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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 16.10.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-10-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189610167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18961016
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18961016
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-10
- Tag 1896-10-16
-
Monat
1896-10
-
Jahr
1896
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 16.10.1896
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Neueste Nachrichten. tagebnchhändler Leetsch aus Berlin wegen Beihülfe zu 6 Monaten Gesängniß verurtheilt. * Zum Kapitel von den modernen Dienstmädchen bringt der Leidenschaft diktirte Forderungen stelle. Von diesen Forderungen müsse Oesterreich abstehen, sonst werde wenn der Ausgleich nicht zu Stande kommt, nicht nur Ungarn geschädigt, sondern auch Oesterreich und was noch mehr, die Monarchie sei in Gefahr, ihre Großmacht stellung cinznbüßen. Sollte dies geschehen, dann werde man im Auslande dort, wo die europäischen Interessen den Fortbestand dieser Monarchie und ihre Großmachtstellnng fordern, auch wissen, daß hieran nicht Ungarn, sondern Oesterreich die Schuld trage. Rom, 14. Oktober. Zwischen dem Schatzminister Luzetti und dem Marineminister ist ein Konflikt ausgebrvchen, da Letzterer einen Kredit von 100 Millionen, vertheilt auf vier Jahre, für neue Kriegsschiffe verlangt, welche Luzetti nicht gewähren will. Der Letztere toll entschlossen sein, seine Demission anzubieten. Paris, 14. Oktober. „Petit Caporal", ein bonapartistifches Blatt, schreibt: „Die franko-russische Allianz ist nützlich, weil sie uns eines Tages wieder in Besitz von Elsaß-Lothrmgen bringen kann. Nur unser Handel nnd Industrie müssen von heute ab ihre Ausfuhr nach Rußland verdoppeln zum Nachtheil Deutsch lands." Darmstadt, 15. Oktober. Hier verlautet, daß das russische Kaiserpanr bis zum 29. Oktober hier zu verweilen gedenke. Homburg v. d. H., 15. Oktober. Das russische Kaiser paar trifft nunmehr nach offiziellem Bericht am 16. Oktober Vor mittags 11 Uhr in Homburg ein, um der Grundsteinlegung der russischen Kirche beizuwohnen und reist um 11 Uhr 55 Min. Der Baumeister ließ sich das nicht zweimal sagen. * Ein Röntgen'fches Zukunftsbild. „Schöne Photographie, nicht wahr? Sie kennen ja die Dame?" — Zweiter Doktor: „Hm — der rechte Lungenflügel scheint mir etwas geschmeichelt." Astarte sprach mit durchschauerndem, (dämonischem Klang Frl. Milly Wichmann; ihre Leistung, obwohl quantitativ km Vergleich zu der ihres Partners klein, war eine ganz hervorragende und ließ ein sorgfältiges Studium und eine tiefe Durchdringung der ihr gewordenen Aufgabe klar erkennen. — Die Chöre des musikalisch hochbedeutsamen Werkes, das hinreißende Leidenschaft mit innigster Empfindung vereint, wurden vorzüglich gesungen. Das Herüberziehen der Tenöre in den „Geisterbannfluch", der bon 4 Bässen gesungen werden soll, wird durch das Manco des Vereins an Bässen zur Genüge erklärt und entschuldigt; wahrhaft majestätisch und hinreißend wirkte der „Hymnus der Geister Arimans", und von ergreifender Wirkung war das „Requiem", Las freilich vom Komponisten sehr selbstherrlich hinzugefügt ist und dem Geist der Dichtung durchaus nicht entspricht. — Warum das sehr bezeichnende letzte Wort Manfreds „Alter Mann, es stirbt sich nicht so schwer", fortblieb, war unverständlich. — Das Orchester (das verstärkte Stadtmufikchor) that mit geringfügigen Ausnahmen seine volle Schuldigkeit; einige Unreinheiten der Mäser, ein nicht erfolgter Einsatz der Violen konnten den Ein druck nicht trüben, den die brillante Wiedergabe der schönen Ouvertüre, die diskrete Begleitung der Chöre und Melodramen und das ganz ansgezeichnete Spiel des „Alpenkuhreigens" Her vorriesen. Alles in Allem hat der Musikverein und sein verdienst voller Leiter, Herr Musikdir. Anacker durch das gestrige, fleißig und gewiß mühevoll vorbereitete Konzert einen schönen Erfolg errungen und eine „glückliche Fahrt" angetreten. ** Aus den» Stadttheaterbureau: Der morgen zuni ersten Male zur Aufführung gelangende neue Schwank: „Der Fluch der bösen That" von Hans Hochfeld ist ein äußerst lustiges Bühnenstück, welches bereits im Laufe dieses Sommers in Ham burg, Stettin, Frankfurt, München einen durchschlagenden Heiter- kcit-ersolg erzielte. Die Direktion hat das Stück gleichfalls be reits im Sommer, und zwar in Liegnitz mit mehrfachen Wieder holungen zur Darstellung gebracht. Es darf für Freitag ein wirklich amüsanter Theaterabend in Aussicht gestellt werden. Verschiedenes. Nansen erhält nach der Meldung des „Morgenbladet" in Christiania ein Honorar von 100000 Kronen für die skandi navische Ausgabe seines Werkes über seine letzte Polarfahrt, mit dessen Abfassung er gegenwärtig beschäftigt ist. Ein ähnliches Honorar erhält Nansen für die deutsche Ausgabe seines Werkes. * Waffcrnoth. Aus Madrid, 6. Oktober, wird geschrieben: Seit etwa drei Monaten ist hier kein Tropfen Regen gefallen, waS für den Acker- und Gartenbau äußerst nachtheilige Folge haben wird. Auch für uns Städter wird das nicht ohne be- llagenswerthen Rückschlag bleiben. Die Direktion der Wasser leitung theilt mit, daß der Fluß Lozoya, der die Wasserleitung speist, gänzlich vertrocknet ist, was seit der Kanalisi rung des ge nannten Flusses noch nie vorgekommen war und die Erschöpfung vcr Wasserbehälter sehr bald im Gefolge haben wird. Am 1. d. M. betrug der Wasserbestand in den Behältern der Wasserleitung rund zwei Millionen Kubikmeter. Madrid, eine Stadt von 500 000 Einwohnern, verbraucht täglich 100 000 Kubikmeter Wasser. Der Vorrath wird also blos für 20 Tage ausreichen. Tas ist gewiß nicht sehr beruhigend. In früheren Jahren waren im Oktober immer wenigstens 10 Millionen Kubikmeter Wasser die „Nordd. Ällg. Ztg." folgenden neue» Beitrag: „Als ein am Lomsennfer in Berlin wohnender Baumeister am Sonntag Morgen früher als gewöhnlich aus seinem Schlafzimmer trat, erblickte er in der Küche einen Dienstmann, der, die brennende Cigarre im Munde, in aller Gemüthsruhe die Stiefel des Ban- . - meisters putzte, während das Mädchen auf einem Küchenstuhl saß Kronberg weiter, wo es um 12 Uhr 40 Minuten eintrifft und der Arbeit zuschaute. Darüber zur Rede gestellt, erwiderte:"^ üch alsbald nach Schloß Friedrichshof begiebt. Die Rück- das Mädchen: „Na, jloben Sie denn, det ick Ihnen Sonntags reise nach Darmstadt ist Nachmittags 3 Uhr in Aussicht ge- die Stiefel putzen werde? Det paßt niir nich, und darum habe ick mir den Dienstmann anjenommen, den ick von mein Lohn be- Cigene Drahtverichte. Mach Schluß der Redaktion eingegangen.) Dresden, 15. Oktober. Die Großherzogin von Mecklen burg-Schwerin ist zum Besuche ihres Vaters, des Großfürsten Michael Nikolajewitsch von Rußland, der aus Primkenau im Hotel Bellevue wieder eingetroffen ist, gestern Abend hier ange- kommen. Berlin, 15. Oktober. Der heute zusammengetretene deutsche Handelstag wurde von dem Geheimen Kommerzienrath Wenzel mit einem dreifachen Hoch auf den Kaiser eröffnet. Staats sekretär vr. Nieberding sprach hierauf sein Bedauern aus, daß der Staatssekretär von Bötticher oen Handelstag nicht begrüßen könne. An seiner Stelle begrüße er die Versammlung namens der Reichsregicrung. Berlin, 15. Oktober. Der Ausschuß des Kolonialrathes betreffend die Regelung der Frage der Vorbildung der Kolonial beamten trat Vormittags 10 Uhr unter dem Vorsitz vr. Kaysers zusammen. — Nachmittags 1 Uhr tritt der Ausschuß betreffend die Strafrechtspflege zusammen. Berlin, 15. Oktober. Die heute zu Ende gehende Berliner Gewerbeausstcllung wurde von iusgesammt etwa3500000zahlen- Berlin, 14. Oktober. Bon Zuhältern arg mißhandelt wurde gestern Abend der vr. moä. Eckert. Die Verletzungen sind lebensgefährlich. Die Thäter sind noch nicht ermittelt. Hamburg, 14. Oktober. Im Glückstädter Provinzial-Ge- fängniß erstach eiu Strafgefangener mit dem Arbeitsmesser einen Genossen gelegentlich eines Streites über das Arbeitsmaterial. Kiel, 14. Oktober. Der Ewer „Johanna", von der Eider mit Mauersteinen für die Holtenauer Dankeskirche bestimmt, sank in Folge des Oststurmes an der Quaimauer der Marineverwaltung in Holtenau. Nur die Spitze des Großmastes ragt auS dem Wasser hervor. Die Schiffsbesatzung ist gerettet. Frankfurt a. M., 14. Oktober. Die Strafkammer der- urtheilte heute den Kruninalschutzmann May wegen Verbrechens gegen den 8 246 Str.-G.-B. in einheitlichem Zusammentreffen mit Kuppelei zu zwei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehr verlust. Es handelte sich um Unterstützung der Wirthin des Eisenbahnhotcls, welches zweifelhaften Personen als Absteige quartier diente. Der Hausbursche Schmal wurde wegen Beihilfe zur Kuppelei zu zwei Monat Gesängniß verurtheilt. Die Wirthin ist seit gestern verschwunden. Budapest, 14. Oktober. Im Bezirk Alsokubin kam es an läßlich der Wahlen zu einem blutigen Zusammenstoß zwischen den Anhängern der Volkspartei und den Liberalen, wobei mehrere tödtliche Verletzungen vorkamen. Die Volkspartei wurde schließ lich von der Gendarmerie zerstreut, wobei einige slovakische Weiber erstochen worden sind. ES mußte Militär reaurirt werden. Budapest, 14. Oktober. Die wichtigste Kundgebung in der täglich stürmischer sich gestaltenden Wahlperiode ist diejenige Koloman Tiszas gegenüber einer Abordnung Großwardeiner Wähler, die heute hierher gekommen waren, um dem einstigen Ministerpräsidenten nnd ihrem langjährigen Abgeordneten neuer dings das Mandat anznbieten. Tisza sprach bei dieser Gelegen heit nur von dem Ausgleich mit Oesterreich und insbesondere von der unerledigten Qnotenfrage. Er gab zu, daß diese Frage nicht vsteinzelt für sich allein, sondern im Zusammen hang mit allen übrigen, die Interessen Ungarns und der Monarchie betreffenden Fragen gelöst werden müsse; er schiebt aber die Schuld an dem bisherigen Nichtznstandekommen des Ausgleiches dem Um stande zu, daß Oesterreich maßlose durch nichts begründete und nur von in den Behältern vorhanden. Die Direktion der Wasserleitung, im Verein mit der Stadtverwaltung hat verschiedene Maßnahmen getroffen, um nach Kräften dem Uebel zu begegnen. Man ver jährt wie auf einem Schiffe, dessen Reise in Folge von Stürmen oder Windstille länger dauert als vorgesehen war und das in seinem Wasservorrath sparen muß: die Ration Aller ist bedeutend geschmälert worden. Der Alkalde (Bürgermeister) hat einen Ausruf an die Bürgerschaft erlassen, in dem Jedermann aufge- sordert wird, im Interesse der Gesammtheit im Wasserverbrauch so sparsam wie möglich umzngehen. In den 5000 in Madrid bestehenden Schänken, wo für gewöhnlich die Röhren der Wasser leitung immer offenstehen, werden diese jetzt, auf polizeiliche Ver ordnung, jede Nacht geschlossen, was ein wahrer Segen ist für die ehrsame Zunft der Trunkenbolde, denn so können die Wirthe nicht mehr so viel Wasser wie sonst in den Wein mischen. Von heute ab unterbleibt die Begießnng der Garten- und Parkanlagen, sowie der Straßen und Plätze. Alle Gewerbe, die sich des Wassers der Stadtlcitung bedienen, mit Ausnahme der Bäcker, werden kein Wasser mehr erhalten und somit pausiren müssen, bis bessere Zeiten, das ist Regengüsse, kommen. Sämmtliche Aufzüge werden ebenfalls, auf Befehl der Stadtverwaltung, anßer Betrieb gesetzt. Wie Sie sehen, ist schon jetzt die Lage hier eine ziemlich kritische. Wenn nun aber innerhalb eines Monats kein Regen kommt, dann wird es recht schön werden. Dann gcebts keinen Tropfen Wasser mehr! Und Wasser braucht der Mensch doch unbedingt, wenigstens um sich zu waschen. * lieber die schon gemeldete blutige Affaire in Karls ruhe, bei der ein Offizier einen Civilisten erstach, berichtet die „Bad. Landesztg." folgendes Nähere: Sonntag Abend gegen IL/2 Uhr kam der Mechaniker Siebmann in Begleitung eines Freundes und zweier Damen in das Cafe Tannhäuser und stieß, als er sich an einen Tisch setzte, mit seinem Stnhl an denjenigen, auf welchem Premier-Lieutenant von Brüsewitz saß. Auf die Bemerkung des Offiziers: „Ein anständiger Mensch entschuldigt sich auch," entgegnete Siebmann: „Lassen Sie mich in Ruhe." Darauf rief v. Brüsewitz den Wirth nnd verlangte von diesem die Ausweisung Siebmanns, die aber der Wirth ablehnte. Nun stellte sich v. Brüsewitz dem Siebmann vor und verlangte von ihm, er solle um Entschuldigung bitten, da er sich unanständig benommen habe. Siebmann entgegnete, er möge ihn in Ruhe lassen; es genüge wohl, wenn er keine Antwort gebe. Nach anderer Lesart soll Siebmann den Wortwechsel fortgesetzt haben, so daß das Geschästspersonal den Mechaniker wiederholt nnd unter der Aufforderung, das Lokal zu verlassen, zur Ruhe verwies. In größter Erregung sprang v. Brüsewitz auf und ging mit ge zücktem Säbel auf Siebmann los. Nur durch das energische Eingreifen des Wirths und des Kellners wurde ein Unglück im Lokale verhütet. Als Siebmann bald darauf in den Hof ging, sprang v. Brüsewitz aus und rief: „Ich bin in meiner Ehre tödt- lich verletzt; ich muß mich rächen, sonst muß ich den Dienst quittiren!" Der Wirth vertrat ihm jedoch den Weg und ver hinderte ihn, in den Hof zu gehen. Da nahm von Brüsewitz seinen Mantel und Mütze und entfernte sich durch den Ausgang nach der Karlstraße hin, um gleich darauf von der Kaiserstraße her wieder durchs Cafs in den Hof zu gehen. Dort traf er den Siebmann, der unter dem wiederholten Rufe, v. Brüsewitz möge ihm doch verzeihen, sich nach dem Hinteren Theile des Hofes flüchtete, wo ihm der Offizier den Säbel durch den Leib rannte. Der Schwerverletzte wurde darauf in ein Zimmer gebracht, wo er Stunde später seinen Geist aufgab. Dies der Thatbestand. Daß Siebmann sich an dem Offizier thät- lich vergriffen habe, >wvn wollen die Augenzeugen nichts ge sehen haben. * Das bischöfliche Gymnasium zu Straßburg t. E. ist wegen einer unter den Schülern „stark auftretenden Darm erkrankung" auf acht Tage geschlossen worden. Wie die „Straßb. Post" dazu mittheilt, mußten siebzig Schüler des Gymnasiums, welche im Internate sich befanden, wegen der gemeldeten Er krankung nach Hause entlasten werden. Leider greift die ein getretene Krankheit noch weiter um sich, denn auch im Internate St. Joseph, beim Kuppelhof, sind 59 Zöglinge krank geworden. Vorgestern früh fehlten auch viele externe Schüler im bischöf lichen Gymnasium, sodaß einige Klassen nur ein Drittel ihres sonstigen Bestandes anfweisen konnten. Von zuständiger Seite wird der „Straßb. Post" mitgetheilt, daß die Annahme, als seien die Schüler nach einer Suppe, von der sie in der Anstalt gegessen hätten, erkrankt, durchaus unrichtig ist. Nach der ge nauen Untersuchung durch den Anstaltsarzt vr.Kien sei erwiesen, daß das Unwohlsein, von dem die Schüler betroffen wurden und das nach der Aussage des Kreisarztes vr. Woehrlin nicht im Ge ringsten besorgnißerregend sei, in keiner Weise von den in der Anstalt zubereiteten Speisen herrühren kann. — Die Annahme liegt sehr nahe, daß es fick bei diesen Massenerkrankungen um Typhus handelt, und man dürfte gut thun, das gemeinsame Trink wasser der Anstalt zu untersuchen. * Unschuldig zu lebenslänglichem Zuchthaus ver- urtheilt wurde vom Schwurgericht zu Palerino am 25. Juli 1883 ein Bauer Georg Canzoneri aus Prizzi bei Palermo. Er war beschuldigt, auf seinen Nachbar Josef Collura geschossen nnd dabei dessen Frau getödtet zu haben. Jetzt ist endlich die Wahr heit an den Tag gekommen, oaß der unglückliche Mann durch aus unschuldig und der wirkliche Mörder der eigene Ehemann der getödteten Fran Collura und Hauptankläger Canzoneris ist. Eine teuflische Verschwörung hatte mehrere Personen verbunden, um den angesehenen Bauern Collura von dem ihm lästigen Can zoneri zu befreien. Seit längerer Zeit hatte Collura ein Lirbes- verhältniß mit einem jungen Mädchen des Dorfes, und um sie heirathen zu können, beschloß er, seine Frau zu ermorden. Er verständigte sich zu dem Zwecke mit seinem Freunde, dem Flur ¬ hüter, der einen alten Groll wider Canzoneri hatte. Als dann die tödtliche Kugel die Frau Colluras traf, beschuldigte der Flur hüter Canzoneri als den Thater. Mehrere andere Bauern be schworen ebenfalls, Canzoneri gleich nach dem Schuß fliehen ge sehen zu haben. So wnrde Canzoneri trotz seiner flehentlichen Unschuldsbctheuerungen zu lebenslänglichem Zuchthaus verur theilt. Sechs Monate später heirathete der triumphirende Gatten mörder seine Geliebte und er würde sich wohl noch heute seiner schändlichen That freuen, wenn nicht bei mehreren der damaligen Zeugen das Gewissen erwacht wäre. * Uebkr deutsche und amerikanische Fahrräder schreibt die „Rad-Welt" u. a.: „Wenn die Qualität der amerikamscheu Fahrräder mit den erstklassigen deutschen Rädern allein in Betracht gezogen würde, könnten die deutschen Fabriken wegen der ameri kanischen Konkurrenz sehr beruhigt sein. Wir haben ein solches Rad einer erstklassigen amerikanischen Fabrik auseinander genommen und uns über Arbeit und Material informirt und sind zu der Ueberzeugung gelangt, daß diese Maschinen mit erstklassigen deutschen Maschinen in Bezug auf Solidität der Ausführung und exakte Arbeit keinen Vergleich aushalten. Aber die Gefahr, welche für die deutschen Fabriken in der amerikamschen Konkurrenz be steht, liegt in anderen Verhältnissen. Bekanntlich ist der Deutsche nun einmal auf ausländische Fabrikate versessen, und alles, was aus dem, Auslände, namentlich England und Amerika kommt, wird von einem großen Theil des Publikums als der deutschen Fabrikation weit überlegen angesehen. Hierin liegt einzig und allein die Gefahr für die deutschen Fahrrad-Fabriken, und um ihr entgegenzutreten, sollten dieselben nicht säumen, von autoritativer Seite dem Publikum Aufklärung über die Qualität der von Amerika eingeführten Erzeugnisse, zu verschaffen, ähnlich wie es s.Z. einige deutsche Fabriken mit der amerikanischen Nähmaschine machten. . . Wir möchten einmal sehen, wie die Dinge sich gestalten würden, wenn Amerika seinen hohen Eingangszoll auf deutsche Fahrräder fallen ließe. Wie würde sich dann die deutsche Fahrrad-Industrie leicht dort ein Absatzgebiet schaffen! . ." * Seit der Entdeckung der X-Dtraylen ging das Streben der Gelehrten dahin, erstere so zu verbessern, um mit ihrer Hilfe außer dem Knochengerüst auch die edleren Theile im Innern des lebenden Menschen durch Photographie für das Auge sichtbar zu machen-. Nunmehr ist auch dieses Problem gelöst, denn nach einer uns soeben zngehenden Mitthellung des Patent- nnd technischen Bureaus von Richard LüderWßn Görlitz ist es der Firma Siemens u. Halske endlich gelnngerk^wie vonihrfabricirten Röntgen- (Crooke'schen-) Röhren so zu verbessern, daß mittelst derselben X-Strahlen erzeugt! werden, welche bei einer Schlag weite von 15 bis 20 om gestatten, einen Menschen so zu durch leuchten, daß man das Herz, Zwerchfell und dergleichen, aus den gewonnenen Photogrammen deutlich sieht. Trotz dieser un-,. s>-eanentirt Dem n D» geheueren Verbesserung stellen sich die neuen Röntgen-Röhren ^"^ent rt. Dem „B- T. zufolge wird das in Folge vereinfachter Fabrikation wesentlich billiger als die ^^t "uf 7- bi» 800000 Mark geschätzt. bisher erzeugten. j Köln, 15. Oktober. Hier ist das Gerücht verbreitet, * Das Schwurgericht fällte gestern das Urtheil über den Direktor, daß ein Rekruten - Extrazng in Snargemünd entgleist sei, der Mecklenburger Kreditbank zu Parchim, Ehlers und. wobei eine große Anzahl Rekruten verwundet nnd etwa Genossen, welche des betrügerischen Bankerottes der Bank und! 50 getödtet sein sollen. Ans Eifel angekommene Schaffner und anderer vvn ihnen geführten Firmen, der Unterschlagung und der!von am Mittwoch abgefahrenen Rekruten an ihre Beihülfe zu diesem Verbrechen angellagt waren. Direktor hixsjgxn Verwandten bestätigen diese Nachricht. An hiesiger maß- LW? -sr?M »'oc München, 15. Oktober. Nach einer vierzehntägigen Ver- ««chE das Sch^ ----- B«-<» Erster Doktor'i °^n dreifachen Raubmordes zum Tode. ' Ostende, 15. Oktober. Die Zahl der bei dem Sturme in den letzten Tagen ums Leben gekommenen Fischer beträgt 14. Viele Fischerboote sind noch auf dem Meere. Man befürchtet, daß noch weitere Verluste vorgekommen sind. London, 15. Oktober. Das Exekutivcomitä der liberalen- natwnalen Vereinigung nahm eine Resolution an, in er em Berlin, 14 Oktober. Der Sultan hat dem Fürsten Bis- üb^ Ku V? unserem Werths au», einen besonderen Courierde^ »daß es bei der gegenwärtigen Lage am besten sein würde, von
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