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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 25.04.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-04-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189904254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18990425
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18990425
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-04
- Tag 1899-04-25
-
Monat
1899-04
-
Jahr
1899
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 25.04.1899
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eu- Regiment), Ludwig Eduard Pinkert (8. Schützen-Bataillon 4. Comp.), Weise beging die ML! Karl Gottlob Zimmerman» (3. Bat. 1. Comp. der Bria. Prinz das Fest durch eine Fei Max), Gotthelf Tottewitz (Fuß-LrtMerie-Regiment 6. Batterie), außer dem Lehrerkolleg Sandersleben darauf hin, daß die acht Veteranen zusammen ein Alter von mehr als 500 Jahren repräsentiren. Die alte Treue zum Herrscherhause, wie sie die Veteranen bei der Parade am 13. April bewiesen haben, möge der jüngeren Generation als Vorbild dienen. Den alten Kriegern brachte der Redner ein dreifaches Hoch. Namens des Vereins überreichte alsdann Herr von Sandersleben den Veteranen (einer von ihnen war durch Krankheit am Erscheinen behindert) ein Gruppenbild dieser alten Krieger, unter Glas und Rahmen. Die Namen der Veteranen sind: Karl Friedrich Füllkruß (diente im 8. Bataillon 8. Comp. der Brigade Kronprinz Albert), Karl Gottlob Arnold (11. Bat. 3. Comp. der Brigade Prinz Georg), Karl Fischer (Fuß-Artillerie- Srew-r-er Anzeiger «nd Tageblatt. Sette S. — 25. April. im vorigen Jahre bezeugte es und gab ein anschauliches Bild, waS eine fünsundzwanzigjährige Friedensarbeit unter König Alberts Szepter, unter seinem Schirm und Schutze, unter seinem landesväterlichen Regiment« geschaffen »nd gezeitigt hatte. Gleich zeitig aber belegte und erwies sie in ungezählten Kundgebungen die Zusammengehörigkeit von Fürst und Volk, die Einheit deS allgeliebten Monarchen mit seinem monarchischen Volke. Ja, was sind denn uns, hochverehrte Festgenossen, König und Vaterland, waS bedeute» sie denn einem jeden unter uns? König und Vaterland sind unS nicht wesenlose oder schattenhafte Begriffe, die irgendwo in der Ferne oder in der Theorie ihr Dasein führen; nein, sie sind uns wesensstarke Wirklichkeiten, unersetzbare heilige Güter, der Grund- und der Eckstein, der Grund- und der Eckpfeiler unseres Volkslebens in Vergangenheit, Gegen wart und Zukunft. Unser erlauchter König, seit seiner Jugend der Stolz des SachsenvolkeS, sein Führer und sein Vorbild, er ist unS daS lebendige Symbol und der sichtbare Träger des StaateS, die edle Verkörperung des SachsenstammeS nach den besten und stärksten Seiten seines Willens und Wesens, er ist unS der angestammte Landcssürst und Landesvater voll Milde und Menschenfreundlichkeit, voll Herrscher- und Menschentugend, dem wir die schuldige Treue halten, den wir aus verstandes mäßiger Erkenntniß und Erfahrung verehren, dem wir aber noch viel mehr anhangen mit allen Fasern unseres inwendigen Menschen, den wir von Grund unseres Herzens lieben. In einer Zeit zahlreicher und wichtiger Fragen, die nach Lösung drängen und die wohl daS Gemüth zu beunruhigen vermögen, in einer Zeit, die von den mannigfachsten und von vielfach gegensätzlichen Strömungen durchwogt ist, bleibt unser theurer König der Sammelpunkt und der Mittelpunkt unserer Gedanken und Gefühle, unserer Bestrebungen und Thaten. Hier auf dem altgewachsenen Boden Freibergs sind zur Ehre und zum Heile unserer Stadt seit Jahrhunderten Geschlecht au Geschlecht gewöhnt, dem Träger der Krone in Treuen zu dienen und solchen Treudienst zu leisten in den Tagen des Glückes, wie in den gewitterschwülen Tagen der Bedrängniß und der Noth. Es wird nie anders in und vor Freibergs Mauern ge halten werden; wir wollen und werden unsere beste Kraft ein fetzen, daß wir unseres theuren Königs, in dessen guten, weisen und väterlichen Händen wir unser Land und mit diesem unsere Stadt sicher geborgen wiffen, werth und würdig bleiben. Und wenn wir auch unserem König und Herrn in diesen Augenblicken nicht zujubeln können von Angesicht zu Angesicht, so grüßen wi ihn doch mit lebendiger Begeisterung, auS wahrhaftiger unwandel schloß die Feier. Die Knabenbürgerschule veranstaltet« Vormittags 9 Uhr in ihrer mit Blattpflanzen und der KönigSbüste ge schmückten Turnhalle eine Nachfeier des Geburtstages de» König», an welcher außer Lehrern und Schülern, auch Eltern »er letzteren, sowie Vertreter der Behörde und Freunde der Anstalt theilnahmen. Nach einem Allgemeingesange sprach Herr Ober, lehrer Theilich daS Gebet. Lehrer und Schüler sangen in ge, mischtem Chore „Segne den König" von Lützel. Bon den Schülern trugen vor GutkaeS auS ^IV „Bor der kronprinzliche» Villa in Strehlen im Sommer 1870", sowie User auS Villa, Reinhardt aus ^11 und Kai er au» 81 „Der Heldenkönig a) 184V, d) 1866, e) 1870 von B ankmeister. Daraus folgte ein aber maliger gemischtchöriger Ge ang: „Wie könnt' ich dein vergessen) von Abt. Herr Krumbiege hielt die Festrede. Er gab zunächst den Gedanken und Gefühlen begeisterten Ausdruck, welche «ü Sachsenherz erfüllen, wenn man den Geburtstag seines Königs begeht und wir» auf die Theilnahme de» gauzen deutschen Reiche» hin, wo allerorten König Albert als Fürst und Heerführer ge liebt und geachtet werd«. Darauf «ntwarf der Rednrr in glänz«« den Zügen ein Charakterbild der Königin Carola. Er erinnert an ihre edle Abkunft und die schweren Schicksale deS Hause Wasa; er schilderte ihre sonnige Jugendzeit auf dem Schloss, Morawetz in Böhmen, wo Prinz Albert sie kennen und lieb«, lernte und zeigte, wie sie als Prinzessin von Dachsen sich gleich sam die Herzen des Volkes im Sturme eroberte. Der Festredner kennzeichnete alsdann ihre menschenfreundlich«, echt lanveSmüttrr- liche Thätigkeit unter der Jugend und der Armuth, an Vereine» und Wohlthätigkcitsanstalten, insbesondere ihr Wirken unter den Opfern des blutigen Krieges. Ein herrliches Denkmal hat sich Königin Carola in den Herzen ihrer Unterthanen errichtet. Warm ist die Liebe, aufrichtig der Dank, die heute allgemein zum Ausdrucke kommen; innig sind die Glückwünsche, herzlich die Gebete, welche für sie zum Himmel emporsteigen. Im Anschlusse an diese Rede brachte Herr Direktor vr. Göhl ein, begeistert ausgenommenes dreimaliges Hoch auf König Alber» auS. Der allgemeine Gesang der Sachsenhymne schloß die Feien - In althergebrachter und den Betheiligten liebgeworden« is^ beging die Mädchendürgerschule beute um zehn Uh» e Feier im Prüsungssaale der Schule, melmer ' "legimn und den oberen Schulklassen beide» verband mit der Feier von Königs Geburtstag die Feier des 33. Stiftungsfestes gestern Abend in dem mit der Büste des Protektors von Sachsens Militärvereinsbund geschmückten Saale zur Union. Als Ehrengäste waren u. A. erschienen die Herren: Amtshauptmann vr. Steinert, Bürgermeister vr. Schroeder, Stabsarzt vr. Zimmer und zahlreiche Offiziere des Beurlaubten- tandes mit Herrn Oberstleutnant von Sandersleben an der Spitzt. Nach dem Vortrage des König Albert-Jubiläumsmarschcs von Reh durch das Bcrgmusikchor sprach der stellvertretende Vor- teher des Vereins, Kamerad Müller, den beifällig ansgenommenen Prolog. Herr Vereinsvorsteher Kamerad Stohwasier begrüßte die Gäste, die man durch Erheben von den Sitzen ehrte. Die Festrede hielt Herr Diakonus Schmidt. Er betonte, daß der Sonntag Jubilate in diesem Jahre für unser Sachsenland zu einem ganz besonderen Jubel- und Freudcntag geworden sei. Redner feierte insbesondere die Verdienste, die sich König Albert als Feldherr und Landesvater erworben. Mit dem Geiste der Kameradschaft begehe der Militärverein Kameradschaft den Ge burtstag unseres Königs, jenem Geiste, unter dem König Albert seine Armee von Sieg zu Sieg führte, jenem Geiste, dessen Fort pflanzung und Erhaltung der vornehmste Zweck deS Militär- vereinS Kameradschaft bilde, und jenem Geiste, unter dem daS Sachsenvolk gegebenfalls streiten und kämpfen, und wenn eS sem muß, auch dulden und leiden werde. Mit einem dreifachen Hoch aus König Albert schloß Herr Diakonus Schmidt seine wirkungsvolle Rede. Die Festversammlung sang im Anschluß daran die Sachsenhymne. Hierauf nahm Herr Oberstleutnant von Sandersleben eine Ehrung der dem Verein angehörigen acht Veteranen von 1849 vor. In seiner Ansprache wies Herr von ^l« Engländer unter Führung deS scheinbar vom Tropenkoller Gefallenen Kapitäns Sturdee übrigens ebenso wahnwitzig wie kläglich benommen zu haben. n.. vertNchesHwrschslschek Freiberg, den 24. April. > — Die Feier von König- Geburtstag in Treiber wurde gestern Morgen in der üblichen Weise durch Festgeläute mit allen Glocken und durch Weckruf deS StadtmusikchoreS ein- aeleitet. Ihrer Antheilnahme an dem hohen Festtage hatte die Stadt auch äußerlich durch die Anlegung eine» reichen Flaggen- schmuckeS Ausdruck verliehen. DaS RathhauS zeigte neben dem Flaggenschmuck die an hohen Festtagen übliche in den Farben der Stadt gehaltene Dekoration. In den Kirchen wurde beim Vor mittagsgottesdienst deS Geburtstages deS Landesvaters gedacht. Eine zahlreiche, festllch gestimmte Menge versammelte sich am Mittag auf dem Obermarkte zu der Platzmusik des Stadtmusik chores. In dem reich geschmückten KaufhauSsaale begann nach mittags 2 Uhr daS übliche Festessen. Bei demselben waren 'neben der Beamtenschaft und dem Offiziercorps des Beurlaubten standes alle Kreise unserer Stadt zahlreich vertreten; auch auS Lem Landkreis nahmen zahlreiche Herren Theil. Viel bemerkt wurde auch die Anwesenheit unseres Reichstagsabgeordneten, Herrn vr. Oertel. Es waren über 200 Gedecke aufgelegt. Herr Martin hatte die Tafel wiederum aufs Vorzüglichste bestellt. Den Trinkspruch auf Sr. Majestät den König Albert brachte Herr Bürgermeister vr. Schroeder in etwa folgenden Worten aus: Hochansehnliche Fcstversammlung I Des Jahrhunderts Ende wird von großen Erinnerungen beherrscht: so hat sich vor einiger Zeit ein namhafter Historiker unserer Leipziger Landeshochschule vernehmen lassen und ich meine, «r hat zutreffend beobachtet und daS von ihm gemünzte Wort gilt auch und gilt gerade für den heutigen Festtag. König Albert, welche Fülle von großen Erinnerungen und für jedes treue Sachsenherz zugleich welche Fülle inniger Empfind ungen weckt dieser Name. König Albert, welch ein Heldenname, welch ein Heldenleben, welch eine Heldengröße und harmonisch damit verbunden, wie jede wahre Größe einfach und jede wahre Einfachheit groß ist, welche schöne Menschlichkeit, welch schlichte» Menschenthum! Als heute vor 71 Jahren der eherne Mund der Geschütze mit dreimal sechzig Schlägen die frohe Kunde in daS ausjauchzende Land hinaustrug, dem erlauchten Hause Wettin sei ein neuer ManneS- sproß geboren, als sich damals mit dem Jubel und mit dem Danke eines ganzen Volkes die Wünsche für die Zukunft deS jüngsten Wettiners mischten und einten, da konnte auch über schwängliche» Hoffen und Erwarten nicht ahnen, welche neue Zeiten staatlicher Größe, welchen SegenSreichthum auf den ver schiedensten Gebieten deS Volkslebens dieser Sachsenherzog seinem angestammten Hause und Lande und der ganzen deutschen Nation herausführen würde. Es ist eine lange Bahn und «ine steile Straße, die vom 23. April 1828 ihren Ausgangspunkt nimmt und die auS de« elterlichen Heim und von Sachsens Hauptstadt erst nach dem meerumschlungenen Lande, von da über Gitschin und Königgrätz nach Metz, Sedan und Paris und zuletzt aus den Thron der Väter geführt hat) die Straße ist auch durch dunkle Thäler gegangen. Vor wenigen Tagen erst wurde uns daS Gedächtniß an Düppel erneuert, und wir empfanden eS wieder, wie über den Veteranen auS Deutschlands Einigungs- kämpsen, die ja anhoben «nd einsetzten mit dem Ringen um die deutsche Nordmark, ein ganz eigener Glanz ausgegossen liegt. „Deutschland geht zu Grunde, wagt «S nicht durckzukämpsen," so beschaffen und geartrt war die Gesinnung, die den Einund zwanzigjährigen bereits 1849 beseelte und sein Tbun bestimmte. WaS vor nunmehr einem halben Jahrhundert dem Jüngling versagt blieb, reichlich und überreichlich ward es dem Manne, der in Deutschlands großen Tagen au der Spitze eines sieghaften HeereS, ein Heldenführer, wie dem Sachsenvolke noch keiner beschieden war, den Kampf seines Volkes durchsocht von Sieg zu Sieg und der in unseren Zeiten nun bald allein übrig ge blieben ist von den Vorkämpfern und Führern zur Wieder aufrichtung deS nationalen StaateS. Und zum üppigen Lorbeer des Krieges fügte di« Vorsehung ein anderes glückliches LooS, daS liebliche Geschick einer länger denn 25jährigen, alle Gaben und Segnungen des Friedens ent wickelnden und spendenden Regierung. SachsenS große Festwoche barer Gesinnung «nd huldigen ihm in Dankbarkeit und in Treue. Gott erhalte, schirme und schütze, Gott segne den König! Und so fassen wir zusammen und lasten auSklingen, waS den ganzen inneren Menschen bewegt und erfüllt, in dem einmüthigen Kufe: Seine Majestät unser allergnädigster König leb« hoch! Mags fand ein« Festspeisung der Insassen der Hospitäler St. Johannis und St. Äartholomäi und der Ortsarmen statt. Am Vorabend (Sonnabend) eröffnete bereits die Reih« d«r estlichen Veranstaltungen ein FestkommerS der Beamten- und Lehrerschaft Freibergs und der Umgegend im festlich eschmückten Saale zum Bairischen Garten in würdigster Weise, u dem Kommers hatten sich neben einer großen Anzahl Ehren, löste, darunter die Herren Stadtrath Lohse, Geh. Bergrath Merbach, Rektor vr. Preuß, Rektor Prof. vr. Pachaly, Bahn- wfsinspektor Höpner u. A„ die Beamten der königlichen und tädtischen Behörden, der kaiserlichen Post, sowie di« Lehrerschaft zahlreich eingefunden. Nachdem vom Bergmusikchor der Fest marsch von Böhne zu Gehör gebracht worden war, entbot der ersitzende des Festausschusses, Herr Stationsassistent Hempel, »en Anwesenden ein kurzes Wort deS Willkommens und deS Dankes für ihr Erscheinen. Der Abend und alle künftigen Ver anstaltungen der Beamten Freiberg» möchte» zeigen, daß diese einig sind in ihren Bestrebungen und ihrem patriotischen Em- ifinven. Herr Bezirkssekretär Werner hielt die Festansprache. Er erinnerte an den allgemeinen Jubel, der vor Jahresfrist durch unser engere» Vaterland ging, als eS König Albert vergönnt war, unter allgemeiner Theilnahme seiner Sachsen zwei Feste zu gleicher Zeit zu begehen. Gerade die Beamtenschaft habe alle Veranlassung, freudigen Herzen» an der Feier von König» Ge burtstag theilzunehmen und an diesem Tage von Neuem Treue u geloben dem König, der in der Erfüllung seiner Pflichten elbst das beste Beispiel gebe. Redner schilderte die hohen Herrschertugrnden, die König Albert in hervorragender Weise auszeichnen, und betonte, in welch gedeihlicher Weise unser Sachsen ich auf allen Gebieten deS öffentlichen Leben» unter der fegens- rollen Regierung unsere» König», der ein« d«r stärksten Stützen des deutschen Vaterlandes bilde, entwickelte. Die Beamtenschaft SachsenS, die im Laufe der Jahre so manchen Beweis besonderer andesväterlicher Fürsorge erhalten habe, gelobe an dem Geburts tage des Königs von Neuem, fest und beharrlich in Liebe und Treue dem Landesherrn zu dienen. Die Red« klang in ein drei» aches Hoch aus König Albert au». Hieran schloß sich der Gesang >er Sachsenhymne. Nach einigen Musikvorträgen toastete Herr Anstaltsinspektor Claren-Hilbersdorf aus di« treue Lebensgefährtin König AlbertS, die Königin Carola, au» deren hochherzigem Wirken unserem Sachsenvolke so manche Wohlthaten und Segnungen erwachsen seien. ES folgte der allgemeine Gesang deS Liede»: „Gott sei mit Dir, mein Sachsenland." Im Namen der Gäste dankte Herr Geh. Bergrath Merbach. All« An wesenden, mögen sie im Kleide des Civilisten, in dem Kittel de» Zerg- und Hüttenmannes oder in der bunte» Uniform erschienen ein, umschließe ein Band, sie alle gehörten der Beamtenschaft an. Dem König dankbar zu sein, hätten sie alle Veranlassung. Möge ein jeder Beamter das Seinige dazu beitragen, daß König Albert, wie vor einem Jahre, biS an sein Ende leuchtenden Auges ousrufen könne: „Ich bin froh, König von Sachsen zu sein!" Die von der Festversammlung mit lautem Beifall auf» genommene Ansprache klang in ein dreifaches Glückauf auf die echt künigstreue Beamtenschaft unseres Vaterlandes auS. Herr Bezirkssekretär Werner widmet« dem deutschen Kaiser und seiner Armee ein dreifaches Hurrah, worauf man den ersten VerS des Liedes: „Deutschland, Deutschland über Alles" sang. Auf einen von der Festversammlung beifällig begrüßten Vorschlag deS Herrn Stationsassistenten Hempel wurde an König Albert folgendes Huldigungstelegramm gerichtet: „Sr. Majestät dem König Albert, Dresden. Die in der treuen Bergstadt Freiberg zur Feier des Geburtstages ihres geliebten Landesherrn tagende Festversammlung der Beamten- und Lehrerschaft Freibergs bringt Sr. Majestät ehrfurchtsvollen Gruß und herzliches Glückauf dar. StationS- assistent Hempel, Vorsitzender des Festausschusses". Der weitere Verlauf der in jeder Beziehung wohlgelungen, brachte noch treffliche gesangliche und musikalische Darbietungen. Auf die Glückwunsch epesche der Festversammlung lief gestern Vormittag folgende» AntwortStelegramm ein: „Ich danke der Festver- ammlung der Beamten- und Lehrerschaft Freibergs herzlich für die Mir zugesandten freundlichen Glückwünsche. Albert." Der Königl. Sächs. Militärverein Kameradschaft Karl August Venus (2. Bat. 4. Comp. der Brigade KriMprio, Albert) und Christian Friedrich August Fiedler (1. Reitev-Re- Kronprinz, 3. Schwadron). Dankerfüllt nahmen die Veteranen die Ehrung entgegen. Inzwischen war auf ein von dem Militär» verein Kameradschaft an König Albert gerichtete» Glückwunsch« telegramm folgend« Antwort telegraphisch eingegangen: „Ich danke kameradschaftlich für di« mir zugesandten herzlichen Glückwünsche. Albert." Nach der Verlesung d«S Telegramms durchKam. Müller brachte Herr Amtshauptmann vr. Steinert ein dreifaches Hurrah auf König Albert au». Begeistert stimmte die Festversammlung in den Ruf «in. Nach einigen musikalischen Darbietungen begann der Tanz. Der Milit ärveren Kriegerbund beging die Geburtstags feier seines hohen Protektor» im Saale de» Hotel» zum schwarzen Roß ebenfalls unter zahlreicher Theilnahme von Ehrengästen. Gästen und Mitgliedern. Auch hier war inmitten einer Blatt pflanzengruppe die Büste de» Königs und umgeben von Draperien in den deutschen und sächsischen Farben ausgestellt. Nach dem schwungvollen Bortrag de» „Deutschen Krieger-MarscheS" durch da» Stadtmusikchor unter der Leitung de» Herrn Musikdirektor» Schneider sprach Frl. Börner, die Tochter de» stellvertretenden Vorstand» deS Kriegerbunde» einen gehaltvollen Prolog. Darauf nahm Herr Vorsteher Emil Burmeister daS Wort zu seiner Be grüßungsansprache. In packender Rede wie» er hin auf die Bedeutung deS Tage», der für alle Sachsen ein Freudentag sei, und der besonder» festlich auch von den sächsischen Militärvrreinen begangen werde, dessen Mitglieder al» alte Soldaten jederzeit treu zum Herrscherhause gestanden. Wie sehr aber auch der König an seinen Soldaten hänge, da» habe erst jüngst der Empfang der alten Veteranen von 1849 in der Billa Strehlen bewiesen, wo der Monarch für jede» einzelnen Krieger ein freund liche» Wort hatte. Im Anschluß an die kriegerischen Borgidlge von 1849, wo unser König die Feuertaufe erhielt, gab Redner in großen Züge« «in« Schilderung der Heldenlaufbahn deS ge liebten Fürsten. Die Rede schloß: Gott schütz^ Gott schirme unsern König und da» Hau» Wettin. Darauf ein dreifaches, kräftige» Hurrah!" An den mit jubelnder Begeisterung aufge- nommenen HuldigungSruf schloß sich der Gesang der Sachfi Hymne an. Sodann bewillkommnete Herr Vorsteher Burmeister die Ehrengäste und Gäste und dankte ihnen für ihre Theilnahme, indem er die Kameraden aufforderte zu einem Hoch auf die Ge ladenen. Unter der Leitung de» Herrn Lehrer und Organist Kammler erfreut« sodann der Militär-Gesangverein duny den Vortrag der Jüngst'schen „Sachsenhymne" und de» kraftvollen Steinschrn Chorgesang „Unserm König". Beide Chöre kamen ebenso wie die späteren Darbietungen de» Militär-Gesangvereins „Hoch Kaiser Wilhelm" von Taubert und „Ritter» Abschied" von Rinkel trefflich zum Vortrag. Geradezu stürmischen Beifal erregten die ausgezeichneten GesangSvorträge «ine» Tiroler Quartett». Zwei Damen und zwei Herren in den Kostümen der Zillerthaler sangen mit frischen gutgeschulten Stimmen eine Reih« jener sentimentalen Lieder, voll schwärmerischer Sehnsucht und erfüllt von beinah« schwermüthiger Empfindung, die bei guter Darbietung nie ihre Wirkung verfehlen. Auch gestern Abend lauschte man mit Entzücken den trefflichen Gesammi- ui^ Einzeldarbietungen der Sänger und Sängerinnen. Bor Schlpß de» offiziellen Theils kam noch ein königliches DankeStelegramm zur Verlesung, das aus einen am Vormittag vom Kriegerbund an den König abgesandten drahtlichen HuldigungSgruß «in- getroffen war. Da» Telegramm hatte folgenden Wortlaut: „Ich danke kameradschaftlich für die mir zugesandten freundlichen Glückwünsche. Albert." In den hiesigen Schulen fand die Feier von Königs-Geburts tag heute Vormittag durch Festaste statt. Im Realgymnasium veranstaltete man die Nachfeier v»> Königs Geburtstag um 10 Uhr durch einen Festakt»»^ dem oine Anzahl Gäste beiwohnten. Die Feier wurde durch de» allge meinen Gesang: „ES woll un» Gott beglücken" und durch ein Gebet de» Herrn Oberlehrer Hempel eröffnet. Auf die Dekla mationen de» Quartaners Jahn (Sachsenlied, v. Fritzsche), der Quintaner EliaSson (Heil dir, mein Gachsenland, von Lindner) nnd Reinhold (dem König Heil, von Hermann Pilz) folgte fdie deutsche Rede deS Oberprimaners Trost über das Schloß Weesen stein. An dem Vortrag des Neukommschen Chorgesang»: „Gebet ür den König", schloß sich die Festrede d«S Herrn Oberlehrer Trommer, über da» Wesen und die Eigenart der sächsische» Stämme. Mit dem allgemeinen Gesang: „Heil dir im Sieger kranz" und einem vom Leiter der Anstalt, Herrn Rektor Pro fessor Pachaly auf den geliebten LandeSvater auSgebrachten drei- iachen Hoch, in daS die Festversammlung begeistert einstimmtr,
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