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- / Erscheint jeden Wochentag Abends '/,« Uhr für den !i /l/n ä ILh anderen Tag. Preis vierteljährlich 1 Mk. 80 Psg. ! einmonatlich 60 Psg.; durch die Post 2 Mk. 25 Psg. E Ureiberg, 10. Mai 1900. A, Reg. V. 172/00. Sekr. G.-B. imd Reg. V. 113/00. Sekretär L 4/00 Ho. S. w. 10558) I. V. Vlvlnvr V^nIK^aini». ücdcostsct die bloßen namentlichen sen lehrer sein, ischluß d-ia -er Leul-el. IhrHerbeq« e, tMatze^ l liegen M Str. «7- Königliches Amtsgericht. »r«t»etri»«tltvr. Akt. Liebscher. Königliches Amtsgericht. SretUvIinvtckvr. Akt-Liebscher. friedigung u. s. w. versteigert. Freiberg, den 19. Akai 1900. Intendantur XII. (1. K. S.) Armeekorps, Bekanntmachung. ebenso große Entrüstung auf der anderen Seite, die der Minorität wieder vorwirft, daß sie die Majorität vergewaltigen wolle nnd damit das ganze Prinzip des Parlamentarismus untergrabe. Darauf erfolgt wieder von der Linken der Hinweis darauf, daß es sich um die idealsten Güter handle, um die Knebelung der Geistesfreiheit, um die Knechtung der edelsten Kunstbethätignng, nnd Reminiszenzen aus früheren Jahren, wo die jetzige Mehr heit angeblich eine, wenn auch nicht so krasse Obstruktion ge trieben hat. Dazwischen eine Menge persönlicher Angriffe, Richtig stellungen, Bertheibigungen, Gegenangriffe, kurz, ein wahrer Alle dringenden Seelsorgssachen, wie Krankengänge, Nothtaufen rc. find bei Abwesenheit deS Pfarrers dem Kirchner Kammler anzumelden. Taktik der Mehrheit nnd speziell des Centrums, dessen Führung hierbei Dr. Spahn übernommen hat. Bisher hat die Mehrheit ruhig abgewartet, die Obstruktionsanträge begründen lassen und sie dann durch namentliche Abstimmung abgelchnt. Auf diesem Wege ist aber die Erreichung ihres Ziels bei einiger Zähigkeit der Opposition undenkbar; ich würde es übernehmen, so viele versucht nun das Centrum, auch die Geschäftsordnung zu benutzen nnd durch ihre Auslegung die Anträge der Linken möglichst für unzulässig zu erklären. Darob natürlich fürchterliche Entrüstung bei den Obstrnktiomsten, die über Vergewaltigung schreien, und chs ä Stück 70, nabend und st- kt«r. Auf Blatt 677 des Handelsregisters für den Bezirk deS unterzeichneten Amtsgerichts sind heute die offene Handels-Gesellschaft in Firma mit dem Sitze in Freiberg und als deren Gesellschafter Frau Xuu» lei» vor«. Luckvml geb. Spörke Herr Maschinenbauer Max MlodamS lkaäsrl, Beide in Freiberg mit dem Hinzufügen eingetragen worden, daß die Gesellschaft am 11. November 1899 begonnen hat. Freiberg, den 17. Mai 1900. Auf Blattt 525 des Handelsregisters für den Bezirk de» unterzeichneten Amtsgerichts, die Firma Robert Thomas in Freiberg betreffend, ist heute Herr «««rx »raa« Kaufmann in Freiberg als Prokurist eingetragen worden. Freiberg, den 18. Mai 1900. königliche AmtShanptmannschaft. Mm. 8t«1i»«rt. Das kath. Pfarramt. X. Pamaalr, Pfarrer. Die Lieferung des Bedarfs an Fleisch- «nd Wurstwaaren für die Truppenküchen und das Lazareth der Garnison aus die Zeit vom 1. Juli b./m. 31. Dezember 1900 soll Sonnabend, den S. Juni d. IS., Vorm. 10 Uhr in dem Geschäftszimmer des Proviantamtes öffentlich verdungen werden. Angebote sind bis zum Beginn des Termins Versiegelt und mit der Aufschrift „An gebote auf Fleisch für die Garnison Freiberg" an das Proviantamt portofrei einzusenden. Die Bedingungen liegen beim Proviantamt Freiberg zur Einsichtnahme aus. SnibNA >uk Zeit i bettn ü der»«, » Reust,, -rg, Skis »el Sq, tiS-SiN» IS r-E >ren, K« karlR»2 Satn mhn'! dmahUßia, ltt-grup, äbeuy irühSll^ ldmahltftinl ;» »«s-iy konfimiNa l lljr Heu Diskussion, ein ganzes Jahr dauer» würden. Jetzt LU« «ä»» >0»»«-: l» v»ö- vor ro» d«> d« »hnhoM Peters Lmdola, RachmiN», Nachmili«» i i« Ps«Ä lchoMolft«: der Predigte »rtholdy. - itav Heinrich Ih-, «eichlck UN- TagMatt Amtsblatt siir die königliche« und Wüschen Behörden zn Freiberg und Brand verantwortlich« Leitung der Nedaktto«: G«or> Burkhardt. Gemeindesparlasse zu Erbisdorf, ist jeden Montag, Nachmittags von 2 bis 6 Uhr geöffnet, verzinst Spareinlagen zu >u/z °/a und gewährt Darlehen auf Grundstücke zu mäßiger Verzinsung. Der Gemeinderath. G.-Vorst. 53. Jahrgang. Sonntag, den 20. Mai Gefechtsschietzüvnngen im Zellaer Walde. Das Königliche 11. Infanterie-Regiment No. 139 wird auf dem im Zellaer Walde gelegenen Schießstande des Königlichen 1. Jäger-Bataillons No. 12 am 28., SS. und 31. Mai, 1., 7., 8., 11., 1S., 14., 18., 18., 1»., 21., 22., S5., 26., 28. und 29. Juni dieses Jahres, jedeSmal von früh « Uhr 30 Minuten bis Nachmittags 4 Uhr 30 Minuten gefechtsmätzige Schießübungen abhalten. Aus diesem Anlasse wird der auf Schneuse 9 durch den Zellaer Wald führende Marbach» tzrohvoigtsberger Weg auf die Dauer des Schießens hiermit gesperrt und das Publikum ernstlich gewarnt, das durch Verbotstafeln begrenzte Terrain zu betreten. Zuwiderhandlungen gegen diese Sperrmaßregeln werden mit Geld bis zu 60 Mk. oder Hast bis zu 14 Tagen bestraft. Freiberg, den 17. Mai 1900. Die städtische Sparkasse Oederan verzinst Spareinlagen mit 3'/,"/, und expedirt von 8—12 Uhr Vormittags und von 2—6 Uhr Nachmittags an jedem Werktage, sowie auch schriftlich. Da der Pfarrer durch Religionsstunden, schriftliche Arbeiten und öfters auswärts rc. be schäftigt ist, so macht das kathol. Pfarramt bekannt, daß die Expeditionszeit von 10—11 Uhr Vormittags mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, wo nicht expedirt wird, angesetzt ist. Selbst da kann es Vorkommen, daß der Pfarrer auswärts ist, dann müßten die Parteien ein zweitesmal wieder kommen. Die Religionsstunden für Schüler bez. Schülerinnen des Gymnasiums, Realgymnasiums und der Bürgerschulen finden jeden Mittwoch.und Sonnabend von '/«12—^1 Uhr statt, im Winterhalbjahr Nachmittag Von 2—3 Uhr, für die auswärtigen Kinder Sonntags Vor mittag von 11—^1 Uhr. Es sind alle kathol. zu erziehenden Kinder verpflichtet, diese Stunden zu besuchen. Die auswärtigen Kinder sind dazu vom 12. Lebensjahre an verpflichtet. Abänderungsanträge zum Strafgesetzbuch zu formuliren, daß die bloßen namentlichen Abstimmungen darüber, ohne jede Oeffentliche Zustellung. In Ehesachen der Anna Amalie verehel. Pardy geb. Uhlemann in Döbeln, Klägerin, gegen ihren Ehemann, den Handarbeiter Johann Pardy, früher in Döbeln, jetzt unbekannten Aufenthalts, Beklagten, wegen Ehescheidung, ladet Klägerin den Beklagten zur Fortsetzung der mündliche« Verhandlung vor das Königliche Landgericht Freiberg, Civilkammer U, auf den 4. Juli 1900 vormittags 9 Uhr mit der Aufforderung, einen beim Prozeßgerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser AuSzug des Ladungsschriftsatzes bekannt gemacht. Freiberg, den 18. Mai 1900. Der Gerichtsschreiber des «gl. Landgerichts. Kokzversteigerung ms Wendifchkarsdorfer Staalsforstrevier. Im Gasthofe zur Haidemühle in Wendischkarsdorf sollen Montag, de« 28. Mai 1900 von vormittags »/,10 Uhr an, nachstehende Nutzhölzer, alS: 896 h. u. 396 w. Stämme, 552 h. u. 1186 w. Klötzer, 3371 w. Derb- und 4790 w. Reisstangen, 12 rm w. Nutz knüppel, sowie ebendaselbst Mittwoch, de« 30. Mai 1900 vo« vormittags /,10 Uhr an, nachstehende Brennhölzer, als: 4 rm h. u. 23,5 rm w. Brennscheite, 6,5 rm h. u. 46,5 rm w. Brennknüppel, 6,5 rm h. u. 1 rm w. Zacken, 3,5 rm h. u. 41,5 rm w. Aeste, 3,00 Wllhdrt. h. u. 131,40 Wllhdrt. w. Brennreisig versteigert werden. Näheres enthalten die bei den Ortsbehörden und in den Schankstätten der umliegenden Orte aushängenden Plakate. «önigl. Forstrevierverwaltung WendischkarSdorf «. «önigl. Forstrentamt Tharandt, am 18. Mai 1900. elbartj. - i-7,7-Us Nag 10 Up c «elehnoq iteSdim». - »fest Vm» dRachmlMz Aus dem Reichstage. (Eigenbericht.) nd. Berlin, 18. Mai. Auktion. Montag, den 21. Mai 1900 sollen Nachm. 3 Uhr im amtsgerichtlichen AuctionS- lokale 38 Stostrester zu Herren» «nd Damenkleidern, 1 goldner Ring, 1 Schaukasten mit Inhalt, 45000 Stück Cigarren, 1 Nähmaschine, 1 neues Fahrrad, 1 Faß grüne Wand farbe, 1 Photographiealbum, 2 Spiegel, Schreib- und Kleidersekrrtäre und weitere Möbel pp ver steigert werden. Freiberg, den 19. Mai 1900. Sekr. Hamormkvrxsr, G.-V Auktion. Dienstag, den 22. Mai 1900 Nachmittag» 3 Uhr werden im Große'schen Grundstücke an der Bahn 15 Stück JlluminationSkörper, 2 eiserne Bettstellen, 4 Waschtische, 19 PalmenstLnder, 4 große Blumenständer, 15 Christbaum- u. 5 Thee tischständer, 3 compl. Fahnenstangen, 7 Portiörenhaltcr, 1 gr. Vogelbauer, 2 GaSöfen, 1 Blumen tisch, 4 Staubtuchständer, 1 Blumenampel, 5 Lyren, 1 Patentcloset, 58 kl. Palmen- bez. Christbaumständer, 2 Lakepumpen, 1 Grabkreuz, 150 Treppenstangeustützcn, 10 Kochapparate für GaS, 3 Theebretter, 4 Schirmständer, 13 Wandstaffeleien, 2 gutzeis. u. 2 schmiedens. Laternen halter, 4 Mauerecken, 1 Geldkasette, 11 Blumentopsvcrzierungen, Leuchter, Wandarme, Thür- schließer, 8 Briefbeschwerer, 13 Stück Seilrollen, 8 Streichholzhalter, 140 HauS- u. Stubenthür schlösser, ca. 500 Fischbänder, ca. 600 Muttern, div. Rollladengetriebe, Riegel, GaSarme, 6 Marmorbriefbeschwerer, 1 Partie Kreuzbänder und Stallthürdrücker, Blech- u. Roheifen, 1 Handwagen, 1 eiserne Pforte, 1 Tafel Rüffelblech, 13 Straßenlaternen, 18 Mir. eiserne Ein- Jnserate werden bi» BormittagS 11 Uhr angenommen. Preis für di« Spaltzeile 15 Pfg. U Außerhalb det Landgerichtsbezirks 16 Pfg. h Lv W herauszufinven für den Berichterstatter keine Möglichkeit mehr ist und von denen nur die Höhepunkte haften bleiben, wenn z. B. Liebermann (Antis.) sagt, es sei, als wäre man im Narren haus; wenn Singer dem Präsidenten auf eine Rüge antwortet, man sei doch nicht in der Schule, und damit natürlich einen un geheuren Entrüstungssturm rechts und im Zentrum erregt; wenn v. Kardorff (Rp.) meint, die Mehrheit sei Herr über die Ge schäftsordnung, und damit einen noch ungeheureren EntrüstungS- sturm links hervorruft; wenn der Präsident, der auch unter den jetzt so erschwerten Umständen seinen Humor nicht verliert, dazu bemerkt, er nehme an, Herr v. Kardorff habe gemeint, Herr innerhalb der Grenze» der Geschäftsordnung und damit einen selten gehörten Heiterkeitssturm entfesselt. So könnte ich noch lange fortfahren, muß mich aber wegen der späten Stunde be schränken, damit der Pvstanschluß erreicht wird. Das Zentrum scheint sich von der neuen Taktik viel zu versprechen, aber heute ist ihm auch ein Strich durch diese Rechnung gemacht worden. Die Nationalliberalen, die ja Gegner des Gesetzes sind, wollen das nicht mitmachen nnd drohen anch rabiat zu werden. ES war wohl der bedeutsamste Moment der heutigen Sitzung, alSBaffer- mami unter athemloser Stille erklärte, seine Partei habe die Obstruktion nicht mitgemacht, verlange aber strikteste Einhaltung der Geschäftsordnung, widrigenfalls sie die nöthigen Konsequenzeo daraus petzen würde. Und was das bedeutete, wtuche da Wehs» ÜLa! Auktion. Mittwoch, den 23. Mai 1900 Nachmittags 3 Uhr werden im amtSgerichtlichen Auctionslocale 58 Paar goldne Ohrringe, 25 goldne und 7 Korallenbroschen, 10 Paar goldne Manschetten bez. Chrmisettknöpfe, 32 goldne Ringe, 10 goldne ShlipSnadeln, 11 Granat- bez. Korallenbroschen, 9 goldne Medaillons, 6 goldne Herren- undDamrnuhren, 28 goldne Herren-«. Damenuhrketten, 6 goldne Halsketten, 2 goldne Kreuze, 4 Korallenketten, 8 Korallenarmbänder, 2 goldne Kettenarmbänder, 25 Nickeluhrketten, 1 Handtasche pp. versteigert. Freiberg, den 19. Mai 1900. Sekr. G^B. Auktion. Mittwoch, de« 28. Mai 1900, vormittag 10 Uhr kommen in Erbisdorf folgende Gegenstände, alS: 2 Ziegen und 1 Partie Bettfedern gegen Baarzahlung zur Ver steigerung. Sammelort: «reherS Nestauration. Brand, am 18. Mai 1900.StIIrviTi»»»«, Gerichtsvollzieher. An materiellen Verhandlungen habe ich meinen Lesern heute so gut wie nichts zu berichten. Der Inhalt der heutigen Sitzung ivar nur Obstruktion, nichts wie Obstruktion. Die heutige Obstruktion unterschied sich aber von der gestrigen vor Allem dadurch, daß die Tribünenbesucher voll auf ihre Kosten kamen, während sie gestern durch die fortwährenden namentlichen Ab stimmungen bald in die Flucht geschlagen wurden. Gestern wurden zum Schluß die Tribünen ganz leer, heute aber blieben sie bis zum Ende dicht besetzt, obwohl die Sitzung fast 3 Stunden über die übliche Zeit hinaus dauerte. Diese Erscheinung wird sofort erklärlich, wenn man zusieht, wie heute die Zeit ausgefüllt wurde. Nach ungefährer Schätzung kamen 1^/z Stunden auf Abstimmungen, 1 Stunde auf die einzige Rede des Abg. Frvhme (soz.) und nicht weniger als 5 Stunden auf Geschäftsordnungs- dedatten! Und diese sind natürlich für den Zuhörer die interessantesten, namentlich wenn sie, wie bei dieser Gelegenheit, mit persönlichen Vorwürfen, Anzüglichkeiten oder gar Invektiven gespickt sind, die aus der Gegenseite den einem Jndianergeheul nicht unähnlichen Widerspruch nuslösen. Diese Veränderung des äußeren Aussehens der Obstruktion ist wesentlich veranlaßt worden durch eine Schwenkung in der Hexenkessel voll-charter AeuLeruuaen und Erklärungen, aus denen