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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 16.05.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-05-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-190005163
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-19000516
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-19000516
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-05
- Tag 1900-05-16
-
Monat
1900-05
-
Jahr
1900
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 16.05.1900
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Lil. yretvsrgsr Anzeiger und Tageblatt. Dette 2. — 1V. Mat. 190V bau ist begonnen, aber nicht weiter fortgeführt worden. Statt dessen haben die beiden Oppenheim allein 10 Millionen Fran ken als Gewinn in die Tasche gesteckt; die Gründer haben sich nach der Anklageschrift die ärgsten Schiebungen, zwanzig grobe Fälschungen in den Abschlüssen und andere Unsauberkeiten zu Schulden kommen lassen. Die Angeschuldiaten versichern, daß, wenn in den Abschlüssen einige unrichtige Zahlenangaben Vor kommen, diese von den riesigen Trinkgeldern herrühren, die zur Erlangung der Konzession im Transvaal gegeben werden muß ten. Eine große Anzahl von Zeugen sind vorgeladen. Der aus führende Ausschuß t^r Transvaal-Regierung entsendet einen besonderen Vertreter nach Brüssel. Drt Lehds hat die Einleit ung des Prozesses mit Eifer betrieben. Frankreich. Nun hat auch Paris seine Ahlwardt-Pcriode. Der neue Gemeinderath besteht aus 10 Konservativen, 8 natio nalistischen Republikanern, 24 reinen Nationalisten, 5 sozialistisch- radikalen Nationalisten und 4 sozialistischen Nationalisten. Diese 51 Gemeinderäthe sind nach dem Programm des Antisemitismus und der Vaterlandsliga gewählt. Die übrigen 29 Gewählten gehören zu den Sozialisten und den Regierungsparteien. — Im „Eclair" werden Erklärungen einer Anzahl der neuen nationa listischen Gemeinderäthe veröffentlicht, welche übereinstimmend die Absicht aussprechen, sich lediglich den Gemeinde-Angelegenheiten zu widmen und im Sinne der Beruhigung der Gemüther zu wirken. Nach der amtlichen Feststellung der Ergebnisse der Stichwahlen zum Munizipalrath sind dieselben in den meisten großen Städten, so in Lille, Lyon, Nimes, Saint-Etienne, Montpellier, Tours, PoitierS, Nantes, Rochefort, BourgeS und Besanxon zu Gunsten der Republikaner ausgefallen. Am Donnerstag nahmen vor dem Zivilgerichte die Verhand lungen des Prozesses ihren Anfang, den die Wittwe des von der Meutererbande Voulet-Chanoine so schändlich ermordeten Oberstleutnants Klobb gegen den „Figaro" angestrengt hat. Das große Boulevardblatt hatte gleich nach dem Bekanntwerden des traurigen Dramas, das sich bei Zin der abgespielt, eine Subskription für die Kinder des ermorde ten Offiziers eröffnet, die 38 454 Francs brachte. Die von nationalistischen Einflüssen beherrschte Wittwe Klobbs wies aber diese Schenkung als Vormünderin ihrer Kinder zurück, woraus der „Figaro'^ die Summe der Versicherungsgesellschaft „Phönix" für die Kinder einzahlte. Gegen dieses Vorgehen hat nun Frau Klobb Klage erhoben. Bei den gestrigen Verhand lungen dieses eigenartigen Falles verlangte der Anwalt der Klägerin die Anwendung der Artikel 463 und 935 des Zivil gesetzbuches, durch den die Vormünder ermächtigt werden, Frei gebigkeiten für die Minderjährigen, die ihnen anvertraut sind, un Namen derselben zurückzuweisen. Der Advokat des „Fi garo" vertheidigte die juridische These, daß es sich in dem vor liegenden Falle gar nicht um eine Zuwendung handle, bei der Vormündern daS Einspruchsrecht zustände, sondern um eine Versicherung mit suspensivem Vorbehalten. Der „Phönix" verpflichte sich in dem abgeschlossenen Kontrakte nur, bestimmte Summen den Waisen Klobbs auszuzahlen, wenn sie volljährig geworden. Sterben sie aber vor diesem Termine, so trete der Kontrakt nie in Wirksamkeit. Folglich müßte die Entscheidung ausgesetzt werden, bis die jungen Klobbs das entsprechende Al ter erreicht hätten: für den Augenblick existire leine Verpflicht ung, da die Bedingung nicht erfüllt wäre. Der Anwalt setzte dann auf Grund gesetzlicher Texte auseinander, daß Anver wandte überhaupt nicht das Recht hätten, Freigebigkeiten für die ihrer Hut anvertrauten Minderjährigen zuruckzuweisen, wenn keine Verpflichtungen mit denselben verbunden seien. Er schloß mit einer eingehenden Schilderung der Sammelthätigkeit des von ihm vertretenen Blattes und wies nach, daß der „Figaro" seit dreißig Jahren nicht weniger als 6 999 703 Francs an Colonialpolttische- Ersatzansprüche der Türkei wirklich in die Haare gerathen sollte, Senator Lodge hat für seine Vorhersaguna deutsch-amerikanischen Krieges von viele das einer u b sidenten der Rev McKinley die Lodgeschc sich warten lassen. Serbien. Der frühere Minister Tauschanowic wurde wegen Urkundenfälschung zu fünf Jahren Kerker in leichten Fesseln verurtheilt, doch wurde diese Strafe mit der von ihm noch zu verbüßenden neunjährigen Gefängnißstrafe in elf Jahre Kerker in leichten Fesseln zusammengelegt. amerikanischer Gesandter bei der Pforte war und mit den Ver hältnissen in der Türkei genau vertraut ist, tritt in diesem Falle unerschrocken für den Sultan rin. Er hat verschiedenen Journal- Vertretern in New-Nork gegenüber erklärt, bei den armenischen Wirren sei die Zerstörung der Missionshäuser gegen die Armenier gerichtet gewesen, welchen die Amerikaner Schutz gegen die Kurden gewährten. Keinem Amerikaner sei dabei auch nur ein Haar gekrümmt worden. Und wäre es geschehen, dann könnte man Abdul Hamid ebensowenig dafür verantwortlich machen, wie Mac Kinley, wenn beispielsweise Apatsche-Jnhianer ihre weißen Nachbarn überfallen und niedergemacht hätten. So Lewis Wallace. Daß das mächtige Amerika wegen lumpiger 90000 Dollars wir in Deutschland nicht verstimmen, können ihm der- urempelungen einer befreundeten Macht nicht erwünscht Einrichtung einer allgemeinen Schonzeit in den Monaten, in eine denen das Wild Familiensorgen hat, also zwischen der kleinen Prinzen herzliche Wünsche für das Gedeihen und den Frieden des Deutschen Reichs ausgesprochen hat. Niemand wird Herrn McKinley für die Drohung Lodges an Deutschland verant wortlich machen, daß diese aber beachtet wird, hängt nur mit der an McKinleys Namen anknüpfenden Ausdehnunaspolitil zusammen, unter deren Herrschaft die politische Welt allmählich daran gewöhnt worden ist, das anscheinend Unmögliche Ereig- niß werden zu sehen. vereinigte Staaten. Daß Amerika den an sich herzlich unbedeutenden Streitfall mit der Türkei so ungewöhn lich energisch behandelt, hat einen Haken. Man würde die Nervosität der Union-Regierung in diesem Falle nicht gut be greifen, wenn es sich nicht ziemlich durchsichtig um einen von . Washington auS vom Zaune gebrochenen Streit zu Wahl- ' A manöverzwecken handelte. ,7 . seiner in der Burensache englisch-freundlichen Politik in Gegen satz zu der großen Mehrheit der Bevölkerung gesetzt, will er zeigen, daß er in auswärtigen Fragen auch Rückgrat haben kann, und rempelt plötzlich den Sultan wegen veralteter Ersatzansprüche an. Der greise General LewiS Wallace, der 1881 bis 1885 Subskriptionen zusammengebracht hat. Die weiteren Verhand- Lodgeschi lungen wurden auf die nächste Woche vertagt. artige Ai , , Die Unruhen in Spanien scheinen unterdrückt zu sem, aber sein. Sie müssen ihn gerade jetzt sehr peinlich berühren, wo er die Rückkehr geordneter Zustände im Innern wird noch lange auf soeben erst in dem Glückwunsch zur Großjährigkeit des Kron- Erörterung, er glaube nicht, daß irgend eine Nothwendigkeit zur lichen und jungen Wildes. Dies« Bestimmung halte ich für die Vermehrung der Flotte dadurch gegeben sei, daß man für die wichtigste: absolute Schonung gewisser nützlicher Thier«, don unmittelbar bevorstehende oder die spätere Zukunft Feindselig- denen ich oben schon gesprochen habe. Was den Schutz der Ele keiten mit Deutschland befürchte. Dieses große Land sei mit phanten anlangt, so wird er sich am besten dadurch erreichen den Vereinigten Staaten durch unlösbare Bande in Gestalt von lassen, daß die Ausfuhr von kleinen Elesantenzähnen, die ein 10 Millionen Menschen deutscher Abkunft verknüpft, die heute gewisses Gewicht, etwa 10 Pfund, nicht überschreiten, vrrboten zu den besten Bürgern der Vereinigten Staaten gehörten. Spoo- wird. Man schützt so die Elefanwnjugend und damit die Ele- ners Aeutzerungen verdienen deshalb besondere Beachtung, weil fantenzukunft; Schußgeld für Vernichtung von schädlichem - - - - - .... p r e <h ii n am i t d«m P r ä - Raubzeug (Krokodilen als Feinden der Fische, Schlangen, Lö- anzusehen sind. Daß Herrn wen, Leoparden u. s. w.); ferner müßte Wild, das schweren McKinley die Lodgesche Rede sehr ungelegen kam, begreift sich Flurschaden anrichtrt, Wildschweine, Affen usw., dem Abschuß schon aus der Nähe der Präsidentenwahl und dem Einfluß, den freigegeben werden; Maßregeln, um den Ueberganq von Seu- auf deren Ausgang die amerikanischen Bürger deutscher Her- chen der HauSthierr auf das Wild zu verhindern; die Zweckmä- kunft üben. Aber auch abgesehen von dem rein persönlichen ßigkeit internationaler Abmachungen ergiebt sich aus der Noth- Interesse, das McKinley daran hat, daß Reden von der Art der Wendigkeit, daß der Schutz ein gleichmäßiger und dauernder ebrochenen Streit zu Wahl- ' -"ui"- Nack^m Mac Kinlev sich mit Hausthiere durch Kreuzung mit den verwandten Wild- . ... t rMeri, für die Ersetzung der abgegangenen Hausthiere durch ge ¬ zähmte Wildlinge und für dir Heranziehung von Wildlinasar- ten zu neuen Arten von Hausthieren em. Er nennt als geeignet für den einen oder andern Zweck die Elenantilope, das Zebra, den Wildesel, den Strauß und den Hyänenhund und führt dann weiter aus: Dem sinnlosen Niederschießen der Thiere in Afri ka, wie ich es besonders auch auf dem Kongo gesehen habe, muß ein Ende gemacht werden im Anteresse späterer Geschlechter, die dort, wo wir nur reisen, später wohnen und arbeiten sollen. Als Mittel zu diesem Zweck habe ich schon früher folgende Maß regeln voraeschlaaen: Beschränkung der Einführung von weit tragenden Waffen für die Eingeborenen; möglichst einschränken de Jagdscheine für Europäer (besonders Jagdexveditionen) und Eingeborene, die lernen müssen, daß mit dem Land« auch das Wild unter die Verwaltung der Regierung gekommen ist. Daß dieses Verständniß nicht schwer zu erwecken ist, lehrt mich eine Erfahrung, die ich im Kongostaat gemacht hab«. Dort hatte Tippu-Tip der Jagd auf Elefanten Beschränkungen, natürlich r i" >. -L « i in seinem Interesse, auferlegt, und Niemand von den Eingebo- "'t schw-r glaublich selbst für den Fall, daß es d,e Pforte auf „nen wagte es, mir, als ich auf die Jagd gehen wollte, frische einen Abbruch der diplomat.fchen Beziehungen ankommen lassen Elefantenspuren zu zeigen; Schaffung von Wildreservaten, von sollte. Nationalparks, in denen zum Aoschuß von Wild nur die aus- Senator Lodge hat für seine Vorhersaguna eines drückliche Genehmigung des Gouverneurs berechtigt. Das Wild deutsch-amerikanischen Krieges von Vieten Sei- soll sich dort ruhig erholen und sortpflanzen können. ES mußte ten die verdiente Antwort erhalten. Die New-Norker „Evening dieses Wild für „kaiserliches Wild" erklärt werden, enssprechend Post" nennt die Rede des Herrn Senators ebenso freimüthig wie dem roval xanae der Engländer in Südafrika. Solche Reser- zutreffend eine Harlekinade und die „World" beurtheilt Lodges vate müßten in Gebieten mit Salzlacken, bewässerten Gegenden Auslassungen in gleicher Weise. Auch im Senat wurde bei in weiten Steppen, weiten, unbewohnten Gegenden mit gutem Fortsetzung der Berathung über die Flottenvorlage Herrn Lodge Wildstand angelegt sein, (der Aellowstone-Park!). Ich habe gebührend heimg«leucht«t. Senator Spooner wies die von Lodge als Gouverneur in Ostafrika zwei solcher Reservate geschaffen; ausgestellte Behauptung zurück, daß Deutschland Eingriffe in Einrichtung einer allgemeinen Schonzeit in den Monaten, in die Monroedoktrin beabsichtige und fügte hinzu, daß es nie eine denen das Wild Fannliensorgen hat, also zwischen der klein«, Zeit gegeben habe, in der die Beziehungen zwischen den Ver- und großen Regenzeit. In dieser Zeit haben auch die Eingebo- einigten Staaten und Deutschland freundlicher gewesen wären, renen aus ihrer beendeten Ernte reichlich« Nahrungsmittel und als gegenwärtig. Auch Senator Hale erklärte im Verlauf der bedürfen der Jagd nicht; ferner Verbot des Abschusses weid- Erörterung, er glaube nicht, daß irgend eine Nothwendigkeit zur l^— —' m-»- ----- (4. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) hohnlachte sie innerlich. Schlauer Fuchs! Aber diesmal bin ich doch noch schlauer ge Gründe haben! den auch. Das weißt Du doch wohl, Heinrich, daß ich Grund zu thun pflege" — eine zufriedene Selbst- Hat es Der Professor, dessen Gedanken bereits beständig mehr auf Gefahren seiner warten, Bcrlockungen —' Ferien! Dier Wochen goldene, herrliche Freiheit! Nur wer „Ja, willst Du mir denn aber nicht erklären, was das heißen die heißen Sommertage hindurch im Zwang der beengenden soll?'^ fragte er «Mich im Tone vollständigster Verdutztheit. und fertig da. Morgen früh um 9 Uhr sollte die Abreise er folgen. Dr. Wilberg hatte sich nachmittags verabschiedet. Er hatte bei dieser Gelegenheit — zum ersten Male dem Burdach'schen Ehepaare gegenüber, das er damit noch in völliger Unkenntniß wähnte — von dem Mißgeschick seines Freundes und der da durch vereitelten Karpathentour gesprochen, auch seine Absicht raschung sein," fügte sie nach einigen Augenblicken noch hinzu. „Na ja, aber die Ueberraschung ist doch eigentlich ein bis chen stark — im letzten Augenblick!" brummte der Rektor. „Jetzt weiß sie doch davon?" Mauern geschwitzt hat, kann den Zauöerklang dieses Wortes voll verstehen! klassischem Boden als auf dem nüchternen Dernburgs weilten, brauchte geraume Zeit, um sich die Worte seiner Frau klar zu V«rständniß zu bringen. oll? fragte er endlich im Tone vollständigster Verdutztheit. »Jetzt, dicht vor der Abreise, kommst Du mit solcher Aenderung der feit Wochen besprochenen Pläne —" Frau Aurelie war endlich mit ihrem Zöpfchen fertig gcwor- Der letzte Schultag war überstanden. Der das stündliche von 1 , Läuten besorgende Primaner hatte nach der letzten Unterrichts- zunächst, dem Vln und jubelnd strömte der Schwarm aus dem weiten Hause, dessen Wände nun in den nächsten Wochen weder Horazische Oden noch mathematische Formeln, sondern das Klopfen und Häm mern der Handwerker zu hören bekommen sollten. hnell: „Ich meine, das kannst Du ja dann auch noch in erren machen, da Du doch Deiner Sache so sicher bist." Worauf Käthe dann über die Sache beruhigt war. II. „Ach, Unsinn!" Ueber den von ihr heraufbeschwor«nen Vorstellungen hatte Frau Aurelie es mit der Angst bekommen. Schreckliche Bilder zeigten sich ihrem geistigen Auge. Verführerische Weiber mit Glüthaugen und schwarzem Rabenhaar sah sie in wildem Reigen ihren Gatten umtanzcn und mit verlangenden Armen ihm win ken; räuberische Banditen aus wilden Schluchten Hervorbrechen und sein solides, dem Familienglück und dem Studium geweih tes Leben bedrohend. iFortsetzung folgt.) Die Frau Nektar. Eine Feriengeschichte von A. G. Artemer Der Professor "arrte seine Frau an, als habe er den Sinn chen haben, daß D u die Reise mit mir machst. Das muß doch ihrer Worte nicht begriffen. Gründe haben!" Diese fuhr fort, die Toupet-Einlagen — ihr einziges Toi- „Hat cs - ", - 7 lettengeheimniß — aus dem braunen, nur mit ganz wenigen nichts ohne Grund zu thun "pflege' Silberfäden gesprenkelten Haare zu nehmen und dieses für die anerkennuna ihrer stets logischen knöpfte sie dir blüthenweiße Nachtjacke am Halse und an den Aermeln zu und setzte sich dann mit olympischer Ruhe auf einen Stuhl nieder. Im Burdach'schen Hause war Alles in schönster Ordnung. ,, , . „ „ Die beiden Koffer, die die Romreise mitmachen sollten, standen, den, das nun mit pofsirlichen pendelartigen Bewegungen vom von Frau Aurelies kundiger und verläßlicher Hand gepackt, fix Hinterhaupt« der stattlichen Dame herabwippte. Langsam wesen." Nun war es zehn Uhr Abends. Käthe und die Söhne, die gleichfalls am nächsten Lage abreisen sollten, hatten sich der soliden Dernburqer Sitte gemäß bereits zur Ruhe begeben und auch daS Ebepaar hatte sich in sein Schlafzimmer verfügt. Der Professor begann nichtsahnend seine Nachttoilette, als Frau Aurelie plötzlich in gewichtigem Tone begann: „Heinrich, ich habe Dir etwas zu sagen, was Dich ja im Augenblick überraschen wird. Aber Du kannst im Voraus über zeugt sein, daß ich die Sache nach allen Seiten hin sehr reiflich überlegt und alle Vorkehrungen ausreichend getroffen habe. Dich selbst betrifft es persönlich'nur insoweit, als Du Dich mit delt hatte, so oft ihr die Anwesenheit auch nur eines Familien- aliedes dazu Gelegenheit gegeben hatte. Darauf kam es aber auch jetzt nicht an. Es galt nur, dem Professor bcizubringen, daß es eben so und nicht anders sein würde. „Außerdem wird es für Käthe eine angenehme Ueb«r- „Jch habe nnr's reiflich überlegt, weshalb ich nicht früher davon sprechen wollte," begann sie in gemessenem Ton«. „Es hätte der Wenns und Abers kein Ende gegeben und ich habe das stundenlange Verbandeln darüber nachgerade satt." Sie glaubte durch den nachdrücklichen Ton, mit dem sie sprach, ihren Worten zur Genüge dasjenige gegeben zu haben, Ivas ihnen dem Inhalte nach zur Begründung ihrer Handlungs weise fehlte, daß sie bis zu diesem Augenblick darüber geschwie gen, nur um zu verhüten, daß Wilberg von dieser Aenderung et was erfahre, konnte und wollte sie ja natürlich nicht sagen, und oaß sie mit dieser äußerst dürftigen Motivirung den wahren Thatsachen einen argen Nasenstüber versetzte, kümmerte sie in Die eifrig« Thätigkeit, die die Frau Professor jetzt bestän dig entfaltete, drehte sich vom nächsten Tage ab um etwas andere Gegenstände als die bisher davon betroffenen waren. So wen dete sie plötzlich der Garderobe Käthes die höchste Aufmerksam keit zu. Sie rannte in aller Frühe zur Schneiderin und er zwang von dieser, die natürlich alle Hände voll zu thun hatte, unter der Drohung, ihr im Nichtgewährungsfalle ihre Kund schaft für alle Zeiten zu entziehen, die Zusicherung, sofort noch zwei Kleider für Fräulein Käthe fertig zu stellen. Dann zur Putzmacherin, um das gleiche Verfahren in Anwendung zu bringen und mit gleich gutem Erfolge. Auf dem Rückwege kaufte sie die Stoffe, ließ sie zur Schneiderin schicken, beglückte noch einige Weißwaarrn- und Handschuhgeschäfte mit ihrem Besuche, und als die Familie sich Mittags um den Eßtisch ver sammelte, da konnte die Frau Rektor sich mit dem wohlthuenden Gefühle niedersetzen, daß sie das Hauptsächlichste bereits gethan habe, um dem hinterlistrgen Anschläge Wilbergs in einer Weise zu begegnen, die ihm leine schlechte Ueberraschung bereiten sollte. An oen folgenden acht Tagen, die es jetzt nur noch bis zum Beginne der Ferien waren, wurde im Burdach'schen Hause be deutend weniger von der Reise gesprochen, als dies bisher ge schehen war, aber die rege Geschäftigkeit der Hausfrau dauerte fort. Käthe wunderte sich im Stillen, daß sie plötzlich so gar keine auf die Zeit ihrer Alleinherrschaft im Hause bezüglichen guten Lehren mehr bekam. Auch das Einmachen der Johannis beeren wurde nicht in Angriff genommen. Als Käthe eines Tages die Mutter daran erinnerte, gab ihr diese, die gerade eif rig mit dem Durchzählen von Käthes Strümpfen beschäftigt war, zerstreut zur Antwort: „Dazu ist nachher auch noch Zeit. DaS mache ich in den Ferien." Und dann, Käthe'S ganz ver- siändnißlosen, verwunderten Blick gewahrend, verbesserte sie sich „Ich werde sie morgen um fünf Uhr Wecken und es ihr dann sagen," versetzte die Professorin gemllthsruhig. „Das ist völlig Zeit genug, denn sie braucht nur aufzustehen und sich anzullei- den, ihre Sachen sind fix und fertig gepackt und erst um neun Uhr geht Euer Zug." ... . . . . „Ja, aber sage mir nur um Gotteswillen," ereiferte sich dem Gedanken bekannt machen mußt, daß Du für die Reise jetzt endlich der Professor, „weshalb Du jetzt in letzter Stunde Käthes Gesellschaft statt meiner haben wirst." mit solcher Aenderung kommst, wo wir doch wochenlang bespro- lundgegebcn, nun die Ferien ruhig in Dernburg mit Arbeiten zu verbringen, mit Ausnahme von 3 oder 4 Tagen, die er zu nächst zum Besuche seines Vaters in Berlin verbringen und wo hin er noch heute Abend abdampfen wollte. Spätestens Diens tag werde er zurückkehren. Er wünschte dem Professor und seiner Frau glückliche Reise, freute sich, als dieser ihm von Rom aus einmal zu schreiben versprach, und empfahl sich dann mit einem zur Tochter deS Hauses gewendeten: „Auf Wiedersehen, Fräulein Käthe." diesem Augenblick sehr wenig. War doch gerade sie es gewesen, Es war für Frau Aurelie ein Augenblick höchster Schaden- die mit unerschöpflicher Gründlichkeit das Reisethema behan- freude, als sie diese Worte Wilbergs horte. „Wie wirst Du Dich wundernw hohnlachte sie innerlich. Silberfäden gesprenkelten Haare zu nehmen und dieses für die anerkennung ihrer stets logischen Handlungsweise klang aus Nacht in ein schmächtiges Zöpfchen zu drehen. Ganz und gar diesen Worten, und sie fuhr mit Würde fort: „Und in diesem diesem wichtigen Geschäfte hingenommen, vermied sie es Falle ganz gewiß nicht, wo ich selbst ein schweres Opfer bringe, , chst, dem Blicke ihres Gemahls zu begegnen, auch wartete um das Richtige zu thun. Denn es ist für eine Gattin leine stunde volle zehn Minuten lang die Glocke geschwungen mit sie mit der Fortsetzung ihrer Rede, bis dieser eine Antwort ge- Kleinigkeit, ihren Mann auf lange Wochen so hinausziehen zu einer Vehemenz, die sein eigenes Trommelfell in Gefahr brachte, geben haben würdr. lassen, in ein fremdes Land, unter fremde Menschen, wo tausend v« 11' wird und nick gestellt wird, kann. . - Die Bure, aM Nachm tarnet überar M vrrsuch« im Westen r Widerstand zi da da» Tetra »ach au den Baal zurück, abzuweise» g< >M Tbellntk! Der Rückzug vor sich gea haben sie al Geschütz ist ti suche der eno Melden, l hatten, die 8 den Valsch Herstellen las kann. Ob e überwinden l es zu tntschh Natal «ine meldet aml M«»«so für gester, nach hier sie doch d Mn. St« Widerstand Kapitulation Umgehung»! 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