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Ml) Tageblatt WMM W die MMm Md Wttschm BchSrdca z» firetderg Md vrim». »«raMwoMich« Lett««g: »«org »«rktzar^t. — —— SL Jahrgang. Inserat« werd« bi« vormittag U llhr 4 UHLdL^ W 74. Donnerstag, den 30. März. , "".^7L »«"LLLM 8,^ I t«"b. Der Gemeinderath zu Falkenberg hat beschlossen, den zwischen den Gärten und Feldern de« Hausbesitzers Anton Hillig in Falkenberg, der Henriette verw. Ludewig daselbst und de- PsarrlehnS zu ConradSdorf hindurchführenden Ktrchweg, Parzelle No. 884 deS Flurbuch- für Falkenberg, al» öffentlichen »eg einzuziehen. In Gemäßheit von 8 14 de- Wegebaugefetze- vom 12. Januar 1870 wird Solche- mit dem Bemerken hierdurch veröffentlicht, daß etwaige Widersprüche gegen diese Einziehung binnen 8 Wochen vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, bei der unterzeichneten König!. Amtshauptmannschast anzubringen und zu begründen sind. Freiberg, den 27. MLrz 1899. K-nigliche Amt-Hauptmannschaft. Unter den Viehbeständen in den Gehöften Eatafter Nr. 44 und 84 »U Erbt»borf ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. Freiberg, den 28. März 1899. Königliche «mt-hauptmannschaft. Konkursverfahren. Heber da- Vermögen der Bäckereigeschäftsinhaberin und Hausbesitzerin Anna Iba verehel Arnold geb. Lieber in Halsbrücke wird heute, am 2». «trz 1«VV, Vormittag» 10 Uhr, daS Konkursverfahren eröffnet. Der Kaufmann August Straubel allhier wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bi- zum 20. April 1898 bei dem Gerichte anzumelden. ES wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Bahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines GläubigerausschusseS und eintretenden Falles über die in Z 120 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände, ingleichen zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf Freitag, den 28. April 1899, «ormittaW lp Uhr,. vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 83, Termin anberaumt. Allen Personen, die eme zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an die Gemeinschuldnerin zu vcrab» .folgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für die sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bi- zum 22. April 1S99 Anzeige zu machen. Königliche» Amtsgericht zu Freiberg, «bth. L. Bekannt gemacht durch den Gerichtsschreiber: L. 6/S9 No. 2. Sekr. Alvalsl. Bilanz der städtischen Sparkaffe za Brand am »1. Dezember 189« Gewinn- «nd Verlust-Rechnung. SaN 4) 17- 71 92024 09 09 Spareinlagen Reservefond Reingewinn 2228890 180166 13999 88439 1801 286 210 1836 Gezahlte Zinsen für erloschene Bücher Den Einlegern gutgeschriebene Zinsen Abschreibungen auf Effecten. . verwoltungSauswand: Steuern, MiethzinS pp. . . JnSgrmein Reingewinn 44 4V 61' II 92024 Branb, am 27. März 1899. Kassenbestand. . Hypotheken . . BürgschaftSdarlehne Lombarddarlehne Effecten. Zinsenreste. . . Inventar . . . Verläge. . . . Der «tabtgemriuverath. Bürgermeister. »apparb, Kasfir«. Zinsen von Hypotheken . , „ Bürgschaften . „ „ Lombarddarleh „ „ Effecten . . Sonstige Einnahmen . . Bekanntmachung Nachdem dos Königliche Ministerium des Innern die Neuerrichtung einer Gsmriubr« Sparkasse für WeigmannsVorf genehmigt, wird hierdurch bekannt gemacht, daß die Spar- kassen-Satzungen mit dem 1. April dieses Jahres in Kraft gesetzt werden. Eröffnet wird die Sparkasse Montag den 1. Mai dss. IS., das Geschäftszimmer befindet sich in dem hiesigen Gemeindeamt, expedirt wird jede Woche Montags in dec Zeit von 2 Uhr' bi- 7 Uhr Nachmittags. . - Spareinlagen werden mit 3, beziehentlich 3^/, Prozent verzinst. Als Kassirer ist, vor behältlich Genehmigung der Königlichen Amtshauptmannschaft, der Unterzeichnete gewählt worden. Weigmannsdorf, den 28. März 1899. Wer«!. G.-Bstd. II 2870556s 84' Vl»!»«». 4 50018 65 2280567 —— 25964 37 3390 6036 — 3258 81 1274 — 48 21 2370556 54 4 1335 30 71488 61 39 — 3682 68 1478 89 13999 61 H Paar wohnte in Deanery-Street und machte ein große- HauS. Der Prinz brachte einen Theil deS Jahres in London zu und war vielfach auf seinem Gute RieSnitz bei Frankfurt a. O. oder dem seines Bruders in Unterfranken. Seit einigen Monaten war er auS London verschwunden. Eine Anzeige, die in Londoner und Berliner Blättern erschien, machte die Thatsache offenbar: seine Rechtsanwälte ließen ihn suchen. Da tauchte er vor mehreren Wochen in Manila aus und bald wurde eS bekannt, daß «r EhrewAdjutant des Generals Miller war. Prinz Lud wig war ein großer stattlicher Mann, von jovialem Wesen und unter den amerikanischen Offizieren sehr beliebt. Sein tragisches Ende vor der Front erweckt allgemeine Theilnahme. Zum Verfahren gegen Prof. Delbrück wird noch nachträglich bekannt, daß die mündliche Verhandlung vor dem DiSziplinarhose nahezu sechs Stunden gedauert hat, daß der An geschuldigte in Assistenz deS Rechtsanwalts Lisko persönlich er schienen war und die Anklage von dem Vortragenden Rath im Kultusministerium, Geh. Ober-Regierungsrath vr. Förster ver treten wurde. Das Disziplinargericht war in der vollen Besetzung von 11 Mitgliedern erschienen, während sonst zur Erledigungder Disziplinarsachen nur die Theilnahme von wenigstens sieben Mit gliedern mit Einschluß des Vorsitzenden gesetzlich vorgeschrieben ist. Der Disziplinarhof hat in Uebereinstimmung mit der Auf fassung der Anklage angenommen, daß der Angeschuldigte durch die Form seiner Kritik sich eines Dienstvergehens schuldig ge macht habe, und lediglich aus dem Grunde, weil die Verfehlung in der wenn auch alles Maß überschreitenden Form beruhe, hat der Gerichtshof unter Abstandnahme von der beantragten Straf versetzung auf einen Verweis und eine Geldstrafe von 500 Mk. erkannt. Wie ein Berliner Blatt hört, hat der Gerichtshof die Strafversetzung von Universitätslehrern in gleicher Weise wie bei den übrigen unmittelbaren Staatsbeamten rechtlich zwar für zu lässig, im vorliegenden Falle aber für „zu hart" erachtet. Wegen des Abschlusses der Militärstrafprozeß-Ordnung, die bekanntlich gegen den Willen des bayerischen CentrumS im Reichstage zu Stande gekommen ist, hat nun in der Kammer zu München das Centrum den ersten Vorstoß gegen die bayerische Regierung geführt. Im Reichstag schon hatte sich der bayerische Centrumsflügel durch den Abg. Schädler gegen die Vorlage er klärt, weil in derselben das bayerische Reservatrecht nicht gewahrt sei (!), und blieb dabei, obwohl der bayerische Gesandte und Bundesrathsbevollmächtigte Graf v. Lerchcnfeld im Plenum des Reichstag- erklärt hatte, daß das bayerische Reservatrecht im Entwurf gewahrt worden ist und daß Bayern erhält, waS es verlangen muß, wie auch eine ev. spätere Aenderung nicht ohne eine neue Vereinbarung mit Bayern vorgenommen werden könne. Im Plenum der bayerischen Kammer soll nun die klerikale Demonstration — mehr ist eS nicht — erneuert werden. Man wird im übrigen Deutschland den prinzipiellen Standpunkt des bayerische» CentrumS nach Gebühr würdigen, ebenso wie man di« „deutschfreundliche" Thätigkeit der Hintermänner de- CentrumS Politische Umschau. Freiberg, den 29. März. Der „Reichs-Anz." veröffentlicht ein Gesetz betr. die KriedenSpräsenzstärke deS Veutfchen ReichSheereS, ein Gesetz betr. die Abänderungen d«S Reichsmilitärgesetzes, ein Gesetz betr. die Feststellung deS Reichshaushaltsetats für daS Rechnungsjahr 1899, ein Gesetz betreffend die Aufnahme einer Anleihe für die Zwecke der Verwaltungen des Reichsheeres, der Marine und der Reichs eisenbahnen, ein Gesetz wegen Verwendung der Ucberschüsse an Reichseinnahmen zur Schuldentilgung und ein Gesetz betreffend die Feststellung deS Haushaltsetats für die Schutzgebiete für daS Rechnungsjahr 1899. Die Zahl der preußischen Orden und Ehrenzeichen, die während deS Jahres 1898 verliehen sind, übersteigt die bisher höchste Zahl der Vorjahre sehr beträchtlich. Sie beträgt 9185 gegen 7786 im Jahre 1897, 7578 im Jahre 1896, 7038 im Jahre 1895, 6204 im Jahre 1894 und 5177 im Jahre 1890. Der Schwarze Adlerorden ist neunmal, der Rothe Adlerorden 2823 (im Vorjahre 2665) mal verliehen worden. Der Kronen- orden gelangte 1957 (1899) mal zur Verleihung, der Hohen- zollernsche HauSorden 557 mal gegen 534 mal im Vorjahre, das Allgemeine Ehrenzeichen in Gold 237 (208) mal, das Allgemeine Ehrenzeichen in Silber 2776 (in den Vorjahren 2187, 1991 und 1733) mal. Die Zahl der ausländischen Orden und Ehrenzeichen, zu deren Annahme der Kaiser Genehmigung ertheilt hat, war wesentlich geringer als in den Vorjahren; sie betrug nur 1849 hegen 2612 im Jahre 1897, 2229 im Jahre 1896 und 2085 im Jahre 1895. Von den Orden entfallen 1205 (im Vorjahre 1285) auf deutsch« 574 (1125) auf sonstige europäische und 161 (208) tuf außereuropäisch« Staaten. An dem Rückgang gegen das Vorjahr sind vornehmlich die russischen Orden betheiligt, deren nur 142 verliehen sind gegen 452 im Jahre 1897. Den Grafen titel erhielt 1898 nur der Gesandte in Athen Freiherr v. Pleffen. Geadelt sind 1898 nur drei Personen gegen acht im Jahre 1897 und 35 im Jahre 1896. Nach dem „Hamb. Korr." soll in russischen Regierungskreisen die Absicht bestehen, die Einfuhr von Silber nach Rußland nnt einem hohen Zoll zu belegen und den Zoll aui Silberwaaren zu erhöhen. Deutschland, da- an dieser Einfuhr stark betheiligt ist, würde dadurch in erster Linie getroffen werden. Durch den deutsch-russischen Handelsvertrag ist die Zollfreiheit bezw. der be stehende Zoll auf Silber und Silberwaaren nicht gebunden. Ueber den Prinzen Ludwig zu Löwenstein-Wertheim- Freudenberg, der bei Manila im Gefecht auf amerikanischer Seite gefallen ist, wird noch Folgendes mitgetheilt: Prinz Ludwig war am 19. Juli 1864 zu Kreuzwertheim als jüngster Sohn des Fürsten Wilhelm geboren und vermählte sich am 15. Mai 1897 zu London mit der gleichaltrigen Lady Anne Savile, Tochter des Earl os Mexborough und semer Frau, geb. Raphael. T« Heirath machte damals in London großes Aussehen. DaS im Reichsland und in Posen und Oberschlesien nach vollem Werth zu schätzen weiß. Die Herren liefern zwar nur „schätzbare- Material" zur geschichtlichen Entwickelung deS Vaterlandes im Innern, denn für partikularistische und antideutsche Strömungen ist die Zeit der Erfolge vorüber, aber unvergessen müssen solche Dinge doch bleiben. Ein berbeS Urtheil über den Rationalcharakter der; Nankees fällt in der „Münch. Allg. Ztg." ein New-Forker Gewährsmann. Man betrachtet in Nordamerika die Abberufung des deutschen Admirals von Diederichs als eine DeSavouirung desselben und als eine Bestätigung der Hongkonger Hetzlügen. Und man sagt und schreibt darüber: „Da Deutschland durch die Enthebung des Admirals stillschweigend zugesteht, daß er gegen Adimral Dewey in Manila intriguirt hat, so werden auch die anderen sogenannten Hetzberichte die Wahrheit geschildert haben. Ebenso wird es sich m^ Samoa verhalten." Von dem Stand punkt der in der auswärtigen Politik gänzlich unbewanderten und von der Presse bereits verhetzten Massen in Nordamerika ist diese Folgerung vollständig logisch. Sie sagen : Wer sich unschuldig fühlt, braucht sich nicht zurückzuziehen. „Ich hebe," so fährt jener Gewährsmann dann fort, „dies Einzelereigniß besonders hervor, weil es klar beweist, daß es sich in keinem Fall lohnt, Republiken gegenüber sich nachgiebig zu zeigen. Republiken sind natur nothwendig undankbare und unzuverlässige Verbündete, weil in ihrem internen Leben zu viele Sonderinteressen vorwalten und die Exekutivgewalt keine stabile ist. Bon Fall zu Fall hängt Alles von der Gunst der Massen ab. Zu diesen auch in der idealistischen Republik obwaltenden natürlichen Verhältnisse» gesellt sich hier zu Lande noch die Erscheinung, daß die ameriks- nische Geldgier den Geist der Unabhängigkeit, der Unparteilichkeit (kairne88) und der Gerechtigkeit zurückgedrängt hat. Die heutige» Amerikaner, mit denen das Ausland zu rechnen hat, sind nutzt mehr die Amerikaner von wenigen Dekaden zurück. Dre „Smartneß", Geld zu verdienen und andere Leute um- Ohr zu hauen, hat sich über die Maßen breit gemacht. Diese Aenderung im amerikanischen Nationalcharakter wird leider im AuSlande noch nicht genügend gewürdigt. Die hohen Charaktereigenschaften, die ein Washington besaß, südliche Galanterie, RechtSUebe, Edel- muth, Hilfsbereitschaft, seine Umgangsformen, Alle» da» scheint hier zu Lande mit der Niederlage der Südstaaten für immer zu Grunde gegangen zu sein. Der heutige Nationalcharaktrr ist eben ein Vermächtnis; aus dem Bürgerkrieg; mit diesem Charakter muß Jeder, der mit uns in Berührung kommt, rechnen. Deutschland namentlich, welcher unS Deutsch-Amerikanern näher am Herzen steht wie irgend ein anderes Land und mit welchem wir Alle am liebsten immer in Frieden leben möchten, sollte da- nie ver gessen. Den Nationalcharakter der nächsten Generation werden nunmehr der spanisch-amerikanische Krieg und seine Folgen be stimmen. — DaS ist in wenigen ungeschminkten Worten die wirkliche Lage." Vom Terrori-mu- i» Arbeiterkreise« wird au- Doms dorf folgender fast unglaubliche Fall berichtet: In vorige»