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ALK! 1«SS k«1ä Vtq. ü - — Hdrt. am Obrrstärke, buch. u. birk. Klötzer von fichtene Unterstärke, 18—37 7-12 11-15 Echleishölzer „ Röbrhölzer „ Derbstattgen Donnerstag, 53 3339 7148 360 16208 Aaierii, werde» bt» Bsrmm» rngenommen. Vreit für di» öoaltz» »»»erdalb d«4 Landqertcht«be,'r» Eriaxi»» iedr» vockmi», Ab-»d« >/.8 ldrfürdea »»der« Lay. »reib virneljLdrlüb dM. bb Afg, pv»i«o»atlit 1 Mi. bO -fg. ». «mmcm»llüd7bW-. Forftrentamt Frauenftetn, am 30. Januar ^9. v»a Lln«Iei»»u. — bl. Jahr,»»». —!7 Freitag, den S. Februar, j Tageblatt AmtNiia» M die MMki Md MMei Bedördca za Freiberg all» Braud. ver<mt«ortti»« L-Uung: G<-r- V»rth«,dt. Auktion. Freitag, den I. Februar 189V Nachmittag» '/,8 Uhr soll 1 braune Stute, 1 Suh, 1 starrer Kastenwagen und 1 fahrbare Dreschmaschine mit Gövel versteigert werden. Versammlungsort: Gaudig » Gasthof auf Haltestelle Frankenstein. Fretverg, den 1. Februar 1899. Sekr. D B Auktion in Ober-Lichtenberg. Montag, den 6. Februar 18VS, Mittag» 12 Uhr werden in der Flach»- schwingerei daselbst 106 Ctr. geb. Heu, 15*/, Ctr. Grummet, 8 Ctr. Schüttstroh, 40'/, Ctr. Roggenstroh, 58 Ctr. Hajerstroh, 1 Fuder Haserspreu, 177'/, Ctr. Kartoffeln, 1 Düngerhaufen, 1 Jauchenpumpe, 2 Paar Crnteleitern, Möbel pp. unwiderruflich versteigert. Freiberg, den 2. Februar 1899. Sekr. Nauerskerrrer, G -V. Lie Wafferftener nnf AaA 4. Vierteljahr 1898 ist bei Vermeidung der Zwangsvollstreckung urmmehr spätesten! bi» zum 11. Februar 1VVS an die Gas- und wafserwerl»-«affe zu bejahten. Freiberg, am 81. Januar 1899. Ler Etadtraih. vr. Mllr. Hopfenstangen - Versteigerung. Im Gasthof zu Bienenmühle sollen Mittwoch, den 15. Februar 1899, von Mittag» 1S Uhr an, folgende auf den nachgenannten Revieren des königlich Sächsischen Forstbezirks Bärenfel» be reits aufdereitete bez. noch zur Aufbereitung gelangenden Hopfenstangen unter den vor dem Bietungstermine bekannt zu gebenden Bedingungen meistbielend verkauft werden. E» kommen zum «usgebot: g 7 am Frauensteiner Revier: 870 Hdrt., als: 1 KO Hdrt., 80 Hdrt^130 HM., Davon 40 Hdrt. fertig, '/. vom Rest b>S Mal, Ium, '/, Ende Augus Kohversteigerung auf Borstendorfer Staatsforstrevier Mee»' Gasthof,« Vorstendorf. den 9. Februar 1»99, Vormittags 9 Uhr» ' , 9—39 am Obrrstärke, Lik Lchwerivstag im Reichstag. nd. Berlin, den 1. Februar. Für einen Schwerinstag waren die Verhandlungen deS Reichstags sowohl qualitativ wie quantitativ heute etwas auS- giebig gerathen. Nahezu sechs Stunden brauchte das Haus dazu, um sich über dir Mängel des Wahlrecht! zu unterhalten, nachdem eS sich vorher noch kurz über daS Ajylrecht der Schweiz ereifert hatte. Auf dieses entfernte Gebiet gelangte die Debatte, als bei der heute zunächst aus der Tagesordnung stehenden dritten Lesung deS Jesultenantrags des CentrumS Abg. Rickert (fr. Vp.) de» Abg. vr. Lieber aus seine am vorigen Schwcrinstag gemachte Bemerkung hinwies, daß „in der Schweiz Königs- und Jrauen- mörder frei Herumliesen". Diese Aeußerung könne als eine Be leidigung des Schweizer Volkes onfgkfaßt werden. Nachdem Abg. vr. Lieber kurz erklärte, daß ihm dies fern gelegen habe, fand der Abg. Limburg-Stirum (k.) darin eine Gelegenheit, daS Asylrecht der Schweiz als eine Gefahr hinzustcllen. Der Abg. Bebel trat dem konservativen Redner entgegen, ihn erinnernd, daß schon Genoffen des Herrn Grafen von diesem Asylrecht Ge brauch gemacht haben, und vielleicht noch einmal freudig davon Gebrauch machen werden. Nach einigen Bemerkungen derAbgg. Rickert (fr. Vgg.) und Sattler (natlib.) wurde der Antrag des CentrumS mit den freisinnigen und konservativen Neben- anträgen mit großer Mehrheit angenommen. Die Anträge der Abgg. vr. Bachem und Münch-Ferber betr. Reduktion de! Zolles für Roh-Seide wurde hierauf in dritter Lesung ohne Diskussion angenommen. Das Haus trat alsdann in die Berathung des Antrages Rickert u. Gen. betr. eine Sicherung de! Wahlgeheimnisses durch Couvert! für die Stimm zettel und durch Abgabe des Stimmzettels im abgeschlossenen Raume. Der Antrag ist bereits im vorigen Jahre eingehend berathen worden, ohne daß der BundeSrath ihn berücksichtigt hätte. Wie wenig Aussichten aus Berücksichtigung dem Anträge in diesem Jahre seitens deS Bundesrathes in Aussicht stehe», konnte man daraus ermessen, daß kein Vertreter dieser Körper schaft im Hause anwesend war, was von verschiedenen Rednern scharf gerügt wurde; am schärfsten vom Centrumsabgeordneten Dasbach, der sich über dieses Fernbleiben so sehr erregte, daß er sich einen Ordnungsruf zuzog. ES ist selbstverständlich, daß ein Thema wie das heute zur Berathung gestandene, den verschiedenen Parteien Gelegenheit gegeben hat, ihre Herzen im weitgehendsten Sinne aus^uschütte». Mit de», Wahlrecht ist man im Reichshause auf keiner Seite zufrieden: Die Linke und das Centrum will es erweitern, die Rechte schmälern. Aus diesem Umstande heraus vertrete» auch die verschiedenen Parteien ihren Standpnnkt; hierzu kam noch, daß die Wahlzeit noch überall in frischester Erinnerung ist und die Akten der Wahlproteste noch zum größten Theile unverrichtet im Schooße der Wahlprüfungs kommission schlummern. So konnte auch nach dieser Richtung hin jeder Redner mit einem großen Fascikel von Begebnissen aufwarten, die danach angethan waren, den zur Diskussion stehenden Antrag zu unterstützen. Besonders Herr Auer (soz.) machte von dieser Gelegenheit in einstündiger Red« ausgiebigen Gebrauch; und in einer beinahe Davon 40 Hdrt. fertig, */. vom Nest RS Mm, ^uu^ -"gust^ Rastauer Revier: 190 Hdrt., als: 60 Hdrt., 60 Hdrt, 70 Hdrt., V »L" -° -o ««»>«»! « »»-<', -us "w iE. l" Hb«, Die Ersteher haben, soweit ihnen nicht ein Holzkaufgelder-Krcdit i Königlichen Forstrrntamte eröffnet ist, im Berskigeru^stermine eine sich jn Wert^ Gefammtwerthes vom Erstandenen in baarem Alde (Deut>che ^chswLh g) Ein» papieren (Deutsche Rr.chSanleihen, Königl. Sächs. oder KSmgl. Preuß. Staatspapit«) ,ur «in» noch schärfer» Tonart als man e» von sozialdemokratischer Seite gewöhnt ist, zog der Abg. DaSbach (Ctr.) gegen Herrn v. S»u m m (Rp.) und die im Wahlkreise Neunkirchen nach seiner Auffassung au-geübten Wahlbceinflussungen zu Felde, die der Angegriffene zurückzuweisrn bemüht war. Mit Ausnahme der Rechten, die Antisemiten von dieser ausgenommen, traten sämmtliche Parteien für den Antrag Rickert rin und erklärten unumwunden, namentlich thaten dies mit besonderer Betonung die Crutrumsreduer, daß sie niemals zugeben würden, daß au dem allgemeinen und geheimen Wahlrecht gerüttelt werde. Um 6 Uhr wurde ein Vertagungsantrag abgclehnt. Eine große Anzahl von Abgeordneten kam noch zu Worte und erledigten diese in kurzen Bemerkungen die gegenseitig wie ein Geschoßhagcl herumschwirrenden Angriffe. Ter Antrag wurde hierauf gegen die Stimmen der beiden konservativen Parteien und der Reichspartei in erster Lesung angenommen. Die unmittelbar hierauf vorgenommene zweite Lesung führte ohne Debatte zu demselben Ergebiuß. Um '/,7 Uhr schloß die Sitzung. Morgen finden, deS katholischen Feiertage» wegen, keine Berathungen statt. auszusprechen, da- ist der einzige Grund, we-halb ich auf die Anfrage deS Herrn Rickert antworte. Abg. Gras Limburg-Stirum (kons.):. Die heutigen Aeußerungen de» Herrn Rickert stimmen wieder ganz überein mit dem Eindruck, den wir von seiner ganzen politischen Auffassung haben. Vergleichen Sie doch damit daS rücksichtslose Vorgehen anderer Länder. Fällt eS etwa irgend Jemanden in anderen Parlamenten, wenn Deutschland angegriffen wird, für Deutschland cmzutrelen. Aehnliche» wie heute haben wir ja erst neulich erlebt gegenüber Dänemark. Das halten die Herren links für national! So etwas, wie bei un! von jener Seite, kommt in der ganzen Welt nicht weiter vor. Abg. Bebel (soz.): Wa» ist denn der Grund der Aufregung in der Scheizer Presse? Herr Lieber hat in einer wie mir scheint sehr erregten Weise, die ja von seinem Standpunkte au- berechtigt sein niag, von der Schweiz gesprochen als von einem Lande, in welchem Frauen- und Königsmörder gezüchtet würden. (Lebhafter Widerspruch im Centrum.) Nun gut, also von einem Laude, in dem sich solche Mörder frei herumtreiben können. DaS ist aber nicht wahr. Ein Frauen- oder KönigSmörder, der heute nach der Schweiz käme, würde sofort ausgewiesen werden. Al im Herbste das Attentat aus die Kaiserin von Oesterreich — übrigens in der Schweiz da- erste politische Attentat — erfolgte, da herrschte in der Schweiz einmüthige Empörung. Der Kaffer von Oesterreich hat das nachher selber anerkannt. Gegenüber dieser Thatfache mußte Herrn Lieber- Aeußerung nothwendiger» weise Erregung Hervorrufen. Daß daS Asylrecht der Schweiz dem Grafem Limburg «in Dorn im Auge ist, das ist ja klar. Er würde ander- denken, wenn er selber einmal in die Lage käme, von dem Asylrecht Gebrauch zu machen. (Heiterke t.) Redner erinnert dem Grafen Limburg dann noch besonder- daran, wie daS Asylrecht der Schweiz auch dem Herzoge von Braunschweig, dem Grafen Arnim, ferner auch Sprößlingen der Bourbonen und Orleanisten zu gute gekommen sei. Abg. Rickert: Ich kann nur bedauern, wie Graf Limburg auch diese Gelegenheit wieder benutzt, um seinen überreizten Nationalismus kuudzugeben und uns Mangel an nationaler Ge sinnung vorzuwerfen. Ich finde leinen parlamentarischen Aus druck, um diese Verdächtigungen nach Gebühr zurückzuweisen. Wenn er daS für national hält, haltlose Beschuldigungen an politische Gegner zu richten, so bedauere ich ihn. Graf Limburg sollte sich vielmehr freuen, daß ich Herrn Lieber Gelegenheit ge geben habe, seinen neulichen Aeußerungen das Verletzende M nehme,,. E,n schweizerisches Blatt hat gesagt, jene Aeußerung?» se.en .m deutschen Reichstage nur aus Haß gegen die Schweiz und "'eil es nothwendig ist, das festzustellen, deshalb glaubte ich gerade national zu handeln, als heute interpellirte. Einer großen Nation steht Ikn nicht zu beleidigen. Ich glaub« also, Deutschland heut« einen Dienst erwiesen zu haben. Diejenige die der Graf Limburg betreibe, überlasst ich gültig er gegen uns sagt, ist mir ganz gleich- -- lieber wiederholt, daß er Rickert sehr dankbar sei für seine Anregung. Ich habe, so schließt Redner, nur notorische 2320 „ Reisslängen „ 2—5 „ ,, Freitag, den 10. Februar 1899, Vormittags 9 Uhr. 4 rw buch. Nutzkuüppel, 9 rm h. u. 3,5 rm w. Brennscheite, 52 rw h u. 100 rw w. «reu» knüppel, 23 rm h. u. 130,5 rw w. Aeste, 489 rw ficht. Stöcke. In den Durchforstungen Abth. 7, 10, 13, 14, 25 bi! 27, 80, 81, 34, 40, 43, einzeln in Abth 6, 8, 10, 11, 17, 29, 83 und auf den Stockholzschlägeu Abth. 15, 21, 29. Kgl. Forstrevierverwaltung Borstenvorf u. Kg». Forftrentamt Augustusburg, am 23. Januar 1899. Ikelinelinls. (I Lichtstärke des Leuchtgases Ser städtischen Gasanstalt im Monat Januar 1899 gemessen an einem Normalargandbrenner bei einem Gasverbrauch von 150 Liter pro Stunde: 15,8 Normalkerze« Mittel aus 19 Messungen. Freiberg, den 1. Februar 1899. (gez.) Bergrath vr. VI». LrlinrÄ, Professor. Im Einzelnen wird noch berichtet: Bei der dritten Berathung der Anträge (Gesetzentwürfe) Hompesch, betreffend Aufhebung deS Jesuitengesetzes, sowie Rickert und Limburg-Stirum, betreffend Aushebung nur des 8 2 bemerkt Abg. Schädler: DaS Centrum ist nicht gesonnen, jetzt noch in dritter Lesung eine Debatte anzuregen. Wir hoffen, daß daS HauS bereit sein wird, mit diesen Ueberreslen auS bitterer Zeit aufzuräumen. Abg Rickert (sreis. Ver.): Man hat sich in der Schweiz auf geregt über eine Aeußerung, die der Abg. Lieber bei der erste» Lesung gcthan hat. Deutschland ist mit der Schweiz durch Gesüble der Freundschajt so verbunden, daß ich glaube, dies hier zur Sprache bringen zu müssen. Ich bin überzeugt, es ist Herrn Lieber nicht im Entferntesten eingefallen, die Schweiz beleidigen zu wollen. Ich wollte ihm aber doch Gelegenheit geben, sich darüber auszusprechen. Abg. Lieber (Cent.): Ich danke Herrn Rickert, daß er mir Gelegenheit giebt, ausdrücklich zu bestätigen, worüber wohl indem ganze» Reichstage Niemand im Zweifel war, daß cs mir fern gelegen hat, das schweizerische Volk zu beleidigen. Ich hatte bloß beabsichtigt, einen etwaigen Hmweis auf die Schweiz als Vorbild für das Afylrecht in einem Augenblicke, wo wir noch alle unter dem Eindrücke eines furchtbare», in der Schweiz begangenen Verbrechens standen, zurückznweisen. Aber ich finde es doch — ich will sagen: belästigend, wenn solche Empfindlichkeiten in Schweizer Agenzen Einfluß nehmen wollen auf die Gesetzgebung in unserem Deutschen Reich. Man hätte in der Schweiz vielleicht ein Recht zu solchen Aeußerungen gehabt, wenn ich die Schweizer Regierung hätte beleidigen wollen. Aber dann wäre sicher auch unser Herr Präsident eingeschritten. Da er dies nicht gethan hat, so ha den auch die Schweizer Blätter kein Recht, in unsere Ver- handlungsfreiheit hier einzugreifen. Das Schweizer Volk steht mir viel zu hoch, um es hier beleidigen zu wollen. Dies hier