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Sächsischer Landes-Anzeiger : 02.04.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-04-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188704024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18870402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18870402
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-04
- Tag 1887-04-02
-
Monat
1887-04
-
Jahr
1887
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 02.04.1887
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Hk V«. — 7. Jahrgang. SLchsischer Nd. 885. bitter- »bitte, m nnd » v« »»« ich »«int« »1« er isbiit« leben». ! Kr», senden. >. PI. 78. Der jeden Wochentag Abend (mit Datum de» folgenden Tage») zur Versendung gelangende „Sächsische Sandes.Anzeiger" znlt täglich einem besonderen Unter« daltungsblatte und mit dem Extrabeiblatt Saftiges Bilderbuch kostet monatlich 70 Pfg. bei den Ausgabestellen, sowie bei den Post- Anstalten. (Zeitungs-Preisliste Nr. 4850). Kür Abonnenten erscheint im 2. und 4. vnartal Eiscnbahn-zahrplanhcft für Sachsen, sowie im 4. Quartal die Weihnachtsbeigabe giluftrirtes IahreSbuch des Sandes-Anzeigers and zu Neujahr Zilnstt. Sandboten-Ikaiender. Mi>rs-A»kiM mit „Chemnitzer Stadt-Anzeiger". Unparteiische tägliche Zeitung für Sachsen und Thüringen^ Sonnabend, 2. April 1887. ^ «nzelgendreis de» „SSchs. San»e».«nzel,eri': Raum einer schmalen Corpuszeile 1b Pfg. Bevorzugte Stelle (lspalt. Petitzeite)30W. Bei Wiederholung groszerAnnonce» Rabatt. Bei Bestellungen von Auswärts wolle man Jnsertionsbetrag (in Briefmarken) beifügen (>e 8 Silben Corvusschrist bilden ca. 1 Zeile). Aiiiioncenaimahine nur bis Vormittag. Verlag: Alexander Wiede, BuLdruckeret, Ehemnttz. Theaterstraße S (Fernst,rech stell- Nr. IM. Telegr.-Adr.: Landes-Anzeiger, Chemnitz. Dkit täglich einem besonderen Unterhaltmigsblatt: i. Sonntagsblatt — 2. Jlluftrirres Unterhattungsblatt — 3. Kleine Botschaft' ^ Sächsischer Erzähler — 5. Sächsische Gerichts-Zeitung — 6 Sächsisches Allerlei. - Grtra-Beiblatr Luftiges Bilderbuch. Amtliche Bekanntmachungen. Im Handelsregister sür den Stadtbezirk deS unterzeichnet« Amtsgericht» wurde heute aus Folium 2985 die Firma M. H. Schiel t» Chemnitz «iuge- trageo und zugleich verlautbart, daß Frau Marte Helen« veretzel. Schiel tu Chemnitz Inhaberin der Firma, der Kaufmann Herr Hermann Schiel daselbst aber Prokurist der Firma ist. Chemnitz, am 31. März 1387. Königliche» Amtsgericht. Im Handelsregister für den Landbeztrk des Unterzeichneten Amtsge richt- wurde heute auf Folium 395 die Firma OScar Beil in Neukirchm und als deren Inhaber der Kaufmann Herr Curt Oscar Beck daselbst, Be» sitzer eines Produkten-, Mehl- und Betreide-Geschäst, eingetragen. Chemnitz, am 31. März 1887. Königliche» Amtegericht. Im Handelsregister für den Stadtbezirk des Unterzeichneten Amtsge richts wurde heute aus Folium 181 verlautbart, daß der Kauimann Herr Hermann Richard Borket in Chemnitz die Firma Andreas Borkel'S Söhne daselbst von dem bisherigen Inhaber derselben zur Fortführung überlassen erhallen hat, künftig aber Richard Borket firmiren wird, und daß sich dadurch die ihm ertheilt gewesene Prokura erledigt hat. Chemnitz, am 81. März 1887. Königliches Amtsgericht. Da» Konkursverfahren über das Vermögen der Handelsgesellschaft S-brüder Endcrlein in Chemnitz wird, nachdem der in dem «ergleichStermine dom 21 September 1886 angenommene Zwangsvergleich durch »echislräftigen Beschluß von demselben Tage bestätigt ist, hierdurch aufgehoben. Chemnitz, den 30. März 1887. Königliches Amtsgericht. Da» Konkursverfahren über das Vermögen de» Handlchuhsabrikanteu Friedrich Schulze in Chemnitz wird nach erfolgter Abhaltung des Schluß- termin» hierdurch aufgehoben. ^ Chemnitz, den 30. März 1887. Königliches Amtsgericht. Vom 31. März. Wie«. De» Kaiser spendete zur Unterstützung der Expedition Holnb» 5000 Salden. — Der König und die Königin von Rumänien find hente Morgen «ach Bukarest znrückgrreist. London. Di« dentsche Kreuzersregatte »Prinz Adalbert", welche am 28. März von Southampton nach Wilhelmshaven abge- gangen ist, kollidlrte ans de» Höhe von Dover mit de« Segelschiff .Ellenholt", welche» von Hamburg nach Savanilla unterwegs war. Letztere» wnrd« beschädigt in Dover eingeschleppt; ob auch da» Kriegs schiff deschSdigt wurde, ist nicht bekannt. Metz, 1. April, Mittags. Aulowe wurde a«Sge- wiese« und sofort über die französische Grenze gebracht Politische Rundschau. «hemnitz, de» 1. April — Die von London au» verbreiteten Gerücht« von einem neuen Attentat auf den Kaiser von Rußland find bisher nicht bestätigt worden. Namentlich hat man in der russische« Botschaft zn Berlin keiner lei Mitthrilung von irgend welchem Zwischenfall. Dir Nachricht könnte demnach al» unbegründet gelten, doch «nß man noch in Betracht ziehe«, daß anch bei dem am 13. März in Petersburg verübte« Attentat an de« erste« Tage» keine offizielle Mittheilung erfolgt«. Deutsches Reich. Di« neu« Branntwelustenervorlage wird de« Reichstage möglicherweise bereit» bei seinem nach Oster« er- folgende« Wirderzusammrntritt vorliegrn oder doch ganz knrz, Zeit darauf zngehen. Der ebenfalls schon angekkndißte Gesetzentwurf bei», die Abänderung der Zucke,steuer folgt etwa» später, da hierüber noch mancherlei Borprüsnnge« stattfindr« werde«. — De« Reich-tage soll eine Borlag« wegen Bewilligung eine» ReichSzufchufse» zn den Kosten einer Bodenfeebahn, welche da» schwel- zerische Gebiet völlig vermeide« würde, zngehen. — Der LandeSanSschnß zn Straßbnrg hat sich bi» «ach Ostern vertagt. — Der Reichranzeige« veröffentlicht da» Etatsgesetz pro 1887M — Preußische» Abgeordnetenhaus. Donnerstagssitzung. Die zweit« Berathnna de» Gesetzentwürfe» betr. dl« Feststellung de» Leist ungen für Volksschulen wurde von der Tagesordnung abgrsttzt; »er« schieden« kleine Provinzialgesetze wurde» debattelo» genehmigt und de» Gesetzentwurf betr. de» Berkehr aus Kunststraßr« einer Tom- misfio« überwiesen. Damit ging dos HanS in die Ferien. Nächste Sitzung Dienstag den 19. April. (Petitionen.) — Die früheren Nachrichten über die Zukunft de» R«lch»la«de» werden jetzt vollinhaltlich bestätigt. Der Selbstständigkeit von Elsaß- Lothringen wird in der Hauptsache der Garan» gemacht »erde«, an» dem RelchSland« wird «ine Reichsprovinz werden, die Gesetz- gebnng geht au de« Reichstag üb,». Di, Elsaß-Lothringer bleibe« «nr von der Einverleibung in einen andere» deutsche« Bundesstaat verschont; sonst aber ist e» mit der seit 1879 genossenen Herrlichkeit vorüber. — Die von verschiedenen Seite« gebrachten Mittheilnnge», e» fänden gegenwärtig Berhandlnngen mit Rußland statt, «m de» bul garischen Wirrwarr zu Ende zn bringen, find ««begründet. Rach wie vor behält «an sich in Petersburg eine Politik der steten Hand vor. — Di« »Pol. Len." erörtert in einer besonderen Zuschrift an» Berlin nochmal» di» europäische Lage und kommt z« de« Schluß, daß darin «in« Abänderung znm Beste«« in Bälde leider nicht zn erhoffe« ist, am wenigsten», wa» da» Berhältuiß zwischen Dmtschland und Frankreich betrifft, da sich Niemand der Illusion hingrbe» wird, Frankreich werde sich i« Interesse de» Friedens in den dnrch den Frankfurter Vertrag geschaffene« Znstand füge». So lang« da- aber nicht geschieht, wird von sicherer Rohe kein« Rede sein. — Folgende Formation»» rc. Aendernngen an» Anlaß de» Etat» sür 1887/88 find vom Kaiser bestimmt worden. 1) Zweck» Treu nnng der Feld- und Fnß-Artillerie anch in der obersten Waffen-In stanz wird di« bisherige General Inspektion der Artillerie in ein« General-Inspektion der Feld-Artillerie u, gewandelt und «eben der selben «ine besondere General-Jnspectlon der Fnß-Artillerie errichtet 2) Die bereit« provisorisch bestehend« 3. Landwehr-Inspektion wird «tatSwäßig. 3) Der Etat de» Generalstabe» erhöht sich um 1 Ab» theilungSchef und 5 Hanptleute 2. Klaffe als RekognoScrnten. 4) Für Zweck« der Militär-Mnfik wird die Stell« ein,» Ar««m»fit. inspicienten errichtet. Frankreich. Die Ministerkrifi, ist glücklich beseitigt; freilich in rin paar Wochen kann sie von Neuem wieder da sein. Der Streitpunkt wa» bekanntlich di« Nachtrag-sordernng znm Budget in Höhe von 800,OM Mark, von deren Annahme da» Ministerium Goblrt sei« Verbleibe» io» A»t« abhängig gemacht hatte. Minister Präsident Goblet forderte di« Volksvertretung auf, doch nicht um diese Lappalie eine »erhängnißvolle Krisis herbelznfübren. Di« Kammer ließ sich anch rühren, «nd mit 290 gegen 220 Stimmen wnrde die Forderung angenommen. Die schärfsten Gegner Goblet» find Bonlanger'» gute Freunde, die Herren Elemeneean und Benoffen. Damit wird di, Stellung de» KriegSminister» immer brdenklicher. So ziewlich allgemein geht in der Kammer di« Stimmnng dahin, daß eine Aendnung eintrrte« muß. Der Wunsch ist freilich leichte» gedacht, al» erfüllt. — An» Pari» wird «och telegraphirt: Die Kamme» hat di« NachtragSsordernngr« der Regierung zwar genehmigt, aber der Finanzmintster Dauphin will trotzdem in nächster Zeit zurück- treten, weil er dir Uebrrzengnng erlangt«, seine Person sei der Kammer unsympathisch. Belgien. In der Depntkrtenkamme» in Brüssel interpellirte der Abg. Hanfs«» die Regierung »ege« der in Lüttich vorgrnommruen Berhastnng zweier deutsche» Sozialdemokraten, die dann an di« dentsche Reich»,egt,rnng ansgrliesert worden find. Der Jnstizminlster erkannt« an, daß hier «in Bersehrn vorlleg«. Dir Regierung werde sich sür die Freilassung der Au»geli«serte» verwende». Riede» lande. Der Kammerkonflict, der sich zum Beginn der Woche bei dem Gesetzentwurf ü»e« die Revifion der Verfassung «nt- spönnen hatte, ist beigelegt. Nach Ostern wird dl« Volksvertretung di, Berathnng wieder ausnehmen. Schwallieuflug. Gin« wahr« Geschichte von Mario Bacano. Fortsetzung. Nachdruck verboten. Da war Djalma, der Schlangenmensch. Ei»r himmrllange, spindeldürre Gepalt, vom Fnß bi» zum Kops in eisfarbige», glänzende» Tricot gekleidet, daß er wirklich a«»sah wie «ine Schlange; und diese Schlange wand sich nun in allen erdenklichen ««d undenkliche« Windnngr«, al» ob st« kein Knöchelchen i« Leib, Hab«, daß de« Z»> schanern ganz angst «nd bang wnrd«; dann kamen Lnstspringer, «in« ganze Familie; Vater, Mutter, Töchter und Söhne bi» z« den aller- kleinsten Knirpsen herab und dl« spielten miteinander Ball, al» wäre« st, allgesammt an» Guttapercha und al» wirkliche «nd wahrhaftig« Gnwmiballen ans die Welt gekommen. Und dann erst di« Jongleur» an» dem ferne» Aste« mit den geschlitzten Auge», de« kaffeebraunen Gesichte, de« seidenen, mit blau,« Drachen drstickten Gewände, welche leicht« Setdenpapinstückchen in lebendige gankrlude Schmetterling« verwandelte«, einander ans himmelhohen Bambusrohre» im Equilibre hielten und zuletzt glühend« Etsenstange« al» bequeme« Teppich be nutzt«. Und endlich der drollige eingeborene Komiker, der Mynherr Troddlecomp. i» seinem kanariengelben Schwalbenfrack mit dem Dreispitz aus dem Kopse, der so komische Lieder sang von Leuten, die all« in Amsterdam lebten «nd di« «an ganz gnt kannte — «» fiel Eine« nn» nicht gleich bei. wo sie wohnten und wie st» hieß,«; aber -n», ik.---.icht-, «an lacht« doch darüber, wa» da» Zeug hielt. Swadletop, Siona Swadletop, gebore« z» Albanien, welch« anssah wie ein wandelnder Spinnrocken mit ihrem weiße» Werghaa» und dann wieder wie «in Kaninchen mit ihren rothe» kleine» Aenglei«. Und vor All,» Mademoiselle Bärbel Mademoiselle Barbe, die Götti», die Diva de» Etablissement», der Ster« — nicht »nr der »Schan- Halle" — sondern Amsterdam» nnd der Welt! Mademoiselle Barbe, ans die «» in allen Zeitnngrn Gedichte regnete, die allabendlich eine ganze Wagenladung voll prächtiger, aber nach holländische» Mod« meist duftlos« Vlnmrnspmdm erhielt; Mademoiselle Barbe, der zn Ehren stet» der größte Theil der joanvoso ckoröo Amsterdam» noch ' «ach de» viwst»ll«g dadlied nnd zwtschen den verlöschende« Gesrllschast der Artisti» geladen wnrde, um der schöne« lannruhifte» Barbe eine Art Sauvegarde zn gebe«. »Wir werden von de» Thoren gefüttert, damit wir ihnen zur Folie diene« I* sagt« der Schlangen «ensch »üthend. Denn kein Artist haßt nicht» so bitter, al- «tue« College« oder «ine Tollegi», di« ihn mit den Folge« ihrer Leistnn» oder ihre» Schönheit traktirt. .Und sie ist doch nicht» weiter al» eine firnppirt« Reiterin, die jetzt fingt ohne Stimme «nd sich Künstlerin nennt l" zürnt« er, indem er mit wahrem Haffe an den Bratenstücke« kante, welche Mademoisell« Barbe für ihre Tollegr« herbeischaffe« ließ von de» Anbetern ihrer .Knust", unter denen der eifrigste, der lauteste, de» flammendste Mynherr Ban Br6e war, der genial« jung« Maler, der Stolz seiner Vaterstadt, di« Zierde de» nenere« niederländischen Schul,. Ban Br6e, welcher bi» jetzt in heiligen, jngendsrohe, Verzückungen alle Heiligen de» Himmel» auf dt« Leinwand gezaubert nnd di« Kirche» von Amsterdam, Delst, Ant werpen mit den Meisterwerke» seiner weihevoll«» Knust geschmückt hatte. Da war plötzlich Barbe ans seine» Weg gekommen. Ihr dunkler, wildschönrr Anblick hatte ihn dem Himmel entiührt nnd sein Herz verirdischt. Wa» für ein Bild sollte sei« nächste» sein? Was konnte ans die HimwklSglorie« seine, ersten schön,. Meist,rjahre folgen unter der Glnth, mit der di, dnnlle» Ange« der fremden Artistin seinen Horizont umzogen hatten? Aber so glühend auch da» Auge der schöne« Artisti» war, so kalt war dies,» Feuer. Kein« Berlenwdnng konnte sie streifen. .Sie ist tngrndhast au» Faulheit", sagt« der Schlangenmensch, der etwa» Böse» oder BoShaste» sage« mußte, um jede« Prel». Mademoiselle Barbe lachte darüber. E» schien ihr zu gesalle«, daß sie Jemand haßte. Nnr al» sie einmal im Atelier Ban Bröe'S stand vor dem unvollendeten Bilde einer heiligen Julia, die am Krenze hing mit verklärte« Lächeln nnd brechenden Angen, da lachte sie nicht. .Wan« werde» Sie diese» Bild vollenden?" fragte sie den jungen Künstler, der neben ihr stand. .Niemal», Mademoiselle I" sagte er. Eie schaut, ihn rasch an. .Niemal»? Und we-halb nicht? .Weil ich an» der Stimmung gekommen bin," sagte er. .So wüt war ich vor zwei Monaten gekommen. Da habe ich Sie znm pste« Male g,sehen. Ich Hab, seitdem nicht Wiede, gemalt. Ein Md ist »i, et« Lied; e» muß in Einem Zuge gesnngen werden. England ! Der Führer der Gemäßigt Liberalen, Harti,gton> erklärte, sein« Partei werde geschlossen sür da» irisch« Zwangsgesetz lim««. Gladstonr'» versuch,, st, andere« Sinne» zu machen, find gescheitert. — Den Minister» de» Innern nnd sür Irland ging«, per Post zwei kleine Flasche» mit Sprengstoffe« z«. «» handelt sich aber wehr nm «inen Dnm»«,-J,«ge»str,ich al» n« einen Attentat», versuch. — We an» Kairo gemeldet wird, schoffe» englisch« Offizier, bei einem «nsslnge nach den Pyramiden an» Uebermnth vier kamwl- treibende Bed« «en an. Di« in der Mehrzahl befindliche» Araber rottete« sich zusammen »nd prügelte« di, Offiziere, nachdem dieselbe» gebunden, furchtbar durch Rußland. Wie sehr in Rußland die Furcht vor den Nihilisten i« Steige« begriffen ist, dafür liefert folgende Notiz de» .Berk. Tgbl." «Ine« interessanten Beleg; Einem P«t,r»b«rger Privatbriefe, ver un» srenndlichst überlaff,u wnrde, entnehmen wir die folgende bezeichnende Stelle: . ... E» geht da» Gerücht, daß in nächster Zeit da» Trage» von Lylinderbüten verböte» werde« soll. Al» Grnud wird angegeben, die Polizei Hab« erfahre«, daß di« Nihilisten künftig ihr« Mordwrrkzenge, Bomben re. in du, Lyltndrrhüien verbergen wollen. Mittelst einer Vorrichtung im Hnte würde di« Bomb« festgrhaltr« werde». Weiter gäbe e» eine» MechaniSmu», der e» ermögliche» würde, beim Lüften de» Hute» znm Zweck« de» Grüßen» dnrch «kn« Drnck ans «ine unter dem Hntbande verborgen« Feder dn» Geschoß noch einer bestimmten Richtung he»a«»znschle«deru. Da» Alle» klingt höchst abentenerlich und unglaubwürdig, aber sonderbarer Wels« wagen anch ernste Kreis« das Gerücht nicht karzweg von der Hand z« weise». . . Da» ist in der That sonderbar; zum Mindesten zeigt ,S. wa» «an Alle» in Petersburg den Nihilisten zutraut. — Der »nlfische Minister de» Aulwärtigen, Herr von Gier», hat in einer Audienz b-i« Lzaren gebeten, er möge zwischen ihm (Gier») «nb katko« wähle«. Gier» verlangt nicht» Geringere», al» die Unter drückung der .Moskau«, Zeitung" de» Herrn Katkow So meldet wenigsten» di« .Köln. Ztg." — Die prenßisch« Abordnung vo« Alexander-Regimrnt ist vo» Petersburg nach Berlin z»rü<tzer«ist. Man hat di« Offiziere überall mit einer geradezu hervorragende« Freundlichkeit ausgenommen, die in scharfe« Gegensatz zu den be kannte» deutschfeindlichen Preßäaßernngen steht. Der Lza, zeigte große» Interesse an dem neuen Gepäck wie am Gewehr und befahl selbst verschiedene Uednngen. Beide Osfizle», erhielte» Orden. Den Unteroffiziere« händigt« der Tzar selbst di« Annen-Medaille und ein« prachtvoll« goldene Uhr «in. Im GeneralstabSgebände mußt« di« Abordnung vor de« Krieg-minister, de« Herzog von Oldenburg und zahlreichen hoheAGeneralen und GeneralstabSofstzieren den Mehrlader nnd da» Gepäck erkläre». — Seheimrath Katkow hat für seine Dentschenhetzereien eine« strenge« BrrweiS erhalte». Weiter wich kan« etwa» geschehen. Örieut. An» Bnlgarir« liegt etwa» Nene» nicht vor. Minister Etoilow ist ans seiner neuen diplomatisch» Mission in Wien ange- kommen. Etwa» Neue» wird «an ihm aber dort anch nicht sagen könne«. Die Pol. Korr, erklärt infolge Ermächtigung vo» Stoilow» daß besten Reise «ach Wien nicht den Thnrakt« spezieller politisch« Mission habe. Der Zweck derselben sei di« Jnformirnng üb« dl« Anschannng der Mächte hinsichtlich der jüngste» Phase« der bulgar ischen Frage dnrch Begegnung mit de» maßgebeneen Persönlichem der Regierung und de» diplomatischen Korps. Im Wiener Kabine« sei die Reis« Stoilow» nicht »«gemeldet gewesen, somit kenn, diese» anch nicht de» Zweck derselben. Für de» Ansenthalt in Wien sei« e«wa 14 Tage in Aussicht genommen; «ine Reise nach Darmstadt znm Fürsten Alexander oder nach Stockholm zu« Prinz« Oskar von Schweden sei aber nicht beabsichtigt. Sächsisches. — Mit dem heutigen Tage vollzieht sich in «ine« der bed«. trabst,« BerwaltnngSzweig« «nsere» Land,» «in« Hochwichtige Ambe- rn«g: an die Spitze unsere» Eisenbahnwesen» tritt al- Nach, Und ich Hobe diese Melodie verloren. Di« Hymnen find verklungen in wir, ich fühle «». Ich habe genug Heilige» gemalt." Dabei rnht» sei» Blick ans der sterbenden Märtyrerin wie ans etwa» Fremde«. Wie seltsam wa» jetzt die Art, wie die schöne, dunkle Artistin auf den Künstler schaute. Fast angftvoll, fast mitleidig. »Oh, da» darf nicht sein", sagte sie. .Sie wüste« di« Melodie Wied,»find«, die Hymne. Kan» man denn de« Besang der Engel vergessen, wen« man ihn einmal gehört hat? Es mag sich wohl et» Engelskind ver irren au« dem Paradiese an einem sturmlanten Herbsttage, e» mag lange «aherflatter«, bahnlo», in de» grauen irdisch« Nebeln, aber eine Stunde muß kommen, wo ein Strahl de» ewige« Lichte» ihm wieder sagt, wo der Weg znrückführt kn seine himmlisch« Hrimath. So wird e» bei Ihnen sein, den« Sie stamme« von oben!" — Fast selerlich. säst mütterlich sprach sie so. «r schüttelte den Kopf und sei« «ng, hing wie verdurstend an ihr. .Sie will ich male», Barbe I" sagt« er. .Kein andere» Antlitz würde ich schaffen können, ich fühle, ich muß Sie mal«. Unter de« Tiefblau de» Süden» oder al» nordische Slnrwgöttin mit flatternde« Rabeuhear i« Schaume de, weißen Gewitterwolke. Wann bars ich Sie malen?" Sie warf ihm «ine» fast drohend« Blick z«, der aber wie in Trauer erlosch, wie ein Blitz verglüht in der Tief« der Nacht. .Niemal»," sagte sie dann ruhig, fest. Ein Schreck lief übe, sein bleiche» Gesicht. »Wisse« Sie» daß mir jetzt war, al» ob Sie mir mit diesem Wo»t, di« rechte Hand abgehanru hätte« I" murmelt« er heiser. Sie aber zuckt« die Achseln nnd wandte sich znm Gehen. Cr liebte sie toller al» je au de» Abende, der diesem Nachmittage folgte, al» st« i« prächtige« Costüme die lachlantesten Lieder sang. Und «in« laute Nacht folgte dem lauten Abend. Alle» wa» di« Stadt au Jagend nnd Reichthum besaß, war lustig unter dm bunte« Farbe« der Lampion», Lanflente, Artisten» Schiffsoffiziere, Künstler» «nd mitte» «nter ihnen Mademoiselle Barbe, schlank, stolz in de« schwarz« schmalen Seidenlleide, die scharze Spitzenmaattlla malerisch vom dunk le« Haar herabfließend, aber wie die lanter« Mittemacht kam, da war sie verschwunden, wie Schatten verschwinde», wen« «an sie anrnst.
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