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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 16.12.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-12-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-190012165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-19001216
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-19001216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-12
- Tag 1900-12-16
-
Monat
1900-12
-
Jahr
1900
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 16.12.1900
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1ÜM. ! Beide I jedoch wurde nach den Plänen des Erbauung eines des Weltmeeres": 12 zügliche Werk gehört beschrcibungen. Geh. Baurathes Professor Dr. Wallot gemackt. Der Bau soll an die 40 Meter breite Ringstraße, die 17 Meter breite Schul gasse und die 12 Meter breite Pfarrgasse zu stehen kommen. Bon der Kreuzkirche, deren Fassade er gegen die Ringstraße zu verdecken wird, soll der Bau einen Abstand von 27 Meter er halten. Im Erdgeschoß soll sich nach der Ringstraße zu der Haupteingang befinden, hinter welchem ein großartiges Vestibül und die Haupttreppe zu liegen kommen. Das Vestibül soll auch zur Aufstellung der bildnerischen und architektonischen Schätze des Stadtmuseums dienen, für welche es gegenwärtig an jedem ge eigneten Raume fehlt. Im Uebrig.n sollen in den Räumen des Erdgeschosses Gefchästsläden eingerichtet werden. In den beiden Obergeschoßen sind Räume sür die Stadtbibliothek und das Raths- archiv, sowie für das Stadimnscnm und nach Befinden auch für das Museum des Vereins für sächsische Volkskunde vorgesehen. Außerdem soll in dem neuen Hanse neben anderen Geschäfts stellen des Rathcs die Sparkassenhauptgeschästsstelle untcr- gebracht werden. Die StadtverordnetcnauSschüsse nehmen zu der Vorlage eine abwartende Haltung ein und wollen mit ihrer definitiven Zustimmung zu dem Baue bis zur endgültigen Gestaltung des Rathhausbanvlatzes zurückhalten. Der Bau ist also mehr eine Frage der Zeit. Gegenwärtig gereichen die aus dem geplanten Bauplatze stehenden Gebäude der sächsischen Residenz durchaus nicht zur Zierde. Barbarische Mißhandlung eines Kindes führte die Müllerschen Eheleute ans Leipzig-Plagwitz auf die Anklage bank. Tie Angeklagte Rosine Müller hatte bei der Heirate ihrem Manne, dem Maurer Heinrich Hermann Müller, ein Kind mit in die Ehe gebracht, aus welches sich bald der Haß des Ehe paares lenkte. Die Abneigung gegen das sechsjährige schwächliche, in der Entwickelung etwas zurückgebliebene Kind machte sich in Mißhandlungen Lust, die zum Theil so erheblich waren, daß das Leben des Kindes erheblich in Gefahr schwebte. Die eigene Mutter hat ihre Tochter wiederholt heftig über den Kopf geschlagen, ferner hat sie es auch mit einem Kohlenhaken traktirt, zn Boden geworfen, es wiederholt mit den Füßen in die Seite getreten re. Auch hat sie das arme Geschöpf mit einem Scheitholz über den Kopf geschlagen, so daß es hinfiel. Ter Angeklagte hat daS Kind einmal mit seinem Leibriemen blindlings geschlagen, dann am Nacken angefaßt und auf die Diele geschlendert. Beide haben dann — es war im März — das Kind, das nur mit einem Hemde bekleidet war, auf den Vorsäal binausgestoßeu, wo es bei großer Kälte frierend eine Zeit lang bleiben mußte. Auch an ein Tischbein wurde das Kind von seiner Mütter . gebunden, die es dann in barbarischer Weife züchtigte.^ Der Vormund des Kindes hat am 15. Oktober Strafantrag gestellt. ^MAverger ««zeige* «ud Tageblatt. Seite 4. — 1«. T»z««ver Angeklagten leugneten die Mißhandlungen, deren sie ) durch die Zeugenaussage von Hausbewohnern überführt wurden. Mit Rücksicht darauf, daß die Handlungsweise der Eheleute eine überraus rohe war, warf daS Gericht exemvlarisch« Strafen aus und erkannte bei dem weniger betheiligteu Ehemans Müller wegen gefährlicher Körperverletzung auf drei Monate Gefängniß. während gegen Frau Müller, bei welcher strafschärfend berücksichtigt wurde, daß sie ihr eigenes schwächliche- Kind miß. : handelt hat, siebe» Monate Gcsangmß ausgeworfen wurden. ' - Aufsehen erregt in Chemnitz ein Fall, in welchem di« Strenge des Gesetzes eine Familie tief unglücklich zu machen Berg- und Hüttenwesen» 5? Das sächsische Oberlandesgericht hat sich in dem Prozeß um die Beiträge der Zwickauer Bergarbeiter zur Knappschaftskasse für unzuständig erklärt, nicht/wie gemeldet wurde, die Berufung verworfen, sodaß cs bei dem Entscheid des Bergschiedsgerichts bleibt, wonach den streikenden Arbeitern die gezahlten Beiträge mit Recht vorenthalten sind. Dadurch Mrd eine Reihe von Arbeitern, die bereits je über 500 Mk. eingezahlt s haben und nun die Rückzahlung bezw. die Benefizien der Knapps schaftskasse verlieren, hart getroffen. Das sächsische Berggesetz G 80 Abs. 2 Ziffer 5) schreibt vor, daß sofort ohne Kündigung ' nicht prinzipiell darauf Bedacht genommen worden ist, die deut- sche und lateinische Schrift einander zu nähern. In. ,beiden Alphabeten sollten möglichst viele Buchstaben übereinstinunea. Ohne der Schule und den Lehrern Unrecht thun zu wollen, darf man behaupten, daß die Erfolge.des achtjährigen Schrerbunter- - lichtes im Allgemeinen nicht genügen und in keinem richtigen Verhältnisse stehen zu der aufgewendeten.Zeit und.Mühe, und einen besonders hemmenden Faktor erblicken wir in den bei uns in den Volksschulen herrschenden Duktus, der den Forderungen der Gegenwart in Bezug auf Einfachheit, Geläufigkeit und Ver wendbarkeit im praktischen Leben nicht entspricht. Der in den Seminaren rinaefiihrte Duktus erscheint uns nicht geeignet zur EinMrung in den Volksschulen Sachsens, in den VölWchulen eines Landes, dessen Bevölkerung infolge seiner Intelligenz, sei nes blühenden Handels und lebhaften Verkehrs ungemeiu viel schreibt. Wir nehmen keinen Anstand, zu erklären, daß, wenn der Duktus der „Musterblätter für den Schreibunterricht in den sächsischen Seminaren" allgemein eirmeführt werden sollte, die Duktusfrage in unbefriedigender Weise gelöst, und daß daS nicht blos ein Stillstand, sondern ein Rückschritt sein wurde. — Für daS morgen Sonntag Vormittag von */,12—>^1 Uhr stattfindende Schneckenbergkontert de- Jägermustkchors ist folgendes Programm aufgestellt worden: 1. „Helenen"-Marsch von Lübbert. 2. Ouvertüre „König von Uvetot" von Adam. A. Zug der Frauen a. d. Oper „Lohengrin" von Wagner. 4. „Girenzauber", Walzer von Waldteufel. 5. Polnisches Lied von Burow. 6. Melodien aus „Fledermaus" von Strauß. --- Bei der am Donnerstag stattgefundenen GemeivVeretths- ^r-LMUNgswahl in Fretbergsdorf wurden folgende Herren gewählt: I. Klasse: Herr Professor I)r. Ml. Kolbeck und Herr Rentier Geißler, beide als Stellvertreter; II. Klasse: Herr Strthschastsbesitzer Heinrich Franke als Ausschußperson, Herr Hausbesitzer Wilhelm Mehnert als 1. und Herr Böttchermeister Ernst Drechsler als 2. Stellvertreter; III. Klasse: Herr Kauf- Mann Wilhelm Thiemer als AuSschußperson, Herr Modelltischler- ^meister Oswald Dietze als 1. und Herr Landrichter vr. jur. ^Fritzsche als 2. Stellvertreter. -- Bei der Viehzählung in FreibergSdorf wurden gezählt: 28 Pferde, 78 Rinder, 3 Schafe, 46 Schweine, 64 Ziegen, 193 Gänse, 32 Enten, 487 Hühner, 7 Truthühner und 8 Bienenstöcke. , ..... — Wie alt ist der Weihnachtsbaunr? Wenn eine Sitte so allgemeine Verbreitung gefunden hat, daß sie dem Volke gleichsam in Fleisch und Blut übergegangen ist, so ist Man nur zu leicht geneigt, sie für alt, uralt zu halten. So geht es auch dem schönen Brauch, das WeihnachtSfest durch einen mit Lichtern, .Naschwerk und allerlei Flitter geschmückten Tannenbaum, unter „dem wir die Geschenke für unsere Lieben ausbauen, zu verherr lichen. Man ging bis tief in die graue Vorzeit zurück, um den Ursprung der Sitte zu ermitteln, aber dabei ist den gelehr te» Forschern, die sich dieser Mühe mit einem wahren Bienen eifer unterzogen, das Mißgeschick widerfahren, daß pe über dem Studium unserer germanischen Vorfahren dasjenige der neueren Zett vergesse» oder wenigstens vernachlässigt haben. Tie Ver leitung dazu war allerdings recht groß. Den alten Gernranen Hvar die Pflanze, vor allem der hochstrebende Baum, die Ver- kö perung des Naturlebens, ja, das Symbol der Unsterblichkeit. E: war ihnen daS Sinnbild des Lebens und seiner Zeitabschnitte. Auf dieser Vorstellung beruht die religiöse Verehrung bestimmter Baumarlen und die Verehrung des Waldes, sowie der weitver- 'breitete Baumkultus unserer heidnischen Vorfahren, der allerdings noch heute in manchen Neberlieferungen nachklingt. So pflegt man die Sitte, zu Pfingsten die Wohnungen mit Birkenzweigen zu schmücken, daraus zurückzuführen, daß die Birke bei unseren Vorfahren ein Freudenbaum war und daß in Birkenwäldern die Frühlingsfeste gefeiert wurden, nach deren Beendigung sich die Festtheilnehmer mit Birkenzweigcn schmückten. Eine noch größere Rolle spielte bei den alten Germanen die Tanne, die den Göttern geweiht war nnd für gefeit galt. Da sie schon damals die Eigenschaft hatte, die später unser schönes Volkslied mit den Worten preist: „Du grünst nicht nur zur Sommerszeit, nein, auch im Winter, wenn eS schneit" —, so war sie den Germanen das Sinnbild der Hoffnung und Beständigkeit. Und da in den Weihnachtspredigten der christlichen Kirche darauf hingewiesen wird, daß die immergrünen Zweige des Christbaunics an die immerwährende Liebe des himmlischen Vaters erinnern, die sich in der Geburt des Heilands offenbart, so hat mancher Altcr- thumsforscher einen Zusammenhang zwischen der christlichen Sitte und dem Kultus unserer heidnischen Vorfahren zu finden geglaubt. Insbesondere berief man sich dabei auf Tacitus, der in seinen Annalen von dem Feste der Tanfana, einer hauptsächlich am Niederrhein von den alten Deutschen verehrten Göttin, erzählt, daß dabei Tannenzweige in der Hand getragen wurden. Bon diesem Feste soll nun unser Weihnachtsbaum abzuleiten seiu. Das ist aber nicht richtig. Unser Weihnachtsbaum hat mit dem Kultus der alten Germanen gar nichts gemein, er verdient viel mehr buchstäblich den Namen Christbaum. Und er ist selbst als christliche Sitte nicht gar so alt, wie man gemeinhin glaubt, sein Stammbaum zählt nicht vielmehr als zwei Jahrhunderte. Ja, man hat ihn im Anfang sogar als eine Entweihung des ,Wech- nachtSfestes bekämpft. Die erste Erwähnung des Christbaumes ist im siebzehnten Jahrhundert in der „Katechismus-Milch" des Professors Dannhauer in Straßburg zu finden. Der Verfasser eifert in dem Büchlein gegen die Sitte folgendermaßen: „Unter änderen Lappalien, damit man die frohe Weihnachtszeit ost mehr als mit Gottes Wort begeht, ist auch der Weihnachtsbaum oder Tannenbaum, den man zu Hause aufrichtet, denselben mit Puppen oder Zucker behängt und ihn hernach schütteln und ab- blumen läßt. Wo die Gewohnheit Herkommen, weiß ich nicht, ist ein Kinderspiel, doch besser als andere Phantasie und Abgötterei, so man mit dem Christkind pfleget zu treiben und also des Satans Kapelle neben die Kirche bauet und den Kindern eine solche Opinion beibringt, daß sie ihre inniglichen Kindexgebetlein vor dem vermummten oder vermeinten Christkind fast abgöttischer Weis ablegen." Sonst findet man in der Literatur dieser und der folgenden Zeit nur sehr selten einen Hinweis auf den Christ baum. Goethe berichtet, daß er ihn im Jahre 1765. in Leipzig in Hause von Theodor Körners Großmutter, Frau Minna Stock, vortzefunden habe. Dagegen erwähnt Schleiermacher sogar im Jahre 1805 in seiner damals erschienenen „Weihnachtsfeier" den Christbaum mit keiner Silbe, und auch Tieck weiß in seiner Novelle „Weihnachtsabend", in der er die Feier des Weihnachts festes in Berlin beschreibt, von dem Baum noch gar.nichts zu erzählen. Erst nach den Freiheitskriegen, als sich das religiöse Leben zu vertiefen begann, sand der Weihnachtsbaum eine größere Verbreitung, zu der im Osten unserer Monarchie namentlich Offiziere beigetragen haben sollen. Die Christbaumsitte hat erst in neuerer Zeit auch in katholischen Ländern Eingang gefunden. Der Christbaum war aber lange Zeit auch eine ausschließlich -kutsche Sitte, und noch im Jahre 1860 schreibt der damalige ^eußische Gesandte in Japan Graf Friedrich zn Eulenburg in droht. Die Dammstraße 1 wohnhafte Frau Thekla Tommaschek soll nämlich mit ihren 3 Kindern im Alter von 7, 5 und 2 Iahten, in dem Armenhaus eines stockkatholisch^n czechi- fchen Dorfes untergebracht werden, weil ihr dein Trünke er gebener Ehemann, der sie überdies verlassen hat, dort zuständig ist. Die Frau, die evangelischer Konfession ist und in Chemnitz, o daS sie nie verlassen hat, Mutter und Schwestern besitzt, hatte die ' Begräbnißkosten für ein Kind nicht erschwingen können und soll nun, damit sie der Stadt nicht zur Last fällt, nach dem Geburt^ - ort ihres Ehemannes abgeschoben werden. Kunst, Wissenschaft, Literatur. ** IV Philharmonisches Konzert. Mit Ausnah«« von Glucks ewig junger Ouvertüre zur „Iphigenie in AuliS^' und der unverwüstlichen „Ausforderung zum Tanz" liu dar glitzernden orckestralen Gewände, das ihr Berlioz umgehängt hat) bot das Programm nur Modernes und AllermodernsttL DaS Hauptinteresse konzentrirte sich auf die 6. Liukoüis MdÄigas von Tschaikowsky, die. aus dem Nachlaß des vor 7 Jahren vrtc . storbenen Komponisten herausgegeben, seine glänzenden Eigen schaften in schönstem Lichte zeigt. Ihren Beinamen verdankt sie dem ersten Satz, der, groß und kühn angelegt, das vergebliche Ringen und Ankämpfen einer edlen Natur gegen die erdrückende Macht des Schicksals wiederspiegrlt, unterbrochen- von einem wunderbar trostspendenden Andante. Noch hoffnungsloser istdie tief ergreifende, schmerzliche Entsagung othmende—Todtenklage des Finale. In schroffem Gegensätze zu der Stimmung der Ecksätze stehen die beiden Mittelsätze; der erstere, im Tost gehalten, bringt eine sorglos heitere Melodie, theilweist ländliche, Charakters, die sich dem in der Praxis ganz ungewöhnliche, Rhythmus so geschickt anschmiegt, daß man die AbnornMs kaum empfindet. Der 3. Satz ist etwa ein Elfentanz, in de» polternde Kobolde Hineingeratheu; er erinnert stark an Reffs Waldsinfonie, ist aber genialer koncipirt. Die ganze Sinfonie ch zwac Programmmusik, aber in wohlthuendem Gegensatz zu BerbH und den sinfonischen Dichtungen neuesten Datums (R. Strauß u. A.) bindet sie sich nicht sklavisch an einen zu Gru»K liegenden Text, sondern läßt der Phantasie noch genug Spiels raum, so daß man sich auch ohne Text recht gut in ds« wechselvollen Stimmungen hineinverjctzen kann, wenn auch zu manchen Wendungen hier und da der Schlüssel nicht sogleich zu, finden ist. Tie durchweg reich quellende Erfindung, die hoch- dramatischen Gegensätze, die virtuose Behandlung des Orchesters, vor allem die Kombination srappanter Klangeffekte verleihen dieser Sinfonie eine ganz ungewöhnliche Bedeutung. Die Wieder gabe des schwierigen Werkes, dem man nur mit dem ganzen Aufwand des Fleißes und voller Hingabe gerecht werden kann, war eine Kraftprobe, die das Orchester glänzend bestanden hat.: Die vollste Beherrschung des geistigen Gehalts und die subtilste Ausarbeitung charakteristischer Feinheiten erhoben die Ausführung zu einer Leistung, auf die Herr Kapellmeister Zimmer stolz sein tann. Dafür, daß das Streicherkorps nicht ousreicht. ist ja niemand verantwortlich zn machen. Mit diesem einen gewaltigen Gemälde fortgeschrittener Jnstrumentationstechnik wäre es aber füglich genug gewesen, Liszts sinfonische Dichtung MIuässE die in geistreicher Arbeit nach einem zu Grunde liegenden TH von Lamartine den Entschluß einer von wechselnden Ström ungen beeinflußten Seele zu mannhafter Thät schOest, vermochten die Zuhörer nicht mehr so in sich aufzunehme-, wie sie eS verdiente, wenigstens diejenigen nicht, die sich bst Tschaikowsky etwas gedacht hatten. Gespielt wurde sie ebenfalls vortrefflich, wenn auch die Bläser etwas zu erlahmen schienen, was bei den kolossalen Anforderungen kein Wunder war. Das selbe gilt von der Tannhäuser-Ouverture, aber nicht von dem am Schluß derselben auftretenden Pojauuen-Engelterzett, das seine Sache fast zu gut machte. — Mit dem D-woll-Konzcrt von Wieniawsky excellirt: wiederum Herr Konzertmeister Maier, der diesmal in der spielenden Lösung schwieriger technischer Problem« seine Stärke suchte. Bedauerlich bleibt cs, daß imsre Violin virtuosen auf so fast- und kraftlose Machwerke, wie das WieuiamSkysche Konzert, gradczu angewiesen sind. Dem Künstlet gelang alles prächtig, und daß ihm niemand ein plötzliches Versagen: ubclgenommen hatte, bewies der rauschende Beifall, der ihn noch zu einer Zugabe veranlaßte, deren Wahl — Air von Bach — man allerdings nach sein vorhergegangenen Konzert als eine, wenig glückliche bezeichnen mußre. ** AuS dem Bureau des Stavttheaters: Aus die morgen, Sonntag, Nachmittags 4 Uhr stattfindende letzte Kinder- Vorstellung, in welcher daS Märchenspiel: „DieZ a.uberruthe oder Der Herr der Zwerge" zur Ausführung-gelangt, sei hiermit nochmals hingewieien. Abends 8 Uhr geht die mit so großem Erfolg onsgcfnhrte Novität: „Frau König! n", Spiel, in 2 Abtheilungen von Schönthan und Koppel-Alfeld, zu« 2. Male rn Szene. Auf dieses reizende Bühnenwerk seien die. Theaterfreunde ganz besonders aufmerksam gemacht. — Die ge-.- ehrten.Abonnenten, welche feste Plätze belegt hab est», und zu dem bevorstehenden Reise n Hofer-Gast spiel aus dieselben reflektiren, seien auch an dieser Stelle gebeten, die *iner Schilderung der von ihm in Peddo veranstalteten Weih» j nachtSfeier: „Keine Nation außer unS kennt dies hübsche In stitut (den Weihnachtsbaum), und auch die Engländer, die bereits im vorigen Jahre hier Weihnachten gefeiert haben, machen die Sache am ersten Feiertag mit Plumpuvding und Roastbeef ab." Gegenwärtig hat sich die schöne Sitte wohl schon in der ganzen Kulturwelt eingebürgert. („Boss. Ztg.") — In der Bewirthschaftung deS Hotels „»UM schwarze« Stotz" und des «ewerbchanses tritt ein Wechsel ein. Das „Schwarze Roß" hat Herr Paul Eichhorn übernommen, der biS- her als Oberkellner und Pächter verschiedener Etablissements thätig war, und die Bewirthschaftung des Gewerbehauses über nimmt am 1. Januar n. I., wie schon erwähnt, Herr Theodor Rudolph auS Potschappel. Brand, 15. Dezember. Nächsten Sonntag Abend 6 Uhr wird im Saale deS Gasthof zum Kronprinzen die diesjährige Ehrislbe- scheerung des hiesigen FrauenvereinS stattfinden. Nachder Bescheerung ist eine Verloosung geplant. Die durch die Verloosung erzielten Erträge werden zu Gunsten der Kasse verwendet. — Nächsten Dienstag Nachmittag 5 Uhr wird der landwirthschastliche Verein für Brand und Umgegend eine Versammlung im Gasthof zum Kronprinzen abhalten, bei der Herr Dr. Kohlschmidt-Freiberg einen Vortrag halten wird über „Hebung der Viehzucht."- Dem Vortrag wird sich eine Diskussion anschließen. Weiter wird die Vorftandswahl vorgenommen werden. Berthelsdorf, 15. Dez. Bei der gestern stattgefundenen GemeinderathsergänzungSwahl wurden folgende Herren wwder- bezüglich neugewählt: Klasse I: Gutsbesitzer Reinbold Lorenz mit 140 Stimmen und Friedrich Glöckner mit 122 Stimmen; Klasse H: Hausbesitzer Postagent Ernst Erler mit 129 Stimmen und Fabrik arbeiter Franz Schubert mit 64 Stimmen; Klasse Ul: Unanfässige: Portier Richard Opitz mit 90 Stimmen. Von 334 Wahlberech tigten machten 143 von ihrem Wahlrecht Gebrauch. - 8 Grostwaltersdorf, 15. Dezember. Am Mittwoch Morgen verunglückte im hiesigen Orte der Gutsbesitzer Käppler aus Ober saida mit seinem Geschirr dadurch, daß das Pferd scheu wurde und durchging, wobei er aus dem Wagen fiel und mit sort- geschleift wurde. Er hat schwere Verletzungen am Kopse erlitten. Der Wagen wurde zertrümmert. Tas Pferd konnte später auf gehalten werden. Die Ehefrau Käpplers, welche mit in dem Wagen saß, hat sich durch einen kühnen Sprung auü dem Wag?» gerettet. Q Grotzhartwannsdorf, 14. Dez. Der hiesige land wirthschastliche Verein hielt am gestrigen Tage im hiesigen Ritter gutsgasthose eine Sitzung ab. Der Vorsitzende, Herr Ritterguts pachter Wagner, brockte zunächst eine Anzahl Eingänge zur Kenntniß. Sodann rejerirte Herr Reviersörster Franz über das Thema: „Der forstliche Kleinbesitz, sein Rückgang und die Mittel zu seiner Hebung." Die überaus klaren, anregenden Ans führungen Les Vortragenden ernteten den lebhaften Beifall der gutbesuchten Versammlung und riefen eine lebhafte Debatte her vor. Herr Lehrer Fritzsche gab hierauf aus Grund einer Schrift der deutschen LandwirthschastSgesellschaft ein ausführliches Bild über „den Betrieb der deutschen Landwirthschoft am Schlüsse des neunzehnten Jahrhunderts" und fand damit ebenfalls den Beifall der Zuhörer. In der folgenden Debatte kam es besonders zu einem lebhaften Meinungsaustausch über die Tüngerkonservirungs- frage. Nachdem noch ein Aufnahmegesuch erledigt worden, gab der Vorsitzende noch beachtenswertbe Mittyeilungen über den Kündigungsmodus und -Termin bei den verschiedenen Hagelge- sellschästen und schloß dann die Versammlung. — Am ersten Feiertage wird der Turnverein „Frohsinn" im Bahnhofsrestaurant einen Unterhaltungsabend, bestehend in gesanglichen, komischen nnd turnerischen Darbietungen, zum Besten deS Turnhallenbau fonds veranstalten. — Ter „Gesellige Verein" wird am dritten Weihnachtsfeiertage in Helbigs Gasthof, wie üblich, sür seine Mit glieder und deren Gäste einen Untcrhaltungsabend, bestehend in Tanz und musikalischen Tarb'.eiunge», veranstalten. Im Verlause von nicht ganz 3 Wochen sind vom Dresdner Amtsgericht nicht weniger als 68 Zwangsversteigerungen angezeigt worden. Es handelt sich dabei durchweg um Häuser oder unbebaute Grundstücke in Dresden oder dessen nächster Umgebung. Nach mehr als drei Jahre langen Vorerörterungen hat der Rath zu Dresden den Stadtverordneten eine Vorlage zur Billets möglichst am Tage vorher abfordern zu lassen. -f Zur rechten Zeit vor Weihnachten erscheint im Verlag von Gustav Fischer in Jena eine gemeinverständliche Schilderung der Erlebnisse auf der großen 1898/99 erfolgten Forschungsreise („Tiefsee-Expevttion") in Wort und Bild, herausgeaebeu von deren Leiter, Prof. Chun-Leipzig, betitelt: „Aus den Tiefen. Lieferungen ä 1 Mk. 50 Pfg. Das vor- zn den bedeutendsten deutschen Reise- rahmt dai Mußt, sie ha sjgt Man red stichSgesetzlich z MÜngungsgru erkennten die st Vorwärts", n strecke« sür die .Mebung, t HM Berggesej Bergarbeiter t Mlirt, wie Knikpostensteh Men uns o Kienen Mittel sichtlichen Ur 4k In letzt peet Hohle« Ull Untersuchu Mdt worden. Aus der wahrscheinlich j 5 Kenn der l troffen Werder Mag länger a jtEschastskass« stimmen,-daß d, Entlassung auf Mlgt. 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