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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 26.05.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-05-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189905268
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18990526
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18990526
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-05
- Tag 1899-05-26
-
Monat
1899-05
-
Jahr
1899
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 26.05.1899
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itS- ites hen hen gen lten ,rge ker- und ;ren cheit wen Be- Zeld ,aks, ache nur igen eben ff-n, > die Ziebt lbst- »esetz mer. mser Das der ngs- ieses nsts- t be- zu- der Arrest rau hatte, i des :ankf. hlage cmer. und Dele- ihirm kalter über- deren einer trüge raus- > die inkier e ein Wer! stellt, kacher vens- einer dens- , daß fnung > eine Dele- ,m in runde riesem as ist wird ie ge- aß im nicht runter fortan n dem orsicht chrfach ;t, die Be- nlichen ie be gleich bescher lferenz lpreisc vt, die t nur Die Ueber- Preise. ersten füguug wird. 50 000 s zum müssen, üch und wendig! immen, 75 000 > über nämlich stamm- Miß- cheidene "je ge- Fürsten m <Äb- enburg- ch Neu- o findet mr wird lntivari aut zur ndest ist t gefaßt WIN. Nreiberger Anzeiger und Lageblatt. Gelte 3. — 26. Mai. Aegypten. I« Alexandrien find zwei neue PestsLlle vor" gekommen, sodaß die Gesammtzahl vier beträgt. vereinigte Staate«. Eine Depesche de» „New-York Herald" auS Manila besagt, die Bevollmächtigten der Filipinos würden keinen einzigen der von den Amerikanern gewachten ^Vorschläge annehmen, sondern mißmuthig zu Aguinaldo zurück kehren. Ueber die Zustände auf Samoa sind mit der am 21. April abgegangenen Post Briefe eingetroffen, denen die .Köln. Ztg." 'fachende Mittheilungen entnimmt: Bei Abgang der Post stand in !Camoa alle- auf dem Kopf; dank dem Einschreiten der Engländer mnd Amerikaner herrschte vollständige Anarchie, daS Geschütz- und tVewehrschießen hörte nicht auf. Die Verluste der Engländer und Amerikaner waren im Vergleich zu den geringen Verlusten der Mataasaleute ganz ungeheuer: drei Offiziere, ein Arzt, etwa 25 'Matrosen und Seesoldaten, zwei Geschütze. Di« Verwundeten find dabei nicht eingerechnet. Mataafa hatte bis zum 21. April nur neun Todte und eine geringe Anzahl Verwundeter verloren. Mit all ihren Verlusten'hatten die Engländer militärisch gar nichts erreicht. Wie fünf Wochen vorher, als die Feindseligkeiten begannen, beherrschte Mataafa noch immer von seinen Stellungen auS die Hauptstadt Apia. Die Existenz der Stadt und das Leben sämmtlicher Weißen hing vollständig von seinem guten Willen vb. Für die Deutschen, die nnthätig zusehen mußten, wie die jihnen befreundeten Eingeborenen mißhandelt wurden, wie deutsches 'Eigenthum in Grund und Boden geschossen und geplündert und '.deutsches Leben bedroht wurde, wurde der Zustand immer uner- 'träglicher. Kein Vertreter der drei Mächte handelte nach den Weisungen seiner Regierung, abgesehen von den Deutschen, jeder ssührte auf eigene Rechnung und Gefahr Krieg und ließ nach Herzenslust rauben und morsen; der leidende Theil waren die armen Samoaner und diejenigen Weißen, die ihr Geld in Samoa «stecken haben, nämlich die Deutschen. Man war in Samoa schon «ganz abgestumpft geworden gegen diese Greuel, bei denen die keinjlge Abwechselung darin bestand, daß die Verluste bald auf der einen, bald auf der anderen Seite waren. Am meisten hatten idie Tanuleute, die Freunde der Engländer, gelitten; ihre Todten .und Verwundeten hatten fast die Zahl 100 erreicht, während ihre ganze Partei, die die Engländer durch Gewalt und Drohungen «der schlimmsten Art zusammengetrieben haben, nur 1300—1400 betrug. Die armen Leute waren bereits so weit, daß sie auf ihren sogenannten Freund, den englischen Konsul Maxse, anlegte», und daß eS stundenlanger Ueberredung und Bedrohung bedurfte, sum sie immer wieder inS Gefecht gegen Mataafa zu führen. Die Engländer und Amerikaner waren durch ihre starken Ver- iluste kopfscheu geworden und gingen nicht mehr selbst vor, sondern Lahmen hinter der Front Stellungen ein, von wo auS sie jeden Tanu-Mann niederzuschießen drohten, der vor den Mataafa- Leuten die Flucht ergreifen würde. ES blieb den Aermsten also nur die Wahl, entweder von den Mataafa-Leuten oder von den Engländern todtgeschossen zu werden. Vorläufig wählten sie nach dielem Zaudern immer noch daS Erstere. Viele von ihnen haben erklärt, sie wollten keinen Krieg mehr, sondern sich in ihre Boote setzen und nach Hause fahren, worauf ihnen die Engländer ge- vntwortet haben, dann würden sie mit den Kanonen der englischen Schiffe in Grund und Boden geschossen werden. So mußten diese 1300 Leute also weiter gegen die 7000 bis 8000 Mann MataasaS kämpfen. Die einzige Triebfeder dieses abscheulichen MasseumordeS ist der englische Konsul Maxse. Oertltch«» and SSchfische». Freiberg, den 25. Mat. — vor» König-Hause. Al« Gast der königlichen Majestäten traf der kaiserliche Gesandte in Chile vr. Stübel am Dienstag Nachmittag in Sibyllenort «in. — Prinz Friedrich »«gust begeht heute die Feier seine» Geburtstages. — Prinz Friedrich A«g«st wird dem General-Appell d«r Schützen und Jäger in Werdau beiwohnen. Se. Königl. Hoheit trifft am Sonntag don 11. Juni mittags 12 Uhr 12 Minuten ein. — Der königlich sächsische Gesandte »ras von Kohenthal «nd Bergen hat Berlin mit vierzehntägigem Urlaub verlaffen, um seine Familie nach seinem Gute Knauthain bei Leipzig zu geleiten. — Sonderzug «ach dem Zschopauthale. DieStaatS- «senbahnverwaltung bietet Sonntag, 4. Juni, eine günstige Gelegenheit zu einem Ausflug« in daS Zschopauthal und daS obere Erzgebirge durch Abfertigung eines SonderzugS zu er- «mäßigten Preisen von Dresden-Altstadt nach Zschopau, Wolken- fiem, Wiesenbad, Geyer, Jöhstadt, Annaberg, Cranzahl, Ober wiesenthal, Weipert und Scheibenberg. Der Sonderzug wird am genannten Tage vormittags 5 Uhr 30 Min. von Dresden-Ältst., d Uhr 44 Min. von Potschappel, 6 Uhr 1 Min. von Tharandt und 6 Uhr 49 Min. von Freiberg abgehen und 8 Uhr an Zschopau, 8 Uhr 27 Min. in Wolkenstein, 9 Uhr 40 Min. in Jöhstadt (Zug 3052), 8 Uhr 41 Min. in Wiesenbad, 9 Uhr sL Min. in Annaberg, 9 Uhr 52 Min. in Cranzahl, 10 Uhr 20 Min. an Bärenstein, 10 Uhr 25 Min. in Weipert, 10 Uhr 17 Min. in fGeyer Bhf. (Zug 3062), 11 Uhr 8 Min. in Oberwiesenthal und flv Uhr 8 Min. in Scheibenberg (Zug 1933) ankommen. Die Rückfahrt deS Sonderzugs erfolgt am Abend desselben Tags um ^7 Uyr 56 Min. von Scheibenberg, 6 Uhr 45 Min. von Ober wiesenthal, 8 Uhr 30 Min. von Geyer Bhf. (Zug 3067), 7 Uhr SO Min. von Weipert, 7 Uhr 35 Min. von Bärenstein, 8 Uhr 3 Min. von Cranzahl, 9 Uhr 10 Akin, von Annaberg, 9 Uhr 29 Min. von Wiesenbad, 8 Uhr von Jöhstadt, 9 Uhr 41 Min. von Wolkenstein und 10 Uhr 8 Min. von Zschopau, die An kunft in Freiberg findet abends 11 Uhr 31 Min., sin Tharandt nachts 12 Uhr 20 Min., in Potschappel nachts 12 Uhr 33 Min. und in Dresden-A. nachts 12 Uhr 47 Min. statt. Die Fahrkarten, deren Verkauf am 1. Juni beginnt und 'am Sonnabend, den 3. Juni, abends 9 Uhr geschlossen wird, igelten innerhalb zehn Tagen zur Rückfahrt. Ein weiterer der- ,«artiger Sonderzug wird am 23. Juli d. I. abgelaffen werden. Die Beförderungsbedingungen, sowie die Fahrpreise sind aus der «bei den betheiligten Staatsbahnstationen, ferner bei der Ausgabe- fstelle für zusammenstellbare Fahrscheinhefte in Dresden-A., Wienerstraße Nr. 2, pari., unentgeltlich zu erhaltenden „Ueber- 'sicht" zu entnehmen. — Der Psingstverkehr auf den sächsische« Staatseisen bahnen dürfte voraussichtlich in diesem Jahre bezüglich seines Umsanges hinter dem der Vorjahre zurückstehen. Wenn auch der .erstmalige Ausfall der billigen Sonderzüge hierzu mit beigetragen hat, so ist doch die Hauptursache in der unfreundlichen, unbe ständigen Witterung zu suchen, die Vielen die Lust zu Ausflügen benommen hat. Aus dem hiesigen Bahnhofe, wo innerhalb der Pfingstperiode außer den fahrplanmäßigen Zügen, 126 Vor- und Nachzüge verkehrten, wurde der Maffenverkehr au den erfahrungs gemäß stärksten Tagen Pfingstsonnabend, Pfingstsonntag und 3. Feiertag glatt und anstandslos bewältigt. — Entscheidung deS Reichsgerichtes. (Nachdruck ver boten.) Wegen Anstiftung zur Brandstiftung hatte das Schwurgericht Freiberg den Viehhändler Carl Alexander Käubler in Falkenbach zu 5 Jahren Zuchthaus ver- urtbeilt. In derselben Verhandlung erhielten der Agent Hildebrandt in OelSnitz und dessen Schwiegersohn Bergarbeiter Faulhaber in Lugau wegen Brandstiftung 4 bezw. 3 Jahre 6 Monat Zuchthaus «nd der Gasthofbesitzer Martin in Annaberg wegen Unterlassung der Anzeige einer gemeingefährlichen Handlung 2 Jahre Gefängniß zudiktirt. Während sich die andern Mitangeklagten bei dem Urtheil beruhigten, griff Käubler das selbe mit dem Rechtsmittel der Revision an. AuS der Anklage ist zu erwähnen, daß im Januar d. I. Faulhaber eine Selbst anzeige machte, er habe am 8. Juli 1894 in Gemeinschaft mit seinem Schwiegervater Hildebrandt ein HauS in Zöblitz in Brand gesetzt, und sei zu dieser That von Käubler und Martin an gestiftet. Die Beweisaufnahme ^der Hauptverhandluna ergab im Wesentlichen die Richtigkeit dieser Anzeige. Die Revision richtete sich nun gegen die Fragestellung an die Geschworenen. Wegen Käubler waren den Geschworenen zwei Fragen gestellt, die eine bezüglich Anstiftung zur Brandstiftung und eine zweite, ob er «S unterlassen eine Anzeige von der beabsichtigten Brandstiftung zu machen! Die Geschworenen hatten die erste Frage bejaht. Die Revision stützte sich nun darauf, daß die zweite Frage nicht als Eventualfrage anzusehen sei, sondern als Hauptfrage. Der Herr Reichsanwalt hielt die Revision für nicht unbeachtbar, indem die Fragestellulm unklar sei. ES liege eine Verletzung des 8 189 Str. s. B. vor (Anzeige einer Äerbrecheus), weil deshalb eine Frage an die Geschworenen gestellt sei. Wenn eine An stiftung vorliege, so könne doch nicht noch wegen unterlassener Anzeige eine Frage gestellt werden. DaS Reichsgericht hat im Sinne der Reichsanwaltschaft auch einen prozessualen Verstoß in der Fragestellung gefunden und deshalb daS Urtheil bezüglich Käubler aufgehoben. Die Sache wurde insoweit zur noch maligen Verhandlung au dasselbe Schwur gericht zurückverwiesen. — Französische Zehnfrankenstücke 1« Golv werden zur Zeit viel als Zehnmarkstücke in Umlauf gesetzt. Da diese Geldstücke aber nur einen Werth von 8 Mark haben, so erleidet der Empfänger bei jedem Stück einen Verlust von 2 Mark. Darum ist Vorsicht bei der Annahme von Zehnmarkstücken geboten. — Die kürzlich durch die Blätter gegangene Mittheilung, daß Zeitungen an Soldaten portofrei als eigene Angelegenheit des Empfängers versendet werden dürfen, trifft nicht zu. Nach den bestehenden Bestimmungen genießen unter Kreuzband a« Soldaten gesandte Zeitungen und sonstige Druck sachen keine Portofreiheit. Ob dieselben aber als Brief einlagen portofrei befördert werden dürfen, ist noch nicht ent schieden; denn über diese Frage schweben gegenwärtig nach einem kürzlich ergangenen postalischen Äescheide noch Verhandlungen zwischen dem ReichSpostamte und der obersten Militärbehörde. — Der Verband der landwirthschaftlichen Genosten schasten im Königreiche Sachsen wird unter Leitung des Herrn Direktor Bach-Dresden am 27. und 28. Mai d. I. in Dresden seinen 9. Verbandstag abhalten. Am Sonnabend findet mittag» um 12 Uhr die Generalversammlung der Landesgenoffen schaftskaffe statt, während nachmittag» um 3 Uhr die Haupt versammlung der Centralgenossenschaft abgehalten wird. Die Hauptverhandlungen finden am Sonntag, den 28. Mai im Neu städter Kasino, DreSden-Neustadt, Königstraße 15 statt. — Neue Kirchenglocken für die Gemeinde Niederschlema passtrte« heute de« hiesige« Bahnhof. Das prächtige aus 4 Glocken, darunter einer großen Glocke, bestehende Geläute war von Bierling, Dresden gegossen und ist dem Vernehmen nach daS Geschenk eines Einwohner» von Niederschlema. — Zu der am Sonnabend, 20. Mai, im Gewerbehau» zu Freiberg Nachmittags 2 Uhr abgehaltenen Generalver- fammlung des Vereins zum Zwecke der Errichtung und Unterhaltung der BeztrkS-Armen- «nd Arbeits anstalt Hilbersdorf waren außer dem Vorsitzenden, Herrn Rittergutsbesitzer Oberst z. D. Freiherr von Wangenheim-Weißen born, die Vertreter der zur Anstalt gehörigen Städte, Gemeinden und Rittergüter erschienen. Außerdem wohnten die Herren AmtShauptmann Oberregierungsrath vr. Steinert-Freiberg und Reaierungsrath Schecker-Savda der Versammlung bei. Zu Punkt 1 der Tagesordnung gab der Vorsitzende nach Eröffnung der Versammlung die gegen die Anstaltsrechnung auf das Jahr 1897 gezogenen Erinnerungen bekannt, welche inzwischen Erledigung gefunden. Die Versammlung sprach darauf die Rechnung ein stimmig richtig. Von dem Rechenschaftsbericht auf 1898, welcher in Druck vorlag, wurde nach einigen Erläuterungen durch den Vorsitzenden ohne weitere Aussprache Kenntniß genommen. Sodann gelangte der Haushaltplan auf das Jahr 1899 zum Vortrag. Der Vorsitzende beleuchtete einzelne Positionen unter Rücksichtnahme auf das neu zu erbauende Siechen- und Ver- sorghau s. Im Anschluß hieran gab der Vorsitzende einen Ueberblick über die Kosten des Neubaues. Zu diesem Aufwand ist ein unverzinsliches Darlehn von 30000 Mark seitens des Bezirksausschusses Freiberg bewilligt und ein mit 3^ °/g zu ver zinsendes und mit 2*/, °/g zu amortisirendes Darlehn von 50000 Mark von der Versicherungsanstalt des Königreichs Sachsen in Aussicht gestellt worden. Der Haushaltplan wurde hierauf einstimmig genehmigt. Die Versammlung ertheilte weiter die Ermächtigung zur Ausschreibung der 84. Anlage mit 8/32 Einheiten. Darauf berichtete der Vorsitzende über den gegen wärtigen Stand des Baues des neuen Siechen- und Versorg hauses und bemerkte, daß voraussichtlich im August d. I. die Ein weisung deS Gebäudes erfolgen könne. Er forderte die an wesenden Herren auf, die Anmeldung der unterzubringenden Versorgten rechtzeitig zu bewirken. Darauf kam ein Nachtrag zum Anstaltsstatut, der die in Folge der Erweiterung des Anstaltszweckes nothwendigen Abänderungen enthält, zur An nahme. Hieran schlossen sich die Wahlen der Direktoriums- und Ausschußmitglieder, die mittels Zurufs erfolgten. Es wurden folgende Herren gewählt: Rittergutsbesitzer Oberst z. D. Freiherr von Wangenheim als Direktor, Rittergutsbesitzer Philipp Steyer auf Naundorf als stellvertretender Direktor, als Ausschußniit- glieder: 1. Vertreter der Städte: Bürgermeister vr. Schroeder in Freiberg, Bürgermeister Wolf in Siebenlehn, Bürgermeister Beier in Brand, Bürgermeister Bursian in Wilsdruff, Bürger meister vr. Uhlig in Sayda. 2. Vertreter der Rittergüter: Oekonomie-Oberinspektor Lorenz, Bräunsdorf, Rittergutsbesitzer Philipp Steyer, Naundorf, Rittergutsbesitzer Kgl. Generalmajor z. D. von Schönberg, Krummenhennersdorf, Rittergutsbesitzer Braun, Niederlangenau, Rittergutsbesitzer Brendel, Oberschaar, Majoratsherr und Kgl. Kammerjunker von Carlowitz auf Ober schöna. 3. Vertreter der Landgemeinde: Gem.-Vorst. Hofmann in Freibergsdorf, Gem.-Vorst. Knäbel in Langhcunersdvrf, Gem.»Vorst. Böhme in Krummenhennersdorf, Gem.-Vorst. Horn in ConradSdorf, Gem.-Vorst. Neuhäußer in Erbisdorf, Gem.-Borst. Größel in Lichtenberg, Gem.-Borst. Sohr in Zethau, Gem.-Borst, Pilz in Cämmerswalde, Gem.-Vorst. Böbme in Reinsberg, Gem.- Vorst. Schönberg in Burkersdorf, Gem.-Vorst. Herzog in Grum bach. Der Herr Vorsitzende brachte hierbei zur Kenntniß, daß künftig die Beiträge für die in der Anstalt untergebrachten Land armen nach den in der Verordnung, die weitere Ausführung des Reichsgesetzes über den UnterstützungSwohnsitz betr., vom 6. Jnni 1871 festgestellten Tarifsätzen zur Anrechnung zu bringen seien. Auf Anregung deS Herrn Gemeindevorstands Neuhäußer, Erbis dorf, wurde zum Schluß Herrn von Wangenheim der Dank der Versammlung für seine selbstlosen Mühen und ersprießliche Thätigkeit im Interesse der Anstalt ausgesprochen. — Thierschauen. Der landw. Kreisverein Dresden ver anstaltet am 2.Juni eine Rinderschau in Bärenstein (Stadt) und am 3.Juni eine Ziegenschau in Fürstenau. Bei ersterer werden diesmal ausschließlich Thier« deS Simmenthaler Schlages und Kreuzungen mit demselben m Preisbewerb treten, nachdem die Ausbreitung, welche diese Zuchtrichtung in dieser Gegend gefunden hat, es rechtfertigt, daß Staatsmittel nur mit dieser Beschränkung zur Hebung der Viehzucht verwendet werden. An gemeldet sind 40 Bullen, die sämmtlich dem öffentlichen Gebrauch dienen, 63 Kühe, 55 Kalben und 46 Zugochsen. Um Vergleiche mit den früher dort vorhandenen Rindern zu ermöglichen, werden einige Kühe der älteren Schläge in dankenswerther Weise von, ihren Besitzern, welche darum gebeten worden sind, außer Preis-, bewerb ausgestellt. Dem Vernehmen nach, soll daS angemeldete Material zu großen Erwartungen berechtigen. Nicht angemeldete Thiere können zur Schau nicht zugelaffen werden. — Zur Zieaen- schau in Fürstenau sind 8 Böcke, von welchen 5 importirt sind, und 55 Ziegen angemeldet worden. Um der rationellen Vock- Haltung eine angemessene Förderung zuzuwenden, ist bestimmt worden, daß eingeführte Böcke auch von außerhalb deS Ansstell bezirkes zum Wettbewerb zugelaffen werden, welcher letztere süv weibliches Material auf Fürstenau und die nächsten Ortschaften beschränkt ist. Zur Schau kommen Ziegen auS Fürstenau, Fürstenwalde, Gottgetreu, Löwenhain und Müglitz. Die bei früheren Ziegenschauen öfter» ausnahmsweise geübte Nachsicht bezüglich der Zulassung einzelner nicht angemeldeter Thiere zur Schau, kann nicht mehr platzgreifen, eS muß vielmehr darauf bestanden werden, daß solche Thier, die bisher noch nicht an gemeldet worden sind, am PreiSbewerb und an der Schau nicht theilnehmen können. — Gin Komet ist gegenwärtig sichtbar. Er steht am nördlichen Himmel und ist schon mit bloßem Auge wahrnehmbar. Er wird sich bis zum 13. Juni unter den sichtbaren Sternen bewegen. Seine Farbe ist blau mit einem Stich inS Grünliche. — Die meisten Hagelsälle in Sachsen kommen nach den bisherigen Aufzeichnungen zwischen 3—4 Uhr Nachmittags, die wenigsten zwischen 2—4 Uhr Nacht» und 7—9 Uhr Morgens vor. — Gegen die Unsitte des „Montag-Bla»machen-" hat eine Fabrik im Gothaischen ein probates Mittel angewendet. Ein Fabrik-Inspektor schreibt darüber in seinem Bericht: „Von einer Fabrik, welche unter der „Montag-Älaumacherer" so stark zu leiden hatte, daß der Betrieb gefährdet erschien, wurde die Lohnzahlung von Sonnabend auf Montag verlegt. Dieses Ver fahren, welches zum Theil auch unter der Mitwirkung und Zu stimmung der Arbeiterfrauen vorgenommen war, ist vom besten Erfolg gekrönt, denn von den Auswüchsen derÄlaumacherei war nach kurzer Zeit nichts mehr zu merken". 88 Haintche«, 24. Mai. Am 3. Pfingstfeiertage unternahm der Gewerbeverein mit Angehörigen einen Ausflug nach der in Pappendorf gelegenen Tapetenfabrik „Europa." Der Inhaber, Herr O. Anderlik gewährte den Besuchern Einblick in die Ein richtungen und den des Besuches halber an diesem Tage nur ausnahmsweise stattfindenden Betrieb seiner mit Dampf- und Wasserkraft und elektrischem Lichte versehenen Fabrik. *** Sohra, 24. Mai. DaS am 1. Pfingstfeiertag vom Ge sangverein „Liederkranz" im hiesigen Gasthofe gegebene erste Konzert erfreute sich eine» sehr guten Besuches. Die gesanglichen, sowie humoristischen Darbietungen gelangen vorzüglich. Sie wurden daher auch mit großem Beifall ausgenommen. Mit Beginn des gegenwärtigen Sommersemesters sind 50 Jahr« seit der Fertigstellung des Gebäudes der Königl. Forstakademie Tharandt verflossen. Die Grundsteinlegung zu dem Gebäude erfolgte am 29. April 1847. Am ersten Feiertag wurde der 12jährige Sohn des Fisch- züchterS Domsch in Frauenstein am Burgberge von zwei Männern angehalten und nach seiner Baarschaft befragt. Nachoem der Knabe erklärt hatte, das sage er nicht, ohrfeigten ihn die Wegelagerer, zerbrachen seinen Schirm und raubten ihm den Betrag von 20 Pf., für welchen er etwas einkaufen sollte. Am Dienstag ertrank im Wasserbett der niederen Oelmühle in Zethau der 3jährige Frieda Johannes Bauer. Eine eigenartige Ausstellung ist soeben in Dre-de«, Dinterstraße 1, 1 eröffnet worden; es ist dies die Ausstellung der Androiden von Jaauet-D roz u. Sohn. Die Androiden, bestehend in einem Schreiber, Zeichner und einer Klavierspielerin, sind anerkannte Meisterwerke des vorigen Jahrhunderts auf dem Gebiete der kunstvollen Automaten-Mechanik und stehen noch heute unerreicht da. Der Android Schreiber, verfertigt vom Vater Droz, schreibt mit geübter Hand nicht nur einzelne Buchstaben und Wörter, sondern auch ganze Sätze in wohlgeformten Zügen auf ein Blatt Papier. Er schreibt gegenwärtig galanter Weise: „Es lebe Sachsens schöne Residenz." Der komplizirte Mechanismus ruft bei dem Beschauer die höchste Bewunderung hervor. Der Android Zeichner und die Klavierspielerin, Werke des jüngeren Droz, verdienen ebenfalls das größte Lob. Der Zeichner ent wirft Porträts und Genrebilder mit einer solch verblüffende« Sicherheit, daß ihn wohl mancher Zeichner darum beneiden mag. Die Porträts Georg III. von England und seiner Gemahlin Charlotte, die er jetzt zeichnet, sind neben der großen Aehnlich- keit mit den Originalen auch sonst außerordentlich korrekt auS- gesührt. Die Klavierspielerin spielt mit nicht zu verachtender Fingergeläufigkeit fünf Schweizermelodien aus längst vergangener Zeit. Die Hauptleistung dieser Figur besteht darin, daß sie wirklich durch den Druck der Finger die Töne hervorbringt, daS Instrument — ein Spinett — also nicht selbstspielend ist. Die Ausstattung mit Verbandkästen in den Straßen bahnwagen ist für beide Straßenbahngesellfchaften in Dresden in Folge Anregung des königlichen Kommiffars für elektrische Bahnen durch den Rath (Wohlfahrtspolizeiamt) vorgeschrieben worden. Bisher wurden bereits von beiden Gesellschaften in jedem Wagen kleine Verbandpäckchen mitgesührt. Von der Kriminalpolizei in Dresden ist eine raffinirte Hoch staplerin und Diebin, die Französin Mery Mühlbausen, ver haftet worden. Sie hat, wie bisher festgestellt werden konnte, bereits seit dem 1. Dezember 1898 in Gemeinschaft mit. ihrer Schwester, die sie als ihre Freundin ausgegebeu, in verschiedenen Fremdenpensionen und Privatwohnungen gewohnt, hat in anderen
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