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Sächsischer Landes-Anzeiger : 15.06.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188706159
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18870615
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18870615
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-06
- Tag 1887-06-15
-
Monat
1887-06
-
Jahr
1887
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 15.06.1887
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Unparteiische tägliche Zeitung für Sachsen und Thüringen rzugte Stelle(lspalt.PeUtzeite)3i Bei Wiederholung großcrAnnoncenRa, Bei Bestellungen von Auswärts wolle» Jnsertionsbctrag (in Briesmarke») beifäa«» (je 8 Silben Corpusschrist bilden ca. 1 Zeuch. Annoncenannahme nur bis Vormittaj. Verlag: Alexander Wiede, «uckdruckeret, Chemnitz. Theaterstraße 5 (Ferniprechstelle Nr. lSSd Telegr.-Adr.: Landes-Anzeiger, Chemnitz, Mit täglich einem besonderen Unterhaltungsblatt: i. Sonntagsblatt — 2. Jllustrirtes Unterhaltungsblatt — 3. Kleine Botschaft 4. Sächsischer Erzähler - 5. Sächsische Gerichts-Zeitung — 6. Sächsisches Allerlei. - Ertra-Beiblatt Luftiges Bilderbuchs L«leg»«phrsche Kacheichte». Bo« 13. Jnui. Sofia. Gestern erschien «ine Kundmachung, welch« a»f die EI»b«uf«»g der große» Sobranj« zu« 2. Zoll »ach Tk»ov> Bezug hat. Lo»do». Wie an» Newhork grmeldet wird, ist dort Habe- «eyer'S Zucker-Raifinette d»rch Fe»er zerstört worde». Der Schade» delrägt 800.000 Dollars. Leipzig, 14. Jnni, 1 Uhr Mittag» Bei de« heutigen Brr» W» im Prozeß gege» «ich,ländisch« Mitglieder der Patrioten-Liga «klärte der Angeklaat« Köchlin wkderholt, ih« sei di« Tendenz de, Liga, welche» er 1883 deigetreten, »«bekannt gewesen. «i»e Los» «Ißnng der ReichSlonde von Dentschland durch Gewalt Hab« e, »k gebilligt. Z««g, Landrichter Munzinger an» Straßbnrg erklärt, Köchlin sei i« politischen Lebe» nie hirvorgitreten. Lande«ver»ath» Mrozeß gegen reichsländische Mitglieder der Patriotenliga. vd Leipzig, den 13. Jnni. Bor de« 2 ,»d 9. Strassenat de» Reichsgericht» begannen hent« dl« verhandlnnge« gegen di« de» Hochverrathsprozeß augeklagten Elsaß-Lothringer Köchlin «ud Genosse». I« Znschanerranm befindet sich ei» distingnkte» Pxbiikn«, darunter viel« Da«e» und Offizier«. Drr Eröffnungsbeschlnß legt den Angeklagten zur Last, daß sie in de« Jahren 1882-1887 der in Pari» gegründeten Patriotenliga al» Mitglieder angehört und dnrch ihre Theilnahme an dieser ge Heimen Berdindung die LoSreißnng Elsaß-Lothringen» vom dentschen Reiche mit vorbereitet haben. Köchlin al» Hauptangeklagter erklärt sich nichtschnldig. denn bi« srauzvfische Patriotenliga sei kein« Geheim-Verbindung. Die An llageschttst lege derselben eine ganz anbere Bedeutung bei, al» sie in Wirklichkeit Hab«. Di« Wiedrrerobrrnug von Elsaß-Lothringen nicht der Zweck der Patriotenliga. Der Zweck der Liga sei. de» Patrioti-mn» in Frankerich zu heben durch Bildung der Schuljugend «nd Errichtung von Turnplätzen und Schießplätze«. Di« «leber» «robernng Elsaß-Lothringen» dnrch di« Waffen sei absolut nicht der Zweck der Liga. Angekl. Fabrikant Carl Blech an» Markkch glebt an. er habe -angenommen, di« Liga sei ein« Gegenpartei der Anarchisten. Er habe dir Beiträge nur an» Sympathie gemacht. Daß die Mitglieds- karte bei ihm vorgefnnden wnrde, sei ih« gar nicht bekannt gewesen. Blech, welcher sehr schlecht deutsch spricht, giebt an, daß er «in Frrnnd Gambetta'» gewesen sei »nd ihn öfter» besucht habe. An« l D6»o»ldde kennt er, doch will er keine näheren Beziehungen zu diesen beide» «nterhalte« habe«. Daß er den Lid drr Trene gegen den Kaiser gebrochen Hab«, sei nicht wahr Er ha», stet» seine Pflichte» erfüllt, anch i« Bezirkstag Die Liga sei eine öffentliche Gesellschaft nnd kein« geheime Verbindung. In einer öffentlichen Versammlung seien die Statuten festgestrllt worben, doch sei darin von dem Frank s»r>er Frieden nicht die Rede gewesen. Anch der im Jahre 1883 hinzngrsügte Nachtrag enthalte nicht», wa» die LoSreißnng Elsaß- Lothringen» bezweck«. Angekl. Bmeaubeamter Schiffmacher an» Mülhnnse» bekennt stch gleichfall» nicht schuldig; er heg« keine deutschfeindlichen Gefinn- „gen, obwohl er Franzos« sei nnd in Frankeich erzogen worden. Di, Patriotenliga sei nur zur Errichtung von Turnvereinen gebildet worde». Fabrildlreetor Lugen Jordan an» MaSmüuster verantwort-t sich in derselben Weis«. Bon de» Patriotenliga verstehe er gar nicht». Fabrikbeamter Franz Trapp an» Rastadt, ein Deutsch», giebt z», Beiträge für die Patriotenliga gesammelt zu habe«. Mitglied drrselbr» sei er nicht gewesen, obwohl er au» seine» sranzöfischrn Gefinnungen lei« Hehl mache. Buchhalter Engen Reybel an» Straßbnrg erklärt, nicht» Feind- selige» gegen Deutschland unternommen zu habe«, er fühle sich nicht- schuldig. Fuhrunternehmer Joseph Freund ssn. au» Hagenau erklärt, daß ein Kamerad zu ih« gekommen sei, welcher Geld rollee'itt Hab, für «ine Medaille zu« Sndenke» an den Krieg 1870-71. Flug schrifteu habe er wohl empfangen» er sei nicht deutschfeindlich. Der Angrllagt« spricht sehr undeutlich nnd ist daher sehr schwer ver- stündlich. Der letzte Angeklagte, Georg Humbrrt an» Metz, spricht nnr sranzSfisch nnd e» muß der bei« Geticht vereidet, Dolmetscher Herr Stahl sein« »»»sagen in» Deutsche übersetzen. Er ist i« Jahr 1883 in Pari» gewesen, um Mitglied drr Liga zu werde«, deren Zweck« er freilich nicht gekannt habe. Bei seine« Eintritt« zahlte er 20 Frank». Da er desürchtete, Unannehmlichkeiten zu haben, so beanstragtr er 168b seinen Reffen, nach Pari» z» reise» nnd seinen Namen anSstreichen z» lasse». Mit drr Liga habe er nie in Beziehung gestanden »nd anch bei der HanSsnchung sei nicht» Verdächtig,» vorgefnnden worden. Bertheidigr» für Blech, Rechtsanwalt Mnnckel-Berlin, stellt den Antrag» de» Staatsanwalt telegraphisch zu lade», da de» Ange- klagten Blech AaSsage» i» Widerspruch mit früher gemachten Angabe» stehe»; initbesondere legt Rechtsanwalt Mnnckel Werth daranf, daß der Angeklagte bei dem An/findr« der Mitgliedskarte nicht i» Ge- ringsteu bestürzt gewesen sei. Ueber die «st« SItznng der Patriotenliga wurde drr an-führlichr Bericht verlese», welcher in der Hauptsache «tuen Appell an die Bürg» enthält, der guten Sache iteiznlreteu, denn in drr Patriotenliga liege die Zukunft Frankeich». Anch die Statute» de» Liga werden ver- lese». Der Zweck derselben ist, die moralischen «nd physischen Kräfte der Nation zu entwickeln nnd die Franzose» i« ganze« Lande zu ver- eitrigen. Al» Mittel hierzu gelt« die Propaganda; al» Hilfsmittel di« Beiträge, für welche Tnrngeräthe gekauft nnd Schießplätze «nd Turnplätze gegründet werden sollen. Der «ininralbrtrag ist 25 Cen- time». U« in die Liga rinzntrete«. muß man beweisen, daß man Franzose oder Französin ist. A« 30. Ap«il 188b fand unter de« Borfitze de» Paul D6roulsde «ine Sitzung drr Patriotenliga statt, in welcher di« Statuten in »ehre»«» Punkten «mgeändert wurden. Z». nächst sollte di« Liga in erster Linie nicht allein di« moralischen «nd Physischen Kräfte der Ratio» zu fördern suche», sondern dir Zurückgabe Elsaß-Lothringen» au Frankreich nnd die Wlederdnrchsicht de» Frank furter Be»trag«S. Dies« veränderten Statntrn wurde« von den An« wesenden einstimmig angenommen, worauf dl« Versammlung Nacht» 12 Lhr mit den Ruf«: »ES leb» Elsaß-Lothringen, «» lebe da» Vaterland!- geschloffen ward«. Nach Vorlesung dieser BrrsawmlnngSberichte» erfolgte eine Panse von 20 Minuten, während welch«» dir Angeklagte« von ihren Auge gehörigen, Franen »nd Kindern, brsncht nnd ans da» Herzlichste be grüßt wnrdea. E» war ein ergreifender Anblick, al» sich di« Ange klagten von den Ihrige« wieder verabschiedeten. Gegen ^2 Uhr wnrde di, Verhandlung wieder ausgenommen Wie bereit» i» Lause der Sitzung erwähnt wnrde, werden au die Mitglieder der Patriotenliga Medaillen vertheilt. Auf der einen Seite derselben find di« zwei Wappen der Provinzen Elsaß-Lothringen» »nd dn» Bild drr Patriotenliga angebracht. Außerdem enthält die Mednillr, welche nicht sehr groß nnd Von vrone« ist, di« Jahreszahl 1870 und «ine nuau-g,führte Jahreszahl. An» de» Jomneck „l/älsLve l-orrains« werden hieraus verschiedene Artikel verlesen^ welche in klarster Weise die Zweck« nnd Ziele der Patriotenliga bar» legen. In «ine» Artikel b,kennt diese» Organ offen, daß die Patrioten» lig» nnr den Zweck der Revanche verfolg«, denn rin Voll könne nichd frei i» Innern sei», wen» e» abhängig von Fremde» seil Di» andere» an» diese« Blatte vorgrttsen« Artikel verbreiten Licht Sb« de« wahren Zweck de, Turn« «nd Schteßvereine. Dieselben Hab« nur i« Ange. die Kinder militärisch z» erziehen und zu »de« graße» unvermeidlichen Kampf« vorzabereik».' Um '/,4 Uhr wird die Verhandlung ans Dienstag früh S Uhr vertagt, vor Schluß der Sitzung giebt Senatispräsldent Drenkman» bekannt, daß di« von Recht-anwalt Mnnckel-Berli» beantragte Vor ladung de» Staatsanwalt«» vo« Gerichtshöfe abgelehnt Word« sei. Die Angeklagten begrüßen hieranf nochmal» ihr« Angehörigen, schüttrl» ihnen herzlich dir Hände und «erde» daun einzeln wieder, unter Be deckung je eine» Sch»tz«anne» nnd «ine» Gettchkdiener» in da» Ge» fängniß abgrsührt Außer drr Frau de» Angeklagten Blech find noch seine Töchter, zwei hübsche jnngr Damen, erschiene», die de» Ver handlung i« Znschanerranm« beiwohne« nnd di« ganz« Sache erficht» lich vo» der heiteren Seite anffaffen. , Politische Rundschau. Chemnitz, de» 14. Jnni. Deutsche- Reich. Der Sultan von Zanzibar hat zwri Hamburger Lapitäue, Jercha» und Edison, mit recht bedeutend«» Gehalt für seine Marin« rngagirt. — Im Reich-gesnndheitSawt in Berlin traten am Mont« unter Vorsitz de» Geheimrath» Köhler Sachverständig« zusammen, »» über di« Frage einer reichsgefetzlichen Regelung de» Verkehr» mit Bier zu verhandeln. — Di« Besserung i« Befinde» de» Kaiser» dauert stetig «r. Montag Nachmittag hat der Kaiser wiederum aus längere Zeit da» Bett verlassen und gege» 1 Uhr de« Besnch drr konprinzlichen Herr schaften empfangen, welche sich vor ihrer Reise «ach London verab schiedete»; Sonntag Mittag erschien der Knisrr zu «naaSsprrchlichr» Jnbel de» PndltlnmS wiederhott »« Palaissenster. Der Kronprinz hatte am Sonntag Nachmittag znm ersten Ma e wieder einer Ein ladung de» Prinzen Wilhelm znm Din« «tsprochrn. Di« konprby- lich« Familie reist vo» Spauda« üb« Hannover, Dortmund, Wese» nach Blisfingrn, wo di« englische Künig»yacht »Victoria and Albert" sie «wartet. Bon Onrensborough geht di« Reise mittelst Extraznge» nach London. An den Jnbelfekerlichkeiten d« Königin Bietkäi« nimmt drr Kronprinz nnr sehr beschränkte« »ntheil. — Znm Zweck der Versicherung vo» Booten nnb Netzen der Hochseestscher gege» die dnrch Sturm, «useglung und Unwett«, droh«» den Gefahren sst im Regier«»,»b^irke Kö»lin ei» Bereln in Bild», begriffen, ber vcrmnthlich «och vor dem 1. Oktober in'» Leben tret» «Kd, und welche« der Reichskanzler »ine Beihilfe in AnSficht gestellt hat. Auch die Erbauung einer rationell eingerichtet« Räncheranstalt unter staatlich« Beihilfe ist in Stolpmünd« in «»»ficht genomm« nnd wird «in Projekt anSgearbeftet. — Segen die Deutsch« in Rußland. Ein Warschaner Watt meldet: In den Stahl »nd Lisensadrik« der westliche» Brenzbezkkie Rußland », deren Eigrnthümer Ausländer find, finden 6600 Arbeit« Beschäftigung» die ihr« überwiegenden Mehrheit nach prenßtscha Um eine Krone. Historische Erzählnng vo» Moritz Lilie. Fortsetzung und Schluß. Nachdruck verboten. Starr »nd öde, wie znm Dreiköuigstagr, lag di« Natur, der Schnee knirscht« »ntrr de« Füßen de» Wanderer», der» vo, der Kälte getrieben, raschen Schritte» dahineilte. Huugerig« Rad«, Nebelkähr» »ud Hanbeulrrch«, die Wintergäst« de» Mensche«, kamen in die Dörfer herein und pickte» emsig dir spärlich« Körnchen, di« st« ans dem hartgefroren« Bode» fand«, nnd selb» de« sch«, Fnch» schlich vorsichtig dt» in dir Näh« d« Gehöft«, ob er nicht eine lecker« Beute erspäh«. Still »nd einsam war'» i« «alde, nnr hi» nnd wider hallt« der Schuß eine» entfernten Jäger» oder di« schläg» de» Holzfäller» dnrch den Forst. Der Loid blieb «inen An,««blick steh«. Dnnkelroth sank die Sonne dnrch d« granen Dnnst, der den Horizont verhüllte, im Besten hinab nnd ihr Widerschein spiegelt, sich pnrpnrn in den Fruste:» dr» Schloff'» Woodhouse, daß sie wie in dlntige Loh« ge taucht erglüht«. Lothwellangh wandte den Blick ad, ein leiser Schauer dnrchrieselt, seine Glieder; dann ritt« er vorwärts, n« Weib nnd And in dir Arme zu schließ«. Nnr winige Schritte trennten ih» noch vo« Thor, sehnsüchtig schau!« « zu dem Zimmer hinauf, da» seiue Gatt!» bewohnt«. Berrieth ihr nicht ei« frohe» Ahnen sein Komm«, sagte ihr nicht riu« prophetische innere Stimme, daß »nn die Tage der Angst «»» Sorge »« den geliebten Satten vorüber seien und Frend« nnd Glück wieder in ihr Ha,» zurückkhrte»? Aber da» lieb« Antlitz Lien» erschien nicht am Fenster, gewiß saß sie an der Wiege ihre» — seine» Kinde»! Da trat rin alle» ergraut:r Diener seine» Hanse» an» dem Thor »nd schlug dr« Weg noch dem «alde ein. Leichenbläffe über zog sein grfnrchtr» Antlitz, al» er seine» Gebieter» «»sichtig wurde, <«»d der Schreck schien ihm d« Fuß an den Boden z« fesseln. .Run, Thoma» — man hat mich wohl nicht erwartet. Da» Echan«« hat Dich sprachlos gemacht?' sagte Hamilton, an de» alle» Mann herantretend und di« Hand auf sei»« Schulter legead. »Bei Got», Herr, Niemand glaubte Luch jemals wieder z» sehe», nachdem die Kunde dt» Unglück» bei Langfide und «nrray'S strenge» Urthril anch bi» zu nn» gedrungen war", brachte der Brei» mühsam hnvor. während sein «,g, mit angst,ollem Aaitdrnck auf de« Znrückgrkehrten ruhte. »Ich diu frei, Thoma», ein, Anwandlung von Sroßmnth oder — Fnrcht hat den Regent« bewogen, nn» zu begnadig«', erlän- krt«!Lothw«llangh. „Wa» konnte ihm anch an «nserem Tod« lieg«? Ans«« Güter Hab« st, ihn größer« Werth nnd ans dies« Hai «r denn anch redlich sein« habsüchtige Hand gelegt. Aber wo ist «ein Weib, Thoma». finde ich sie in ihrem Zimmer? ' Ohne ein« Antwort abznwarten, wollte er fort, in» Han» eile». Aber der Ave hielt ihn am Arm« fest, »nd dem Lord entging e» nicht, daß dessen Hand leis« zitterte. »Warn« hältst Du mich anf, Mensch?" fragte der junge Mann bebend, „war ist mit den Melnlge« geschehen?" „O Herr " »Um Gotte» willen, Unglücklicher, red«, oder ich zermalm« Dich!" schrie der Lord in hö yster Erregung. „Sind sie todt, er mordet?" Drr Diener schüttelt« sein graue» Haupt. „Rein. Herr, fi« find nicht todt!" versetzte er leise. Ein tiefer Seufzer erleichtert, die angstersüllt« Brnst Hamilton». Run, dann will ich zu ihnen» «nd sollt« der Weg dnrch di« Hölle führen!" rief er, indem er de» «,m de» Alte» znrückschlen- dert« »nd einige Schritt« vorwärts that. „Sie find nicht hier, edler Lord," sagte drr Drei«, „sie Hab« da» Schloß verlassen." Lothwellangh sah d« Diener fragend an. „Znm Henker, so sprich doch endlich «nd mache dieser peinigend« Ungewißheit «in Ende!' henscht« er dr« Domestik« zu; »Du trägst etwa» in Dir, va» Du verschmeigen möchtest! Du zözerst, mir die voll« Wahrheit z« sage« »nd verlängerst dadurch nnr die Qual« der Trennnng; jetzt fordere ich Alle» zu wisse», sei«» anch da» Schwerster. Wo befindet sich Fra« »nd Kind?" Thoma» denkt« «it drr Hand nach de« Walde. »Dort!" hauchte er kaum vernehmbar. »I« Walde? - ohne Obdach?' »Laßt Luch erzähle«, Herr, aber seid gefaßt, e» ist eine tranrigr Geschichte.' »Führe mich zu ihr und theile mir unterwegs mit, wa» Dn weißt,' befahl Hamilton. Sie ging«, aber der Lord hatte Müh«, seine Schritt« zu mäßigen, der alt« Mann ging ih« z» langsam. »Wie kommt «ein« arme, kank« Gattl» in den Wald bei dieser eisig« Lust? Wo hat fi« mit de« zart« «iadchrn Schutz und Ob- »ach gefunden?" fragt« Lothwellangh, al» der Diener «och immer ögerte. „In voriger Nacht wurden vir plötzlich dnrch heftige» Poch« an da» Thor an» de« Schlummer geweckt,' begann Thoma» endlich mit «sichere» Stimme, «ährend er sein« Erzählung selbst öfter «nter- »rach, wk um die mildest, Form für da», va» er mttznthril« hatte, u snch«. »L» war Sir Ja»«» Mach»«, der mit drei Bewaffnet« z« Pferde Einlaß begehrte «nd Lnre Gemahlin z» sprechen verlang Ich erklärte ihm, daß er bi» morgen Watte« müsse, jetzt sei KI Zeit zu Besnch« und überdies sei unsere Herrin krank. Aber der !ord achtete nicht daranf; »it de« Worten: Jetzt bin ich Her» t» diesem Hansel stürmte ,r «it sein« Begleiter» dir Treppe hinanf »nd in da» Zimmer Eurer Gemahlin.' »Der Bnbel' knirscht« Hamilton. »Ich war ihm gefolgt', fuhr Thoma» fort, »nnd war Zeuge» wie er «in Papier an» der Tasche zog »nd der Dame zeigt«. E» war die Urknnde, nach welcher Murray ihm al- Belohnung für Irene Dienst« da» Bnt Woodhons« schenkte «d ih« ermächtigte, dasselbe »fort in Besitz zu nehmen, vergeben» war da» Flehe» »er bleiche»^ chwachen Fra», vergeben» hielt sie ihm da» »nschnldkge Kind ent legen, «« Barmherzigkeit nnr für dies« Nacht «och bittend, — de» Süthettch lacht« ihr höhnend in» Gesicht. Da» Weib soll dem Mann« olg«, sagt« er «it bittere« Spott, n« so geht auch Ihr «nd sucht kuren königlich gesinnten Satte« auf, Ihr findet ihn anf dem Kirch hofe zu Edtnburg, freilich mit abgeschlagenem Kopfe." Lothwellangh biß die Zäh« anf einander, daß e» bentlich vea-- »ehmbar war. »Weiter I' befahl er dann «lt erzwungener Rnhe. »Al» da» Eure Gewählt« vernahm, schaut« fi« den Schändliche« «it einem Blick an, der mir unvergeßlich bleib« wird, mit «irre» Blick, der ihm bi« in » innerst« Matt gedrungen sein muß. Dan» tkß st« «ine« erschütternde», furchtbar gellende« Schrei an», preßt« hr Kind an sich «ud eilte km leichten Nachtgrwand» davon, in bi» ätt« nnd Finsterniß hinan», so schnell, daß ich mit «einen alt« Bein« ihr nicht zu folge» vermochl« nnd ein« jünger« Knecht ihr nachsandte, während ich so rasch, al» ,» mir möglich war. nachginG «ns einer Nein«« Licht,», i« Wald« war fi« ans dr» Schnee «Kd«« gesunken; der Knecht hatte sei» Oberlleid abgelegt, »« die vo» Froft i kbende einznhülle», aber sie schleudert« wüthrnd da» Gewand wsU und nah« auch von mir kein« wärmend« Hüll«. Ei« Mann oh»« opf, mein Mann, h» — wk muß der an»srh«! murmelt» fi« km» Kinde zu, dessen leise» Wimmern sich mit ihrem schreckliche» Lach« mischt«. Da. Herr, da ward ich da» Schreckliche inae st» war wahasiunig!' »Heiliger Sott!' sagt« dn «»glückliche Gatte leis«, indem « bl» > fände znsammkuschlng «nd znm Himmel empörst,eckte. Drr Diener erzählt« weit«: »Ich bot «eine ganz« Ueberrednng»knnft ans, sie z« dewrae», mit nach der Sach brkaant« Holzsällerhütk zu geh«, wo fi« sich erwärm« und anf «in geschützte» Lagn streck« konnte — «msonL , erklärte mir nnr. fi, müsse wart«, bis dn «an» ohne «opk U»'. «« st« sottznführ«. Da s«dk ich bn» Knecht znttick.
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