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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 28.11.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-11-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-190011285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-19001128
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-19001128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-11
- Tag 1900-11-28
-
Monat
1900-11
-
Jahr
1900
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 28.11.1900
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Nr. 275. er mit den Waffen seinen Ansprüchen Neber seinem Grab wurde eine Moschee errichtet, die den der Engländer. Von Kerbel«, der Stätte, des zweiten Sohnes vertrat die Ansprüche Wallfahrtsort der Schiiten bildet. Alljährlich zu Beginn des neuen mohammedanischen JahreS erzieht sich der Pilgerstrom selbst aus dem Innern Asiens nach Kerbela. Seine Stärke ist für Mesopotamien gleichbedeutend mit dem Ausfall der Ernte. zum Leutnant der Res. des 3. Jnf.-Regts. Nr. 102 „Prinz- Regent Luitpold von Bayern", — Gnüchtel des Landw.-Bez. Leipzig, zum Ltnt. der Res. des 1. Jäg.-Bat.Nr. 12,— Kettler des Landw.-Bez. Freiberg, zu Leutnants der Res. — Bei der Rücksenvung von Gegenständen, welche auf der Pariser Weltausstellung ausgestellt und über Belgien nach Paris befördert worden waren, ist folgendes zu beachten: Die Sendungen müssen von dem zur Erlangung der Frachtermäßigung und zur Sicherung des zollfreien Wiedcr- cingangs nach Deutschland durch den Neichskomnnssar auSgefer- tigten Rücksendungsnachweis begleitet sein. Aus diesem muß hervorgehen, daß das Gut von dem Frachtbriefadresfnten nach Paris gesandt, dort ausgestellt gewesen, aber unverkauft geblieben ist. Der Nachweis ist derjenigen Station in Paris vorzulegen, auf gleicht, welchen die Abendsonne über die weiten Goldkuppeln und die schlanken Minarets morgenländischer Städte ausbreitet, liegt noch hente für unS über dem Leben des Orients. Wir kennen diese traumhafte Sinnlichkeit des Morgenlandes, all seine üppige an der sich das Grab Husseins befindet, des vierten Chalifen Ali. Huffein (680) der Familie Ali auf das Chalisat gegen sondern an unsere Sinne wendet, von bleibendem Eindruck ge worden ist. Den vollen blendenden Zauber des Orients verstand uns gestern Abend im Handelswissenschaftlichen Verein Herr SchristsicllerK.Reichsritterv.Vlncenti durch seine leuchtenden farben- glübenden Schilderungen aus Bagdad, Ba ssora und Ker bela zu enthüllen. Herr von Vincenti ist ein Meister des Wortes; mit glänzender Gestaltungskraft zeichnete er uns die Welt des Moslems, die für uns charaklerisirt wird durch das schwer- müthige Nauichen der Cypreffe, durch Karawanenzüge, durch trauernde Palmen, welche sich zur Quelle neigen, und durch eigenartige Städtebilder. Die Ausführungen des Redners athmeten Leben, seine Bilder zengten von Frische und Klarheit. Aus seinen Worten sprach die Gluth des Morgenlandes, und seine Erzähl ungen mutheten oft an just wie die Erzählungen der Scheherezade. Es war indessen bedauerlich, daß die Stimme des Vortragenden nicht immer ganz verständlich blieb. Der Redner führte nach dem Lande des Euphrat und Tigris, das wohl zehnmal vor den Augen der Geschichte versank, wie die Sonne versinkt an der anatolischen Küste. Die Karawanen ziehen heute noch hin u id her im Morgenland, aber keine bringt Anadolu die Krone wieder. Redner gab als Einleitung in kurzen Strichen ein geographisches Bild von Mesopotamien, schilderte im Anschluß daran feine Reise durch die Syrische Wusle nach Bagdad und vor Allein den Eindruck, deu die alte Chalisenstadt am Tigris auf den Fremden hervorbringt, das Leben und Treiben im Haus und auf der Straße, die Wohnungen und ihre Einrichtungen. Bagdad war einst der Sitz hoher Bildung und Gelehrsamkeit; heute überwiegt daS Handelsintereffe, und die von dem Chalifen Mostansir gegründete berühmte Hochschule ist heute eine Karawan serei. Nach ewem geschichtlichen Rückblick auf die Stadt beleuchtete der Vortragende das feindliche Verhältniß zwischen Sunniten und Schicken, welche in Bagdad ziemlich in gleicher Stärke ver treten find. Von Bagdad führte die Reise zu Schiff aus dem Tigris nach Basiora am persischen Golf, einem schmutzigen verlodderten Nest, das seine Bedeutung durch die weiten Handels- Oertliches und Sächsisches. Freiberg, den 27. November. ' — Veränderungen in der Armee. Im Beurlaubten- stande befördert: Leutnant der Res. Dr. Isensee des1.Jäg.-Bat. Rr. 12 zum Oberleutnant, — Oberleutnant der Ins. 1. Auf gebots Siebdrat des Landw.-Bez. Freiberg zum Hauptmann, — Leuthold, Oberltnt. der Fuß-Art. 1. Aufgebots des Landw.- Bez. Freiberg, zum Hauptmann, — die Vizefeldwebel bezw. Bizewachtmeister: Grieshammer des Landw.-Bez. Freiberg, bcziehnngen erhält. Auch hier ruht der Export in den Händen hohem Interesse waren die Bilder aus die Omajjaden. Als Geltung verschaffen wollte, fiel er in der Ebene von Kerbela. Jahre wählten von 2081 Wählern nur 815 oder 42 "/». In Freiberg haben wir das Resultat der Wahl bereits gestern Abend durch Extrablatt bekannt gegeben: ES wurden gewählt als A n- fässige die Herren: Bürstensabrikant Franz Streubel mit 1034 Stimmen, Spediteur Müller mit 1020 Stimmen, Kauf mann Stötzner mit 999 Stimmen, Kunst- und HandelSgärtner Seifert mit 998 Stimmen, Kaufmann Geyh mit 643 Stimmen, Buchbindereibesitzer Schultz mit594Stimmen undBLckerobermeister Böhme mit 549 Stimmen. Als Unansässige wurden ge wählt die Herren: Zahlmeister a. D. Lehmann mit 1036 Stim men, Postdireltor Legler mit 1004 Stimmen, Fabriktheckhaber Georg Schippan mit 1000 Stimmen und Lehrer Steiger mit mit 620 Stimmen. — Weitere Stimmen erhielten als Ansässige die Herren: Schornsteinfegermeister Hüller 498, vi. weck. Weber, der die Kandidatur aus beruflichen Gründen Vortrag. — Die in Oesterreich bis zum Schluß deS JahreS 1867 ge prägten BereinSthaler und VereinSdoppelthaler gelten vom 1. Januar 1901 ab nicht mehr als gesetzliches Zahlungsmittel. ES ist von diesem Zeitpunkte ab außer den mit der Einlösung beauftragten Kaffen Niemand verpflichtet, diese Münzen in Aah- verbreiten. Zum Schluß kennzeichnete der Vortragende de« starken, stetig wachsenden wirthschastlichen Einfluß der Deutsch?» in Anatolien, namentlich hinsichtlich der geplanten Bahnbauten, Die Deutschen werden dort-die Führer werden, gestützt und ge tragen von dem Vertrauen der Eingeborenen, welche wissen, daß Deutsche nur wirthschastlich« Vortheile wollen, nicht wse die Engländer und Ruffen nach Landbesitz trachten. Mck einer Verherrlichung deutscher Kraft und deutschen Streben- schloß Herr von Vincenti seinen überaus beifällig ausgenommen?« - Die „Nat. Zeit." bemerkt hierzu: Wer nunmehr noch nicht anerkennt, daß die sozialdemokratische Fraktion den Beruf zur Gchögebung hat, dem ist nicht zu Helsen! Die prinzipielle Frage der mweilerung der bestehenden politischen Verantwortlichkeit deS Reichskanzlers zu einer juristischen lassen wir zunächst bei Leite; ebenso die Frage nach den Aussichten irgend eines darauf gerichteten Antrags angesichts der Thatsache, daß Verfassungs änderungen als abgelehnt gelten, wenn sie im Bundesrath lt Stimmen gegen sich haben, und daß Preußen allein schon über 18 Stimmen verfügt. Wir heben nur einige Punkte hervor. Nach sozialdemokratischer Auffassung soll nicht etwa ein ständiger, unabhängiger Gerichtshof über die vom Reichstag zu erhebende An klage entscheiden, sondern ein von demselben Reichstag für die Dauer einer Legislaturperiode ernannter Wohlfahrtsausschuß, dessen Mit glied jeder zum Schöffenamt befähigte Deutsche werden kann, sofern er nicht dem Bundesrath oder Reickstag angehört. In Anklage- justand soll ein Reichskanzler vom Reichstag u. A. versetzt werden können, wenn dieser der Meinung ist, daß eine „politische Unter lassung" des Kaisers, wofür der Kanzler nach dem neuen Gesetze die Verantwortlichkeit zu tragen hätte, „das Wohl des Reiches verletzt" habe! Und schon durch Erhebung der Anklage, welche durch emsache Majorität erfolgen soll, würde der Reichstag jeder Zeit jeden Reichskanzler zu beseitigen vermögen, da sie die SuSpendirung vom Amte zur Folge hätte! Der Antrag ist unter den obwaltenden Umständen eine politische Spielerei; er wäre nur unter Verhältnissen durchzusetzen, unter denen Herr Bebel Reichskanzler werden müßte — und dann würde die Sozialdemokratie den Antrag wahrscheinlich als gefährlich ver- lveifen. bis zum 31. März 1901 bei den Reichs- und LandeSlaffen zu dem Werthverhältniffe von 3 Mark gleich einem Thaler sowohl in Zahlung als auch zur Umwechselung angenommen. Die Verpflichtung zur Annahme und zum Umtausch findet auf durchlöcherte und anders alS durch den gewöhnlichtu Umlauf im Gewicht verringerte sowie auf verfälscht« Münzstücke keine wurde durch Erheben von den Sitze« geehrt: Herr Israel theilte mit, daß die Vereinigung beschlossen habe, sich auch künftig alle 5 Jahre zu treffen, bis zur 60jährigen Gedenkfeier deS großen Krieges. Die Ansprache schloß mit einem dreifachen Hurrah auf Kaiser Wilhelm II., den obersten BundeSfeldherrn, und König Albert, den großen Heerführer. Bon der 3. württembergischen Batterie aus Ulm, mit welcher die sächsische 3. leichte Batterie gemeinschaftlich am Zurückschlagen des Sturmangriffes der Franzosen, am 30. November 1870, von Champigny auS gegen die Höhen am Parke von Coeully betheiligt war, sandte ein Tele- dieser wird er den Begleitpapieren d«S Gute- beigefügt. Die Rücksendung hat an den ursprünglichen Absender zu erfolgen. )ie frachtfreie Rückbeförderung für Knustgegenstände, wie Gemälde, Statuen, Gegenstände auS Erzguß, Antiquitäten, welche in den; besonderen, vom 15. März 1900 bis zum 1. Juni 1901 gültigen Ausnahmetarife bei Aufgabe als Eilgut vorgesehen ist, wird auf den französischen Strecken nur gewährt, wenn die Rücksendung von Paris bis zu dem ursprünglichen Ausgabeort auf demselben Wege stattfindet, auf welchem daS Gut nach Paris befördert worden ist. Der Absender hat den Originalsrachtbrief für den Hinweg vorzulege». Die Rücksendung dars nur in einer Sendung an den Aussteller deS OriginalsrqchtbriefS für den Hinweg er- olgen. — Di« Interessenten, welche MonatSnedenkatten mit Giltigkeit ab 1. Januar 1901 bei den Fahrkartenausgaben der „ „ „ _ . Königlich sächsischen StaqtSeisenbahnen zu entnehmen wünschen, f lung zu nehmen. Die Thaler der bezeichneten Gattung werde« werden darauf aufmerksam gemacht, daß die Ausgabe von Monatskarten nur gegen Vorlage der Monats stamm karte und einer ortspolizeilich bestätigten HauSstandszugehörigkeits - Be scheinigung erfolgt. Sämmtliche Bescheinigungen über die HauS- standszugehörigkeit gelten nur auf die Dauer eines Kalenderjahres und verlieren die derzeit bei den Fahrkarten-AuSgabestellen hinterlegten Bescheinigungen mit dem 31. Dezember 1900 ihre Giltigkeit. Im eigenen Interesse und um die Ortsbehörden und die Fahrkarten-AuSgabestellen in den letzten Tagen des Monats Dezember und Ansang Januar nicht unnöthig zu überlasten, ist es zu empfehlen, schon jetzt von den Fahrkarten-AuSgabestellen Formulare zu HauSstandszugehörigkeitS-Bescheinigungen, die un entgeltlich abgegeben werden, zu entnehmen, auSzufertigen und von der Ortsbehörde bescheinigen zu lassen. — Bei der gestern stattgesundenen Stadtverordneten» Ergänzungswahl deckten sich die Kandidatenlisten der in städtischen Angelegenheiten maßgebenden Vereine im Wesentlichen, weshalb sich die Agitation vor der Wahl m ruhigeren Bahnen bewegte. Infolgedessen nahm auch die Wahl einen sehr glatten Verlauf. Die Betheiligung an der Wahl war eine ziemlich rege. Von 2060 Wahlberechtigten übten 1092 ---- 53 "/„ ihr Wahlrecht aus, nämlick 456 Ansässige und 636 Unansässige. Im vorigen Anwendung. — Am Sonnabend und Sonntag traten in der Unio« die Veteranen der S. leichte« Batterie de» Feldzuge» von 1870/71 zu einer Zusammkunft zusammen. Die alten Krieger sahen sich zum Theil nach 30 Jahren zum ersten Male wieder und die Begrüß ng trug einen herzlichen Charakter. Am Sonn abend Abend versammelte man sich im kleinen Saale der Union, welcher durch Pflanzen geschmückt war, in deren Mitte sich di« Büste des Königs befand. Nach einem Pianofortevortrag be- grüßte Kamerad JSrael-Tharandt die Erschienenen; «r drückte seine Freude darüber auS, daß der Zusammenkunft allseitig so reges Interesse entgegengebracht worden sei. Er betonte weiter, daß 30 Jahre im Strome der Zeiten dahingeflossen seien, seit die Batterie von ihrer Garnisonstadt Freiberg auS hinauszog in den großen Krieg und siegreich wieder zurückkehrte. Mancher Kamerad sei nicht zurückgekehrt, er ruhe fern von der Heimath» manch anderer sei seit der Rückkehr zur großen Armee abberufen worden, wieder andere seien durch Krankheit u. s. w. an der Theilnahme an dem Fest behindert. Zerstreut im ganzen Lande, in verschiedenen Berufs- und Lebensstellungen thätig, seien die Kameraden freudig herbeigeeilt, um die lieben alten Waffen-, geführten zu sehen, mit denen sie vor 80 Jahren Schulter an Schulter gekämpft, Freude, Noth und Gefahr getreulich gethefft hatten, und um Erinnerungen aus Deutschlands größter Zeit aufzufrischen. DaS Gedächtniß der heimaeaangtnen Kameraden gesellschast HanS von Hoff wird in dem Concert mitwirken. — Wir hoben schon Gelegenheit genommen, auf daS treff liche Werk „Neue sächsische Kirchengallerte" hinzuweisen das im Verlag von Arwed Strauch in Leipzig erscheint. Ein evangelisches Prachtwerk im vollsten Sinne, bildet eS ein schönes Geschenk für den Weihnachtstisch kirchlich gesinnter Familien. Es ist in der That ein Schatz für jedes evangelische HauS und hat für jeden, der sich für das kirchlicheLeben seiner Parochie oder anderer Gemeinden interessirt, hohen Werth. Die Kirchengallerie bringt in abgeschlossenen Bänden, deren jeder eine Ephorie ent- bält, die Chronik jeder zur Ephorie gehörigen Kirchgemeinde. Mit der Schilderung der zumeist in undurchdringliches Dunkel aehüllten Gründung der Orte beginnend, setzt die eigentliche Chronik der Gemeinden mit dem gewaltigsten aller Ereignisse, der Reformation, ein, und bietet, bis auf unsere Tage die Leide« und Freuden der Väter schildernd, ein Bild der Vergangenheit und Gegenwart der Kirchengemeinden unseres sächsischen Vater landes, wie es lebendiger und treuer nicht gedacht werden kann. Prachtvolle Kupferätzungen aller Kirchen der Ephorie, der mei-, «aatSgerichtshofeS für daS deutsche Reich zu stellen. Der An- Maus Aufhebung des Jesuitengesetzes ist ein alter Bekannter, dessen Wiedererscheinen nicht überraschend ist. Was aber bezweckt da Antrag auf „Errichtung eines Staatsgerichtshoses" ? Die wjmldemokratische Fraktion hat soeben einen sormulirten Antrag Ar die Verantwortlichkeit des Reichskanzlers eingebracht, der »r die Nburtheilung eines in Anklagezustand versetzten Reichs- hülerS eineu „Staatsgerichtshof" begründen will; begegnet sich A Centrum in dieser Absicht mit der Sozialdemokratie? ES wird sich ja bald herausstellen. Inzwischen ist es immerhin interessant, wie in den Köpfen der Herren Bebel und Genossen die lünslige Verantwortlichkeit deS Reichskanzlers sich malt: wir Men den Antrag deshalb im Wesentlichen mit. Danach sollen Ater dem Artikel 17 der NeichSversassung, wonach der Kanzler durch Gegenzeichnung die Verantwortlichkeit für die Anordnungen und Verfügungen deS Kaisers übernimmt, folgende Paragraphen eingeschoben werden: Lnlkel 17». Der Reichskanzler ist für seine Amt»svt>rung dem zjMtag verantwortlich. Diese Verantwortlichkeit erstreckt sich aus alle Mischen Handlungen und Unterlassungen des Kaisers. Artikel 17d. Wenn der Reichstag den Reichskanzler für schuldig G, durch eine von ihm zu verantwortende Handlung oder Unter- Aug vorsätzlich oder grob fahrlässig seine Amtspflichten verletzt, «mntlich versassungSwidrig gehandelt oder sonst das Wohl de» Reiche« »schädigt zu haben, so kann der Re chStag gegen den Reichskanzler Mage erheben. Mit dieser Anklage kann der Reichstag die Anklage «zen solcher Handlungen des Reichskanzlers verbinden, welche unter d«» allgemeine Strafgesetz fallen, soweit sie mit den öffeMUchen Ob- litgenhrilen deS Reichskanzlers zusammenhängen. Artikel 17«. Die Verhandlung und Lmscheidung über die vom Aeichtlag gegen den Reichskanzler erhobene Anklage steht demStaat»- genchlShos für da» deutsche Reich zu. Der Reichstag ernennt bei Jegiuit jeder LegiSlatm Periode die 24 Mitglieder des StaatSgerichtS- H«. Die Berufung in den Staalsgerichtshof darf nicht abgelehnt »erden. Von der Berufung sind ausgeschlossen: 1) die in 88 32, 33, zz Nr. 1 bis 6 und 9 deS ÄenchtSversassungs-Gesetzes bezeichneten Personen (die vom Schöffenamt ausgeschlossen sind); 2) Mitglieder de» -MdeSrathS und de» Reichstag». Artikel 17ä. Der angellagte Reichskanzler hat daS Recht, bis zu ji»SIs Mitglieder de» StaalsgerichtshoicL ohne Angabe von Gründen ibzalehnen. Macht er von diesem Rechte nicht Gcbiauch, so ist durch Mloomng die Zahl der Mitglieder auf zwölf zu bringen. Dteie Mn den Gerichtshof und wähun den Vorsitzenden auS ihrer Mitte Artikel 17s. Aus daS Verfahren vor dem LtaatsgerlchtSho julden die Bestimmungen de» Ser chlSversassungs-Gesetzes mit Aus- ,«,-«« von S 24 uns der Strafprozeß-Ordnung sinngemäße An- mnduna. Der Reichstag kann vor Ervedung der Anklage eine Dor. »oerluchung anocknen und die UntersucdungSrlch,er ernennen. Der AeiMag ernennt die Vertreter der Anklage vor dem Staats-Gerichis- Ue. Der Beschluß deS Reichstags, den Reichskanzler in Anklage zu «ersetzen, gilt als Beschluß über dir Eröffnung de» Hauptverfayren«. Artikel 17k. Bon der Beschlußfassung deS Reichstags über di« Erhebung der Anklage bis zur Beendigung deS Verfahren» ist der «»gckagte Reichskanzl r vom Amte suipendirt. Artikel 17g Im Fall der Berurtheilung ist stet» der ReiLS- knzler seine» Amt» verlustig zu erklären. Außerdem kann nach Be- ch-ßenheil der Umstände aus zeitliche oder dauernde Unfähigkeit zur Meldung e neS öffentlichen Ami» erkannt werden. Fällt dem ange legten Reichikanzler auch eine im allgemeinen Strafgesetz vorgesehene Hnldiung zur Last, so hat der SlaalSgerichlshoj außerdem di« Be stimmungen dieses Gesetzes gegen ihn anzuwenden. Artikel 17b. DaS Recht der Begnadigung oder Strafmilderung j, Almsten de» Berurtheilten darf nur auf Antrag de» Reichstags auigeübt werden. Artikel 17i. Der Reichskanzler kann vor den ordentlichen Ge- richten aus Ersatz deS Schadens belangt werden, den er 1) durch An- «isung einer vom Reichstag nimt genehmigten Ausgabe oder durch «uu «lt den Beschlüssen deS Reichstag» nicht übereinstimmende Ver wendung einer genehmigten Ausgabe dem Reiche oder 2) durch eine LlaMSgerichtShos für strafbar erkannte Handlung dem Reich« «der Prioaten zugefügt hat. Dle Entscheidung des StaaisgerlchlShosS ndn die Pjlichtwidrigkeit der Handlung ist für die ordentllchen Gerichte duldend. Die Leichen der im Jahr zuvor Verstorbenen werden von denPilgern 7- , „1 urttrnigrn ... 1-»-- nach Kerbela gebracht; der Tod ist auf Reisen, und entsetzlich wtlcher das Gut zur Rückbeförderung ausgeliefert wird. Von l find die Ausdünstung««, welche die Leicheukarawaneu um sich abgelehnt hatte, 302, Apotheker Starck 197, Hofschneider- meister Opitz 194, Vorwerksbesitzer Brückner 74 und Schmiede meister Sohr 33 Stimmen;- als Unansässige die Herren: Drechslermeifier Geisensetter 394, Kaufmann Oskar Rühle 62, BahnhofSinspektor Höpner 48 und Fabrikant Bachmann 29. Die , - - . . -c. - v Zersplitterung der Stimmen Ist also keine allzu große. In dem ! °Asiden Inhalts: »Die 3. Dartene gedenkt tzutt mit Stimmzettel des Allgemeinen Hausbesitzervereins rst kurz der I ^"lz der tapferen sächsischen Waffengefahrten und gelobt, wenn Name „Fabrikant Streubel" verzeichnet. ES kann kein Zweisel du Komg wieder rnft, es ihren Veteranen vom Jahre 70 darüber bestehen, daß es sich um den bisherigen Stadtverordneten» äuthun. Ferner sandten telegraphische Große die zwei noch vizevorsteher Streubel handelt. lebenden Offiziere der Batterie, welche am Erscheinen behindert — Im»--»-»«»«»-!«-«, Auf"-« N«-n »---M. Em m--«,-».»-- »M« »m Mm... j WAN-WErtzi AnL -Ammm L ebenfalls telegraphische Antwort ein. Den Absendern der tele graphischen Grüße brachten die Veteranen dreifache Hurrahrufe. Im weiteren Verlaufe des Abends wechselten Chorlieder und Farbenpracht, diese berauschende Schwüle aus den Märchen vc-n I Nachdem Kamerad Müllu II auf die Kamuad- Taufendundcine Nacht. Ja ihnen tritt unS eine fremde Welt sN^ft toastet hatte, begrüßte Kamerad Erftr, welcher der einzige entgegen, die, obschon sie sich nicht an unser Herz und Gemüth, U"°erg seßhafte Kamerad rst, die Anwesenden. Spater - " i brachte er noch einen Trmkspruch auf die Chargen. Kamuad von Harbou toastete auf das Komitee, wofür Kamuad Israel dankte. Der Verlauf der Beranstaltung befriedigte allgemein. Am Sonntag Vorm, s^11 Uhr versammelten sich die Veteranen am Kreuzthor, um am Kriegerdenkmal, welches seitens der Stadt beflaggt worden war, ihrer Todten zu gedenken, Nachdem man am Denkmal Aufstellung genommen hatte, überraschte der Freiberger Militärgesangverem die Kameraden durch den stim mungsvollen Gesang von „Grabesruhe" und „Da unten ist Fried'". Hierauf hielt Kamerad Israel eine Ansprache, in der er ausführte: „Zum ehrenden Gedächtniß legen am heutigen Todtensonntage die Veteranen der 3. leichten Batterie deS Feld zuges von 1870/71 anläßlich der heutigen Zusammenkunft 30 Jahre nach dem großen Kriege, diesen Lorbeerkranz am Fuße des von der alten Garnisonstadt Freiberg errichteten Kriegerdenk males nieder! Wir gedenken hierbei auch aller unserer Kame raden, die bisher zur großen Armee abgeganaen sind. Wir ge denken ihrer in alter deutscher Treue, die über daS Grab hinaus- reicht, und mit Liebe. Sie ruhen in Frieden!" Der Militar- oesangvereinsang hierauf „Auferstehung, Auferstehn, ja, aufer stehn wirst Du". Nach der Feier dankte Kamerad Israel den Sängern für die Gesänge. Mittags vereinigten sich die Vete ranen in der Union zum gemeinschaftlichen Mahle. Man schied von einander in der Hoffnung auf ein Wiedersehen in 5 Jahren. — Der über 20 Jahre bestehende I. Freiberger Zitherverein veranstaltet nächsten Sonntag, 2. Dezember, in der Union ein großes Zither Konzert. Der Verein, dessen Konzerte sich infolge ihrer gediegenen Ausführung immer eines regen Zuspruchs zu erfreuen hatten, wird auch diesmal wieder ein abwechslungs reiches Programm bieten. Die bekannte Tvroler National-Sänger»
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