvinismus geltend, denn eS wurde bereits die Forderung erhoben, keine Waaren mehr aus England zu beziehen und England in w i rth s ch a ftli ch e r Hinsicht zu boykotten. Die unausbleibliche Folge hat sich auch bereits eingestellt, denn, wie einzelne Blätter mittheilen, haben verschiedene englische Häuser in London ihr Personal holländischer Nationalität ent lassen. Verschiedene einsichtsvolle Stimmen haben denn auch wiederholt vor dieser Uebertreibung gewarnt und nicht undeutlich zu verstehen gegeben, daß England einmal für ein so unvorsichtiges Gebühren recht unliebsame Genugthuung nehmen könne. Dagegen vesteiM sich