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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 11.08.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189908117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18990811
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18990811
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-08
- Tag 1899-08-11
-
Monat
1899-08
-
Jahr
1899
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 11.08.1899
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^S185 18»» ^185 Der Am 1. Juni 1897 wurde den Wächtern be- >anzen um deutet, selbst durch die entschiedensten Mittel jede Entweichung zu .Dann weiß ich, was Du meinst", sagte sie und ihre Stimme Hrür.^u an .Weiter!" aber flüsterte er Vere:- Wie sie belogen worden war, so mußte sie fortan selber Be!: gr^r Sih«. wollte ihn in Versuchung führen. .Rette sie!" konnte er ihr legte er ein Opfer nieder — die Schwester. „Erschrick nicht vor mir, Curt! Du mußt mir rathen, mehr daran, was ihm Steffie war? Daß sie ihm einst das helfen! Ich habe keinen Menschen mehr als Dich!" sagte sie. Liebste auf der Welt gewesen? Von allen Wesen welche lebten, (Fortsetzung folgt.) Ausblick des als man ihm „Ich ahnte H-Mru, d dir Selle: Ame-HA- R:-de trug uu 224 4-»' wird mau mi Unschuld bech Berichten des Gouverneurs. Am Anfang ist das Gesetz an geführt, wonach die Verschickten alle Freiheit genießen sollen, die mit der Sicherheit ihrer Person und ihres Gewahrsams verträglich ist. Vom März 1895 bis September 1896, wo das Gerücht zitterte. „Was, Steffie — was? Mit einem Schrei stürzte sie ihm entgegen. Er fing sie in seinen Armen auf. „Steffie!" sie da. Steffie griff nach seiner Hand. Wenn sich die Thür öffnete und er zu ihr hereintrat, ihr seinen Gruß bot, ihr in die Augen sah, sie küßte. Entsetzt fuhr sie zusammen. Die Thür hinter ihr war wirklich aufaegangen. Es war nur das Mädchen, das abzuraumen kam. „Wissen Sie, Minna, wo die gnädige Frau ist?" fragte Steffie. befindet sich unter diesen auch ein bekannter Agitator und Stad^ verordneter. Oesterreich-Ungarn. Bei der Ankunft czechischer Studenten in Cilli kam eS zwischen slovenischen und deutschen Studenten zu heftigen Zusammenstößen. Die einschreitende Polizei nehm 7 Verhaftungen vor. Die czechischen Studenten mußten sich in das slovenische BereinShauS zurückziehen, wo sie von den deutschen belagert wurden. Bei einem Gartenfeste in Linz kam eS zu einem heftigen Zusammenstoß zwischen Civil und Militär. Von den anwesenden Soldaten sang einer die „Wacht am Rhein" mit, waS ein Unteroffizier verbot. Da der Soldat unter Berufung auf 'das deutsch-österreichische Bündniß trotzdem weitersang, requirirte der Unteroffizier eine Patrouille, die jedoch von dem erregten Publikum nicht eingelassen wurde. Zufällig kommende Ulanen wurden mit Rufen: Abzug Militär! empfangen und hinausgedrängt. Die Gendarmerie wollte Verhaftungen vor nehmen, was die Menge verhindern wollte. Da ließ der herbei gerufene Rittmeister den Säbel ziehen, die Soldaten hieben drein, wobei mehrere Verletzungen vorkamen. Der Bezirkshauptmann stellte die Ruhe wieder her. Die Aufregung ist groß. „Steffie!" Sie starrte wieder vor sich hin. „Ich will es thun", sprach sie tonlos — „was liegt auch noch nur!" Er stand hastig auf. Thu, Steffie, was Du für Recht hältst!" stammelte er. Ein Frost durchschauerte sie. Durch die Scheiben, durch die Gartenthüre fluthete die von llt-'ü:: mmmrrbr: und dann thun, was er für recht und gut ansah. Die ganze Wahrheit sollte er erfahren. Sie hatte Niemandem Still- Steffie's Heirat-. Roman von Heinrich Lee. (18. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) Eine Pause entstand. Leonie stand vor ihr wie gebrochen. „Dann ist Alles aus", murmelte sie. „Du wirst einen anderen Ausweg, eine andere Rettung legte, als wollte er die Klinge ziehen, um besinnungslos ihn, an den bloß zu denken sie schauderte, niederzustrecken. Eine blitzartige Angst durchzuckte sie. „s" ihr heiser zu und sie fuhr fort. Immer wieder fuhr er em por, bis er stiller wurde und stiller und nun selber aussah, als hätte sie beide der Unglücksschlag getroffen, nicht bloß die Schwester allein. Thür:«: Brr« Zuter-örS schrederr n wird, dürfte an der Ausbreitung der Krankheit Schuld tragen. Unter 22 Fällen, die zur Behandlung kamen, ließ sich bei 21 Fällen Genuß auf der Straße gekauften Eises feststellen. Hauptsächlich Kinder werden von dieser Krankheit befallen. Das Marienspital ist in Folge dessen überfüllt. Nach der Hitze, die in der vergangenen Woche in England herrschte, brachte eine Anzahl von Gewitterstürmen in der Nacht auf Sonntag vielen Gegenden Englands und Irlands angenehme Abkühlung. In London gab es allerdings nur einen leichten Regenschauer. Sonntag erreichte die Temperatur wieder ihren alten Höhegrad. Frankreich. Die „Agence Havas" erklärt eine Behauptung deS„Soir", daß der deutsche Botschafter von General Galliffet Garantien gegen Indiskretionen über Deutschland während der Prozeßverhandlungen in Rennes verlangt habe, für völlig unzutreffend. Der amtliche Bericht über den Aufenthalt Dreyfus auf der Teufelöinsel liegt nun vor; er fußt auf den „Daß ich Leonie retten soll, daß ich seine Frau werde". Es stieg in ihm etwas auf, das um Luft kämpfte, das ihm Ueber die mit dem Zonentarif in Ungarn gemachten Erfahrungen wird der „Köln. Ztg." geschrieben: Als Ungarn vor .zehn Jahren auf seinen Eisenbahnen den Zonentarif ein führte, betrachtete man diesen Versuch als einen Sprung inS Dunkle und hatte namentlich ernste Bedenken nach der finanziellen Seite hin. Heute lassen sich nun die Folgen deS Zonentarifs nach beiden Richtungen hin überblicken, sowohl was Vermehrung der Reisenden, als auch waS daS finanzielle Erträgniß betrifft. In außerordentlicher Steigerung hob sich der Reiseverkehr, und ' zwar m der ersten Klaffe um 426 Prozent, in der zweiten um 443 Prozent, in der dritten um 596 Prozent, im Ganzen um 557 Prozent. Dieses Ergebniß hatten auch Diejenigen voraus- gesehen, die gegen den neuen Tarif Bedenken hatten, besonders interessant ist es aber, daß auch die strittige Frage des finanziellen Erträgnisses zu Gunsten deS Zonentarifs entschieden ist. Die Einnnahm;n stiegen um daS Dreifache und eS ergiebt sich daraus, daß, wenn man auch eine Erhöhung der Ausgaben als Folgen Er riß sich von ihr los. Dann hörte sie hinter sich die Thüre zufallen. Sie war wieder allein! Erdst-tzrn durch em« ErdoeL k m t-r Lr Meilen m führen lüär sie w« gem wir würde? ein« andere bcher als wesen. I gesehen. « Woors, e der mehr ( Ä irgend sH selbst i Brrrsiarr: BonLlätz. güamg xn Ihre Stimme kam ihr, während sie sprach, wie eine fremde vor. Furcht und Neugier durchlief sie dabei, ob Minna, die sie nun seit Monaten kannte, an ihr schon etwas merken würde, aber munter und ganz in ihrer sonstigen Art, ohne jedwede Ver wunderung, antwortete Minna darauf: „Im Toilettenzimmer, gnädiges Fräulein!" „ . „ , Wie es so leicht war, zu lügen, dachte Steffie, als sie Hin ¬ er sollte ihr rathen! Er sollte entscheiden. Sie ausgino. Ja, hatte sie es nicht schon gestern Abend versucht? wollte ihn in Versuchung führen. „Rette sie!" konnte er ihr Merkwürdig, erst jetzt kam ihr das volle Bewußtsein. War es nur entgegen schreien und noch auf dieses Altars Trümmern ihr gestern nicht auch schon gelungen? Sie Alle, Alle zu täu- ' V Dachte er nicht schen! Es fehlte nicht viel, so hätte sie sich räthselhaster Weise mehr daran, was ihm Steffie war? Daß sie ihm einst das säst darüber gefreut. Uhr abends stieg eine Rakete auf der Insel auf. Sofort nahm der Gouverneur auf der Teufelsinsel seine Leute zusammen, und telephonirte dem Oberaufseher, auf das Schiff zu schießen. Nach den ersten Schüssen wandte das Schiff, ohne die Kugeln abzu warten. Um 9 Uhr 20 Minuten war der Gouverneur schon mit acht Bewaffneten auf der Teufelsinsel, wo alle (elf) Wächter unter Waffen standen. Dreyfus war durch den Schuß aufge- sahren, legte sich aber schnell wieder, der Wächter glaubte einen stechenden Blick wahrgenommen zu haben. Da das Schiff sich gewandt, wurden keine strenge Maßnahmen getroffen. „Diese Probe war nothwendig, damit wir wußten, auf wen wir im Ernstfall zählen konnten." Wenn Dreyfus eine verdächtige Be wegung bei dieser Aufschreckung gemacht hätte, hätte der Wächter ihn kurzweg erschossen! Damit wären ja freilich gewissen Leuten in Paris allerlei Besorgnisse erspart worden. Am 26. August 1897 wurde Dreyfus in die neue Hütte übergesührt, die durch ein starkes Eisengitter in zwei Hälften getheilt war. In der einen befand sich der Wächter, welcher den Gefangenen fortwährend unter Augen hatte; auch des Nachts, da während dieser, wie in der früheren Hütte, stets ein Licht brannte. Die Einfriedigung ' Die Wahrheit ruchbar machen, sie aller Welt verkünden? Er sah sie vor sich — sie, die dessen, was er für sie empfunden hatte, nicht mehr h war und der sie Beide nun geopfert waren. Er sah sie „ , ... , ,, . sich in der tödtlichen Angst, wie sie zu Steffie flehte und er er würde sie für sie finden. Ihm wollte sie blind vertrauen sah Steffie zögern, sich bedenken, zweifeln. Ihr, der Schwester —I. .—- — r.-: -..1 —r-L war es anheimgegeben, sie vor dem Abgrunde zu retten oder sie hineinzustoßen . . . und Steffie konnte zögern, zweifeln, weil Freiberger ««zeige» ««d Tageblatt. Seite 2. —11- August. sind viele solche Fälle vorgekommen. Im Ganzen stellte man die leichter N^ Schwierigkeiten der Annäherung zur Insel jede Entweichung un ¬ gangenen Jahre kamen nur 400 Fälle vor. Nach dem Ausspruch macken Am i -^»«i i«a7 dm, der Aerzte ist der größte Theil der vorgekommenen Fälle unvor- möglich, machen. . ' finden," sagte Steffie. „Es giebt keinen", antwortete Leonie tonlos. „Ich will sagen, daß ich ihn nicht mehr liebe." „Wer soll Dir das glauben?" „Es ist die Wahrheit, Leonie. Ich schäme mich nur noch oor ihm — so sehr, wie ich es Dir nicht sagen kann." „Er und mein Mann wird dann nur wissen wollen, wie das Was ging in ihm vor? Durch die Scheiben, durch die Gartenthüre fluthete die Stand nicht auch er selber im Begriff, sie wie die Andern Sonne, der Frühling herein. Er leuchtete nicht mehr für ft. zu belügen, wenn er sie in den Glauben versetzte, daß es nur ihr Wie sie belogen worden war, so mußte sie fortan selber eigenes Geschick war, was ihn so betäubte? Sollte er ihr ge- lügen, damit sie sich nicht verrieth, nicht zeigte, was sie wußte., stehen, in welchem Zusammenhänge es auch mit seinem eigenen Tag für Tag, Stunde für Stunde, immer und immer. Sie stand? Daß er in seiner Seele Leonie einen Altar aufge- brauchte es der Welt nur nachzumachen, der Welt und — ihm! richtet hatte, einen Altar höchster Verehrung, dem er sich nur mit klopfendem Herzen, mit gebeugtem Knie zu nahen wagte... und den ein Anderer nun mit frecher Faust besudelt, zertrüm mert hatte? Seine Hand hatte an den Degen gefaßt, aber ohn mächtig mußte sie wieder davon abgleiten. Wollte er Brock ¬ fuhren. nicht zurückfchreckte, sprang Curt auf. Sie sah nur die Be- Der Diener trat herein und meldete, daß Curt gekommen wegung seines Armes, wie er die Hand an das Degengefäß war, um sich nach dem gnädigen Fräulein zu erkundigen. „Bitten Sie den Herrn Lieutnant herein", sagte Leonie. „Ich kann jetzt Niemand sehen, fuhr sie fort, als der Diener sich entfern hatte — "ich lasse Dich mit ihm allein." Steffie fühlte keine Kraft mehr, sie zu halten. Leonie ging. Der Boden schwankte unter ihr. Jeden Halt fühlte sie sich entrissen. Sie trieb dahin wie auf einem vom Sturm hin und her geworfenen Brett. Unglücklich werden — oder unglücklich machen! Es war die einzige Wahl! Wer rieth ihr, wer half ihr? Wollte sich Niemand ihrer erbarmen. „Curt!" nies Hand voll Leidenschaft sich preßten, weil ihr vorangegan- chür bewirkte, daß sie auseinander genes Benehmen ihn von einer solchen Kühnheit wenigstens nicht zurückfchreckte, sprang Curt auf. Sie sah nur die Be- Die ganze abgöttische Liebe, die sie für sie empfand, brach Mehrfach hatte er sie mit Ausrufen unterbrochen. Als sie wieder in ihr hervor — elementar, gewaltsam. Sie konnte sie der Szene Erwähnung that, wie Brockstreeks Lippen auf Leo- >so nicht ansehen, wie sie dastand — zerstört und vernichtet. Em Geräusch an der T ' des Zonentarifs annehmen muß, der ungarische Staat doch finanziell ein gutes Geschäft gemacht hat. Man kann übrigens von ungarischen Verkehrsverhältnissen keinen direkten Schluß auf deutsche Einrichtungen machen, da in Ungarn die Hauptstadt als Mittel- und Anziehungspunkt des gejammten LandeSverkehrS eine ganz andere Stellung einnimmt, als dies von irgend einer deutschen Stadt gesagt werden könnte. Beschlagnahmt worden ist gestern m Berlin die letzte SonntagSnummer der „Staatsbürger-Zeitung". Die Beschlag nahme ist erfolgt wegen des Abdrucks der Rede, die GrafPückler- Kl.-Tschirne am Sonnabend Abend in einer antisemitischen Volks versammlung bei Buggenhagen gehalten hat. Das englische Parlament wurde gestern mit einer Thron rede geschlossen, in der eS heißt: Die Beziehungen zu den an deren Mächten sind sortdauernd freundliche. Obgleich das Ergeb niß der Konferenz im Haag nicht völlig den hohen Zielen entsprach, die zu erreichen sie berufen worden war, so gelangte sie doch zu einem ansehnlichen Maße des ErsolgeS. Die Einsetzung eines ständigen SchiedsgerichtShoses kann nicht verfehlen, die Häufigkeit des Krieges zu vermindern, während die Ausdehnung der Genfer Uebereinkunft dessen Schrecken mildern wird. Die Thronrede „Dir ist ein Unglück zugestoßen, Steffie!" brachte er nur hervor. „Ja. Aber Du mußt ruhig sein, wie ich. Ich will es sein, und Du mußt mir dasselbe versprechen! Willst Du?" Sie sah ihn so flehend, so bezwingend an, daß er sich end lich bemeisterte. achtete, gab daS Kanonenboot einen scharfen Schuß ab, durch den Nahrungsmitteln) an Dreyfus wurden verboten, ein Franzose getödtet wurde. 'chch durch die Verwaltung sich Nahrung verschaffen. Wie alljährlich zu Zeiten der großen Hitze, so treten auch U L jetzt wiede/m London, namentlich m gewissen Stadtvierteln mit und der Hu waren 5 Meer Zw^nraum und ehr dichter Bevölkerung, -ine große Anzahl von Fällen der auf h lt „Englischen Cholera auf. der Gegend von Marylebone Ergehen. Die Höhe dieses zweiten Bretterzaunes verhinderte den .Ganren sEe NIM. Blfck aufs Meer. Dabei gesteht der Gouverneur, daß die erwähnt sodann den Abschluß der Nilkonvention und die Verein- drei Meter große Wachtstube aus Holz vorgebaut, in welcher barung mit Rußland über die Bedingungen, unter denen jede der stets ein schußbereiter Wächter sich befand, der DreysuS auch des beiden Regierungen die Entwickelung der Eisenbahnunternehmungen Nachts, da dessen Raum erleuchtet war, nicht aus dem Auge ihrer Unterthanen in China begünstigen wird. Alsdann beschäf- verlor. Dreyfus wurde vom Untergang bis Aufgang der Sonne tigt sich die Thronrede mit der an die Königin gerichteten Petition in diesen Raum gesperrt. Am Tage konnte er sich auf einem britischer Unterthanen in Transvaal und sagt: „Die Lage meiner ziemlichen Theil der Insel, welcher abgesteckt war, frei ergehen. Unterthanen in der südafrikanischen Republik ist unvereinbar mit Seine Briefe wurden vom Gouverneur und dann von demOber- den Versprechungen gleicher Behandlung, auf die meine Be- Aufseher gesichtet, welcher sie ihm übergab. Dreyfus erhielt willigung der inneren Unabhängigkeit für die Republik sich grün- Soldatenkost, aber ohne Wein, da er nicht arbeitete. Seine dete. Die hierdurch verursachte Unruhe ist eine beständige Quelle Bitte, sich mit Tischlerei beschäftigen zu dürfen, wurde abge- der Gefahr für den Frieden und die Wohlfahrt meiner Herr- schlagen, da die Werkzeuge ihm bei einer Entweichung hätte« schaftsgebiete in Südafrika. Die Unterhandlungen mit der Re- dienen können. Ende 1896 wurde die Gefangenschaft verschärft, gierung von Transvaal über diesen Gegenstand sind noch im da Gerüchte über eine Entweichung umgingen. Von den Briefen Gange." Schließlich bespricht die Thronrede die ungenügenden erhielt er nur noch Abschriften, manche Stellen und ganze Briefe Regenfälle im Westen und den Mittelbezirken Ostindiens und wurden unterdrückt. Am 4. September 1896 erhielt derGouver- hebt hervor, daß Vorkehrungen gegen einen Nothstand zeitig ge- neur den Befehl, Dreyfus während der Nacht doppelt (an Händen troffen wurden; auch gedenkt sie mit Bedauern des ungeschwächten und Füßen) in Eisen zu schließen. Die Hütte war schon vorher Fortdauerns der Pest in Indien. mit einem hohen Plankenzaun eingefriedigt worden, aus Auf der Höhe von Dungeneß wurde in einer Entfernung von welchem Dreyfus nicht mehr heraustreten durfte. Außerhalb drei Meilen ein französisches Fischerboot gesichtet. Das der Einfriedigung wurde em zweiter schußbereiter Soldat aus- Kanonenboot „Leda" gab einen blinden Schuß ab, um das Boot gestellt. EmWachtschlff wurde an die Insel gelegt, die Annäherung zum Beidrehen zu bringen. Als das Fischerboot dies nicht be- fremder Schiffe streng imtersagt. Alle Briefe und Sendungen (von - L. -r ' Er konnte nur Er schried üd der Republik, sich daS Leb« gehen. 1SS7 Familie Erst» giedt, so sind um Schlimm« Anfälle von andrang nach neur verbot > weil ne badr 45 rückständig nicht, den Er Nachrichten r ich fürchte de fiätigen. daß stehen ihm i gegenüber, di Minister Leb« «ahmen geg« Stustl«, gegen einen sandte m Pr rbgrrelst. Serble, König R In türkr erhält sich Erkrank« Angaben ü Lährend R der Schah h für geiffrskr Persien «ne aus drc N wohl bald e Lams« aus Samoa haben. Es Tamaiese al auf Maraar samoani'che Punkt, wo ' Ansicht Tho das einzige, das ihm verblieben war? Daß er für sie nicht nur der Bruder, daß er für sie auch Vater, Mutter war? Der letzte Mensch, dem sie, nachdem die Andern sie betrogen, noch ihren Glauben, ihr Vertrauen zuwandte, wie sie selbst der letzte Mensch war, dem auch er selber nur noch glauben tonnte. War er zu feige, ihr zu sagen: „Frage nicht mich!?" Wie zwei arme, im dunklen Walde verlassene Kinder saßen nicht verborgen. — Laß es aut sein!" setzte sie nach einer Weile, in ver sie ins Leere wie ins Chaos starrte, hinzu. „Leonie!" „Ja. Nun sprich!" Er mußte sich setzen. Dann begann sie zu erzählen — Alles, der Reihe nach, wie .. „ .. es gekommen war, seit gestern Nachmittag, bis sie mit dem Auf- „Sag es mir", sprach sie noch einmal. tritt endete, der sich soeben zwischen ihr und Leonie abgespielt „Ich kann es Dir nicht sagen, Steffie", erwiderte er endlich hatte. Auch von dem, was ihr die Prüft zerriß, von ihrem — „Du mußt es selber wissen". Elend verheimlichte sie ihm nichts — nichts von der Qual der Wahl, vor die sie gestellt war — nichts davon, daß, was sie auch wählen mochte, das Unglück auf sie wartete. . „Nun weißt Du Alles, Alles,' schloß sie erschöpft — „sage mit Dir gekommen ist und die Wahrheit bliebe dann erst recht Du, was soll ich thun. Ich weiß es nicht!" . . .... Eine namenlose Gleichgiltigkeit war, während sie sprach, über die Lippen gellen wollte. „Nein, Steffie, nein!" wollte er über sie gekommen. schreien. Dann brach es in ihm wieder zusammen. Er hatte So starrte sie, auf eine Antwort wartend, jetzt vor sich hin. nichts zu ihr gesagt. Widersprach er ihr jetzt aber, so sprach Er erwiderte noch nichts. er selber über Leonie das Verderben aus. Er war vor keine Wahl mehr gestellt, er wies sie von sich ab, Steffie selber sollte über sich entscheiden — wie sie sein Schweigen sich nun deuten mochte. , um die Hütte bestand aus 2,80 Meter hohen Brettern auf einer seiner Entweichung in Paris umging, genoß Dreyfus denn auch 2—2^/z Meter hohen Steinmauer. Aller " eine größere Freiheit. Sein Haus auf der Teufelsinsel war aus Gefangenen auf daS Meer war unmöglich. Stein, umfaßte vier aus vier Meter. Das Fenster und das Loch die Uebersührung ankündigte, sagte DreysuS: der Thür waren stark vergittert. Der Thür war eine zwei aus etwas." Nachdem er die Hütte besichtigt, sagte er: „hier verhindern. Und'am 6. Juni schon war em Schiff in Sicht, schreiben. Auch das Eis, das von den Straßenmannern verkauft Dreyfus hätte das Leben kosten können. Um halb neun Er kam, um sich nach ihrem Befinden zu erkundigen. Der Diener hatte ihm gesagt, daß das „gnädige Fräulein" wieder vollständig gesund war. Nun lag sie zitternd an seiner Brust, erregt, aufgelöst, nicht wie eine Kranke — wie ein ver- mächtig mutzte sie wieder davon abgleiten, lassenes, von der Welt verstoßenes Geschöpf, dessen einzige Zu- streck etwa zur Rechenschaft herausfordern? flucht er noch war. i " „Steffie, was hast Du, was ist geschehen?" Noch gab es Jemand auf der Welt, der zu ihr hielt. Jetzt Werth wußte sie's. Und wenn sie selbst die rechte Wahl nicht fand — vor si< schweigen gelobt, Niemand hatte dies Versprechen von ihr ge- es ihr eigenes Unglück war, wenn sie die Hand zur Rettung ihr fordert. Wollte sie den Weg, den sie gehen sollte, wissen, so reichte. Er — er sollte ihr rathen! Er sollte entscheiden. Sie mußte sie sprechen — zu ihm. Zum ersten Mal war ihr der " " — - - Bruder das, wozu ihn das Schicksal, das ihr die Mutter ge nommen hatte, bestimmt zu haben schien.
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