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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 22.02.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-02-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189902229
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18990222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18990222
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-02
- Tag 1899-02-22
-
Monat
1899-02
-
Jahr
1899
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 22.02.1899
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ISS» MO» wegen größerer Bauten längere e Rückgang in der Besucherzahl Im Jahre 1896 blieb daS Bad Zusammen 1960 4156 8867 8950 6738 81474 30195 12030 9287 (je 5 Pfg.) 1896: 2251 2r/,Mon.) yreiberger An,tiger und Tageblatt. Sekte S. — LS. Aebrvar Zeit geschlossen, daher der geringe Rückgang in der Besucherzahl gegenüber 1895. Zum Bade gehören gegenwärtig 18 Auskleide- zellen, ein Neinigungsraum mit den verschiedenartigsten Douchen, ein Warte» und AbkühlungSraum. Für nächste Zeit steht eine Verbesserung des schadhaft gewordenen Schwimmbassins bevor, da beabsichtigt wird, in solches einen Moniermantel (mit 1500 Mark veranschlagt) einzubringen. — Neben dem Schwimmbade besteht seit 15. Oktober 1896 noch daS VolkSbad, welche» gleichfalls während des ganzen Jahres offen gehalten wird. Auch hier sind Douche- und Wartezimmer vorgesehen. Der Preis der Badekarte beträgt hier nur 5 Pfg., überdies ist den Schülern und Schülerinnen der hiesigen Bürger» und Volksschulen vom 5. Schul« jahre ab Gelegenheit geboten, unter Aufsicht eines Lehrers bez. einer Badefrau, welche Beide deS Schwimmens kundig sind, das Die Gesammtzahl der Badenden im Gegen Entgelt Der Rückgang im Jahre 1898 gegenüber 1897 ist lediglich aus eine geringere Benutzung der unentgeltlichen Badegelegenheit zu- rückzusühren, weil viele Volks- und Bürgerschüler es vorziehen, die Bäder gegen das festgesetzte geringe Entgelt zu benutzen, namentlich seit der Preisherabsetzung für Schüler im Schwimm bade. Dagegen ist die Benutzung des Volksbades gegen Entgelt — wie ersichtlich — im Steigen begriffen, welches erfreulicher Weise zeither auch im lausenden Jahre zu beobachten gewesen ist. ES ist wünschenswerth, daß die steigende Benutzung der Bäder auch künftig anhalten und von der gebotenen außerordentlich billigen Badegelegenheit, insbesondere auch seitens unserer Arbeiter bevölkerung, ein immer ausgiebigerer Gebrauch gemacht werden möchte. — Die Verwaltung deS JohanniShospitalS läßt gegenwärtig nicht allein an der Kasernenstraße, sondern auch an derSchennen- traße sogenannte Johannisgärten anlegen. DaS dort diesen Zwecken nutzbar gemachte Areal ist kleiner als der Komplex am Lazareth. ES ist in 26 Gärten eingetheilt, von denen jeder etwa 100 Quadratmeter umfaßt. Auch nach diesen Gärten besteht leb» hafte Nachfrage. — Circus Coriy Althoff wurde heute Dienstag früh mittelst SonderzugeS von Dresden nach Chemnitz-Kappel befördert. Der Sonderzug, welcher Freiberg 3 Uhr 51 Atm früh passirte, führte 4 Requisitenwagen, 7 Pserdewagen, 2 Personenwagen. Die Beförderungskosten betrugen ca. 653 Mark. — Ueber das Meteor, welches man am Sonntag Abend hier und anderwärts beobachtet hat, schreibt man dem „CH. T.": Das Meteor kam als normale Sternschnuppe aus dem Stern bilde der Zwillinge, zwischen Castor und Pollux, heraus, ging über Mars hinweg, immer größer werdend, und zerplatzte schließ lich, nachdem es die scheinbare Größe einer Faust erreicht hatte, aus dem Viertelwege vor Procyar, im weiten Umkreise ein zartes grünes Licht verbreitend. Das Zerplatzen war so deutlich, daß ich jeden Augenblick das Krachen wahrnehmen zu müssen glaubte. Die Erscheinung, welche am besten mit den bei Feuerwerken üb lichen Leuchtkugeln, die, auf dem Kulminationspunkt angelangt, unter Ausstrahlung eines farbigen Lichtes zerspringen, zu ver gleichen ist, dauerte drei Sekunden. — Vorzeitige» Frühlingswetter, wie wir es in den letzten Wochen hatten, gab eS schon einmal in diesem Jahrhundert und zwar im Jahr« 18S4. Ein 92 Jahre alter Winzer erzählt do« „M. T.", damals sei überhaupt kern »int«: gewesen, nur Bad zu bestimmten Zeiten unentgeltlich zu benutzen. Für die dadurch entstehenden Kosten sind aus der Schulkaffe alljährlich 1300 Mk. und von 1899 ab 1500 Mk. zur Verfügung gestellt. Volksvade betrug: Unentgeltlich Zusammen Schüler Schülerinnen 1897: 18494 1898: 14170 sprichwörtlich geworden. Im Palast der Faubourg Saint-HonorS ! richtete sie ein Atelier ein, in dem sie täglich mit ihren Freund- ! innen für arme Kinder Kleidungsstücke anfertigte. Au der Poli» ! tischen Thätigkeit ihres Gemahls soll sie mehr als einmal persön- i lich einschneidenden Antheil genommen haben. Frau GrSvy war ' ganz anderer Art. Nichts war ihr so lästig wie daS Empfangen ! von Gästen im Glosse oder das Erwidern von Besuchen. Am i glücklichsten fühlte sie sich im Kreise ihrer Familie, am häuslichen 1 Herd. Dies mag wohl hauptsächlich darin seinen Grund gehabt haben, daß sie ihre jungen Jahre in strengster Zurückgezogenheit verlebt hatte. Ihr Vater, ein Lohgerber namens Fraisse in ! Narbonne, starb frühzeitig und hinterließ seine Familie in recht 1 dürftigen Verhältnissen. Die Hinterbliebenen siedelten nach Paris ! über, wo sie den damaligen Studenten Grsvy kennen lernten, 1 der zwei Jahre später als junger Advokat Frl. Fraisse als Frau ' heimführte. Die erst kürzlich verstorbene Frau Carnot, eine ! äußerst intelligente Dame, war wieder für Prunk und Geselligkeit i eingenommen. Sie gab große Soirven, sah gern Besuch zum , Diner bei sich, und hat öfters erklärt, daß die Kosten, die der l Präsident dem Lande verursachte, auf diese Weise wieder dem ! Lande zu Gute kämen. Frau Carnot liebte leidenschaftlich die Musik und, da sie etwas schwer hörte, mußte man ihr in der Oper eine besondere Loge dicht an der Bühne einräumen. Die ' Sitzungen der Akademie besuchte sie häufig. Wie ein Meteor tauchte Mme. Casimir-Psrier im Elysse auf und man weiß von ihr nur, daß sie eine sehr distinguirte, lustige, junge Frau war. Wäre eS ihr vergönnt gewesen, länger die Herrin im Präsidenten- palaiS zu spielen, so hätte in dessen Räumen wohl öfter- manch schöne- Fest stattgefunden. Wie Frau Grävy, die Tochter eines Lohgerbers, so liebte Frau Faure, die Gattin d«S ehemaligen GeroereibesitzerS, ebenfalls die Zurückgezogenheit. Die Pflichten der Repräsentation, die gerade „am Hofe" des auf strenge Etikette haltenden, eben verstorbenen Präsidenten nicht gering waren, über nahm dafür gern ihre geistig "sehr regsame Tochter Lucie, die auch Uhren Vater oft merklich beeinflußt haben soll. Außer Frau Faure leben noch zwei der Präsidentinnen Frankreichs: die Herzogin von Magenta und Frau Casimir-Psrier. Griechenland. Die Wahlen zur Deputirtrnkammer haben am Sonntag ohne Zwischenfall stattgefunden. In RegierungS- kreisen wird versichert, daß die RegicrungSkandidaten gute Er- solge gehabt haben. Die Delijannisten haben allgemein eine Niederlage erlitten und werden in der neuen Kammer wahrschein lich nicht mehr als 90 Sitze erhalten. DelijanniS wurde in Gortyna als einziger der dort aufgestelleten delijannistischen Kan didaten gewählt. In Athen, wo DragumiS und drei andere Triku- pisten, sowie ZaimiS, Negris und voraussichtlich auch Ralli ge wählt sind, fiel die ganze delijannistische Liste mit SmolenSki durch. In Korfu wurden der Führer der Trikupisten Theotokis und sämmtliche dort aufgestellten Kandidaten dieser Partei ge wählt; man glaubt, daß diese in einer Stärke von etwa 120 Mann in der Kammer erscheinen wird^ Aegypten. Die Gemahlin deS Khedive ist gestern von einem Sohn entbunden worden. OertUches und Sächsisches. Freiberg, den 21. Februar. — An den» auf Ven 1. März fallenven Butztage find Konzerte und andere geräuschvolle, namentlich mit Musik begleitungen verbundene Vergnügungen an öffentlichen Orten, insbesondere Tanzbelustigungen, sowie Privatbälle, auch wenn diese in PrivathLusern oder in Lokalen geschloffener Gesellschaften abgehalten werden, ferner theatralische Vorstellungen und sonstige Schaustellungen, öffentliche Auf- und Umzüge, Vogel» und Scheibenschießen, sowie Schießübungen untersagt. Auch die Ab haltung öffentlicher Versammlungen aller Art, ingleichen die Versammlungen der Gemeindevertreter, sowie der Innungen und anderer Genossenschaften sind am Bußtage gänzlich verboten. Hierunter fallen auch Krankenkaffenversammlungen, Versamm lungen geselliger Vereinigungen und religiöse Versammlungen, sobald diese einen öffentlichen Charakter tragen. Am Vorabende deS Bußtages sind gleichfalls Tanzbelustigungen an öffentlichen Orten und die Abhaltung von PrivatbLllen, auch wenn dies« in PrivathLusern oder in Lokalen geschloffener Gesellschaften ab» gehalten werden, ferner die Veranstaltung von Konzertmusiken und anderen, namentlich der mit Musikbegleitung verbundenen geräuschvollen Vergnügungen an öffentlichen Orten nicht gestattet. Zu Theaterstücken, die am Vorabende des Bußtage- zur Auf führung kommen, sollen angemessene ernste Stücke gewählt werden und insbesondere soll die Ausführung von Possen und ungeeigneten Lustspielen unterbleiben. — Wie der „Pirn. Anz." hört, soll anläßlich der in Aussicht stehenden Neuorganisation der Artillerie des Feldheeres auch die seit lange geplante Verwendung von Schimmeln zur Bespannung allgemein zur Durchführung gelangen. Der Grund dieser auf eingehenden Versuchen beruhenden Maßregel liegt einerseits in der hohen Leistungsfähigkeit der Schimmel, anderer» seit- darin, daß sie für die Kavallerie nicht gern verwendet werden, weil für die Einzelverwendung des Kavalleristen die Helle Farbe des Thieres unvortheilhast ist. — Gestern Montag hat an der deutschen BersuchS- . anstatt für Lederindustrie der 5. informatorische Kursus begonnen. An demselben nehmen Theil Offiziere, Ingenieure, Chemiker und Sattlermeister von den Artillerie-Werkstätten in Dresden, Deutz, Spandau, Straßburg und Danzig. — Ein Frantozwang für Postkarten besteht zur Zeit nicht mehr, obwohl in den meisten Fällen zweckmäßig eine Frankirung erfolgen wird. Werden Postkarten unfrankirt ab gesandt, so hat der Empfänger jetzt nur 10 Pfennig Porto zu zahlen, nicht wie früher 20 Pfennig (für unfrankirte Briefe). Unsrankirte Karten gehören heute allerdings zu den Curiositäten, aber man kann doch auf der Reise oder nach Postschluß um eine 5 Pfennig-Marke wohl in Verlegenheit sein. — In neuerer Zeit ist eS vorgekommen, daß Trinkwasser- Brunnen in den Kellern der zu erbauenden Häuser und in so großer Nähe der Abortgruben angelegt worden sind, daß eine gesundheitsgefährliche Verunreinigung des Brunnens herbeigesührt wurde. Deshalb ordnet die König!. Amtshauptmannschast Frei berg im Hinblick auf die beginnende Bauzeit an, daß bei allen künftig einzureichenden Zeichnungen zu Wohngebäuden auf den Lageplänen gleichzeitig die geplante Brunnenanlage mit einzu zeichnen ist. Wird die Neuanlage eines Brunnens nicht beab sichtigt, so ist anzugeben, wo dav Trinkwasser für die Haus bewohner entnommen werden soll. — Zürn DomdiakonuS gewählt wurde am Sonntag Herr Pastor Förstemann io Königswalde mit 5 Stimmen; die übrigen 4 Stimmen erhielt Herr Pastor Schaarschmidt in Zvschwitz bei Zwenkau i. S. -77 »ie »UmgMtgAsarme« de» deutsche« »stte»". Der sozialdemokratische Abgeordnete Heine hat m einer Berliner einige große Stürme im Januar hätte» verschiedenen Schade» gemacht und besonder» in dem Naffouthale arg gewüthet. Dw darauf folgende Wärme habe Alle» mit Gewalt hervorgelnist und End« Februar hätten bereit» die Bäume geblüht. Zu Pfingst«» gab eS reife Kirschen. Da ein Nachtfrost in jruem Jahre mch» eintrat, so gerieth die Obst- u»d Getreideernte in schönster Wersts und mancher Besitzer hatte Noth, den Erntesegen unterzubnngen. Dasselbe war auch mit der Weinernte der Fall. Zwei Stöckle gaben eine Butte voll Trauben und vielfach mangelte eS an Ge fäßen, um den Most unterzubringe». GS »rar aber nicht mir viel, e» war auch ein sehr guter Wein gewachsen. — Im Verlag de» „Oesterreichischen GesundheitSratheS" i» Wien ist jetzt unter dem Titel Diätetische ätüch« eine Samm lung von sechs Borträgen erschienen, welche von Frau Anna Scholta im hiesigen Naturheilverein gehalten wurden. Die kleine Schrift ist jedoch keineswegs eine Rekapitulation weitschweifig« VortagSmaterie, sondern vielmehr ein ausgezeichneter Leitfaden für diätetischen Kochunterricht, gewissermaßen ein Kochbuch im «leine», in dem der Versuch gemacht ist, eine Reform der Krankenkost und insbesondere d«S gesundheitlichen Kochen» anzuregen. I» zusammengedrängter Kürze werden zahlreiche Winke gegeben über Kochen und über die Kochkunst. Die Hausfrauen werde» da» Schriftchen mit großem Interesse lesen. — Zu dem Frauenstein«« Naubanfall erläßt d« Untersuchungsrichter beim königlichen Landgericht Freiberg, Herr Landrichter Schicker», folgende Aufforderung: Der Gutsbesitzer Hermann Richter in Hartmannsdorf steht in dringendstem Ver dachte, am 20. Januar abends gegen '/,7 Uhr auf der Straße von Frauenstein nach Kleinbobntzsch dem Händler Hauptvogü einen erheblichen Geldbetrag geraubt zu haben. Ich bitte Jed««, der weitere Verdachtsgründe angeben kann, insbesondere Richter'« zwischen V. und '/«7 Uhr inner- oder außerhalb der Stadt hat gehen oder laufen sehen, die» sofort dem Unterzeichnete» oder dem nächsten Gendarm schriftlich oder mündlich zu melden. Der Untersuchungsrichter beim Königl. Landgericht. Schickert. — Wie Vie So,talvemokratie gege« di« Geeicht« hetzt. Die sozialdemokratische Verhetzung unserer GerichtSbehSrden geschieht ganz systematisch und e» ist hohe Zeit, daß diesem zer setzenden Treiben Einhalt geboten wird. So verzeichnet der „Vorwärts" daS UrtheildesBautzenerLandgericht», wodurch zwei Schneider wegen versuchter Nöthigung, Bedrohung und Beleidigung mit je einem Monat Gefängniß bestraft worden sind, unter der Rubrik „ZuchthauSkurS in Sachs««". Man wird also „Genoffen" gar nicht mehr bestrafe» dürfe»! BeachtenSwerth ist aber folgende Bemerkung, di« daS sozial demokratische Tentralorgan an diese- Urtheil knüpft: „Die An» geklagten bestritten solche Aeußerungen aber und der Vertheidiger war der Ansicht, daß der Beweis nicht zweifellos erbracht wäre. DaS Gericht war aber anderer Meinung". Hier soll also den „Vorwärt»"-Lesern die Meinung beigebracht werden, der Gerichts hof habe Schuldlose verurtheilt. Ist denn aber bei RechtSsprüchen icmalS der Widerspruch der Angeklagten oder die Ansicht der Vertheidiger maßgebend gewesen? In diesem Falle würde e» überhaupt niemals zu Verurtheilungen kommen. Der „Vorwärts" beweist aber durch wiche Auslassungen, daß er eS aus ein« all gemeine Herabsetzung der Gerichte abgesehen hat und da» darf aus keinen Fall geduldet werden. -s- BerthelSVorf, 21. Febr. Am Sonntag veranstaltete der Verein Gemächlichkeit einen Familienabend m Bellmanns Gasthof. Derselbe bestand in Tanz, komischen Vorträgen und Szenen und verlief in der angenehmsten Weise. — Die hiesige freiwillige Feuerwehr hält nächsten Sonntag ihr erstes Winter kränzchen im Gasthof „zum Deutschen Adler" ab. o»« Weigmannsvorf, 19. Februar. In der am Freitag stattgefundenen GemeinderathSsitzung wurde der bisherige Gemeindevorstand Herr Ferdinand Fritzsche, welcher schon 24 Jahre dieses Amt zum Besten der Gemeinde verwaltet und dessen Wahl schon im Voraus als gesichert galt, einstimmig wiedergewählt. Ebenso vereinigte bei der Wahl deS Gemeinde- ältesteu Herr Bauunternehmer Arnold alle Stimmen auf sich. Im Anschluß hieran wurde für die am 1. April d. I. hier zu eröffnende Gemeindesparkaffe Herr Gemeindevorstand Fritzsch« als Kassirer, die Herren Gutsbesitzer Arthur Schröter, Schmiede meister Kaden und Schulkaffenverwalter Felber als Ausschuß mitglieder gewählt. >( Eulcndorf, 20. Februar. Die Vermuthung, daß Vie Scheune des Gutsbesitzers Glöckner auf böswillige Weise durch einen Slovaken in Brand gesteckt worden sei, hat sich nicht be stätigt. Der in dieser Sache in Haft gebrachte Slovake ist bald wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Er und noch zwei andere Slowaken hatten sich allerdings am Tage nach dem Brand« sehr verdächtig gemacht. Sie suchten sich der ihr bevorstehenden Haft durch die Flucht zu entziehen, indem sie ihre Blechwaaren im Stiche ließen. Der eine von ihnen ist bis heute noch nicht zurückgekehrt. Er trieb sich vor einigen Tagen in ernem in der Nähe von Riechberg gelegenen Holze herum. Bei der Ver nehmung stellte sich heraus, daß zwei der Slowaken keinen Hausirschein hatten. Vielleicht mag das der Grund zur Flucht resp. zum Fluchtversuche gewesen sein. Ueber die wirkliche Ent stehungsursache deS Brandes verlautet noch nicht». Die Stadt Frauenstein kann in diesem Jahre ein Jubiläum feiern. ES sind nunmehr 500 Jahre verflossen, daß Frauenstein Stadt geworden ist. Im Jahre 1399 wurde derselbe» daS Stadt- und Weichbildsrecht verliehen. Die Revierverwaltrrstelle auf Grillenburger Revier wurde dem zeitherigen Forstaffrssor auf Weißiger Revier Bührdel unter Ernennung desselben zum Oberförster übertragen. Die Vertrauensmänner deS Bundes der Landwirthe im 17. ländlichen LandtagSwahlkreise (WtlSvruff Nossen) haben ein stimmig beschlossen, die abermalige Kandidatur de» Herr» Guts besitzer Horst (bisheriger Vertreter) zu unterstützen. Ein großartiger Neubau, die König Albert-Passagr, geht demnächst in Dresden seiner Vollendung entgegen. Dieser Prachtbau, der an Stelle des alten Dresdener BankgebäudeS er richtet worden ist, eröffnet eine neue Verkehrsader zwischen Wils druffer- und Großer Brüderstraße und wird zur Entlastung deS enormen Verkehrs der ersteren wesentlich beitragen. Die Passage hat eine Tiefe von 51 Meter und enthält im Parterre 14 elegante Läden. Die Etagen, die ie ca. 900 Quadratmeter Flächenraum umfassen, sind mit allen Vortheilen der Neuzeit ausgerüstet und eignen sich für die verschiedensten und amsangreichsteu Unter nehmungen. Der Verbreiter der Nachricht, daß ein in Konkurs gerathener Gastwirth in Dresden seinen Gästen Pferdefleisch vorgesetzt habe, vermochte, als der Verein Dresdener Gastwirthe die An gelegenheit energisch weiter oerfolgte, keine Beweise kür keine Be hauptung zu erbringen. Derselbe mußte für einen wohlthätiae« Zweck einen namhaften Geldbetrag opfern, um die Angelegenheit auS der Welt zu ichaffew Mn« sächsische Heilstätte für Trunksüchtige b« Dresdner BezuMoereur g«geu de« Mißbrauch g-Pv-r Getränke Versammlung den deutschen Volkscharakter auf da» Schmählichste beleidigt. Er hat nämlich erklärt, di« Drohung „schlagt den Hund todt," die bei dem Löbtauer Ueberfall auSgestoßen wurde, sei die „Sprach« de» Volkes" und die RohheitS- verbrechen selbst, die „Genosse" Heine sogar al» entsetzliche bezeichnete, entsprächen den „Umgangsformen deS Volke»". DaS ist entschieden eine der ärgsten Beleidigungen deS deutsche» VolkscharakterS, die jemals ausgesprochen worden sind. Mag man in der Sozialdemokratie solche „Sprache" und solche „Umgangsformen" für „berechtigte Eigenthümlichkeiten" halten, so ist man im deutschen Volke entschieden anderer Ansicht. Bor dem Bestehen einer starken sozialdemokratischen Agitation waren ja auch die Rohheitsverbrechen seltener, Verrohungen der Jugendlichen kaum zu spüren. Jetzt wachsen unS diese Frücht- sozialdemokratischer „Umgangsformen" über den Kopf, und die sozialdemokratische Presse legt e» darauf an, auf dies« Weise immer weitere Volkskreise „aufzuklären und in eine Sprache und in Umgangsformen hineinzutreiben, die dem deutschen VolkS- charakter grundsätzlich fremd sind. „Genosse" Heine verlangt für daS Volk Richter, die diese „Sprache deS Volkes" und diese „UmgangSsormen" „kennen", er verlangt „Laienrichter", die daS „Voll", dem derartige „Umgangsformen" eigen sind, wählen soll. DaS könnte ein schöner Rechtszustand m de» deutschen Landen werden l — Unter den Einrichtungen, die in unserer Stadt in den letzten Jahren auf dem Gebiete der öffentlichen Gesundheitspflege entstanden sind, nehmen di« städtischen Schwimmhallen (Schwimmbad und Bolksbad) eine der ersten Stellen ein. In jüngster Zeit wurden dort manche praktischen Neuerungen ein- geführt, sodaß der Besuch der Bäder, der schon bisher erfreuliche Fortschritte aufwieS, in Zukunft jedenfalls eine weitere Steigerung erfahren wiA>. So wurde die Benutzung deS Schwimmbades dadurch wesentlich erleichtert, daß seit Oktober vorigen Jahres für Mitglieder deS Freiberger Schwimmvereins Couponhefte von 30 Coupon- für den ermäßigten Preis von 4 Mk. 50 Pf. lauf 4 Monate gültig) uud von 60 Coupons für 8 Mark (auf 8 Monate gültig) eingeführt find, daß ferner der Preis für ein Bad ohne Zelle für Militärpersonen (Mannschaften und Unteroffiziere von 20 aus 10 Pfg. herabgesetzt und auf Antrag deS SchulauSschuffeS der Preis derartiger Buden für Schüler und Schülerinnen der hiesigen Bürger- und einfachen Volksschulen von bisher 15 Pfg. auf gleichfalls 10 Pfg. ermäßigt wurde. DaS Schwimmbad zeigte seit seiner Eröffnung am 6. April 1893 unter Berücksichtigung deS UmstaüdeS, daß es früher nur für die Winter monate seit 1895 aber auf wiederholtes Ansuchen auS den be- theiligten Kreisen während des ganz«» JahreS offen gehalten wird, männliche, weibliche Badende zusammen 1893: 6758 1147 7905 1894: 11939 1662 18601 1895: 16792 1550 18342 1896: 15324 1739 17063 1897: 18716 1836 20552 1898: 19076 1814 20890
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