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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 13.10.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189910133
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18991013
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18991013
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-10
- Tag 1899-10-13
-
Monat
1899-10
-
Jahr
1899
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 13.10.1899
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szitäin» agonem aus, wo Loubet, in nahen a: Vive is nach gen die ne Rufe, »rufe auf fügt, die n höchst gleich ein )ie repu- Krirgs- r Kriegs t, welches lardy üi iligt war, oberste« ehls über e mit, n erhalte«, : Gesims den Stier tum ge- iies. Daß Krieg um erter und omatischen ißigen sich >en Kamps 4jLhrigem c die Au^ en Kräfte, ick erreicht! cumpeluug Besitz der chkaumge- iiranSvaal- c, daß die i England >, wo eine nur in der englischen , daß der ann. Aber ' Hütte ab- ine Minute ioldat und !andes aus kann ihm noch keine chte Ver- e Starker üc geliefert nit Mund- l-Train ist vollenden tag standen der Grenze Ladysmith, «ne kleinere 300 Mann ten. Auch 0 Freistaat- >00 Buren ! bisherigen nach allge- ires Buren- Grenze, er- e über den . Mafcking ein Knaben- ), zur Ver- r der Stadt calität noch i, welche sich ) bereits in der Drohung Mellen Be in dem be- llus Kapstadt uugen. Bei e beschlosien, igerungssalle i Vertheilung nd andere« holländische« ilhymne ge- äion, welche ^szustand mit n, sich des sei zur Zeit Eingreifen zu wurde ein ine Truppen esisches Gebiet stafrikanischeu lik verbürgt, aden, Liberia ugeständnissen nt nichts. (?) , für welche ) sind keines- Neldung vom enzmittel und ; unter ihnen Elemente, die irrigen Fällen r bezeichnete«, nith kommen ct begangenen cn uusschließ- racht sich jetzt solle auS den i den Konflikt Areiberger Attzeigev und Lageblatt. Gelte S. — 1». Oktober -S2S9. gestellte Umfrage erklärten sich diese für das unbevingte Sur rogatverbot und betonten dabei, daß sie ebenso wie die süddeutschen Brauer schon bisher kein Surrogat bei der Herstellung des Bieres verwendeten. Bei der Berathung der Handels- und Gewerbekammer über den Entwurf zu einem Wassergesetz für das — Dienstag Abend eröffnete der hiesige Gewerbeverei« seine Wintersaison in glücklichster Weise mit einem Konzert deS hiesigen Stadtmusikchores. Herr Musikdirektor Schneider hatte sich bemüht, der zahlreichen Zuhörerschaft nicht nur bewährtes Gutes, sondern vor Allem auch Neues zu bieten; so waren neu ein sehr exakt vorgetragener Marsch von G. Rosey als Eingang-- nummer; «in Lied L. Jtal (Trompetensolo), welche- Herr Schröpfer außerordentlich rein und tonschön zum Vortrag brachte; ferner im 2. Theile des Konzert- die Rakoczy-Ouverture von Käler-Bäla; Schweizer-Szene, wobei Herr Franz Henning sich als ein Musiker zeigte, der sein Instrument (Oboe) in künst lerischer Weise beherrscht; „ein Abend in Toledo" von I. H. Lust und der Mimosawalzer von Sidney JoneS, mit dem das Konzert ansklingen sollte; der reiche Applaus, der den vorzüglichen Dar bietungen gespendet wurde, bewog jedoch Herrn Musikdirektor Schneider zu einer dankbar' aufgenommenen Zugabe. Herr Schneider hat bei diesem Konzert wieder einmal gezeigt, nicht allein was für vorzügliche Solokräfte er für sein Chor zu erhalten und neu zu gewinnen weiß, sondern auch zu welch achtbaren Gesammtleistungen er sein Orchester heranzubilden versteht. Diese Leistungsfähigkeit des Orchesters zeigte sich besonder- in „Szene und Arie aus dem Nachtlager von Granada". Nach dem Konzert folgte Ball. — In Sintzenichs Naturalien-Museum, da» gegen wärtig auf dem Wernerplatz ausgestellt ist, erfolgt morgen, Freitag, nachmittags von 3 bis 4 Uhr die Fütterung der Riesen- schlangen. —Eine Verletzung des Luftfchlauch-S vonglahrrSver« Königreich Sachsen beschloß dieselbe in ihrer gestrigen Sitzung, und seine unbequemen, lästiqen Folgen hat gewiß schon jeder der Regierung vorzuschlagen, Bestimmungen über die errichteten Radfahrer kennen gelernt; er weiß, was es heißt, auf der Land- I Schifffahrtswege schon jetzt zu treffen, um so mehr a!S ein genau straße liegen W Mbe» und im größten SonnenbrauVt tzM dienen mußten und selbst an demselben nach Kräften geschult haben rin Jnsanteriekorps bilden und sie vor den Feind schicken. Las wäre allerdings sehr wohl angebracht. DieUitlander Hochfinanz versucht die Boerenstaaten finanziell auSzuhungern. Sie hat den Boerenbanken den Konto korrentkredit plötzlich gekündigt und verweigert deren Papieren nicht nur, sondern auch deren Silbergeld die Annahme. Seitdem Bräsideut Krüger sich durch Beschlagnahme von 800 000 Pfund Sterl. Rohgold die nöthigen Mittel beschafft hat, um selbst Gold „eiter prägen zu können, wird auch dieses durch die Ankündigung derdächtigt, die TranSvaalstaatSmünze sei niemals verifizirt worden und die dort geprägten Goldstücke deshalb nicht kurS- sühig. Die Banken wolle» deshalb unter dem Vorwande selbst da- Gold von Transvaal zurückweisen. Aus Ostasien und Washington kommende Nachrichten stim me« darin überein, daß die Amerikaner mit den M ö n ch S o r - den sich ins Einvernehmen gesetzt haben, um mit deren Hilfe aus den Philippinen vielleicht größere Erfolge zu erzielen, als M» den amerikanischen Waffen beschieden waren. Als Be stätigung dient die massenhafte Rückkehr der ver jagten spanischenMönche nach Manila und allen Punkten, wo das amerikanische Banner weht. Die ameri kanisch« Regierung begünstigt diese Mönche auf alle Weise, und General Otis ist von McKinley angewiesen worden, alle Kirchen im amerikanischen Okkupationsgebiet den Mönchen zurückzuge- den, d. h. die eingeboreneWeltgeistlichkeit aus den von ihr sm der Vertreibung der Spanier verwalteten Pfarren zu verjagen und die alte Mönchswirthschaft wieder einzuführrn. Die Ameri kaner scheinen zu glauben, daß sie mit den im Archipel tief ver haßten Mönchen sich in die Herrschaft ebenso wie m den Haß der Eingeborenen theilen sollen. Die Aussicht, daß die ameri kanische Herrschaft die abgethane Mönchsherrschaft wieder ins Land bringen würde, hat am meisten dazu beiqetragen, die so genannte „Amerikanistenpartei" auf den Philippinen zur raschen Auflösung zu bringen. Es müssen zwischen Washing ton und Rom ziemlich feste Abmachungen in dieser Angelegen- kit getroffen worden sein, weil sonst nicht Hunderte von Mönchen bis aus Spanien, wohin sie sich geflüchtet hatten, «ach Manila theils schon zurückgekehrt, theils auf der Reise be griffen wären. Auch die Wiedereröffnung der Dominikaner- Universität giebt zu Befürchtungen Anlaß und überzeugt die Filipinos ,daß mit den Amerikanern auf Tod und Leben weiter- gekämpft werden muß, da diese die Philippinen nicht nur des belbstbestimmungsrechtes berauben, sondern ihnen auch jenen Mönchsdespotismus aufzwingen wollen, der im Jahre 1896 die Eingeborenen in ihrer Verzweiflung zum Aufstande gegen die Spanier trieb. Selbst unter den amerikanischen Annexionisten scheint endlich der Gedanke, wenn auch nur vereinzelt, aufzu dämmern, daß alle Verfassungen, mit denen die Vereinigten ßtaaten ihre „Kolonie" beglücken wollen, den Kampf nicht enden Knuten, denn (so urtheilt richtig das New-Dorker „Journal") die Filipinos wollen sich selbst regieren, nicht von Fremden sich «girren lassen. „Wollen wir Amerikaner, daß unsere Flagge sich dort erhalte, dann müssen wir die Philippinen als ein Terri torium oder in mehrere Territorien Zerlegt unserem Staaten derbande einverleiben, Verfassungen für eine Kolonie nach euro päischen Vorlagen zuj entwerfen ist eitle Mühe". Inzwischen wüthet der Krieg fort. Der philippinische General Mascario hat in einem viertägigen Gefechte die Vorwärtsbewegung der Amerikaner bei Angeles zum Stillstände gebracht. Ebenso wenig vermochten es die Amerikaner trotz scharfen Kämpfen zu verhindern, daß eine Filipinoskolonne mit zwei Geschützen die amerikanische Pasiglinie durchbrach, um sich mit dem philippini schen Hauptheere zu vereinigen. Das Sade des Jahrhunderts. Eine für unsere deutsche Pedanterie recht bezeichnende Streit- siage wird nun schon seit langer Zeit in der Presse breitgetreten. Als ob wir nicht schon genug an allerhand Fragen hätten, die ernst und drohend auf unserer Hett liegen, hat man nun auch .noch die Frage aufgeworfen, ob wir denn wirklich am 31. Dezbr. M am Ende des Jahrhunderts stehen. Das hat nun zu vielem Hin und Wider Veranlassung gegeben, und Leute, die Über das Tüpfelchen auf dem i tiefsinnige Betrachtungen an stellen können, haben uns mit vielem Scharfsinn und mit großer Wichtigkeit auseinandergesetzt, daß die 1900 Jahre nach Christi Geburt erst am Schluß des Jahres 1900 um sein werden, daß allo das neue Jahrhundert erst am 1. Januar 1901 beginnen wird. Wenn die Erörterungen noch eine Weile fortdauern, wer de« wir bei der Hartnäckigkeit, die gerade in solchen Dingen uns Deutschen eigen ist, zu den vielen Parteiunterschieden, die uns trennen, noch einen neuen haben: wir werden zwei Parteien haben, von denen die eine am künftigen Neujahrstage, und die andere zu Neujahr 1901 den Beginn des neuen Jahrhunderts stiert. Nun wird bei all diesen Auseinandersetzungen über die Dauer des ersten Jahrhunderts, ob es am Schluß des Jahres 99 oder am Schluß des Jahres 100 sein Ende erreicht hatte, doch die Hauptsache ganz übersehen, die Frage nämlich, warum wir überhaupt ein Jahrhundert als ein bestimmtes Zeitmaß an- schen? Doch nur deshalb, weil unser ganzes Zahlensystem auf der Zehner- und Hunderter-Rechnung beruht und hundert Jahre also ein durch die sie bezeichnenden Ziffern ganz deutlich lich abhebender Zeitabschnitt sind. Hundert Jahre, das ist im klebrigen eine ganz willkürlich abgegrenzte Zeit, die nicht den gc- ringstea Zusammenhang mit irgend einem Vorgang im Welten raum hat, wie unsere andern Zeitmaaße; es könnten ebenso gut 99 oder 101 Jahre sein. Aber daß die Zehn und Hundert in unserm Zahlensystem eine so wichtige Rolle spielen und daß dies in unseren Ziffern dann auch zu einem so deutlichen, Jedem er kennbaren Ausdruck kommt, das giebt nun auch dem Jahrzehnt «nd dem Jahrhundert für unsere Zeitrechnung eine Bedeutung, die sie an und für sich, als Maaßstab für die Zeit, garnicht haben i Mkden. Wir haben eS also nur mit etwas rein äußerlichem und Ziffernmäßigem zu thun, wenn wir von einem Jahrhundert (Achen. Ob am Schlüsse dieses Jahres 1899 oder 1900 volle 1900 Jahre nach Christi Geburt vergangen sein werden, darauf kommt es wirklich nicht an, zumal man sich bei der einen wie bei der andern Zahl gleich viel oder gleich wenig denken kann. Daß aber mit Schluß dieses Jahres eine neue Ziffer nicht nur in der und Zehnersielle, sondern in der viel wichtigeren Hun- dertstelle der Jahreszahl erscheint, daS macht einen tiefen Ein schnitt in di« Reche der Jahre und bezeichnet den Beginn eines "El Abschnittes, den wir nicht unbeachtet lassen können. 1899 und 1900 — das giebt in der That einen gewaltigen, in die Augen fallenden Unterschied, an dem man gar nicht achtlos aorbeigehen kann. 1900 und 1901 aber, — das ist doch wirk lich kein so gewaltiger Sprung, daß man darüber viel Auf- AmS machen möchte Die Jahre 1801 bis einschließlich 1900 «I üm Einheit ru betrachte», wird dem Michten Verstände ausgearbeiteter Plan eines großen EchisffahrtSkanalS von Leipzig nach Riesa dem demnächst zusammentrrtrnden Landtage zugehen wird. Ferner wünscht die Kammer, im LandeSkulturrath einem Vertreter von Handel und Gewerbe, sowie einem Vertreter der Schifffahrt Sitz und Stimme einzuräumeu. — Anläßlich des bevorstehenden Scheiden» de» zum Ober bürgermeister der Stadt Plauen i.V. gewählten Herrn Bürger meister- vir. Schroeder aus seiner hiesigen Stellung haben in den letzten Tagen eine Anzahl Veranstaltungen stattgefunden, die beredtes Zeugniß dafür ablegten, wie sehr eS der Scheidende in der Zeit seine» hiesigen Wirken» verstanden hat, in weiten Kreisen unserer Stadt aufrichtige Verehrung und Zuneigung sich zu erwerben. Zunächst verabschiedete sich am Dienstag Vor mittag der Vorstand deS hiesigen Albert-Zweigverein», dessen verdienstvoller Schriftführer der Herr Bürgermeister war, durch die BorstandSdamen Frau Hauptmann v. Metzsch, Frau Super intendent Häsfelbarth und Frau Bankier Engel, mit Worte» herzlichen Dankes für daS unermüdliche gemeinnützige Wirken deS Scheidenden. Am Schluffe der am Dienstag Nachmittag stattgefundenen RathSplenarsitzung verabschiedete sich Herr Bürgermeister vr. Schroeder vom versammelten RathSkollegium mit bewegten Worten, indem er einen kurzen Rückblick auf daS während seiner hiesigen Thätigkeit Erreichte gab und der Auf gaben gedachte, die der Stadtvertretung noch gestellt bezw. welche bereits in Angriff genommen sind. Mit aufrichtigen Wünschen für die Zukunft unserer Stadt und seiner Bürger- und Ein wohnerschaft schloß Herr vr. Schroeder. Namen» de» RathS- kollegiums dankte Herr Stadtrath Lohse dem Scheidenden für seine hiesige erfolgreiche Thätigkeit und überreichte ihm al» äußere- Zeichen des DankeS und der Anerkennung eine prächtige, mit Widmung versehene Ledermappe mit photographischen Ansichten au» Freiberg, insbesondere solchen, die eine Erinnerung bilden an die amtliche Thätigkeit deS Scheidenden. (RathSzimmer, Stadtverordnetensaal, Versuchsanstalt, alte» Gymnasium u. a. m.) Tiefbewegt dankte der Herr Bürgermeister. Gestern Bormittag erfolgten die offiziellen Verabschiedungen deS Gymnasium Albertinum durch die Herren Rektor Prof. vr. Preuß, Ober lehrer Prof. vr. Vetter und Prof. Kallenberg, und de» Real gymnasiums, vertreten durch die Herren Rektor Prof. Pachaly, Oberlehrer Prof. Krause und Trommer. Am Abend vereinigte im engeren Kreise ei« AbschiedSmahl zu 89 Gedecken dir Mit glieder der städtischen Kollegien und die Spitzen der hiesigen Behörden in der Kastenstube de» Kaufhauses. Hier wurden der Scheidende und dessen vielfachen Verdienste um unser Gemein wesen in zahlreichen ernsten und humorvollen Toasten gefeiert. — Statistik über die von der hiesigen Tchutzmaunschaft im Monat September 1899 zur Aufbewahrung gebrachten bez. an- aezeigten Personen und eingereichten Anzeigen: Es wurden zur Aufbewahrung gebracht 7 Personen wegen Mittel- und Ob dachlosigkeit, je 3 wegen Diebstahls, Bettelns, totaler Trunken heit, 2 wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt, sowie je 1 wegen Verdachts der Brandstiftung, Körperverletzung, Zechbe trugs und wegen Entweichens aus der Wohnung — zusammen 22 Personen, — 6 mehr als im vorhergegangenen Monat. Fer ner wurden im verflossenen Monat je 13 Personen zur Anzeige gebracht wegen freien Umherlaufenlassens von Hunden während der Hundesperre, Verübung groben Unfugs, je 12 wegen Nacht- bez. Straßenskandals, Verstoßes wider die Verhaltungsvor schriften für Prostituirte, 9 wegen außerehelichen Zusammen lebens, je 4 wegen Diebstahls, Schlägerei, Umfahrens eines Gaskandelabers, je 3 wegen Verkaufs von Ferkeln trotz erlasse nen Verbots des Ferkelmarktes, Verstoßes wider die Vorschrif ten, das Schlafstellenwesen betr., je 2 wegen Beleidigung, Jauchens zur Unzeit, Hausskandals, Nebeneinanderfahrens aut Kinderwagen in den Promenaden, je 1 auf Grund 8 176 Nr. 3 R.-Str.-G.-B., Körververletzung, Verstoßes wider das Gesetz, die Sonn-, Fest- und Bußtagsseier betreffend, unbefugten Ge werbebetriebes, Verstoßes wioer das Regulativ, das Ein wohner- und Fremdenwesen, ingleichen die Meldung deS ge werblichen Hilfspersonals und der Dienstboten in Freiberg be treffend, Duldens von Skandal in öffentlichen Lokalen^ Störens der öffentlichen Ordnung im Tanzlokal, vorschrifts widrigen Aufstellens mit Geschirren am Bahnhofe, schnellen Fahrens über KreuzungSpunkte und um Ecken und wegen Stehenlassens von Geschirren ohne Aufsicht. Außerdem wur den 4 Anzeigen über stattgefundene Stuben- bez. Ladenbrände 3 über eingefangene herrenlose, dem Kaviller zugeführte Hunde, je 2 über Unterbringung einer nach hier zugereisten geistes schwachen Mannsperson, wegen sonstiger Uebertretungen, bau licher Uebelstände, sowie je 1 über Durchgehen eines Geschirre», über entstandenen Schaden durch Blitzschlag , über einen er krankten, der Tollwuth verdächtigen Hund, über eine tödtliche Verunglückung, über eine durch Hundebiß verletzte Person und über vorgenömmene Revision oer Pissoiranlagen erstattet. Jnsgesammt wurden 114 Anzeigen eingereicht, — 4 weniger als im vorhergegangenen Monat. Weiter wurden im Monat September 1899 10 Gegenstände und zwar 1 kleiner Hand wagen, 1 Schmiege, 1 'Hundemaulkorb, 1 Münze, 2 Regen schirme, 1 Beutel mit Inhalt, 1 Stück Blei, 1 Portemonnaie mit Inhalt, 1 Brache und mehrere Schlüssel als gefunden angezeigt bez. abgegeben. kaum möglich sein; aber die Zeit von 1800 bis einschließlich 1899 gehört ihm zusammen, — weil sie eben äußerlich als zu sammengehörig gekennzeichnet sind. So wird denn alle gelehrte Auseinandersetzung über die Dauer des ersten Jahrhunderts die Welt kaum bewegen können, das in diesem Falle einzig maßgebende äußere Merkmal gering zu schätzen und der rechnerischen Richtigkeit aufzuopfern. Ob nun das erste Jahrhundert unserer Zeitrechnung etwas zu kurz gekommen ist und gar lein volles Jahrhundert war, das wird die Meisten hoffentlich ruhig schlafen lassen; aber daß wir bei Bezeichnung der Jahreszahl in der Hunderter-Reihe um eine Stelle höher rücken müssen, das mag beim Jahreswechsel Anlaß zum ernsten Nachdenken geben. OeEcheS^n^TächfischeS. Freiberg, den 11. Oktober. — Landtagsnachrichten. Wir lesen im „DreSdn.Anz.": Scho» nach den Ergebnissen der Wahlmännerwahlen war eS vorauSzusehen, daß die gestern, Dienstag, in 30 Wahlkreisen vollzogene Landtagswahl ein Ergebniß zeitigen werde, wie eS nun in der That eingetreten ist. Es wurde in 14 städtischen und 16 ländlichen Kreisen gewählt, welch« bisher durch 18 Konservative, 6 Nationalliberale, 2 Fortschrittler und - Social demokraten vertreten waren. Nach den bisher ermittelten Zusammenstellungen dürfte sich die Zusammensetzung de» Landtages in folgender Weise gestalten: 51 (48 in der vorigen Periode) Konservative, 23 (21) Nationalliberale, 4 (5) Fort schrittler und 4 (8) Socialdemokraten. Die Socialdemokraten hatten in 8 städtischen und 6 ländlichen Kreisen Kandidaten auf gestellt, sind aber gänzlich ausgefallen. Die Konservativen wie die Nationalliberalen haben sonach ihr« bisherigen Kreise nicht nur behauptet, sondern auch neue hinzugewonnen. Den Verlust, den die nationalliberale Partei im 19. städtischen Wahlkreise, wo der mehr links stehende Kandidat siegreich war, erlitten hat, wird ausgeglichen durch den Gewinn des Wahlkreises der Stadt Zwickau. Konservative und Nationalliberale standen sich im 3. und im 34. ländlichen Kreise gegenüber, in jedem dieser Kreise blieb eS aber bei der bisherigen Parteivertretung. Dieses Ergebniß ist da» verhältnißmäßig beste und kann ebenso be friedigen wie der Wahlausgang in den vier Kreisen, in denen konservative Doppelkandidaturen sich nicht hatten verhindern lassen. Da» ganze Ergebniß der ErgänzungSwahlen bedeutet den Sieg der OldnungSparteien, wird also von allen patriotisch Ge sinnten mit großer Befriedigung ausgenommen werden. Bei dem Zusammentritte deS Landtages von 1899/1900 muß in der zweiten Präliminarsitzung der Vorsitzende der 11. Ständekammer gewählt werden. Bisher hatte denselben Herr Geheimer Hofrath vr. jur. Ackermann inne und zwar seit vielen Jahren. Das vorgeschrittene Alter des hochbetagten Mannes hat denselben zu dem Entschlusse gebracht, daS Amt eines Präsidenten der Zweiten Kammer nicht wieder anzunehmen. Es wird auS diesem Grunde eine Neuwahl stattfinden müssen. Nach dem Stärkeverhältnisse der Parteien werden wahrschemlich die Konservativen zwei Sitze im Präsidium beanspruchen. Bisher bestand dasselbe auS den Herren Geh. Rath vr. Ackermann (kons.) als erstem Vorsitzenden, Oberbürgermeister vr. Streit-Zwickau (sortsch.) als erstem Vice vorsitzenden und Geh. Kommerzienrath Georgi (nat.-lib.) als zweitem Vicevorsitzenden. Bei der Häufung der Geschäfte im Landtage und der stetig wachsenden Arbeitslast für die Land boten wird gegenwärtig in Abgeordnetenkreisen die Frage wegen Einbringen eines Antrages, die alljährliche Einberufung deS Landtage» betreffend, auf das Lebhafteste erörtert. Der Etat würde nach wie vor ein zweijähriger bleiben. Ob sich die Regierung dem Plane gegenüber geneigt zeigt, ist noch nicht bekannt. — Die Hau Nisten zur S1aa1öeinkommensteuer- einfchätzung werden gegenwärtig den Hausbesitzern oder Ver waltern zum Zwecke der Einzeichnung der Steuerpflichtigen nach dem Stande vom 12. Oktober, wie solches im Staatseinkommen- steuergesetze vom 2. Juli 1878 vorgeschrieben ist, seitens des StadtratheS zugestellt. ES sei nun darauf hingewiesen, daß eS im Interesse eines jeden Steuerpflichtigen liegt, die Einträge in diese Liste genau und deutlich zu bewirken, da ungenaue und unleserlich geschriebene Vor- und Zunamen leicht Unzuträglich keiten, als Doppelbesteuerungen u. s. w. zur Folge haben können, denn die Listen dienen als Unterlage bei der Aufstellung der Steuerkataster. Ferner ist es von großer Bedeutung, den Stand vollständig wahrheitsgetreu anzugeben, weil falsche Bezeichnungen in dieser Hinsicht, wie z. B. Privata anstatt Untervermietherin, Werkmeister für Vorarbeiter und dergleichen geeignet sind, bei den Schätzungen irre zu leiten und leicht pekuniäre Nachtheile, im günstigen Falle aber Reklamationen u. s. w. zur Folge haben können. — Von den auf deutschen Münzstätten ausgeprägten Reichs münzen gelangen gegenwärtig zwei Kategorien zur Einziehung und zwar die goldenen Halden Kronen und fildernen Zwanzigpfennigstücke. Die Einziehung der ersteren ist schon im Frühjahr 1879 ungeordnet, wird also bereits 20 Jahre hindurch vorgenommen. Trotzdem ist ein noch immer ziemlich bedeutender Theilbetrag zur Einziehung nicht gelangt. Jns gesammt waren von den goldenen Fünfmarkstücken für rund 28 Millionen Mark geprägt worden. Davon sind für 22 Millionen zur Einziehung gelangt, sodaß noch rund 6 Millionen im Ver kehr geblieben sind. Da der letztere Bestand sich schon seit geraumer Zeit auf einer ziemlich gleichmäßigen Höhe bewegt hat, so ist anzuuehmen, daß überhaupt nicht mehr viel halbe Kronen zur Einziehung kommen werden, sondern daß ein Betrag von rund 5 Millionen uneinziehbar bleiben wird. Diese Münzen sind wahrscheinlich für Schmuckstücke zur Verwendung gekommen, Münzsammlungen einverleibt u. s. w. Die Einziehung der silbernen Zwanzigpfennigstücke, die erst seit Kurzem ungeordnet ist, schreitet schneller vorwärts. Von ihnen waren insgesummt für 35,7 Millionen Mark zur Ausprägung gelaugt. Davon sind in verhältnißmäßig kurzer Zeit für 21 Millionen Mark zur Ein ziehung gelangt, so daß noch für 14,7 Millionen Mark gegen wärtig im Verkehr sind. Auch hier wird man annehmen müssen, daß ein bestimmter Theil uneinziehbar sein wird, jedoch dürfte derselbe, da die Verhältnisse doch anders liegen, als bei den halben Kronen, nicht ganz so groß wie bei den letzteren bleiben. — Gestern fand in Dresden eine öffentliche Sitzung Ver Handels- und Gewerbckammer Dresden statt, an die sich eine Einzelsitzung der Handelskammer anschloß. Auf die im Gebiete der Kammer an die großen und kleineren Bierbrauereien
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