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IreibergerAnz«»^ Ml- Tageblatt WUSblatt für die vuiglicheu Md -ädttscheu Behörden zu Freiderg und Maud. Verantwortliche Leitung de* Redaktion: Beorg Burkhardt. Inserate werden bi» vormittag« 1t Uhr angenommen. Preis für die Spaltzeil« 15 Psg- KO" Außerhalb de« Landgericht-bezirk» 16 Pm- öS. Jahrgang. Sonnabend, den S August. Illg. !! AbE '/,« Uhr sür drn I ' " >! Vierteljährlich 1 Mk. 80 Psg. k ' durch di, Post 2 Mk. 25 Psg. am 12. August Vorm. am 13. August. Jahre 1895/96 und 1069 Infanterie ist die Zahl de 21 39 45 48 12 5 5 8 10 4 5 mit AuMakr^^Mgr Dresden-Berlin «ach Hamburg (Helgoland) «nd Altona Die Gemeindesparlasse zu Mulda verzinst Spareinlagen vom 1. August a. c. ab mit 3^ und expedirt jeden Donnerstag Nachmittags von 2 bis 6 Uhr. , . Der «emeinderath. »vlodmtt, Gemeindevorstand. . 'm Jahre 1894 bis 1895. Bei der Infanterie ist die Zahl der neu ernannten Leutnants wegen der dazwischen liegenden Bildung neuer Re gimenter aus den vierten Bataillonen allerdings noch von 582 auf 635 gestiegen, bei der Kavallerie aber ist sie von 137 auf 91, bei der Feldartillerie während der eltzten fünf Jahre von 224 auf 70 gesunken. Es läßt sich dies dadurch erklären, daß die etatsmaßigen Stellen bei einzelnen Waffengattungen nahezu voll besetzt, daß bei anderen sogar noch Ueberschüsse vorhanden sind, man cs also als em ungesundes Verhältniß bezeigen mutzte, wenn der Zugang sich noch auf derselben Höhe bewegen wurde, wie vor fünf Jahren, wo außer mit den normalen Ab gängen im Off'zlerkorps auch noch mit Lücken innerhalb de» so bestreitet derselbe die Unterhaltung der Schule sowie die Be soldung der Kochlehrerin. Zur Zeit werden 24 Konfirman dinnen, Töchter von Hütten- und Bergarbeitern aus den Orten Halsbrücke und Sand, in 4 Abtheilungen zu je 6 Schülerinnen an 4 Kochtagen der Woche unterrichtet. Der Lehrplan ist so entworfen, daß die Kinder nicht nur in allen Küchenarbeiten unterwiesen werden, sondern auch den Einkauf für die täglich zu bereitenden Speisen im kleinen selbst besorgen und darüber Buch führen müssen. Der Speisezettel besteht in einfachen Fleischspeisen mit Gemüse, in Speisen ohne Fleisch und in Suppen. Jede Schülerin muß sich die Rezepte, nach denen die Speisen gekocht worden sind, in ein Buch einschreiben, das ihr für später eigenthümlich überlasten bleibt. Der Unterricht wird unentgeltlich ertheilt und die gekochten Speisen dürfen die Schülerinnen selbst verzehren. Nach den bisherigen Erfah rungen betragen die Kosten für eine Portion einschließlich Unterricht 34,8 Pfg., ausschließlich Unterricht 17 Psg. Dem nach stellt sich der Gesammtaufwand für die Unterhaltung der Kochschule bei der Annahme von 40 Kochwochen zu 4 Unter richtstagen und je 7 Portionen auf 389 Mk. 76 Pfg. Das Königliche Kultusministerium hat zu der Kochschule einen ein maligen Beitrag von 100 Mk. gewährt. In den Hüttenwerken zu Muldenhütten und Halsbrücke sind neben den schon von früher her bestehenden Badeanstalten jetzt auch Brausebäder erbaut worden. Letztere werden von den Arbeitern sehr gern benutzt, und es sind im Berichtsjahre in Muldenhütten 11000, in Halsbrücke 10643 Brausebäder genommen worden, während die Zahl der Wannenbäder 3258 bez. 2600 betrug. Hierzu kommen noch in Halsbrücke seit Juni 1898 403 Wannenbäder, welche an Frauen von Hütten arbeitern verabfolgt wurden. Das Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit erhielten 18 Hüttenarbeiter in Muldenhütten und Halsbrücke, 1 Kalkarbeiter des fiskalischen Kalkwerkes zu Hermsdorf und 1 Posamentier- Werkmeister in der Militäreffekten-Fabrik von Paul Dietrich in Freiberg. Sodann ist noch einem Arbeiter im Kallwerke Hermsdorf am 11. August 1898 nach vollendeter 50jähriger Arbeitszeit vom Königlichen Finanzministerium eine außer ordentliche Unterstützung von 30 Mk. ausgezahlt worden. Politische Umschau. Freiberg, den 4. August. Eine Summe von 20000 Mark hat der deutsche Kaiser aus seiner Privatschatulle als Beihilfe zu den etwa 40000 Mark betragenden Kosten für die Erbauung des Bergfriedes im Schlosse Burg (Westfalen) überwiesen. Der deutsche Kaiser besichtigte gestern Vormittag den für die Auslandsreise in der Kaiserwerft bereitliegenden großen Kreuzer „Hansa" und stattete der Prinzessin Henriette sowie deren Ge mahl, Geheimrath von Esmarch, einen Besuch ab. Um 12^/2 Uhr kehrte Se. Majestät an Bord der „Hohenzollern" zurück. Die fortschreitende Besserung in dem Befinden der Kaiserin wird am besten dadurch bewiesen, daß es ihr mög lich war, dem dieser Tage im Rostwalde bei Berchtesgaden von den gegenwärtig an letzterem Orte zur Kur und Sommerfrische weilenden Künstlern arrangirten Waldfeste beizuwohnen. Die Kaiserin erschien Punkt 6 Uhr Abends in ihrem Wagen unter lebhafter Begrüßung seitens der versammelten Menge auf dem Festplatze, begleitet von sämmtlichen in Gebirgstracht gekleide ten Prinzen und der Prinzessin Luise Viktoria. Nach Vor stellung und Begrüßung des Festausschusses winkte die Kaise rin die kleine Prinzeß zu sich in den Wagen, worauf die Fest lichkeiten ihren Anfang nahmen. Diese bestanden in der Hauptsache aus einem von Richard Voß verfaßten Festspiel, welchem in poetischer Form die Sage von dem rm Unterberge schlafenden Kaiser Karl dem Großen und der wußenFra.u zu Grunde gelegt war. Nach Beendigung des Festspiels defUirte der ganze Festzug vor den kaiserlichen Herrschaften, gesamt von iminrten Bergführern, Bergknappen, Schiffern und Schiffs rinnen des Königsees, Sennerinnen, Jagern u. s. w. Gleich beim Beginn der Aufführung hatte Kronprinz Wilhelm seinen Amateur-Apparat aufgestellt und machte wahrend derselben von den einzelnen Posen verschiedene Aufnahmen. Erst m vor gerückter Abendstunde verließ die Kaiserin rmt ihrer Begleitung den Festplatz, nachdem sie dem Festausschüsse für das Schau spiel gedankt und bemerkt hatte, daß sowohl sie als auch ihre Kinder sich prächtig amüsiri hätten. Im Nebligen haben der Kronprinz und seine drei älteren Brüder in Begleitung des Hauptmanns von Gontard und einiger Bergführer einen Aus flug auf den mit Schnee bedeckten Watzmann unternommen. Die Prinzen Lbernachieten in der Watzmann-Schutzhütte, um in der Frühe des nächsten Morgens den Sonnenaufgang zu sehen und dann nach Berchtesgaden zurückzukehren. Die Segelyacht des Kaiser- „Meteor" hat, w»e der Draht auS Kiel meldet, in der Regatta bei CoweS den Pokal der Königin von Großbritannien gewonnen. Dieser Sieg auf dem Gebiete des Sports hat Anlaß zum Austausche artiger und freundlicher Worte gegeben; aus London meldet darüber ein Drahtbericht: Bei dem Jahresessen des „Royal Dacht Squadron- Clubs" in Cowes brachte der Prinz von WaleS die Gesundheit des Kaisers aus und beglückwünschte ihn dazu, den Pokal der Königin gewonnen zu haben. Er fügte hinzu, es sei sehr zu bedauern, daß der Kaiser in Folge anderer Verpflich tungen außer Stande gewesen sei, die Einladung der Königin, während der Regattawoche in Osborne zu weilen, anzunehmen. Jedes Mitglied des „Royal Dacht Squadron - Clubs", sowie alle Dachtfahrer theilten völlig dieses Bedauern. Freiherr von Eckardtstem von der deutschen Botschaft dankte im Namen des Kaisers den Prinzen für seine freundlichen Worte. Er sagte, Niemand würde sicherlich die Ehre, den Pokal der Königin gewonnen zu haben, sowie die gütigen und freundlichen Gefühle, mit denen der Sieg des „Meteor" von dem Prinzen von Wales wie von jedem englischen Dachtfahrer ausgenommen worden sei, höher würdigen und schätzen als der Kaiser. Vorgestern lief in Cowes eine Drahtung des Kaisers auS Kiel an Lord Ormonde ein, welche lautete: „Meinen aufrichtigsten Dank für die freundlichen Glückwünsche. ES thut mir so leid, daß der Unfall der Kaiserin mich verhinderte, asgenwärtig zu sein. Ich bin hocherfreut, die Trophäe meiner Großmama gewonnen zu haben." Nach den über den Nachwuchs des Offizier- korpsderdeutschenArmeeinden letzten Jahren ge machten Aufzeichnungen ist derselbe während der letzten fünf Jahre in langsamer Abnahme begriffen. So ist einer Zu sammenstellung zu entnehmen, daß in der Zeit vom 1. April 1898 bis 31. März 1899 im Ganzen 889 Offiziere ernannt wurden, gegen 930 im Jahre 1897/98, 1021 rm Jahre 1896 bis 1897, 1064 im " ' ' Ass dm 1Mer Iahtts-Kmhü der König^sM «emrtztwspMon. , (Bezirk Kreibera/d Arb?it«Mvöl"^ Zustände der "vevolkerung Wohlfahrtseinrichtungen. Verschiedenes. die Ernährungsweise der Arbeiterbevölkerung sind blle§» H°uptfache den vorjährigen gleich ge- vo^aes^ Kartoffeln waren zwar wesentlich billiger als AM dafür sind aber die Fleischpreise, zumal für bei denen schon im Vorjahr eine geringe Steiger- noch weiter in die Höhe gegangen. Kohlen HA haben ihre bisherigen Preise beibehalten. Die Arbeits- fmd m tnelen Betrieben erhöht worden, eine Verminderung derselben ist nirgends zu beobachten gewesen. Neue Arbeiterwohnungen sind im Berichtsjahre von Arbeit- ^bern nicht erbaut worden, obwohl an verschiedenen Orten des Bezirkes hierfür ein dringendes Bedürfniß vorliegt. D,e Flachsspinnerei der Sächsischen Leinenindustrie-Gesellschaft, vormals H.C. Müller u. Hirt in Freiberg, hat im Berichts- whre Mit Zustimmung ihres Aufsichtsrathes beschlossen, sämmt- liche Arbeiter und Arbeiterinnen ihres Betriebes am Geschäfts- gewinne theilnehmen zu lassen, und zwar soll jeder Gewinn berechtigte so viel Prozente der von ihm im verflossenen Ge schäftsjahre verdienten Lohnsnmme erhalten, als der von der Generalversammlung der Aktionäre festgestellte Dividenden- Prozentsatz beträgt. Die Auszahlung der Lohnprozente soll als bald »ach der Generalversammlung erfolgen. Für das Jahr 1898 wird dieser Gewinnantheil, soweit sich bis jetzt übersehen läßt, mindestens 5 Prozent betragen. Gewinnantheilberechtigt solle» alle Diejenigen sein, die bei Beginn des für die Gewinn berechnung in Frage kommenden Geschäftsjahres in Arbeit standen oder im Laufe desselben in Arbeit traten und in beiden Fällen bis zu der Jahres-Generalversammlung ununterbrochen in Beschäftigung geblieben sind. Das Wegbleiben von der Arbeit infolge von Krankheit oder anderen unfreiwilligen Hindernissen, ohne daß eS zur Lösung des Arbeitsverhältnisses kommt, soll nicht als Unterbrechung angesehen werden. In derselben Fabrik ist schon seit mehreren Jahren eine Kan tine mit Speisesaal eingerichtet, in der die Arbeiter Frühstück, Mittagessen und Vesperbrot erhalten können. Die Bewirthschast- ung der Kantine ist der mit festem Wochenlohn angestellten Portiersfrau übertragen worden, die verpflichtet ist, sämmtliche Speisen zum SelbstkosMreise abzugeben. Feuerungsmaterial, Licht und dw gesammte Kücheneinrichtung, mit Ausnahme des Eßgeschirres, leistet die Fabrik unentgeltlich. Welcher Beliebtheit sich diese Einrichtung erfreut, geht daraus hervor, daß un Jahre 1898 im Ganzen 25500 Portionen an dwArbecker abgegeben wurden. Davon entfallen aus das Frühstück 7500 Portionen zu 10 Pf., bestehend aus ^2 Liter weißen Kaffee und 2 Brötchen aus das Mittagessen 11400 Portionen zu 20 Pf., bestehend aus r/ Pfund Fleisch mit Kartoffeln oder Gemu e oder Kartoffelsalat mit Ei, und auf das Vesperbrot 6600 Portionen zu 15 Pf., be stehend aus einfachem Bier, Brot mit Wurst oder Käse. Von dem technischen Oberleiter der fiskalischen Schmelz bütten zu Halsbrückes Oberhütten-Verwalter Hübner, ist fest Avril des Berichtsjahres eine Kochschule ins Leben gerufen worden Der Zweck der Schule ist, die Heranwachsende ^u- g7nd der LbeLbevölkerung in der Zubers hatten schmackhaften und^^ Oberhuttenamt " ^8 unentgeltlich zur Verfügung ge- H^llrnndstuck drei . .j^j^tunq ist aber aus eigenen Ln U'LÄüLLL -L-m u„d -°.n. - , ^eneraldirettion der Sächsischen Ltaatseisenbahnen, ° »480. II Abteilung, d » « 1 « t j» L 1» D. hat sich erledigt. den s. August a. e. in ErbiSVorf anberaumte Versteigerung 4' August 1899. Gerichtsvollzieher. Nimmt stete städtische Sparkasse Oederan Dieselbe expedirtauchschZ ^er Höhe bei 3, eventuell 3'/, «/. Verzinsung an. 12 Uhr vor- und 2—5 Uhr nachmittags an jedem Werktage. Koh-Arsteigerung uns dem Nassauer Staatsforstreviere. Gasthof ;» Bieneamühle, am 10. und 11. August dss. Js., jeden Lag von Vormittag» /,1v «0» B«»n»vr»t»n, Iv. D rbüanaen 617 w. Stämme, 71 h. u. 16799 w. Klötzer, 13165 w. Stangenklbtzer, 280 w. Dervstangen 2550 w. Reisstangen und 53 rm w. Nutzscheite; II- n/ rm w ' 153 rm w. Brennscheite, 442 rw w. Brennknüppel, 8 rm h. 66 nn W. Zacken, - Brennrinde, 152 rm w. Aeste, 100 rm w. Brennreisig, 1,90 Wllhdrt. h. und 12 , hr . In den Durchforstungen der Abth. 15,' 22,^89 und 92, vruch- und Dürrhölzer in den Abth. 1 bis 7, 18, 19, 24 bis 40, 65 bis 84 und auf den Kahlsch'Sgen der Abth. 38 und 88. Näheres ist aus den bei den Ortsbehörden und in den Schankstätten der umliegenden schäften aushängenden Plakaten zu ersehen. - „ - - Kgl. Forftrevierverwattung Nassau zu Bienenmühle und Kgl« Forstremamr Frauenstein, am 1. August 1899.