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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 04.10.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-10-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-190010044
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-19001004
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-19001004
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-10
- Tag 1900-10-04
-
Monat
1900-10
-
Jahr
1900
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 04.10.1900
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Rr. 230 Politische Umschau. sondern licken. (9. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) 'Fortsetzung folgt.) „Wie eigenthümlich das ist! Stützen sich Herrn Hartmanns Erwartungen auf eine alte Weissagung? Hat irgend Jemand Ihre Zukunft aus den Sternen, aus den Linien dieser hübschen kleinen Hand zu erforschen versucht? Oder — das ist eine dritte Möglichteit — steht Ihr Schicksal unter einem fremden Willen? Giebt es einen Menschen, der über dasselbe zu bestimmen hat?" Er fragte recht dringend, so dringend, daß er selbst darüber lächeln mutzte. Von dem Allen ist nichts zutreffend, gnädiger Herr," entgeg nete Maja, seinem forschenden Blick mit ihren ehrlichen Kinder augen begegnend. „Aber sie nehmen Alle an, es müsse mir etwas Besonderes kommen. Lucian Werner — er wohnt dort drüben in dem hübschen rothgedeckten Häuschen, gnädiger Herr — meint zwar, daß Niemand sein Schicksal voraussehen könne, doch hat er mir zugleich gesagt, ich müsse dem Vater in allen Stücken gehorsam sein." Sie nahm dieses Alles, wie es schien, sehr ernst, und der Graf hörte voller Erstaunen zu. Welch ein seltsamer kleiner Dorfroman das war! Ein unbeendeter, dessen Schluss sich nicht errathen und leider auch nicht nachblättern lieh. „Ich vermuthe, Ihre seltene Schönheit — Sie sind zu ver ständig und wohl auch zu sehr an Bewunderung gewöhnt, als datz ich darüber zu schweigen nöthig hätte — hat die erste Ver anlassung zu den Muthmahungen Ihres Vaters und der Leute von Jendrewo gegeben; sie berechtigt ja auch in gewissem Sinne dazu. Aber ich möchte wissen, ob es das Rechte ist, dass Sie hier so im Schatten, ohne ein bischen Vergnügen, ohne Eines oder das Andere von Allem, was der Jugend schön und genussreich erscheint, kennen zu lernen, dieses unbestimmte Etwas erwarten sollen, daß vielleicht — wer kann es sagen? — den Weg hierher niemals findet? ... Es erscheint mir hart!" Der Graf sprach mit dem Ernst und der leidenschaftslosen Theilnahme eines Mannes, der auf die eigene Jugend wie auf einen halbvergessenen Traum zurückblickt. Sein lugendliches Antlitz, seine klaren grauen Augen bildeten einen eigenthüm- lichen Gegensatz dazu. „Es ist möglich", erwiderte das Mädchen, „Was soll ich thun?" „Vor der Hand nichts . . . Singen Sie mir jetzt das Ma rienlied. Danach werde ich gehen und über alles dieses nach denken." Der Fremde blieb noch einige Minuten an der KirchenM stehen, die Leute von Jendrewo, unter denen es noch manch! hübsche Mädchengesicht zu erschauen gab, mit seinen durchdrin genden Augen sorgfältig musternd. Die also Geehrten steckim kichernd und erröthend die Köpfe zusammen und schauten iin ! Fortgehen verstohlen nach dem interessanten Fremden zuriich der da im Hellen Sonnenlicht stand und sich mit Gemüthsrch die Handschuhe zuknöpfte. Trotzdem hatte er keinen Augen blick die schlanke Gestalt Majas aus dem Gesicht verloren und war eben so wenig gesonnen, es im Verlaufe zu thun. Nachdem das Mädchen den Wald erreicht und nur noch gleich einer licht vollen Vision aus dem grünen Dämmer herüberleuchtete, setzte der Herr sich langsam in Bewegung und folgte ihr auf dem selben Wege, immer in seinem nachlässigen, gemächliche« Schlendertempo, hier und da eine Blüthe köpfend, oder eine selt same Blattfärbung mit Interesse betrachtend. „Wollten Sie mir sagen, daß jener lange schwarzgekleidete Gentleman dort auf der Wiese links nicht unser sehr ehnn- werther Freund Borck-Borckhausen sei, RukLkIino mio, so wür den Sie kein Glück damit haben," bemerkte Geldern zu dem Maler, während sie nebeneinander im Schritt die Dorfstratze hinab dem Edelhofe zuritten. Sie hatten diesen Morgen zu einem Ausfluge nach dem nächsten Flecken, wo man ein kirch liches Fest feierte, benutzt, und kehrten nun heim, um das Diner mit dem Grafen einzunehmen. „Ich bin durchaus Ihrer Ansicht. Jener Mann ist Baro« Borck. Aber was in aller Welt kann ihn hergeführt haben?! Hierher, wo wir, wie ich annahm, sicherer als am Nordpol oder auf Hawaii vor einem Rencontre mit Pariser Clubgenossen sei« würden!" „Das wollen wir auf dem kürzesten Wege zu erfahren suchen. — Halloh! Baron Borck! Lieber Borck! So Horen Sie doch! Hier sind zwei Freunde, die Ihnen ihren Respekt zu bezeugen wünschen!" Der Rittmeister lenkte sein Pferd mit größter Eilfertigkeit zu dem einsamen Spaziergänger hinüber, während er ihn mit lautschallender Stimme anrief. Durchaus nicht überrascht wandte der Fremde sich um. „Ah — da haben wir ja unseren Geldern und Leutnant Rafael! — Das nenne ich übrigens Glück! Eben auf dem Wege, Sie aufzusuchen, führt mir der Zufall mein Ziel ent gegen." Instkrst. Roman von H. v. Götzendorff-GrabowSki. Sie sang in alter Weise das alte wehmüthige Lied; vielleicht ein wenig bewegter als sonst, da es ihr bedeutsamer als je er schien. Bei den letzten Zithertönen erhob sich der Graf und langte nach seinen Krücken. Er war erschöpft und kämpfte mit neuen Gefühlen, die ihn beunruhigten. „Leben Sie wohl, mein gutes Kind", sagte er wärmer, als er wußte und wollte — „es ist nun schon gewiß; ich komme wieder!" Und das Mädchen sann die ganze Nacht über den Sinn die ser räthselhaften Worte nach, während seine Augen die wind getriebenen Wolken am Himmel verfolgten und sein Herz schmerzhaft selig pochte. 4. Kapitel. Noch Einer! Es war jedenfalls ein ereignißreicher Sommer für Fräulein Maja Hartmann; ein Sommer, der sich anließ, als könne er Wohl das unbekannte glänzende Etwas, das Schicksal der Schönheit von Jendrewo, mit sich führen und ihr mit seinen letzten Rosen in den Schooß werfen!... Eines Sonntags begegnete die Gärtnerstochter auf dem Wege zur Kirche einem fremden eleganten Gefährt, in dem ein einzelner Herr saß. Sie achtete nicht sonderlich darauf, daß dieser Wagen am folgenden und am dritten Sonntage wieder in Jendrewo auftauchte, während man im Dorfe bereits allgemein darüber sprach. Der Fremde ließ seinen Wageu unweit der Kirche halten und betrat sie zugleich mit der Gärtnerstochter. Er wählte seinen Platz ihr gegenüber und ließ seine Augen wäh rend des Gottesdienstes fast unablässig auf ihrem Antlitz ruhen. Er war ein Mann, der die Vierzig überschritten haben mochte, obschon die lebhaften, ausdrucksvollen Augen seinem hageren, gelblichen Antlitz einen Schein von Jugendlichkeit verliehen. Kleidung und Manieren verriethen den Mann von Welt. Für Maja war es keineswegs etwas Ungewohntes, der Ge genstand intensiver Beobachtungen zu sein; im Allgemeinen be achtete sie dergleichen wenig. Sie sagte sich, ihr Schicksal werde auf anderen Wegen zu ihr kommen. Es konnte mit diesen neu gierigen Gaffern, denen sie nur als Pendant zu anderen auf Rei sen mitzunehmenden Sehenswürdigkeiten galt, nichts gemein haben. Die Aufmerksamkeit des jüngst erschienenen Herrn trug indessen einen völlig neuen Charakter; es lag nicht die ge ringste Nuance von Zudringlichkeit darin, sondern etwas weit Ernsteres. Das Mädchen konnte sich eines leisen Unbehagens nicht erwehren; es folgte der Predigt nur mit halbem Verständ- niß, und war froh, sich endlich auf dem Heimwege zu befinden. Freiberg, den 3. Oktober. Deutschland. In München sand gestern die standesamtliche Eheschliessung des Prinzen Albert von Belgien mit der Herzogin Elisabeth in Bayern statt. Ten Akt nahm der Slaotsmimster des königlichen Hauses und des Aeusseren Freiherr v. Crailsheim vor. Hierauf begaben sich die Fürstlichkeiten im feierlichen Zuge in die Allerheiligen Hoflirche, wobei die Brant vom Könige der Belgier und dem Prinzregenten geleitet war, während der Bräutigam zwischen dem Könige von Rumänien und der Grän» von Flandern schritt. Die Trauung wurde vom Erzbischof von München vr. v. Stein vollzogen. Später fand im Thronsaal der Residenz ein Huldigungsatt statt. Zu dem plötzlichen Ableben des Prinzen Bernhard Heinrich von Sachsen-Weimar-Eisenach wird noch aus Eisenach geschrieben: Prinz Bernhard ist Montag morgen 8 Uhr ganz plötzlich und unerwartet auf der Wart burg, wo er zum Besuche seines Großvaters weilte, an der Lungenentzündung in Folge Herzschwäche gestorben. Am letzten Sonnabend noch unternahm der Prinz munter und frisch eine Ausfahrt; seine für Sonntag geplante Abreise nach Berlin mußte durch plötzlich eingetretenes Unwohlsein verschoben wer den. Nun hat der Tod so rasch und unerwartet dies junge, hoffnungsreiche Leben vernichtet und neue Trauer in das schwer geprüfte Herz des bejahrten Großherzogs, der dem Verstorbenen mit zärtlicher Liebe zugethan war, und in das der Mutter ge bracht. General-Feldmarschall Graf v. Blumenthal, der seit vielen Monaten in Quellendorf bei Köthen zur Erholung weilt, hat in der letzten Zeit schwer mit Athemnoth und sonsti gen durch das Alter hervorgerufencn Krankheitserscheinungen zu kämpfen gehabt. Dem Kaiser ist von dem wenig befriedigenden Befinden des Grafen v. Blumenthal Mittheilung gemacht wor den. Dem Bundesrath ist ein Entwurf von Bestimmungen über die Herstellung ausreichender und geeigneter Sitz gelegenheit iu offenen Verkaufsstellen zugegangen, der folgendermaßen lautet: „1) In denjenigen Räumen der offenen Verkaufsstellen, wo die Kundschaft bedient wird, sowie in den zu solchen Verkaufsstellen gehörenden Schreibstuben (Kontoren) muß für die daselbst beschäftigten Gehilfen und Lehrlinge eine nach der Zahl dieser Personen ausreichende Sitzgelegenheit vorhanden sein. Für die mit der Bedienung der Kundschaft beschäftigten Personen muß die Sitzgelegenheit so eingerichtet sein, daß sie auch während kürzerer Arbeitsunterbrechungcn benutzt werden kann. 2) Tie Befugniß der Polizeibehörden bleibt unberührt, im Wege der Versügung für einzelne oyene Verkaufsstellen oder durch allgemeine Anordnung für die offenen Verkaufsstellen ihres Bezirkes zu bestimmen, welchen besondern Anforderungen die Sitzgelegenheit in Rücksicht auf die Zahl der Personen, sür welche sie bestimmt ist, sowie hinsichtlich ihrer Lage und Beschaffenheit genügen muß." — In der Begründung der Vorlage wird folgendes ausgeführt: Nach den von dem kaiserlichen Gesundheitsamt bei den Erhebungen der Kommission für Arbeiterstalistik über die Arbeitsverhältnisse im Handelsgewerb« erstatteten Gutachten ist bei den in offenen Verkaufs stellen thätigen Personen die Entstehung gewisser ernster und häufig dauernder Gesundheitsschädigungen insbesondere dem Umstand beizu messen, daß sie ihre Arbeit nicht anders als stehend verrichten können. Angesichts dieser Thatsache wird in dem Berichte der genannten Kommission mit Recht daraus hingewiesen, dass es nicht als ein be rechtigter Gebrauch angesehen werden kann, wenn dem Ladenpersonal das Litzen im Laden auch dann verboten oder thatiächlich zur Un möglichkeit gemacht wird, wenn kein« Kunden zu bedienen sind. Diesen Missständen gegenüber alsbald von Reichswegen einzuschreiten, hat bereits bei den Vorarbeiten zu der Gewerdeordnungsnovelle vom 30. Juni 1900 in der Absicht gelegen. Ein unverzügliches Vorgehen aus diesem Gebiete erscheint um so dringlicher, als auch in jüngster Zeit wieder lebhafte Klagen über die gesundheitsschädlicheu Folgendes übermässig langen Stehens, sowie des Mangels an ausreichender Sitzgelegenheit in den Ladenräumen und den jzu den offenen Ver- Verlctzung der Gesandten selbstverständlich wäre. Den Bar baren gegenüber bestimmt man die Strafe so, wie sie, neben dem Zwecke, künftige Wiederholung der begangenen Frevel zu ver hüten, den eigenen Interessen entspricht. lirtenkammer angenommenen Gesetzentwurfs, wonach der Ladeninhaber gehalten sein soll, in jedem Geschäftsraum für jeden darin beschäftigten weiblichen Angestellten eine befondere Sitzgelegenheit zu beschaffen, in zahlreichen Fällen über das Bcdürsniss binausgehen, jedenfalls aber im Hinblick auf die namentlich in kleineren Geschäften häufig angetroffenen beschränkten Räumlichkeiten auf erhebliche Schwierigkeiten bei der Durchführung stossen und dem Ladeninhaber unverhältnissmässige Kosten verursachen. Hiernach wird die in dem Entwurf vorgeschlagene allgemeine Vorschrift vor einer zinermätzigen Bestimmung nach der Zahl der Personen und Sitzplätze den Vorzug verdienen, zumal sich auch aus de» Kreisen der zunächst bethriligten Prinzipale und Gehilfen zahlreiche Stimmen für den erstere» Weg ausgesprochen haben. Ter vom Reichsamt des Innern den Handelskammern zur Begutachtung zugesandte Gesetzentwurf betreffend die Besteuerung der Süßstoffe sieht für Saccharin eine Konsumsteuer von 80 Mk. pro Kilogramm vor. Tas ist das Sechs- bis Achtfache des Engroshandelspreises der Waare. Ferner wird in dem Ent wurf der Vertrieb von Saccharin aus die Apotheken beschränkt. Wie auf der kürzlich in Hamburg abgehaltenen Generalversammlung des Vereins zur Wahrung der Interessen der chemischen Industrie Deutschlands der Referent über die Saccharinfrage, Hofrath vr. Kolbe, bemerkte, würden diese Bestimmungen, wenn sie Gesetz werden, die blühende Süßstoffindustrie Deutschlands geradezu vernichten. Die Fabrikation des neuen Gewehrs Mo de l l 18 9 8 ist nach der „Schles. Ztg." in den staatlichen Ge wehrfabriken Spandau, Erfurt, Danzig und Amberg (Bayern) ausgenommen worden. In Spandau ist mit der Herstellung des neuen Gewehrs vor einem Jahre begonnen worden; aus der Spandauer Gewehrfabrik stammen daher auch die Gewehre, mit denen die deutsch-ostasiatischc Infanterie ausgerüstet worden ist. Unter Abweichung von der srüheren Praxis soll die Fertig stellung der sämmtlichen für die Armee erforderlichen Gewehre diesmal bei normalem Betriebe bewirkt werden. Früher sind die Arbeiten immer möglichst beschleunigt worden; sowohl bei dem Modell 71/84 als auch bei dem Modell 88 waren deshalb in der Gewehrfabrik zu Spandau allein etwa 4000 Arbeiter beschäftigt; sobald der Bedarf gedeckt war, wurden in wenigen Tagen etwa 3500 Arbeiter entlassen; nur ein Stamm von wenigen Hundert wurde behalten. Die lex Heinz« hat ihren Einzug in die königliche Bibliothek zu Berlin gehalten. Vor einiger Zeit erschien ein Werk des Frankfurter Frauenarztes Dr. Stratz: „Die Schönheit des weiblichen Körpers", das wesentlich anthropolo gischer Natur und durchaus wissenschaftlich gehalten ist, auch in der medizinischen Fachpresse überall lobende Erwähnung fand. Einem Berliner Arzte, der dies Werk in der Bibliothek bestellte, wurde nach Mittheilung der „Welt am Montag" sein Bestell- ka»c?8rk!e» gehörende» Schreibstuben (Kvittorru) nicht mir »"ter dem weiblichen, sondern auch bei dein männlichen Hilfsper sonal lanr geworden sind. Es empfiehlt sich daher, die senge, ob «nva in nächster Zett von Reicks wegen noch weitere Sckntzvorfcknfterr am Grund des § 139 b Abs. 1 der Sewerbeordmmg in Aussicht zu nehmen sind, vorläufig zurückzustellen und zunächst den Geschäftsinhabern die Verpflichtung auizuerleoen, für die in den offene» VerkaMsstelle» und de» dazu gebärenden Schreibstube» beschäftigte» Gehilfen und L«hr- linge eine nach der Zahl dieser Personen ausreichend« und nach Lage und Beschaffenheit geeignete Schgelegenbeit zu beschaffen und deren Be nutzung in enffpreckender Seist zu gestatten. Hierzu gehört insbesondere auck, dass die Sitzgelegenheit für das Ladenpersonal so eingerichtet wird, dass sie von den Angestellten nickt nur wödrend grösserer Pausen, sondern auch während kürzerer ArbeitsUnterbrechungen erreicht weiden kann. Für die Ausdehnung der Bestimmung auf die mit den offenen Verkaufsstellen verbundenen Lagerräume dürste ein allgemeines Bedürsniß nicht bestehen. Bo in Einzrlfällen etwa Uebelstände zu Tage treten sollten, würde denselben aus Grund des Z 139 x der Gewerbeordnung durch die zuständigen Polizeibehörden abgeholfen werden könne». Dagegen wird in Uebcreinstimmung mit dem vom Reichstag in der zweiten Lesung der Novelle gesassten Beschlusse besonderer Berth darauf zu legen sein, dass der mit der Anwendung des § 139 b erstrebte Schutz nicht nur dem weib- ; auch dem männlichen Hilfspersonal zu Theil wird. Sowohl die Rücksicht auf die Verschiedenartigkeit der Verhält nisse als auch der Mangel au ausreichenden Erfahrungen aus diesem Gebiete racken davon ab, in die zu erlassende Vorschrift »ach dem Vor gänge des englischen Saat« kor skep assi-lants acl vom Jahr« 1899 die Bestimmung aufzunehmen, dass in jedem Raum für mindestens je drei in demselben beschäftigte weibliche Angestellte eine besonder« Sitz gelegenheit einzurichte» ist. Anderseits dürste der Vorschlag des am 13. März d. I. dem französischen Senat vorgelegten, von der Depu- Ivo«. zettel mit dem Vermerk: „Sekretirt" zurückgegeben, d. h. c,, > Buch wird nicht ausgehändiat, außer mit besonderer Erlaub des Direktors. Woher diese Maßregel? Nun, zur ErL? rung hat der Verfasser einige unbekleidete Frauenaestalten „c gebildet, deren Anblick voraussichtlich der Sittlichkeit der »7 schauer schweren Schaden zufügen würde. — Es ist erfttuli» so bemerkt hierzu mit berechtigtem Spott die „Volksztg." Ä endlich auch gegen die Schädigung des sittlichen Gefühls Ä Aerztestandes etwas gethan wird. Die Beschäftigung mit menschlichen Körper sollte den Herren Aerzten überhaupt untersagt werden. Wer aber schützt die Direktoren von köni« lichen Bibliotheken davor, daß ihnen Bücher wie „Die SchöiM des weiblichen Körpers" in die Hände gespielt werden? Oesterreich. Ministerpräsident von Körber hat di« 8»^ nomie-Forverungen der wälschtiroler Abgeordneten für Südlich abgelehnt, es aber nicht für ausgeschlossen erklärt, daß j>» Rahmen der bestehenden Landesverfassung Einrichtungen schaffen werden, welche den Interessen der Italiener vollste Be rücksichtigung sichern. Italien. Die Erträgnisse des „heiligenJahrer» schätzt der Großpönitenziar und Generalkassirer des päpstliche,, Stuhles nach der auS vatikanischen Quellen schöpfenden „Los, bardia" auf 600 Millionen Franken. Es hat sich als» der Mühe gelohnt, daß Leo Xlll. die von Bonifaz VIII. 1300 ins Leben gerufene Einrichtung, welche Leo XE. im Iah» 1825 letztmals gefeiert hat, wieder aufleben ließ. Die Taxatia, der Jesuiten, welche eine Reineinnahme von 200 Millionen Li« erhofften, ist also umS Dreifache übertroffen. England. BiS DirnStag Nachmittag 3 Uhr waren gewM 144 Ministerielle, 16 Liberale und 13 Nationalisten. U, Ministeriellen haben drei Sitze, die Liberalen einen Sitz gb Wonnen. Im Krankenhause zu Glasgow befinden sich noch 21 U Pest Erkrankte; zwei pestverdächtige Personen stehen untn Beobachtung. Frankreich. Der „GauloiS" hadert gleich den ander, Nationalisten mit der Regierung, welche Mittel und Wege sucht, dem Oberstleutnant Picquart für die ihm zugesigh Unbill eine Entschädigung zu bieten. Er hat nun über den ZM Folgendes in Erfahrung gebracht: Alle Bemühungen des Kriegs Ministers, Picquart wieder einem aktiven Regimcnte emzmm- leiben, sind an dem Widerstand« der Obersten, bei denen Genn«! Andre herumfragte, gescheitert. Daher ist jetzt davon die Rede, den ehemaligen Chef des Nachrichtendienstes zwar wieder in di, Cadres aufzunehmen, ihm aber eine Stellung im Krieg», Ministerium anzuweisen, wahrscheinlich als Direktor der Sektion, welche Alles vereinigt, was sich auf die Militärjustiz bezieht. Ter „Gaulois" wittert dahinter machiavellistische Absichten, do el selbstverständlich für die Dreyfusisten, die sich wieder regen, sowie für Alle die, sägt er, welche die Vitalität der französischen Heeres ernrichtungen abschwächen möchten, ein Glücksfall wäre, wem Picquart einen so wichtigen Posten einnähme. Die letzte Sitzung des Friedenskongresses w Paris bot das pikante Schauspiel, daß die anwesenden Englän der die Brandmarkung der englischen Burenpolitik als Ver brechen beantragten, während der Franzose Aves Guyot Eng land vertheidigte und es auch durchsetzte, daß der Kongreß dm englischen Antrag behufs Milderung einiger Ausdrücke an den Ausschuß zurückverwies. Spanien. Ter KriegSministrr wird trotz der Reform der Artillerie und der Schaffung von Vertheidigungswerken ans den canarischen Inseln in seinem Budget Ersparnisse machen. Der Marineminister beschäftigt sich mit einem Entwurs betreffend den Bau einer Flotte, für welche 550 Millionen erforderlich sch werden. Türkei. General OSman Pascha, der befürchtete, verM zu «erden, hat heimlich Konstantinopel verlassen und ist gestern auf einem französischen Dampfer in Marseille angekommen. Der Krieg in Südafrika. Aus Lindley 1. Oktobers gemeldet: Die Buren griffen Sonnabend Nacht ein englische! Piket an. Sie kamen von Kafsirkraal her. Ein englisch« Soldat wurde getödtet, einer verwundet. Ein Bur, weich« gefangen genommen wurde, trug die vollständige Uniform!« Reiter Brabants. Es verlautet, die Buren hätten zwanzig sarbize Eingeborene eingeborene s versetzt. — C jedem Buren, Erschießung § Die „Köl bereits über von portugiei Waffen und Hörden nach bestimmte in die nicht per gewissen zu k ansiedeln dür Die „No jestät dem K von China „ Seine Majestät der Daß Eu Opfer der pl ist, ohne das durch die frei bereits aufs heutigen Ta einem Altar, Kang angew Die Handels Häfen haben Sarges in t Bei der Ank Darbringun mit der Vol Ministerium! ser Schmerz Ausdruck ge Deutsch! 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