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Sächsischer Landes-Anzeiger : 23.11.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-11-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188611231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18861123
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18861123
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-11
- Tag 1886-11-23
-
Monat
1886-11
-
Jahr
1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 23.11.1886
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Sächsischer La«des-A»rer-er. «r. r?L Di«»»«,. 23. «ovo»!» L8vs. Fttufull vor. D« An-nstafluß ist «f eine Streck» von 700 K« »eil», tu» »er »Sud«, Hanns afvrs^ worden. <k» «» 12. Novemb« etugegauM,«» Telegramm de» LandeShauptmara» »elbet: „Unterflechtr Hnor-Golf; dick Häftu; fand» Gold." Oefterreich-U»tz»r». Di« vaschtt»»« Foadau»^, her östeaeichisch-nngarisch« Regier», werben vo, h» Dck^twue» i> Pest anstand«lo» Mwhmigt. Di« österreichisch« Delegation hat i> ihr« Meuarfitzuug gemäß de» Aittnge he« Lul'chofir» ihr volle» Val»««, «f de, «las» Kaluoky »nd ihr Ciuvastdi^iß »it he» Zick» sei»» Polt« «»gesprochen. - Da .Pest» Lloyd" hacket «. »nß Salnoky, ehe a die beknnntru Erklär»,« S»a de, »ver ändert« Eharakta de« Bünbniffe» »it Dentschlnnd ahgegrbe» hrd«, stch der Zustimmnng da deutsch« «e^er», vagemisscrte. Sndrnsiy und Salnoky, sagt ha« vlntt, hat«, dezn^ich de« Bnndniffe« »it Deutschland stch Weiche Verdienste erword«; ha Erst«, irde» a e» »cka schMiaiM, Verhältnisse, geschaff« hat. da Letztae, i»de» a «A »»«<»» nicht >»iNha schwierig« Verhältuiff« «»ftichi z» erhellt« »erstach«» hat. — Da czechisch^ state Justizmiuista Prrzak fährt fort, i» Lerwellt»g»wege hie Strichle zu czechifirr». I» Olmütz, Neutitscheiu ach Hai a seht nene Staats anmälte Kr«r»kreich. E« ist gelang«, i» de» Bndgrtstreü eine Einigung Mischen he» Finnnzministrr und da La»»« haznstrll», vorlänfig W«lgst«S. Da «iuipa hat für jetzt anchgegeb«. E« wird ada i» Weilar» Berlars da EtatSberath»» »och »eiche heftige Sze»r gebe», dam eine grrßr Zahl vo» Abgeordnete» will bei de» Militär- «l«gade» ernstlich spare». Da Verkauf da ftanzö fisch« krön- diaHacke» soll bi»,e» Kurze» stattfind»». Di« Bewerbung «» die selbe» wird ziemlich ernsthaft werde» I» Pari«. Amsterda» »od Lorch« habe» sich Bereinigung« gebildet, u» dieselbe» z» ersteh«. — Dft srarzöfisch« Panzrrflotte zählt jetzt 70 Schisse »ft 630 schwere» Geschütze». Brlstir«. I» Gat ist e« z» Arbeitakrawalle» »d zu» Hnudgemeug« »ft her Polzri gckmmru. Beritte»« Gendarmerie »aßtr schließlich di« Ruhe Wieda Herstellen. G«gl«»d. NentcrS Bnrea» bezrichnet die Nachricht, daß die - Verhandlung« Mische« England und Rußland zur Regelung da asgharische» vrenzftag« Mitte Dezeurba wieder a»fgruo»»e» wadru sollte», rck« irrthidulich. Sp»ie«. I» den a« Do«»a»tag «östreteu Sorte« ist e« bereit» zu heftige» Zusammenstöße, zwischen de» Ministeriu» Sagasta »»h dessen Gegner» gekommen. SKchUmd. Da« ,Pet«»h. Journal" bezeichnet die Abreise de» General« voukauldar« an« Bulgarien lediglich al» ein« logische »d bi» zu einem gewisse» Pmrkte auch voraus gesehene Fol,« da bldrde» Hattstarrigkeft da in Bulgarien Regierrudru. — Ftäcst Riko- la»» vo» Mingrrli« ist an» de« Sankafn» in Peta»b«rg ange- ko»»«» n»d macht« sofort de» Ezare» sei»e Aufwartung Der fra». zöstsche Botschaft« Labonlaye besuchte de» Miuistrr von Gier«. Orient. General Lautbar« hat wirklich Sophia verlassen; « geht zunächst »ach Toostautiuopel. Nachdem er iu seiner letzten Note schon da bulgarischen Regierung Undank und Willkür vorgrworsr» und «klärt, daß sie da« Vertrauen de» Czaren völlig verlöre.-, sagte a Sonnabend Vormittag beim Verlassen de« Tousulat-gebLudrS und Nieder hißen da rnsfischen Flagge Zvchmal» laut: „Bulgarien wird von Usurpatoren und Schurken regiert. LS hat, so lauge diese Re gierung besteht, keinerlei Schutz von Rußland wehr zu erwarten' Einige Führ« der Russeupartei begleiteten ihn bei der Abreise, vor- her hatten ihm di« Cousulu d« Mächte Lebewohl gesagt. Nicht Deutschland ab«, wir r» bisher hieß, sondern Frankreich übernimmt de» Schutz der rnsfischen Untrrthaur» in Bnlgarieu. E« ist da« ein Merkzeichen skr dru Stand der Beziehungen zwischen Berlin und Petersburg. Die übrigen rnsfischen Consulu fiud Kaulbar« gefolgt. Iu Varna wurde die russische Flagge auf dem Sousulate Sonnabend Nachmittag 4 Uhr eiugrzogeu. Der russische Tonsnl schiffte sich eine Stund« spät« an Bord eine» russischen Krieg«schiffe» ein. Eine zahlreiche Volksmenge beglettete den Tonsul zum Hafen, doch blieb Alle» ruhig. — Ais Brnnd für de» Abbruch d« diplomatischen Be ziehungen wird au» Petersburg osficiell die Mißhandlung de» russischen Leüvasse» i» Philippopel durch Bulgaren witgecheilr, wofür di« bul garisch« Regierung keine Venugthnuug gegeben. Der Czar hat diesem Sawasseu da» St. EeorgSkrenz verliehen. Thatsächlich war der Lawaß ab« betrunken und hat infam auf die bulgarischen Behörden geschimpft. Deshalb bekam er Prügel;^ nicht von den letzteren war « befiuunngrlo», sonder» vom Schnaps. — Die bulgarisch« Regier ung nimmt die Abreise der Russen durchs»» nicht tragisch. Der Regent Stambulow sagte seinen Anhängern, « werde auf dem be tretene« Weg, ruhig weitergehen «ud befinde sich dabei im Linver- pändniß mit deu Mächten. — Zur Regelung der Thronfolgrsrage wird von de» Großmächten wahrscheinlich eine Tonferenz bnuseu werde». Di« Tandidatur de» Fürsten von Mingrelieu ist von Oester reich bisher nicht anerkannt, England macht seine Zustimmung vo« de» Wille» der Bulgare» abhängig. Schnell wird di« Regelung jedenfalls nicht erfolgen. — Di« Sprache dn russische» Presse gegen Oesterreich »«schärft sich imm« mehr. Alle» Tobe, ist aber umsonst Oesterreich, England u»d Italien gestehe» eine Occupatio» Bulgarien» in keine« Falle zu, und damit muß Rußland, gutwillig oder wider- willig, unbedingt rechne». Amerika. General Maxiwo Taje» ist zum Präfideuten dn Republik Uruguay gewählt worden. Sächsisches. — JmLtat de» sächsische» Militär-Kontingent» werden Neubauten brz. GrundstückSerwnbunge» verlangt: Erwerb der Ba racken Kasern« de« 134 Regiment» in Leipzig, Erwerb der städtischen Lasane in Bautzen, Umbau einer Friedenskaserne auf der Festung Lö»i,stein. — I» eine« Aufsatz« in Lonrad» »Jahrbüchern" über Armen- und Arbeitshäuser war zum Beweise dafür» daß .der moralisch« Werth" der Prügelstrafe als Znchtmittel in deu Armen- mrd Arbeit«häuser» »ei« sehr problematischer" sei, ans die .Thatsache" Bezug genommen, daß die entlassenen arbeitsscheuen Tor Agenden im Königreich Sachsen an» Furcht vo» der Prügelstrafe und wegen de» Verbots der Prügelstrafe iu de» Zuchthäuser» und Gefäng nissen Verbrechen, namentlich Brandstiftungen begehen, »m nicht wieder in da» Arbeitshaus gebracht zu werden. Dem gegenüber ist der Redaktion der .Jahrbücher" vom sächsischen Ministern»» de» Inner» eine Berichtigung zugegangen, in welcher e» n. A. heißt: Im Männer- zuchthans« ist di« Prügelstrafe viemal» verboten gewesen; aber auch in de» Ge'äuguisstrafanstalt« für männliche Personen ist körperliche Züchtigung als DiSeiplinarstraf« sei! mehrere« Jahren unter denselben LorauSsetznngeu wieder zugelassen, wie in de» GerichtSgesängniffe». ES wird auch thalsächlich von diesem DiSciplinarwittel Gebrauch ge macht, i« Jahre 188V ist e» iu den LandeSstrafanstalteu de» König reich Sachsen» in 46 Fällen avgewrndet worden. Daß trotzdem ein zelne Fälle vorgekomme» find, in deneu Arm«», und ArdettShäuSlinge Verbrechen begangen habe», um dem Armen- brz. Arbeitshaus« zu eutgeheu, »m iu «iue Strafanstalt zu kommen, ist richtig. Sie bilde» aber uur eiueu Bruchtheil derjenigen ebenfalls nicht gerade bedeuten de» Zahl von Fälle», in welchen die Einliefer»ng verkommener Sub. jrct, iu ein, Strafanstalt au» verschiedenen Gründen geradezu de- zweckt worden ist. Seit aber di« Strafanstalttverwaltnng dieser Er schein»», besondere Beacht»,- »schenk» »ad entsprechend« Maßregel» Mast« hat, ist dir Zahl solch« Fäll« bereit» znrückgeg»-«. Im Jahr- 188V find i» de, Landerstiafanstalte» Sberhapt 36 dergleichen FS Sr dergekamme, (1.6 Prvzack sämmrücher ErnliesenagnO, worunter 17 Arm«»- »ud Arbeit«hiutling« <0.77 Prozeut sämncklicher ku- lie'eru'-ge»). uub nnwr diese» »ick« 5 «ft de» Verbreche, der Brandstiftung. — Dresden. I» de» nächste» Tage» soll auch i» Dretde» «ne Privatvrrkebr«a»stalt »uter de» Name» „Hansa" eröffnet werde», welch« Etadtbries« L 2 Pfg, Drucksache» mV Adresse b 1.V Pfg., deSA ohne Adresse b 1 Pfg. befördert, ferner Jncasso uud AuSzahlimg«, vo» Rechunngen übernimmt »ud Zeitungen spedirt. — I» der Nacht zum Sonnabend ist im Hotel .Stadt Soburg" hier ein verbrechen versucht worben, welche«, wenn sich nicht Anhalts punkte für dir Motive der An«führenden ergebai, zu schlimmen Erwägunge» Anlaß giebt. In erwähnter Nacht nach 2 llhr wurde der Hausdiener de« Hotel« durch da« Läute» eine« Fremde» geweckt, welch« »ach eine» Zimmer verlangte. Demselben wurde ein nach dem Haft hinaus gelegene« iu der 1. Etage angewiesen Der Fremde war anständig gekleidet, wag im After von 25 di« 26 Jahren stehen, sein Gepäck bestand i, einer kleinen Liste. Gegen 4 llhr Morgen« erwacht, un» der Inhaber eines Nachbarzimmer» infolge de« stack, Brandgeruches, der sich i» seinem Schlafzimmer bemerkbar «achte, uud all er die Thür« «ach dem Korridor öffnete, fand er sein«, wie die Thür« zu zwei anderen Gastzimmer» l, Brand gesteckt. Mit dem durch Läute» hrrbeigerufkue» Hausdiener gelang et nun zwar bald de» Brande« Herr zu werden, aber man bemerkte hierbei auch, baß absichtlich« Vorbereitung» gevwffeu waren, eine» größeren Brand herbrizuführe». Nicht nur die erwLhnten Thürr», sonder» der ganz« Korridor war stark mit Petrol«»« besprengt. Da» Zimmer de« spät au gekommene» Fremde» fard sich aber leer und die erwähn« Kiste lag ruft drei zerbrochenen Flasche», welch« da» Petroleum enthalte» hatten, ans de» Vorsaale. Der verdacht der Thäterschaft lenk« sich hierauf selbstverständlich auf deu Juhaber des Zimmer». Der Haus diener war nun im Begriff, »ach Polizeimauuschast zu eile«, indessen fand er zu seinem nicht geringe» Schrecke» da» Schlüsselloch der HanSthür von tnue» uud außen »ft Zeitung«Papier fest verstopft. Nach dm vorhandenen Berhältuiffea war e» »ur möglich, daß der Frrmd« durch ein im Parterre gelegenes Abortfenstrr entfloh» war nud dies« Annah»« bestätigte sich. Wa» dm Verbrecher z« dem Brandstiftung-Versuche veraulaßt Hab« kann, ist vorläufig ganz nnerklärlich, da anch für di« Annahme eine» Racheakte« nicht der mindeste Grnnd z« finde» ist. Die Folgen, welche die Brand stlstuug, wenn sie im volle» Umsauge geglückt wäre, hätte habe» können, fiud unberechenbar, da da« Hstel von einer ziemlich stack» Anzahl von Frrmden besucht war. Eine der Fla'chen. welche da» Petroleum enthielt-», trägt eine Et-'qurtte »Ehateau Larose Heinrich Sanrrbach, Mainz"; da» Papirr, mit welchem da»Schlüssel loch der HanSthür verstopft war» rühr« von einem Exemplar der .Saatfelder Zeitung" he--. Bei seiner Anknuft hatte sich der Fremd?, unter dem Hinweis, daß er am andern Morgen erst sein Gepäck von der Bahn hol« lass« wolle, geweigert, fich in daS Fremdenbuch rinzv- zeichnen. Bon dem Thäter fehlt bisher jede Spu-. — Leipzig, 20. November. Ein schwere» Unglück hat sich gestern um die Mittagszeit aus Bahnhof Leutzsch der Thüringer Bahn zugetrag«. Ei» daselbst beschäftigter Bahn «beiter, Namen» Dathe, wurde von einer Maschine überfahre« und ihm dabei beide Beine zermalmt. Er starb auf dem Tran»- Porte nach dem hiesig« Krankenhause. Der Verunglückte war 44 Jahre alt, verheirathet nud hinterläßt v Kinder. — Selten ist wohl rin Lvngfingrr schlimmer in die klemme gnaiheu, a'S eS kürzlich in de« Dorfe R. bei Selhausen geschah. Der Dieb war iu d« io einem Gart« flehenden Backofen gekrochen, nm stch die darin ausbewahri« 16 Stück Brode zu hole» Ja der besten DiebeSarbeit begriff«, warf ihm ei« Windstoß die Backofeuthüre vor der Nase zu. Alle Mühe, sie zu öffnen, mißlang, da sie ein grklinckt war «ud so wußir den» der Spitzbube stecken bleib«, wie die MauS in der Falle, bi» er stütz evtdeckt uud mit ein» tüch Ligen Tracht Prügel entlass« wurde. — Pr »ig. Der Gesaa-wtvorstand de» hiesig« NaturheilverrinS hat beschloss«, an den deutichru Reichstag eine Bittschrift zu richten, deu Impfzwang bei den Menschen aulzuhebeu, nachdem die Pocken impfsug bet d« Schafe« al» schädlich und gesnndbeit»znftör«d bereit» abgeschafft ist. — Plane». Die »um Bäckerverbaud „Germania" gehörende hiesige Bäckerinnung hat in ihrer Hanptversamwlung am 17. d. Mt«, beschloss«, beim VerbandSpräfidinm die GiSndnog einer Un- fallversicherung für Deutschland« Bäcker in Anregung zu bringen und bei der oberst« Schulbehörde nachzusuche«, daß die Lehrlinge der Mitglieder der Bäckerinuung zu Plauen in der Zeit vom 1. December bi» Anfang« Januar jeden Jahre» vom Besuche der Fortbildungsschule befreit werden. — Glauchau. König Albert hat den zum Kvnsular-Ageut« der Bereinigt« Staate« vo» Nordamerika in Blanchan ernannt« E. E. Btamlette in dieser Eigenschaft auerkant. — Oberwiesenth al. Ein Schueidergeielle, czechischer Nation, welcher seither iu der nahen Bergstadt JoachimSthal i. B. in Arbeit gestanden, hatte seinem Meister, während derselbe bei einer Begraboiß- feier betheiligt war, einen neue» Anzug entwendet uud hatte damit RrißauS genommen. Der Flüchtige wurde aber hier vo« dem hiefige« Gendarmrrieposteu anfgegriffen» inzwischen war anch der Meister uacl gerill und hier erschien«. Da» unerwartete Wiedersehen und die Inhaftnahme boten eine recht überraschende Szene. — Stollberg Am vergangen« Sonntage wurde hier von der Polizei rin 17 Jahre alter kanfmannSlehrliug anfgegriffen, welcher au ein« hiesig« nud wiederholt an »inen auswärtige» Henu, deff« WohlthätigkeitSfiun ihm bekannt war, Briefe unter falschem Name« geschrieben »nd um einige Hundert Mari Unter stützung gebeten hatte. In dies« Briefen schildert er seine Lage sowie die seiner Eltern in einer Weise, als wenn beide dem Unter gänge nahe wären. Sein Vater sei als Kompazuon eines KommisfionS« geschäftS mit 200,000 Mark in Konkurs gerath« nnd habe sich in folge deff« in Hambnrg erschoss«. Wie sich aber herausstellte, ist sein Vater arm nud noch nie an einem SommisfiouSgeschäft betheiligt gewesen, sondern ist Todteogräber in einem unserer Nachbardörfer. — Limb ach. In dem am 19. November nach längerem Leid« verstorben« vr. Döring verliert unsere Stadt eine bewährte ärztliche Kraft. — Frankenberg. Cantor Rudolf Richter in Frankenbng erhirlt dar Berdienstkreuz. IV—. Neustadt b. LH. 21. November. Al» im Jahre 1850 der hiesige Lehrer Heinrich August Würfel rach Themnitz bernsea wurde, hirterließ er der Gemeinde 29 Stück Bücher zur Begründung einer Schulbidliothek. Jedoch scheint sich damals Niemand der Sache angenommen z« haben. Im Jahre 1879 bekam der Gedanke wieder Leben durch den hier bestehend« G ewerbeverei» — »nd ihm ist eS zu danken, daß wir nnnmehr im Besitze »in» Bibliothek fiud. Durch freiwillig« Beiträge, durch Eintrittsgelder «nd Stenern sammelte der genanute Berel» die ansehnliche Summe von 200 Mark, wozu da» hohe köuigl. Ministerium eine« Zuschuß von 7b Mark bewilligt«. So war e» möglich, mit der Zeit «in« größere Anzahl von unterhaltend« und belehrende» Bücher» anznschaff«. Leider ist dir Benutzung der Bibliothek eine recht spärliche. Zweck dieser Zeile, ist es, beim Eintret« der lang« Winterabend« «iß an dieser Stelle auf da« Besteh« dieser gemeinnützig« Einrichtung hingewies» zu Hab«. — In der .Deutschen Tnruzeitung" erläßt der Tn rnv eeei» zu Kappel bei Chemnitz folg«de. für weiter« kreis«, insbesondere für die sächsische Tnrnerschaft interessante Erklärung: .Merke für di« sächsische» Turner! De» Leit«, einer Turufahrt «esae« Berei,» »ach Ltmdach zu» Theiluahme a, der Fahnenweihe eine« dortig« Bruderverrin» ist vo» be« Löuigl. A»1S-ericht Chemnitz »eg« Veranstaltung eine« öffentlich« Aufzug« gemäß 8 13 de« sächsisch« Verein-gesetzt« vom 22. November 18bO mit 10 M. be straft worb« I Da wir »ach Limbach zw« «ft Fahne (im Futteral), jedoch ohne Mafik marschirt find, so kan» doch vo» eine« öffentlich« Aufzug« hier wohl ebensowenig dir Rede sei», wie z. B. bei einer Landpartie, di« «ehre« gemeinschaftlich unternehmen. Der öffentliche Aufzug hat doch erst in Limbach durch den vo» verschied«»« Va lin«, Mufilkorp« rc. gMdete» Frstzug stattgefuudeu. In de» dnrch da« Wes» der Turuerei schon bedingt« geschloffen« Marschieren »ach Limbach kann wohl kaum da» BegriffSmerlmal be« öffeutlich« «nszng« lieg«! Wäre die« der Fall, da«« könuten wir sächsisch« Turner gar keine Turn fahrt« mehr »ntauehm« ohne Gefahr zu lauf«, hinterher »eg« Veraustaltuug eines öffentlichen Aufzug» ohne die vorherige behördliche Genehmignug ein« Strafbeschl zu «halt«. Diese eiuzuhol«, wkd un» ab« in viele» Fäll« ganz uuwöjlich sein, well wir ja sehr oft nicht wisse» werden, welche Behörde für die de- treffende» Straß« rr. zuständig ist. Würben wir ober wirklich einmal iu der Laz« sein, Genehmigung eiuhole» zu könu«, bau, müßt« wir un» bei da Turufahrt auch streng au dm im Voran« bestimmt« Weg halt«, eine Abwelchuug hiervon würde »»« strafbar mache». Di« Beschränkung unserer freie» WillenSbrstinunuug dürfte mi» aba recht lästig wnd«, denn wir wisse» e« ja alle, wie sehr wünschenSwerth r« manchmal ist, »och während der Tnrufahrt vo« de« ursprünglich« Plan abznweich« und eia» and«» Weg eiuz», schlag«. Nu« brauch« wir nn« aba gar keine Kopfschmerz« darüber z« mache«, ob unsere pruuklos« Turufahrt» öffenlliche Aufzüge fiud oder nicht, da di« Turnvereine »ach da hohen Lerorvnnug de« König!, sächsische» Ministeriums de« Innern vo« 24. April 1863 — „Leipz. Ztg." Nr. 109, S. 114, Baud 6. vr. Faule« Psllzeigesetz — iuso- wett uud solange sie sich lediglich auf da» Turn« (Waffeuübnugm all« Art nicht inbegriffen) beschränke», Politik oder ander« öffentliche Angelegenheit« in kein« Weis« ln de» Kreis ihrer Bestrebung« und Verhandlung« ziche», als solche Vereine, welch« be« gedacht« Ba- eiu»grsetz« nicht Unterliege«, anznsehen und zu behandeln fiud I Unser Verein entspricht ab« — wie alle vaterländisch« Turnvereine — diese» Erfordernissen; e« konnte daher anch da qnäst. Strafbefthl au ans«» stellvertretend« Tnruwart nicht «lass« werde»; leider hat ab« dieser, Mangel» »enntniß da «infchlägig« Verordnung, kein« Widerspruch «hob« uud a deshalb (oder vielmehr wir) die Strafe bezahle» müssen. Wiederkehr«!»« Fall» Haft« wir e« doch ab« im Interesse unserer Sache für geboten, die Entscheidung de« Landgericht« aozurnfrn und machen deshalb uusam Genoss« gegenwärtige Mit- thriluug." — Gößnitz, 18. November. Gin Obdachloser ist gewiß stet» z« bemitleid«, wen» er seinen Zustand gerade nicht selbst ver schuldet. ES giebt aber eiue solche Elaste darunter, welche von Ort zu Ort wander» »nd sich immer al» obdachlos melden. Zwei der artige Loniortrn verlangte» diese» Tag« spät Abrud» auf hiesigem Rathhan» Qnartier. E» wurde ihn« eine Zell« angewieseu «it Steohsack und 3 Deck«. Nacht» gegen 2 Uhr begannen die Mensch» rin« solch« Scandal, daß die ganz« Bewohn« de» Rathhanse« alarmirt wurde«. Sie verlangt« mehr Bequemlichkeit nud ganz besouderS fehlte, ihu« «ach ihrer Aussage die Federbetten. Chemnitzer Stadt-Anzeiger. Lhemuitz, den 22. November. — Zu deu Stadtverordueteumahle» macht der Stadt rath bekannt: Dir öffentliche Auszählung der bei brr diesjährige« EkgäozuugSwahl der Stadtverordneten abgegeben« Stimmen erfolgt Mittwoch d« 24. November d. I. von Vormittag» '/»9 Uhr ab »ud zwar für den 1. Wahlbezirk im RathhauS, Zimmer Nr. 50 und für d« 2. Wahlbezirk tu Zimmer Nr. 52. — Stadtverordneten-Wahl. Die Herr« Wähl« sek« hiermit nochmals besonder« darauf aufmerksam gemacht, dnß die ihn« zugeschickten Zettel, anf welchen di« vorgeschlagenen Candldatm verzeichnet find, als Stimmzettel nm dann Giltigkeit Hab«, wenn der Kopf de» betr. Zettels vorher abgetrenut wmd«, auf welchem derjenige Verein, welch« di« Liste vorschlägt, genaunt ist. — AlS Polizeihanptmanu ist an Stell« de» am Ende diese« Mona!» au« seiner Stellung scheidende« Herr« Polizeihanpt- manu» Hüllner, welcher iu di« Dieuste der Arm« zurückkehrt, Herr Hauptmaun a. D. Friedrich Sage» Galbert, gegenwärtig i» Sach«, am 18. Novbr. vom Stadtrath gewählt wordeu. — Prei»-Skat-Tournier. Da» gestern Sonntag lud« Räum« der Lind« abgehalteu« 1. Preis-Skat-Touruier für Themnitz und Umgegend verlief außerordentlich „stimmungsvoll". E« sind im Ganz« 500 Tonrninkart« auSgegeb« Word« und hält«, fall» die» al« zweckmäßig erachtet Word« wäre, »och mehrere weitrre Hnnderl abgesrtzt werden können, so stark war besonders i» den letzt« Tagen vor dem Tournier die Nachfrage. Außer zahlreich« Chemnitz« Einwohnern waren auch au- der Umgegend von Chemnitz und weit« bi» über die sächsische, Grenzen hinaus, sogar aus Görlitz, Lheilnehmn erschienen. Obgleich di« Eröffnung de« TouruierS auf 5 Uhr Nach mittag festgesetzt war. so fand« sich doch die «eist« Theiluehm« gleich nach Beginn der Eiulaßzeit um 4 Uhr ein «ud um >/^5 Uhr hatte bereit» die größere Mehrzahl ihr« Plätze autgeloost. Um '/,6 Uhr wurde programmmäßig der Saal geschloffen. Der Vorsitzende, Herr Fritz Schöffler, begrüßt« sodauu die Anwesende» und erörtert« in längerer Red« die Veranlassung «ud den Zweck diese» Skat-TournierS. Dasselbe sei veranlaßt durch die Zerrissenheit und Zerfahre« heit, welche hinsichtlich der Ausübung de» Skatfpiel» iu Chemnitz und Umgegend immer noch herrsche, trotzdem doch im Angust d. I. anf dem Skat-Cougreß in Alteuburg einheit liche Normen, namentlich in Bezug auf di« Rangordnung und Werth- »rrechnnug de» Spiele, geschaffen seien. Redner verglich da» bisherige Skatspiel in Lhemuitz und Umgegend «it der Zerrissenheit «nd Zer fahrenheit unseres deutschen Datei lande» vor dem Jahre 1866 und e» sei der Zweck diese» TonruierS, die auf de» Altenburger Longrrß geschaffene» einheitlichen Normen auch hier jedem Skatspieler «iuzn- prägen. Dar Comil6 gebe sich der Hoffnung hin, daß nunmehr viele der Theiluehm« ihr Vornrtheil gegen jene Norm fallen kaff« und de» Skat unr nach dieser spiel« werben, wodurch dann der Zweck des Tournier» al» vollkommen erreicht betrachtet werden könne. Da- Tomitö Hab« sich wohl gesagt, daß da« Unternehme» «nfechtungeu mannigfacher Art erfahr« werde, man habe aber geglaubt, davor nicht zmückschreck« zu soll«, well der Skat da» Nationalspiel der Deutsche» sei »nd weil ferner der Skat Eingang gesund« habe in allen klaff« de» deutsch« Volke» bi» hinauf zu d« höchst« Kreisen. Da» Comit6 habe nicht geglaubt, daß er unrecht handle, wen« e» an diesem Tage dazu beilrage, daß stch «iu Krei» deutscher Mäuuer anch in ihre« LiebllngSspIel der nationalen Einheit bewußt werde. Der Vorsitzende erläuterte schließlich noch verschiedene Pnnfte du Tournier-Ork-
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