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m- Tageblatt Amtsblatt M die lSaigWm M Wüsche» BeMc» za Freiberg mit Brand. JahV»-. J.I.r.t« »r«. UI vormtn^ U llhr I , Sonnabend, de» 5. Februar. 1«»» Wgr. kommen was nur De, «tadtrath. Ibr. SoZaav«^«,. Sparkaffe Langenau. Kapitalien leihen wir gegen müadelmäßige Sicherheit ans Grundstücke >« 4 Prazent Verzinsung aus. Die Verwaltung der Sparkaste de» Sparkastenverdande» Langenau» L'. Dir Bekanutmachuna. Di« kassenstelle beim GaS» und Wasserwerk bleibt Montag, de» 14. Februar 1SLS vorznnehmender Reinigung geschlossen. Freiberg, den 31. Januar 1898. Der Stavtrath. Vr. Avirrae^ek. Mllr. erscheint jede« Wochentag «bald« '/,» Uhr für den ander« Lag. Urei« vierteljährlich SM. «Afa. zweimonatlia 1 Ml. bO Psg. u. etnwonaüich 7b Pig. Maßregel eine Verminderung der Kriminalität überhaupt hervor, gerufen wird, so ist doch nicht z« bezweifeln, daß sie sich voll ständig bewährt hat; eS wird dies nicht ohne Einfluß auf di« weitere Entwicklung der Angelegenheit im deutschen Reiche und die Stellung der Reichsgesetzgebung zu ihr bleiben. Die Nachricht von dem bevorstehenden Rücktritt de- Preuß. Minister- der öffentlichen Arbeiten Thielen wird jetzt offiziös aü erfunden erklärt. Die Meldung der „Post", daß gegen de« deutschen Geschäfts» träger auf Haiti, Grafen Schwerin, ein Giftmord geplant gewesen sei, wird in einer Berliner Drahtmeldung deS „Hamb. Korr." als unbegründet bezeichnet. Die Konservativen und der Bund der Laudwirthe haben be schlossen, den Grafen Herbert BiSmarck in seinem bis herigen Wahlkreise Jerichow I und II wieder aufzustelle»; Gras Herbert hat die Kandidatur angenommeu. Einen bemerkenSwerthen Brief veröffentlicht der „Export" aus Kostarika: „Augenblicklich stehen wir Ms unter dem Ein drücke der Vorgänge in Haitis Gott sei Da Nachgiebigkeit vorbei fi«d. Die gute Lehr, wird allen den kleinen nnd kleinere« Raubs P-»tisch< ««schau. Freiberg, de« 8. Februar. » Der deutsche Reichstag hat gestern die Berathung deS Etats für D Post- und Telegraphenverwaltung bei dem Titel M Einnahmen „Porto- und Telegraphengebühren" begonnen. Mg. Müller-Sagan (freis. VolkSp.) wünscht nähere Auskunft »er die Regelung d«S PostzeitunastarisS, erwartet, daß man die Mivatpostanstalten nicht mit der Keule der Gesetzgebung vernichten Urde, und erbittet bezüglich der Festsetzung der Telephongebühren Die bestimmt« Erklärung. Staatssekretär von PodbielSki führt MS, eS sei über die Erhöhung deS Briefgewichts und über die Dortoermäßigung dem BundeSrath bekanntlich eine Vorlage zu- Mangen, welche gleichzeitig da- Privatpostwesen regeln solle. Was letztere angehe, so wolle er nur daS, waS in allen anderen Mlturländern Rechten» sei, auch bei unS einsühren, daß nämlich Mchlossene Briese als ein Beförderungsobjekt für die Post der Mgemeinheit betrachtet werden. Er hoffe, daß man noch in Mser Session zum Abschluß hierüber kommen werde. WaS die Mephongebühren betreffe, so müsse erdaraus-binweisen, daß wir Mt einen üebrrschuß von vier v. H. hätten, daß aber die Tele- Uammgebühren einen bedeutenden Zuschuß erforderten. Allen Wünschen hinsichtlich deS TelephonwesenS könne man nicht mit Dprm Schlage nachkommen. Wenn erst einmal ein automatischer Drsprächszähler vorhanden sein werde, dann werde sich schon Diele» erreichen lasten. DeS Redners Programm sei folgende-: Men» die Tariffrage und da» Privatpostwesen, zweitens eine Deform de- Postzeitung-tarif-, worüber hoffentlich im nächsten D»hre eine Vorlage werde gemacht werden können, dritten- eine MuSdehnung deS Telegraphen- und TelephonnetzeS und al- Ab- Muß eine Reform deS Personalwesens. Abg. Graf Stollberg Fons.) meint, eine Reform deS Briefportos sei nur möglich in Perbindung mit einer Beseitigung deS PrivatpostwesenS. Abg. Vamp (ReichSp.) begrüßt insbesondere die in Aussicht gestellte Ausdehnung deS TelephonwesenS mit Freuden und wünscht eine veiseitigung deS Zuschläge- für Eilsendungen, soweit eS sich um die Beförderung von Arzneien handle. Bei der Ausdehnung d«S TelephonnetzeS dürfe die Postverwaltung keine Kosten scheuen. Darauf wird der Titel bewilligt, ebenso der Rest der Einnahmen. Bei den Ausgaben beantragt die Budgetkommission, mit Rücksicht darauf, daß der vom Reichstag ausgesprochenen Forderung einer Besserstellung der Postunterbeamten nicht willfahrt worden sei, die im Etat vorgeschlagene Erhöhung des GehaltS deS Staats sekretär- um 60V0 Mark zu streichen. Abg. Werner (dtschsoz. Resp.) erklärt, seine politischen Freunde würden die Gehaltserhöh ung für den Staatssekretär ablehnen, solange nicht die Besser stellung der Postunterbramten erfolgt sei. Redner verlangt ferner Aufhebung deS Qualifikationswesens und bester« Durchführung der Sonntagsruhe für Postbeamte. Auch mit der Urlaubsge- währung sei «S noch schlecht bestellt. Im Uebrigrn sehe er den Reformen deS Staatssekretärs mit Vertrauen entgegen. Darauf wird die Berathung abgebrochen. — Freitag Fortsetzung der heutige» Berathung. Der Bundesrath hat i« seiner gestrigen Sitzung dem vom Ausschuss« gestellten Antrag« zu dem Entwurf einer Ver ordnung, betr. daS Verbot der Einfuhr von lebenden Pflanzen und frischem Obste au» Amerika, zugestimmt. In der Regierungspreste findet fich biS jetzt kein Wort der Aufklärung über den Amatz und tue formelle Grundlage des staatlichen Einfuhrverbotes für ameritanischeS Obst. Was den Umfang der Einfuhr frischen Obstes betrifft, so gestaltete sie sich seit 1889 wie folgt: Bekanntmachung. Montag ««d Dienstag, den 14. und 1». Februar bs». I»., a sämmtliche Kanzleien und Kastenränme d«S Rath- und Stadthauses gereinigt werde«, dem Bemerken zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird, daß arr diesen beiden Tage« mffchiebbare Geschäfte erledigt werden können. Freiberg, den 1. Februar 1898. direkt 10336 Tonnen, wozu noch ganz überwiegend di« Einfuhr aus den Niederlanden (43086 Tonnen) und au-Belgien (26 967 Tonnen) zu rechnen sein wird, sodaß die Bereinigten Staaten sicher mit mehr al» der Hälfte a« der Einfuhr betheiligt waren. Prinz-Regent Luitpold besuchte den König Otto in Fürsten ried, um sich persönlich von dessen Zustand zu überzeugen. Man bringt die- mit dem trotz aller Dementi- fich hartnäckig be hauptenden Gerücht in Verbindung, im Befinden de» König» fei eine wesentliche Verschlimmerung eingetretea. Dem Reich-tage ist eine Vorlage zugegange«, welch« eine Erweiterung der vomReiche unterstützten Postdampfer linien «ach Ostasien bezweckt. ES handelt sich darum, dem Norddeutschen Lloyd die jährliche Unterstützung um anderthalb Millionen Mark auf die Dauer von 1S Jahren zu erhöhe», wo gegen der Lloyd sich verpflichtet, die Fahrten nach China zu ver doppeln, d. h. statt der bisherigen vierwöchentlichen eine vierzehn- tägige herzustellrn und die Fahrgeschwindigkeit zu erhöhe». Die Forderung der Erweiterung der ostasiatisch«» Lini« ist so alt wi« di« Lini« selbst, Len» die Nachthml« deS vierwöchentlicheu B«cketzr» find von de« i» Oste« ansässige» Weltfirmcn und vo« de» staatlichen Organen im AuSlanoe gleich erkannt; und e» ist deshalb schon vor 10 Jahren und bann im vorigen Jahre die Verdoppelung der Linie verlangt worden. Durch die Erhaltung der deutschen Schifffahrtslinien m einem wettbewerbsfähigen, den anderen Nationen ebenbürtigen Zustande und die Vermehrung der Expeditionen wird nicht nur de» Deutsche», sondern auch den Kaufleuten fremder Nationalitäten, welch« im Osten Asiens an sässig sind, Gelegenheit geboten, sich der deutschen Bezugsquelle zu bedienen. Der Einfluß, welcher durch die Entfaltung der Flagge im Schiffsverkehr au-geübt wird, und die Stärkung deS Ansehens deS betreffenden Lande- sind Dinge, welche sich in Zahlen nicht auSdrücken kaffen. Daß aber dieser Einfluß groß ist, wird ohne Weitere» von jedem Deutschen, der da» Ausland bereist hat, bestätigt werden. In der Gegenwart sind alle diese Gründe derartig zusammengekommen, daß wir ohne den vierzehntägigen Verkehr nicht mehr auszukommen vermögen. Abgesehen davon, daß trotz der Einstellung neuen, erheblich vergrößerten Schiffsmaterials die Frachten nicht rechtzeitig be wältigt werden können, kommt als ein wesentlicher Umstand die Besetzung von Kiaotschau durch Deutschland hinzu. AuS dieser Thatsache ergiebt sich die Rothwendigkeit, für die Entwicklung uuseres Stützpunktes zum Handelsmittelpunkt die Grundlagen zu schaffen, welche dem deutschen Wettbewerb in China mindestens dieselben Vortheile gewähren, wie sie andern Nationen, insbesondere England und Frankreich, zur Verfügung stehen. Mit Rücksicht hierauf ist besonders vorgesehen, daß die vierzehntägigen Fahrten bald in» Werk gesetzt werden. Der „Norddeutsche Lloyd" will die Verdoppelung der Fahrten sofort ausführen. Durch dieses Entgegenkommen treten die Bortheile der Reichsdampfer-Vorlage noch mehr hervor. Den« r» ist klar, daß derjenige, dem es gelingt, sich in der Zeit der entstehenden HandtlS-Verbindungen festzusetzen, weit mehr Aussichten aus Er folg haben wird, alS derjenige, der erst dann auf dem Platze austritt, w«nn andere schon Verbindungen angeknüpft, Einfluß gewonnen und die Landesbewohner an ihre Waare und ihre Art deS Handels gewöhnt haben. Der zuletzt Kommende kämpft mit ungleicher Kraft, und wenn er nicht unterliegen soll, so wird er den Sieg nur unter nachträglicher Aufwendung bedeutender Mittel erringen können. Diese sind zu ersparen, wenn man die günstige Zeit nicht verstreichen läßt, sondern rechtzeitig und mit allem Nachdruck eingreift. Gegen die vorjährige Vorlage waren von de» Vertretern der deutschen Landwirthschaft Bedenken geäußert worden; sie befürchteten eine erhöhte Einsuhr von landwirthschaft- lichen Erzeugnissen. Jenen Bedenken ist nunmehr in weitgehen der Weise Rechnung getragen worden; der Entwurf betont bei spielsweise, daß die Beförderung von Getreide mit den Reichs postlinien durch die Vertrags-Bestimmungen eventuell ausgeschloffen werden könnte. Es ist anzunehmen, daß der Entwurf ein günstigeres Schicksal haben wird, als in der vorigen Session, wo er unerledigt in der Kommission stecken blieb. Ein werthvolles Material über die mit der bedingten Berurtheilung gemachten Erfahrungen enthält die Denkschrift, welche der Reichskanzler dem Reichstage hierüber hat zugehen lassen; besonders ausführlich sind darin die in Belgien beobachteten Ergebnisse behandelt worden, während die in Frankreich und England, sowie in verschiedenen britischen Kolonien festgestellten kürzere Erwähnung gesunden haben. Wenn auch ein zusammen- faffende- und abschließendes Urtheil noch nicht möglich ist, »ameullich »icht über die Frag«, ob durch die Anwendung dieser ES ergiebt sich hieraus, daß in den Jahren 1890 bis 1896 die Einfuhr vielfach geschwankt hat, ohne hinsichtlich der Mengen die Höhe d«S JahreS 1891 wieder zu erreichen. DaS letzte Jahr hat eme erhebliche Steigerung gebracht, die sich auS dem überwiegend ungünstigen Ausfall der Obsternte in Deutschland erklärt. Bon der Einfuhr d«S JahreS 1897 kamen au» den Bereinigte» Staaten Bekanntmachung. Diejenige« Personen, welche im laufenden Jahre Anschluß a« da» Fernsprechnetz z« er halten wünschen, werden ersucht, ihre Anmeldung recht bald, spätesten» aber bi» zum 1. Märzz» oewirken. Anmeldungen nimmt da» Kaiserliche Postamt in Freiberg entgegen. Aus die Herstellung der Anschlüffe im laufenden Jahre kann nur dann mit Sicherheit ge rechnet werden, wenn die Anmeldungen bi» zu dem oben angegebenen Zeitpunkte erfolge». DreBde«, L Februar 1898. Der Kaiserliche Ober-Poftdirettor. I. B. «rüper. dienen. Wenn e» auch für die Deutsche» i» Haiti z. Z. etwa» ungemüthlich sein mag, so ist die» doch nur vorübergehend und bald dürste ein besserer Zustand eintreten, al» der vor der „Be strafung". Die» ist aber keine-weg» die «inzig« wohlthätigr Wirkung. Spanien leidet seit Jahre» «nter der offene» Unter stützung der Rebellen, durch die Bereinigten Staate» vo» R^L. England mußte vor Onkel Sam in Benezu«la tapfer zurück- wtichen, und trotz aller JreundschastSverträae und Schiedsgericht« hat man ihm daS hier nicht vergessen. Die stichfestesten Deutsch«»» Haffer kommen mit allerhand Glückwünschen, besonder» da au» allen Nachrichten hervorgeht, daß der nordamerikanische Minister Politik auf eigene Faust getrieben und sein« Hilf« versprochen hatte, was dann Lstr. 10000 mehr Strafe kostete. Die Spanier aber sind erst recht ganz toll vergnügt vor Genugthuung, den» sie gewahrten, wie ihr großer Widersacher auch seine» Meister findet. Mit diesen beiden Schulschiffen, di« ihre Spazierfahrt nach Haiti ausgedehnt haben, hat Deutschland mehr Ansehen i« Amerika gewonnen als mit einer gewonnenen Schlacht in Europa. Der große Freund aber im Norden der westlichen Hemisphäre fängt an den Spaniolen in Mittel- und Süd-Amerika etwa» un heimlich zu werden, besonders da er nun schon zum »weite» Male (in Nikaragua 1895 zum ersten Male) sein leichtfertig gegebenes Wort nicht halten konnte." In der Hochschulbewegung in Deutsch-Oesterreich ist eine überraschende Wendung eingetreten: erschreckt durch die leidenschaftliche Erregung, die sich der deutschen Studentenschaft an allen Hochschulen in Folge der Vorgänge in Prag bemächtigt hat, hat die Regierung sich zur Schließung der deutsche« Hochschulen fürachtTage entschlossen. BiS dahin dürfte die Aufhebung des Prager Farbenverbots, de» letzten Anlässe» zu der Bewegung unter den deutschen Studenten, erfolgt sem. Dir Nachgiebigkeit der Regierung gegenüber der in Aufruhr gerathenen Studentenschaft ist wohl hauptsächlich auf den Bericht der vorgestrigen Rektorenkonferenz zurückzusühren, dessen Wirkung auf vr. v. Gautsch tiefer gewesen zu sein schein^ al» er selbst im ersten Augenblick erkennen ließ. Al» er die Rektoren der deutschen Hochschulen Oesterreichs empfing, um ihren Bericht ent gegenzunehmen, schien er noch entschlossen zu sein, die Studenten bewegung niederzuzwingen; diesen Eindruck empfängt man wenigstens aus folgender Meldung: „Wien, 2. Februar. Der Ministerpräsident Frhr. v. Gautsch empfing heute Nachmittag die Rektoren der deutsch-österreichischen Hochschulen. Der Rektor der Wiener Universität berichtete über die heute Vormittag abgehaltene Konferenz der Rektoren. Der Ministerpräsident bedauerte die groben Ausschreitungen eines Theile» der Studenten und sagte, da» Recht des Farbentragen» sei mit aller Klarheit anerkannt worden und die darauf bezügliche Erklärung habe durch die zeit- wrilige und allgemeine Untersagung de» FarbentragenS in Prag nichts an ihrer Bedeutung verloren. In dem Verbot könne durchaus nicht eine mißgünstige Gesinnung gegen die deutschen Hochschulen erblickt werden. Die Regierung sei fest entschlossen, den deutschen Hochschulen in Prag den vollsten staatlichen Schutz zu gewähren; sie werde die Wiederkehr lärmender Vorfälle an de« Hochschulen nicht dulden; die Hochschulen dürften nicht zum Schauplatz eines politischen Getriebe» oder unstatthafter Kund gebungen gemacht werden, er werde dies unter keinen Umständen zulussen." — Aber noch am Abend besann sich vr. v. Gautsch eine» andere«. Den Verlauf der Dinge i« Folge dieser Sinne-- Tonnen Werth in Mill. Mk. 1889 68 725 16,9 1890 92144 18,8 1891 120 384 15,7 1892 96178 17,8 1898 94 058 12,9 1894 116 033 22,2 1895 117 452 24,6 1896 105 675 22,8 1897 141373 30,5