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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 23.12.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189612239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18961223
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18961223
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-12
- Tag 1896-12-23
-
Monat
1896-12
-
Jahr
1896
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 23.12.1896
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Anlage zum IrnKerger Anzeiger und Tageblatt. 298 Wittwech, X» SS. Dezember. ISS« Kunst, Wissenschaft, Literatur »« Verschiedenes d G E ' M * Auch „No a» ! Rochefort erhebt im „Jntrmisigeant" seine Stimme gegen die Dummheit und Herz losigkeit der Personen deS „wowiv", die im Schlosse von Chamant den vi. Pieqnö zwangen, am Diner der Jagdgäste des Herrn Menier theilzunchmcn, da diese sich fürchteten, dreizehn bei Tische y«hrpl«« »er Elsenbahn-ag«. «»fahr« nach vörfen'Rachrichle«. Lh»«nitz«r Marktpreise vom 1S. Dez«mber 1896. 5^ i DreSVe» t »51 (beschleunigt, hält bis Dresden nicht) 6.00d (l—rr m.,, 88t (I-IV LI.), 8.69» 10.11^, 12.58^, S.OOf, S.411-, 7.08», 9.0«», 9 t«s. Chemnitz t » 361-i- (1—IV D. hi« Lhemnih), 6.19», 7.40dl-, S^O». lO.36dd, 1L?dd, 4.35, «.00 (I-IV «l. bi» Zwickau), «cho», «SIH-, 1153. Nossen r 6.26, 8.12, 12.31, s.4», » 23. Bienenmühls^Moida», 7.41, 10.37, 1.41, LOS, 9.48 tnur bi» Bienenmühle). Hainbber«-Dippoldiswald«- Kip»dorf r 6.00s, 8.08s, 1O.Uf, 12 58s, 3.00s, 6.41s, (Tharandt umsteigen, ab Tharandt 11.1S, 18.08, 1.65, 3.06, 4.00, 5.34, « 60, 7.63, » 8»). Halbbrücke r (II-1V LI.) 7.54, 1.46, 8.08, ».4«. vrattv-L<m»e«<m»«ro-hartm<m«S»»ttr (II—IV LI.) 7H1, 1.S1, 8.12, 9.48 (umsteigen in Berthelsdorf). «ntunft von Dresden r «18», 7.36s, 9.49* 10.32s, 1Lgs, 4L0s, b.«5s (I-IV Ll. bi« Zwickau), 8.49», 9.1Ss, 11.49, 1.00s. Chemnitz r S.46ss, 804 (I—IV Ll), 8.58», 10.07ss, 12»4ss, 2L«ss, (lV Li. bi» Freiberg), 6.36,7.07*, 9.05», 9.42.ss, 1».S7ss. Noss«« t 7.35, 9.22, 1131, 4.66, »14. »ienenmühle r k 24, 7 32, 12 12, 31)2, »63. «tpSdors.Dippoldtbwalde, 10.32s, 1.33s, 4.30, s.«s. 9.15s,?11.4» 1.00s (ad Hain»b«rg 7.37 8.35,9.23, 12.23, 1.68, 3.17, 4.4«, 5.48, 7.02, 756, 8Z6, 9.57, 10.49, 18.05, in Tharandt umsteigen, ad Tharandt 9.41, 12.40, 3.38, S.04 » IS, 11.Y4, 12.13.) Haisbrücke r (II-IV LI.) 7L6, 10.03, 4.15, ».44. «rand-Lansenan^SroßhartmannSborf, (II-IV LI.) »31, 7.32 lnur von Langenau-Brand) 12.25, -.14, »53 (umstelgen in Bertheltdorf). Di« Fahrten von Abend» 6 Uhr bi» S Uhr SS Minuten früh Pud laMant -durch fettgedruckte Ziffern angegeben. * bedeutet Schnellzug, s bedeuW Öerrn in Muldenhütt«^ ss bedeutet Halten in Kleinschirm». Tische zu sein, während die junge Baronin Leonino-Hirfch, die Hache bestattet worden ist, in Folge des schon gemeldeten Jagd- Unfalles im Sterben lag. „Alle unsere Komplimente den Gästen von Chamant!" ruft der Pamphletist mit beißendem Spotte auS. „Eine junge 26jährige Frau, mit der sie im engsten Berkehr lebten, sinkt mit gespaltenem Schädel zu Boden. Man hebt sie sterbend auf. Sie verlieren auch nicht ein Moment von diesem anregenden Schauspiele; und da der vr. Picqus, einer der vier zehn Gäste, eS für seine Pflicht erachtet, in das Zimmer der Sterbenden hinauf zu steigen, um ihr seine ärztliche Hilfe zu Theil werden zu lassen, so schickt man einen der Speiser nach ihm aus, um ihn zu bitten, wieder herab »« kommen; denn sonst wären die Anderen dreizehn bei Tische und einer der Geladenen müßte somit sicherlich im Verlaufe des Jahres sterben. Die unglücklich« junge Frau, die im Verlaufe desselben Abends starb, konnte ja warten und hatte keinen Arzt mehr nöthig, da sie *. Einem tief traurigen WeihnachtSfefte sehen alle die Familien in Bremerhaven, Geestemünde und Lehe entgegen, welche auf dem „Salier" Angehörige gehabt haben. Wie verzweifelt dort die Stimmung über dieses schwere Unglück ist, davon spricht in er greifenden Worten ein Privatbrief aus Bremerhaven, dem der „Hann. Cour." Folgendes entnimmt: „Ihr könnt Euch keinen Begriff machen von dem Jammer und der Aufregung, die hier in Bremerhaven und einigen in der Nähe liegenden Ortschaften herrschen. Ueberall sieht man trauernde und aufgeregte Ge sichter. Die Lloyd-Agentur, welcher wir gegenüber wohnen, wurde in der ersten Zeit förmlich gestürmt, ein Jeder wollte Aufklärung haben. Alle kehrten sie zurück, und in ihren Mienen konnte mau lesen, was die Beamten ihnen sagen mußten: „Keiner gerettet." Wir haben gestern den ganzen Tag die beiden jüngsten Kinder des CapitänS Wempe — sechs und zwei Jahre alt — bei uns gehabt; die armen Kleinen waren ganz verhungert, zu Hause hatte kein Mensch an Beköstigung gedacht. Frau Wempe hat den Kopf verloren. Ihre beiden Knaben im Alter von 14 und 12 Jahren liegen im Krankenhause, sie haben die Masern. Sehr hart betroffen wurde auch ein alter Herr, der Direktor der Bremerhavener Sparkasse. Sein dritter und letzter Sohn be findet sich unter den Verunglückten. Der älteste war erster Offizier auf der „Elbe", der zweite war Capitän auf einem Fisch- dampser, der im vorigen Jahr verschollen ist — und nun hat er auch noch auf dem „Salier" den letzten Sohn verloren. Der Arzt auf dem gescheiterten Schiffe war auch der einzige Sohn seiner alten Mutter. Er scheint seinen Too schon geahnt zu haben, denn am Abend vor der Abreise war er noch bei unS und sagt«, daß ihm der Abschied von seiner Mutter ganz be sonders schwer geworden sei, er würde sie wohl nicht Wiedersehen. Auch der Zufall spielte wieder eine Rolle. Eine Familie aus Osnabrück wollte die Fahrt auf dem „Salier" ebenfalls mit machen, mußte aber am Land bleiben, weil der Mann kurz vor her erkrankte. Dadurch wurden sie gerettet. Die Leute fahren morgen mit d«r „Pfalz" nach Buenos Ayres ..." Kre»d««liste vom L«. Dezember. Ackermann, Handelsmann, SaupSdorf, Preuß. Hof. Arnold, HandelSaehilft, Freiberg, Nürnberger Hof. Ghrenfreund, Kaufmann, Plau« bet Dreiwen, Hotel R. Hirsch. Giesel, Kaufmann, Apolda. Hotel d« Gare, von Hellmann, Portepse-ASHnrtch, Pottdma, Hotel R. Hirsch. Harbers, Kauft»., Halle a. d. S-, Hotel de Saxe. Herbert, Kaufmann, Berlin, Hotel de Saxe. Hümmel, Monteur, Leipzig, Hotel schwarzes Roß. Komm, Werkmeister, Chemnitz, Hotel schwarze» Roß. Martha Müller, Dresden, Hotel R. Hirsch. Poeppcl, Kmtsmann, Antwerpen, Hotel d« Haxe. Popp, Kaufmann, Dresden, Preuß. Hof. Rüffel, Pferdehändler, Berlin, Hotel schwarze» Roß. Roßner, Monteur und Schlaffer, Hof Nürnberger Hof. Medel, Former, Reibnttz i. Schi-, Preuß. Hof. Schmidt, Kaufmann, Dresden, Preuß. Hof. Senft, Lehrer, Mittweida, Preuß. Hof. PSelsch, Inspektor, DrÄdvt, Hotel de Saxe. SnÄsttze. Erzählung von L. vertrau«. (8. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Im Wagen waren alle schweigsam; Cousine Mäxchen schlief den Schlaf des Gerechten, auch Onkel Berndt nickte ab und zu verdächtig. Gisa sah mit großen, wachen Augen um sich; dann und wann begegnete sie den Blicken DahlenS, die sie fast stets auf sich gerichtet fand. Als der Wagen über das Pflaster raffelte, ermunterten sich die Schläfer. Natürlich wollte jeder nur in die Bettachtung der schönen Nacht versunkengrwesen sein, eine fromme Lüge, die Gisa grausam mit de» Worten strafte : „Merkwürdiges Naturereigniß! Dann habt Ihr vor lauter Entzücken geschnarcht." Man trennte sich schnell, und jeder suchte sein Zimmer und sein Lager auf, nur Dahlen wanderte wohl noch eine Stunde ruhelos auf und ab und rauchte zahllose Cigaretten. Eine nach der auderen der duftenden Rollen ging in Rauch auf, und seine Gedanken hielten ihn so fest, daß er Zeit und Stunde vergaß. Mit dem besten Willen, sie auf ganz andere Gegenstände^ zu richten, wanderte» sie hartnäckig immer wieder zu Gisa zurück. Ihre zierliche Gestalt mit dem blaffen Gesichtchen gaukelte so ver führerisch und lockend vor seinem inneren Auge, daß er am Ende mit halben, fast ungeduldigen Seufzern den Kampf dagegen aufgab und sich gefallen ließ, sie auch in seine nächtlichen Träume mit hinüber zu nehmen. V. ES folgte nun eine lange, fast ununterbrochene Reihe schöner Tage, an denen die Sonne jeden Morgen in leuchtender Klarheit erschien und höchstens die morgendliche Kühle daS Nahen deS Herbstes verrieth. Der kleine KreiS verwandter oder durch den längeren Aufenthalt bekannt gewordener Menschen hatte sich immer fester aneinander angeschloffen. Jeder Mittagstisch vereinigte sie und für den Nachmittag wurden gemeinsame Ausflüge geplant, zu Fuß und zu Wagen, oder auch Kahn- und Segelpartien. Von letzteren schloß Gisa sich allerdings beharrlich aus, da, wie sie behauptete, ihre schwärmerische Verehrung der Meeresgötter von diesen nicht mit gleicher Sieb« vergolten würde. Man hatte sich bald daran gewöhnt und eS gelernt als selbst verständlich anzusehen, daß Heinz von Dahlen und Gisa sich viel mit einander beschäftigten, und daß der LegationSrath keinem Vergnügen Geschmack abzugewinnen schien, bei welchem die junge Frau fehlte. Ihre freundlich gleichmäßige Ruhr, die sie Jedem zeigte, machte auch ihm gegenüber keine Ausnahme, und nur schärfere Beobachter wollten wahrnehmen, daß ihr Auge fast un willkürlich stets nach Dahlen suche und erst wenn es ihn entdeckt, sich den Anderen theilnehmend zuwcnde. Aber eS hätte sich doch kaum behaupten lassen, daß sie in ihm Anderes sähe, als eine angenehme Bekanntschaft, und nur mit dem Verkehr mit chm eine anregende und erheiternde Verkürzung der vielen müßigen Stunden des BadelebenS suche. Sie blieb in ihrer Art, sich zu geben, vollkommen gleich, was man von ihm nicht stets behaupten konnte. Ost suchte er sie tagelang fast zu vermeiden, doch ließ er sie auch dann kaum auS den Augen, erwies ihr nur so viel Höflichkeit, wie die Form der guten Gesellschaft, die er mit unfehlbarer Sicherheit beherrschte, erforderte und war stets zur Stelle, wenn sie etwas zu wünschen oder zu brauchen schien. Wandte er sich ihr nach solch scheinbarer Vernachlässigung wieder zu, so konnte er sicher sein, mit durch keinen Schatten von Befremdung oder Verletztheit getrübter Liebenswürdigkeit wieder ausgenommen zu werden, und es wäre ihm schwer gewesen, zu entscheiden, ob sie sein Fernbleiben über haupt bemerkt hätte. Wenn ihn Jemand zu diesem Zeitpunkt gefragt haben würde, was er eigentlich bei alledem bezwecke, so wäre er wahrscheinlich um eme Antwort verlegen gewesen. Er gab sich dem Reiz, den die fesselnde Frau auf ihn auSübte, ohne viel Nachdenken hin. Nur hie und da tauchte die leise Befürchtung in ihm auf, der Eindruck ihrer Persönlichkeit könne ein bleibender werden, dann suchte er im Meiden ihrer Gesellschaft denselben abzuschwächen. Es hatte schon viele Menschen die Frage beschäftigt, warum Heinz von Dahlen, unabhängig, liebenswürdig, überall ein ausgesprochener Liebling der Frauen, nicht geheirathet hätte. Wer seinen Lebens gang nicht nur nach den äußeren Umrissen, sondern auch in den Tiefen des Erlebten verfolgt hatte, fand darin leicht die Lösung deS Räthsels. Heinz hatte seine Cousine sehr gerne gehabt, wenn er sie auch nicht mit der ganzen Wärme seines Empfindens geliebt hatte; sich einem Anderen vorgezogen zu sehen, hatte zum Mindesten seiner Eitelkeit einen starken Schlag versetzt. Es war eine geraume Zeit verstrichen, in der ihn diese Enttäuschung nicht zum Gedanken an eine andere Neigung kommen ließ, und als er dann nach langen, im Ausland zugebrachten Jahren wieder nach Deutschland zurück kehrte, knüpfte sich in dieser Zeit, die verging, ehe er wieder zu seinem Posten jenseits des MeereS berufen wurde, ein Band, welches ihn Jahre lang festhielt. Als er es dann durch einen Akt starker Willenskraft endlich zerriß, da stand er der Welt, und im Besonderen den Frauen, als kühler, nüchterner Kritiker gegenüber, als ein Mann, den das Leben fast aller seiner Illusionen beraubt hatte. DaS war der Zeitpunkt, der den inneren Grund gelegt hatte zu seiner Ansicht, daß das Weib ein unbeschriebenes Blatt sein müßte — nichts erlebt, nichts erfahren haben, wenn es für ihn den leisesten Reiz haben sollte. GisaS Wesen erschien ihm von vornherein so ganz im Widerspruch zu stehen mit dem Bilde, welches er sich von der zukünftigen Herrin seines Hanses gemacht, daß ihm die Ahnung, sie könne ihm gefährlich werden, gar nicht kam —Und als sie kam, da war das Unheil geschehen. Aber selbst dann noch tröstete er sich gewissermaßen mit dem Gedanken, daß dies nur eine vorübergehende Krisis wäre, ein letztes Aus- schäumen von Jugendlichkeit, und es ganz in seiner Macht stünde, jeden Augenblick ans diesem wogenden Meer der Empfindungen in den ruhigen Hafen einer Dutzeudehe zu steuern. Man hatte, wie schon öfter, den Kaffee nach Tisch in Gisas Zimmer genommen, wo man behaglicher und ungestörter saß, wie unten auf der Veranda vor dem Speisesaal. Gisa hatte das frauenhafte Talent, auch dem nüchternsten Gastzimmer, welches ihre Person für längere oder kürzere Zeit beherbergte, den Stempel ihrer Individualität aufzudrücken. Sie schleppte stets, zur kopf schüttelnden Bewunderung Vieler, einen Tyeil der Habseligkeiten, die ihr ihre nächste Umgebung zu verschönern und heimisch zn machen geeignet schienen, auf ihren Wanderungen mit sich. So hatte sie auch hier durch Decken, Kissen, Vasen, Photo graphien, welch letztere in Rahmen überall verstreut umhcrstanden, und eine Math von Blumen in allen Ecken, in Schalen und L Ständern, ein Heim geschaffen, welches der herkömmlichen Be hausung eineS BadehotelS s» unähnlich wie möglich sah. Sie selbst saß bequem zurückgelehnt in ihrem Schaukelstuhl, welches Möbel sie auch überall Lin begleitete, da sie erklärte, sich ohne dieses kein behagliches AuSruhen denken zu können. An einem Tischchen im Hintergründe deS Zimmers bereitete Fräulein Held mit der ihr eigenen Gründlichkeit, die hier emmal ausnahmsweise ganz am Platze war, den Kaffe«. Aromatische Wölkchen entstiegen der Maschme und mischten sich mit dem Duft später Rosen, welcher aus dem kleinen Garten vor dem Hause ungehinderten Eingang durch die weit geöffnete Balkonthür fand. Die Herren hatten sich in Erwartung der schwarzen LavetrunkeS ihre Cigarren angezundet, und auch Gisa wirbelte den Rauch einer Cigarette iu die Luft, eine Angewohnheit, die Heinz bei Frauen zwar „im Prinzip verdammenSwerth", an ihr aber „reizend" fand. Man hatte beim Mittag die Verlobung eines gemeinsamen Bekannten erfahren, und daran hatte sich eine Unterhaltung ge knüpft, die schließlich in der Besprechung des uralten Themas über Glück und Liebe auslief. „Ra, so viel weiß ich," sagte Cousine Mäxchen, „wenn man sieht, wie heutzutage geheirathet wird, und daß am End« die Sachen doch noch meist gut auSgehen, dann kommt einem der Ge danke: nicht nur Kinder und Betrunkene, sondern auch Verliebte haben ihren besonderen Schutzengel. Ja, bitte, Fräulein Feld ich nehme auch Sahn«." „Aber, liebe Cousine," bemerke Kurt ablehnend, „auf diesen Fall läßt sich diese gewiß oft berechtigte Wahrheit nicht anwenden. Die in Frage stehende junge Dame soll reich, hübsch und sehr geistreich sein, und also genügende Chancen für ein« glückliche Ehe bieten!" „Damit höre mir schon auf, lieber Kurt, ich kenne sie ganz gvt, wir sind sogar durch einen Scheffel Erbsen mit einander verwandt. Die ganze berühmte „Geistreichigkeit" besteht darin, daß sie ein allerdings vorzügliches Gedächtniß für gute Einfälle anderer Leute hat, und dabei heißt eS ja nicht: daS Eigenthums recht ist gesetzlich geschützt." Sie setzte ihre geleerte Taffe mit einem energischen Ruck auf den Tisch. Gisa lachte. „Also mit ihr wären wir fettig. Mäxchen hat sie gerichtet und abgethan. Aber weißt Du, verehrte Cousine, schließlich muß ich gestehen, daß mir die Leute doch noch lieber sind, die mir die guten Einfälle anderer auftischen als die, deren eigene Witze ich nur schaudernd anhören kann, daS habe ich oft herzlich lästig gefunden. Aber das ist eine Privatansicht. Nun möchte ich doch noch fragen, welche Garantien deS Glückes denn der neugebackene Bräutigam seinerseits mitbringt?" „Er ist ein kreuzbraver Kerl, schneidiger Reiter, famoser Land- Wirth," sagte Kurt rmt Ueberzeugung und sich an Heinz wendend: „Er hat neulich auf der landwirthschastlichcn Ausstellung drei Preise für sein Mastvieh bekommen. Wirklich alle Achtung!" (Fortfttzung folP.) Wetzen, fremde Gotten ALO—9.46 Mk., weiß und bunt —PR. Mk., sächsischer gelb, 8.00-8.20 Mk. Weizen, 7.25 6» 6d5—6.85 Mk., sächsischer Roggen, 6.55 - - "^Roggen 8.90 »* Berzetchnitz e«pfehle«»werther Jugeirvschriften zu rvtthnachten 1896. (Abkürzungen: B. — Berlin, D. — Dresden, G. — Gotha, L. --- Leipzig, M. -- München, St. — Stuttgart, W. -- Wien. Kn. — besonders für Knaben, Mdch. — besonders für Mädchen geeignet.) 2. Für Kinder von 12 bis 14 Jahren. Bahmann, R.: Gott will es. M. 1. D.-L, Köhler. Barth-Niederley: DeS deutschen Knaben Handwcrksbuch, M. 6. L. Velhagen u. Klasing. (Kn.) Bäßler, F.: Die Frithjofsage. 80 Pf. — Der Nibelungen Noth. Mark 1,25. — Gudrun. M. 125. — Die Rolandsage. M,1,25. — Die Nlexandersage. M. 1,25. L., Hartung u. Sohn. Buckley, Ara bella: Das Feenreich der Wissenschaft. M. 4,50. Altenburg, Geibel. Carlowitz, A. v.: Unter dem Feldzeichen Kaiser Maxi milians. M. 1. D.-A., Köhler. Cläment, B.: Tage des Glücke». M. 8. St„ Weise. (Mdch.) Cläment, B.: D. Reben häusel. SO Pf. BreSlau, Trewendt. Dahn, Felix und Ther.: Walhall. M. 6 und 10. L-, Geibel u. Brockhaus. Defoe-Paget: Leben und seltsame überraschende Abenteuer des Robinson Crusoe. M. 6. St., Deutsche BerlagSanstalt, (Kn.) Fränkel, vr. A.: Flore und Blancheflur. M. 2,70. Halle a.S., Waisenh. Friede mann, Hugo: Die drei Gesellen. M. 1,10. D.-L., Reuter. Grub«, A. W.: Naturbilder. 15 Bdch. je 75 Pf. St., Stein kopf. Höcker, O.: Denksteine (Biographien berühmter Männer). 3 Bd. ;e M. 1,20. L., Wiegand. Höcker, O.: Deutsche Helden sagen. M. 1,50. Reutlingen, Enßlin u. Laiblin. Jahnke, H.: Jurgen Wullenweber. M. I. L-, Geibel u. Brockhaus. (Kn.) Justus, Th.: Enoch Arden. Everdingshof. Zur rechten Stunde. — Auf schlimmen Wegen. AuS vergangenen Tagen. — 50 Pf. Reutlingen, Enßlin u. Laiblin. Klee, G.: Die alten Deutschen während der Vorzeit und Völkerwanderung. M. 3,60. Güters loh, Bertelsmann. Köppen, F. v.: Das deutsch« Reich. M. 4. L., Abel u. Müller. Lüben, B.: Der Mövensels. M. 3. L., Brandstetter. Maßlieb, W.: George Stephenson. 75 Pf. L., Oehmigke. (Kn.) Möbius, Hermine: Deutsche Göttersagen. M. 1. D. u. L-, Köhler. Niebelschütz, S. v.: Rosen auS Dornen. M. 2,20. Reutlingen, Enßlin u. Laiblin. (Mdch.) Petersen, Georg. Payfen: Reinhart (Rotfuchs. M. 4. L, Spamer. Rhoden, Em. v.: Lenchen Braun. M. 2. — Das Musikanten kind. M. 3. St., Weise. Roth, R.: DaS Buch vom braven Mann. M. 3. L, Spamer. Schmidt, Ferd.: Fichte. — Schiller. — Gellert. — Herder. — Alex. v. Humboldt. — Franklin. — Mozart. — Fürst Blücher. — Zielen. Je M. 1. Geibel u. Brockhans. Sonnenburg, F.: Der schwarze Herzog. M. I. Glogau, Flemming. Stephan, E.: Zum heiligen Kreuz. — Der letzte fahrende Sänger. Je 75 Pf. Im Morgenroth des deut schen Reiche-. — Treue um Treue. Je M. 1. D. u. L., Köhler. Tanera, K.: D. Krieg von 1870/71. 7 Bdch. L M. 2,50. M., Beck. Wagner, H.: Entdeckungsreisen: In Berg und Thal. 2 B. — In der Wohnstube. — In Haus und Hof. — In Feld und Flur. — Inc Wald und auf der Heide. — In Stadt und Land. Je M. 2,50. L., Spamer. Wuttke-Biller: Ein Mann ein Wort. M. 6. L, Abel u. Müller. Ziemßen, Ludw.: Franz von Sickingen. — Ernst Rietschel. Je M. 1. Glogau, Flemming. 7.60 Mk., bi» 6.85 M., hiesiger Roggen 6.00 bi» 6.28 . , tt» 7.00 Mk., türkischer Rogge» —bi» —.— Ml., fremde Brau» -erste 8.25 bi» 9 35 Mk., sächs. Braugerste 6.80 bi» 7.40 Mk., Futter- «erst« 6.76 bi» 6.00, Hafer, sächs. und P«uß. alter, — bi« — Mk., H-ftr sächsischer beschädigt 5.75 bi» 8.00 Mk., Hafer, preußischer 7.15 bi« 7^0 Mk., Hafer fremd«, 7.00 bi« 7.40 Mk., Koch-Erbsen 8 25, bi« 9.00 Mk., Mahl- und Futter-Erbsen 8.76 bi« 7.00 Mk. Heu 3.00 bi« 3 80 Mk. Stroh 2.80 bis 3.20 Mk., Kartoffeln, 2.60bi»S.00 Mk. pro 60 Kilo. Butter 2.60 bi« 2.80 Mk. pr» 1 Kilo. * 1/
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