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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 19.04.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-190004199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-19000419
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-19000419
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-04
- Tag 1900-04-19
-
Monat
1900-04
-
Jahr
1900
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 19.04.1900
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1900. Neueste Nachrichten. Yen Auftrag der üe Gesandtschaft iner Großmacht Person, welche die Kunst, Wissenschaft, Literatur. r der Len .V ^8 88. Bingen ein mit „Rhein- Eigene Drahtberichte. lRach Schluß der Redaktion eingegangen Bingen, 18. April. Bei der Ueberfahrt von nach Rüdesheim kenterte gestern Abend um 9 Uhr Mitgliedern der katholischen Studentenverbindung den Ruf auS: daS Kind mit Hause retten? „Mutter, warum hast Du daS gethan!" Wirt» seinem harten Borwurfe die Mutter vor dem Zucht. handwer - : vollzahlio r Ming, niö 5tande si antworten dursten rr möglichst dm einzic i Angriffe ginnender zur Herbe Element Verschiedenes. * ES wurde ausgerechnet, daß eine Pariser Welt-Ausstellung mit allen Sehenswürdigkeiten kennen lernen wollte, Berlin, 17. April. Ueber den diplomatischen Auftrag der Burengesandtschaft wird Folgendes mitgetheilt: Die Gesandtschaft beabsichtigt, die freundschaftliche Vermittelung einer Großmacht auf der Basis der Unabhängigkeit der beiden Republiken nachzu suchen. Nach dem ersten Besuch in Holland ist eine Reise nach Berlin geplant. Berg- und Hüttenwesen. ?? Das Allgemeine Ehrenzeichen wurde dem Vor sitzenden deS Vereins königstreuer Knappen im Lugau-OelSnitzer Kohlenrevier, Herrn Zimmerling Ed. Hänel-OelSnitz, verliehen. Neueste Nachrichten und Telegramme um Kriegsschauplatz. London, 17. April. Der Korrespondent des „Reuterschen Bureaus" bei Blumers Truppen in Gaberones meldet vom 6. April: Die feindliche Artillerie vor Maseking hat ausgezeichnete Bespannung. Die Maschinengeschütze sind auf leichten Fuhr werken montirt, jedes von 4 kräftigen Pferden gezogen. Unser letzter Erkundigungsmarsch im Marico-Distrikt ergab, daß die Saaten vorzüglich sind; unwahrscheinlich ist, daß die Transvaaler Mangel an Nahrungsmitteln haben. * London, 17. April. Aus St. Helena wird telegraphirt, daß Oberst Schiel der einzige Gefangene war, welchem als Deutschen eine feindliche Demonstration zu Theil wurde. Wer gau" und ihren Angehörigen zusammen 20 Personen besetzter Nachen infolge Aufstoßens auf eine Ankerkette und sank. 13 Personen, darunter 4 Damen, ertranken. Die Ucbrigen und der Schiffer sind gerettet. London, 18. April. Nach einem Telegramm deS „Daily Telegraph" aus New-Jork von gestern ist es bei den Damm arbeiten am Croton-Fluß, der New-Jork mit Trinkwasser ver sorgt, zu ernsten Unruhen gekommen, da sich die Bauunternehmer weigerten, für die neu zu errichtenden Reservoirdämme die Arbeitslöhne zu erhöhen. Es waren insgesammt 800 italienische Arbeiter an dem Bau beschäftigt, die alsbald die Arbeit nieder legten, in der Nacht vom Montag zum Dienstag vor Croton eine Anhöhe besetzten, sich Tag für Tag im Gebrauch der Gewehre, mit denen sie versehen sind, üben und drohen, den Damm zu sprengen, wodurch der Stadt New-Jork das Trinkwasser abge schnitten würde. Ein starkes Militäraufgebot, darunter auch das 7. Regiment, das Eliteregiment von New-Jork, ist an den Ort beordert worden. srerverger Anzeiger und Tagevlatt. «eue 4. — i». April zu ihr gehörigen , an Eintritts ge bühren nicht weniger als 1200 Francs aus geben müßte. Diese Summe wird verständlich, wenn man die Unter nehmungen betrachtet, welche vom Privatkapital innerhalb der Ausstellung geschaffen wurden. In diese Unternehmungen — wir erwähnen nur die hauptsächlichsten davon — wurde ein Kapital von rund 60000000 Fr. angelegt: Eiffelthurm-Anstrich, für den 70000 Kilogramm Farbe erforderlich waren, 5100000 Fr., Manöge-FSerique (1000000 Fr.), Panorama Rom (1000 000 Fr.), Paris im Jahre 1400 (850000 Fr.), Athen (1500000 Fr.), das Riesentheater Columbia (1600000 Fr.), Hippodrom (3 Mill. Fr.), Cirque Palace in den Champs Elysses (1600000 Fr.), der Vesuv in Paris (1000 000 Fr.), verschiedene Restaurants (2 Mill. Fr.), Transport« Äsotrigues (4000000 Fr.), die bewegliche Rampenbahn (1000000 Fr.), Trocadero-Baugesellschaft (1*/,Mill. Fr.), verschiedene kleinere Gesellschaften (1000000 Fr.), Riesen globus (2^ Mill. Fr.), das schweizer Dorf (3000000 Fr.), das Weltreise-Panorama (2 Mill. Fr.), Venedig in Paris (1 Mill. Fr.), das Palais de Costume (2 Mill. Fr.), Palais des Femmes (600 000 Fr.), PalaiS de la Danse (750000 Fr.), verschiedene Panoramen und Dioramen (3^/, Mill. Fr.), das große Rad von Paris (4 Mill. Fr.), Meerespalast (1 Mill. Fr.), die Straßen von Kairo (1*/, Mill. Fr.), ein Seeschlacht-Panorama (1 Mill. Fr.). Was diesmal der eigentliche Clou der Ausstellung sein wird, ist noch nicht sicher. * Eine echt englische KriegS-AnekVote von Sir Charles Warren macht jetzt in englischen Blättern die Runde. General Sir Charles Warren ist nämlich, wie es scheint, ein strenger Anhänger der Wasserheilmethode und läßt unter keinen Umständen einen Tag vergehen, ohne Morgens ein Bad zu nehmen. Bei Gelegen heit der letzten Anstrengung Bullers, Ladysmith zu befreien, hielt Sir Charles es für unmöglich, seinen Posten zu verlassen, andererseits aber schien es ihm nicht weniger unmöglich, auf sein Morgenbad zu verzichten. Er befahl daher, als der Tag aus dem Schlachtselde von Vaalkranz hereinbrach, seinem Diener, sein Bad mit Schwamm und Handtuch herbeizuschaffen, und während er die 5. Division befehligte, schritt Sir Charles, unbekümmert um daS Feuer des Feindes, dazu, ins Bad zu steigen. Die Feinde waren augenscheinlich ganz verblüfft, sowohl über die britische l^zentrizität überhaupt zu baden, wie noch mehr, es in dieser öffentlichen Weise zu thun, sodaß sie gar keine heftige Unter brechung deS Bades versuchten. Als humoristischer Zwischenfall wird noch erzählt, daß Sir Redvers Buller gerade in diesem Moment mit Sir Charles zu sprechen wünschte und ihn zu sich bitten ließ. Aber keine Macht der Welt, nicht einmal ein Befehl vom Oberbefehlshaber, konnte Sir Charles in seinem Bade unterbrechen; Sir Redvers mußte zu dem Badenden reiten, und eine wichtige Unterhaltung wurde zwischen den beiden Generalen abgehalten, von denen der eine zu Pferde und der andere in seiner Badewanne saß. Diogenes selbst hätte nicht größere Gleichgiltigkeit gegen die Konvention bezeugen können, als Sir Charles in diesem Falle. — So berichten englische Blätter. Ein deutscher General würde für eine derartige extravagante Leistung vor das Kriegsgericht gestellt werden! * Der Schachmeister Steinitz ist aus der Irren anstalt entlassen. Die Aerzte des River Crest-Sanatoriums haben sich entschlossen, den Schachmatador W. Steinitz, welcher kürzlich eines Gemüthsleidens wegen dort Aufnahme gefunden hatte, zu entlassen und seine Gattin per Telephon ersucht, ihn abzuholen. Die Aerzte faßten erst den Entschluß, nachdem ihnen die Garantie gegeben worden war, daß Steinitz' Familie für ihn sorgen würde, und daß den Aerzten, falls ihin wieder etwas zu stoßen sollte, kein Vorwurf gemacht werden würde. * Zum Könitzer Mord. Nach einem Telegramm wurde der Kopf des ermordeten jungen Winter durch spielende Knaben aus der dem Mönchsee entgegengesetzten Seite, und zwar 2 km davon, nahe am Stadtgraben in einer „Torfkaule" gefunden. Vorgestern Mittag nun wurde als des Mordes verdächtig der ehemalige Abdecker Jsraelski verhaftet, der seinerzeit an der ab gelegenen Fundstelle des Kopfes durch den Botenmeister Fiedler mit einem Sack in der Hand gesehen worden sein soll. Fiedlers Aussage ist für Jsraelski stark belastend. Der Kopf ist gut er» halten und war in dasselbe braune Packpapier eingewickelt, wie ehemals der Rumpf. Die Aufregung in Stadt und Land ist ungeheuer. Nur wenige Schritte vom Kopse fand man ein weißes Damenbatisttaschentuch, das den Buchstaben A. in Seide gestickt zeigte und dessen eine Ecke ausgerissen war. Die vor läufige Untersuchung des Kopfes durch Dr. Müller ergab keine Zertrümmerung der Schädeldecke, noch eine sonstige äußere Ver letzung, die auf Betäubung des Opfers durch einen Schlag schließen lassen kann. Der Schnitt scheint von der linken Hals- ,-chlagadcr ausgesührt zu sein; die Wirbelsäule ist durchgesägt worden. * Auch eine Gerichtsszene. Ein Mitarbeiter Berliner Blätter giebt folgende Schilderung: Sie stahl Alles, die vielfach vorbestrafte Ehefrau des Musikers H. aus der Schönholzerstraße. Schuhe und Würste, Cigarrenkisten und Konservenbüchsen ließ sic mit unglaublicher Fertigkeit in einem mächtigen Handkorbe ver schwinden. Die 13jährige Tochter des einen Bestohlenen hatte sie auf der Straße wiedererkannt, ihre Festnahme bewirkt, und nun stand sie abermals vor den Schranken des Gerichts, das Schlimmste befürchtend, diesmal — das Zuchthaus. Im Zeugcn- raum sitzt der Ehemann mit der sechsjährigen Tochter. Ist aus den unschuldigen Blauaugen der Kleinen ein Strahl des Mitleids in die Herzen der strengen Richter gefallen? Anderthalb Jahre Zuchthaus beantragt der Staatsanwalt — ein Jahr Gefängaiß verkündet der Gerichtshof. Da siegt die Mutterliebe über die Liebe zum Stehlen. Laut aufschluchzend verlangt die Verurthestte nach ihrem Kinde, und das Kind bricht klagend in den erschüttern- ** Monatsoperette im Stavttheater. Auch mit Aufnahme der Millöckerschen Operette „Gasparone" in Spielplan hat die Theaterleitung einen guten Griff gethan. Zahlreiche Melodien aus diesem Werk singen und klingen noch jetzt in allen Kreisen und beherrschen noch vielfach das Programm der volksthümlichen Konzerte. Die Fühlung mit dem Publikum ist also in günstiger Weise vorhanden. Die Operette gehört zu denen, die nichts gemeinsam haben mit jener bloßen Anhäufung von Blödsinn auf Blödsinn; es ist hier eine wirkliche und gar nicht übel erfundene Handlung da, die sich in einer bunten Reihe auf dem Boden der Möglichkeit stehender, theils übermüthig lustiger theils ernsthafter Szenen abspielt und durch das üppige Melodienkolorit Millöckers zu ost ganz reizender Wirkung gebracht wird. Herr Kapellmeister Schmid-Kayser verstand Orchester und Chor mit geschmackssicherem Eingehen auf die Intentionen des Komponisten zu beleben, sodaß sich auf diesem Hintergrund die Solisten um so wirkungsvoller hervorheben konnten. In der Partie der Gräfin kam die schöne Stimme des Frl. Giese vor züglich zur Entfaltung, und ebenso sand sich der Tenorist Herr Mair mit dem „Conte Erminio" trefflich ab; sein schöner kraftvoller Ton und seine gefällige Gesangsart kamen gerade gestern Abend besonders zur Geltung. Frl. von Reisinger war eine ebenso soubrettenhaft ausgelassene wie gesanglich lobens- werthe Sora. Die reizende Tarantella im ersten Akt (welche der weibliche Chor merkwürdigerweise nicht mit dem Tambourin begleitete) trug ihr wohlverdient«: Beifall ein. In dem an schwierigen Einsätzen reichen Duett mit Benozzo im zweiten Akt war sie zufriedenstellend. Herr Sommer zeigte sich ihr als Benozzo >m Gesang und besonders im Spiel als ein ebenbürtiger Partner. So urdrollig und doch charakteristisch dabei hat sich Herr Horwitz wohl selten zeigen können wie als Podesta von Syrakus. Der im Stück dem Podesta zugehörige Sohn Sindulfo, ein amüsanter Geck und Dümmling, wurde durch Herrn Plöhn zum allgemeinen Ergötzen gespielt. Viel Ergötzen erregte auch Frl. Pestel als alte verliebte Duena sowohl durch ihr launiges Spiel wie durch ihren guten Gesang. Die gute Aufführung verdient ebenso wie die beiden vorhergegangenen Darbietungen eine baldige Wiederholung. ** Monatsoperette im Stavttheater. Beiden gestrigen Besprechungen der Operetten-Aufführungen an den Feiertagen (Lustiger Krieg und Fledermaus) ist durch ein Versehen der Schluß nicht zum Abdruck gelangt. Derselbe sei hier nach getragen: In Fräulein Felicia Pestel besitzt das Ensemble eine „komische Alte", die, was man in diesem Fache nicht ost findet, gesangliches und schauspielerisches Können in gleicher Trefflichkeit vereint. Sie spielte und sang im „Lustigen Krieg" die Fürstin Artemisia sehr zufriedenstellend. Noch seien aus der Fledermaus- Aufführung einige Darbietungen lobend hervorgehoben: Herr Ferry ließ eS als Frosch an drastischer Komik nicht fehlen, während Frl. Malten sich als Prinz Orlofsky gut bewährte. Sehr charakteristisch verstand Herr Bender die Episodensögur deS Advokaten Blind zu gestalten. Auf die Leistungen der übrigen Mitwirkenden einzugehen, werden wir in der nächsten Zeit noch hinreichend Gelegenheit haben. In welchem Maße die neue Künstlerschaar sich die Sympathien des Publikums bereits an den beiden ersten Abenden zu gewinnen verstand, bewies der reich lich gespendete Beifall. München, 17. April. In Happertshausen (Unterfraukeu) wüthet seit Mittag ein heftiges Feuer; 25 Häuser find bereits niedergebrannt. Graz, 17. April. Das Dorf Hohenthurm im Gailthal (Kärnthen) ist am Ostersonntag mit 21 Gehöften gänzlich nieter- gebrannt. Das Elend ist groß, da die Einwohner gering ver, sichert sind. Vermuthlich ist der Brand durch Kinder, die mit Streichhölzern gespielt haben, verursacht worden. Brünn, 17. April. Gestern fanden hier infolge Auflösung einer sozialdemokratischen Versammlung abends arge sozialistische Straßenkundgebungen statt. Brüssel, 17. April. Privatmeldungen auS dem Kongostaat zufolge, beträgt die Zahl der von den Bundjas ermordeten Weißen vier. Was die Greuelthaten seitens der Agenten der Kongostaates anbetrifft, so sind zehn derselben unter Anklage der Massenmordes gestellt worden. Kommandant Lothair soll ebenfalls ompromittirt sein. Lonvon, 17. April. DaS „Reutersche Bureau" meldet aus Tanger: Die Besetzung von Tuat und JgliS durch die Franzosen verursachte große Aufregung in den amtlichen Kreisen Marokkos. Ein höherer Beamter ist heute hier eingetroffen, um formellen Protest zu erheben. Es wird befürchtet, daß der wichtige Handel mit Tafilet zum Nachtheil des marokkanischen Schatzes nach Algerien abgelenkt wird. Lonvon, 17. April. Wie von den englischen Sozialisten, wurde auch von der Trade Union eine Kundgebung gegen den Krieg erlassen, die von 85000 Personen unterschrieben ist, und in der es als freche Lüge bezeichnet wird, daß der Krieg in Süd afrika für Freiheit und Recht der in Transvaal beschäftigten englischen Arbeiter unternommen ist. Lonvon, 17. April. In New-Jork streiken 750 Italiener an den Croton-Wasserwerken wegen Lohnerhöhung. Der Streik nimmt äußerst bedrohliche Formen an, da die Italiener sich weigern, die Wasserwerke zu verlassen, und am Sonntag bei einer improvisirten Messe mit 135 Gewehren bewaffnet erschienen. 250 Mann Militär wurden entsandt, wovon ein Sergeant bereits erschossen wurde. Die Streikenden drohen, die Werke zu zerstöre-, wodurch New-Jork die Wasserzufuhr abgeschnitten und das Thal unter Wasser gesetzt würde. Carmaux, 17. April. Die Arbeiter haben die Arbeit wieder ausgenommen. Die Regierung hat angeordnet, daß die Führer der Ausständigen verhaftet werden. Dschibuti, 17. April. Die Schaaren des Mahdi sind vor den Verstärkungen, welche der Negus Menelik seinen Truppe» gesandt hat, nach den inneren Theilen der Landschaft Ogaden geflohen. Die siegreichen Abeffynier sind nach Harrar zurück gekehrt. Der Religionskrieg ist beendet. Washington, 17. April. (Reutermeldung.) Da der Sulla», entgegen seinem bereits vor 16 Monaten gegebenen Versprechen, immer noch nicht die Enschädigung an die amerikanischen Missio näre hat zahlen lassen für das gejammte Eigenthum derselbe» im Gesammtwerthe von 90 000 Doll., das während der arme nischen Wirren zerstört wurde, so sind die diplomatischen Be ziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und der Türkei jetzt sehr gespannt und, da die Diplomatie ihre Hülfsmittel anscheinend erschöpft hat, kann es möglicher Weise schließlich dahin kommen, daß Staatssekretär Hay dem türkischen Gesandten seine Päße schickt. Kingston (Jamaica), 17. April. (Reutermeldung). AuS Columbien ist hier die Nachricht eingelaufen, daß bei Matumundo und Pradera zwei Schlachten stattgefunden hätten, in denen die Aufständischen völlig geschlagen worden seien und große Verluste an Todten, Verwundeten und Gefangenen gehabt hätten. Für gemeinnützige Zwecke hat daS in Zwickau verstorbene Fräulein Christiane Rau der Stadt 30000 Mk. vermacht. Bergarbeiter Stephan in Zwickau hat sich durch Zersprengen deS Kopfes mittelst Dynamit getödtet. Der Rath zu Glauchau hat beschlossen, die Düngerabfuhr zunächst ohne Sammelbassin einzurichten und Privatunternehmer mit der Abfuhr des Düngers zu betrauen. Die ursprünglich in Rechnung gezogenen einmaligen Ausgaben reduziren sich durch die Abänderung deS Projekts von 34000 Mk. auf 13500 Mk., die laufenden Ausgaben von 13800 Mk. auf 13000 Mk. Die vereinigten Ausschüsse beantragten gemäß dem Rathsbeschlusse: 1) zuzustimmen, daß die Düngerabfuhr zunächst ohne Anlegung eines Sammelbassins eingerichtet wird, 2) die Kosten in der an gegebenen Höhe zu bewilligen und 3) dem Ortsgesetze für die Düngerabfuhr zuzustimmrn. Nach Durchberathung des OrtS- gesetzeS stimmte daS Kollegium dem Rathsbeschlusse m allen drei Punkten bei. Die Stadt A««ab«r- birgt von Ostern ab zwei Seminare. DaS Stammseminar wird in den neuen Seminargebäuden unter gebracht und führt de» Namen „Königliches Seminar Annaberg". Es besteht auS sieben Klassen mit 192 Schülern. In den alten Gebäuden bleibt ein zweites Seminar zurück; dieses besteht von Ostern ab zunächst auS vier Klassen mit 101 Schülern und heißt „Parallelseminar Annaberg". Zur Warnung für Jedermann mag das Schicksal eines Husaren vom Humrenregiment in Großenhain dienen, der, um die Zahnschmerzen zu vertreiben, sich mit einer Flüssigkeit, deren Gehalt und Art nicht mehr genau festzustellen war, Zahn- fleifch nnd Backen einneb, sich damit eine Blutvergiftung zuzog und an den Folg« derselben nach qualvollen Leiden sterben mußte. Aw Morgen des ersten Osterfeiertages brannte in Frohnau die sogenannte Herrenmühle ab. Das Feuer scheint durch bös willige Brandstiftung entstanden zu sein. Außer bedeutenden Mehl- und Getreidevorräthen sind dem Feuer auch fast sämmt- liche Möbel und Betten, mehrere Ackergeräthschaften, Schlitten und verschiedenes Andere mit verbrannt. Die Familie des Be sitzers mußte ihren Weg ins Freie durch einen Sprung durchs Fenster nehmen. Die Mühle gehörte nach Herzog Alberts Testa ment zum sogenannten Mühlenamt Annaberg, dessen Landes herr Georg der Bärtige blieb und trug aus früherer Zeit her noch das kurfürstliche Wappen. Das von der sächsischen Krone an den Fiskus abgetretene Erbrecht an der Herrenmühle wäre in den nächsten Jahren durch Abldsungsrenten getilgt gewesen. In der Gegend von Markneukirchen tritt die Influenza epidemisch auf. In manchen Häusern liegen sämmtliche Insassen au der Krankheit darnieder. Die Firma Schubert u. Wolf in Treuen i. B. versendet folgende Preisverzeichnisse in reindeutsche Gegenden, so auch nach Graslitz: Lebubert a Wolk, Treuen v Laska. Llajitel: Otto Ledadert. — Tllläl tovärna v Lraslioiod (Oeok^). krovni saskä tovärna im vzwäbsni konservuM soll. Das heißt zu deutsch: Schubert u. Wolf, Treuen in Sachsen. Inhaber: Otto Schubert. — Filiale in Graslitz (Böhmen). Erste sächsische Fabrik für Conservirungs-Salz. Gedruckt ist das vier Seiten lange czeckische AnerbietungSschreiben in der czechisch-radikalen Druckerei Vrlimek in Prag. AuS der Wohnung eines Kaufmanns in Klingenthal hat ein unbekannter junger Mensch eine Anzahl Schmuckgegenstände und Uhren gestohlen. Die Frau deS Bestohlenen sah den etwa 20jährigen jungen Mann, als er die Treppe herabkam, auS den zur Zeit unbenutzten Räumen kommen, in denen er den Dieb stahl ausgeführt hatte. Auf ihren Vorhalt gab er sich als armer Weber oder Spinner aus, der sich „ein paar Pfennig zusammen mache". Gutmüthig holte ihm die Frau noch eine Gabe. Un mittelbar darauf merkte sie, daß sie in niederträchtigster Weise belogen und bestohlen worden war. Trotz der sofort angestellten Ermittelungen gelang es nicht, des Thäters habhaft zn werden. In Schönfelv hat die Kirchenpatronin Baronesse von Eber stein der dortigen Kirchgemeinde den Betrag von 10000 Mk. zur Gründung eines DialonatlehneS geschenkt. F« nt der Citade MÜschen Mai goä SLVS ll glichen Fluch hrang °uS de «rtirt wurde, »arde ihm jed «der fest abgesä >» besteigen un London, xn» 14. aus K Stellung bei D «atheidigt wur bete. Die Ve fie unS um Loudon, 1' „meldet: Die „m bitter. T - zu sein. Seit fad »in Bom hekachtlichen 2 sich der vi werfen. Be ter daS heftig Mn, die de» jtonunando fül Kni! nehmen t Mi, behände «oll. Loudon, 11 tertbanen aus schoben wurden tische Konsul k jo sorgen, und «erbietet. Der Made von L Schaden zufügt schästeS beraub lei Beginn des deutschen und diese Maren l Kader sind run hporthandel i dei Krieges rei London, 11 mn 16. ds. D Lorrücken engli Hauptmacht de hgerung Wepe ckr widersetzte as Beira vom fischen Buschmi Loudon, 11 s«ntein vom 17 Loren eingeschl angmfen, da e linder nähern KedderSburg u RouMe am 1 Brabant nahm Loudon, 11 peschen der Gen ginge am Spi an daS Kriegs: beiden anderen ktont hat, das tlar dargelegt i aeschnebenen P Wcht Bullers kost vorsichtig
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