Suche löschen...
Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 08.05.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189805080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18980508
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18980508
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-05
- Tag 1898-05-08
-
Monat
1898-05
-
Jahr
1898
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 08.05.1898
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
105 Mreiverger Anzeiger und Tageblatt. Seite 4.-8. Mai und zwar unter der Anklage des unlauteren Wettbewerbs. F. hatte in verschiedenen Zeitungen unter Anwendung vonClichös, die eine Medaille vorstellten, seine Dienste angeboten. Auf der einen Seite derselben stand „Silberne Medaille", wahrend die andere das Bildniß Kaiser Wilhelms I. trug. Es stellte sich aber heraus, daß F. gar nicht im Besitze einer gewerblichen Aus zeichnung war. Nach seinen Angaben wollte er nur das Publikum aus die in seinem Besitze befindliche Medaille aufmerksam machen, die ihm Kaiser Wilhelm I. im Jahre 1871 verliehen hatte. Es war dies aber eine — Lebensrettungsmedaille und trug neben dem Bildniß König Friedrich Wilhelm III. die Aufschrift „Für Rettung aus Gefahr". Der Angeklagte wurde zu 150 Mk. Geld strafe oder 10 Tagen Gefängniß verurtheilt. Am frühen Morgen des 28. Februar d. I. fand man (wie s. Zt. berichtet) auf dem Wege zwischen Gröva und Riesa, im Straßengraben liegend, den polnischen Arbeiter Kawrat todt auf — Messerstiche im Kopf und Hals hatten seinem Leben ein Ende, gemacht. Der Entseelte war Tags zuvor init seinem Landsmann, dem gestern zu Dresden vor das Königliche Schwurgericht zu Dresden verwiesenen Arbeiter Peter Kaczmarek aus Sulmiercyrw, und dessen Geliebten von Riesa aus nach Gröda gegangen, um möchte ich säen, der zur Thierquälerei ausartet, sondern Einsicht, die Einsicht, daß die Sache nicht so bleiben kann, daß unter der furchtbar sich mehrenden Katzenplage aufgeräumt werden muß, soll unser Obst- und Gartenbau nicht indirekt darunter immer mehr leiden. Ich verneine durchaus nicht, daß die Katze im all gemeinen eine gute Mäusefängerin, ja daß sie unter gewissen Umständen kaum zu entbehren ist; im ganzen genommen balancirt aber ihr Nutzen mit dem durch sie angerichteten volkswirthschaft- lichen Schaden nicht mehr, zumal die Mäuseplage in Haus- und Landwirthschaft längst durch vorzügliche Fallen und anderweitige Mittel billig und oft nachdrücklicher bekämpft werden kann. Möge mein Mahnwort da einen Widerhall finde», wohin es gerichtet ist: im deutschen Volksherzen! Sonst wird cs im Winde verklingen!" — Erwähnt sei übrigens noch, daß laut Reichs gerichtsentscheidung die sich in den Gärten herumtreibenden, wildernden Katzen getödtet werden dürfen. — Offene Stellen für Militäranwärter. Für den 1. August wird vom Kadettenkorps ein Auswärter (Schlosser) ge sucht, Gehalt 700 Mk. und Dienstwohnung mit Deputat. Vom Finanzministerium werden im Laufe des Jahres vom 1. Juni ab, je zu den Monatsanfängen Grenzausseher gesucht, 1350 Mk. Gehalt und 120 Mk. Entschädigung für Dienstaufwand. Die Amtshauptmannschaft Meißen sucht für den 1. Juli einen Diä- tisten bei 2 Mk. Tagegeld; die Amtshauptmannschaft Leipzig sucht einen Diätisten unter denselben Bedingungen sofort. — Zu besetzen: die 5. ständige Lehrerstelle an der Stadt schule zu Nerchau. Kollator: die oberste Schulbehörde. Das Anfangsgehalt beträgt 1200 Mk. und steigt in 3 vierjährigen und 3 fünfjährigen Perioden jedesmal um 200 Mk. bis zum Maximum von 2400 Mk. Außerdem freie Wohnung oder 200 Mk. Wohnungsgeld für einen verheiratheten und 100 Mk. für einen unverheiratheten Lehrer. Bewerbungsgesuche sind unter Anschluß sämmtlicher Unterlagen bis zum 25. Mai bei dem K. Bezirksschulinspektor Pfütze in Grimma einzureichen; — sofort zu besetzen: die Hilfslehrerstelle am Rettungshause in Riesa. Bewerber, auch Kandidaten der Theologie, wollen Gesuche mit Zeugnissen bis zum 20. Mai bei dem K. Bezirksschulinspektor Schulrath Ur. Gelbe in Großenhain eiureichen. In Nossen erfolgte vorgestern die Uebernahme des Betriebes des Elektrizitätswerkes von Seiten der städtischen Vertretung. Den Stadtverordneten liegt ein Antrag zur Berathung vor, ein zweites Maschinenaggregnt von gleicher Stärke wie der vor handene als Reserve aufznstellen, weil, nachdem die Zahl der installirten Lampen auf über 1900 gestiegen ist, der Akkumulator nicht mehr als eine ausreichende Reserve dienen kann. Die Erhöhung der Getreidepreise wird auch in Dresden, wie man uns von dort schreibt, eine Vertheuerung des Brodes und der Backwaaren im Gefolge haben. .Gegenwärtig behalten allerdings noch zahlreiche Bäckermeister die alten Preise bei, weil sie noch billig eingekauftes Mehl verarbeiten, doch dürfte hierin bald eine Aenderung eintreten. Die Dresdener Bäckerinnung hat bis jetzt einen definitiven Beschluß in dieser Angelegenheit noch nicht gefaßt, doch wird dies in den nächsten Tagen geschehen, da die Preise für das Mehl immer höher steigen. Allgemein nimmt man an, daß die Brodpreise nnd die Preise für Backwaaren sich in der Höhe des Jahres 1891 tragen. Jedenfalls wird das Ge wicht der weißen Backwaaren um 10°/g vermindert, während die Brodpreise entsprechend erhöht werden sollen. Von einer Vereinigung monarchisch und national gesinnter Bürger ist als Reichstagskandidat für den 5. Wahlkreis Dresden-Altstadt Professor Ur. Weidenbach aufgestellt worden. Hierzu schreiben die „Dr. N.": „Die Wahl ist zweifellos eine sehr glückliche, da Prof. Ur. Weidenbach durch seine gemeinnützige Thätigkeit große Sympathien in der Bürgerschaft genießt. Prof. Weidenbach ist ein schlichter Mann von ehrlicher, gerader Gesinn ung, der das Herz auf dem rechten Fleck hat und in dem sich echt deutscher Idealismus mit praktischer Lebensanschauung in glücklichster Weise vereinigt finden. Mit besonderer Begeisterung wird seine Aufstellung in turnerischen Kreisen begrüßt werden, da er der langjährige, vielerprobte und tüchtige Leiter des All gemeinen Turnvereins ist. Prof. Weidenbach hat erklärt, für den Fall seiner Wahl im Reichstag der deutsch-konservativen Partei beizutreten." Im Spital der Thierärztlichen Hochschule zu Dresden verendete ein Pferd an Tollwuth. Ob das Thier von dem kürzlich in Leubnitz getödteten oder von einem anderen wuthkrankcu Hunde gebissen worden, ist noch nicht festgestcllt. Leider ist die Sektion des Pferdekadavers für einen der Professoren der Thier ärztlichen Hochschule insofern verhängnißvoll geworden, als sich derselbe dabei durch ein Knochensplitterchen eine Verletzung am Finger zugezogen hat. Nach sofort vorgenommener gründlicher Ausübung der an sich geringfügigen Wunde hat sich der Verletzte nach Wien begeben, um sich in dem dortigen Pasteurschen Institut impfen zu lassen. Dieser Fall führt, auch wenn er, wie zu hoffen steht, ohne schlimme Folgen verläuft, die ganze Furchtbarkeit der Seuche aufs Neue vor Augen. Unter den am Schulhausnenbau zu Connewitz bei Leipzig beschäftigten Zimmerern ist es zum Ausstand gekommen. Da sich einige der Streikenden Ausschreitungen gegen Arbeits willige zu Schulden kommen ließen, wurde eine Anzahl Aus ständige zu polizeilicher Verantwortung gezogen und vier von ihnen dem Gericht übergeben. In keiner letzten Sitzung beschäftigte sich das Stadtverord netenkollegium zu Chemnitz mit der Platzsrage für das König- Albert-Museum, für dessen Errichtung es bekanntlich 400 000 Mk. verwilligt hat. Gegen 4 Stimmen wurde die Rathsvorlage an genommen, dasjKönig-Albert-Museum auf dem Neustädter Markte zu errichten. Vor dem Schöffengericht zu Chemnitz stand vorgestern der Patentanwalt und Civilingenieur Paul Theodor Fabian von dort, in Konsumvereinen ein eigenthümlicheS Licht verbreitet. Die Verhältnisse in den sozialdemokratischen Konsumvereinen haben zu der Gründung deS Arbeitnehmerverbands geführt, aber eine wesentliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen ist nicht erzielt worden. Von besonderem Interesse war der auf der General versammlung erstattete Bericht über die Geschäfts- und Arbeits zeit in den Konsumvereinen, die sich von 61 bis zu 96 Stunden erstreckt. Die Sozialdemokratie, weche die Achtstundenarbeit als eine ihrer Hauptlehren verkündet, scheut sich in der Praxis als Arbeitnehmer also nicht, einen sechzehnstündigen Arbeitstag ein zuhalten. Am „Weltfeicrtag" begeisterten sich die Genoßen aufs Neue für den Grundsatz: Acht Stunden Arbeit, acht Stunden Erholung, acht Stunden Schlaf! Die sozialdemokratischen Lager halter steckten Fahnen mit der Ziffer 8 heraus, man hat aber nichts davon bemerkt, daß in sozaldemokratischen Betriäien der Achtstundentag eingeführt worden ist. Die Arbeiter und Ar beiterinnen mögen daraus ersehen, was von den Lehren ihrer Herren und Meister zu halten ist. — Schwindelgeschäfte. Die „Leipz. Ztg." giebt bekannt: Eine Baseler Firma, welche die Bezeichnung „Unionbank in Basel führt, hat Ende Januar und Februar d. I. eine Druckschrift: „Der Weg zum Reichthum" in etwa 200 000 Exemplaren von St. Ludwig aus nach dem Deutschen Reiche an Angehörige der verschiedensten Berufsstände versandt, um geschäftsunkundige Privatpersonen zu Börsenoperationen zu verleiten. In der ge nannten Zeit sind etwa 150000 Mk. theils als Kaufpreis für gewiße in der Druckschrift zu übermäßigem Preise angebotene Loose, theils als Deckung für die von der Unionbank empfohlenen Börsenspekulationen nach dem sogenannten Sicherheitssystem aus dem Deutschen Reiche über St. Ludwig an Vie Unionbank in Basel geflossen. Die von der Staatsanwaltschaft in Mülhausen im Elsaß angestellten Ermittelungen haben ergeben, daß es sich um ein Schwindelunternehmen handelt. Es ist deshalb die ge richtliche Voruntersuchung eröffnet worden, die sich gegen die sieben Gründergenoßen der Ban! richtet, insbesondere den Kauf mann Sylvester Seeger, angeblich aus Augsburg, und zwei in der Schweiz wegen Bankerotts mit Zuchthaus vorbestrafte Per sönlichkeiten, Heinrich Wurst und Eduard Wierz, die dem Unter nehmen zwar nicht mit ihrem Namen beigetreten sind, aber die eigentliche Leitung in der Hand hatten. Zur Charakterisirung der Unionbank dient, daß in der Broschüre „Der Weg zum Reich thum" das Kapital auf 12 650 000 Franken „limitirt" angegeben wird, während thatsächlich, wie im Laufe der Untersuchung fest gestellt wurde, von den Genossenschaftern bei der Gründung nur 7000 Franken eingezahlt worden sind. Die Bank ist inzwischen geschlossen worden, Direktor Seeger ist flüchtig und die übrigen Thcilhaber sind verhaftet. Da anscheinend die bezeichnete Bro schüre auch in Sachsen verbreitet wird, ist es angezeigt, nach drücklich davor zu warnen, mit der „Unionbank in Basel" in Verbindung zu treten. — Sie find va, die kleinen Sänger, die fröhliche liebe Vogelschaar, welch ein Konzert lassen sie ertönen, erhebend und brustschwellend für jeden Naturfreund. Aber welch ein Jammer und Elend erwartet Euch und Eurer kleinen Nachkommenschaft. Da giebt es ruchlose Menschen, welche Euch schon aus der Wander schaft auflauern, wegsangen, um Euch als Leckerbissen zu ver speisen. Seit Ihr endlich in der Heimath angekommen, beginnt Ihr Euer Häuschen zu bauen und Eure Nachkommenschaft durch überaus liebevolle Sorgfalt und Pflege groß zu ziehen, so trachten verrohte Buben und Raubthiere nach Eurem und Eurer Kinder Leben. Die Katzen sind dieblutdürstigsten Raub thiere der Vogelwelt. Mit welcher Schlauheit und Findig keit suchen sie die Vogelnester; kein einziges entgeht ihnen, das in ihrem Bereiche liegt. Wer ein einziges Mal gesehen hat, wie die Alten in Angst und Verzweifelung sehen müssen, wie das Katzenthier ihre Kleinen eins nach dem andern aus dem Neste holt, lebendig zerreißt nnd auffrißt, wie sie alle, die alten und die jungen, auS Todesangst schreien, der hat mit dem Katzenvieh abgeschloßen. Die Katzenfalle ist das wirksamste Mittel gegen solche umherschleichende blutdürstige Katzenthiere, wenn nicht das eigene Gejühl des Katzcnhätschlers selbst der Sache Einhalt ge bietet. Der Nutzen einer Katze wird ganz überschätzt; viele Menschen lügen sich denselben an. Einer Katze, welche Vogel gefressen hat, fällt es niemals ein, je eine Maus oder gar eine Ratte zu fangen; das besorgen auch die selbstthätigen Fallen und andere Mittel am aller entschiedcsten und mit sicherstem Er folge, wo dem Vorhandensein dieser schädlichen Thiere oder dem Auskommen derselben entgegengestrebt werden muß. Lassen wir Freiherr« v. Schilling, den großen Forscher in der Katzensrage, weiter sprechen. Er schreibt im Praktischen Rathgeber für Obst- und Gartenbau: Ein Appell ans deutsche Volksherz. „Der Früh ling ist erwacht. Ueberall grünts und blühts. Jetzt kommt die Zeit, in der dankbare Vogelherzen uns das vergelten möchten, was wir in harter Winterszeit an ihnen gethan; — gleich dankbar wollen sich jene zeigen, die mit Sehnsucht aus fernen Landen zu ihrem alten Lieblingsplätzchen, zur eigentlichen Heimath zurück- kchrten. Wie allerliebst, dem Treiben der Gartenvögelchen zu zuschauen, wie sie sich zur Gründung ihres kleinen Hausstandes nun kunstvolle Nester bauen oder sich wenigstens ein trauliches Heim in einer Asthöhle, Mauerlücke — im Nistkästchen einrichten. ! Leider bleibt der Mehrzahl der Gärten unsere liebliche Vogel- ' weit fern; nur verschüchtert ertönt da und dort der Schlag eines - weiterziehenden Sängers: Die meisten Gärten sind von ihren aufrichtigsten kleinen Freunden und Wohlthätern infolge schlimmster Erfahrungen gemieden — entvölkert und an ihrer Stelle macht sich von Jahr zu Jahr trotz allen Spritzens, Schüttelns, Schmierens, Lamentirens die fette Brut allen möglichen Unge ziefers breiter. Warum? fragen sich vielleicht Tausende von Gartenbesitzern. Sie bedenken nicht, daß sie und ihre Familie an den Mißerfolgen selbst schuld tragen: sie lassen mit wirklich naiver Kurzsichtigkeit die blutdürstigsten Verfolger und Mörder unserer Singvögel — die Katzen, ruhig in ihren Gärten, ja in ihren eigenen Häusern schalten und walten. Wer schon Gelegen heit gehabt, die wahrhast schamlose Blutgier der Hauskatze gegen die Insassen der Vogelnester, gerade zur Zeit, da Glück und Frieden auf den Blüthenbäumen des Frühlings zu wohnen scheint, zu beobachten, den muß es geradezu empören, daß so vortreffliche und wohlgemeinte Mahnrufe, wie die vorstehend erwähnten, bei manchen kein Verständniß finden können. Jedenfalls ist es an der Zeit, solche Mahnrufe aufzufrischen. Und solche vogelmordende Katzen sind nicht etwa arme, ausgehungerte Dachhasen, die aus Noth morden, sondern recht häufig wohlgenährte Exemplare, böhla bei Dahlen und um Errichtung eineS Haltepunktes nach Bedarf in Niederzwönitz. Auf die Klage des Abg. Leithold, es werde unnütz sein, viel zu Gunsten oder Ungunsten der Petitionen zu sagen, weil das Gesagte in zwei Jahren doch vergessen sein werde, bemerkt Referent Abg. Horst, die Deputation habe den Abgeordneten Gelegenheit zur Aussprache zu geben gewünscht, d<Wit diese ihren Wählern gegenüber gerechtfertigt dastehen und dieselben darauf Hinweisen, ihre Petitionen rechtzeitig einzureichen. In Verfolg eines Antrags des Abg. Leithold, den derselbe bei Berathung über den §11 desParochiallastengesetzes gestellt hatte, beschließt man, daß für den Fall der Annahme deS Finanzgesetzes § 11 des Parochiallastengesetzes in Zukunst bei Vertheilung der Schuldotation keine Anwendung zu finden habe. — Betreffs der Gesetzentwürfe über die Einführung einer all gemeinverbindlichen Schlachtvieh- und Fleischbeschau sowie über die staatliche Schlachtviehversicherung tritt die Zweite Kammer den von der Ersten Kämmer gefaßten abweichenden Beschlüßen bei. Abg. Sckubert-Enba bittet hierbei die Regierung, in der Ausführungsverordnung Klarheit über den Begriff Rind vieh jeden Alters zu schaffen. Im gewöhnlichen Leben verstehe man unter Rindvieh nur ausgewachsene Thiere, keine Kälber. — Die König Albert-Stiftung der sächsischen Feuer wehren ist der in der neuesten Nummer (19) der Sächsischen Feuerwehr-Zeitung enthaltenen 5. Quittung zu Folge bereits auf 10 646 Mk. 55 Psg. angewachsen. — Im Hinblick auf die noch immer häufige Wiederkehr von Verletzungen durch wuthkranke Thiere weist das „Dr. I." auf einen an sämmtlicde politische Landesbehörden gerichteten Erlaß des Kaiserl. und Königl. österreichisch-ungarischen Ministeriums des Innern vom 16. v. MtS. hin. Der Erlaß betrifft die rechtzeitige Zuweisung der von wuthkranken Thiere» verletzten Personen an die Lyßa-Schutzunpfiuigsanstalt in Wien nnd lautet: „Anläßlich eines vorgekommenen Falles, daß ein von einem wüthendcn Hunde gebissener Knabe aus Böhmen erst vier Wochen nach erfolgter Verletzung schon mit bedeutenden Symp tomen der Lyssa behaftet, über Weisung der politischen Be hörde »ach Wien in die Schutzimpfungsanstalt im Kaiser!, und Königl. Rudolph-Spitale gebracht wurde und daselbst nach wenigen Stunden der Lyßa erlegen ist, ohne daß an demselben eine Schutzimpfung mehr vorgenommen werden konnte, wird die politische Landesbehörde eingelnden, mit Beziehung aus die Kund machung des Kaiserl. und Königl. Statthalters in Niederösterreich vom 27. Juli 1894 betreffend die Eröffnung der staatlichen Schutzimpfungsanstalt gegen Wuth in der Kaiserl. und Königl. Krankenanstalt „Rudolpb-Stistung" allen unterstehenden Be hörden die geeigneten Weisungen zu ertheilen, damit die in dieser Kundmachung enthaltenen Belehrungen in entsprechender Weise Ml weitestgehenden Verbreitung gelangen und der antirabischen Behandlung bedürftige Individuen rechtzeitig derselben zugeführt werden." — Das Misfionsfeft deS EphoralvereinS für äutzere Mission soll nächsten Sonntag, 15. Mai, in Groß hartmannsdorf gefeiert werden. Für den Gottesdienst hat Herr Pastor Seyfert in Oberbobritzsch die Predigt zugesagt. In der dem Gottesdienst folgenden, im Gasthose stattfindenden Nach- versnmmlung wird Herr Missionssenior Handmann aus Leipzig sprechen. Ter Vorstand des Vereins ladet alle Freunde der Misnonssache zu diesem Feste ein. (S. Ins.) — In Bezug auf die Mittheilungen über die mit der Ein führung des Sommersahrplanes auf den unsere Stadt berührenden Bahnlinien eintrctenden Berkehrsveränverungen sei zur Vermeidung von Mißständen nochmals darauf hingewiesen, daß der 12 Uhr 35 Min. Nachts von hier nach Bienenmühle ab gehende Zug, sowie der 11 Uhr 44 Min. Nachts von dort hier «ntreffende Zug erst vom 29. Mai ab und zwar nur an Sonn- nud Festtagen verkehrt. — Bei der heute stattgefundcnen Ziehung der Königl. Sächs. Landeslotterie wurden (ohne Gewähr) folgende Ge winne gezogen: 5000 Mark aus Nr. 57137, 61299, 66493. — Nächsten Dienstag, 10. Mai, wird in Tharandt der 27. Bezirkstag des Bezirksvereins Königreich Sachsen im Deutschen Fleischcrverbande abgehalten. Am Montag Abend halb 8 Uhr findet eine Vorstandssitzung im Albert-Salon zu Tharandt statt, zu der die Obermeister sächsischer Innungen eintreffen. Das Programm für Dienstag lautet: Vormittags von 10 Uhr Empfang am Bahnhos und im Albert-Salon. Mittags 12 Uhr Beginn der Verhandlungen im Albert-Salon. Nachmittags 3 Uhr Gemeinschaftliches Mittageßen mit großem Konzert im Deutschen Haus. Später Spaziergang durch Tharandt nach dem Burg-Etablissement, wo der Kaffee servirt wird und Konzert des Wilsdruffer Stadtmusikchores stattfindet. — Morgen, Sonntag, findet aus dem „Schützenhause" die zweite und letzte Luftballonauffahrt dcsLerrn Paul Spiegel aus Chemnitz statt. Die Füllung beginnt Mittags. Der Auf stieg erfolgt um 6 Uhr. Während der Füllung des Ballons findet Konzert, Kinder-Preis-Wettspielen und Eselsprämienreiten statt. Hoffentlich begünstigt das Wetter wie am vergangenen Sonntag das Unternehmen. (Siehe Inserat). — In einer von uns vor einigen Tagen gebrachten Notiz über den Hospitalwald wurde u. A. bemerkt, daß daselbst einige Wegcstellen, speziell der Wegetheil hinter dem Nossener Bahnübergang, sich noch in verbesserungsbedürftigem Zustande besänden, und dabei der Wunsch auf Beseitigung des Uebel standes ausgesprochen. Wie uns mitgetheilt wird, ist die ord- > nungsmäßige Herstellung dieses Wegetheils von zuständiger Seite schon gegen Ende vorigen Jahres bec Aufstellung des diesjährigen Haüshaltplanes für das St. Johannishospital beschlossen worden und bisher lediglich unterblieben, weil durch dringlichere und im forstpolizeilichen Interesse nicht aufschiebbare Arbeiten sämmtliche «der Forstverwaltung zur Verfügung stehenden Arbeitskräfte voll in Anspruch genommen waren. Inzwischen ist übrigens mit der Herstellung des vorbezeichneten Weges begonnen worden. . .— Mit der vorschrcitenden Jahreszeit belebt sich auch der Verkehr auf dem Wochcnmarkte mehr und mehr. In großen Mengen wurden heute grüne Gemüse, Salat, Spargel (60 Psg.), Spinat, Rabinschen und Radischen, seilgeboten. Uebertroffen wurde die in diesen Frühlingsproduktcn gebotene Auswahl nur noch durch die große Zufuhr von Frühlingsblumen aus Feld und Garten, die trotz der regen Nachfrage doch nur zum Theil abgesetzt werden konnten. Nach grünem Gemüse herrschte natur- gemäy starke Nachfrage, während die vorjährigen Produkte (Möhren, Sellerie, Zwiebeln, Aepfel mstw.) vernachlässigt bliebe». — Butter fiel im Preise. Während vor acht Tagen das Kilo 2,30 bis 2,50 Mk. kostete, zahlte man heute 2,50 bis 2,20 Mk., bei geringerer Qualität 2,10 Mk. Auf dem Ferkelmarkt blieb das Geschäft bei großer Zufuhr ziemlich flau. Die Preise zogen trotzdem an. Man bezahlte das Paar Ferkel (je nach Qualität) mit 28 bis 38 Mk. (gegen 24 bis36Mk. bei dem letzten Markte. — Theorie unv Praxis. Ueber die Sozialdemokratie als Arbeitgeber wurde auf einer in Halle abgehaltenen General versammlung des Verbandes der Lagerhalter und Lagerhalterinnen' Sänger nicht aus welche vielleicht als „süße Bussy" oder „goldiger Romeo" eben aus dem Schooß irgend einer Kätzentante frühstückten, die so „gut- müthig" sind und mit ihrer sauberen Brut, sei es im Salon oder im Dachstübchen, ganz allerliebst mit dem Strickstrumpfknäuel zu spielen wißen. Jawohl, Ihr Katzenfreunde männlichen und weib lichen Geschlechts, die Katze läßt nimmermehr und unter keine» «Verhältnisse» von ihrer Blutgier; sie mordet unsere hochnützlichen ""s Noth, sondern aus verruchter Lust. Nicht Haß
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)