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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 29.08.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-08-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189908292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18990829
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18990829
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-08
- Tag 1899-08-29
-
Monat
1899-08
-
Jahr
1899
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 29.08.1899
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MO. Mrerverger Skrtz-tger und Tageblatt. Sette 4. — 29. August. 18S9 IZieter dmech Reuzutritt von Männern, denen daS Wort „Gott Ehr, dem Nächsten zur Wehr" ins Herz geschrieben ist, aus- gepSt werden. — Rezitatton Jouyrel. Der Ortsgruppe Freiberg des Sächsischen ReuphilologenverbandeS ist eS gelungen, Herrn Prof. Iouffret aus Marseille, der ün Juli und August d. I. Borträge iiber französische Litteratur an der Universität Marburg gehalten hat, vor seiner Rückkehr nach Frankreich zu einem Rezitations abende zu gewinnen. Herr Jonffret gilt in seinem Vaterlande nicht bloß als tüchtiger Gelehrter und Literarhistoriker, sondern mich als ausgezeichneter Rezitator. Die Stücke, die er in Freiberg vorzutragen gedenkt, find Racine, Lafontaine, Victor Hugo, Francois Copp« m»d Alphonse Daudet, also hervorragenden Schriftstellern Frankreichs entnommen. — Um daS Verständniß zu erleichtern, werden Texte der zu rezitirenden Stücke schon vor her abgegeben. — Da die Gelegenheit, Meisterwerke der fran zösischen Litteratur aus dem Munde eines bedeutenden nationalen Rezitators zu hören, sich äußerst selten bietet, so steht allen, die sie benutzen werden, ein ebenso interessanter wie lehrreicher Abend bevor. — Eirik«» Blmmenfew wurde diese Nacht auf hiesigem Bahnhofe verladen und heute früh 4 Uhr 45 Mi», nach Glauchau befördert. Der Sonderzug, welcher 40 Achsen stark war, kostete 700 Mk. 80 Pfg. Bon Döbeln nach hier betrug der Fahrpreis 418 Mk. I« Glauchau hält sich der Cirkus nur bis Mittwoch auf; er wird am 31. August früh 6 Uhr 30 Miu. bereits wieder nach Zwickau abfahren. — In de» Vormittagsstunden des gestrigen Sonntags wurde m die einzelnen Häuser der hiesige« Stadt ein „an die Wähler des 6. städtischen Landtagswahlkreises" gerichtetes sozialdemo kratische» Flugblatt vertheilt. — Am Sonnabend Nachmittag entleibte sich ein 62 Jahre alter Handelsmann in Freibergsdorf in seiner Wohnung durch Erhängen. Heftige Schmerzen in Folge Krankheit mögen die Veranlassung zum Selbstmord gewesen sein. — Der Sparverein Freibergsdorf, dessen Mitglied schaft sich aus Angehörigen aller Schichten der Bevölkerung zu sammensetzt, hielt gestern Abend im geschmackvoll dekorirten Saale vv» „Stadt Wien" sein 19. Stiftungsfest, bestehend in Konzert, Theater und Tanz, ab. Der Besuch war ein recht erfreulicher. Die HauSkapell« eröff rete den Abend mit dem Marsch „Gut Heil" von Wittges; sie spiefte diesen und vier weitere Piecen bei ver- HSttnißmäßig schwacher Besetzung recht zufriedenstellend. Als dann ging der Einakter: „Paulas Geheimniß", dramatischer Scherz von Oskar Blumenthal, zur allgemeinen Befriedigung in Szene. Obgleich die Darsteller erst zum zweiten Male vor das Forum der Oeffentlichkeit traten, nöthigte die Sicherheit, mit der sie sich ihrer Aufgabe entledigten, dem Publikum allgemeine Anerkennung ab. Auch die Dekoration der Bühne verdiente volles Lob. Durch die Ausführung wurde eine ausgezeichnete Feststimmung geschaffen, die auch während des Balles, der bis zu früher Morgenstunde dauerte, anhielt. — Den wetteren Geschäftsbetrieb in Sachsen unter sagt hat das Ministerium des Innern auf Grund von 8 6 Absatz 3 der Allerhöchsten Verordnung vom 16. September 1856 der vielbesprochenen Gegenseitigen Lebens-, Jnvclidttäts-und Un- fall-Verfichern; gs-Gesellschaft „Prometheus" in Berlin. — Zu Ende August verlassen uns in Mitteldeutschland die ersten Zugvögel, Vie zum Süven zurückzicyen. ES sind der Kuckuck, der Pirol oder Bühlau, der Mauersegler ((l^xsslus ^pus) und die blaue Mandelkrähe. Erst im Sevtember folgen ihnen die graziös fliegenden Flußseeschwaiben (8t-rna kirunäo, 8t. winnta), welche den Flüssen Elbe, Oder, Weser, Rhein und EmS hoch hinauf nachgehen, um zu fischen und Gewürm zu suchen. — Für das S. Lanvrsschieften des Verbandes deutscher Schützen in Böhmen, welches am 3. September in Karlsbad beginnt, find von dem Prinzregenten Luitpold von Bayern ein prachtvoller silberner Pokal und von dem Erzherzog Eugen ein sehr werthvoller, silberner Becher, sowie von der Karlsbader Be völkerung und von allen Schützenkreijen sehr zahlreiche Ehren gaben gewidmet worden, fv daß durch den sehr reich ausgestatteten Gabentempel die Anziehung, dir dieses Landesschießen aus alle Schützen auSübt, noch vergrößert wird. Aus allen Theilen Deutsch lands, aus ganz Oesterreich, ja selbst aus Siebenbürgen laufen die Anmeldungen ein. Eröffnet wird dieses Fest am 3. September mit einem Fcstzug, am gleichen Tage wird abends ein großer Fest-Kommers abgehatten. Während der ganzen Festdauer wird ein Volksfest arrangirt, und jeden Abend finden Konzerte statt. Geschlossen wird das Schießen mit der Preisvertheilung, an welches sich ein Festball anreiht. — Königs. Lanvgcricht Freiberg. Der Schieferdecker Heinrich Richard Donath, geboren am 25. Februar 1869 in Pfaffroda, wurde vorigen Sonnabend von der ersten Straf kammer wegen Rückfallsbetrugs in zwei Fällen zu 10 Monaten Gefängniß (unter Anrechnung eines Monats der erlittenen Untersuchungshaft) und zu 4jährigem Ehrenrechtsverlust ver- urtheilt. Bravv, 28. August. Mittwoch Nachmittag 3 Uhr hält der Organisten-Verein der Kreishauptmannschast Dresden (Bezirk Freiberg) eine Versammlung hier ab. Herr Oberlehrer Kantor Hartmann wird eine GesangSlektion in hiesiger Schule abhalten. — In den nächsten Tagen finden hier größere Einquartierungen statt. Morgen wird eine Compagnie Pioniere und eineKranken- trägerkolonne hier verqnartiert. Vom 1. bis 5. September beziehen der Regimentsstab, der Stab deS 1. Bataillons und die 1. Com pagnie des 12. Jnf.-Reg. Nr. 177 und vom 9. bis 11. Septbr. drei Compagnien des 102. Jns.-Reg. in unserer Stadt Quartiere. r Hilbersvorf, 28. August. Während der Einquartierung der 4. Eskadron deS Ulanen-Rcgimeuts Nr. 17 am 30. August bis 1. September wird Prinz Albert, Herzog zu Sachsen, bei Herrn Hauptmann a. D. Edler von Querfurth, Quartier nehmen. Zu Ehren deS hohen Gastes veranstaltet der hiesige Militär- Verein am Abend des 30. August einen FestkommerS. -V- Grotzvoigtsberg, 28. August. Die Handarbeiterin Pauline Karoline verw. Giersch, in Diensten des Wirthschasts- besitzertz Schulze hier, gerieth beim Korndreschen mit einer Hand dreschmaschine mit dem linken Arm in das Getriebe. Sie erlitt hierbei einen Bruch dieses Armes. Eppendorf- 28. August. Heute früh vor 4 Uhr brannte das Wohnhaus des Tischlermeisters Gerlach bis aus die Um fassungsmauern nieder. Von Auswärts erschienen waren die Wehreu von Kleinhartmannsdorf, Großwaltersdorf und Gahlenz. Ein bedauernswerthcr Unglückssall ereignete sich bei Edle Krone. Die Ehefrau des Hotelbesitzers „Unverhofit-Glück" Edle Krone, welche ihr Enkelchen von der Schule abholen wollte und auf dem Nachhausewege die sogenannte „Menzertelle" pasfirte, stürzte von da auf ein Steingeröll, ca. 2 Meter herab. Dieselbe wurde bewußtlos nach Hause getragen und ist ihren Verletzungen nach einigen Stunden erlegen. In HriderSdorf fand eine Sitzung des Eisenbahncomitös Sayda-Niederseiffenbach statt. Die nunmehr fertig vorliegende Petition, die eine große Anzahl Unterschriften von königlichen, städtische» und Gemeinde-Behörden gefunden hat, soll nach Druck legung nach Dresden abgesandt und an maßgebender Stelle durch eine abzusendende Abordnung mündlich noch näher erläutert werden. In den interessirten weisen sieht man hoffnungsfreudig der vom Landtage zu fällenden Entscheidung entgegen. Die preußische Staatsregierung hat nunmehr amtlich ihre Betheiligung an der im nächsten Jahre im städtischen Aus stellungspalaste i» Dresden stattfindenden deutschen Bau- afiisstellung zugesagt. Die preußische Regierung wird die Ausstellung durch eine große Anzahl interessanter und wichtiger Modelle, Riffe und Pläne aus dem Gebiete des Hochbaues, des EisenbahnbaueS «. s. w. beschicken. Nach den nunmehr vorliegen den Anmeldungen werden also Preußen, Bayern, Sachsen, Württemberg, Baden und eine ganze Reihe kleinerer Staaten auf der Ausstellung vertreten sein. Die Mitglieder der Einbrecherbande, welche in letzter Zeit in Dresden eine Reihe von Einbruchsdiebstählen, insbesondere die Geldfchrankeinbrüche auf der Berliner und Grünestraße, in den Nächten zum 25. Juli und 4. August verübt hat, sind durch die Kriminalpolizei ermittelt und festgenommen worden. Von den fünf Mitgliedern der Bande sind drei in Dresden und zwei in Breslau verhaftet worden. Das Wintersemester 1899/1900 an der Univer sität Leipzig beginnt am 16. Oktober. Der Professor für romanische Sprachen und Litteraturen an der Universität Leipzig und Direktor des romanischen Seminars, vr. Adolph Birch-Hirschfeld, hatte auf einer Fußtour durch das Fichtelgebirge das Unglück, im Höllenthal vom Teufelssteg ab zustürzen und sich einen Unterschenkelbrnch zuzuziehen. Prof. Ur. Birch-Hirschfeld wurde nach Leipzig gebracht, wo er sich in häuslicher Pflege befindet. Gegen 1000 Bau- und Möbeltischler in Leipzig legten am Sonnabend die Arbeit nieder. Dem „Vogtl. Anz." wird aus Chemnitz geschrieben: Die hier erscheinenden angeblich „parteilosen" Blätter machen alle er denklichen Anstrengungen, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, um Inserate zu bekommen. Zunächst versuchte man es mit unent geltlicher Austheilung der Blätter, dann mit reklamehafter Auf bauschung von telegraphischen Nachrichten, indem Telegramme, die jedes kleine Blättchen von den TelegraphenbureauS beziehen kann und die in besseren Blättern sich zu Dutzenden unter den „Vermischten Nachrichten" finden, als „Privattclegramme" der Zeitung im fettesten Druck ausposaunt wurden. Als auch dies nicht genügend zog, probirte man es mit der Errichtung von Wärmcstuben: man bot dem Straßenpublikum an klebten Ver kehrsplätzen unter dem Namen von „Lesehallen" ein Zimmer an, in welchem Zeitungen für Jedermann auslagen. Allmählich, ist man dann auch zu Angriffen auf die Behörden übergegangen, wofür ja immer ein großes Publikum zu finden ist, hat es aber dabei mit der Wahrheit so gehalten, daß gegenwärtig eine An klage gegen ein solches „parteiloses" Blatt schwebt, die für den Schuldigen recht unangenehme Folgen haben dürfte. Doch was thut es dem „Geschäft", wenn der Redakteur bestraft wird? Die Unternehmer rechnen dafür auf um so stärkere Verbreitung und die Herren, die geheimnißvoll im Dunkel hinter den Redakteuren und dem sogenannten Verleger sich verborgen halten, erreichen damit ihren Zweck. ES ist hohe Zeit, daß die Namen der Herren, die aus der Verborgenheit Sachsen mit Zeitungspapier über schwemmen, um in ihrem Sinne in Sachsen aufzuräumen, ans Helle Tageslicht gezogen werden, damit man diese Herren sich einmal gründlich bei Licht besehen kann. Wenn die namenlosen Hintermänner mit ihrer Person für ihr Unternehmen werden einsteheu müssen, dann werden sie vielleicht an ihrem jetzigen Treiben weniger Gefallen finden. Gegenwärtig verbergen sie sich ängstlich hinter dem Rücken „ihrer" Leute. Bei einer im Frühjahr abgehaltenen Versammlung des Gewerbevereins zu Meiste» hatte sich ein Mitglied eines der dort auSgebotenen Loose der kürzlich abgehaltenen Gewerbeausstellung in Strehla gekauft und war dabei von dem glücklichen Zufall begünst'gt, ein Gewiunloos zu ziehen. Da die Ziehung Anfang August erfolgte, so schickte der Loosinhaber sein Gewinnlos ein und bat um Zusendung des Gewinnes. Dieser Tage kam nun derselbe in Meißen an und das mit 60 Pf. Nachnahme und 10 Ps. Bestellgeld zu bezahlende Packet enthielt — 25 Stück lose in Papier gewickelte Cigarren! Was kosten diese dem glück lichen Gewinner? 1 Mk. für das Loos, 10 Pf. Porto für die Einsendung des Gewinnlooses, 60 Pf. Nachnahme, welche von dem Absender in Strehla im Auftrag des Gewerbeverems er hoben wurden (wofür? ist nicht mitgetheilt worden), und 10 Ps. Bestellgeld, macht 1 Mk. 80 Pf. Jede Cigarre kostet demnach 7V» Pk- — Derartige Vorkommnisse tragen nicht dazu bei, die Betheiligung an Ausstellungslotterien zu hebe». In Waldheim wurde ein Versicherungsinspektor auS Leipzig verhaftet, der 25 Policen für in Walvheim nicht wohnhafte, über haupt unbekannte Personen ausgestellt hatte, um von der Ver sicherungsgesellschaft die Provision zu beziehen. Ein Betrüger versuchte in mehreren Geschäften in Hohen- stein-Ernstttzal sein sauberes Handwerk. Er kaufte eine Kleinig keit und gab hierfür ein größeres Geldstück in Zahlung. Nach dem der Verkäufer das Geldstück gewechselt und das Geld auf den Ladentisch aufgezählt hatte, ließ der „Herr" schnell in einem unbewachten Augenblick ein größeres Geldstück verschwinden und legte ein anderes von nur geringem Werth zu dem abgezählten Gelde. Unter Nachzählung seines zurückerhaltenen Betrages machte er nunmehr den Verkäufer auf das „zu wenig Herausgegebene" aufmerksam und verlangte das noch fehlende Geld. Ob und wie oft dem Patron sein Kunststück geglückt ist, war nicht zu erfahren; in einem Materialladen kam er allerdings auch einmal an die falsche Adresse, da die Inhaberin das Zauberstück bemerkte und dies sofort dem Betreffenden unter die Nase gerieben hatte. Natürlich machte sich der „Künstler" dann sofort aus dem Staube. Da der Betrüger jedenfalls auch anderswo sein Gaunerstückchen versuchen dürfte, so sei vor ihm gewarnt. Ursache, über schlechten Geschäftsgang zu klagen, hat jetzt der Todtengräber in Rochlitz. Seit reichlich sechs Wochen hatte er kein großes Grub zu graben, denn nicht ein einziger Erwachsener ist seit dieser Zeit gestorben. Sieben Kindergräber herzustellen, war seine einzige Aufgabe. In der gleichen Zeit des Vorjahres starben 13 Erwachsene und 11 Kinder. Nachdem die Fernsprechleituug, welche Geithain mit der Außenwelt verbinden sollte, bis zum Schützenhaus sertiggestellt ist, hat die Oberpostdircklion in Leipzig die Wetterführung in die Stadt einstellen lassen. Der Grund ist, daß ein Stadtgutsbesitzer entschieden verweigert, die Drähte über seinen Garten führen und einen Ständer auf seinem Gebäude anbringen zu lassen. Tödtlich verunglückt ist in Riederlungwitz der 35 Jahre alte Bierkutscher Türschmann der Glauchauer Aktienbierbrauerei. Derselbe befand sich auf der Tour »ach Lobsdors und ist jeden ¬ falls im Schlafe vom Kutschersitz und unter den Wagen gefallen, dessen Räder ihm über die Brust gingen. Er wurde zwar noch lebend aufgefunden, doch erlöste ihn bald der Tod von seinen Leiden. Eine junge Frau in Nautzlitz wurde vom Typhus befallen. Sie hatte bis vor Kurzem ihren am Typhus verstorbenen Bruder in Löbtau gepflegt. Im Juli sind in Naußlitz bereits zwei Typhusfälle vorgekommen, von denen einer einen tödtlichen Sus- gang hatte. Auch in Wölfnitz ist ein in den besten Jahren stehen der Mann dem Typhus zum Opfer gefallen. Aus bisher noch unergründeter Ursache kam im Schneideraum der Baukastenfabrik von Engel in Blumenau Feuer aus, dar derartig um sich griff, daß die Fabrik, Scheune und Nebengebäude gänzlich niedergebrannt sind. Kürzlich abends wurden die Bewohner von Tpitzkunmrt« darf durch den Ruf: „Die Kirche brennt!" aus dem Schlafe ge schreckt. Zum Glück war nur ein Dachsparren hart am Thume in Brand gerathen und das Feuer konnte noch rechtzeitig unterdrückt werden. Der Glöckner hatte anläßlich eines Begräbnisses ge läutet. Hierbei hat er seine Tabakspfeife durch Ausklopfen auf das Kirchendach geleert. Da am Dache ein kleiner Defekt war, o ist die glühende Asche dort hineingefallen und hat auf diese Weise den Balken in Brand gesteckt. Ein Vahnbeamter muß sich in den schwierigsten Lagen zu helfen wissen. Das zeigte sich auf dem Bahnhof SeifhennerS- Vorf. Ein Radfahrer, welcher mit der Bahn nach Kcatzau fahren wollte, übergab sein Rad dem betreffenden Beamten zur Beför derung im Gepäckwagen. Wie üblich, wurde das zu befördernde Gepäck schon vor Ankunft des Zuges an die Stelle geschafft, wo der Gepäckwagen zu halten pflegt. Der Zug kam, verschiedene Gepäckstücke wurden aus- und eingeladen, das Abfahrtssignal er tönte und der Zug dampfte ab, aber — das Fahrrad war ver gessen worden. Kurz entschlossen schwang sich aber sofort ei» Bahnbeamter auf das leichte Vehikel, radelte flott darauf los und traf in Warnsdorf noch rechtzeitig genug ein, um das „in Ge danken stehen gebliebene" Fahrrad dort in den Zug abzuliefern. In der letzten Sitzung der Stadtverordneten zu Auerbach wurde mitgetheilt, daß die Kgl. Kreishauptmannschast Zwickau die Beschwerde der Stadtverordneten Petzoldt und Gen. über eine von ihnen behauptete Verletzung der Geschäftsordnung seitens deS Bürgermeisters zurückgewiesen habe. Es könne schon um des willen von einer Verletzung der Geschäftsordnung keine Rede seiu, weil eine solche Geschäftsordnung für die gemeinschaftliche» Sitzungen der städtischen Kollegien in Auerbach überhaupt nicht existirt; auch im klebrigen habe man die angefochtenen Ent schließungen des Bürgermeisters nicht zu mißbilligen vermocht. Daraufhin nahmen die Stadtverordneten einstimmig folgenden Antrag an: „Das Kollegium nimmt von der krershauptmann- schaftlichen Entscheidung Kenntniß, kann sich aber damit nicht beruhigen und wird in der nächsten Sitzung weitere Schritte thun." Beschlossen wurde ferner einstimmig, den Rath um Aus stellung einer Geschäftsordnung für gemeinschaftliche Sitzungen beider städtischer Kollegien zu ersuchen. Kunst, Wissenschaft, Literatur. * Wochensptelplan Der Kgl. Hoftheater in Dressen. Altstadt: Dienstag: Der Dämon. — Mittwoch: Der Waffen schmied. (Stadiuger: Herr Steffens, Georg: Herr Nowachals Gäste.) — Donnerstag: Tristan und Isolde. — Freitag: Die Afrikanerin. — Sonnabend: Das Rheingold. — Sonntag: Der Rattenfänger von Hameln. Verschiedenes. * Die klassischen Zeugen, lieber die „Belastungs zeugen", die die Pcozeßverhandlungen in Rennes mit ihrem leeren Geschwätz füllen, macht sich Alfred Capus im „Figaro" in folgendem Dialog lustig: Präsident (zu dem 175. Zeugen, der die Schuld Drey fus' versichert): Bitte, sagen Sie uns die Gründe, die Sie an die Schuld des Angeklagten glauben lassen? Zeuge: Die Gründe ? Gewiß, Herr Oberst, ich will Sie darüber aufklären. Präsident: Ich bin ganz Ohr. Zeuge: Ich will Sie Ihnen sämmtlich auseinandersetzen. Präsident: Also bitte. Zeuge: Alle ohne Ausnahme. Ich habe Hunderte zu meiner Verfügung. Präsident: Beginnen Sie, bitte, mit dem ersten! Zeuge: Ja, Herr Oberst, Sie haben Recht, ich will mit dem ersten beginnen . . Also . . Aber die anderen sind vielleicht noch wichtiger.... Präsident: Darüber wird sich das Kriegsgericht schon klar werden. Zeuge: Im Jahre 1895, im Monat .... na, derMonat thut ja nichts zur Sache — habe ich mir die Gewißheitvon der Schuld Dreyfus verschafft und die Beweise begannen haufenweise auf mich einzustürmen .... Alle Tage strömten mir neue zu ... . Ich wußte garnicht mehr, wohin ich sie legen sollte. Ich sah mich gezwungen, mir einen besonderen Schrank für sie anzuschaffen .... Präsident: Bitte zu präzisiren. Zeuge: Ich würde Wochen brauchen, um nur alle Be weise aufzuzählen .... Ich werde nur die wichtigsten heraus suchen . . . Zuerst die Geständnisse Dreyfus vor .... Ich bitte die Herren Richter um Verzeihung, ich habe den Namen vergessen . . . Präsident: Wollen Sie von Lebrun-Reuault sprechen? Zeuge: Ja, die Geständnisse Lebrun-Renaults vor Dreyfus. Der Hauptmann Lebrun-Renault sagte zu Dreyfus. „Wenn ich Schriftstücke ausgelicsert habe . . ." Präsident: Sie wollen wahrscheinlich das Gegentheil sagen. Aber schön. Nun die andern Beweise? Zeuge: Die Gehei malten? Ich werde dem Kriegs gerichte beweisen, daß Dreyfus allein im Stande war, die Ge heimakten zu schreiben .... Präsident: Sie meinen wohl das Bordereau! Zeuge: Ja, das Bordereau! Wo habe ich denn meinen Kopf? Die technische Debatte über das Bordereau . . . Das Dokument Schneider . . . Man hat behauptet, das Dokument Schneider sei von Esterhazy, das ist ein Jrrthum. ... Ich schwöre Ihnen, es ist von Dreyfus. Sie werden darüber übrigens den Darmsaitenhändler vernehmen .... Sie brauchen auch nur Madame D. und eine Italienerin auszufragen, die die Maitresse des Majors war. Dreyfus konnte glauben, er würde zu den Manövern gehen . . . Wo sollte denn Esterhazy die Kenntniß dazu herhaben? Ich beziehe mich' aus meine erste Aussage . . . und dann die Geständnisse ... da Bereiter Ger main . . . (Wischt sich den Schweiß von der Stirn.) Präsident (streng): Sie können gehen! » Wie l Königinnen? sind, dennoch Mitarbeiter unsere Könic ist eme falsü gar nicht manch einem einer Model Die Prinzess des großbrit Mode ist. l an, ohne sel batte einen die Prinzess: — das „Pr kümmert sict einmal mit i „Schneckeuär glatten Tail Ihr Gat lich m Beza die Farbe d und sein Hel nächsten wo! Daß die terefsirt, ist und bleibt i Umgebung Rcsormtrach lleidung u Herzogin vo mehr in ff Der Enthusi wieder und Die Kö Clementine an Modejoi nicht zu lle Exzentri die als Diä „Stimmunc zur Stimm Stimmung Die Kr ,dame vom Paris mit sie im Nat Italien, de Neapel klei aussieht, t griuischen Hochzeit ih Die Kö kleidet, wa der in ihi Königin d tucheru. 1 Eines dav Der K Tages gir Boccout st Anzug da Kommis, ! Aehnlichke Humbert Was kostei jo billig I eigentlich - »Woh um vor S „Sehe ich fein „Hui an die re< Der d Uniformei ständniß t sührung u trefflich kb die Kaiser Ein englif an. 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