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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 13.10.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189910133
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18991013
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18991013
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-10
- Tag 1899-10-13
-
Monat
1899-10
-
Jahr
1899
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 13.10.1899
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239. 18SS des Albertvereins Komme rzienrath Hopsfe wegen Unter- in den letzten Tage» vvn Arbe schlagung und einfachen Bankerotts vor dem Landgericht Dresden > daS mit Steinen zugesetzt war, und endlich verstummte sie. Der hohe Wellengang erschwerte das Schwimmen sehr. Pinning steckte den Finger in den Mund, um das in den Magen eingedrungene Seewasser zu entfernen und kämpfte allein weiter gegen Sturm und Wogendrang. Eine vor udergehende Dschunke wurde angeschrien. Die Chinesen weigerten sich lachend, den todesmatten Mann aus« zunehmen. „Der war dem Gericht des Meergottes verfallen, warum sollen wir uns die Rache der Unterirdischen zuziehen!" Es wurde dunkel; von der „Gefion" aus beleuchtete man mit dem Scheinwerfer die weite Fläche. Pinning sah sich einen "Augenblick in dem grellen elektrischen Licht, dann war er wieder im Finstern, vor sich die weißen Wellenkämme, um sich den brausenden Wind. Nach drei Stunden schien es, als sei seine ganze Kraft erschöpft. Das Land konnte nicht erreicht werden. Der Tod war unvermeidlich. Aber wieder raffte er seine Kräfte zusammen und noch zwei Stunden lang rang er mit den in London, traf in Dresden ein. Zu der Hauptverhandlung gegen den vormaligen Schatzmeister Freiverger Anzeiger und Tageblatt. Sette 4. — 18. Oktober Verschiedenes. * Ueber den Unfall eines Segelbootes der „Gefion- in der Bucht von Kiautschou, dem drei deutsche Matrosen zum Opfer fielen, meldet der „Ostas. Lloyd" noch einige Einzel heiten. Der Matrose Pinning, der nebst dem Leutnant Richter von der „Gefion" gerettet wurde, hat ganz außerordentliche» Muth und große Kaltblütigkeit während der fünf Stunde», die er im Wasser zubrachte, gezeigt. Nach dem Kentern des BooteS gelang es den fünf Männern sich rittlings auf das um gestürzte Boot zu setzen. Trotz aller Ermahnungen des Offiziers verließen sie das Boot, um sich durch Schwimmen zu retten. Pinning suchte mit einem anderen Matrosen Kap Evelyn zu erreichen. Er entledigte sich seiner Kleider im Wasser und schwamm dem fernen Lande zu. Von Zeit zu Zeit rief er seinem Gefährten, der eine Ruderstange vor sich herschob, em ermun terndes Wort zu, das auch während der ersten Stunde noch be antwortet wurde, dann wurde die antwortende Stimme schwächer am Dienstag, 24. Oktober, sind nur die Inhaber von Karten zutrittberechtigt, welche in der Gerichtsvollzieherei des König!. Landgerichts verausgabt werden. Die in Leipzig zabgehaltene Konferenz der Steinmetzgeschäfte beschloß, falls die Gehilfen den neuen Lohn-Tarif nicht anerkennen, eine Massen-Aussperrung sämmtlicher Steinmetzgehilsen in Sachsen und Thüringen vorzunehmen. Die Zahl der in Frage kommenden Steinmetzen dürfte über 20000 betragen. Der seit einigen Tagen in Leipzig vermißte Lehrer Gebler ist in der Elster auf Großzschocherscher Flur todt aufgefunden worden. Ein Doppelselbstmord zweier Leipziger ist am Montag in Halle verübt worden. Vormittags ließen sich ein etwa 30 Jahre alter Herr und eine 33jährige, tiefschwarz gekleidete Dame nach der Rabeninsel bei Halle übersetzen. Nach längerem Ver weilen des Paares ertönten kurz hintereinander mehrere Schüsse. Später fand man am Ufer der Saale einen Spazierstock nebst einem Korsett in Kreuzform verbunden mit einem Zettel folgenden Inhalts: „Wir waren uns so gut im Leben, vor der Welt konnten wir nicht beisammen bleiben, so wollen wir im Tode vereint sein! Anna. Gustav." Das gleichfalls aufgefundene Chemisette enthielt die mit Bleistift geschriebenen Worte: „9 Uhr geschossen und daun ins Master." Die Lebensmüden wurden als der Kistenmacher Gustav Laue aus Möckern und dessen Geliebte, Wittwe Anna Hermann aus Leipzig rekognoszirt. Sie waren bei dem gemeinsam ausgeführten Selbstmord so nahe an das Master getreten, daß sie, von den Kugeln durchbohrt, todt in dasselbe hiuemfielen; hierauf wurden ihre Leichen sofort von den Fluthen Hinweggetrieben und konnten bisher nicht aufgefunden werden. Vor Ausführung der unseligen That hatte das Paar sich auf Tanzböden und in Gastwirthschaften amüsirt. Die un glückliche junge Frau war erst seit einigen Wochen zur Wittwe geworden; ihre in Halle wohnenden Verwandten, bei denen sie ihren neunjährigen einzigen Sohn zurückgelassen hatte, waren daher nicht einverstanden, daß sie so kurz nach dem Tode des Mannes schon wieder ein Licbesverhältniß unterhielt. AuS Ver zweiflung hierüber beschlossen die Liebenden, gemeinsam in den Tod zu gehen. Die Studirenden, welche im beginnenden Wintersemester die Universität Leipzig zu besuchen gedenken, seien darauf aufmerksam gemacht, daß im dortigen Evangelischen Vereinshause (Robstraße 14) nicht bloß für die ersten Tage gutes Unterkommen zu finden ist, sondern auch während des Semesters ein reichlicher, kräftiger Mittagstisch (kein Trinkgeld, kein Bierzwang!) zum Preise von 60 Pfg. gewährt wird. Unter etwa 250 Tagesblättern und illustrirten Zeitschriften liegt auch der Freiberger Anzeiger aus. Der Reinertrag aus dem Mit- taastisch fließt den Liebeswerken der innern Mission zu. Die „Heilsarmee" entwickelt in Leipzig wieder eine rege Agitation, sie will die Leipziger durchaus „bekehren", wozu dieselben aber, wie der klägliche Erfolg lehrt, nicht die geringste Geneigtheit zeigen. Gestern Vormittag stürzte das dem Bauunternehmer Vier ecke! gehörige, LUtzenerstr. 21 in Leipzig-Lindenau belegene, im Abbruch begriffene zweistöckige Hausgrundstück, vermuthlich infolge Ueberlastung der Decke des zweiten Oberge schosses mit Ziegelsteinen, plötzlich in sich zusammen. Bei dem Unfälle sind — ein Wunder ist's fast zu nennen — lebensge fährliche Verletzungen nicht vorgekommen. Zur Zeit des Ein sturzes befanden sich sechs Personen, zwei Maurer und vier Handarbeiter, auf dem Bau. Von diesen blieben vier, obwohl sie von dem herabfallenden Kalk zum Theil bedeckt wurden, völlig unverletzt, während zwei von ihnen, der Handarbeiter Ritter und der Handarbeiter Teppe, Verletzungen davontrugen. Einer der Betheiligten, der ebenfalls zur Zeit des Einsturzes oben auf dem Hause sich befand .vermochte sich an einer der stehengebliebenen Mauern so lange fest zu halten, bis ihm Hilfe zu Theil wurde, so daß er auch, ohne Schaden zu nehmen, da- vonkam. Eine Untersuchung über den Unglücksfall ist einge leitet worden. Pastor vr. Hofsmann, Pfarrer an St. Pauli in Chemnitz, wurde an Stelle des in den Ruhestand tretenden Kirchenrathes Professor Michael in Chemnitz zum Superintendenten ernannt. Die Snperintendeutur Chemnitz I geht somit von St. Nikolai auf St. Pauli über. In einem Garten in Plauen i. V. wurde ein Kürbis ge erntet, der nicht weniger wie 72 Pfund wiegt und einen Umfang von 1,58 Meter hat. Wegen Errichtung eines Elektrizitätswerkes in Reichenbach i. B. schweben zur Zeit Verhandlungen zwischen dem Rath und dem dortigen Gasbeleuchtungs-Aktienverein, die jedoch bisher er gebnißlos verlausen sind. Der letztere beansprucht nämlich sür sich das Recht, nicht bloß Leuchtgas, sondern Gas jeder Art aus schließlich sabriziren zu dürfen (das Privileg hierzu steht ihm bis 1908 zu). Der Stadtrath aber bestreitet, daß der Gas- beleuchtuugsverein berechtigt sei, anderes Gas als Leuchtgas her zustellen und schlägt eine nochmalige gegenseitige Verhandlung vor. Das vermißte 14jährige Mädchen des Bildhauers Oppel in Reichenbach i. B. hat sich bei seinen Verwandten in Brunn döbra eingestellt; es hatte sich verlaufen. Gestern wurde die neue Bahnstrecke der Linie Werdau— Zwickau—Schwarzenberg, die bekanntlich theilweise zur Ab minderung der Kurven umgcbaut wird, vom Bahnhofe Nieder- schlema aus bis nahe Toelles Weiche an der Priuzenhöhle in Betrieb genommen. Der früh 5 Uhr 16 Min. von Nieder- schlema nach Werdau verkehrende Personenzug befuhr die neue Strecke erstmalig. Nächsten Montag kommen in Dresden die zum Koukursr der Vereinsbank zu Pirna gehörigen bedeutenden Außenstände zur öffentlichen Versteigerung. Der Umbau des Kirchthurmes in Limbach ist in Angriff genommen worden. Der Thurm zeigte in den letzten Jahren bedenkliche Schwankungen. Der Thurm ist jedenfalls so alt wie die Kirche, etwa 500 Jahre. Der vom Kommerzieurath Kramer in Kirchberg auf dem Geiersberge erbaute Aussichtsthurm ist am 8. Oktober in das Elgenthum der Stadt übergegangen. In der Flur Mülsen St. Jatob gerieth ein mit Mobiliar beladener Leiterwagen in Brand. Ter in der Schoßkctle sitzende Fuhrmann bemerkte den Braud erst, als die Flammen ihn um züngelten. Herbeieilende Personen rissen ihn vom Wagen und retteten ihn. Vorher hatte ein Fremder mit brennender Cigarre den Wagen benutzt und muthmaßlich den Brand verursacht. In Lausigk Plaut man die Errichrung eines Elektrizitäts werkes behufs Beleuchtung und Krasteutnahme. In Langeuchnrsvorf bei Waldenburg erfolgte die Ver haftung des Schuhmachers Rabe und seiner Ehefrau, weil sie dringend verdächtig: rscheinen, ihr im Frühjahr 1897 durch Kiste gefunden wurde, die eine große Quantität Wäsche- und Kleidungsstücke enthielt. Erst vermuthete man, daß der Fund von einem Diebstahle herstamme und vom Spitzbuben verstech worden wäre, doch kurze Zeit darauf kam Licht in die Sache und eS stellte sich heraus, daß die Sachen von den Rabrschen Eheleuten versteckt worden waren, um angeben zu können, daß die Sachen verbrannt seien. In der am Montag abaehaltenen Sitzung des Stadtge meinderaths zu Treuen i. V. kam u. A. die Pensionsange- legenheit des früheren Bürgermeisters W. zur Verhandlung. Bekanntlich war ihm Seiten der städtischen Kollegien auf seine Pensionsforderung von 2250 Mark eine solche von nur 280 Mark jährlich zuerkannt worden. Die Königliche Kreishaupt mannschaft Zwickau hat nun auf den von W. gegen den frag lichen Stadtgemeinderathsbeschluß erhobenen Rekurs zu W.s Gunsten entschieden und — wie es in der Verordnung heißt- „bei ver ausdrücklichen und unzweideutigen Vorschrift des § U Absatz 2 der Revidirten Städteordnung" die von der Stadtge meinde Treuen zu zahlende Pension auf 2250 Mark festgesetzt. Gegen diesen Entscheid soll Beschwerde beim Ministerium des Innern geführt werden. Bürgermeister Dr. Gumpert enthielt sich hierbei der Abstimmung. Geringen Verdienst haben in den böhmischen Grenzorst« die Kastletischler, Griff- und Brummkastenmacher, sie bring« g bei täglicher Arbeitszeit von früh 6 bis abends 8 Uhr auf ein« Wochenverdienst von nur 8 bis 12 Mk. Den Meister» ergeht es kaum besser wie den Gehilfen. Diese Lohnverhältnisfe gebe» den Anstoß zu einer Lohnbewegung unter den Gehilfen, welche die Meister zu einem Aufruf an die Fabrikanten drängt«, worauf diese um einen 30prozentigen Preisaufschlag ihres Er zeugnisses gebeten haben. Kirnst, Wissenschaft, Literatur. ** AuS Vem Bureau VeS Ttadttheaters. Aus die morgen, Freitag, stattfindende Erstaufführung des neuen Schwankes „Der Schlafwagen-Kontrolleur" von A. Bisso» sei hiermit nochmals hingewiesen. ** Die Pflanzen Ves Königreichs Sachsen und d« angrenzenden Gegenden. Von Prof. vr. Otto Wünsche, Oberlehrer am Gymnasium zu Zwickau. Achte Auflage. 8. Biegsam in Leinwand geb. Mk. 4,60. In der vorliegenden neu« Auslage von Wünsche's weitverbreiteter Exkursionsflora sür das Königreich Sachsen und die angrenzenden Gebiete sind neben einer großen Anzahl neuer Standorts-Angaben zahlreiche Zusätze und Verbesserungen vorgenommen. Besonders ist die Um arbeitung vieler Gattungs- und Arten-Tabellen, sowie die An ordnung und Umgrenzung der Familien nach den neueren wissen schaftlichen Anschauungen hervorzuheben, wodurch das Buch fast ein ganz neues geworden ist; mit Recht hat darum der Verfasser auch der neuen Auslage einen deutschen Titel gegeben. Das in erster Hinsicht sür den Selbstunterricht, wie zum Schulgebrauch bestimmte Merkchen, das hauptsächlich als Leitfaden aus Aus flügen dienen soll, erweist sich zu diesem Zwecke durch Kürze und Genauigkeit, verbunden mit Uebersichtlichkeit, in der That als vortrefflich geeignet. Die zur Anwendung gelangte Bestimmungs- Methode ist, weil sie das Bestimmen vor allem wesentlich er leichtert, allein berechtigt, wie die angewandte tabellarische Form, die die rechte Uebersicht und Einsicht in die Gliederung des Ganzen gewinnen läßt. Allen Freunden der vaterländischen Pflanzenwelt kann so das kleine Werk in dem schmucken Einband warm empfohlen werden. ** Politisch-militärische Karte von Süvasrika zur Veranschaulichung der Kämpfe zwischen Buren und Engländern bis zur Gegenwart. Mit statistischen Begleitworten: Süd afrika vom politisch-militärischen Standpunkte. Bearbeitet von Paul Langhans. Preis 1 <^. Die in Südafrika bevor stehenden Entscheidungskämpfe zwischen Buren und Englän dern um die Vorherrschaft lenken vie Aufmerksamkeit der ganzen gebildeten Welt auf die Südspitze des dunklen Welttheils mit ihren merkwürdigen Staatsgebilden niederdeutscher Bauern. Den Verfolg der kommenden Ereignisse ermöglicht in ausge zeichnet klarer Weise Langhans vorliegende Karte, die ganz be sonders die militärischen Verhältnisse berücksichtigt. Eine große Karte Südafrikas zeigt die politische Eintheilung, alle im Betrieb befindlichen Eisenbahnen (die Einfallsbahnen der Eng länder in die Burenstaaten besonders gekennzeichnet) und Tele graphenlinien, auch der Heliograph zwischen Pretoria und der Burenstellung bei Volksrust ist bereits eingetragen. Von be sonderem Interesse sind die ins Einzelne gehenden Angaben der Truppensammlungen der Engländer und Buren, der Befesti gungen und der Gefechte im Unabhängigkeitskriege 1880M Eine Nebenkarte verzeichnet die Goldfelder Transvaals, den kostbaren Siegespreis des Kampfes, eine andere die Haupttrels der Buren, die zur Gründung ihrer Freistaaten führten, ihrer Städtegründungen, der hochdeutschen Niederlassungen u. ,s. w. Luftschlauch wieder zusammenkleben zu müssen, während die anderen ihm zuschauen oder im kühlen Garten des nächsten OrteS auf dem Nachzügler warten. Derartigen Uebelständen beugt der von Otto ArÜ in Görlitz empfohlene Schutzreifen so vor, daß ein mit ihm ausgerüstetes Fahrrad seinen Inhaber vor der Fatalität des Liegenbleibens vollkommen bewahrt. Die überaus einfache, gesetzlich geschützte Einrichtung besteht darin, daß zwischen Luftschlauch und Schutzmantel ein dünnes, der Form der Außenwand angepaßtes Stahlblech geschoben wird, so daß die gefährlichen Hindernisse, wie Glassplitter, Topfscherben, Nägel und dergl. von dem Luftschlauch ferngehalten werden und höchstens den Schutzreifen durchdringen. Aber auch dessen Ver letzungen können nicht bedeutend sein, da der Stahlblechmantel einem tiefen Eindringen und damit auch einer größeren Ver letzung vorbeugt. Was die Erfindung indessen ganz besonders werthvoll macht, ist nach einer uns zugegangenen diesbezüglichen Mittheilung des Patent- und technischen Bureaus von Richard Lüders in Görlitz der Umstand, daß der Stahlblechmantel an jedem Rade, auch nachträglich, angebracht werden kann. Die Stärke des Bleches ist nämlich eine so geringe .daß der Schutz mantel keinen besonderen Platz beansprucht, von außen über haupt nicht zu erkennen ist; er beeinflußt keineswegs die Elasti- cität des Reifens und erhöht das Gewicht des Rades nur um ein minimales, während die Beschaffungskosten in gar keinem Verhältniß zu den gebotenen Vortheilen stehen. — Königliches Landgericht Freiberg. Von der ersten Strafkammer wurden gestern verurtheilt: 1. DaS Kindermädchen Jenny Hermine Knoll, geb. am 2. August 1879 in Greiz, wohn haft in Freiberg, wegen Diebstahls und Betrugs zu 1 Jahr Gesüngniß. — 2. Der Geschirrführer Friedrich August Kreb, geb. den 11. Januar 1850 zu Rohr, Provinz Sachsen, wohnhaft in Döbeln, wegen Körperverletzung auS Fahrlässigkeit zu 30 Mk. Geldstrafe eventuell 6 Tagen Gefängniß. — 3. Der Stallschweizer Emil Goth, geb. am 5. September 1872 zu Brenn, zuletzt in Stockhausen bei Döbeln wohnhaft, und 4. dir Fabrikarbeiterin Martba Meta Glauch, geb. am 31. Januar 1882 zu Mahlitzsch, aus 218, 43 deS R.-Str.-G.-B. zu 4 Monaten Gefängniß, worauf 1 Monat der erlittenen Untersuchungshaft in Anrechnung zu bringen ist. -v- Obercolmnitz, 11. Oktober. Gestern Dienstag Vor mittag ist in der Schlafkammer des Schmiedemeisters Günther, hier, Feuer, ausgebrochen, daS aber durch Nachbarn noch gelöscht worden ist, bevor eS weiteren Umfang erlangt hatte. Es sind die Bettstellen angekohlt, auch mehrere Betten und Kleider sind verbrannt. Dem Vernehmen nach ist das Feuer durch die drei jährige Tochter Günthers, die nnt einem jüngeren Kinde von den auf dem Felde beschäftigten Eltern allein zu Hause gelassen worden war, verursacht worden. Einen der Hauptberathungsgegenstände des bevorstehenden Landtages wirb bekanntlich die Ständehausneubau- Frage bilden, die nun entschieden einmal endgiltig erledigt werden möchte, da der Bauplatz am Schloßplatze Dresden keineswegs zur Zierde bereicht und die Verhältnisse im alten Landhause thatsächlich m keiner Weise mehr den Anforderungen der Neuzeit entsprechen. Die Ständehausbau-Frage wurde bereits vor etwa einem Menschenalter einmal aufgeworfen und auch in den siebziger Jahren gaben die Stände dem Wunsche nach einem neuen Heim wiederholt Ausdruck. Im Jahre 1890 kam ein entsprechender Antrag wieder; allein in Rücksicht auf die damalibe Finanzlage Sachsens mußte von einem Umbau des Flemmmgschen Palais, in welchem sich der Landtag seit über 100 Jahren zu seinen Tagungen versammelt, abgesehen werden. Die Finanzperiode 1891 schloß mit erheblichen Ueberschüssen ab, und nun konnte man an eine Bessergestaltung des Heimes der Volksvertretung denken. Allgemein glaubte man damals, der Neubau würde auf dem Areal des bisherigen Ständehauses aufgeführt werden, denn man erwarb zur Vergrößerung des Bauplatzes auf der Friesengasse für 454 000 eine Anzahl Häuser. Die Kosten des Neubaues inklusive der Arealerwer- oung veranschlagte man auf 2^—3 Millionen An einen Ständehausbau am Schloßplatz dachte Niemand, bis 1896 der Staat das Brühlsche Palais an der Augustusstrahe für 1600 000 oA kaufte und 1897 die zur Abrundung des Bau platzes benöthigten Häuser an der Brühlschen und an der Ter rassengasse für 582 000 erwarb. Mit dieser Arealerwer bung schätzte man die Kosten des anderweiten Ständehauses auf 5 633 000 c^k. Nachdem nun die Regierung ihren neuen Plan bekannt gegeben hatte, begannen die Verhandlungen, die sich im Laufe der Zeit immer heftiger gestalteten, und zwar besonders, als bekannt wurde, daß ein großer Theil der Brühlschen Ter rasse fallen sollte, um den Neubau nach Norden sichtbar zu machen. Da sich die Majorität der Bevölkerung und besonders auch die Erste Kammer für die Erhaltung der Terrasse in ihrer historischen Gestalt aussprach, wurde von dem betreffenden Projekte Abstand genommen, und Meister Wallot, der mit Eifer und Geschick ein Projekt nach dem anderen geschaffen hatte, arbeitete einen neuen Ständehaus-Entwurf aus, der bereits im Modell ausgestellt worden ist und über den nunmehr der bevor stehende Landtag Beschluß zu fassen haben wird. Wie es einer Hausfrau in einem Dresdner Abzahl ungsgeschäfte ergangen ist, hat eine vor dem dortigen Landgericht stattgehabte Verhandlung gegen den Verkäufer Adolf Gladtke aus Allenstein in Ostpreußen ergeben. Dieser ist mit 140 Mark Monatsgehalt in einem DresdnerAbzahlungs- geschäft angestellt und führte am 29. April die im Geschäft er schienene Zrmmermannsehefrau D. durch das Möbcllager. Als sich die Frau entfernen wollte, ohne etwas gekauft zu haben, wurde der Verkäufer unwillig; die Einwände der Frau D., erst mit ihrem Manne über die Preise sprechen zu wollen, ließ er nicht gelten und vertrat der Frau im Laden den Weg, drohte mit der Polizei, wenn sie nicht wenigstens 2 Mark 50 Pfg. für die Mühe des Umherführens gebe u. s. w. Eingeschüchtert durch dieses freche Benehmen, ließ sich Frau D. bewegen, einen Thaler den sie bei sich hatte, bei der Kaffe zu hinterlegen. Frau D. zeigte indes die Sache bei der Polizei an, worauf der Zeugin das Geld zurückerstattet wurde. Gladtke aber erhielt wegen Er pressung 1 Monat Gefängniß. Die Stadt Dresden wird sich bekanntlich ebenfalls an der Weltausstellung in Paris bethciligen und hat die Absicht, die „Arbeitsgruppe für soziale Wohlfahrt" durch Zeich nungen und Pläne der in der 25. Bezirksschule eingerichteten Kochschule und des Volksgartens auf dem Wasserhochbehälter in Räcknitz auszustellen. Zur Deckung der entstehenden Kosten waren hierfür 1000 Mark seitens des Rathes bewilligt worden. Die Stadtverordneten hielten jedoch die Summe von 600 Mark zu diesem Zweck für genügend. Der Rath hat sich hiermit nun mehr einverstanden erklärt. Ferdinand Graf Dehm, österreichischer Botschafter Feuer gänzlich zerstörtes HauSgrundstück vorsätzlich in Brand gesteckt zu haben. Der Verdacht wurde dadurch begründet, daß in den letzten Tage» vvn Arbeitern in einem alten Schachtloche, zu,».».»... -- -v —o - — eine mit Stricken zugebundene j übermächtigen Gewalten, bis er endlich vor sich einen kleine,» Hamburg, demolratie wur' Kege keine Bei Auer u. Co. in onsgenommene l Wien, 11. zufolge soll die Polna sein. LZ London, ! Vorbereitungen starker Notenwei amt und dem schnellstens von Edinburgh, sagte, der Krier Freiheit kämpfi welche fürchte, t Opfer des Krie die Civilisation Pretoria, Anlaß des Gebt Lager Artilleri Jlaggenschmuck. die Vertreter de Besuch ab. Pri telegramme au große Anzahl B Front abgingei aas sich selbst, s daran erinnern, obwohl die E Die Burghers ab. — Eine Pr daß sämmtliche Burghers sich sonst würden sö "der mit Gefäm Ziehung ihres B Pretoria "»gehörige fren sür die Unabhä britische Untertk Transvaal und rang in Folge Lagern treffen ' ausdrücken. H289 F-lsen auS de, sich retten, als > dem steigenden ! jus Meer." W Möge ans Ufer Fischerhütte, du reichte. Der Fremdling freu, bot ihm Speise die ganze Nacht trinkenden die Gewalten ist, wi weigern und Msten Morgen ouss Schiff. »Durch ei in Oberhausen e Amtlich wird da Lest suhr Mont und SO Wagen Lache in ein fa HM der Lokor l»,selbe wurde st rjndtodt. Du ermittelt sind, v » Der M> Zimmermann S durch Selbstnn sich in Treptow Hat selbst nun ein ganz neues einen Raubmord ist verfchmähte deutet ein Brief Trotz» kurz m Umschlag in den Joost schon bei nervenlcidend ge die Frau, deren! schießen wollen, liederlich geworl nommen. Er » ums Leben brin lWen Punkten erhalten. Vach Wien, 12. ernannte für i d-n Fürsten Al Karl Auersperg Presidenten des Jnni . Anläßlich ur stattgefundenen tudiläums ist allen Verwandt "unten sür all htten, schönen 1 bonNah und Fe herzlichsten - Freiberg, t ^Hilss-Sch Allen Denen Aührigen Ehe ^-henken be ästigsten T Ernst B< Freiberg,
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