Volltext Seite (XML)
reiberserAnzeig^ md Tageblatt i«ss sowie folgenden Wortlaut: Versailles, 27. November 1870. der IS. Juni 1899, vormittag» 11 Uhr, als Termin zu Verkündung des BertheUungsplan» AMSVM M »it lwiglichrn Md Müschen Behörden z» Kriderg md BrMd. Verantwortliche Leitung der Redaktion: Georg Burkhardt. Bekanntmachung. s 1. WerkHahr 1829 ist »mmehr, b«i Vermeidung zwangsweiser Beitreibung, bis spStestenS .. dw^«. -°d V»eiberg, den ro. Mat 1899. gelegen an der Berthelsdorferstraße unter Nr. 14 und geschützt auf 82500 M. — Pf., soll im hiesigen Königlichen Amtsgerichte, Zimmer Nr. 33, zwangsweise versteigert werden, und «S P der SV. Mai 1899, vormittags 1« Uhr, als »erfteigerung-termt«, auf den in der BekanMmackunn ^"ening h'ben die Arbeiten mit der Dampsstratzenwahe Staatsstraßen eine Verröa-rnn? Monats — Nr. 82 dieses Blattes — bezeichneten gegebenen Friste« um ie 4 ^n. Es müssen deshalb alle in jener Bekanntmachung an- »reiber-, am io. L iL"^°b-n werden. Mnigliche AmtShauptmannschaft. ' '5 -...LÄiLL'W I Sonnabend, den 13. Mat natürlich di« Interessen des Reichstages dabei irgendwie zu be einträchtigen, sie kritisirten den Kommissionsbericht, dem man die Ueberhastung sofort ansehe, da er von Fehlern wimmele und ^riefen dadurch einen erregten Protest des Kommissionsvorsitzenden, Les Vizepräsidenten Schmidt-Elberfeld (fr.Vpt.), hervor, der eine Nebereilung der Kommissionsarbeiten in Abrede stellte; und der sonst so gemäßigte und ruhige Molkenbuhr verflieg sich sogar Zu der Bemerkung, daß der Reichstag eine gründliche Berathung wer Vorlage vornehmen möge, wenn es sich auch nur um ein 'Besetz für arme Lente handle, eine Bemerkung, die einen Ent rüstungssturm auf den Bänken der bürgerlichen Parteien hervor- nef und den Präsidenten zu einer energischen Verwahrung ver anlaßte. Der Antrag wurde denn auch schließlich gegen die Sozialdemokraten und einen Theil der Freisinnigen abgelehnt, llebrigens hätten die Antragsteller ihren Zweck sicherlich erreichen können, wenn Abg. Singer ihr Vorhaben nicht tagsvorheröffentlich verkündet hätte. Denn dann wäre das Haus sicher nicht beschlußfähig gewesen, und die Sozialdemokraten hätten es in der Hand gehabt, jede Berathung zu verhindern, Es scheint daraus hervorzugehen, daß ihnen wohl weniger an der Vertagung selbst als an der Demonstration lag. In der nun folgenden Debatte zeigten tue Sozialdemokraten, daß der von ihnen befürchtete Mangel an Vorbereitung aus sie selbst jedenfalls nicht zutraf. Nicht weniger als achtmal wurde das Wort von Sozialdemokraten ergriffen gegenüber nur sechs mal von Angehörigen der bürgerlichen Parteien, so daß gegen Schluß die sozialistischen Redner schon mit allgemeinem Gemurr empfangen wurden. Anfangs schien es wenigstens, als ob d»e Berathung einiger maßen gefördert werden würde. Zu 8 1, der die Ausdehnung der Versicherungspflicht in etwas weiterem Umfange als bisher sestlegt, begründete Stadthagen (Soz.) in ausführlicher Rede einen sozialistischen Antrag, der auch die Hausgewerbetreibenden diese Arbeiterkategorie, über deren rechtliche Stellung sich die Juristen und Volkswirthschastler seit langem in den Haaren liegen, unter Inserate werden bis Bormitt«! angenommen. Preis für dir Spaltze Außerhalb des Landgerichtsbezirks anberaumt worden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihre- RrmgderhäÜntffe- kann in der Gerichtsschreiberei deS unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Zum Bieten wird nur zugelaffen, wer seine Bereitschaft zur Zahlung oder Sicherstellung de« bestehenden Bestimmungen gemäß nachweist. Freiberg, den 29. März 1899. Königliche» Amtsgericht, «bttz. I. 2». S/99 No. 14. »r Äff.Nicolai. Allerdurchlauchtigster Großmächtigster König. Für die huldreichen Eröffnungen, welche mir Graf Holnstein nach Befehl Eurer Majestät gemacht hat, bitte ich Allerhöchst- dieselben den ehrfurchtsvollen Ausdruck meines Dankes gnädigst entgegennehmen zu wollen. Mein Gefühl der Dankbarkeit gegen Eure Majestät hat einen tiefern und breitern Grund als den persönlichen, in der amtlichen Stellung, in welcher ich die hoch herzigen Entschließungen zu würdigen berufen bin, durch welche Eure Majestät bei dem Beginn und bei dem bevorstehenden Ende dieses großen Nationalkrieges der Einigkeit und der Macht Deutschlands den Abschluß gegeben haben. Aber es ist nicht meine, sondern die Aufgabe des deutschen Volkes und seiner Ge schichte, dem durchlauchtigen bayerischen Hause für Eurer Majestät Konkursverfahren. DaS Konkursverfahren über daS Vermögen deS Gutsbesitzers Ernst Florian Ficker in Falkenberg wird, nachdem der in dem Vergleichstermine vom ». «ärz 1SVS angenommene Zwangsvergleich durch rechtskräftigen Beschluß vom 14. desselben Monat- bestätigt ist, hierdurch aufgehoben. Freiberg, den 5. Mai 1899. Königliche» Amtsgericht, Avth. I. Bekanut gemacht durch den Gerichtsschreiber. X. 18/98. No. 70. Sekr. deutsche Politik und für den Heldenmuth Ihres Heere- zu danke«. Ich kann nur versichern, daß ich solange ich lebe Eurer Majestät in ehrfurchtsvoller Dankbarkeit anhänglich und ergeben sein, unk mich jederzeit glücklich schätzen werde, wenn eS mir vergönnt wird, Eurer Majestät zu Diensten sein zu können. Bezüglich der deutschen Kaisersrage ist e- nach meine« ehrfurchtsvollen Ermessen vor Allem wichtig, daß deren Anregung von keiner andern Seite wie von Eurer Majestät, unk namentlich nicht von der Volksvertretung zuerst auSgeh«. Die Stellung würde gefälscht werden, wenn sie ihren Ursprung nicht der freie» und wohlerwogenen Initiative deS mächtigsten der beitretendew Fürsten verdankt. Ich habe mir erlaubt, dem Grafen Holnstein' den Entwurf einer etwa an meinen allergnädigsten König und, mit den nöthigen Aenderungen der Fassung, an die andern Ver bündeten zu richtenden Erklärung auf seinen Wunsch zu über geben. Demselben liegt der Gedanke zu Grunde, welcher in der That die deutschen Stämme erfüllt: Der deutsche Kaiser ist ihr L andsmann, der König von Preußen ihr Nachbar; nur der deutsche Titel bekundet, daß die damit verbundenen Rechte au- freier Uebertragung der deutschen Fürsten und Stämme hervor- gehen. Daß die großen Fürstenhäuser Deutschland-, da preußische eingeschloffen, durch da- Vorhandensein eine- von ihnen gewählten deutschen Kaisers in ihrer hohen europäische» Stellung nicht beeinträchtigt wurden, lehrt die Geschichte. In tiefer Ehrfurcht ersterbe ich Eurer Majestät unterthänigster gehorsamster Diener v. BiSmarck. Ueber „gescheiterte Vorlagen" schreibt die „Deutsche Tagesztg.": Bekanntlich war in der Thronrede bei der Eröff nung des Reichstags ein Gesetzentwurf zum Schutze Arbeitswilliger angekündigt worden. Bis heute ist dieser Gesetzentwurf dem Reichstage nicht zugegangen; selbst wenn er ihm letzt noch zugehen sollte, würde er kaum erledigt werde« können. Ebenso war m der Thronrede bei der Eröffnung deS preußischen Landtages ein Gesetzentwurf über die besondere Be steuerung der Waarenhäuser angekündigt worden. Gestern hat man offiziös verlauten lassen, daß es ausgeschloffenerscheine, daß der Gesetzentwurf noch dieser Tagung des Landtag- unterbreitet werde. Man hat die Unterlassung damit begründet, daß die Umfragen und Vorarbeiten zu viel Zeit beansprucht hätten. Diese Entschuldigung ist ungenügend, denn über den Umfang der Umsragen und Vorarbeiten mußte man sich von vornherein klar sein. Wir halten es im Interesse der staatlichen Autorität, ja sogar im Interesse der Monarchie für höchst bedenklich, wenn' feierlich angekündigte Vorlagen ausbleiben. Es muß dadurch im Volke die Meinung geweckt und genährt werden, daß sich gegen die Absichten der Regierung und ihrer Spitze Widerstände geltend gemacht hätten, die mächtiger waren als die ursprüngliche Absicht. Daß es ungeheuer bedenklich sein würde, wenn solche Anschau ungen sich im Volke festsetzten, liegt auf der Hand. Die Ver antwortlichen Träger der Regierungsgewalt müssen, wen» sie die Ankündigung eines Gesetzentwurfs in die Thronrede aufnehmen, davon überzeugt sein und dafür bürgen, daß die angekündigten Entwürse nicht ausbleiben. Haben sie selbst Bedenken gegen die gesetzgeberischen Absichten oder rechnen sie selbst mit der Möglich, keit des Ausbleibens, dann müssen sie verhindern, daß die Thron- rede sich gewissermaßen dafür verbürgt. Das „Echo de Paris" bat neulich eine Rundfrage bei sei«» Lesern unternommen, um den Namen unseres Jahr hunderts sestznstellen. Ludwig Hevesi hat sich durch die Rundfrage zu einer Antwort angeregt gefühlt, die er unter dem Namen Franxois Dupie im „Pester Lloyd" veröffentlicht, nicht ohne schließlich in launiger Weise seine Identität mit dem Pseudo- Franzosen festzustellen. Das XIX. Jahrhundert, sagt Francois Dupie, wird das deutsche Jahrhundert heißen, «»heißt' Bismarck-Richard Wagner-Krupp-Nietzsche. Dupie-Hevest kenn zeichnet die vier Größen wie folgt: „BiSmarck ist eine neue Moral, die des gefunden Menschenverstandes und der vier Spezies." ^Richard Wagner ist der musikalische Prästdent der französischen Republik." „Krupp ist Ker Sieg über da» westuche AiwMMM «, dem Seich-ta-e. ob. Berlin, 10. Mai. Worte! Wrwtr! Worte! Ein« lange aufgeregte, vielleicht sogar Sitzung, aber ein außerordentlich durstiges praktisches Resultat! Wochen hindurch hat der Reichs- Folge der Rückständigkeit der Kommissionsvorarbeiten seine kostbare Z«t mit Ferren- und allenfalls Schwerinstagen todt- schlagen müssen und al- «un endlich heute di« positive Arbeit an «arm der wichtigsten Gesetzentwürfe beginnen konnte, da stellten sich dem d« größten Hindernisse entgegen. .Aken Seite wurde der heutigen Berathung der AwaliRtätSgesetznovelle überhaupt prinzipieller Widerstand ent- sgegengesetzt. Der Kommissionsbericht war erst am Montag in die Hände der meisten Mitglieder gelangt, und man meinte, diese kurz« Zeck könnte nicht genügen, um den umfangreichen und so überaus wichtigen Bericht ausreichend zu studiren und sich auf die Berathung vorzubereiten. Die Sozialdemokraten beantragten deshalb Absetzung von der Tagesordnung. Da es hierbei ohne mannigfache Sticheleien nicht abging, so entwickelte sich allmählich ein« allgemeine Geschäftsordnungsdebatte, die fast die Hälfte der ganzen Sitzung einnahm. Von den bürgerlichen Parteien erhielten die Sozialdemokraten Unterstützung nur von Seiten des Abg. Ur. Müller-Sagan (fr. Bpt.), der sich im Namen deS größeren Theils seiner Fraktion für den Vertagungsantrag erklärte, da ein ,so wichtiges Gesetz nicht durchgepeitscht werden dürfe. Die Herren .Singer und Molkenbuhr (soz.) sprachen ironisch von den über Nacht herbeigeeilten Kollegen, die wohl die nächtliche Eisenbahn- ,fahrt im Schlafwagen zum Studium des Kommissionsberichts benutzt hätten, und holten sich von den bürgerlichen Parteiführern, namentlich dem vr. Lieber (Z.) dafür geharnischte Zurückweisungen; sie warfen dem Präsidenten zu große Gefügigkeit gegenüber den Wünschen der Regierung vor und provozirten dadurch eine recht unsanfte Entgegnung des Grafen Ballestrem, der es für seine Pflicht erklärte, die Arbeiten des Reichstags zu fördern und auch -mit dem Bundesrath freundschaftliche Fühlung zu halten, ohne das Gesetz stellen will. ES blieb jedoch bei diesem Monologe wofür die Antragsteller sich dadurch rächten, daß sie namentliche Abstimmung forderten. Diese ergab die Ablehnung des Antrages mit 180 Stimmen gegen nur 39 Stimmen der Sozialdemokraten und deS Abg. Müller-Fulda (C.). Ganz ohne Debatte wurden darauf die unwesentliche Bestimmungen enthaltenden 88 2 und 3 angenommen. Bei 8 3a aber, der die Verhältnisse der aus ländischen Arbeiter regelt, kam die Schlacht wieder zum Stehen. Die Vorlage wollte die diesbezüglichen Bestimmungen Kem BundeSrathe überlassen, die Kommission beantragt dagegen, daß die Arbeitgeber in diesen Fällen die Hälfte des Versicherungs beitrages au die Versicherungsanstalt abzuführen haben, während die Sozialdemokraten die Zahlung des vollen Versicherungs beitrages durchgeführt wissen wollen, da sonst die landwirthschaft- lichen Arbeitgeber im Osten eine Prämie auf Einführung aus ländischer Arbeiter, Russen, Polen und eventl. sogar chinesische Kulis, erhalten würden, wodurch die elende Lage der dortigen Landarbeiter nur noch verschlechtert werden könnte. Was nun kommen mußte, kam. Von der rechten Seite bestritt man das Vorhandensein einer Nothlage der östlichen Landarbeiter, und von der linken Seite suchte man sie desto eifriger zu beweisen. Schließlich war von der Invalidenversicherung gar keine Rede mehr, sondern die beiden Flügel des Reichstags stritten sich mit steigenker Erbitterung über die wirthschastliche Lage der östlichen Landarbeiter, über die Behandlung derselben durch ihre Herren, über ihre Lohn- und Wohnungsverhältnisse, über die Abwanderung nach dem Westen und den Städten und über die Ursachen der Arbeiternoth, über die Erfolge der Sozialdemokratie bei den letzten Wahlen in Ostpreußen, über Wahlbeeinflussnngen, Wahlagitationen und andere schöne Dinge, die mit dem vorliegenden Gesetz in möglichst keinem Zusammenhänge stehen. Ein wohlthätiger Schlußantrag unterbrach endlich diesen unfruchtbaren Wortkampf. Wenn er am Freitag nur nicht wieder ausgenommen wird! Politische Nwscha«. Freiberg, den 12. Mai. Deutschland. Wie der Rektor der Bonner Universität an deutete, wird ihr im nächsten Sommersemester die Ehre zu theil werden, den Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen als Student verzeichnen zu dürfen. Im Seniorenkonvent des Reichstages am Mittwoch Abend gab der Präsident seine Absicht kund, die Verhandlungen über das Jnvalidenversicherungsgesetz möglichst bis zum nächsten Donnerstag vor Pfingsten fortzuführen und dann bis zum 6. Juni Ferien eintreten zu lassen. Von mehreren Seiten wurde be zweifelt, daß sich bis zum Donnerstag ein beschlußfähiges Haus werde zusammenhalten lassen, zumal die Ueberhastung der Be rathung vielfach auf Widerstand stoße. Der bekannte Brief Bismarcks an den König Ludwig von Bayern, dessen Entwurf in den „Gedanken und Erinnerungen" veröffentlicht worden ist, wird in dem kürzlich erschienenen Buche: „König Ludwig II. und Fürst Bismarck im Jahre 1870" von Luise Kobell in der Fassung mitgetheilt, wie er an den König gelangte. Die Reinschrift hatte danach Der «tavtrath. Vr. M » Zwangsversteigerung. Gottlob Streller "^ °us den Namen d«s in Konkurs gerathrnen Tischlermeisters Ernst «n7erL rum Betrieb- der Ba«- «nd Möbeltischlerei 2um IW^s unter Nr. 101V deS Brandkatasters, Abth. L., und MEM 1«tO^«AN^ Freiberg, vormaligen StadtgerichtSantheilS, bestehend aus der Parzeue^tr. 14S0 de» Flurbuchs - kn 6,4 u groß und mit 301,53 Steuereinheiten belegt,