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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 25.04.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-04-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189904254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18990425
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18990425
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- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-04
- Tag 1899-04-25
-
Monat
1899-04
-
Jahr
1899
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 25.04.1899
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worden, weil er gegen englische Seeleute bewaffnet gefochten So wird Eine New-Iorker Drahtung des „Bur. Laffan" übermittelt verlässig über etwaige, Leben und Eigenthum gefährdende Maß- der „Porpoise" gebracht worden sei, weil er bei der Vertheilung von Waffen unter die Mataasalcute ertappt worden sei. — Das Operation der Armee unmöglich machen und die Krankheiten, die jetzt schon die Bestände der Regimenter lichten, in heftigerem Grade auftreten? Die 10000 Mann, von deren Absendung amerikanische Drahtungen melden, reichen nicht aus, um die Lücken, die Fieber, Dyssenterie, Sonnenstich und Starrkrampf in die amerikanischen Reihen gerissen haben, zu füllen. Damit die Straße oder von einem Hause zum anderen war erlaubt, es war und ist auch heute noch der wahre Belagerungszustand, obwohl ein solcher gar nicht erklärt worden ist, aber dennoch auf das Schärfste, den Deutschen wenigstens gegenüber, in Anwendung Sogar den Konsularbcamten wird die Passage die geringsten Habseligkeiten mitnehmen zu können. Am folgen den Tage schlug ein Granatsplitter in das Haus des deutschen Generalkonsuls. Fast sämmtliche außerhalb Apias wohnende Deutschen sind von umherziehenden Banden ausgeraubt. Mein sind natürlich nichts als Schwindeleien. Aus Samoa erhält ferner der „Hannoversche Courier" von bis zum 4. April reichende indirekte Nachrichten von Samoa. Danach mußte der „Falke" wegen Pockcnsällen an Bord in habe; bisher hieß es dagegen, die Verhaftung sei erfolgt, weil durch Zeugen unter Eid nachgewiesen sei, daß der Deutsche Samoaner zum Kampf angeseuert habe. Die Hamburger Leiter der Plantagengesellschast bestätigten die Verhaftung ihres Ge schäftsführers. Herr Marquardt ist nur 14 Stunden in Haft gewesen, also nur bis zum 20. März; auf ihn kann sich mithin die Meldung von der am 4. April erfolgten Freilassung, die an scheinend erst ans drahtliche Anweisung der britischen Regierung erfolgte, nicht beziehen. Es wäre mithin möglich, daß sowohl Herr Marquardt als Herr Hufnagel verhaftet waren. Dann aber müßte es Wunder nehmen, daß Herr Marquardt Hufnagel in seinem Briese gar nicht erwähnt. Hoffentlich hat inzwischen das Auswärtige Amt briefliche Berichte von Samoa erhaltest, die Leser sich einen Begriff von dem Machtgebiet der Streitenden machen, sei folgender Ueberblick gegeben: Die Amerikaner beherrschen auf Luzon 200—250 Quadrat-Kilometer mit 225 000 Einwohnern. ." ' ' 2^ dxr letzten Samoapost sind noch folgende Einzelheiten Der Brief ist vom 23. März. Sein Inhalt steht mit den bis- hervorzuheben: „Nach dem Einschlagen des Bombensprengstiickes herigen Meldungen über die Verhaftung eines Deutschen ver- in das deutsche Konsulat ließ 1>r. Rose anfragen, ob Admiral schiedentlich in Widerspruch. Herr Marquardt ist verhaftet Kautz beabsichtige, das deutsche Konsulat in Grund und Boden Vertragsmächte, trotz seines Ersuchens darum, unterlassen hätten, ihm irgend welche Beweise für die gegen die provisorische Regie rung erhobenen Anschuldigungen zu erbringen!! Admiral Kautz, der übrigens an Tanu und Tamasese ein Paar alte Admirals uniformen (!) zum Krönungszug ausgeliehen zu haben scheint, soll , , zu Anfang erklärt haben, auf Grundlage von Instruktionen zu zur Klärung der Lage beitragen und namentlich auch englisch- handeln!! Daß die Gewehre der Tanupartei von Bord der „Porpoise" nur mit Genehmigung aller drei Konsuln „zu Regier- ungszweckcn" hätten ausgeliefert werden dürfen, sei nur nebenbei noch einmal erwähnt." Die grenzenlos freche Behandlung der Deutschen im Allgemeinen kennzeichnen folgende Notizen: „Die gelandeten Truppen der Kriegsschiffe hatten vollständig Besitz von der Stadt Q u a r a nt ä n e gehe n. Dies veranlaßte das Gerücht, daß genommen, an jeder Straßenecke standen Posten, Niemand durste der Kreuzer von den amerikanischen und britischen Kriegsschiffen passiren ohne Passageschein, aber kein Deutscher, wer es auch überwacht werde, iveil er den Mataafancrn Munition geliefert immer sei, bekam einen solchen Paß, sondern ein jeder Deutsche habe, und daß der Kapitän des „Falke" verhaftet und an Bord wurde als Spion betrachtet und als solcher angeredet; alle Läden, alle Häuser, jede Thüre war geschlossen, kein Verkehr über die Es ist schon mitgctheilt worden, daß der von den Eng ländern auf Samoa verhaftete und an Bord der „Porpoise" gebrachte Deutsche am 4. April freigelaffen und an Bord des deutschen Kriegsschiffes „Falke" gegangen ist. Man nahm bisher an, daß es sich um den Geschäftsführer der deutschen Plantagengesellschaft, Herrn Hufnagel, handelte. Dieser Ver- muthnng gab auch der Staatssekretär v. Bülow im Reichstage sehr bestimmt Ausdruck. Jetzt schreibt Herr F. Marquardt, früher unter Tamasese Militärinstrukteur, dann Polizeileiter von Apia, zuletzt unter der „provisorischen Negierung" Friedensrichter, an seinen hier lebenden Bruder, den Verfasser der häufiger erwähnten Schrift über die jüngsten Samoa-Wirren: „Ich wurde (am 19. März) einfach ergriffen und an Bord des englischen Kriegsschiffes „Porpoise" gebracht und dort vom Kapitän Sturdee angeklagt „rvitb beinx nnäsr Li-ms ügdting again-w dritisd sailors" („betroffen zu sein, daß ich bewaffnet gegen englische Seeleute focht"). Da dies eine grobe Lüge war und in Folge dessen die Anklage natürlich nicht bewiesen werden konnte, so wurde ich nach vierzehnstündiger Gefangenschaft als Kriegsgefangener auf Intervention des Generalkonsuls Rose und deS Korvettenkapitäns Schönfelder freigegeben, aber nur gegen das Versprechen, daß ich den „Falke" nicht verlaffen würde. Die beiden genannten Herren protestirten gegen diese mir aufgezwungene Beschränkung meiner persönlichen Freiheit, jedoch b>S heute (23. März) vergeblich. An Bord der „Porpoise" wurde ich von Kapitän Sturdee in der gemeinsten Weise insultirt. Ich erkun digte mich bei Generalkonsul Rose und Kapitän Schönfelder, ob mir gestattet sei, von Bord deS „Falke" einen Brief an Kapitän Sturdee zu richten. Beide Herren baten mich jedoch, dies nicht zu thun. Ich hatte die Absicht, Sturdee wegen der mir ange- thanen grundlosen Beleidigungen und, da ich auf andere Weise für dieselben doch keine Genugthuung erlangen kann, vor den Säbel oder die Pistole zu fordern, was ich nunmehr erst thun kann, wenn ich den „Falke" verlassen darf. (Herr Marquardt sollte wissen, daß sich Engländer und Amerikaner nicht duelliren. Die Red. d. „Voss. Zeit.") Ich höre während ich diesen Brief schreibe, daß Generalkonsul Rose heute einen Brief vom Admiral Kautz erhalten hat, wonach er mir nicht gestatten könne, an Land zu gehen, weil ich mit Mataafa in politischer Verbindung ge standen hätte. Er meint damit wahrscheinlich mein Verhältniß als Friedensrichter unter der Mataafa-Regierung. Generalkonsul Rose und Kapitän Schönfelder, ebenso alle Deutschen sind empört über meine grundlose Arretirung. Kautz und die englischen Kommandanten fürchten mich, weil sie wissen, daß ich s. Z. der Tamasese-Regieruug als Militär-Instrukteur angehörte und ich ihnen, wie mir gesagt wurde, als unerschrockener, gewandter und der deutschen Sache — die man hier mit der Mataasa-Sache identifizirt — treu ergebener Soldat geschildert worden bin. Ich kann kaum mehr schreiben, denn ich zittere, wenn ich an die mir zugesügte Schmach denke. Nur noch kurz etwas Allgemeines. Das Bombardemeut, über das schon telegraphische Nachrichten in Berlin eingetroffen sein müssen, begann am 15. März, 1 Uhr Mittags, es begann, ohne daß selbst unser Generalkonsul eine Benachrichtigung erhalten hätte. In Folge dessen waren wir ge zwungen, schnellstens unsere Häuser zu verlassen, ohne auch nur sprechen. Seit sechs Tagen wird von dem ameriikanschen Flagg schiff „Philadelphia" und den englischen Kriegsschiffen „Porpoise" und „Royalist" ein massenhaftes Bombardement aus die Um gebung von Apia gegen die Mataasalcute unterhalten. Wo man nur Anhänger Matnafas vermuthet, wird hingeschossen. Fünf brave Matrosen haben ihr Leben bereits einbüßen müssen, und zwar — es ist traurig zu sagen — wenn nicht alle, so doch die Mehrzahl durch Kugeln aus den Gewehrläufen ihrer Kameraden. Offiziere und Mannschaften, in Folge des unausgesetzten Wach dienstes überangestrengt und nervös, verlieren die für jedes Feuer gefecht unerläßliche Ruhe. Bewegt sich in der Nacht ein Blatt, schleicht sich ein Thier vorbei, sofort erkrochen die Schüsse, eS wird mit einer Munitionsverschwendung ohne Gleichen gear beitet. „Unerträglich werden die Zustände durch die Rohheit und Rücksichtslosigkeit, die das militärische Vorgehen namentlich gegen über den Deutschen kennzeichnet. Der Beginn des Bombarde ments war auf Mittwoch, den 15. März, nachmittags 1 Uhr, angesetzt. Eine Benachrichtigung der Deutschen schien für gänz lich überflüssig gehalten zu werden. Der deutsche Generalkonsul wartet noch heute auf die offizielle Mittheilung vom Beginn des Bombardements; dem Kommandanten S. M. S. „Falke" wurde sie eine Viertelstunde nach Eröffnung des Feuers durch einen Offizier der „Philadelphia" überbracht. Bei dieser Ueber- stürzung war eS für die zahlreichen, in der Umgebung der Stadt wohnenden Weißen ganz unmöglich, Sicherheitsmaßregeln für ihre Person zu treffen. Sie wurden erst gewahr, um was es sich handelte, als sie dos Platzen der Granaten in ihrer Nähe vernahmen. Einem wahren Zufall ist eS zu verdanken, daß kein seit Sommer 1898 von einer Tagalen-Äbtheilung eingeschlosfen wird. Diese Spanier zu entsetzen, sollte jene Expedition über den JsthmuS, der die Laguna de Bay von der Südsee trennt, nach dem Küstenort Binangonan Vordringen und von dort längs der ganzer Besitz ist verwüstet," alles Transportable geplündert, Geld, Küste nach Baler marschiren. Ein Blick auf die Karte lehrt goldene Uhr, Gewehre, alles ist fort; ich besitze zur Zeit nur schon, daß der ganze Plan leichtfertig entworfen war, einen Anzug. Vielleicht steht jetzt nicht einmal mehr mein Haus, denn die Wasserscheide wird von einem Gebirgszuge gebildet, Ich werde arm wie Hiob aus der Affaire hervorgehen. Wer ent- der den „Krieg im Hinterhalt" begünstigt. Die Leichtfertigkeit schädigt mich? Der englische Konsul Ernest G. B. Maxse hat mit und Selbstüberschätzung, welche die philippinische Politik und eigener Hand Gewehre und Patronen an die Tanu-Partei ver- Kriegführung der Amerikaner kennzeichnen, zeigte sich auch hier, theilt. Vom militärischen Standpunkte auS haben sich die Eng- Die Kundschafter führten die amerikanische Truppe in einen länder und Amerikaner furchtbar blamirt. Mataafa hat trotz des Hinterhalt. Telegramme philippinischen Ursprungs sagen, Bombardements bis jetzt nur 2 Todte und sechs Verwundete, daß das amerikanische Corps völlig vernichtet wurde, während Da sie nicht wagen die Mataafa-Leute im Busch anzugreifen, so die offiziellen Berichte DeweyS nur von mehreren Todten und halten sie nur den Strand besetzt und insultiren die Deutschen. Verwundeten sprechen. Jedenfalls aber war die Niederlage be- Heute (23. März) Nachmittags begaben sich Korvetten-Kapitän deutend, denn die Amerikaner fanden es für angezeigt, Santa Schönfelder und Stabsarzt Martini an Land, um sich von Cruz und alle Küstenorte der Laguna de Bay zu räumen, um Matasele nach Matantu zu begeben. An den englischen Linien die Pasig-Linie zu behaupten. So stehen die Amerikaner mehr angelangt ließ der Posten die Herren nicht durch, weshalb oder minder dort, wo sie Anfang Februar nach der Eröffnung Kapitän Schönfelder bat, einen Mann zu Leutnant Cave, dem der Feindseligkeiten standen. Sie hatten in einem neunwöchent- englischen Höchstkommandirenden an Land, zu schicken und Konsens lichen Feldzug von den 100000 Quadrat-Kilometern, welche die zum Passiren einzuholen. Cave ließ darauf sagen, die deutschen Insel Luzon zählt, nicht mehr als vierhundert in Besitz nehmen Offiziere sollten per Boot fahren, wenn sie nach Matantu wollten, können, und dies bei Aufbietung einer Truppenmacht von Der deutsche Kommandant fuhr darauf an Bord der „Porpoise" Weißer an Leib und Leben Schaden genommen hat. In Vaitele, einer Kokospalmenpflanzung der deutschen Handels- und Plan- tagen-Gesellschaft, schlugen am Nachmittag des 15. März sechs Granaten rings ums Haus ein. Eine schlug durchs Dach der Veranda und riß ein mächtiges Loch in den Fuß boden. Eine Minute vorher hatte der Vorsteher der Pflanzung, Herr Tiedemann, mit einem Aufseher gerade an jener Stelle gestanden, wo daS Geschoß geplatzt war. „Am selben Nachmittag warf man drei Bomben auf den südlich von Apia belegenen Vaiaberg, wo die französische Mission eine Schule von Eingeborenenkindern unterhält. Auch hier war es nicht das Verdienst der Kommandanten, sondern das Walten einer gütigen Vorsehung, daß nicht unschuldiges Blut vergossen wurde. Am 16. d. M. platzte eine Granate, die von der „Philadelphia" über die Häuser hinweggefeuert werden sollte, zu früh. Ein 12 Pfund schweres Stück wurde ins deutsche Konsulatsgebäude geschleudert, durchschlug die Reeling der Veranda, die Doppelwand des Speisezimmers und den Glas- und Porzellanschrank; ein Bild größter Verwüstung bot sich dem Auge. Die Veranda ist der am meisten benutzte Theil des KonsulatsgebäudeS, nur ausnahmsweise ist sie leer. „AuS einem ganzen Stadttheil sind die Weißen auSgewiesen worden. Am 18. März wurde dieser Stadttheil und daS da hinter liegende Terrain von einer englisch-amerikanischen LandungS- truppe, vereint mit etwa einhundert Mann der Mataafa feind lichen Partei, unter dem Befehl des Kommandanten des eng lischen Kriegsschiffes „Porpoise", Kapitän Sturdee, der Seele dieser heldenhaften militärischen Unternehmungen, abgesucht. Die Abtheilung landete in dem Stadttheil Matantu vor dem Hause eines wohlhabenden französischen Kaufmanns. Einige Schützensalven, die ohne Ziel abgefeuert wurden, bildeten die Einleitung. Die Tanuleute besetzten sodann das Haus des Franzosen, schlugen unter den Augen der englischen Offiziere die Thüren und Fenster ein und raubten aus dem Store, was in der Eile mitgenommen werden konnte. Sodann erfolgte eine ergebnißlose Absuchung deS Geländes nach den zahlreichen Mataafakriegern, mit denen die überhitzte Phantasie eines Sturdee die Gegend bevölkert hatte. Am Abend lehrte Held Sturdee heim, zwar ohne feindliche Köpw, aber in dem für einen Träger der Civilisation befriedigenden Bewußtsein, das Eigenthum eines ruhigen Bürgers, der als Franzose deS kräftigen Schutzes eines Konsuls entrathen muß, demolirt und einige Dutzend Eingeboreneilhäuser dem Erdboden gleich gemacht zu haben. Herr Sturdee hat sich dahin geäußert, daß er überallhin in die Stadt Apia feuern lassen würde, wo ein Mataafamann sich blicken lasse, ohne Rücksicht darauf, ob dabei Weiße Schaden an Leben und Eigenthum nähmen. Bedenkt man, daß dieser Herr sich in einem Zustande von Ueberreizung befindet, in dem Hallucinationen an der Tagesordnung sind, so läßt sich der Grad von Gefahr ermessen, in dem Leben und Eigenthum der Weißen schweben. Sie führen ein Leben wie die Landstreicher. breit. Zur Feier deS Todestages Lord Beaconsfields (Benjamin DiSraeliS) veranstaltete die Primelnliga, wie herkömmlich, eine große unionistische Kundgebung in der Alberthalle zu London. Die riesige, 10 000 Personen fassende Halle war in allen ihren Räumen vollgepfropft. Der erste Lord des Schatzamtes, Balfour, schlug in seiner Festrede unter Anderem folgende Töne an: DaS Re ch selber stehe felsenfest auf zwei Grundpfeilern — hin- länglichen Wehrmitteln und gesunden Finanzen. EL werde allerseits eingeräumt, daß di« Flotle unter der Leitung GoschenS, die Armee unter der Führung Lord LanSdowneS und die allgemeine Reichswehr, außerhalb der Flotte und d«S HeereS, in der Gestalt von Befestigungen, Werften, Arsenalen, Sohlenstationen und Handelshäfen, niemals in der Geschichte de» Lande» in so vorgeschrittenem, ausgezeichnetem Zustand« gewesen ist wie jetzt, und daß England niemals so gut vorbereitet gewesen, um jeder Möglichkeit, die entstehen dürste, zu begegnen. „Während wir", so sagte der Lord, „vorbereitet sind, öffentlich zu verkündigen, nicht nur, daß unser großes nationales Interesse Frieden sei, und taß wir wünschen, jeden vernünftigen Versuch, die Börden nationaler Rüstungen zu erleichtern, zu unterstützen, sind wir doch in diesem Augenblick bereit, nationaler Gefahr, wenn sie entstehen sollte, die Stirne zu bieten, und in unserer Flotte und Arme« besitzen wir vielleicht eine so große Bürg schaft für unsere Sicherheit und für den Weltfrieden, wie sie nur denkbar möglich ist." Daß das britische Weltreich auch seine Achillesfersen besitzt, mag der Stolz der Briten allerdings zeitweilig im Hinblick auf das riesige Anwachsen seiner Flottenmacht vergessen. Denn dieses ist in der That gewaltig. Die Neubauten, die in den Jahren 1899 und 1900 vollendet, weitergebaut oder begonnen werden sollen, betragen nämlich im Ganzen 100 Schiffe und Fahrzeuge, und zwar 18 Schlachtschiffe, 14 Panzerkreuzer, 4 Kreuzer 1. Klasse, 4 Kreuzer 2. Klasse, 9 Kreuzer 3. Klasse (die Kreuzer sind sämmt- lich geschützt), 8 Slups und 4 Kanonenboote 1. Klasse, 1 könig liche Jacht, 36 Torpedobootzerstörern und 2 Torpedoboote. Das sind allerdings Ziffern, denen keine einzige andere Macht derzeit etwas auch nur annähernd Gleichwerthiges entgegenzusetzen ver mag. Indessen sollten unsere „Vettern" aus der anderen Seite des Kanals nicht übersehen, daß es auch Gruppirungen von See mächten geben könnte, denen gegenüber selbst die britische Riesen flotte einen schweren Stand hätte. Bereinigte Staaten. Von einem in Europa lebenden Vertrauensmann der Philippiner liegt folgende zusammenfaffende Darstellung der Vorgänge auf den Philippinen vor: Vor einigen Tagen kam den Amerikanern zu Ohren, daß die Umwohner von Manila sich in Masse erheben würden, um einen Vorstoß der Filipinos zu unterstützen, der den Zweck hatte, das Nordcorps der Amerikaner von Manila abzuschneiden. Dies gelang nicht, denn die Amerikaner konnten noch rechtzeitig den Rückzug nach Manila antreten, aber die Erhebung fand doch statt und 20000 bewaffnete Landleute beunruhigen seitdem die amerikanischen Linien, die immer mehr und mehr gegen Manila sich zurückziehen. Ebenso unglücklich waren die Amerikaner an dem See Laguna de Bay. Dort hatten sie unter Beihilfe der Kanonenboote sich deS wichtigen Ortes Santa Cruz bemächtigt. Durch diesen Sieg kühn gemacht, versuchten die Amerikaner eine Expedition über die Wasserscheide nach dem Stillen Ozean zu senden. Dort befindet sich eine Ortschaft Namens Baler, wo eine kleine spanische Truppe nebst Mönchen und Beamten schon zu schießen; bald daraus erschien ein amerikanischer Offizier, welcher beauftragt war, wegen des bedauerlichen und unabsicht lichen Unfalls mit dem Bemerken um Entschuldigung zu bitten, daß der Admiral „sich nicht auf seine Munition verlassen könne". Aus der Gegenproklamation Rose's gegen Kautz ist hervorzuheben, daß Rose's amtliche Erklärung sagt, die provisorische Regierung sei allen Bestimmungen des Berliner Vertrages auf das Gewissen hafteste gerecht geworden und daß die Vertreter der beiden anderen 40j000 Mann. Heute dürften von dem eroberten Gebiet 150 und beschwerte sich bei Kapitän Sturdee über Cave. Die Eng- ! , bis 200 Quadrat-Kilometer wieder an die Tagalen zurückgefallen länder erwarten ängstlich einen Angriff Mataafas, nach meinen Vielen ist untersagt, ihre Häuser zu betreten. Die Nächte bringen sein. Und dies bevor noch die eigentliche Regenzeit gekommen Informationen denkt derselbe jedoch nicht daran, die Offensive zu sie dicht gedrängt au Boro der Kriegsschiffe zu. war! Was wird geschehen, wenn die tropischen Regen jede ergreifen. ' ° ' — Die Filip pinos beherrschen auf Luzon 100000 Quadrat- Kilometer mit 3100000 Einwohnern. Die Bilanz fällt demnach zu Ungunsten der Amerikaner aus. Es ist eigenthümlich, daß unter solchen Umständen noch immer die Annexionisteilpartei in Washington sich behauptet, obwohl deren Politik dem amerikanischen Staate und Volke nur Unheil gebracht hat. Die Hoffnung, daß die Amerikaner durch Wieder anknüpfung an die alten glorreichen Ueberlieferungen des Sternen banners den Krieg durch einen Friedeusschluß beendigen, der in amerikanischen Tatarennachrichten entgegentreten, gleicher Weise dem Freiheitsdrange der Filipinos und den In- gemeldet: teressen der Union entgegenkommend sich zeigt, ist noch immer nicht eitel zu nennen, wenn gleich der vorherrschende Imperialis mus dagegen zu sprechen scheint. Siegt noch für eine Zeit der Einfluß der Annexionisten, so wird der Jingoismus doch an dem Felsen des praktischen Sinnes der Amerikaner endlich scheitern müssen, denn man kann doch unmöglich aunchmen, daß die Union dem Moloch des Chauvinismus die Geldsummen und das Blut opfern wird, die ein jahrelanger Krieg in jenen Inseln in jenem Klima erfordern. Die Filipinos sind auf Jahre hinaus vorbereitet den Befreiungskrieg zu führen. Aguinaldo hatte gehofft, daß eine Vermittelung -er mit Amerika befreundeten Mächte zum baldigen Frieden im einem dortigen Deutschen über dasvertrags widrige Interesse des Welthandels führen würde. Jetzt hat er diese Bombardement der Engländer und Amerikaner gebracht wird. Sogar den Konsularbcamten wird die Passage Hoffnung aufgegeben, sein Vertrauen nur auf Gott, die Waffen, eine vom 25. März dutirte Zuschrift, die für die Beurtheilung vielfach verwehrt, sodaß diese häufig in der unangenehmen Lage das Klima und den philippinischen Todcsmuth gestellt und sieht dieses Vorgehens von hoher Bedeutung ist. Wir entnehmen der- sind, die Schutzbefohlenen des Konsulats nicht so sicher und zu- mit solcher Zuversicht dem Siege entgegen, daß er Studien zur selben folgende Stellen: verlässig über etwaige, Leben und Eigenthum gefährdende Maß- Kanalifirung der Flüsse, zur Verbesserung der Wege u. dcrgl/m. „Die Wirren in Samoa haben in den letzten Tagen Zu- nahmen der Kriegsschiffe zu unterrichten, wie dies wünschenswertb anstelle» läßt stände herbeigeführt, die aller Gesittung und Humanität Hohn und völkerrechtlich ihre Pflicht wäre." Militärisch scheinen sich
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