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MivergerAnzeia^ «nd Tageblatt AwtNIlM ILl Vie llnigMell Md Mtischcll BedSrdm M Fretters Md vrmd. Verantwortliche Leitung: Georg vurkharvt. N/» L^D» ! trllbewt jeden DoLrvwg Lb wd» '<,6 Ihr sür de» s/ Ins« rar« »erde« bi» vormittag tt Kyr I . /»o j anderen Lag. »ret« vierteljäbrlick 2 Ml. SS «sg. DitNstaa ÄSL 21 » angenommen. Vrei, für di« SvallMe 18 Psz. H es- zweimonaUi» 1Mt.bv->g. ». rMmonarIich7öVig. ^lllllll»»» ü Lutzerdalb de« Landgerichtsbezirk« 1ä Vig. h LWva Im Handelsregister für die Stadt Freiberg sind heute auf Folium 659 die Firma H. Fricke, HolzgeschSft, Freiberg i. Ta. in Freiberg, als ihre Inhaberin Frau Henriette Auguste verehel. Fricke, geb. lkvhler in Freiberg, und al» Prokurist Herr Karl Otto Fricke, Kaufmann in Dresden, eingetragen worden. Freiberg, am 28. Januar 1899. Königliche» Amtsgericht. Reg. V. 88/9S. Gentsch Stangen- uns BrcunholMrsteigcruug im Hospitatwalse. In der Schankwirthschaft Fernesiechen sollen Montag, den 6. Februar d. I. von früh v Nhr an: 4,80 Hundert fichtene Stangen von 4/6 am Unterstärke i «... - » „ o «s 106 Stück „ „ . 10/12 , / ^th. 5. 6. 7. 8. 16. 115 rm meist fichtene Brennscheite, Rollen und Zacken i 47 „ hartes u. w. Brennreisig e Abth. 1. 4. L. 6. 7. 8. 18. 16. 25,20 Weüenhundert weiches dergl. gegen Baarzahlung und unter den sonst vor Beginn der Versteigerung bekannt zu gebenden Bedingungen meistbietend verkauft werden. Freiberg, den 28. Januar 1899. Der Stadtrath. Dr 8«t»r«eiler. Fhrg. Kolz-Mrsteigerung aufdemFrauenfteinerStaatsforstrevierei Im Franke Aschen Gasthofe in Frauenstein sollen Montag, den 6. Februar dfs. IS. von vormittag» v Ubr an folgende im Frauensteiner Forstreviere in den Durchforstungen der Abth. 54, 82 und 89 aufbereitete Rutz- und Brennhölzer an die Meistbietenden versteigert werden, und »war: 11 h. u. 8732 w. Klötzer, 430 w. Stangenklötzer, 330 w. Derbstangen i. g. Länge, 7800 w. Reisslängen, */, rw h. u. 2*/, rm w. Nutzscheite, 4 rm w. Brennscheite, 4^/1 rm h. u. 120 n» w. Brrnnknüpprl, 2 rm h. u. 175 rw w. Aeste und 16^/, rm w. Stöcke (Abth. 27). Näheres ist auS den bei den Ortsbehörde» und in den Schankstätten der «nüiegenden Ort schaften aushängenden Plakaten zu ersehen. Köntgl. Forstrevterv-rwattung und König!. Forstrentamt Frauensteit», am 25. Januar 1899. »«I». vir»«,». Tie städtische Sparkasse Oederan nimmt stet» Spareinlage« in jeder Höhe bet S ev. 3'/,Verzinsung an. Expeditionszeit: 8—12 Uhr vor- und 2—5 Uhr nachmittag» au jedem Wetttage. Die Sparkasse expedirt auch schristlich. Aos dem Keilhstag. ab. Berlin, den 28. Januar. Die Fachmänner und Spezialisten hatten heute das Wort, und da» ist ja bekanntlich gleichbedeutend mit schwach besetztem Hause, leeren Tribünen und öder Stimmung im ganzen Haufe. Die einzigen, die dabei eine Art von Genugthuung empfinden, sind die Pressevertreter, die in ihrer angespannten Thätigkeit bei solcher Gelegenheit eine wohlthuende Herabminderung eintreten lassen, in der wohl im allgemeinen berechtigten Annahme, daß ihre Leser in ihrer überwiegenden Mehrzahl sich mehr für die allge meinen großen Fragen als für die kleinen Fachfragen interessiren. ReichSgesundheitsamt, Reichspatrntamt, Reichsoersicherungs- amt, Reichskanalamt und Physikalisch-Technische Reichsanstalt, das waren die Etatstitel, um die sich heute die Debatte drehte und mit deren unveränderter Genehmigung der Etat des Reichsamts ),» Innern, soweit er nicht der Budget-Kommission überwiesen worden ist, endlich erledigt wurde. Daß die Debatte über diese Dinge nicht sehr aufregend war, konnte man schon an dem Ver halten des Präsidiums sehen. Graf Ballcstrem schien eS nicht für nöthig zu halten, den Redner mit seiner gewohnten scharfen Aufmerksamkeit zu folgen, da bei dem Charakter dieser Debatte ein Wort, das zu einer der jetzt so beliebten präsidialen Rügen hätte Veranlassung geben können, fast undenkbar war; statt dessen unterhielt er sich damit, öfter als sonst seine Schnupftabaksdose zu ziehen, sie nach rechts und links den Schriftführern oder seinen Besuchern darzureichen, sich dann selbst zu bedienen und schließlich ein blutrothes Taschentuch von riesigen Dimensionen hervorzuholen, das fast einen spanischen Torendor zur Reizung des Stieres, sicherlich aber einer sozialdemokratischen Mai versammlung zur Drapirung der obligaten Lasjallbüste genügen könnte. Und Herr v. Frege war auch sichtlich bemüht, zur Ab wechselung und zur Aufheiterung der Versammlung beizutragen und erklärte nach einem Titel die Diskussion „nunmehro" sür ge- geschlossen. Die Debatte entwickelte sich zum großen Theil in Form eines Zwiegesprächs zwischen einzelnen Abgeordneten, die Beschwerden vorbrachten oder Anregungen gaben, und den Staatssekretär, der die nöthigen Auskünfte ertheilte. Den weiteren Ausbau der biologischen Abtheilung deS Gesundheitsamtes, den Dr. Müller- Sagan (fr. Vp.) wünschte, hält die Regierung namentlich im Interesse der Landwirthschaft auch für wichtig, sie ist aber noch nicht mit den Vorbereitungen fertig. Aus eine Anregung des vr. Böckel (antis.), Reichsmittel zur Bekämpfung der Tuberkulose flüssig zu machen, stellte Gras Posadowsky sich dem Reichstage in einer neuen Eigenschaft vor, nämlich als Vorsitzender des neulich gebildeten Centralkomitees zur Bekämpfung der Lungen schwindsucht; sogar ein internationaler Kongreß über diese Frage soll stattfinden, dem wir von Herzen mehr Erfolg wünschen, atS der Friedenskongreß voraussichtlich leider haben wird. Ueber den Schutz der Arbeiter in Bürsten- und Pinselsabriken, den Abg. Beckh (fr.Vg.) zur Sprache brachte, steht eine Verordnung bevor, die die Interessen der Arbeiter und Unternehmer wahren soll. Das Jmpsgesek soll nach dem Wunsche des Abg. Ende mann (natlib.) bestehen bleiben, und nur einige Aussührungs- bestimmungen werden abgeändert werben. Die reichsgesetzliche Regelung des Jrrenwesens sorderte unter Beibringung neuer Fälle willkürlicher Einsperrungen der Spezialist auf diesem Gebiete Lenzmann (fr. Vg.); die Aussührungsbestimmungen des Margarinegesetzes bemängelte v. Grand-Ry (Cent.); weitere Mittel zur Erkennung der Thierlrankheiten bei Viehseuchen wünschte v. Bernstorff (Welse) zur Verfügung gestellt; und ein Reichswohnungsgesetz zur Beseitigung der Mißstände auf diesem Gebiete sorderte Franken (natlib.). Beim Patentamt brachte Möller (natlib.) einige Beschwerden und Wünsche betr. Besserstellung der Beamten und Beschleunigung des Geschäftsganges vor, die jedoch als unberechtigt bezw. un erfüllbar bezeichnet wurden. Beim Titel Versicherungsamt ent spann sich diesmal keine neue sozialpolitische Debatte, nachdem die Sozialdemokraten vorher bereits alles hatten vorbringen können, wa» sie auch über diesen Punkt sagen wollten. Aber Herr Rösicke (lib.) sand doch noch etwa» Neues, er empfahl die Schaffung eines Reichsmuseums sür Unsallverhütungsvorrichtungrn und erzielte sür diese Idee aus allen Seiten des Hauses leb hafte Zustimmung, sogar bei Frhr. v. Stumm, der seine aus nahmsweise Uebereinstlmmung mit seinem kampflustigen Gegner sür eine »beneidenswerthe Lage" erklärte. Merkwürdiger Weise regte sich gerade hier im Innern des Staatssekretärs des Innern der frühere Reichsfchatzsekretär, aber seinem Bedenken wurde mit dem Hinweis darauf begegnet, daß die Großindustrie es sich zur Ehre rechnen würde, die nöthigen Modelle dem Museum gratis zu überweisen. Die Errichtung eine- solchen Museums würde namentlich für das Studium der Gewerbeaufsichtsbeamten von Bedeutung sein. Auf eine entsprechende Anfrage Rösickes er klärte Graf Posadowsky zwar die Revision des UnsallversicherungS- gesetzes für nöthig, zuvörderst wolle die Regierung aber daS endgiltige Schicksal der dem Reichstage vorliegenden Jnvaliden- versicherungsgesetznovelle abwarten. — Dre von Schmidt-Elberfeld (fr. Vg.) schon im vorigen Jahre und jetzt wieder angeregte Er richtung eines Matercalprüfungsamts bei der Physikalisch-Tech nischen Reichsanstalt ist über deu Standpunkt der Erwägungen noch nicht hinausgelangt. Der von dem Präsidenten nach debatteloser Erledigung der übrigen Kapitel des inneren Etats gemachte Vorschlag auf Ver tagung wurde von den noch anwesenden 20 Volksvertretern mit der gebührenden Heiterkeit ausgenommen. Montag wird eS beim Manneetat lebhafter werden. Politische Umschau. Freiberg, den 30. Januar. Deutschland, Die Verleihung des Schwarzen Adlerordens an den russischen Botschafter Grafen v. d. Osten-Sacken in Berlin wird von der „Köln. Zig." anscheinend hohe politische Bedeutung bcigelegt; sie bemerkt dazu: Die Verleihung des hohen Ordens vom Schwarzen Adler an den russischen Bot schafter Grafen v. d. Osten-Sacken in Berlin ist eine ganz besondere Auszeichnung für den verdienten Diplomaten, der von sich rühmen kann, mit deutscher Art und deutschem Wesen aufs Genaueste vertraut zu sein. Lange Jahre war er russischer Gesandter am bayerischen Hose, bis er Anfang Mai 1895 als Nachfolger des zum Gencralgouverneur von Warschau ernannten Grasen Schu walow als Vertreter des Zaren nach Berlin kam. Sehr häufig beehrt ihn der Kaiser, wenn er in Berlin ist, mit längerm Besuche, und bekannt ist, daß er durch sein großes diplomatisches Geschick nicht unwesentlich dazu bcigetragen hat, die guten und freund schaftlichen Beziehungen zu unserem östlichen Nachbarreiche immer mehr zu befestigen und zu vertiefen. Von den Botschaftern am Berliner Hofe besitzen nur noch die Vertreter Italiens und Oesterreich-Ungarns, Graf Lanza und Herr v. Szögyeny, diesen höchsten preußischen Orden, der ihnen im September 1897 bei Gelegenheit der damaligen Kaisermanöver verliehen worden ist. Wenn jetzt als dritter in ihrer Reihe der russische Botschafter hinzutritt, so ist das ein weiteres erfreuliches Zeichen der guten Nachbarbeziehungen, die zwischen dem Dreibund und Rußland bestehen. Einer ganz besonderen Huld seitens unseres Königs Albert erfreut sich der Staatssekretär von Bülow. Am Freitag verlieh der König dem Staatssekretär den goldenen Stern zum Großkreuz des Albrechtordens. Uebrigens zählt Herr von Bülow die gestimmten Potentaten Deutschlands zu seinen hohen Gönnern und ist es kein Wunder, daß man in eingeweihten Kreisen es als zweifellos ansieht, Herr von Bülow werde der Nachfolger des Reichskanzlers Fürst Hohenlohe im Amte sein, wenn dieser — wie behauptet wird — an seinem demnächstigen 80. Geburtstage sich definitiv aus dem offiziellen politischen Leben zurückziehen sollte. Fürst Herbert v. Bismarck, der den Charakter als General major erhalten hat, ist im Frühjahr 1870 beim 1. Gd.»Drag.»R. eingetreten und am 2. September 1870 zum Lieutenant befördert worden. Mit dem Eisernen Kreuz II. Kl. au» dem Feldzuge heimgekehrt, that er bis 1878 Dienst im Regiment, wurde dann zum Auswärtigen Amt kommandirt und 1876 btt seinem end- giltigen Ueberttitt zur diplomatischen Laufbahn ». 1. ». der Armee gestellt. 1878 wurde er am Geburtstage de» Kaiser» Pre«.- Lieuteuant, rückte am 11. Juni 1879 zum Rittmeister und a« 16. September 1884 nach seiner Ernennung zu« Gesandten j» Haag zum Major auf. Am 25. Februar 1889 wurde er außer der Reihenfolge zum Oberst-Lieutenant und 1895 am Geburtstage deS Kaisers zum charakterisirten Obersten befördert. Er war der älteste Kavalleriroberst der Armee, so daß seine Beförderung an sich nichts Auffällige» hat. Bonden in der Armee Dienst thuenden Obersten sind bereit» die au» Juni und Juli 1895 zu General- MajorS ausgerückt. Bei der Festtafel im Schlöffe zu Detmold au» Anlaß de» Geburtstages de» Kaiser» hielt S«. Erl. der Grafregent von Lippe folgende beacktenSwerthe Rede: „Ich habe Sie auch in diesem Jahre zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät deS deutschen Kaiser- an festlicher Tafel um mich vereinigt. Es ist für mich selbstverständlich, daß persönliche Erfahrungen noch so schmerzlicher Art, wie solche mir daS letztverfloffeue Jahr ge bracht hat und wie sie zu meinem tiessten Bedauern auch in der Oeffentlichkeit preisgegeben worden sind, nie und nimmermehr einen Einfluß ausüben können auf daS freudige Bekenutmß meiner Treue zu Kaiser und Reick. ReichSverdroffenheit und partikularistische Unterströmungen haben in meinem Hause und Herzen keine Stätte! In allen Schwierigkeiten und Kämpfen, welche meiner Regierung bereitet werden, bewahre ich festes, ruhiges Vertrauen aus Gott, pflichtgemäßes Festhalten an meinem Recht und unerschütterlichen Glauben an seinen Sieg. Ob diese» Recht noch durch einen Akt der Landesgesetzgebung ausdrücklich zu deklariren sei, ist für mich eine Sorge rein landesväterlicher Art. So wünschenswerth und ersprießlich es auch wohl für die endliche Beruhigung meine» Landes erscheinen dürfte, daS, waS längst in demselben als das Reckt meine» Hauses erkannt und bezeugt ist, gesetzlich festzulegen, so wenig bedarf meine Familie eines solchen gesetzgeberischen Aktes. Unser Recht von Gottes Gnaden steht auch ohne dies absolut fest und hat nach meinem Vertrauen seine stärkste Garantie im Bestand de» deutschen Reiches selbst. Soweit dieses Recht einer Anerkennung durch menschliche Autoritäten bedurfte, ist ihm solche reichlich zu Theil geworden. Völlig erschöpfend schon in dem hohen Schiedssprüche von 1897. Zugleich denke ich mit tiefer Ergriffenheit in diesem Augenblicke unseres Heimgegangenen, großen Bismarck, der mir wiederholt und gerade in den letzten Jahren seine feste Ueberzeugung von dem Rechte meines Hauses bestätigt hat. Endlich kann ich mit- theilen, daß erst vor wenigen Wochen noch eine der höchstangesehenen deutschen Juristenfakultäten, die der Universität Leipzig, in einem ausführlich begründeten wissenschaftlichen Gutachten ihre ein- müthige Rechtsüberzeugung dahin ausgesprochen hat, daß jede Anfechtung des Rechts meiner Söhne auf die Thronfolge rm Fürstenthum Lippe auS mehreren Gründen zu verwerfen sei, von denen jeder für sich statt genug wäre, diese Verwerfung allein zu tragen. Die Verwirklichung diese» von so vielen und hohen menschlichen Autoritäten anerkannten Rechtes lege ich getrost in GotteS Hand. Sollte mir aber auch die erhoffte Freude nicht mehr beschicken sein, seine allgemeine Anerkennung selbst zu er leben, so wird mich das nicht abhalten, mit voller landesväterlicher Liebe der Negierung meines Landes zu walten und in der BundeS- creue zu wetteifern mit allen Gliedern des deutschen Reiches. Wie ich hiernach alle Zeit meinem Volte ein Vorbild hingebender Vaterlandsliebe und unerschütterlicher Reichstreue W sein wünsche, so erhebe ich nunmehr das Glas und trinke auf das Wohl des deutschen Kaisers, dessen Regierung Gott alle Zeit segneu wolle. Se. Maj. der deutsche Kaiser lebe hoch!" Trotz des erfolgten Dementis tauchen die Meldungen von der beabsichtigten Fortverlegung der bisherigen Garnison aus Lippe-Detmold — ein Bataillon de» 55. Infanterie-