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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 30.08.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-08-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189908309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18990830
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18990830
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-08
- Tag 1899-08-30
-
Monat
1899-08
-
Jahr
1899
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 30.08.1899
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sei, zumal da ja auch bei der kommunalen Besteuerung Prinzip zur Anwendung kommt, alw auch da die so- SMUMtr« „stärkeren Schultern- zu Gunsten der schwächeren ganz erheblich mehr belastet werden. — Auch im Realgymnafium wurde Montag Bormittag 16 Uhr der 150. Geburtstag Goethes festlich begangen und mit der Deklamation von Goethes Sänger durch den Unter sekundaner Mehner eröffnet. Hieraus hielt Herr vr. Peine die Festrede. Bon dem Gedanken ausgehend, daß durch die politischen Unruhen im Jahre 1849 die Feier des 100. Geburtstages ge trübt gewesen und dafür Heuer dem unvergleichlichen Manne der schuldige Tribut nachträglich entrichtet werden solle, wies er darauf hin, daß daS ganze gebildete Deutschland ihm ein gutes Theil des Besten, was es hat, besonders seine einheitliche Sprache, verdankt, und entrollte ein Bild von Goethes Leben und viel seitigem Wirken, wobei namentlich Frau Rath und Christiane näher charakterisirt wurden, die Sturm- und Drangperiode, sein Berhältniß zu seinem Herzog Karl August, seine Besuche in Freiberg undBeziehungen zu Freibergs bergmännischen Größe» und dem Erzgebirge, der Freuudschastsbund mit Schiller, Goethe als Lyriker eingehendere Berücksichtigung sanden. Sodann wurden seine inneren Kämpfe, seine politischen und religiösen Ansichten beleuchtet, die Verdienste um die Naturwissenschaft gewürdigt und sein Lebensabend geschildert. Mit der Mahnung, das von diesem Genie uns hinterlassene Erbe zu erwerben, um es für immer zu besitzen, schloß der Redner seine wiederholt an Bismarck anknüpfenden Ausführungen, die an geeigneter Stelle durch den geradezu künstlerischen Vortrag des einleitenden Monologes der Iphigenie und des Erlkönigs seitens des Untertertianers Hänsel unterbrochen wurden. Schließlich trug der Schülerchor Goethes Lied „Der du von dem Himmel bist", komponirt von Rohde, vor. — Ledanfeier in Freiberg. Seitdem die Stadt Frei berg au- Dankbarkeit ihren im Kriege 1870/71 gefallenen Helden söhnen das Kriegerdenkmal in unseren herrlichen Anlagen er richtete, ist der Umgebung desselben auch vom Rathe besondere Aufmerksamkeit geschenkt worden, waS allgemeine Anerkennung, namentlich in den betheiligtcn Kampfgenossen- und Militärvereins- kreisen, gefunden hat. Alljährlich haben sich auch die Militär- Vereine die pietätvolle Aufgabe gestellt, das Denkmal in Erinnerung an die im großen Kriege gefallenen Kameraden am Sedantage zu schmücken. Die Kosten für den Kranz- und Blumenschmuck sind durch die Vereine und durch Anwendungen von Freunden und Gönnern aufgebracht worden. Auch in diesem Jahre schmücken die drei hiesigen Militärvereine daS Kriegerdenkmal am Sedau- tage früh ^7 Uhr. Nachdem sich die Mitglieder ^6 Uhr bei den Vorstehern gestellt, marschiren sie mit Musik nach dem Krieger denkmal, wo die Schmückung in folgender Weise erfolgt: 1. Choral „Wie groß ist des Allmächt'gen Güte". 2. Ansprache, Böller salut. 3. Schmückung, Musik „Wie sie so sanft ruhen". 4. Choral „Nun danket Alle Gott". Nach der Feier marschiren die Vereine nach der Wettin- und Friedens-Eiche, um auch dort Blumen schmuck niederzulegen. — Vom 1. September d. I. an sind Rückfahrkarten von Sayda nach Mulva und weitergelegenen Stationen zur Rückreise auch nach Bieuenmühle giltig. Da nicht alle Züge der Strecke Freiberg-Bienenmühle in Mulda Anschluß nach Sayda aus der Schmalspurbahn finden, wird die Neuerung gewiß vielseitigen Wünschen entsprechen. — Wie verlautet, besteht bei der bayerischen Staatsbahnver waltung die Absicht, eine Verbesserung der Schnellzugs verbindungen zwischen München und Dresden einerseits und Leipzig-Berlin andererseits dadurch anzustreben, daß im nächsten Jahre nicht mehr wie bisher im Sommerfahrplane zwei Schnellzüge unmittelbar hintereinander laufen, wie dies zur Zeit früh nach 8 Uhr bezw. abends nach 8 Uhr von München über Regensburg-Hof und früh 7'/, und 7"/« Uhr über Nürnberg- Probstzella der Fall ist. Diese seither in dem kurzen Abstande von 10 bis 15 Minuten sich folgenden Schnellzüge sollen vielmehr weiter auseinander gelegt und damit neue Schnellzugsverbindungen zu günstig liegender Tages- bezw. Nachtzeit geschaffen werden. Es soll damit der gleiche Zweck erreicht werden, der bisher durch Vor- und Nachläufer der bezeichneten Schnellzüge angestrebt und zum Theil auch erreicht wurde. Der Anfang soll im nächsten Sommer gemacht werden. — In Waldenburg (Sachsen) ist eine Stadt-Fernsprech- einrichtung eröffnet worden. Zum Verkehr mit ihr find sämmtliche Orte des Obcr-Postdirektionsbezirks Dresden mit Stadt- Jernsprecheinrichtung zngelassen. Die Sprcchgebühr beträgt 1 Mk. — Die Ziehung der 3. Klaffe der 136. königl. sächsischen Landeslotterie findet am 11. und 12. September 1899 statt. — Schüler - Ausflug. Die oberen Klassen der hiesigen Knabenbürgerschule unternahmen heute früh einen Ausflug nach Klingenberg, Tharandt, Grillenburg u. s. w. — Der Dienflstempel 0V. Die Abkürzung der Jahres zahl aus den Dienststempeln, die zur Abstempelung von Brief marken, Fahrkarten, Güterannahmcscheinen w. angewandt werden, geschah bekanntlich bisher in der Weise, daß man nicht die ganze vierstellige Zahl, sondern nur deren beide letzte Ziffern, die die Anzahl der zurückgelegtcn Jahre des Säculums bezeichneten, wieoergab. Die Thatsache, daß diesem System zufolge das nächste Jahr einfach dnrch 00 bezeichnet werden müsse, erschien Vielen ungewöhnlich, und es machte sich die Annahme geltend, daß man ausnahmsweise die ganze Zahl 1900 den verstellbaren Stempeln einfügen werde. In der Angelegenheit ist jetzt eine Entscheidung ergangen, der zufolge das alte System beibeßalten wird. Tas Jahr 1900 wird also abgekürzt durch 00 bezeichnet, die folgenden Jahre tragen die Bezeichnung 01, 02 u. s. w. — Erträge Ver Obfldäume an den fiskalischen Straßen im Königreich Sachsen. Nach den einzelnen Straßen- und Wasserbau-Jnspeltionsbezirkeu vertheilt sichedas Ergebniß in den beiden letzten Jahren wie folgt: 1897 1898 Annaberg . . . 4 Mk. 50 Pf- 22 Mk. — Pf- Bautzen. . . . 3303 „ 50 17802 kk Chemnitz . . . 967 „ 50 2122 „ 95 Döbeln. . . . 26002 „ 70 24740 „ 20 Dresden 1 u. II. 10079 „ 30 13959 Freiberg . . 39 257 Grimma . . . 16623 „ 30 19811 — Leipzig .... 27 349 „ 70 30732 „ 50 Meißen I u. H . 11894 „ 60 15997 „ 50 Pirna I u. ll . 7653 „ 40 16870 „ 40 Plauen.... 191 „ 30 973 „ 70 k» Schwarzenberg . 85 „ 80 276 k» Zittau . . . . 2649 45 14189 „ 50 f» Zwickau. . . . 3801 „ 50 4359 „ Zusammen 110645 Mk. 55 Pf. 162113 Mk. 45 Pf. — Die Mittheiluug über die Frage der Zugehörigkeit ZU einer ZVlMgSiNNUNg möge an dieser Stelle noch durch einige Beispiele erläutert werden. Ist mit einer Maschinenfabrik eine Schlosserei verbunden, so ist der Inhaber noch keineswegs ver pflichtet, der Zwangsinnung anzugehören; diese Pflicht würde erst dann eintreten, wenn die Schlosserei nicht mehr lediglich zur Fertigstellung der Maschinen dient, sondern in derselben auch die Anfertigung von Schlössern, Schlüsseln und dergleichen mehr betrieben wird. So kann auch ein Theaterdirektar eine Schneiderei (Garderoben-Werkstatt) unterhalten, ohne iunungspflichtig zu sein, allein es dürfen in dieser Werkstatt nur die Kostüme für das Theater hergestellt werden. Ter Inhaber eines Großleinen geschäfts kann sich Tapezierer zur Verfertigung von Matratzen halten, die für den Handel bestimmt sind, allein auf Bestellung darf er Matratzen nicht arbeiten lassen. In gleicher Weise sind Kltiderhändler, wenn sie Garderobe nur für das Lager in eigener Werkstatt arbeiten lasten, nicht innungspflichtig; sie werden es aber sofort, wenn sie den Kunden im Laden einen Anzug anmesten und unfertigen. In allen diesen Fällen kommt darauf, ob der das Handwerk im Nebcnbetriebe und im direkten Verkehr mit dem Publikum Ausübende kein gelernter Handwerker, sondern kaufmännisch gebildet ist, irgend etwas nicht an. — Offene Stelle« für Militäranwärter. Bei der Oberpostdirektion Leipzig 1. September bez. 1. November je ein Postschaffner, 1080 Mk.; — bei der Eisenbahnbetriebsdirektion Zwickau 1. September 10 Bureau- und Stations-Aspiranten (ohne Beamteneigenschaft), je 18 Mk. pro Woche, Lohn steigt bis 24 Mk.; — bei der Amtshauptmanuschaft Marienberg Ende September Diätist, Tagegeld bis 3 Mk.; — bei den Intendan turen der 23. und 32. Division in Dresden sofort, spätestens bis 15. September je ein Schreiber (ohne Pensionsberechtigung), die nach dem Bogen zu berechnende Kopialien-Vergütung, sowie monatlich feststehende Zulage bis zu 20 Mk.; — beim Amts gerichte Pegau 1. Oktober Lohnschreiber, täglich mindestens 2 Mk.; — bei der Versicherungsanstalt für das Königreich Sachsen 1. September 2 Expeditionshilfsarbeiter, Tagegeld, das nach den Leistungen bemessen wird und für den Anfang 2 bis 2,50 Mk. betragen kann. -d Brand, 29. August. Sonntag Nachmittag veranstaltete der Parochialverein unter zahlreicher Betheiligung einen Ausflug nach Mönchenfrei. Nachdem man am Ziele eine Erfrischung zu sick genommen hatte, hielt der Vorsitzende, Herr Pastor Görner, einen sehr interessanten Vortrag über Entstehung und Vergangen heit des früheren Klosters Mönchenfrei. Das Börnersche Musik chor konzertirte nach dem Vortrag und die Mitglieder des Kirchen sängerchors boten gute gesangliche Vorträge. — Die Handwerks gesellen hielten gestern Abend im renovirten Saale zu Stadt Dresden einen Ball ab. Die gesummte Meisterschaft war hierzu eingeladen. Im Verlause des Abends wurden verschiedene An sprachen gehalten, die bewiesen, welches gute Verhältniß zwischen den Meistern und den Gesellen besteht. *** Loßnitz, 29. August. Unter der Gunst der Witterung hielt der hiesige Turnverein am Sonntag sein Schauturnen ab. Es fanden Freiübungen, sowie Uebungen am Reck, Pferd und Barren statt. Als Gäste waren Mitglieder der Turnvereine zu Friedeburg, Halsbrücke und Großschirma erschienen. Das Schau turnen dauerte bis ^/,6 Uhr Abends. Hierauf marschirte man im festlichen Zuge nach dem dekorirten Saale zum Schösfcrgut, wo die wackere Turnerschaar einige frohe Stunden verlebte. t. Tuttcuvorf, 28. August. Sonutag Nachmittag hielt der hiesige Turnverein sein vom schönsten Wetter begünstigtes dies jähriges Schauturnen ab. Ter Verein, sowie die geladenen Brudervereine aus Hilbersdorf und Friedeburg und der hiesige Chorgesangverein versammelten sich zum Festzuge im Erbgerichts restaurant. Unter Vorantritt mehrerer Trommler und des Musikchors bewegte sich der stattliche Zug nach dem geschmückten Turnplätze. Der Turuvercinsvorstand, Herr Gängsteiger Braune, hieß die Vereine und Gäste herzlich willkommen. Er streifte in kurzen Worten die Zwecke und Ziele der Turnerei. Zum Schluffe brachte er ein von allen Anwesenden begeistert ausgenommenes „Gut Heil" aus den geliebten Landesherrn, König Albert, aus. Darauf begann der Aufmarsch der Knabenabtheilung zum Turnen, bestehend in Stabfreiübuugen und Gerätheturnen. Sämmtliche Uebungen wurden von der kleinen Schaar unter Musikbegleitung exakt ausgcführl. Hieran schlossen sich die Freiübungen der Turner mittelst dreipfündiger Hanteln, sowie das Riegenturnen. Alle Uebungen zeigten, daß der hiesige Turnverein, unter Leitung seines rührigen Turnwarts, Herrn Mühlberg, sich das Turnen mit Erfolg angelegen sein läßt und vorwärts strebt. Nach Beendigung des Riegenturnens begann das Kürturnen der ge ladenen Turnvereine und mehrerer Freiberger Turner. Hierbei wurden musterhafte Leistungen geboten. Nach dem Turnen begann der Ball. Während desselben führten 16 Damen und 9 Turner je einen Reigen auf. Die Ausführenden ernteten reichen Beifall. t Hilbersdorf, 28. August. Am Sonntag fand die Jn- spizirung der hiesigen freiwilligen Feuerwehr statt. Als In spektoren waren erschienen: Herr Hauptmann Hauffe-Halsbrücke, Herr Hauptmann Pöntzsch-Freiberg, Herr Hauptmann Milde- Weißenborn und der Verbandsschristsührer Herr Friedrich-Freiberg. Punkt 4 Uhr gab der Hauptmann der Ortswehr, Herr Franke, das Zeichen zum Beginne der Vorführungen. Die Durchsicht der Ausrüstungsgegenstäude rief, da alles in vorschriftsmäßigem Zustande war, die vollste Befriedigung hervor. In exakter Weise führte der Vizehauptmann, Herr Hofmann, das Kommando bei den Fußdieustübungen. Tie Zugsübrer, Herren Ramm und Aehnelt, leiteten die Uebungen mit den Spritzen. Die Leitung der Uebungen mit den Hnckenleitern und der Schiebeleiter lag in den Händen des Steigerzugführers, Herrn Köcher. Volle Anerkennung erzielten auw die unter der bewährten Führung des vielerprobten und sachkundigen Sanitäters, Herrn Fleischer, stehenden Sanitätsübungen. Als Gesammtübung folgte ein markirter Sturmangriff auf den Stcigerthurm und ein Sturmangriff vom Spritzenhause aus auf die zum sog.HornscbenGut gehörigeScheune. Die Zeit vom Alarmsignal bis zum Wassergeben betrug drei Minuten. Die Ausführung der Spezial- und der Gcsammt- übungen lieferte den Beweis, daß die hiesige Wehr in ihren Leistungen voll und ganz auf der Höhe der Zeit steht. Die Inspektoren ertheiltcn der Wehr die Gcsammteensur I — sehr gut. Nach gethaner Arbeit marschirtcn die Mannschaften zum Gasthofe „Zur grünen Linde", wo ein fröhlicher Kommers statt- sand, an welchem sich der Gemcindcrath, die Ehren- und Alters mitglieder, das Ehrenmitglied, Herr Geh. Bergrath Bierbach aus Freiberg und Herr Branddirektor Braun aus Freiberg bcthciligten. Ansprachen und Vorträge wechselten mit Konzertstücken dcsFener- wehrmusikchorcs ab. Niederbobritzsch, 28. August. Der hiesige Turnverein hielt am Sonntag Nachmittag, begünstigt vom schönsten Wetter, aus dem Turnplatz bei dem „Gasthof zum Viertel" sein dies jähriges Schauturnen ab. In strammer Haltung marschirte die wackere Turnerschaar unter Führung des Herrn Lehrer Kirsten zum Festplatz, um einer zahlreichen, schaulustigen Bewohnerschaft des Ortes und seiner Umgebung Zeugniß davon abzulegen, was unter tüchtiger und umsichtiger Leitung in dem verflossenen Jahre roi Sette 4. — 60. August. 18S9 iN K "Fr der König heutigen Hosopcrnh ** Die hat den ! weitere 5 mit dieser Gagenbezr erhält dan bivant des geübt und gelernt worden ist. Unter den Klängen einiger vom Niederbobritzscher Musikchor gespielten Musikstücke führte die etwa 40 Mann starke Turnerschaft treffliche Freiübungen auS, an die das Keulenschwingen, das Turnen am Reck, am Barren, sowie das Kürturnen und verschiedene Spiele sich reihten. Reichen Beifall zollte das Publikum den wackeren Turnern. An das Schauturnen schloß sich Abends im schön geschmückten Saale der „Gasthofes zum Viertel" ein fröhlicher Ball, der in den fÄheu Morgenstunden erst sein Ende nahm. -t- Berthelsdorf, 29. August. Vorgestern feierte der Kgl. Sächs. Militärverein sein 19. Stiftungsfest. Abends */,7 Uhr stellten die Kameraden beim Vorsteher, Herrn Beier. Unter klingendem Spiel marschirtcn sie zur Friedenseiche, wo Kamerad Hermann Schmieder in ehrenden Worten der KLmpser und Helden gedachte und seine Ansprache mit einem Hoch aus das sächsische Königs- und das deutsche Kaiserhaus schloß. Dann marschirte man nach dem Bellmann'schen Gasthof. Dort gab das Brq- musikchor aus Braud ein Konzert. Der Vorsteher Kam. Beier begrüßte die Erschienenen und schloß mit einem Hoch auf König Albert, worauf die Sachsenhymne gesungen wurde. Dem Kon zert schloß sich ein Ball an, in dessen Verlauf verschiedene An sprachen gehalten wurden. Am Sonnabend war der 25jährige Jahrestag der Eröffnung der Eisenbahnlinie Rotzwein-Hainichen für den Verkehr. Die selbe wurde durch eine Aktiengesellschaft gebaut und ging später, unter erheblicher Einbuße der Aktionäre, in den Staatsbesitz über. Der in DresVen verstorbene Rentier I. V. FuchS hat dem Albertverein letztwillig ein Vermächtniß von Viertausend Mark ausgesetzt. In Uebigau fand bei zahlreicher Betheiligung von Ein wohnern der Orte Mickten, Serkowitz, Radebeul u. s. w. eine große Protestversammlung gegen die beabsichtigte Einlastung der durch die Dresdner Düngerexportgesellschaft abgefahrenen Fäkalien in die Elbe aus Micktener Flur statt. Man be schloß, mit allen Kräften und zu Gebote stehenden Mitteln dahin zu wirken, daß der Dresdner Düngerexportgesellschaft, die un längst in Micktener Flur Grundstücke erworben, keinesfalls ge stattet werde, die ans Dresden abgefahrenen Fäkalien in die Elbe einzulassen. Es wurde ferner eine Kommission niedergesetzt, welche sich mit den an der Elbe gelegenen, gleichfalls Beschwerde führenden Gemeinden behufs Abwehr der geplanten Maßnahmen in Verbindung setzen soll. Die Umwandlung des Mäuschen Unternehmens auf der Prager- und Waisenhausstraße in Dresden in eine Aktien gesellschaft ist durch ein dortiges Bankkonsortium perfekt geworden. Die Gesellschaft führt den Namen „Bank für Bauten". Zugleich mit der Wiedereröffnung des Central-Theaters soll das umsang- recche Keller-Restaurant eröffnet werden. Zur Erinnerung an den großen Tag von Sedan werden be kanntlich in diesem Jahre zum ersten Male umfangreiche vaterländische Festspiele in Dresden stattfinden, und zwar am kommenden Sonntag, den 3. September. Die einzelnen Gruppen der Wettkämpfer , insbesondere die Turner, Sports leute und Sänger, begeben sich am Festtage in geschlossenem Zuge an das Siegesdenkmal auf dem Altmarkte, wo Ober bürgermeister Geh. Finanzrath Beutler eine Ansprache hält. Darauf begiebt sich der von mehreren Musikchören begleitete Fcstzug nach dem Festplatze, der sich im Osten Dresdens in herr licher Lage am linken Elbufer befindet. Dort trifft der Zug gegen 2 Uhr ein und die Wettkämpfe zu Wasser und zu Lande nehmen sofort ihren Anfang. Um dem Feste so recht den Cha rakter eines Volksfestes zu wahren, ist der Eintritt zum Fest platz für Jedermann frer, und Tribünen sind ebenfalls nicht errichtet worden. Die zu erwartenden Menschenmassen werden rings um die reichlich abgemessenen Kampfplätze Aufstellung nehmen. Für die Aufrechterhaltung der Ordnung werden 300—400 durch Abzeichen erkennbare Turner besorgt sein. Nachdem die Wettkämpfe geschloffen sind, was Nachmittags 6 Uhr geschieht, treten sofort die Preisgerichte zum Urtheils- spruche zusammen. Massenchöre von Sängern singen unter dessen vaterländische Lieder vor. ^7 Uhr erfolgt die Verkün digung der Sieger und die Vertheilung der Preise, einzig und allein in Eichcnkränzen bestehend, durch Oberbürgermeister Beutler, womit das Fest sein Ende erreicht. Zeitigt das Fest einen guten Erfolg, was aller Voraussicht nach der Fall sein wird, so steht Dresden mit an erster Stelle in der Reihe jener Städte, welche einen gangbaren Weg zur Realifirung der von Freiherrn v. Schenkendorff-Görlitz ms Leben gerufenen Idee der Veranstaltung großer deutscher Nationalfestspiele am 2. September eingeschlagen haben. Der Rath zu Leipzig erläßt folgende Bekanntmachung: „Der hohen Bedeutung des Tages eingedenk, an welchem vor 150 Jahren Goethe dem deutschen Volke geschenkt wurde, haben wir beschlosten, aus den Mitteln der Grassistiftung 10 000 ckk zu den Kosten eines in Leipzig zu errichtenden Goethe- denkmals zu verwilligen.. Falsche Behandlung der 26jährigen Frau von der Planitz führte die Frau verw. Zahnarzt Wirth in Leipzig auf die Anklagebank. Frau W. half früher ihrem Gatten in seiner Praxis und führte nach dessen Tode das Geschäft selbständig fort. Vom W.Jan. bis Mitte März behandelte sie Frau von der Planitz wegen eines Geschwüres, machte auch Einschnitte usw., erzielte aber keine Besserung, sodaß sich die Patientin an ihren Hausarzt wandte, der sie sofort zur Operation an Professor Dr. Kölliker sendete. Dieser mußte ein Stück Kinnlade auf schneiden, erreichte damit aber auch nicht, daß er die Patientin von den Folgen der falschen Behandlung hätte befreien können. Wegen Außerachtlassen der Berufspflicht und wegen Körper verletzung wurde Frau W. zu 100 Geldstrafe und 400 -kl an die Klägerin zu zahlende Buße verurtheilt. Heute vor 268 Jahren forderte der K a i s e r l i ch e Fel d- herr Tilly, Leipzig solle täglich 80 000 Pfund Brod an das Heer des Kaisers liefern oder gewärtigen, daß man sich die Lieferung selbst holen würde. Da dies der Rath, wie auch das am folgenden Tage von Tilly gestellte Ansinnen, die Stadt solle einen Theil seines Heeres in die Mauern aufnehmen und ver pflegen, rund abschlug, so ließ der Feldherr Leipzig enger ein- schließcn. Indem die Bewohner, deren viele bereits nach Dresden geflohen waren, ein gleiches Geschick wie die Magde burger zu ereilen schien, wurden die Thore verschüttet, die ganze Bürgerschaft nebst allen fremden Handwerksburschen bewaffnet und die kaum 25 Jahre stehenden Vorstädte abgebrannt. Man ließ die Glocken nicht mehr schlagen, ordnete Betstunden an und öffnete Kirchen und Kapellen als Zufluchtsort. Der Feldherr ließ Leipzig an diesem Tage bombardiren, aus Wuth darüber, daß er bei seinen Einfällen in die Stadt starke Verluste zu ver ¬ machen, ihrer Han brennende: ahnenden s schlitterte Keuergarb schäftigte l herzt die ( ersticken, davon kan sicht und o Tödt alter Gest Während vom vorde gesetzt halt Tod vor A das Vordc richtete er jedoch von fahren, wa Am Sc Eis, so i Leimngen. der Kürbis in derselbe: Fluren vor überzogen: Eine i mittag im achtet. B Pferdestall mehrstöckig Nagelfeste, die Höhe i wichen erst drei Minu tung nach wagen ver nicht verui Seitens ireffs des Untersuchu Zeit mehrf Staatsanw worden, do sahrtssperr hcrbeigesül vollständig Superi 1. 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