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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 19.04.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-190004199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-19000419
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-19000419
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-04
- Tag 1900-04-19
-
Monat
1900-04
-
Jahr
1900
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 19.04.1900
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TrauS- ^fijieri abschru- Zunächst olonnen Futter- ies war, > Manu- nnLchte, m Tage ^windig, n. Die Stoßen hossenen jste Pein erz zer- epjercht, Dirk- Winston entlicht: zleitung ' sich die ung er- ich den M am lgeschoß chrecken- Hügels olonnen s über- ieide zu ;ch war en war, t wurde lück ge- im Be- jältniß- aher be- - aufge- >der ze- e so er- öirkung ner Ar end ge- ,e abge- metterte n Offi zen ver- , tödtete inn und im von sannnen wandte Erfolg Mir is wän , welche Venfalls Kampf päischen zewesen. ngen in lur als i. Die um be- !lpril. >on der ig seine prechen. erinten- >ermann z 1. Kl. Mutigen Landes- Ack der i dieser geschrste der be- res der vachsens mehrten n, daß erdiente istbetrag lenturen hen mit worden, nens zu n Post ostdienst h Maß- >en dem nge der i ist mit etz hat bliche« eine die se ine der gehende m über spüren wn den wur- Bestim- ö zuerst ten sich gezahlt e ersten Millio- ir 1899 gewesen. )ie An- Nrewerg« Anzeiger und Tageblatt, «eite 3. — IS April. lich zu erachten. Das Wichtigste jedoch bleibt die Erziehung der Kinder zu guten Gewohnheiten. Das vorschulpflichtige Kind muß z. B. daran gewöhnt worden sein, Körper und Kleidung reinlich zu halten, Bedürfnisse rechtzeitig anzumelden, ruhig zu sitzen oder zu stehen und dergleichen mehr. Jede üble Angewohn heit eines A-Ä-C-Schützen verleitet die übrigen Neulinge leicht zur Nachahmung und erschwert dem Lehrer ünnöthig sein Wir- — Die sozialdemokratische Landeskonferenz für «achsen nahm gestern in Dresden ihren Anfang. Den Bericht des Centralkomitees erstattete der Vorsitzende Herr W von Personen, welche jährlich von dieserGesetzesbestimmung Vortheil haben, hat sich nicht so stark vermehrt, sie ist von rund 77 MO Personen in den ersten IVs Jahren auf rund 167,000 M»mn im Jahre 1899 gestiegen. Wenn die zurückerstatteten Summen sich beträchtlich mehr gehoben haben als die Zahl der Personen, so liegt das natürlich daran, daß, je länger die Jn- validttäts- und Altersversicherung besteht, um so größer auch Sie Beträge werden, welche den einzelnen weiblichen Versicherten zurückzuzahlen sind. — Der gewerbliche Ausschuß der Handels- und Gewerbe- dmmer Dresden hat über den Waarenvertrieb mittels Gut- «Hetaea ein Gutachten abgegeben, dem wir Folgendes entnehmen: Ja der letzten Zeit ist eine neue Art, Waaren zu vertreiben, auf- lommen und findet immer mehr Verbreitung: es ist das der sogenannte Gutschein-, Hydra- oder Gella-Handel. Soviel be- lannt, ist dieses Verfahren beim Absatz von Uhren, Fahrrädern, Kleidern, Schuhwaaren und Cigarren anaewcndet worden. Der Mrieb der Waaren erfolgt dabei in der Weise, daß der Käufer qegen Leistung einer geringen Anzahlung von dem Geschäfts inhaber zunächst nicht den Kaufsgegenstand selbst, dessen Han- delswerth mehrmals höher ist als das Draufgeld, sondern nur einen sogenannten Berechtigungsschein oder Waarenbezugs- schem erhält. Mit diesem Berechtigungsschein sind eine be stimmte Anzahl von sogenannten Gutscheinen als Abschnitte verbunden, welche der Käufer an Dritte abzusetzen hat. Der Preis eines solchen Gutscheines, welcher übrigens nach Ablauf einer gewissen Zeit verfällt, ist vom Geschäftsinhaber so be stimmt, daß der Käufer, wenn er jeden derselben veräußert, den Mag seiner für den Berechtigungsschein geleisteten Zahlung von den Erwerbern der Gutscheine wieder erhält. Diese Art des Handels enthält, abgesehen davon, daß darunter alle Ge werbetreibende, welche nicht in der gleichen Weise ihre Waaren absetzen, zu leiden haben, eine große Gefahr für den Käufer. Hn oem Wesen des Waarenvertriebes durch Gutscheine ist es begründet, daß dieselben sehr bald eine ganz außerordentliche Lerbreitung in der Bevölkerung finden. Je zahlreicher aber die Gusscheine im Umlauf sind, umsoweniger ist Aussicht vor handen, neue abzusetzen. Kann nun der Inhaber eines Be rechtigungsscheines die mit demselben verbundenen Gutscheine nicht vertreiben, so kann er auch nicht die Vortheile, welche er bei der Erwerbung des Berechtigungsscheines erhofft hat, er langen, im Gegentheil, er büßt noch den für den Berechtigungs schein gezahlten Betrag ganz oder theilweise ein, da er diese Summe vom Geschäftsinhaber nicht berechtigt ist, zurückzufor dern. Auf den Berechtigungsscheinen ist zwar gewöhnlich die Erklärung enthalten, daß der Geschäftsinhaber die Gutschein- abschnitte insgesammt bei Einkauf solcher Waaren, für welche die Bezugsscheine ausgestellt sind, zum vollen Preise in Zahlung nimmt, dadurch ist aber der Käufer noch nicht vor Schaden be wahrt. Denn der Geschäftsinhaber braucht die im Berechtig ungsscheine zugesagte Waare erst zu liefern, wenn sämmtliche Gusscheine bei ihm eingegangen und dafür Berechtigungsscheine bezogen worden sind. Kommt nun dem Besitzer eines Berechtig ungsscheines einer der damit verbundenen Gutscheine abhanden oder hat auch nur einer der Erwerber der Gutscheine unter lassen, mit demselben einen neuen Bezugsschein zu lösen — diese Me dürften fehr häufig fein —, so ist der Geschäftsinhaber nW verpflichtet, den Kaufgegenstand zu gewähren; der Käufer hat seine Anzahlung vollständig oder theilweise verloren. Eine weitere Gefahr für die Inhaber von Waarenbezugsscheinen ist die, daß die mit diesem verbundenen Gutscheine nach Ablauf einer bestimmten Zeit verfallen, der Geschäftsinhaber sie also nicht mehr anzunehmen braucht. Auch aus diesem Umstande erwachst den Berechtigungsschein-Inhabern Nachtcheil. Die Be- bingunAen, welche der Geschäftsinhaber den Abnehmern von Berechtigungsscheinen stellt, und nach deren Erfüllung er erst zur Lieferung der Waare verpflichtet ist, sind, wie aus den eben «-ebenen Darlegungen hervorgeht, derartig, daß die Käufer in sehr vielen Fällen ihnen nicht genügen können, sie also ihr Geld einbüßen. Endlich droht noch denBesitzern vonBerechtigungsschei- nm der Verlust ihrer Anzahlungen, wenn der Geschäftsinhaber in Konkurs geräth. Das ist bereits bei einem Gutschein-Händ ler in Zürich vorgekommen, und zahlreichen Personen, welche von ihm Berechtigungsscheine bezogen hatten, blieb für ihr gu tes Geld nur das leere Nachsehen. Der Gutscheinhandel trägt zwar den Keim des Todes in sich selbst, da, sobald die Ab schnitte in größere Kreise des Volkes gedrungen sind, ihr wei terer Absatz erschwert ist; die Käufer von Berechtigungsscheinen sehen dann aber zu spät ein, daß sie ihr Geld umsonst ausgege ben haben. Abhilfe ist also hauptsächlich sofort beim ersten Auftauchen dieses Handels in einer Gegend nöthig und es kann nicht auf eine im besten Fall doch erst nach längerer Zeit erreich bare Aenderung der Gesetzgebung gewartet werden. Außerdem ist es sehr schwierig, wenn nicht unmöglich, die gesetzlichen Be stimmungen fo zu fassen, daß das Gutschein-Unwesen in allen Gestalten, die es Wohl zur Umgehung der Gesetze annehmen würde, getroffen wird. Dagegen erblickt der Ausschuß in der öffentlichen Warnung und Aufklärung der betheiligten Kreise das wirksamste Mittel zur Beseitigung des gefchilderten Un wesens. — Der Verein für Volkswohl „Feierabend" wird wie in früheren Jahren so auch diesmal den Geburtstag des Königs durch einen vaterländischen Familienabend feiern. Die Feier findet schon Sonnabend, 21. April, im Bairischen Garten statt. Da! Nähere wird morgen bekannt gemacht werden. — Plastische Darstellungen aus den Oberammergauer Pasfionsspielen werden von heute an in einem Zelte auf dem Wernerplatze gezeigt. (S. Ins.) — Zur Unterstützung ihrer Kandidatenlisten für die heute Abend beginnenden Vertreterwahlen der Ortskranken kasse I haben die Sozialdemokraten in letzter Stunde zwei Flug blätter herausgegeben. Die Verfasser beschränken sich auf die Wiederholung der Angriffe, die sie während der letzten Wochen in dem sozialdemokratischen „Volksfreund" gegen die Betheiligten "hoben, vermeiden es aber, auf den Inhalt des von nichtsozial demokratischen Mitgliedern herausgegebenen Flugblattes einzu- «hen. Was somit dem Flugblatt an positivem Inhalt fehlt, suchen die Verfasser durch Schimpfereien reichlich zu ersetzen. Die nicht- sozialdemokratischen Mitglieder der Ortskrankenkasse werden als Lügner, Verleumder, Knechtsseelen, Schweifwedlcr, Liebediener u. f- w. bezeichnet. Die Genossen hätten sich die Gelegenheit, auf das Flugblatt zu antworten, gewiß nicht entgehen lassen, wenn es ihnen möglich gewesen wäre, den Inhalt des Flugblattes, der d-s ganze unrühmliche Treiben der Genossen in der Ortskranken kasse beleuchtete, zu widerlegen. Um die Sache der Sozial demokratie muß es also sehr schlecht bestellt fein, wenn sie sich aus Schimpfereien beschränken muß. in den Händen der Gegner geblieben. Es habe sich gezeigt, daß die Organisation der sozialdemokratischen Partei m der vor wiegend landwirthschaftlichen Bevölkerung des Kreises noch nicht genug festen Fuß gefaßt habe. Gleichwohl aber werde in der weiteren Zukunst der Wahlkreis für die Sozialdemokratie sicher sein, dazu gehöre aber Zeit. Der Ausfall der Landtags wahlen habe die Erwartungen der Partei nicht enttäuscht; nur im Wahlkreise Dresden V hätte die Stimmenzahl viel größer sein können. Die sozialdemokratische Partei, würde aber den größten politischen Fehler begehen, wenn sie sich angesichts des neuen Wahlgesetzes von der Ausübung des Wahlrechtes und von der Bethätigung ihres politischen Einflusses abhalten lassen würde. Die sächsische Sozialdemokratie sei noch zu keiner Zeit eine so wohlorganisirte Partei gewesen, wie sie heute sei. Die Organisation und die Erfahrungen der Partei werden die Ar beiter nur bewegen, den Bestrebungen der Reaktion mit aller Energie entgegenzutreten. Im Anschlusse an den Bericht des Centralkomitees erstattete Herr Sindermann den Kassenbericht, welcher bei 7549 Einnahmen und 6371 Ausgaben mit einem Kassenbestande von 1178 abschließt. 'Hierauf be richtete Abg. Fräßdorf-Mickten über die Thätiateit des sächsi schen Landtages. An diese Ausführungen schloß sich eine kurze Debatte, worauf zwei Resolutionen Annahme fanden, in wel chen dem Centralkomitee einerseits, der sozialdemokratischen Fraktion im Landtage andererseits namens der Landeskonfe renz die volle Anerkennung ihrer Thätigkeit ausgesprochen wur de. Nach einer zweistündigen Mittagspause wurden die Ver handlungen mit einem Referat des Herrn Fritz Geyer-Leipzig über die sozialdemokratische Presse wieder ausgenommen. In den letzten Jahren habe die sozialdemokratische Presse in Sachsen einen ganz bedeutenden Zuwachs erfahren. Die rein politische sozialdemokratische Presse, soweit dieselbe in Sachsen erscheint, hatte 1898 : 57 800, 1899 : 72 300 und gegenwärtig 87100 Abonnenten. Die in Sachsen erscheinenden Gewerkschaftsblätter hatten im vorigen Jahre 70 600 und gegenwärtig 94 600 Abon nenten. Hierzu lag folgender Antrag des 23. Reichstagswahl kreises vor: Vom 1. Juli ab ist in denjenigen Orten des 23. Wahlkreises, in welchem zur Zeit die in Falkenstein erscheinende „Voqtländische Volkszeitung" verbreitet ist, das „Sächsische Bolksblatt" als Parteiorgan einzuführen. Der Antrag wurde nach längerer Debatte dem Ccntralkomitee zur weiteren Be handlung überwiesen. — Die Gewinnliste der am 7.—9. April d. I. stattgefundenen zweiten Ziehung der Geraer Geldlotterie liegt in unserer Geschäftsstelle, sowie bei Herrn Heinrich Gotthardt, Hornstraße 1, zur Einsichtnahme für Jedermann aus. — Erledigt: die Schulstell» zu Arnsdorf bei Hainichen. Kollator: die oberste Schulbehörde. Einkommen — außer freier Wohnung und Honorar für Fortbildungsschule, ev. AlterSzulagen — 1248 Mark. Bewerbungsgesuche sind bis 13. Mai bei dem Kgl. Bezirksschulinspektor für Döbeln, Schulrath Mushacke, ein zureichen. — Zu besetzen: eine ständige Lehrerstelle an der Bürgerschule zu Strehla (mit Selekta) mit 1300 Mk. Anfangs gehalt nebst freier Wohnung oder 100 Mk. für nnverheirathete und 150 Mk. für verheirathete Lehrer Wohnungsgeld. Meldungen sind bis 28. April an den Kollator, Stadtgemeinderath daselbst, zu richten. — Ueber daS Thema: „WaS erwartet die Schule von de» ihr zu Ostern neu zUgeführten Kindern?" wird aus Lehrerkreisen Folgendes geschrieben: Ostern ist da, wieder übergeben Tausende von Vätern und Müttern ihre Kin der der Schule. Diese soll die Arbeit des Elternhauses fort setzen. Wurde bisher besonders der leiblichen Entwickelung des Kindes die größte Sorgfalt gewidmet, so gilt die Schulzeit hauptsächlich seiner geistigen Entfaltung. Die damit verbun denen Anstrengungen verlangen vor Allem einen kräftigen Kör per mit gesunden Nerven. Nichts ist hierfür außer nahrhafter Kost und Bewegung in frischer Luft dienlicher, als zeitiges Zu bettschicken und gehöriges Ausschlafenlassen der Kleinen. Gleich wichtig ist dazu die Erhaltung des kindlichen Frohsinns. Na türliche Heiterkeit wird dem vörschulpflichtigen Kinde am besten dadurch bewahrt, daß man ihm Zeit und Gelegenheit zum Spie len verschafft. Es soll noch nichts schulmäßig erlernen. Wohl soll es beim Spaziergang mit Vater und Mutter die Augen und Ohren öffnen. Es soll achten lernen auf den blühenden Obstbaum im Garten, auf den Kuckucksruf im Walde, auf den plätschernden Bach und die leuchtenden Sterne, auf den Unter schied zwischen diesem und jenem Thiere, auf die verschiedenen Farben der Naturdinge, z. B. des wolkenlosen Himmels, der Wiese mit ihren bunten Blumen oder des Aehrenfeldes, kurz: es soll zur Naturbeobachtung angehalten werden. Dann wer den solche Klagen von selbst verstummen, wie wir sie seiner Zeit aus Berlin in verschiedenen Blättern über Anschauungsarmuth der in dortige Schulen eintretenden Kinder lasen, und man wird nicht wieder die Schule unberechtigterweise für einen derartigen Mangel verantwortlich machen. Zur Vorbereitung auf den ge ordneten Sprachunterricht der Schule genügt es, wenn das Kind seine Gedanken in kleinen Sätzen auszudrücken und schließlich eine kurze Geschichte, etwa ein Märchen, in schlichten Worten nachzuerzählen vermag. Nur muß man es dabei fortwährend zu lautreinem Sprechen anhalten und ihm das sogenannte „Tatschen" oder Stammeln abgewöhnen. Unermüdlich gutes Vorsprechen sollten sich Eltern ihrem Kinde gegenüber znrPflicht machen, denn richtiges Sprechen hilft diesem nicht bloß zur leichteren Erfassung vom Sinne des Gehörten, sondern auch zur sicheren Erlernung des Lesens. Da man beim Singen jedes Wort am deutlichsten ausspricht, so empfiehlt es sich, mit den Kleinen daheim die bekanntesten Kinderlieber zu singen, um so die Aussprache zu veredeln und die sächsische Mundart mit ihrem „Ooge" statt „Auge", „eens" statt „eins" durch schönes Hochdeutsch zu verdrängen. Ist es denn aber nicht nöthig oder doch wünschenswerth, mit den vorschulpflichtigen Kindern Schreib- und Rechenübungen anzustellen? Durchaus nicht! Man spare vielmehr das Interesse und die Nervenkraft des Kindes für die eigentliche Lernarbeit der Schule auf. Es ist völlig aus reichend, wenn man seinen kleinen Buben oder-Mägdlein einige leichte Formen, wie den Umriß einer Pflaume, einer Birne oder eines Apfels mit wenigen Strichen nachzeichnen läßt. Das weckt den Formensinn und ist die zweckmäßigste Vorbereitung für den Schreibunterricht. Für die Erschließung des Zahlen sinnes endlich ist ein bloßes Zählen der Finger, der Dinge in der Wohnstube oder in der Umgebung des Hauses als hintäng- 8 Branv, 17. April. Der Gewerbeverein stiert DienStag, 24. April, abends 7 Uhr im Gasthof „Zum Kronprinzen" sei» 9. Stiftungsfest durch Konzert vom Stadtmusikchor zu Oederan, dem Ball folgt. X Weitzenborn, 17. April. Eines außerordentlich zahl reichen Besuches hatte sich die am 1. Osterfeiertag vom hiesige» Gesangverein im Gräbnerschen Gasthof veranstaltete GesangS- aufführung zu erfreuen. Die Leistungen der Sängerschaar unter der Leitung des Herrn Lehrer Helbig befriedigten in jeder Weise, sodaß jeder Nummer wohlverdienter Beifall gezollt wurde. — Das vom Verein angekauste Pedal-Harmonium, dessen Bor führung bei dieser Aufführung erfolgte, ersetzt im Ton fast den Klangcharakter einer Orgel. *** Hilber-dorf, 17. April. Am 1. Osterfeiertage veran staltete der hiesige Zweigverband der sächs. Fechtschule im Funke- fchen Gasthose ein Konzert, daS sich eines zahlreichen Besuches erfreute und dessen Ertrag wieder, wie dies immer geschehen ist, den hiesigen Ortsarmen zu Gute kommt. Die Darbietungen, die in Gesangs-, Violin-, Violoncello- und humoristischen Vorträgen bestanden, waren in dankenSwerther Weise von Mitgliedern deS hiesigen Männergesangvereins, dem hiesigen Musikchor und meh reren Herren von hier und aus Freiberg übernommen worden. Die Vortragenden fanden für ihre Mitwirkung allseitigen Beifall. -i- Hilbersdorf, 17. April. Durch den am 3. dss. Mo», unserm Orte zugelaufenen, der Tollwuth dringend verdächtigen Hund ist leider eine Familie hier in bange Sorge versetzt worden. Kurz vor Tödtung des gefährlichen ThiereS hatte es sich in die Wohnung des Bahnsteigschaffners Berndt eingeschlichen und dessen 14jährigen, diese Ostern konfirmirten Sohn durch einen Biß inS Bein verwundet. Der Knabe fand Aufnahme in der Pasteursche« Heilanstalt in Berlin. * * Krummenhennersdorf, 17. April. Der hiesige, unter der Leitung des Herrn Kirchschullehrer Schreiter stehende Männergesangverein veranstaltete am ersten Osterfeiertag im hiesigen Gasthofe wiederum ein Gesangskonzert, welches sich eines sehr guten Besuches zu erfreuen hatte. Das Programm enthielt Lieder für Männerchor, gemischten Chor, DuettS, humoristische Couplets und ein Liederspiel. Sämmtliche Darbietungen wurden aufs Beste zum Bortrag gebracht und fanden reichen Beifall. Der Reinertrag dieses Konzertes soll ebenfalls zur Ausschmückung der neuen Kirche verwendet werden. Eppendorf- Die hiesige Ortskrankenkasse veröffentlicht ihren Rechnungsabschluß auf das Jahr 1899. Die Kasse hatte eine Einnahme von 21985,73 Mk. und eine Ausgabe von 21888,57 Mk., sodaß ein Kassenbestand von 97,16 Mk. verbleibt. Für ärztliche Behandlung sind 3323,75 Mk. und für Arznei und sonstige Heilmittel 4261,54 Mk. verausgabt worden. DieKrauken- gelder an Mitglieder betrugen 5773,20 und die Sterbegelder 680,00 Mk. Die Kasse hat z. Z. ein Vermögen von 15541,31 Mark, davon entfallen auf den Reservefonds 12017,45 Mk^ feit der letzten Abrechnung ist derselbe um 406,23 Mk. gestiegen — Am Sonnabend beging der Begründer der Spielwaaren-Jndustrie im hiesigen Orte, Herr Privatus Karl Ludwig Delling, Inhaber des Albrechtskreuzes, das Fest der goldenen Hochzeit. Für den Technikumneubau in Hainichen sind nunmehr die Baupläne beim Stadtrathe eingetroffen und sofort vom TechnikumS- bauausschusse in Berathung genommen worden. Die Ausführung der zum Technikumsbau erforderlichen Erdarbeite» ist bereits ausgeschrieben worden. Am zweiten Ostttfeiertage verstarb in Drespe« nach kurzen schweren Leiden Generalarzt und Korpsarzt des königlich sächsi schen XII. Armeekorps Herr Dr. med. Wilhelm Emil Becker, ein hervorragender Mediziner, der sich nicht allein über 36 Jahre im Militärdienste bewährt hat, sondern auch ein namhafter Spezialist für Ohren-, Nasen- und Halskrankheiten war. „I ch kann nicht mehr!" Der kleine Mann, der da auf der Anklagebank des Leipziger Landgerichts sitzt, hat gar nicht das Aussehen, als ob er einen Mitmenschen betrüben könnte, und dennoch ist er angeklagt, den Restaurateur W. in Leipzig mit einem „gefährlichen Werkzeug im Sinne des Ge setzes" verletzt zu haben. Das gefährliche Werkzeug war näm lich ein Bierglas. „Ich war Se abber ooch dichtig rachig uf den alden Freind", meint der Angeklagte in Beziehung auf den Verletzten. — „Was that er Ihnen denn zu leide?" fragte der Vorsitzende. — „Eegal veralbert hat'r mich." — „Wodurch?" — „De Sache war Se nämlich so: Ich hatte mer vor ä baar Wochen ä Hiehnchen gekooft, abber das wollte kenne Eier legen; wje ich das am Stammtische erzählen dhat, da meente der Reste- radeer W., nee'm welchen ich wohnen dhu, ich sollte ä Stickchen Brot mit Gamillendhee befeicht'n un dieses dann den Hiehnchen ze fressen gee'm. Na scheen, das hab 'ch ooch gemacht un richdig, an nächsten Morgen fand ich zehn Eier in Stalle. Naddierlich hab 'ch den Dhierchen gleich Widder Gamillenbrot gegee'm un an nächsten Morgen lagen wieder zehn Eier da. So ging's drei Dage lang. Wie 'ch abber an vierten Morgen in 'n Hieh- nerstall kam, da lag nee'm den Buttchen ä großer Zettel un da- drauf stand geschrie'm: „Ich kann nicht mehr!" — Jetze ging mer erscht ä Licht uff, daß mich die an Stammtische veralbert hatten. Bald d'rauf hat mersch ooch unser Hausmann erzählt, daß d'r W. alle Tage sich von jeden Stammgast hat änn Groschen gee'm lassen, und fer das gesammelte Geld hat 'r dann die Eier gekooft, die er mer nachens in 'n Hiehnerstall brakdi- zirte. (De mehrschten waren Se iebrigens schon faul un dha- ren hektisch riechen.) — Na, da kenn Se sich wohl denken, daß ich furdcifclswilde wurde un glei nieberqing zu den alten Fiffi- , kaner. In der Bosheet hab 'ch mich dann nich mäßigen ge konnt un hab'n es Bierdebbchen an Gopp gewixt." Zum Glück war die Verletzung keine gefährliche, der Besitzer der vom vielen Eierlegen so sehr erschöpften Henne wurde daher zu einer Geldstrafe von 20 verurtheilt. Ein sechsjähriges Mädchen in Leipzig-Stötteritz kam der Flamme eines Spirituskochers zu nahe. Sofort brannten die Locken der Kleinen. Der Kocher fiel um, und vom spritzenden Spiritus benetzt, brannten auch die Kleider. Kopf und Oberkörper des Kindes waren ganz mit Brandwunden be deckt. Abends war der kleine Liebling der Eltern eine Leiche. In der Konkurrenz über die Entwürfe zu einem König Al bert-Museum in Chemnitz hat das Preisgericht die für die Preisvertheilung zur Verfügung stehenden 7000 cL in folgender Weise zur Vertheilung zu bringen beschlossen: 3000 dem Entwurf „Wettin" (Fritz Hessemer und Johannes Schmidt, Architekten in München), 2000 dem Entwurf „Antiquitäten" (F. Berger, Architekt in Stettin) und je 1000 den Entwür fen „Der Baterstadt" (Max Lindemann, Architekt in Dresden) und „Bringe Glück"-(Heinrich Behrens, Architekt in Bremen). Als am Sonnabend Abend ein Eisendreher in Chemnitz nach kurzer Abwesenheit seine Wohnung wieder betrat, fand er sein l^jähriges Söhnchen leblos in einer Badewanne, die etwa 6 Cm. hoch mit Wasser angefüllt war, liegend vor. Der Kleine, der des Laufens noch nicht mächtig war, hatte sich an der auf der Diele stehenden Wanne in die Hohe gezogen, ist in dieselbe ge fallen und mit dem Gesicht auf den Boden zu liegen gekommen, I sodaß der Tod durch Erstickung eingetreten ist. Schulze. Redner kam hierbei insbesondere auf die Ergebnisse i ken. Kinder mit guten Gewohnheiten hingegen ordnen sich rasch der Reichstaaswahl im 8. sächsischen Reichstagswahlkreise (Pir-, der Schülzucht unter und fördern dadurch ein gedeihliches Ar na) zu sprechen. Trotz aller Anstrengungen sei der Kreis doch I beiten der Schule.
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