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Braun ä- Sohn in Freiberg betr., ist heute eingetragen worden, daß der ßchneidecmeister Herr Moritz Hermann Braun in Freiberg vertretungsberechtigter Mitinhaber Ur Firma ist. Freiberg, am 18. August 1900. Königl. Amtsgericht. Reg. V 283/00. Z. Konkursverfahren. Ueber das Vermögen des Kaufmannes Louis Hermann Küttner in Freiberg, wohnhaft Sasserthurmstraße Nr. 2, alleinigen Inhabers der Firma Hermann Küttner daselbst, Geschäfts- local: Hornstraße Nr. 1, wird heute, am 18. August 1900, Nachmittags ^/,1 Uhr, das Konkurs- ursahren eröffnet. Der Rechtsanwalt StSlzner in Freiberg wird zum Konkursverwalter ernannt. KonkurSsorderungen find bis zum 8. Oktober 1900 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eine- anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretenden Falle nder Lie in Z 132 der Konknrsordnung bezeichneten Gegenstände auf de« 14. September 1900, Bormittags 9 Uhr, mL zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf de« 28. Oktober 1900, Bormittags 10 Uhr, dar dm unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 33, Termin anberaumt. Wen Personen, die eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Loilkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabsolgeu oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für die sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 2». September 1900 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Freiberg, Abth. I Bekannt gemacht durch den GerrchtSschreiber: L 25/00. No. 8. Sekr. Bekanntmachung. Nach § 45 deS sächsischen Gesetzes vom 15. Juni 1900 ist bei einem Vertrage, durch den Jemand sich zur Uebertragung des EigenthumS an einem in Sachsen liegenden Grundstücke ver- Pflichtet, oder bei einer dem Z 873 Absatz 2 des Bürgerlichen Gesetzbuchs unterfallenden Einigung, die in Bezug auf ein sächsisches Grundstück erfolgt, in denjenigen Fällen, wo einer der vertrag schließenden Theile durch eine öffentliche Behörde vertreten wird, für die Beurkundung des Vertrags außer Gericht und Notar auch der Beau.le zuständig, der von dem Vorstande der zur Vertretung berufenen Behörde bestimmt ist. Als Beurkundungsbeamte im Sinne dieser Bestimmungen haben wir für die Fälle, in denen der Stadtrath einen der Betheiligten vertritt, den Rathsaktuar Ernst Arthur Kießling und den Rathsregistrator Max Heinrich Wagner, letzteren als Stellvertreter, ernannt und heute in Pflicht genommen, waS hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. Freiberg, den 18. August 1900. Der Stadtrath. Blüher. Lt. Zulassung vo» Dachpappe als Ersatz harter Dachung betr. Das Ministerium deS Innern hat aus Grund sachverständiger Prüfung und Begutachtung beschlossen, die von der Firma Otto Damm in GunnerSdorf hergestellte Dachpappe — Sorte Nr. I — unter den in der Verordnung vom 29. September 1859 (Gesetz- und Verordnungsblatt Seite 321 fg.) angegebenen Beschränkungen mit dem Vorbehalt jederzeitigen entschädigungslosen Widerrufs als Ersatz für harte Dachung zugelaffen. Freiberg, am 16. August 1900. Der Stadtrath. - Auktion. Sonnabend, den 25. Auguft 1900 Vorm. 9 Uhr u. ^/,1O Uhr kommen in Mnlda 2 Dynamomasch. (4 u. 3 Volt) mit Zubehör u. 1 eis. Drehbank mit Vorgelege, Wechselräder u. Planscheibe pp. gegen sofortige Baarzahlung zur Versteigerung. Sammelort: KlemmS Restaurant. Brand, am 18. August 1900. Der Gerichtsvollzieher b. Kgl. Amtsgericht das. Alttllvr, Wachtmeister. Politische Umschau. Freiberg, den 20. August. Deutschland. Der Kaiser richtete beim Empfang im Resi- denzschloffe zu Kassel an den Feldmarschall Grafen Waldersee und seinen Stab folgende Worte: Ich begrüße Sie im Moment Ihrer Abfahrt aus dem Baterlande und gratulire Ihnen dazu, daß Sie auserwählt worden find, als Stab unter Führung und Leitung unseres bewährten Feldmarschalls Grafen Waldersee die Kampagne in China mitmachen zu können. Lieber Waldersee, Ich spreche Ihnen Meinen Glückwunsch aus, daß Ich Sie noch mals an dem heutigen Tage als Führer der vereinigten Truppen der civilifirten Welt begrüßen darf. Von hoher Be deutung ist es, daß Ihre Ernennung zum Ausgangspunkt hat die Anregung und den Wunsch Seiner Majestät des Kaisers aller Reußen, des mächtigen Herrschers, der weit bis in die asiatischen Lande hinein seine Macht fühlen läßt. Es zeigt dies wiederum, wie eng verbunden die alten Waffen traditionen der beiden Kaiserreiche sind, und Ich begrüße es mit Freuden, daß auf die Anregung Seiner Majestät hin, die gesammte gesittete Welt ohne Unterschied, aus freiem Antrieb Euere Exellenz nunmehr mit dem Kommando über ihre Truppen betraut. Wir können als preußische Offiziere danlbar und mit Stolz erfüllt sein ob der Aufgabe, die Ihnen zugefallen ist. Denn es wird darin eine einheitliche Anerkennung für unser ganzes militärisches Leben und Wir ken ausgesprochen, sowie für das militärische System und für die Ausbildung und Führerschaft unserer Generale und Offiziere. Zum Zeichen Ihrer Würde überreiche Ich Ihnen an dem heutigen Tage den Feldmarschallstab, indem Ich hoffe, daß Sie ihn führen werden mit der altgewohnten Frische, mit der Sicherheit, die Sie immer entwickelt haben m wichtigen Augenblicken und vor allen Dingen mit der Unterstützung der Vorsehung, ohne deren Hilfe selbst der beste Soldat nichts zu leisten im Stande ist. Ich schließe mit dem Wunsche, daß es Euerer Excellenz beschießen sein möge, die Aufgaben, welcher Art sie auch sein mögen, ob langwährig, ob schnell, ob blutig oder nicht, so zu leisten, wie Sie es wünschen würden, und wie wir Alle ohne Ausnahme es wünschen, die wir Ihnen unsere Truppen anvertraut haben. Im Interesse unserer Völker wünsche Ich, daß unsere gemeinsame Expedition eine feste Bürgschaft ge genseitiger Anerkennung und gegenseitigen Friedens für die europäischen Mächte werden möge, wie dies Seine Majestät der Kaiser von Rußland im vorigen Jahre auf anderem Gebiete versucht hat. Was uns im Frieden nicht hat beschie- den sein können, das ist nun vielleicht mit den Waffen in der Hand zu erreichen. Graf Waldersee erwiderte: „Euer Majestät lege ich mei- wniasten Dank zu Füßen für die überaus gnädigen, mich wenso ehrenden, wie tief bewegenden Worte. Die Reihe von ' ohren, die ich die Ehre habe, unter Euer Majestät Befehl zu netzen, sind gleichbedeutend mit einer Kette von Ehrungen und « Auszeichnungen und Beweisen Allerhöchsten Vertrauens, Euere Majestät haben mich zu dem höchsten Range der mili- mrychen Hierarchie aufsteigen lassen. Es ist mir nur Eins Erlagt geblieben, daß ich meinen Dank in Thaten umsetze. Daß nunmehr Euer Majestät mir die Gelegenheit gegeben haben, v» zu thun, beglückt mich in hohem Maße. Euer Majestät haben diesen wichtigen Moment benutzt, mir auch das äußere Zeichen meines Ranges zu verleihen und dadurch die Bedeut ung in hohem Maße gesteigert. Ich bitte Euer Majestät, die Versicherung gnädigst anzunehmen, daß, so lange der Arm die Kraft behalten wird, diesen Stab zu halten, ein Befehl zum Rückzug über meine Lippen nicht kommen wird. Ich bitte Euer Majestät zu glauben, und ich darf das im Namen des ausge zeichneten Stabes, den Euer Majestät mir gegeben haben, aüs- sprechen, daß alle Herren mit mir einmüthig sind, unser Letz tes daran zu setzen. Euer Majestät treu zu dienen und den letz ten Blutstropfen einzusetzen für Eure Majestät und Deutsch lands Ehre." Bei der Tafel in Wilhelmshöhc brachte der Kaiser, sich an den kaiserlich königlichen österreichisch-ungarischen Botschafter wendend, folgenden Toast aus: Indem Ich heute Mein Glas erhebe, um auf das Wohl Seiner Majestät des Kaisers Franz Joseph zu trinken, möchte ich Euer Excellenz bitten, nochmals der Dolmesch Meines Dan kes zu sein für die Worte, die Seine Majestät die Gnade ge habt haben, an mich, wie an den Generalfeldmarschall zu rich ten bei Gelegenheit des Antritts seines Kommandos. Die be gleitenden Wünsche Seiner Majestät werden gewiß von Segen und von Vortheil für Seine Excellenz sein. Wir aber, die wir hier versammelt sind zu gemeinschaftlichem Zusammensein vor der Trennung und dem Hinausfahren zu ernstem Thun, er heben mit vollem Herzen unser Glas auf das Wohl unseres er lauchten Verbündeten und treuen Freundes unseres Landes, Seiner Majestät des Kaisers Franz Joseph, den wir Alle von Herzen verehren. Seine Majestät Hoch, Hoch, Hoch! Der Abschluß des Reichshaushalts für 1899 hat, wie schon erwähnt wurde, einen reinen Ueberschuß von 32,4 Millionen Mark ergeben. Offiziös wird jetzt über diesen guten Abschluß geschrieben: Alles in Allem erscheint der Zustand der Reichsfinanzen nach dem Ausweis des verflossenen JahreS in einem erfreulichen Licht, und man wird gerade in der gegen wärtigen Zeit, wo die Reichsfinanzen wegen der Vorgänge in China sicher in ungewöhnlichem Maaße beansprucht werden, eine solche Finanzlage als eine wesentliche Beruhigung empfinden. Die „Münchener Reuest. Nachr." glauben versichern zu können, daß die Einberufung des Reichstages — falls nicht ganz unvorhergesehene politische Verwickelungen eintreten — nicht vor Anfang Oktober erfolgen dürfte Gelegentlich der kürzlich stattgefundenen Kaiserparade in Mainz konnte man beobachten, in welcher Weise der preußische Minister des Innern gegen die Anarchisten vorgeht. Am Freitag vor derselben kam nämlich an die Wiesbadener Polizei- Direktion seitens des Ministers der telegraphische Befehl, sofort eine Kontrollliste der bei den Bahnarbeiten daselbst Verwendung findenden italienischen Arbeiter einzureichen. Dem Befehl wurde sofort Folge geleistet. Die Nationale der betreffenden Personen wurden nach Berlin gesandt und genau geprüft. Die Folge davon war, daß aus „allgemeinen politischen Gründen" die Arbeiter Carlo Marliketti und Ronüro Rossi, beide in Mailand gebürtig, aus dem preußischen Staatsgebiete ausgewiesen wurden. Polizei-Kommissarius Henning in Wiesbaden hatte erwiesen, daß diese Personen sich durch aufreizende anarchistische Reden lästig gemacht hatten. In ähnlicher Weise soll noch weiter ver fahren werden. Die „Berl. Reuest. Nachr." schreiben, daß der politische Fehler, der mit der Maßregelung der gegen den Kanal stimmenden preußischen Landräthe gemacht wurde, durch Wieder anstellung fast sämmtlicher Betroffenen ziemlich wieder gut gemacht worden sei. Die „D. Tagesztg." bemerkt hierzu: DaS ist ein Jrrthum. Es wurden zur Disposition gestellt 2 Regie rungspräsidenten und 18 Landräthe. Von diesen letzteren find im Staatsdienste wieder angestellt worden die Herren Graf Berg, von Dallwitz, Dumrath, Kreth und Schilling. Anderweite An stellung, nicht im Staatsdienste, haben die Herren von Brock hausen, Kersten und Winkler gefunden. Demnach sind 2 Regie- rungsräthe und 10 Landräthe noch nicht wieder ange stellt worden. Man wird also nicht sagen können, daß der große Fehler, der damals gemacht worden ist, auch nur einiger maßen wieder gut gemacht worden sei, ganz abgesehen davon, daß er auch durch die Wiederanstellung nicht gut gemacht werden kann. AuS Anlaß der heute stattfindenden PreiSvertheilung der Weltausstellung ist der deutsche Reichskommissar Geh. Ober- Regierunzsrath Dr. Richter zum Großoffizier und der Stell vertreter des Reichskommissars, Geh. Regierungsrath Lewald, zum Kommandeur der Ehrenlegion ernannt worden. Der General kommissar Picard und der Generaldirektor Delaunav-Belleville haben die verliehenen Auszeichnungen den Betreffenden im Reichskommissariate Persönlich überreicht. Am Sedantage findet in Hamburg regelmäßig ein Fest essen des Reserveosfizicrcorps statt. In diesem Jahre hat das Bezirkskommando, wie die „Franks. Ztg." erfährt, davon Abstand genommen, ein solches zu veranstalten, da dies in einem Augen blick, in welchem deutsche und französische Truppen Schulter an Schulter in Waffenbrüderschaft gemeinsam kämpfen, nicht ange bracht sei. Auch am Rhein will man aus demselben Grunde die Sedanseier jetzt ganz ausfallen lassen. Offenbar hat man es hier wirklich mit einer Anregung der oberen Behörden zu thun. Die kaiserlichen Inspektionen der Marineinfanterie und Marineartillerie geben bekannt, daß im Herbst 1901 eine grö ßere Anzahl tropendienstfähiger Dreijährig-Frei williger für die Besatzung von Kiautschou zur Einstellung gelangen. Die Ausreise würde im Frühjahr 1902, die Heimreise Frühjahr 1904 erfolgen. Bauhandwerker (Maurer, Zimmerleute, Dachdecker, Glaser, Tischler, Maler, Klempner u. s. w.) und andere Handwerker (Schuhmacher, Schneider u. s. w.) werden bei der Einstellung bevorzugt. Die Mannschaften erhalten in Kiautschou neben der Löhnung und Verpflegung eine Theuerungszulage. "" Im 6. Berliner Neichstagswahlkreise, dessen Mandat durch den Tod W. Liebknechts erloschen ist, sind von den „Genossen" drei Kandidaturen vorgeschlagen und zwar die des Rechtsanwalts K. Liebknecht, eines Sohnes des Ver storbenen, des I)r. Arons und des Rechtsanwalts W. Fränkel. Im sozialdemokratischen Wahlverein des 6. Wahlkreises, der den Kandidaten nominirt, ist es schon zu harten Kämpfen wegen der Kandidaturfrage gekommen. Die meisten Chancen soll bis jetzt vr. Arons haben. Von der Soldaten-Massenerkrankuna i« Aachen wird jetzt Folgendes gemeldet. In der am Elsaß- platz daselbst gelegenen Kaserne des Füsilierregiments Nr. 40 erkrankten Plötzlich etwa 50 Mann unter heftigen Fiebererschei nungen und andauernder Mattigkeit, so daß tne Patienten dem Garnisonlazareth zugeführt werden mußten. Zahlreiche an dere Soldaten, namentlich der 1. und 3. Compagnie, liegen