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Sächsischer Landes-Anzeiger : 21.01.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-01-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188801219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18880121
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18880121
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-01
- Tag 1888-01-21
-
Monat
1888-01
-
Jahr
1888
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 21.01.1888
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iche der zu der. ine Last anderen lwenden. tSberger n Land- . Nach >en Ort- hnSdorf, ileukirch, Gold- Ritter- n. Die bringen; Lichten- i lassen. „Tivoli* ng der eier der SSchflscher LandeS-Anzeiger. Nr. 17. Sonnabend, 21. Januar 1888. immelten in deren ith von hrte, so- inaktiver .. Auch Gebiete g. einem nnt sind, inige ge- das Fest Festrede, lche Ge- te seinen nführern nen, und eauganzh Residenz- iten und sers, des n Von Ge- n an die sschreiben und in Sachsen kam der er wieder sden hielt g an die ing über jalb, weil weil bei Furcht- i, welche Zen Ort- lbau, sind »achtszeit gt. Der c Kunden !ste über- e an den kheit mit Personen eben, von dem ichtsabend ihm treu- h zahllose litgetheilt. .)luß durch irche trotz vurde im üsgekrönte e poetische herrlichen Treue des »er echten cre die ihr »läßt, um Za-Gcbirgc ze ein auf dem meist kennt aber en, treuen gerade die beweist sol ch verschie- : hindurch n, warum ! Betreffen- jessel Wald uim kaufen Abgesehen n, welches solcher mit nn Thüren die Stube )en qualmt, dabei nicht er hiesige» des Deut- Allgemeine Zaren dicht Geh. Rath der Rector 5orona rieb und stimmte vast brachte hsens glor- ßronprinzen scheu Kaiser, n zu über- cden waren, er besonder- für die Aufbesserung der Lage der Arbeiter und für die deutschen Colonien ein warmes Herz gezeigt habe und namentlich auf die deutsche Jugend rechne, die e- an sich nicht fehlen lassen werde, wenn es wieder gelten sollte, mannhaft für das Vaterland einzu stehen. Den folgenden Trinkspruch brachte Prof. Sohm auf die deutsche Armee und deren genialen Organisator, den großen Schweiger Moltke, auS und Student Peters, der Vorsitzende des Verein- deutscher Studenten, toastete auf die Leipziger Professoren, in deren Namen Prof. Maurenbrecher dankte, daran den Wunsch knüpfend, daß sich künftighin nicht wieder die schlagenden Verbindungen, wie es diesmal leider geschehen, von der ganzen Studentenschaft lostrennen möchten. Prof. Wenck ferner toastete in poetisch-humoristischer Form auf das in der „deutschen Frage" bereits Errungene. Landgerichtsdirector Hagen toastete noch auf den Verein deutscher Studenten als Veran stalter des Festes. Geh. Kirchenrath Fricke endlich theilte mit, daß der Reinertrag des Festes der Felddiaconie zu Gute kommen solle und toastete auf die Vermittlerinnen des Idealen und Realen, auf die Frauen. Hiermit war der offizielle Theil der Feier zu Ende. — Im Leipziger Stadt-Theater findet heute (20. Januar) die erste Auf führung von Carl M. v. Webers nachgelassener Oper „DreiPintos" statt. — Für eine Beilegung der zwischen den Leipziger Steinmetz- meistern und deren Gehilfen ausgebrochenen Differenz ist jetzt wenig Aussicht vorhanden. Die meisten Jnnungsmclstcr haben, da die Ge hilfen die Arbeit auf den von ihnen gesperrten vier Werkplätzen nicht Wieder ausgenommen haben, ihren sämmtlichen Gehilfen für Sonn abend über acht Tage — 28. d. M. — gekündigt und habe» sich verpflichtet, keine Mitglieder des Steinmctzfachvcreins wieder in Arbeit zu nehmen. Gegenwärtig sind infolge der Arbeitseinstellung auf den gedachten vier Plätzen 113 Gehilfen arbeitslos. Dem gegen über halten auch die Gehilfen vorläufig an ihren früheren Beschlüssen fest. In einer im Bellevue abgehaltenen Versammlung, die von ca. 250 Personen besucht war, beschlossen dieselben, die Aussperrung im vollsten Umfange aufzunehmen und bis zur völligen Einigung zwischen Meistern und Gehilfen, sowie bis zur Beseitigung aller im Stcin- metzgewerbe herrschenden Mißstände aufrecht halten zu wollen. Auch ging aus der Debatte hervor, daß die Gehilfenschaft keineswegs ge neigt ist, den Fachverein aufzugcbcn. — In Reudnitz ist der Laufbursche eines Fabrikgeschäfts unter Mitnahme von 4000 M. verschwunden. Auf die Ergreifung des Flüchtigen ist eine Belohnung von 200 M. gesetzt. — Burgstädt. Der hiesige Geflügelzüchter-Verein hält seine diesjährige (7.) Geflügel-Ausstellung am 22., 23. und 24. Januar ab. Dieselbe übertrifft die frühere Ausstellung sowohl an Zahl des vorhandenen Geflügels wie an Verschiedenheit der Rassen. Der Katalog weist 125 Stämme Hühner, Enten und Gänse auf und befinden sich darunter solche, welche mit 100 Mark in die Versicher ung ausgenommen werden mußten. Die Tauben sind mit 400 Paaren vertreten. Hierunter sind Paare im Werthe von 100 M. und mehr. Ein ganz besonderes Interesse wird bei der diesjährigen Ausstellung eine Colleklion Brieftauben, Chemnitzer Herren vom dortigen Brief- tauben-Club „Eilbote" gehörig, erwecken, welche durch ihre großen Leistungen vom Königl. Preuß. Kriegsministerium mit der silbernen Staatsmedaille ausgezeichnet und worüber die mit ausgestellten Diplome ausgchändigt wurden. Außerdem wird eine Anzahl Apparate, Transportkäfige, Nesteier, Futterproben rc., sowie eine reichhaltige Collection von Büchern und Schriften über Geflügel- und Singvögel zucht rc. ausgestellt sein. — Hartmannsdorf, 18. Januar. Nach dem Haushalt plane der Gemeinde Hartmaunsdorf auf das Jahr 1888 betragen die Bedürfnisse 42,281 M., darunter 3492 M. für die Kirchenge meindekasse, 18,237 M. für die Schulkasse und 2350 M. Zinsen von Kapitalschuldcn incl. Amortisation. An Dccknngsmitteln sind 3315 M. vorhanden, so daß ein Fehlbetrag von 38,966 M. durch Gemcinde- abgaben aufgebracht werden muß. Für das Jahr 1888 macht sich die Erhebung eines zehuprozentigen Zuschlages zu dem einfachen Steuersätze nöthig. — Aus Zwickau wird von einer bedeutenden Stiftung gemeldet. Laut Testament des am 25. December v. I. verstorbenen Carl August Grafen Bose zu Baden Baden ist von demselben der von ihm, besage der Stiftnngsurkunde vom 24. März 1879, zu Gunsten verschämter und kranker Armer, sowie zur Erhaltung des in der Marienkirche befindlichen Grabdenkmals des Obersten Carl von Bose errichteten Stiftung von 16,000 M. ein anderweitcs Legat von 80,000 M. mit der Bestimmung ausgesetzt worden, daß aus dessen Zinserträgnissen arme Bergleute und deren Hinterlassene unterstützt werden sollen. Gewiß eine hochherzige That! — Im vergangenen Jahre sind bei dem Kirchenvorstande St. Marien in Zwickau 26,000 M. für den Statutenschmuck der Marienkirche eingegangcn, bez. gezeichnet worden. — Meerane. Der hiesige Sängervercin begeht in diesem Jahre sein 50. Stiftungsfest. Das Jubiläum soll, wie wir erfahren, durch ein größeres öffentliches Sängerfest, unter Betheiligung von Männergesangvercinen unseres engeren Vaterlandes, festlich begangen Werden. Der Vorstand des Vereins ist bereits in Thätigkeit, die nöthigen Vorbereitungen zu treffen. Es wird vorausgesetzt, daß die Stadt Meerane, wie bei ähnlichem Feste vor fast 20 Jahren, auch dabei ihren gastfreundlichen Charakter bewähren wird. —ü. Einsiedel. Seit vergangenem Frühjahr sind viele Hände beschäftigt, auf der östlichen Seite unseres Ortes einen Stollen zu graben, der, durch Erfcnschlager und Reichenhainer Grundstücke sich fortsetzend, in das städtische Wasserwerk in Altchemnitz münden soll. Dieser Stollen soll die auf der erwähnten Seite unseres Ortes quellen den Wasser auffangcn und nach der genannten Anlage führen. Da durch wird die sonst sehr hoch anzuschlagende Nähe der Großstadt Manchem etwas unangenehm, indem er vielleicht sein Brun nenwasser schon cingebüßt hat oder in Gefahr ist, dasselbe noch zu verlieren. Auf den beiden Baucrgütcrn, die die Stadt Chemnitz schon seit mehreren Jahren in Besitz hat, sieht man jetzt viele Stangen und Pfähle, die aus einen nahe» Bau hindeuten. Dicht hinter der alten Scheune des Stadtgutes soll eine gegen 20 Meter hohe Mauer auf geführt werden, die die aus der Gegend der Hcrrenteiche kommenden Gewässer ansammeln soll. Es wird also dort ein großer Teich ent stehen, aus dem die städtische Wasserleitung einen reichen Zufluß er halten wird. Mit dieser Anlage macht sich nun auch die Verlegung der Altenhainer Straße nöthig, da der Teich einen großen Theil derselben bedecken wird. Für diese Verlegung sind zwei Projekte entworfen. Nach dem einen soll die Straße über den Mäusebcrg gelegt werden und somit das Anfangsstück der jetzigen Straße wieder mit verwendet werden. Nach dem andern soll die Straße hinter Lißner's Restaurant von der Dorfstraße abgehen und auf dem soge nannten alten Stadtgut hinführen. Für das letztere Projekt spricht die Lage auf dem Südabhang des Berges, während auf dem Mäuse berg die Straße am Nordabhang hingeführt werden müßte; ferner eine allmählichere Steigung als am Mäuseberg und der Umstand, daß dieser Weg direkter nach Altenhain führt als der über den Mäuseberg geplante. Darum ist es auch wahrscheinlich, daß letzteres Projekt zur Ausführung gelangen wird. — Die bis jetzt hier erfolgten vier Vorstellungen der Stein'schen Theater-Truppe waren sehr ut besucht. Es ist zu erwarten, daß, wenn die Truppe das Publikum o befriedigt wie bisher, der Besuch auch ein so reger bleiben wird. — Gera, 19. Januar. Von einem gräßlichen Unglück ist heute in früher Morgenstunde ein Braugehilfe in der Actien-Brauerci Tinz betroffen worden, welcher unvorsichtig unter die belastete Platt form de- herniedergelaffenen Fahrstuhles gerieth. Schwerverletzt und thatsächlich in einen Klumpen zusammengestaucht wurde der Aermste mittels Krankenkorbes nach seiner Wohnung in Tinz gebracht. — Gera. Das Vereinsleben ist hier außerordentlich entwickelt, vielleicht bis zur Nr. 1003 wie bei Leporello im Don Juan. Der neueste Verein hat den köstlichen Namen „Nie gedacht", um an zudeuten, was seine Gevattern wohl nie gethan haben. DaS Schlimmste ist dabei, daß viele Leute in der Stadt in so viel Ver einen Mitglied sein müssen, daß demnächst die Woche 30 Tage haben muß, um in jeder Woche jedem Verein auch einmal sich zu widmen. Der Verein „zum häuslichen Glück" oder „zum Tisch der eigenen Kinder" geht dabei ganz zu Grunde. Chemnitzer Stadt Anzeiger. Die Urkunde unseres Blattes werde» ersnLt. uni wichtige Begebenheiten gütigst mitzutheilen Chemnitz, den 20- Januar- — Ein Glückwunschtelegramm war am 2. Januar von de» städti schen Collcgien an den deutschen/Krouprinzeu nach Sau Renn, gesandt wor den mit folgendem Wortlaut: „Ew. Kais, und Königl. Hoheit, deni Kron prinzen des Deutschen Reiches »wd von Preußen, bringe» die städtische» Collegien der Stadt Chemnitz Innrer erste» Sihnng des Jahres 1888 ihren ehrfurchtsvollsten und herzlichsten 'Glückwunsch dar mit deni Ausdruck des sehnlichsten Wunsches, daß eS der Vorsehung gefalle» möge, aus der Saat des Frühlings die Hoffnung auf die Wieder Herstellung der Gesundheit Ew. Kaiser!. Hoheit neu hervorspricßen zu lallen. Der Rath und die Stadtverord neten der Stadt Chemnitz." — Am 11.Januar ist darauffolgendes Antwort- telcgramm eingegangcn: „Se- Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kron prinz dankt bestens sür srcundlichc» Neujahrsgrttß. Im höchsten Austrage: von Kessel, Major und periönlichcr Adjutant." — Die hiesige Militärcapelle wird morgen Abend im Gasthaus zur „Linde" ein S ymphonie-Concert ausführcn, das wegen seiner Eigenartigkeit ganz besondere Beachtung verdient. Die genannte Capelle hat sich unter der straffen, kunstsinnigen Leitung ihres tüchtigen Dirigenten, des Herrn Musikdirektor M. Pohle, durch ganz ausgezeichnete, auch den höchsten Anforderungen entsprechende Leistungen schon an sich einen derartigen Ruf erworben, daß ihre Concerte stets sich großen Zuspruches erfreuen. Doch um dein Chemnitzer Publikum noch mehr zu bieten, hat Herr Direktor Pohle schon mehrfach anerkannte Musikgrößen von »ah und fern zu seinen Concerte» zu gezogen und daS sür morgen bevorstehende Concert zeugt wieder von dem gleichen Streben. Diesmal sind cs Chemnitzer, einheimische. Künstler, die dem Publikum eigene Com positiv nen darb ieten werden. So wird der als Componist, namentlich kirchlicher Musik, schon bcstbekannte Kirchen- Musikdirektor Herr Theodor Schneider die von ihm eomponirte Festouvcr- ture „Huldigung" mit deni Choral „Nun danket alle Gott" selbst dirigircn. Desgleichen wird der Musiklehrer »nd Pianist Herr Franz Mayerhofs die Vorsührung seiner „Schauspiel-Ouverture" selbst leiten; Herr Mayerhoff, ei» Chemnitzer Kind, hat sich, trotzdem er noch ei» junger Künstler ist, schon eine» Ruf als Componist und Pianist erworben und ist in diesen Blättem schon oft mit rühmender Anerkennung bedacht worden. Mit einer eigenen Coinpvsilion wird ferner auftreten Herr Cellist Mann, eines der hervorragendste» Mit glieder der Militärkapelle; er wird ei» eigenes „Concertstück sür Violoncello" vortragen. Außerdem wird Herr Mnsiklehrer und Pianist Arthur U f ert von hier, dessen Le.stungen gleichfalls schon oft ehrende Anerkennung fanden, zwei Claviersoli von Liszt »nd Henselt darbieten. Eine entsprechende Einleitung wird das Ganze erhalten durch Heinrich Hofmann's bedeutende „Frithjof"- Symphonie, deren Vorführung Herr Direktor Pohle selbst leiten wird. Nach alledem ist dem Concert ei» außergewöhnlicher Erfolg wohl mit Sicherheit in Aussicht zu stellen. — Näheres über die Billcts rc. ist aus einem Inserat in heutiger Nummer zu ersehen. — Gelangsaufführung im Realgymnasium. Wie seit einer Reihe von Jahren, so veranstaltete auch diesmal das Realgymnasium am Tage der Wiederherhellung des deutschen Kaiserreichs, dem 18. Januar, eine musikalische Abendunterhaltung, bei welcher das charakteristische Tongemälde Julius Otto's: „Die Nacht", unter Leitung des Herrn Oberlehrer Häßler, durch den Schülerchor der Anstalt zu Gehör gelangte. Die Aufführung selbst wurde durch einen vom Oberprimaner Rothe verfaßten und gesprochenen Pro log eingeleitet. Die nun zum Vortrag gebrachte Composition besteht aus einer größeren Anzahl von Sologesängen und Liedern für gemischten Chor; der ihnen «Heils zu Grunde liegende, sic theils verbindende Text schildert in an- muthiger Weise der Menschen Thun und Treiben während der Nacht, und all' die Freude und den Schmerz, den sie bringe» kann. Die gefälligen, an mannigfaltigen Melodien reichen Gesänge waren von Herrn Oberlehrer Häßler mit deni ihm eigne» Geschick und rühmenswerther Sorgfalt niit den, munteren Sängerchor eingcübk und wurden von genanntem Herrn am Abend der Auf führung selbst mit bekannter Fertigkeit geleitet. Kein Wunder daher, wenn die Zuhörerschaft, welche erfreulicher Weise den geräumigen Saal des Real gymnasiums bis auf den letzten Platz füllte, der trefflichen Leistung des uner müdlich thätigc» Herrn Dirigenten und seiner jugendlichen Sänger den wohl verdienten Beifall zollte. De» verbindenden Text sprach, wie noch erwähnt sei, der Untcrsecundander Köhler; die Soli wurden von den Schülern Lach mann, Kirchcisen, Rpthc, Böhne, Brauer und Hähncl gesungen und die Klavier begleitung selbst von dem Tertianer Brctschncider auf einem von Herrn Kapell meister Scheel freündlichst zur Verfügung gestellten Kapps'schen Flügel aus- gesührt. Sämintliche genannte Schüler leisteten mit anerkennenswerthem Eifer, was in ihren jugendlichen Kräften stand. —glr. Der „littcrarischc Verein Jung-Deutschland" hielt, gleichwie die „Kriegervereinigung", am Mittwoch eine Festseier zur Erinnerung an die Wiedererrichtung des deutsche» Kaiserreiches ab, und zwar im Saale des „Elysium". Die erste Nummer des Programms bildete der Vortrag des Krünungsmarsches aus den „Folkungern" aus dem Pianosorte, ausgeführt von Herrn Nokohl. In einer Ansprache begrüßte Herr Joseph Feiler die Erschienenen, und Herr Liebiu'g sprach eine» von Herrn Feiler verfaßten Prolog, der beifällige Ausnahme fand. Nachdem hielt Herr Rector Prof. Or. Gehlert die Festrede, welche sich über die Geschichte des deutschen Volke-, von dessen einstiger Größe an bis zu seinem Verfall und bis zu seiner Wieder erhebung, verbreitete »nd die Anwesenden in die wärmste patriotische Stim mung versetzte. Als der ihr gespendete Beifall verhallt war, saug Fräulein Röschen Franck zwei Lieder, und dann ertönte der allgemeine Gesang von „Sind wir vereint zu guter Stunde", der den ersten Theil des Programms abschloß. Weitere Liedcrvorträge des Fräulein Röschen Franck leiteten den zweiten Theil ein, in dessen Folge Herr Rokohl noch Weber's Jubel-Ouvertüre auf dem Pianoforte spielte und Herr A Zimmermann eine Deklamation aussührte. Ein zweiter allgemeiner Gesang von „Deutschland, Deutschland über Alles" beendete die Feier, soweit sie im Rahnien des Programms sich bewegte. Das ihr folgende Beisammensein war ein von begeisterter Stimmung ctrageneS. Die verschiedensten Trinksprüche wurden ausgebracht; u. A. trank ,>err Feiler auf den Kaiser Wilhelm, Herr Pastor Trautzsch aus de» deutschen Kronprinzen und Herr J'ust auf den König Albert. —lü. Einen großen Holzbau sicht man gegenwärtig auf dem Neu städter Markte entstehen. Daß das langgestreckte Gebäude bestimmt ist, dem Publikum in nächster Zeit etwas zum Schauen zu bieten, gewahrt man aus den ersten Blick. Und so ist es auch; dennFilk's Menagerie wird binnen Kurzem in Chemnitz ausgestellt sein, und so wird sür die der Freiheit be raubten Bewohner der Wildniß jetzt das Paus gebaut, in dem sie sich von Jung und Alt bewundern lassen sollen. — Geburten und Todesfälle in Chemnitz. In der Woche vom 8. bis mit 14. Januar wurden 50 Knaben und 60 Mädchen, zusammen 110, Kinder, davon 2 todt, geboren, 35 männliche und 33 weibliche, zusammen 68, Personen starben; cs übcrtrifft demnach die Zahl der Geburten die der Todes fälle »m 42. Von den Gestorbenen waren 30 unter 1 Jahr, 9 1—10, 3 11-20, 6 21-30, 6 31-50, 8 51—70, 6 über 70 Jahre alt. A» Krämpfen und Krampfkrankheitcn der Kinder starben 25, an Lungenschwindsucht 9, an Croup und Diphtheritis, Herzfehler, Altersschwäche je 4 rc. — Im Stadt krankenhaus befanden sich am 5. Januar 201 Kranke, davon wurden bis zum 12. Januar 33 entlassen, 6 starben, dagegen erfolgten 42 Neuaufnahmen, so- daß der Bestand an letztgenanntem Tage 204 Kranke zählte. —Ir. Beim Straßenkehren am Mittwoch waren aus einigen Strecken die Trottoire in hiesiger Stadt mit Wasser gesprengt worden, in der wohlmeinenden Absicht, das Aufstiegen des Staubes bei der Vornahme der Reinigung zu verhindern. Nun herrschte am Mittwoch gegen Abend bekannt lich eine trockene Kälte, welche denn das aufgesprengte Wasser im Nu auf den Fußsteigen gefrieren ließ. Es bildeten sich in dieser Weise auf den Granit platten schrittweise von einander oder auch zusammenhängend dünne, glatte Ucberzüge, über die gefahrlos hinwegzukommcn ei» nicht ganz leichtes Werk war. Gerade bei solchen kaum wahrnehmbaren Eiskrusten aus dem Trottoir — das hoben wir schon gelegentlich des letzten SchncefallcS hervor — bei solchem glatteis-ähnlichen Bezüge des Granits ist die meiste Möglichkeit zum AuSglcite» und Hinstürze» für die Fußgänger gegeben; demnach ist cs nicht angebracht, bei starker Kälte die zu kehrenden Trottoire zu besprenge». — Die Bernfsfeuerwchr wurde in vergangener Nacht in der 12.Stunde nach einem Grundstück am Plan gerufen. Daselbst war in einem Hintcrge bäudc durch ein thöncrnes Ofenrohr eine Decke und einiges Holzwerk in Brand gerathen. Noch vor der Ankunft der Lösckmannschast war durch Hansbc wohner und andere Personen alle Gefahr beseitigt »nd die Feuerwehr konnte daher nach kurzem Aufenthalt wieder «brücken, nachdem der betroffene Raum ausgcräumt worden war. Wäre das Feuer nicht rechtzeitig bemerkt worden, so würde» 3 Hühner verbrannt sein. — Postalisches, Postpackctvcrkehr nach Ostasien und Australien betr. Voni 20. d. M. ab kann für die inittcls der deutschen Postdampser zu befördernden Postpackete nach Ceylon, den Straits-Settlements, Hongkong, Shanghai (Deutsche Postagcntur) und den anderen chinesischen Plätzen, sowie nach Apia (Samoa-Inseln) und Tongatabu (Tonga-Inseln) auch der Weg über Italien (Brindisi) benutzt werde». Wegen des Landtransits durch Oester reich und Italien stellt sich zum Theil die Taxe etwas höher, als bei direkter Verschiffung über Bremen. DaS Porto beträgt für ei» Postpacket im Gewicht von S Ke: nach Ceylon und denStraits-SettlementS 3 M. 80Pf., nachHong- kong 4 M. 40 Pf., nach Shanghai 4 M., den anderen chinesischen Plätzen 4 M. 60 Pf., nach Apia und Tongatabu 4 M. Ueber das Weitere ertheilen die Postan takte» Auskunft. — E njährig-Freiwilligen Militärdienst betr. Gemäß derEr- satzordnung haben sich die zum einjährig-freiwilligen Militärdienst Berechtigten beim Eintritt in das militärpflichtige Alter, falls sie nicht vorher zum thätigen Dienst eingetreten sind, bei der Ersadkommission ihres GestellnngsorteS zu melden und unter Vorlegung ihres Berechtigungsscheines ihre Zurückstellung von der Aushebung zu beantragen. Die im Jahre «868 geborenen und mit dem Berechtigungsschein zum einjährigen Dienst versehenen Hecrespflichtigen werden daher, vorausgesetzt, daß sie nicht schon eine Zurückstellung erhielten, ihre bezüglichen Anträge ungesäumt zuständigen OrteS zu stellen haben. Die Meldung muß bis zum 1. Februar des Jahres, I» welchem der Militär- Pflichtige das 20. Lebensjahr vollendet, erfolgt sein. Bis zum gleichen Termin haben sich auch diejenigen zu melden, welche die Berechtigung zum einjährig- freiwilligen Dienst erlangen wolle». Die betr. Verordnung lautet: „Wer sich behufs Erlangung der Berechtigung zum einjährig-freiwilligen Dienst nicht spätestens bis zum 1. Februar seines ersten Militärpflichtjahres, d. h. des jenigen Jahres, in welchem er das 20. Lebensjahr vollendet, bei der betreffen den Prüfungskommission anmeldet und den Nack weis der Berechtigung nicht bis zum 1. April desselben Jahres bei der Ersatzcommission seine« OrteS anbringt, verliert das Anrecht ans Zulassung zum einjährig-freiwilligen Militärdienst." Stadttheater. Oper. Lohengrin, am IS. Januar 1888. Daß man nicht schon über die erste Aufführung dieses herrlichen, uner reichbar idealen Wagncr'schen Kunstwerkes würde oussührlich rcfcrircn können, haben wir uns gleich gedacht, daß diese Premiere aber eine derartige Un summe von zu rügenden Fahrlässigkeiten zu Tage bringen könnte, ist uns nicht in de» Sinn gekommen. Da gilt es an sich zu halten, um nicht > S den parlamentarischen Tact zu vergessen. — Von einer Kritik kann bis aas wenige Lichtpunkte, welche durch die trefflich mannhasie, charaktervolle Darstellung des Friedrich durch Herrn Schneider, der einzige, welcher an den Originaltypus im Sinne Wagners herankam. obschon ihm auch noch Unsicherheiten genug passirtcn, die gesangliche Mitwirkung des Königs durch Herrn Wolfs, die Orlrud der Fräulein Jmmisch in den große» Scene» der ersten Hälfte deS zweiten Actes, sowie durch die vorzügliche Wiedergabe des Heerrufe rs durch Herrn Pichler geschaffen wurden, in diesem Wirrsal überhaupt nicht die Rede sein. Die Verantwortung, ein fast das ganze Hans erfüllendes, interessirt herbeigekommenes Publikum, welches, nachdem ein langweiliges, eintönige- Repertoir bis auf die Periode des „Michel" die Lust am Opernbesuch ge nommen hatte, berechtigt zu sein glaubte, nun endlich einmal etwas Ordent liches zu erwarte», in unverzeihlicher Weise getäuscht zu haben, fällt natürlich auf Musikdirectioa und Regie zurück. Ist denn der „Lohengrin" eine der landläufigen Repertoiroper», die man so gut oder so schlecht es etwa geht, heruntersingt? — Was hätte man erlebe» können, wenn nicht die städtische Capelle als fester Nothanker sich in seiner alten Tüchtigkeit erwiesen und sich hätte zusammenkneten und auszerren lassen, wie ein Kautschukmann. In welch' annehmbarer Qualität ist „Lohengrin" in früheren Jahren hier über die Bühne gegangen I Da gab es noch Beobachtung der Wagncr'schen Bor- H schristen in den Partituren, welche die Handlung streng reguliren, so daß Jeder wußte, was er zu thun hatte, da hatte man auch die vier Königstrour- * Peter auf der Bühne, anstatt der jetzigen falschen, die stets später absetzen, als sie inüssen, da waren so und so viele Dinge aufrechterhalten, die jetzt einfach weggelassen werde». Sind denn die Tronrpeter,unerschwinglich, daß sie trotz unserer Reklamation vom Vorjahre noch nicht «ingebracht sind? Und wäre cs nicht am Platze gewesen, König Heinrichs Helm — im Borjahr fiel er vom Kopfe — etwas erweitern zu lassen, damit Herr Wolfs,--- der übrigens auf dem Kampfplatz an der Schelde mitunter herumläuft, als hätte er in seiner guten Stube geladene Gesellschaft zu unter halten, nicht immer barhäuptig zu erscheinen braucht? Der Thronseffel unter der Eiche ist sein Königssitz, den er höchstens beim Gebet und Stellen großer Handlungen zu verlassen hat. Und nun der Wirrwarr in den Braut- Mgscencn des zweiten Actes! Durch den ungeschickten Einbau des Altan's ist a, das geben wir zu, der Platz sehr beschränkt; aber cs versteht sich doch von elbst, daß den Hauptpersonen Raum gegeben wird. Es fiel aber keinem der, - Edelknaben oder Choristinnen ein, Ortrud, als sie mit an Elsa heranzutreten hat, in gehöriger Weise Platz zu mache». Wo bleibt da die Regie?— Der Herr Regisseur nehme den Äagnerauszug zur Hand und lese drin nach. Das ist doch wahrhaft wenig, was man verlangt, und sehe die Correctur für die ämnitlichen Fahrlässigkeiten, die noch vorhanden sind. WaS nützen die recht chönen Costümc, wenn eS am Nothwendigsten,, an jedweder Sicherheit und am Verständniß der Einzelnen mangelt? Wir denken nicht daran, auf unserer Bühne etwas zu erhoffen, dem sie nicht gewachsen ist, wir fordern aber das, was sie leisten kann, im vollsten Umfange, weil dies ja im Verhältniß zum höheren Kunstwerke immer nur bedingungsweis Vollendetes sein kann, und werde» jede Nonchalance und jede Halbheit geißeln, so lange wir die Feder führen. Sollte man aber unser« all gemeinen Beschwerden für zu hart halten, so werden wir mit specieller Recension aufwarten. , . I Und nun, Regisseur und Capellmcister, noch einmal an's Werk! Noch ist Polen nicht verloren, das heißt: Bei gutem Willen! Bor allen Dingen beherzige man, so weit dies in der Befähigung der Solisten liegt, Wagner's persönlichen Wink, den er im Hinblick auf die Gcsangspartien des Lohengrin . - gicbt. Er sagt: „Ich ersuche die Sängcrinständigst, die redenden Stellen in meiner Oper zu allernächst genau im Tempo — wie sie geschrieben stehen — zu singen, sie mögen sie durch- gehends lebhaft, mit scharfer Aussprache vortragen.so haben wir schon „Biel" gewonnen?— wenn sie, von dieser Basis auS weltergehend, mit verständiger Freiheit eher befeuernd als uurückhaltend, das Peinliche des Tempos ganz verschwinden ! affe n u nd nur noch den Eindruck einer erregten, poetischen Redeweise Hervorbringen können — so haben wir „Alles" gewonnen." Hoffentlich dürfen wir nach der ersten Wiederholung, die allerdings in fast Allem eine neuen Premisre sein müßte, in einem anderen Tone reden. —ckr. Standesamts-Nachrichten. Einsiedel. Geburten: Ein Sohn: Carl Heinrich Degen, Strumpfwirker hier. Anton Müller, Vorarbeiter, Erfenschlag. 2 uneheliche Kinder. Eine Tochter' Carl Hermann Haase, Strumpswirker hier. Otto Robert Schuricht, Fabrik- schlosscr hier. Carl Theodor Lohs, Schuhmacher hier. Friedrich Ernst Vergelt, Zimmcrmaun hier. Christian Eduard Hartig, Tischler hier. Josef Weidt, Fabrikarbeiter hier. Eheschließungen: Strumpfwirker Karl Gustav Müller hier mit Christiane Emma Mcinhardt hier. Fleischer Emil Max Schütz hier mit Clara Minna Bauer hier. Sterbesälle: Friedrich Bernhard Golz, Strumpswirter hier, S., 2 M. Anna Therese Gränitz, vorher verehel. Oeser, geb. Müller, gen. Wenzel, gesch. "abrikarbeitersehefrau hier, 36 I. Der unverehel. Fabrikarbeiterin Selma iuguste Weiß, Erfenschlag, S., 6 M. Louis Hermann Kemter, Kutscher hier, S., 2 I. Hermann Oscar Uhlig, Gastwirth, Erfenschlag, S., 4 M. Fried rich August Martin, Strumpfwirker hier, T., 5 M. Gustav Hermann Clauß, Fabrikarbeiter hier, T. (todtgcb.). Schlacht- und Biehhof zu Chemnitz. Vom 19. Januar. Auftrieb: 42 Rinder, 305 Landschweine, 300 Kälber, 93 Hammel. Das Rindergeschäft war nicht von Belang und führte insbesondere nicht zum gänzlichen Verkauf des Auftriebes. Das Schwcinegeschäft, unterstützt von einem kleinen Austnebe, gestaltete sich mittelmäßig. Nach Kälbern war lebhafte Nachfrage, der Austrieb reichte kaum aus. Das Hammelgeschäst war langsam. Preise: Rinder: I. Qual. 53-55 Mk., II. Qual. 45—47 Mk- für 100 Pfund Flcischgewicht. Schweine: Landschw. 45—47 Mk. sür 100 Pfund Lebendgewicht bei 40 Pfund Tara per Stück. Kälber: 100 Pfund Fleischgewicht 53—55 Mk. Hammel: 100 Pfund Lebendgewicht 28—30 Mk. der kie jte len kte Ile sür den rcdactioncllcn Theil verantwortlich: Franz Götze in Chemnitz. Zür nicht erbetene Zusendungen ist die Verlags-Expedition nicht verbindlich. Vorsicht!!! Es ist in der letzten Zeit öfters von Selten de- Publikums geklagt worden, daß man anstatt der allein echten seit vielen Jahren beim Publikum so sehr beliebte» Apotheker Rich. Brandt's Sckweizerpillen Nachahmungen für fein gutes Geld erhält. dürste daher geboten sein, stets sofort beim Ankauf di« nm die Dose be findliche Gebrauchsanweisung zu entfernen und sich zu überzeugen, daß die Ttiquette ein weißes Kreuz In rothem Felde und namentlich auch den Vornamen Mich. Brandt trägt. Alle ander» antsehenden für Apotheker Rich. Brandt'« Schweizervillen verkaufte Präparate sind zurückzuweisen. ES giebt kein sichereres »nd mehr erprobtes Heilverfahren sür Lungen- und Nervcn-Kranke, wie die Sanjana-Heilmethode. Versandt gänzlich kosten frei durch den Sccretär der Sanjaua-Company, Herr» C. Wjrtgcn zu Cöln a. Rh. !
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