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MibergerAnzc'jg^ und Taaeblatt und Tageblatt «MMM sw die königlichen und Wüschen Behörden zu Frewer, nud Brand, verantwortlich« L-iti»«s: «e-rg »««tdarvt. 7»/» ? Erscheint Mn Wochentag Abend» >/.v Uhr für dm I Inserat, werden bt» BormtNag U /VO Irl. «lderen Laa. Preis vierteljährlichSMk^Sb Bsg. ß angenommen. Prri» für die Spaltzell, 1S Pfg. HO«FTV» V». ^weimon°UiLlMk.bOPsg.Lrmm°n-ÜichN ttktt e^^S. Außerhalb de, Landgerichte,irk« 1° Pfg » LWV Inkrafttreten eines Bcvannngsplancs nebst Bauvor- „schristcn für einen Theil Ser inneren Stadt. .. ^ber Bebauung der Fischerstraße, Rinnengasse, Korngaffe, Reitbahugasse, der südwestlichen Promenade zwischen letzterer und der Petersstraße ist ein Bebauungsplan nebst Regulativ aufgestellt und vom Königlichen Ministerium des Innern unter dem o. April 1398 genehmigt worden. DaS Regulativ ist nachstehend abgedruckt, der Bebauungs- plan kann .m Baupol,ze.amt Burgstraße 3 HI eingesehen werden Freiberg, den 20. April 1898. Der Stavtrath. Vr. 8otrrovlLvr. Wbrg Regulativ dEk Fischerstraße, Rinnengasie, Korngaffe, Reitbahngaffe, der südwestlichen Seite der Erblschenstraße und der Promenade zwischen letzterer und der Petersstraße. 3 1. die an vorbezeichnete Straßen, Straßen- und Promenadentheile angrenzenden Grund stücke wird der anliegende Bebauungsplan festgestellt. - r im Eigenthum der Stadtgemeinde gehenden, an die Stadtmauer angrenzenden und Vies« mttumfaffcndcn Parzellen No. 89, 48, 44, 48, 49 des Flurbuchs bleiben unbebaut. Im Ucbrigen sind die Gebäude unmittelbar in die Fluchtlinie einzurücken, welche, soweit sie von der seitherigen Straßenflucht abweicht, in dem Bebauungsplan roth eingezeichnet ist. 3 3. Die Bebauung hat an den Straßenseiten in geschloffener Häuserreihe zu erfolgen mit Ausnahme des Promenadentheils zwischen Fischerstraße und Petersstraße, an welchem auch künftig freistehende Gebäude zugelaflen werden? " Die Errichtung von Vordergebäuden mit weniger als zwei Stockwerken einschließlich des Erdgeschosses ist an Straßen, deren banplanmäßige Breite sechs Meter überschreitet, unzulässig. Im Uebrigen bewendet es bei den Vorschriften in § 16 der Baupolizeiordnung für Städte, doch soll an der Promenade die Gebäudehöhe drei Stockwerke einschließlich deS Erdgeschosses in der Regel nicht übersteigen. 8 8- Die auf Grund der 83 43 und 44 der hiesigen Bauordnung infolge der neuen Fluchtlinie zur Verbreiterung der Straßen abzutretenden Grundflächen werden auf Kosten der Stadtgemeinde straßenmäßig hergestellt. — Wegen Herstellung der Fußwege bewendet eS bei den Vorschriften der HZ 51 folgende der hiesigen Bauordnung. Die Stadtgemeinde übernimmt jedoch diejenigen Kosten, welche durch eine msolge Verbreiterung der Straße erforderliche Verlegung der Fußwege entstehen sollten. 8 6. Soweit vorstehende Bestimmungen nicht abweichende Vorschriften enthalten, finden die allgemeinen landes- und ortSgesetzlichen Vorschriften Anwendung. Freiberg, am 28. Februar 1898. Der Stavtrath. Die Stadtverordneten. Bürgermeister »r. ««ttrovavr. Hvxl» VLsottner. Wbr. Das Ministerium deS Innern hat di« vorstehenden Bauvorschriften genehmigt und hier über diese Urkunde ausfertigen lassen. Dresden, den s. April 1898. Ministerium des Innern. zu Reg. No. 605/IIId. v. Ä«lL8vIi. Münckner. BaSeunterstützuna. Aus einer unter unserer Verwaltung stehenden Badestistung können für laufendes Jahr Unterstützungen an eine oder auch an mehrere in Freiberg wohnhafte Personen gewährt werden, welche eine Kur in einem Badeorte, und zwar in erster Linie in Marienbad, nöthig haben, die dazu erforderlichen Mittel aber nicht besitzen. Bestimmungsgemäß sind hierbei vorzugsweise unselbstständige Kaufleute oder deren Angehörige zu berücksichtigen. Bewerber wollen ihre diesbezüglichen Gesuche unter Beifügung eine- ärztlichen und eine- Vermögens-Zeugnisses längstens bis zum 8. Mai diese» Jahre» hier einreichen. Freiberg, am 21. April 1898. Der Ltadtrath. Vr. 8«I»r»«a»r. Kß A Königlich Sächsische Staatseisenvahnen. Verdingung von Arbeiten betreffend. Die Erd- und Maurerarbeiten zur Unterführung der Berthelsdorfer Etrahe irr Freiberg, umfassend etwa 2500 obm Erdarbeiten und Mauerwerkabbruch, sowie 6740 odw Mauerwerkherstellung sollen verdungen werden. Angebotspreislisten sind gegen Erstattung der Herstellungskosten bei der unterzeichneten Bauinspeltion zu entnehmen und bis mit 6. Rai d. I. auSgefüllt, versiegelt und mit der Aufschrift: „Berthelsdorferstratze betr." versehen an die selbe zurückzureichen. Die Bewerber bleiben bis zum 10. Juni an ihre Gebote gebunden. Wer bi» dahin «ine Bescheidung nicht erhält, hat sein Gebot als abgelehnt zu betrachten. Freiberg, am 19. April 1898. Rn». 1798. Königliche Eisenbahn. Bauinspektion I» Realgymnasium zu Freiberg. Zur Feier deS 70. Geburtstages und des 25jährigen HerrscherjubiläumS Seiner Majestät deS Königs wird Sonnabend, den 23. April, Vormittag 10 tthr in der Aula deS Realgymnasiums ein Festaktus abgehalten werden. Zur Theilnahme an dies« Festfeier ladet die hohen Behörden, die Eltern der Schüler, sowie alle Freunde der Anstalt hier durch im Namen des Lehrerkollegiums ergebenst ein. Freiberg, den 21. April 1898. Der Rektor -es Realgymnasiums zu Freiberg. Prof. LlottsrS Bürgerschulen. Der Geburtstag und da- RegiernngsjubilSnm Sr. Maj. de-König- Werder am 23. April Vorm. 0 Uhr in der Turnhalle der Knabenbürgerschule und „ 10 » im Prüfungssaale der Mädchenbürgerfchule durch einen W'ostalrtii« gefeiert werden. Zum Besuche dieser öffentlichen Feierlichkeiten ladet hierdurch ergebenst ein die Direktorenkonseren». V L. HVoie, z. Zt. B. zog das Königspaar sich zurück, womit das Fest sein Ende er reicht hatte. Am gestrigen Mittwoch nahmen der König und die Königin im Marmorsaale der zweiten Etage des Residenzschlosses in der selben Weise wie am Dienstag zahlreiche Beglückwunschdepu tationen entgegen. Infolgedessen entwickelte sich in den anstoßen den Sälen ein überaus lebhaftes Bild, das sich durch die ver schiedenen Ornate und Hofuniformen sehr farbenreich gestaltet--. Insbesondere fiel der Ornat der Universitätsprofessoren auf, i ie in ihren pelzverbrämten Sammetmänteln und Sammetbaretts sem stattlich aussahen. Ferner erschienen die Freiberger Bergbeamten in der schmucken Bergwerkstracht. Eine große Menschenmenge bewegte sich unaufhörlich durch das Schloß und auf der Schloß straße und musterte die an- und abfahrenden Abordnungen. Es waren gestern erschienen die Deputationen: 1. der Königlichen Sächsischen Armee mit den Prinzen Georg, Friedrich August, Johann Georg und Albert an der Spitze, 2. der Verwaltungs bezirke und der Bezirksverbände der vier Kreishauptmannschaften des Landes (darunter Namens der Kreishauptmannschaft Dresden die Herren Amtshauptmann vr. Steinert in Freiberg; stell vertretender Vorsitzender der Bezirlsversammlung vr. Schroeder in Freiberg), 3. der Kreisstände der Erblande und Provinzial stände der Oberlausitz, 4. des Reichsgerichts, 5. der richterlichen Beamten des Königreiches (darunter der Präsident des Land gerichts Freiberg, Herr vr. v. Schwarze), 6. der Staatsanwalt schaft des Landes (darunter Herr Oberstaatsanwalt Bernhard, erster Staatsanwalt beim Landgerichte zu Freiberg), 7. des Senats der Universität Leipzig, 8. der Kgl. Sächs. Gesellschaft der Wissen schaften zu Leipzig (die Deputation überreichte eine Adresse), 9. der Rektoren der Gymnasien nnd der Realgymnasien Sachsens, 10. der sächsischen Bezirksschulinspektoren (die Deputation über reichte eine Votivtasel), 11. der Lehrerkollegien der Realschulen des Landes, 12. der Lehrer- und Lehrerinnen-Seminare des Landes (die Deputation überreichte einen poetischen Fcst- gruß), 13. der Staatsforstbeamten des Landes und der Forstakademie zu Tharandt, 14. des Landes-Medizinal kollegiums und des Vereins sächsischer Bezirks-Aerzte, 15. der im Königreiche beschäftigten Post- und Telcgraphen-Beamten, 16. der im Königreiche belegenen Reichsbankstellen, 17. der zu den Königlichen Jagden in Wermsdorf regelmäßig befohlenen Herren (die Deputation überreichte ein Wermsdorfer Jagdbild), 18. des Kreises Oels, 19. des Landeskulturraths und der land« wirthschaftlichen Kreisvereine im Königreiche Sachsen, 20. der Direktion der Technischen Staats-Lehranstalten zu Chemnitz, 21. der Kunstgewerbeschule rc. zu Dresden, der Kunstakademie rc. zu Leipzig und des Kunstgewerbevereins zu Chemnitz, 22. der woyl- thätigen Vereine und Anstalten in Dresden und Umgegend, 23. der beiden Jungsrauenklöster St. Marienthal und St. Marien- steru (die Deputation überreichte in den Klöstern angefertigte Ge schenke), 24. der evangelischen Brüder-Unität in Bertelsdorf und der Brüdergemeinden Herrnhut und Kleinwelka (die Deputation überreichte eine Adresse), 25. der Wenden beider Konsefsionen aus dem Königl. Markgrafenthum der Oberlausitz uno dem Meißner Lande ldie Deputation überreichte ein Gedicht), 26. deS Vereins der Sachsen in Bromberg (die Deputation überreicht« eine Adresse), 27. der Sachsen in St. Petersburg (die Deputation überreichte eine Adresse), 28. des Sachsenvereins zu Berlin, 29. der Sachsenvereinigung zu Halle und Umgegend und deS Vereins Sachsen zu Münster in Westfalen, 20. der Vereinigung ehemaliger Kameraden der Maas-Armee zu Berlin, 31. deS Vereins ehe maliger Kameraden des Königl. Sächs. 12. Armee-KorpS zu Breslau, 32. des Königl. Bayrischen Militär-Vereins „ehemaliger Fünfzehner" zu Nürnberg, 33. des Anhaltischen KriegerverbandeS (die Deputation überreichte eine Adresse), 34. deS 14. deutschen Turnkreises Königreich Sachsen, 35. der Beamten und Pächter auf den schlesischen Besitzungen Sr. Majestät des Königs, 36. des Landesverbandes sächsischer Feuerwehren, 37. der Fleischer innung zu Leipzig, 38. des Verbandes deutscher Handlungsgehilfen, 39. des Vereins königstreuer Knappen im LugauDclsnitzer Steinkohlenrevier (die Deputation überreichte eine Adresse). Mit der Deputation der Wenden erschienen vor den Königlichen Majestäten 25 junge wendische Mädchen in ihrer wendischen Fest tracht, um die 25 Regierungsjahre des Königs zu repräsentiren. Diese Mädchen trugen ein Huldigungsgedicht derart vor, daß jedes Mädchen in je einer Zeile oder Strophe des Gedichtes das jenige charakterisirte, was in dem Jahre, das die Betreffende repräsentirte und dessen Embleme sie trug, in der RegierungS- zeit für den Landesherrn Bedeutsames geschehen war. Die Ansprachen der betreffenden Deputationsführer erwiderte der König aufs huldvollste. An Stelle des durch Unwohlsein verhinderten Vorsitzenden des LandeskulturratheS Grafen von Könneritz sprach dessen Etell- Kom Königsjubilaum. Am DienStag Nachmittag 5 Uhr fand (wie schon berichtet) bei den Königl. Majestäten im Residenzschloffe eine große Tafel statt, zu welcher die Staatsminister, sowie die Mitglieder der jenigen Beglückwünschungsdeputationen, welche im Laufe des Vor mittags von Ihren Majestäten empfangen worden waren, Ein ladungen erhalten hatten. Nachdem die Gäste sich im Speisesaale und im Stucksaale versammelt hatten, wurden dieselben in den Bankettsaal und den großen Ballsaal eingeführt und an den daselbst arrangirten Tafeln Plazirt. Zur Rechten des Königs saßen, wie das amtliche ^Dresdner Journal" berichtet, der Prinz von Schönburg- Waldenburg, die Frau Oberhofmeisterin v. Pflugk und General adjutant General der Kavallerie v. Carlowitz, Hosfräulein v. Abeken, Stadtkommandant General v. Schmalz, Präsident des evang.-luth. Landeskonsistoriums v. Zahn, Generalmajor Hingst, Geh. Rath HLpe, Senatspräsident Lößnitzer rc. Links von der Königin saßen der Präsident der zweiten Ständekammer Geh. Hofrath vr. Ackermann, Hofdame Gräfin Einsiedel, der preußische Generallieutenant Freiherr v. Dincklage-Campe, Hosfräulein v. Borries, der zweite Vizepräsident der zweiten Ständekammer Geh. Kommerzienrath Georgi, Geh. Rath v. Baumann, Geh. Rath Prof. vr. Winkler, Direktor der Bergakademie zu Freiberg, Generalmajor Schuster, Oberhofprediger vr. Ackermann u. s. w. Den Majestäten gegenüber saßen: die Staatsminister vr. Schurig, v. Metzsch, Edler von der Planitz, vr. v. Seydewitz und v. Watzdorf. Die Tafel im Bankettsaale hatte die Form eines Hufeisens mit vier Zungen, zählte 175 Gedecke und war mit den Goldservicen und antiken Watteau-Porzellanen reich geschmückt. Im großen Ballsaale waren 2 Paralleltafeln aufgestellt, die mit dem Silberservice und dem Porzellanservice vom rothen Drachen dekorirt und an welcher 110 Kouverts gedeckt waren. Beide Tafeln, auch die im Bankettsaale, an welch letzterer Oberhof- und Hoschargen präsidirten, waren mit farbenprächtigen Blumen gebinden geschmückt, die den Tafeln einen reizenden Anblick ver liehen. Nachdem das Service gegen */-7 Uhr beendet war, be gaben sich die Majestäten mit den Tafelgästen in den großen Speisesaal, um daselbst, ebenso wie im anstoßenden Stucksaale, Cercle zu halten, bei welchem eine große Anzahl der geladenen Herren mit Ansprachen ausgezeichnet wurden. Gegen ^9 Uhr