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Freiberger ««zeige» ««- Tageblatt. Teile 8. — 18. November. ISS» und Logen sind dicht besetzt. Auf der Tagesordnung stehen die t geordneten Grafen Hompesch sei durch die große Zurückhaltung : gekennzeichnet, welche die öffentliche Meinung nach den Tradi- : tionen der Diplomatie voraussetzte. Die Rede deS Staatssekretärs Frhrn. von Marschall ist der augenscheinliche Beweis dafür, daß : die Regierung sich des Vortheiles bewußt sei, den ihr die Ent- - Hüllungen gegeben haben. — Die „Times" führen auS, daS Ver sprechen, daß die deutsche Regierung Bismarcks Enthüllungen , weder bestätigen noch leugnen werde, ist streng eingehalten wor- > den. Es ist nichts gesagt, was nicht schon lange allgemein : bekannt war. Nachdem nunmehr jener ungerechten und vielleicht sogar böswilligen Erfindung von englischen Ein flüssen auf die deutsche Politik so kategorisch von der Regierung widersprochen worden ist, können wir hoffen, daß man davon nichts wieder hört oder daß sie bei Leuten mit ge- sundem Menschenverstand nicht ferner mehr Glauben findet. Die Debatte im Reichstage ist, was sie auch sonst beweisen oder unbewiesen lassen mag, ein bündiger Beleg für die Festig keit der Bande, welche den Dreibund knüpfen. — Die „Daily News" bemerken, die Debatte habe kaum ein be stimmtes Ergebniß geliefert. Der Geheimvertrag sei kein aggressiver gewesen. Es sei deshalb kein Grund vorhanden, weshalb die Kenntniß desselben Unruhe erregen sollte. Er sei vielmehr seiner Natur nach ein Defensivvertrag gewesen und hätte deshalb bei den friedlichen Staaten keinen Anstoß erregen können. Das Blatt bemerkt weiter, Bismarck sei noch immer eine bedeutende Macht in Deutschland, besonders im Süden. — Der „Standard" sagt, der Reichskanzler Fürst zn Hohenlohe und Frhr. v. Marschall hätten den vorsichtigen Ton niemals fallen gelassen und ihre Sprache den Anforderungen der Gelegenheit entsprechend abgemessen. Toulon, 17. November. Während eines SeemanöverS stießen zwei Torpedoboote zusammen, wobei 1 Matrose ertrank. Washington, 17. November. Man glaubt hier, daß wenn nicht General Weyler noch vor Zusammentritt des Kon gresses der Vereinigten Staaten am 27. November einen ent scheidenden Sieg davon trägt, er wahrscheinlich abberufen werden wird. Sollte übrigens General Weyler geschlagen werden, so würde der Präsident Cleveland möglicherweise nicht länger zögern, in der demnächst erscheinenden Botschaft an den Kongreß die An erkennung der Aufständischen als kriegsführende Macht anzu- rathen. Habana, 17. November. 482 Aufständische haben sich den militärischen Behörden in Mantua gestellt, um sich zu unter werfen. General Weyler verfolgt lebhaft Maceo, welcher noch immer eine Schlacht vermeidet. Eigene Drahtberichte. (Nach Schluß der Redaktion eingegangen.) Berlin, 17. November. Professor Koner malt den Kaiser in der Uniform seines sächsischen Regiments. Das neue Porträt soll ein Geschenk für den König von Sachsen werden. Berlin, 17. November. Der Chef des Militärkabinetts von Hahnke trat in Folge Lungenspitzcnkatarrhs einen mehr wöchentlichen Urlaub nach Meran an und wird walkend seiner Abwesenheit von demjObersten Billeum, vertreten werden. — Der Deputirte M. Deloncle, der seit langer Zeit in Beziehungen zu dem Negus Menelik steht, erklärt einem Interviewer gegenüber er halte eS für wahrscheinlich, daß die europäischen Mächte die Neutralisirung Aethiopiens proklamiren werden. Berlin, 17. November. Reichstag. Am Bundesraths- tische haben Platz genommen: Der Reichskanzler, der Staats sekretär Marschall und die Minister von Boetticher, von Goßler und Schönstädt. Das Haus ist stark besucht. Die Tribünen > über die bereits schwebende Erwägung der Reichstag das Recht ' habe zu verlangen, daß ihm über die etwaigen Ergebnisse dieser ' Erwägung nunmehr endgiltige Mittheilung gemacht werde. Die Sache sei seitdem noch schlimmer geworden. Berlin, 17. November. Die meisten Morgenblätter be sprechen die gestrigen Verhandlungen im Reichstag über die Ent hüllungen deS Fürsten BiSmarck. Die „Deutsche TageSztg." meint, die Regierung würde mit dem Verlauf des gestrigen Tages kaum zufrieden sein können und unterzieht besonders die Rede des Herrn v. Marschall einer Kritik. Die „Nationalztg." sieht ein erfreuliches Ergebniß der gestrigen Verhandlungen darin, daß von der Regierung festgestellt worden ist, daß der Neutralitäts vertrag von 1884 nur demselben Friedensinteresse gedient hat, in welchem der Dreibund abgeschloffen ward. Es sei bedauer lich, daß nicht seitens aller Parteien der Standpunkt vertreten worden ist. In den uns befreundeten Ländern habe man keinerlei Grund zurückblickender Kritik an dem Verhalten der deutschen Regierung der 80er Jahre gehabt. Die „Staatsbürgerztg." nennt die gestrige Sitzung eine entgleiste Aktion der Bismarckfeinde. Die „Voss. Ztg." führt aus, Fürst Bismarck habe mit seinen Enthüllungen Niemandem genützt; dem Reichskanzler und dem Kaiser habe er nur Verlegenheiten bereitet. Die unbefangenen Beobachter würden schwerlich in den Enthüllungen ein neues Blatt für den Ruhmcskranz des Fürsten BiSmarck erblicken. Berlin, 17. November. Der „Vorwärts" meldet aus Köpenick bei Berlin: Bei der gestrigen Stadtverordnetenwahl wurden alle vier sozialdemokratische Kandidaten gewählt. — Das selbe Blatt meldet auS Hildesheim: Eine öffentliche Versammlung zur Besprechung des Falles Brüsewitz wurde aufgelöst. Wien, 17. November. Dir Blätter sprechen sich be friedigend über die gestrigen Erklärungen der Regierung im deutschen Reichstage aus, wodurch dem Dreibunde eine neue Kräftigung erfahren ist. Die „Neue Freie Presse" sagt, der Reichskanzler habe in der Beantwortung der beiden ersten Punkte der Interpellation nicht den Rahmen der gestellten Anfragen ! überschritten, dagegen die dritte Frage ebenso ausführlich als 1 warm beantwortet. Die Versicherung des Fürsten Hohenlohe ' über daS Verhältniß Deutschlands zu den verbündeten Staaten ' sei die werthvollste seiner Antworten, denn sie beziehe sich auf ' die Gegenwart und werde den Nest des Mißtrauens, das die > Hamburger Enthüllungen rege machten, beseitigen. DaS „Neue ' Wiener Tageblatt" schreibt: In Oesterreich-Ungarn und Italien werde man mit besonderer Sympathie von den über jeden Zweifel l erhabenen, korrekten und loyalen Erklärungen der deutschen 1 ReichSregierung Kenntniß nehmen. Die Debatte hab« auch deut lich gezeigt, welcher große Werth in politischen Kreisen Deutsch lands auf daS ungetrübte Verhältniß zu Oesterreich-Ungarn ge legt werde. Die Hamburger Enthüllungen hätten aus Umwegen beruhigende Friedenserklärungen zustande gebracht. Nom, 17. November. Wie die „Agenzia Stefani" meldet, genehmigte der König gestern die Ratifikation des Friedensver- Goldberg, 16. November. Im Marmor-Kalkwerk von Promnitz u. Siegert zu Oberkauffung stützte eine zehn Meter hohe Erdwand ein und verschüttete fünf Arbeiter. Ein Maurer und ein Schachtmeister sind todt; mehrere Arbeiter sind schwer verletzt. Nom, 16. November. Großes Aufsehen erregt hier die Flucht eines jungen Mädchens aus der höchsten Aristokratie mit einem Maler. Die Durchgegangene ist die Tochter Don Carlos', deS spanischen Thron-Prätendenten, Donna Elvira von Bourbon. Sie weilte hier in Rom zum Besuche beim Fürsten Massimo, einer der Säulen der hiesigen Aristokratie. Der Maler ist der 45 Jahre alte Filippo Folchi, ein seit zehn Jahren verheiratheter Mann und Vater eines achtjährigen Knaben. Er lernte Donna Elvira in Siena kennen und entfesselte, obwohl an Person klein und häßlich, solche Liebesleidenschast in ihr, daß sie schwermüthig wurde, Fürst Massimo entzog ihm darauf die Arbeit, die er in Siena für ihn ausführte; aber Folchi folgte dem Mädchen nach Rom und wußte es zur Flucht zu überreden. Das Paar ging zuerst nach Biareggio, dann nach Venedig und hat sich jetzt in einer kleinen Stadt Südfrankreichs niedergelassen. Prinzessin Elvira ist nicht hübsch, aber schön gewachsen und hat den Typus der bourbonischen Raffe. Pari-, 16. November. Der Justizminister Darlan hat ein Rundschreiben an die Bischöfe erlaffen, in welchem er ihnen auf Grund des Konkordats untersagt, die staatlichen Diözesangebäude zur Veranstaltung von Gedcnkfesten an Kongresse herzugeben. Kopenhagen, 16. November. Auf Initiative eines Comitös, dem außer verschiedenen Aerzten aus Norwegen, Schweden und Dänemark auch Geheimrath Professor Robert Koch und Professor Laffar aus Berlin angehören, wird im Oktober 1897 eine Aus satzkonferenz in Berlin zusammentreten, um Vorkehrungen gegen über der Verbreitung der Seuche in Erwägung zu ziehen. Zu der Konferenz werden Vertreter der. Negierungen der interessirten Länder eingeladen werden. Sofia, 16. November. Wie bestimmt verlautet, beabsichtigt der Kriegsminister Petrow neuerdings seine Demission einzu reichen. Bericht über den um 1k. November auf dem Dresdner VtrbHof« abgehaltenm Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 595 Rinder, einschließlich von 41 Stück österreichischen Ursprünge«, 231S Schweine, 1160 Hammel, 360 Kälber. — Preise: Rind«: 1. Qual. 64—66 Mk.. österr. bi» 7L Mk., S. Qual. 60-63 Mark und 3. Qualiiät 4b—bb Mark für 100 Pfund Schlachtgewicht. Landschweinr: 1. Qual. 40—42 Mark und 2. Qualität 37—3S Mark für 100 Pfund Lebendgewicht ohne Tara. Ungarfchweine: — Mark für 100 Pfund Lebendgewicht bet SO Pfund Tara pro Stück. Geschlachtete Ungarschweine Mark für 100 Pfund Schlachtgewicht Hammel 1. Qualität 64 bis 66 Mark, 2. Qualität 61 bis 63 Mark und 3. Qual. 4S bi« öS Mark für 100 Pfund Schlachtgewicht. Kälber: 60 bi« 70 Mark für 100 Pfund Schlachtgewicht. — Geschäftsgang: leidlich. — In der Borwoche wurden geschlachtet: S13 Rinder, 8465 Schweine. 1142 Kälber und 817 Hammel zusammen 4937 Stück. .... ^.träges mit Abessinien. Die Regierung ermächtigte Nerazzini, beiden Interpellationen,Munckel und Genossen. Der Reichs-Menelik die Fricdensratifikation mitzutheilen.— Nach einer Mel kanzler erklärt sich zur sofortigen Beantwortung bereit. Abg.j dung der „Agenzia Stefaui" aus Berlin hat Kaiser Wilhelm dem Munckel begründet «seine Interpellation. Er verweist auf>Könige gestern eine Glückwunschdepesche gesandt. die Einstimmigkeit des Reichstagsbeschlusses vom 21. April,, London, 17. November. Die „MorningPost" sagt, die sowie darauf, daß nach den Ausführungen des Reichskanzlers Antwort des Fürsten Hohenlohe auf die Interpellation des Ab- Bekanntmachung WMcht-AW Donnerstag, den 19. Novbr. von Nachm. ^^2 Uhr an sollen im Burg- keller eine Anzahl neuer Knaben- und Burschen-Kaisermäntel, als auch versch. noch gut erhaltene andere Kleidungs stücke, einige Möbel, 1 fast neues Privat- Büffet (Nußbaum), Tische, Stühle, 1 Aktenschrank, 1 Nachtstuhl, 1 Wasch maschine, 1 Stutzuhr in Glasgehäuse, 1 großer Massen-Vogelbauer, 1 Hund ofen mit Rohr, versch. 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