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251 yrewerger Anzeiger und Tageblatt. Seite 4. — 27. Oktober, 1898 die der war war von t 1 wohr ist dl di reiche empsl A Mitt> angel auf r * abgeh Tage die T Versal Zoolo S vom 2 barene feierte, Almer Eiger, Gipfel der eil gestieg hänge, und 8 der fr Die be der D > crstiegl Almer der hl AlpenI der Hk besitzer gründl Vater vielen ein Ui dulden Bestell Zehen Grind Rippe in seil * , die Zc seebad marck, Laufe bringe . auf A daselb Herbei Ehren Seehu Saisoi ist so Amru Nords> * „Kawl Somn Der I Wassel machte mord heit v sorder ersten Verwc gebliel an M Stadt Schwc zum i Zeit das EI zu Pr Wachen. Einkehr und Umkehr sei also noth. Von der Erinnerung an eine große Zeit könne kein Mensch leben. Die Vertreter im Reichstag müßten die Besten der Besten sein. Es gülte jetzt also die Zeit biS zur nächsten Reichstagswahl zu benutzen, damit man sich dann auf jeden Fall sagen könne: ' Pflicht gethan." 5 Mission Parochie Erbisdorf-Brand hielt gestern Abend ^8 Uhr im Saale des Gasthauses zum Kronprinzen die erste Versamm lung im Winterhalbjahr ab. Der Saal vermochte nicht die er schienenen Mitglieder und Gäste zu fassen. In den Nebenzimmern und bis vor die Thür war alles dicht besetzt. Das Kirchensänger chor unter bewährter Leitung des Herrn Kantor Hartmann er- Musi Abenl Das schaus bietui wohlt Direkl nahm inneri des L dem l ponirt aufsük *, Schwc Male Opere 28. O Altfi (Anfm Bajaz. schast sang ' — Nl Die — Fr bcstim die D Reservefonds von 877 420 M. und in Aktiven und Passiven mit einem Betrage von 1 480 226 M. ab. Durch Umlage sind zur Deckung des Aufwandes von 1895 aufzubringen 669 058 Ak., sodaß auf die Einheit wieder 2 Pfg. wie im Vorjahre entfallen. — Glockenwethe im Dom. Seit längerer Zeit fehlte kicher Weise beisammen. Dabei wurden manche ernsten und heiteren Erlebnisse aus dem Soldatenleben zum Besten gegeben. Mit der Versicherung, daß ihm die in Freiberg verlebte Zeit und insbesondere der Abschiedsabend immer in der Erinnerung bleiben werde, verabschiedete sich Herr Oberstlieutenant Kannengießer von den Kameraden. — Der dramatische Verein »Thalia" veranstaltete gestern im Saale der „Union" eine sehr gut besuchte Vorstellung, deren Reinertrag zum Besten einer Chrcstbescheernng für arme Schulkinder bestimmt war. Ein Prolog, von Herrn Cl. Fichtner gedichtet und mit warmer, herzlicher Empfindung zum Vortrag gebracht, brachte in schlichter Form die Bitte zum Ausdruck, beim Herannahen des Winters der armen Kinder zu gedenken, denen kein Lichterbaum entzündet werden kann und die still und unbe schenkt zur Seite stehen müssen, wenn über andere ihrer Alters genossen der Weihnachtssegen sich ergießt. An den beifällig auf genommenen Prolog schloß sich die wohlgelungene Aufführung eines heiteren Genrebildes „Mädchenpfiffe" und des übermüthigen Kadelburgschen Schwankes „Im Civil", der einen großartigen Lacherfolg davontrug. Sämmtliche Darsteller wetteiferten in dem Bemühen, ihr bestes Können zu entfalten; jede, auch die kleinste Rolle war ganz vortrefflich besetzt, das Ganze erwies sich als gut geübt und wohl angeordnet. Hoffentlich entspricht dem Dar- stellungs- auch ein guter Kassenerfolg, so daß der Verein „Thalia" für seine selbstlosen Bemühungen die Freude hat, seine milden Zwecke kräftig gefördert zu sehen. — Zur Besteuerung der Konsum-Vereine. Auch die Stadtgemeinde Dohna hatte den Beschluß gefaßt, die Konsum- Vereine durch eine Umsatzsteuer zu den Gemeindclasten mit heran zuziehen. Nun lag das von der genannten Stadtgemeinde aus gearbeitete Regulativ dem Bezirksausschuß in Pirna zur Genehmi gung vor. Nach den diese Angelegenheit betreffenden Vorträgen der Herren Amtshauptmann Oberrcgierungsrath vr. Kunze und Regierungsrath Schecker wurde der einstimmige Beschluß gefaßt, die Entscheidung über diese Vorlage einstweilen zu vertagen, da zu erwarten stehe, daß in nicht zu ferner Zeit in Sachen der Be steuerung der Konsumvereine eine grundsätzliche ministerielle Ent scheidung ergehen werde. BranV, 26. Oktober. Der Parochialverein für innere öffnete den Abend mit dem Gesang des „^vs vsrnm" von W. A. Mozart. Hierauf begrüßte Herr Pastor Görner die An wesenden insbesondere Herrn Pastor vr. Friedrich-Freiberg. Nach dem weiteren Gesang des Heilig, Heilig, Heilig ist Gott der Herr hielt Herr Pastor vr. Friedrich einen Vortrag über: „Die Tage der Krankheit und ihr Segen". Die Hörer folgten mit großer Aufmerksamkeit den interessanten Klarlegungen. Nach dem Vor trage dankte der Vorsitzende im Namen der Versammlung und wünschte, daß Herr Pastor vr. Friedrich recht bald einmal wieder kommen möge. Weitere Gesänge des Kicchensängerchors wechselten mit Gesängen der Versammlung ab. Mit dem Schlußgesang „Laß mich gehen" wurde der höchst genußreiche Abend beendet. X Brand, 26. Oktober. Der gestrige Sonntag bot ein überaus lebhaftes Bild der Vereinsthätigkeit. Nachmittags hielten der Naturheilverem im „Kronprinzen", die Vereinigung Königs treuer Bergknappen in „Stadt Dresden", Abends der Parochial verein für innere Mission im „Kronprinzen" Versammlungen ab, während im „Schützenhause" die Schützenfrauen ihren Ball und damit verbundene Festlichkeiten abhielten. Die stattgefundene Versammlung Königstreuer Bergknappen erfreute sich eines recht zahlreichen Besuchs. Als Gäste waren erschienen: der Ehren vorsitzende Herr Obcrdirektor Fischer, die Herren Bergamtsdirektor Wahle, Berginspektor Anshelm, Bergverwalter Lange-Himmels- fürst, Bezirksassessor der Königl. Amtshauptmannschaft von Nostitz- Wallwitz und Herr Bergamtsassessor vr. Birkner, der einen Vor trag über Knappschastswesen zugesagt hatte. Der Saal war mit der Büste des Königs Albert, mit geschmackvollen Pflanzen gruppen und mit sächsischen Landes- und Bergfahnen geschmückt. Der Gesangverein „Sängerkreis" begrüßte die Versammlung mit dem Gesang „Gott grüße Dich." Hierauf hieß der Vorsitzende der Gruppe „Mittelgrube", Herr Doppelhäuer Raßmann, die Anwesenden willkommen, dankte für das zahlreiche Erscheinen den Mitgliedern, hanptsächlichst den Gästen, und gedachte des obersten Bergherrn, Sr. Majestät des Königs Albert. Im Anschluß an das Königshoch wurde die Sachsenhymne gesungen. Der „Sänger- kreis" sang alsdann das Sachsenlied „Ertöne laut im Jubelklang". Daraus sprach Herr Bergamtsassessor vr. Birkner überKnappschasts- wesen. Redner gab ein Bild von derEntstehung der Knappschaftskasse eit dem 12. Jahrhundert und ihres Wesens bis auf die Jetzt zeit. Herr Oberdirektor Fischer-Freiberg dankte dem Redner für einen sehr beifällig aufgenommenen Vortrag. Er gab seiner Freude Ausdruck darüber, daß es noch eine so ansehnliche Zahl gut gesinnter, Gesetz und Ordnung, Vaterlandsliebe und Königs treue hochhaltende Bergleute gebe. Allen diesen brachte der Redner ein Glückauf. Hierauf dankte Herr Gängsteiger Osw. Thiele Herrn vr. Birkner für den lehrreichen Vortrag. Er bat, festzuhalteu an den guten Bestrebungen, und wie einst die Knappen Freibergs Schulter an Schulter gestanden gegen den äußeren Feind, so wolle man auch heute Front machen gegen den inneren Feind, der Sozialdemokratie. Herr Doppelhäuer Neu bert-Langenau dankte Herrn Oberdirektor Fischer und sämmtlichen Vorgesetzten für die fürsorgliche Erhaltung und Förderung des Bergbaues. Nachdem Herr Vorstand, Doppelhäuer Heinrich- Freiberg, im Allgemeinen gedankt, sprach er den Wunsch aus, daß die Vereinigung, der bis jetzt über 1000 Mitglieder ange hörten, immer wachsen möge. Daraufhin brachte er ein dreifach Glückauf. Zum Schluß dankte Herr Untersteiger Werner dem Gesangverein Sängerkreis für die herrlichen Gesangsvorträge. Weitere Gesänge in Chor und Quartetts unterhielten die Ver sammelten, bis Abends ein frohes Tänzchen folgte. >( Grotzwaltersdors, 23. Oktober. Die Frau eines hie sigen Gutsbesitzers vereinnahmte heute einen größeren Geldbetrag, - welchen dieselbe in Ermangelung der nöthigen Zeit vorläufig in > ihrer Börse unterbrachte. Kurz darauf sprach ein Mitglied einer > reisenden böhmischen Musikkapelle um eine Entschädigung für das . gebotene Hofkonzert an. Die Frau greift in die Börse, holt ein - Geldstück heraus, glaubt, cs sei ein 2-Pfennigstück, und giebt es - dem wandernden Virtuosen, der sich dankend entfernt. Später i will die Frau die Summe nach ihrem sicheren Aufbewahrungs ort bringen und zählt das Geld nochmals durch; da bemerkt sie, daß ein Zehnmarkstück fehlt. Da sie inzwischen kein Geld aus gegeben, so kann sie das fehlende Geldstück nur dem Musikanten gespendet haben. Es blieb nichts Eiligeres zu thun übrig, als den Musikanten nachzugehen. Man holte sie erst in dem benach barten Eppendorf ein. Als man ihnen sagte, es sei ihnen aus Versehe» ein Goldstück gegeben worden, holte der Musiker die vereinnahmten Münzen auS der Tasche, meinend, daß so etwa- )och nicht vorkäme. Schließlich entdeckte er aber doch das Gold stück unter den Nickel- und Kupfermünzen und gab es der Frau zurück, wofür ihm diese herzlich dankte und ihm eine kleinere Münze als Gegenwerth anbot. Wie der „Dresdn. Anz." meldet, ist der Dresdner Stadt verordnete und Amtsgerichtssekretär Richter in Haft genommen worden, weil er in seiner Stellung als Grundbuchsührer Pflicht widrigkeiten begangen haben soll. — Aus der Jugend des in Blasewitz unter so tragischen Umständen verstorbenen vr. Paul Eulenburg veröffentlicht die „Tägl. Rundsch." Folgendes: vr. Paul Eulenburg war vor etwa zwanzig Jahren der unfreiwillige Held eines Berliner Prozesses, der in weiten Kreisen Aufsehen erregt hat. Er war der jüngste Sohn des Geheimen Sanitäts raths vr. .Eulenburg in Berlin, der als Leiter einer orthopädischen Heilanstalt in der Friedrichstraße großes Ansehen besaß, und Bruder des Nervenarztes Professor Albert Eulenburg. In Folge einiger Knabenstreiche, die er als Gymnasiast begangen und weil er als Student Schulden gemacht hatte, brachte ihn sein Vater, der mit ihm darüber in Zerwürfniß gerieth und ihm von Kind heit an seine Liebe versagt hatte, nach der lilaison äs sants in Schöneberg. Aus Grund ärztlicher Atteste wurde er wegen Geistes krankheit auf Antrag seines Vaters entmündigt. Da nahm sich seiner der damalige Stadtrichter Professor Rubo mit väterlicher Liebe an und strengte einen Prozeß auf seine Entlastung aus der Heilanstalt und Aufhebung der Entmündigung an. Dieser Prozeß, der seiner Zeit die Oeffentlichkeit lebhaft bewegte, endete mit der Entlassung des Sohnes und der Aufhebung seiner Ent mündigung. — Die Beerdigung der Familie Eulenburg hat bei Eintritt der Dämmerung auf dem Tolkewitzer Friedhöfe stattge funden. Herr Pastor Leonhardi-Blasewitz hielt vor dem offenen Grabe der Kinder ein freies Gebet, mahnte in ernsten und zum Herzen dringenden Worten die Anwesenden, von jener Stelle herzzerreißenden Schmerzes die Lehre mitzunehmen, daß man in allen Lagen des Lebens das Gottvertrauen behalten müsse und sprach endlich d^n Segen über die Verstorbenen. — Eltern und Kinder sind in: gleichen Grabe bestattet, das durch eine Fülle herrlicher Kranzspenden geschmückt wurde. Die einfache Feier dem Geläute unserer Domkirche die zweitgrößte Glocke, welche infolge eines Sprunges außer Gebrauch gesetzt werden mußte. Aus der bekannten Glockengießerei von Bierling in Dresden ist nun eine neue Glocke hervorgegangen, welche nächsten Freitag Nachmittag 1 Uhr auf dem geschmückten Platze vor dem Haupt portale des Domes geweiht werden soll, nachdem sie vorher vom hiesigen Bahnhofe aus dorthin transportirt worden ist. Die Bewohner derjenigen Straßen der Domgemeinde, durch welche die Glocke dabei ihren Weg nimmt (Burgstraße und Kirchgasse) werden ersucht, durch Fahnen- und Häuserschmuck der Feier des Tages einen entsprechenden Ausdruck zu geben. Auch werden sämmtliche Glieder der Domgemeinde zur Theilnahme an der ein fachen Feierlichkeit herzlichst eingeladen. war von erschütterndem Ernste erfüllt. Das Kgl. Ministerium hat dem Rathe Leihzi-S aus Anlaß eines Bauvorschriften-Entwurfs, der einen Baublock der Südvor- tadt betrifft, mitgetheilt, daß es die Ausnutzung des Grund und Bodens zu dreistöckigen und vierstöckigen Wohnhäusern nicht mehr gestatte. Das Ministerium beschränkt vielmehr die Gebäudehöhe auf Parterre und zwei Obergeschosse. In das Dach dürfen nur noch wirthschaftliche Nebeugelasse zu den im Parterre und den zwei Obergeschossen befindlichen Wohnungen eingebaut werden; cs dürfen also in Zukunft selbst die zweistöckigen Häuser keine selbständigen Dachwohnungen mehr haben. Weiter verbietet das Ministerium, in das Kellergeschoß Werkstätten und ähnliche Ge- werbsräume einzubauen. Endlich verfügt das Ministerium, daß die Hintergebäude mehrerer Nachbargrundstücke nicht mehr in geschlossener Reihe, sondern entweder vollständig freistehend er baut werden, oder daß die Hintergebäude je zweier Nachbargrund- stücke so aneinander gebaut werden, daß der Rücken des einen Hinterhauses an die Seitenwand des andern stößt. Dadurch soll erreicht werden, daß nur je zwei Hintergebäude aneinanderstoßen. Um diese herum soll freier Raum sein, während jetzt die Hinter gebäude einer ganzen Häuserreihe eine geschlossene Phalanx bilden. Die Hintergebäude sollen in Zukunft nur noch aus einem Parterre und einem Obergeschoß bestehen und nur dann bewohnt werden dürfen, wenn die Vordergebäude nicht dicht nebeneinander stehen. Bei geschloffener Bauweise der Voroerhäuser dürfen die Hinter gebäude nicht bewohnt werden. — Wie das Leipz. Tagebl. ver nimmt, ist auf Grund von Denunciationen der Generalsekretär der nationalliberalen Partei, Herr Patzig in Berlin, über die Organisation der Partei vernommen worden. Von mehreren Seiten wurde in Plaue» i. B. das Gerücht mitgetheilt, daß der Fürst von Reuß ä. L. auf feinen Besitzungen im reußischen Oberlande ein Zusammentreffen mit Wilderern ge habt habe und dabei durch einen Schuß verletzt worden sei. Auch in Greiz und Reichenbach war das Gerücht verbreitet. Wie der „Vogtl. Anz." erfährt, bestätigt sich Vas Gerücht nicht. Demselben lag folgender Vorgang zu Grunde: Nachdem die Jagd zu Ende war, wollte der Leibarzt Herr vr. Overlach in das bereit stehende Geschirr einsteigen. In diesem Augenblicke wurden die Pferde scheu, Herr Overlach stürzte vom Trittbrett und kam so unter den Wagen, daß ihm ein Rad über den rechten Fuß ging, wodurch ihm das Fußgelenk gebrochen wurde. — Die Bahnsteig sperre wird vom 1. Dezember an auch auf dem unteren Bahn hofe in Plauen eingeführt werden, ebenso wie auf allen Stationen der Bahnlinie Gera-Weischlitz, also in Barthmühle, Elsterberg, Greiz, Berga u. s. w. Skatspieler wird die Mittheilung von einem seltenen Grand- Ouvert interessiren, der in einem Restaurant in Crimmitschau aufgelegt wurde. Derselbe bestand aus den vier Wenzeln und Daus, Zehn, König, Ober, Neun und Sieben in Grün. Ebenso wie in verschiedenen anderen Städten war auch an den Stadtrath zu Meerane das Gesuch einer Berliner Baufirma um Errichtung einer Markthalle gelangt. Das Gesuch wurde abgelehnt. Dagegen war der Rath damit einverstanden, daß die pneumatische Düngerabfuhr eingeführt und eine Kommission mit der weiteren Ausarbeitung dieser Frage betraut werde. Das Ergebniß der gestrigen königlichen Jagd auf Klein- Luppaer Revier betrug 7 Hirsche, darunter 2 Zwölfender, 3 Stücken Wild, 3 Rehböcke, 2 Rehe, 1 Fuchs und 10 Hasen. Da von erlegte Se. Majestät König Albert 1 Achtender, 1 Spießer, 1 Stück Wild, 2 Rehe, 1 Fuchs und 2 Hasen. Beim Eindecken des Daches auf dem Wirthschaftsaebäude des Rittergutes Obernitzschka verunglückte der Ziegeldeckermeister Ernst Schickel aus Wurzen dadurch, daß er, jedenfalls in Folge Fehltritts, von dem Dache in einer Höhe von ca. 40 Meter her abstürzte, im Hofe auf das Pflaster aufschlug und auf der Stelle todt liegen blieb. Das Mädchen, daS in Oberholz bei Großpösna vor Kurzem den Tod seines Kindes dadurch herbeiführte, daß es ihm Carbol- säure eingab, befindet sich noch in Haft. Das Mädchen betheuert seine Unschuld und nach Lage der Sache ist es nicht ausgeschlossen, daß es unschuldig ist. Zur Zeit der That waren in der Gegend die Masern verbreitet, gegen welche Krankheit das Mädchen bei ihrem Kinde Carbolsäure als Desinfektionsmittel anweudete. Ihre Angaben in dieser Beziehung sind nicht ohne Weiteres von der Hand zu weisen, so daß es zweifelhaft erscheint, ob die Anklage gegen sie erhoben wird. Auf dem Bahnhof zu Kieritzsch erschoß sich der Schriftsetzer Johann Georg Netze aus Oederan, früher in Altenburg, zuletzt in Berlin wohnhaft. Der Grund zum Selbstmord ist unbekannt. Ein junger Kaufmann aus Hohenstein stürzte vorigen Feitag in der 12. Stunde Nachts, auf der Rückkehr nach Hohenstein be griffen, beim Bahnhofe Oelsnitz 1. E. vom Velociped und blieb besinnungslos liegen. Er wurde m die Wohnung seines dort den Fall sagen könne: „Wir haben unsere In diesem Sinne solle man dafür sorgen, daß der frische Geist, der im alten ReichstagSgebäude lebte, sich in dem neuen Hause erneue. Die Ausführungen fanden lebhafte Zustimmung. Herr vr. Gensel dankte dem Redner und betonte, daß in Herrn vr. Breithaupt für die Partei der rechte Mann gefunden sei. Bei der anschließenden Debatte sprachen die Herren Fischer-Riesa, vr. Vogel-Dresden, Geh. Kommissionsrath Niet- Hammer-Kriebstein, ReichSgerichtsrath Stenglein-Leipzig, Stadt rath Lorenz-Döbeln und Prof. Rullmann-Leipzig. Sie theilten sämmtlich die Ansicht des Herrn vr. Breithaupt. Das Ergebniß der Debatte waren ein gründlicher Meinungsaustausch und einige positive Zusicherungen des Vorstandes in Bezug auf die beregte Organisations- und Agitationsbewegung der sächsischen national liberalen Partei. Nach 3 Uhr schloß der Vorsitzende die Ver- I sammlung mit einem dreifachen Hoch auf Kaiser und König. An ! den König von Sachsen wurde folgendes Telegramm abgesandt: I „Zu ernster Berathung versammelt hat die nationalliberale ! Partei Sachsens das Bedürfniß, Ew. Maj. das Gelübde unver- § brüchlicher Treue und den Ausdruck der Ehrfurcht zu erneuern, mit welcher sie zu dem geliebten Könige, dem Vater des Vater- landes, dem festen Pfeiler des Reiches dankbar ausblickt. Gensel. Niethammer". Nachmittag fand ein gemeinsames Essen statt. — Aus dem Berichte der land- und forstwirthfchaft- liche« Berufsgenofsenschaft für das Königreich Sachsen auf das Jahr 1895 verdienen nachfolgende Mittheilungen beson dere Beachtung. Noch immer wird von den Vertrauensmännern Klage erhoben, daß Aenderungen im Betriebe nicht rechtzeitig an gemeldet werden. Der Vorstand will aber trotzdem nicht die Schärfe des Gesetzes dagegen anweuden, soweit nicht böswillige Absicht vorliegt, sondern hofft durch Güte fein Ziel zu erreichen. Die Unternehmerverzeichnifse haben vielfach erneuert werden müssen, weil das Bersicherungsamt die Löschung solcher Betriebe verlangte, die nur Hausgärten umfaßten und gesetzlich nicht versicherungs pflichtig waren, andererfeits sind zahlreiche handelsgärtnerische Betriebe zur Versicherung herangezogen worden. Auch wurde mit Rücksicht auf die Zahl und Schwere der Unfälle in Gärtnerei betrieben die Gefährdungsziffer derselben angemessen erhöht. Die Zahl der Beitragseinheiten stieg von 24 564 966 auf 34 764 226, die Zahl der Betriebe dagegen sank von 185 308 auf 183 503. Die Zahl der Nebenbetrieoe hat sich vermindert, da eine große Zahl von Nebenbetricben von dem Versicherungsamte als land- wirthschaftliche Theilbetriebe erklärt wurden, die nicht besonders zu versichern sind. Freiwillig versichert sind 95 Personen, welche als Familienangehörige des Unternehmers, Scholaren, Volontäre rc. keinen baren Lohn oder Gehalt beziehen und darum nur Un- fallsentschädigung nach dem ortsüblichen Tagelohne gewöhnlicher Arbeiter zu erhalten hätten. Ein sehr wichtiger Theil der Ver sicherung, die sreiwillige Höheversicherung, welche sür die Unter nehmer höchst vortheithast ist, wird noch viel zu wenig benutzt, obwohl dre zahlreichen Unsälle der Unternehmer es gerade bei der jetzigen Nothlage der Landwirthschast dringend gerathen erscheinen lasten, von den hohen Vortheilen dieser Einrichtung Gebrauch zu machen. Bis jetzt waren nur höher versichert 235 Unternehmer, 184 Ehesrauen und 50 Betriebsbcamte der Landwirthschast. Die Zahl der angemeldeten Unfälle ist von 3490 im Jahre 1894 au 3993, also um 14,4 Proz. gestiegen. Die meisten Unfälle ereig neten sich wieder im Juli (1894: 385, 1895: 477). Die Ent- schädigungskommission berieth in 48 Sitzungen über 5228 Fälle (1894: 4585 Fälle) und ertheilte 3303 (3062) Bescheide. Die gewährten Entschädigungen betrugen 1895 bei 4572 Unfällen 405 504 M. (1894 für 3851 Unfälle 361 267 M.; im ganzen wurden seit 1889, seit Bestehen der Genossenschaft 1 580 780 M. gezahlt. An Umlage wurden erhoben 688 395 M. (auf die Ein heit 2 Pfg.). Die Verwaltungskosten betrugen 1895 108 968 M., das ist auf jede versicherte Person (595 785) etwas über 18 Pfg., auf jeden Betrieb (183 503) etwas über 59 Pfg. Keine andere Berufsgenofsenschaft im deutschen Reiche kommt mit derart niedrigen Sätzen aus. Das Vermögen der Genossenschaft schließt mit einem — Gratulationsauffahrt. Der Freiberger 8. 6. brachte gestern Vormittag den zu Professoren der hiesigen Bergakademie ernannten Herren vr. Schertel, vr. Kollbeck und vr. Brunck eine Gratulationsaussahrt dar. — Am vorigen Donnerstag versammelten sich im festlich ge schmückten Salon des Restaurant Butze die Vertreter der Gesammt- vorstände der drei hiesigen Militärvereine zu einer AbschieVs- feier anläßlich des von Freiberg scheidenden Bezirkskommandanten, Herrn Oberstlieutenant Kannengießer. Im Laufe des Abends sprach Herr Bezirksvorsteher Stohwasser sein Bedauern über den Fortgang des Herrn Kannengießer aus. Habe dieser doch stets den hiesigen Militärvercinen, sowie denen des Bezirks, herzliches Wohlwollen entgegengebracht und die Interessen der altgedienten Soldaten jederzeit zu wahren gesucht. Ganz besonders betonte der Redner, daß der vielfache persönliche Verkehr des Scheiden den mit den Vereinen für die Bestrebungen derselben von großen Nutzen und Segen gewesen sei. Zum Schluß dankte HerrStoh- wasser im Namen der Militärvereine für die Unterstützung und bat den Herrn Oberstlieutenant Kannengießer, er möge auch in Zukunft der Militärvereine in treuer Kameradschaft gedenken. Auf das fernere Wohlergehen des Scheidenden wurde ein drei faches Hoch ausgebracht. Tiefbewegt dankte hierauf.Herr Oberst lieutenant Kannengießer. Er hob hervor, daß er stets gern im Kreise der alten königstreuen Kameraden verkehrt habe, Hobe er doch gewußt, daß in den Militärvereinen die höchsten idealen Güter gepflegt würden. Er legte den Kameraden ans Herz, sestzuhalten an den patriotischen und humanen Bestrebungen der Militärvereiuc und einzutreten für Kaiser und Reich, König und Vaterland. Sein Hoch galt dem Wachsen und Gedeihen der Militärvereine. Längere Zeit blieb man noch in kameradschaft