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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 16.10.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-10-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189610167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18961016
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18961016
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-10
- Tag 1896-10-16
-
Monat
1896-10
-
Jahr
1896
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 16.10.1896
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Frelverger Anzeiger «nd Tageblatt. Gelte 4. — 16. Otteber. Astarte spra Milly Wichr zu der ihres ließ ein sorx ihr geworde musikalisch h mit innigster Das Herüb von 4 Bässe Vereins an! majestätisch Arimans", das freilich und dem Ge das sehr bi stirbt sich ni Orchester (d Ausnahmen Bläser, ein druck nicht Ouvertüre, und das gc vorriefen. ' voller Leitei und gewiß errungen ui " Au ersten Male Fluch der b Bühnenstück bürg, Stetti kcitserfolg > reits im Sc Holungen z> wirklich ami -rauf Christiania navische Au besten Abfa Honorar er *Waff Seit etwa ' was für dv haben wird. Ilagenswert leitung thei speist, gänzl nannten Fl ocr Master! betrug der rund zwei M OVO E Wasser. 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B. hat sich einstimmig dahin ausgesprochen, daß die Grundzüge der Har.diverksorganifation in dem jetzt znr Berathung stehenden neuen Gesetzentwürfe gesund und eine brauchbare Grundlage seien, aus welcher die lange erhoffte Organisation des Handwerks aufgcbaut werden kann: insbesondere hat sie sich auch mit dem Gedanken einer zwangsweisen Zusammenfassung der Handwerker einverstanden erklärt. Folgende originelle Zuschrift ging einem Lehrer in einem Orte der Werdauer Gegend zu: Einen schienen grüß von Herrn .4.— heite Abent ist bei mir eine klage ein gelaufen! Daß sie zur Einführung gelangte, hat nunmehr auch Herr Mühlenbesitzer Paul Herold zur Einrichtung einer elektrischen Beleuchtungsanlage in seinem Mühlengrundstücke und zur Herstellung von Licht leitungen nach der G. O. Müllerschen Stuhlbauerei und dem Joseph Müllerschen Gasthofe von der Verwaltungsbehörde die Genehmigung erhalten. Die Anlage mit ca. 70 Glühlampen wird von der Firma Louis Dix u. Co. in Chemnitz, Vertreter von Siemens u. Halske in Berlin, ausgeführt. Der zweite Hauptgewinn der Dresdener Ausstellungs-Lotterie (zwei Luxuswagen mit Geschirren im Werthe von 3000 Mark) fiel nach Nossen. Die glückliche Gewinnerin ist die Maurers ehefrau Lißner daselbst. — Scheu geworden durch einen Plötzlich vorübersausenden Radfahrer ging am Dienstag Abend unweit des Lindigtgutes das den mit 5 Schweinen beladenen Wagen des Fleischermeisters Kretzschmar-Nossen ziehende Pferd durch und jagte in rasendem Galopp die Straße nach Nossen zu, den Kronberg herab. Den Bahnübergang passirte das unterdessen durch Herabfallen des das Geschirr lenkenden Fleischergesellen führerlos gewordene Gefährt nur wenige Augenblicke hinter dem von Dresden einfahrenden Personenzuge, sodaß der Bahnwärter kaum Zeit hatte, die Barrieren zu öffnen. Am Lehmannschen Grundstücke kam der Wagen, nachdem die Deichsel zerbrochen und zuletzt noch ein Rad verloren worden war, zum Halten, und zwar so hart am Straßengraben, daß er durch Anbringung von Stützen vor dem Hineinkippen bewahrt werden mußte. Hamburg einem Droschkenkutscher, der mit seiner Droschke ins Wasser gestürzt und dem Ertrinken nahe war, unter den schwierigsten Umständen das Leben gerettet und auch entschlossen versucht, die gleichfalls inS Wasser gerathenen Insassen der Droschke zu retten. — Im Hofe eines Grundstücks der Reitzen hainer Straße in Thonberg schoß sich gestern Morgen ein 22jähriger Buchhandlungsgehilse von dort in selbstmörderischer Absicht eine Kugel in den Kops. Er wurde zwar noch lebend, aber schwer verletzt nach dem Krankenhause gebracht, wo er ge storben ist. — Die „Bank für Grundbesitz" in Leipzig hat Ende September das dem Spediteur Leutsch gehörige Grundstück Brühl 57 angekaust, vorher sich aber auch des hinter demselben ge legenen Grundstücks an der Parkstraße versichert, um hier den Durchbruch des Brühls zu vollziehen, der daun direkte Ver bindung von der Nckolaistraße nach dem Blücherplatz schaffen würde. Der Ankauf zweier weiterer Gebäude, der „Kanne" und des „Hufeisens", durch die Bank für Grundbesitz ist noch nicht abgeschlossen, da die Besitzer dieser Grundstücke ganz außer- mnvohnlich hohe Preise fordern (800 000 und 1 000 000 Mark.) Damit ist aber die Ausführung des Durchbruchs noch nicht per fekt, denn Oberbürgermeister Dr. Georgi wird wiederum seinen Einfluß gegen die Ausschüttung der Promenade im „Niederen Park" einsetzen. — In weiten Kreisen ist die Ansicht verbreitet, daß die Stadtverwaltung Leipzigs mit der Errichtung der Frei bank für den Verkauf minderwerthigen Fleisches ein gutes Ge schäft mache, indessen ist dies nicht der Fall, denn das Fleisch wird zu Preisen verkauft, daß nur die Ausgaben sich decken. — Gar zu geru „schwänzen" manche der Herren Lehrjungen die obligatorische Fortbildungsschule dann und wann einen Abend; um diesem Thun ein Ziel zu setzen, hat eine Anzahl von Innungen sogenannte Bestätigungsscheine eingeführt, auf denen die Lehrer — Am Dienstag wurde in Freiberg ein Sparkaffenbuch , gefnnVen. Das Buch ist bei der Polizeiwache zur Abgabe gelangt. i — Zwei jugendliche Diebe wurden kürzlich bei einem hiesigen Fleischer in dem Augenblicke festgenommen, als sie sich . eben ein größeres Stück Wurst rechtswidrig angeeignet hatten. Die weiteren Erörterungen ergaben, daß die Diebe, zwei Schnl- knaben im Alter von 11 Jahren, in Gemeinschaft mit drei ihrer Altersgenoffen eine ganze Reihe von Genußmittelentwendungen in vertchiedenen Geschäften verübt hatten. — Ermittelter Dieb. Einem hier wohnhaften Pferde- wärter wurden kürzlich aus dem Stalle feines Arbeitgebers eine Weckuhr, 1 Jaquet und zwei Handtücher gestohlen. Den Dieb ermittelte man in der Person eines wegen Eigenthumsvergehcn bereits wiederholt vorbestraften hiesigen Handarbeiters. Derselbe wurde znr Haft gebracht. — Königliches Landgericht Freiberg. Die erste Strafkammer verurthcilte gestern 1) den Koch Hermann Otto Klix, zuletzt aufhältlich in Freiberg, geboren am 9. August 1875 in Oschatz, wegen Unterschlagung zu 2 Monaten 2 Wochen Ge- fängniß, wovon 1 Monat für verbüßt zu erachten; 2) den Gnts- besitzer Ernst Hugo Hennig, geboren am 19. Februar 1871 zu Schweimnitz, wegen Nöthigung zu 20 Mark Geldstrafe eventuell 4 Tagen Gefängniß. -k Brand, 14. Oktober. Bei der am Mittwoch stattgefundencn Kirchenvorstands-Sitzung erfolgte die Zuwahl zweier neuer Mit glieder aus der Vertretung für die Stadt Brand in der Parochie Erbisdorf. An Stelle des verstorbenen Handelsmann Herrn Friedrich Böhme und des durch Versetzung nach Dresden ver zogenen Herrn Amtsrichter vr. Clauß wurden die Herren Stodt- rath Schneidermeister August Lehmann und Branereibcsitzer Ernst Schulze gewählt. Außer den genannten Herren gehören Herr Stadtrath Schwarz, Herr Sparkassenkassirer Beier und Herr Stollenobersteiger Silbermann dem Kirchenvorstande als Ver treter von Brand an. — Der am 6. Oktober d. I. 92 Jahre alt gewordenen braven BergmannSwittwe Fran Kühn geb. Pietsch mann wurde von Ihrer Majestät der Königin Carola in diesen — Mehrfachen Anfragen entsprechens ,ep «Folgendes mitgc- theilt: Die Lotterie der Ausstellung des sächsischen Handwerks und Kunstgewerbes zu Dresden zerfällt in zwei Serien; Serie I umfaßt 100000, Seriell 50000 Nummern, die bei beiden Serien mit Nr. 1 beginnen. Die Ziehung der ersten Serie begann Donnerstag Vormittags 10 Uhr. Die zweite Serie wird Montag und Dienstag, den 19. und 20. Oktober, gezogen. Um sich nicht Verwechselungen oder unangenehmen Täuschungen auszufetzen, wollen die Loosinhaber genau darauf achten, ob ihre LooSnummer der ersten oder zweiten Serie ange hörte. Die Loose der I. Serie sind leider als solche absolut nicht kenntlich gemacht. Auf den Loosen der zweiten Serie ist vor der LooSnummer der Aufdruck „Serie II" vorhanden. Loose, wo eine Serienbezeichnung fehlt, gehören also der ersten Serie an. Weitere Unterscheidungsmerkmale bestehen in dem Unter drück der Loose, der bei Serie I grün, bei Serie II hellbraun ist. Ferner sind die Initialen auf der ersten Serie in Roth druck, auf Serie zwei in Blaudruck ausgeführt. — Mit dem 15. Oktober beginnt im Königreich Sachsen die Jagd aus weibliches Rehwild, und es stehen dann nur noch die Krammetsvögel in der Schonzeit, welche vom 15.Novbr. bis Ende Februar bei uns geschossen werden dürfen, gegenwärtig aber schon von Galizien aus nach den Wildpretmärkten verschickt werden. — Das hiesige wohlrenommirte Hotel Kronprinz hat Herr Florentin Schiff käuflich erworben, der lange Zeit in Leipzig als Geschäftsführer des Theater-Restaurants fungirte. — Sväsche gestohlen wurde in der Nacht zum Donners tag aus einem Garten der untern Langegasse; und zwar fielen dem Diebe zur Beute: 2 weißgeblümte Damastüberzüge mit da zu gehörigen Kopfkissen und Betttüchern, gez. G. S., Werth ca. 50 Mk., 5 Stück weißleinene Frauenhemden mit Stickerei und Spitzen, gez. G. S., Werth ca. 40 Mk., 4 Paar weiße Frauen beinkleider mit Spitzen und Stickerei, gez. G. S., Werth 20 bis 25 Mk., 16 Stück weiß und roth gestreifte Handtücher, gez. G. S., Werth 20 Mk., 1 weiße Nächtjacke mit Stickerei, gez. G. S., Werth 4 Mk., 2 weiße Damasttischtücher, gez. G. S., Werth 7 Mk., 2 weißleinene Frauenhcmden mit Spitzen, gez. S. S., Werth 4 Mk., 1 weiße Latzschürze mit Stickerei, gez. S. S., Werth 5 Mark. Sämmtliche Buchstaben sind als Monogramm gestickt. 8 Liebenlchn, 14. Oktober. Vorgestern Nachmittag 5 Uhr wurde die in diesem Sommer begründete Fachschule für Schuh macher eröffnet. Es hatten sich eine Anzahl Meister, die Spitzen der Behörden, Mitglieder des Stadtgemeinderathcs und des Schul vorstandes eingesunden. Mit dem Liede Nr. 565 unseres Ge sangbuches „In Gottes Namen fang ich an" wurde die einfache, aber ernste und würdige Feier ei'ngclcitet. Herr Schuldirektor Köber hatte das Wort aus dem 90. Psalm „Der Herr unser Gott sei uns freundlich und fördere das Werk unserer Hände" seiner Weihrede zu Grunde gelegt und wies nach, daß die Feier zunächst eine freudige sei, weil Gottes Freundlichkeit auch in der Entstehung dieses neuen Werkes sich sichtlich gezeigt habe. Hin sichtlich der Zukunft erfordere die ernste Lage des Handwerks auch ernste Arbeit und Gottes Segen. Der Gesang „Regiere mich durch deinen Geist, den Müßiggang zu meiden" schloß die gemeinsame Feier. -o- Sayda, 14. Oktober. In dem zum Nittergntc Purschen- stein gehörigen sog. Schlvemmteichc wurde heute der Holzdrechsler Hermann Julius Thiele aus Brüderlviese ertrunken aufgcfunden. Man vermuthet, daß Th., der ein starker Trinker und in letzter Kunst, Wissenschaft, Literatur. ** Konzert des MufikvereinS. Der „Musikverein" ver anstaltete gestern unter der ausgezeichneten Leitung des Herr« Musikdirektor Anacker und unter Mitwirkung d«S Fräul. Milly Wichmann, sowie des Herrn Direktor vr. Neumann vom hiesigen Stadttheater sein erstes Konzert. Ein besonderer Zufall wollte, daß der konzertirende Verein als erste Darbietung die hier schon gehörte, doch gewiß allezeit gern vernommene Cantate für Chor und Orchester von Beethoven „Meeresstille und glückliche Fahrt" gewährte, lieber die Wiedergabe des durch Schönheit der Form geadelten, wunderbar beruhigenden und ergreifenden Werkes unseres größten Komponisten, der den Worten eines kongenialer Dichters (Goethe) Töne lieh, ist nur Gutes zu sagen. Die Klang wirkung des Chores sowohl, wie des Orchesters, war sehr schön; die Einsätze klappten musterhaft, und Chor und Orchester lösten sich mit selten gehörter Präcision ab. Feine Phrasirung, verstän diger und verständlicher Bortrag erhöhten den Genuß des Werkes, da? nur gegen das Ende hin den innigen Kontakt zwischen dem Dirigenten und der Sängerschaft um ein Geringes vermissen ließ. — Eine hohe und schöne Aufgabe löste der Verein durch die Wiedergabe der Rob. Schumannschen Musik zu Lord Byrons dramatischem Gedicht „Manfred", das hier zum erste» Male aus- gesührt wurde. Will man den Erfolg eines Werkes nach der Wirkung bemcsfen, die es auf die Hörer hervorbringt, so kann bei diesem ein einheitlicher und' stürmischer Erfolg nicht konstatirt werden; aber das ist bei der Eigenart der Dichtung sowohl, wie der Komposition auch nicht zu erwarten. Immerhin war die Hörerschaft oft hingerissen, zuweilen tief erschüttert und fast immer lebhaft interessirt — und das will bei der Fülle von Ro mantik und Mysticismus, die Dichter und Komponist in den „Man fred" „hineingeheimnißt" haben und die unser modernes Empfinden seltsam anmuthen, viel besagen. Man Pflegt den „Manfred" Lord Byrons den „englischen Faust" zu nennen; aber bei aller Schönheit und allem Glanz der Sprache, bei dem großartigen Reichthum der Phantasie und der Fülle edler, tiefer Gedanken, bei allem übcrgucllcnden, übermenschlichen Kraftbewußtsein des Helden reicht die Dichtung doch nicht entfernt an den ersten Theil des „Faust" heran; es fehlt ihr dazu der heiße Hauch von Leben und Leidenschaft: es bewegt sich dazu die Handlung zu langsam durch rednerisches Blumenwerk und eS erstickt die Fülle der Geister zu sehr den Geist. Obwohl aber das Schicksal des seltsamen, düsteren Mannes, der im Vordergrund der dürftigen Handlung steht, eine tiese Theilnahme schon aus dem Grunde nicht erregen kann, weil des Helden eigentliche Schuld nur geahnt werden kann, liegt über dem Ganzen doch jene tragische Stimmung, die zu er zeugen die höchste Aufgabe des Dichters ist. — Der verbindende Text von R. Pohl, der, obwohl er die Schönheiten, den poetischen Duft des Dramas nicht im Entfernten wiederzugcben vermag, sich doch im Allgemeinen an die Worte des Dichters (und zwar nach der bekannten Uebersetzung von A. Böttger) hält und nicht unge schickt einen gewissen Zusammenhang konstruirt, wurde von Herm vr. Neumann mit großer Hingebung, tiefen, Ernst und Verstäud- niß gesprochen. Der Aufgabe, die Worte der Erzählung von den Monologen Manfreds und den Reden des Gemsenjägers, deS Abtes rc. wirksam abzuheben, wurde Herr vr. Neumann in vor züglicher Weise gerecht. Am hervorragendsten war seine Leistung in der Beschwörung der Astarte; dies innigrührende Flehen in Verbindung mit der wunderbaren poetischen Musik war von hin reißender Wirkung. — Die Worte derAlpcnfce, der Nemesis und Zu dem Entwurf eines Ortsgesetzes, die Erhebung einer städtischen Verkehrsabgabe vom Grundbesitze betreffend, hatten die Stadtverordneten in Dresden eine größere Anzahl Abänderungs anträge gestellt. Nach Umfragen bei anderen Stadtverwaltungen arbeitete das Steueramt den Entwurf eines Ortsgesetzes, die Er hebung einer Baustellensteuer in Dresden betr., aus. Er war vom Kassenausschuffe durchberathen und zur Annahme empfohlen, trotzdem hat der Rath beschlossen, aus grundsätzlichen Er wägungen sowohl die Genehmigung dieses Entwurfes abzulehnen, wie überhaupt von der Erhebung einer Baustellensteuer abzu sehen und den Stadtverordneten nur Mittheilung von den aus gearbeiteten Entwürfen zu machen. Die Zahl der Klagen bei dem Gewerbegericht ist in raschem Steigen begriffen. Während 1894 noch 1795 Klagen gezählt wurden, sind in den drei ersten Vierteljahren dieses Jahres bereits 2738 Klagen angebracht worden. In Folge dessen muß das Kanzleipersonal des Ge werbegerichts vermehrt werden. — Die Schwemm-Kanalisation wird in absehbarer Zeit in Dresden eingerichtet werden. Hier für ist nöthig, die Verhältniffe bezüglich der Selbstreinigung des Elbstromes zu ermitteln. Es sollen zu diesem Zwecke bakterio logische und physikalisch-chemische Untersuchungen des Elbwaffers unterwiederholterProbeentnahmeaneinerNeiheverschiedenerStellen und zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten, sowie botanische Unter suchungen der Flußvegetation angestellt werden, die vorläufig einen Kostenaufwand von1500 M. verursachen. —DieDreSdnerHofbühne hat am vorgestrigen Abend im Altstädter Hoftheater einen Bühnen brand gehabt, nachdem erst kürzlich im Neustädter Hostheater blinder Feuerlärm gewesen. Im zweiten Akt vom „Freischütz" aerieth in der Wolfschluchtsszenerie eine Couliffe in Brand, und Vie Flamme brannte lichterloh auf. Es erschienen sofort Feuer wehrleute auf der Bühne, die die Flammen erstickten. Be- wundernswerth war die Geistesgegenwart des Herrn Nebuschka, der in der Rolle des Kaspar in der Szene beschäftigt war, und obwohl er wenige Schritte von den Flammen entjernt war, ruhig j lachend sitzend blieb. So gerietst denn auch das Publikum nicht in Unruhe und die Meisten mögen wohl gar geglaubt haben, daS Feuer „gehöre dazu." Mir wenige Inhaber von Logen plätzen eilten hinaus. Herrn Stabsarzt d. R. vr. weck. Eduard Emil Winkler in Leipzig ist für die von ihm mit Muth und Entschlossenheit und nicht ohne eigene Lebensgefahr bewirkte Errettung eines Menschen vom Tode des Ertrinkens die silberne Lebensrettungsmedaille mit der Erlaubniß zum Tragen derselben am weiße» Bande verliehen. Herr vr. Winkler hatte, wie noch erinnerlich sein wird, in der Nacht vom 2. bis 3. August c. im Binnenhafen in Dienstag Mittag fand in Meisten die Einweisung des Bürgermeisters vr. Ay im RathSsitzungssaale statt. Erschienen waren dazu die Spitzen der kaiserlichen und königlichen Behörden der Stadt, der Stadtgemeinderath, die Geistlichkeit der Kirchen, Vertreter der Schulen, Vertreter der angrenzenden Landgemeinden und in corpore die städtischen Beamten. Die Einweisung fand durch den Krelshauptmann Schmiedel statt. Zum Falle Schorlemer schreibt das Grotzenhainer Tageblatt: Die Entlassung des Freiherrn von Schorlemer wird in der Presse verschieden kommentirt. Einige Zeitungen sprechen von einer Wiederaufnahme des Verfahrens. Wie wir von gut unterrichteter Seite hören, ist dies nicht der Fall. Die Unterbringung des Freiherrn von Schorlemer möglichst in einer staatlichen Heilanstalt ist aber bereits in die Wege geleitet, wenn auch momentan »och nicht zur Thatsache geworden. In schwere Besorgniß gerieth eine Familie in Lommatzsch, deren 7 jähriges Mädchen eine Nadel in den Mund genommen und verschluckt hatte. Sofort in Anspruch genommene ärztliche Hilfe ermöglichte es, daß betreffende Nadel glücklicherweise auf natürlichem Wege aus dem Magen des Kindes entfernt werden konnte. Ein „Wettrennen in Holzpantoffel und Cylinder", das ist das Neueste, was auf dem Gebiete des „Sports" das Licht der Welt erblickt hat. Der „Schöpfer" dieser neuesten „Unterhaltung" ist der Gastwirth der Bergschänke in Zitzschewig bei Coswig, welcher am Sonntag den Wettlauf veranstaltete. Zum „Start" hatten sich 21 SpoAler gemeldet, von denen aber, wohl infolge des eingetretenen schlechten Wetters, bloß 18 liefen. Die Strecke war von der Bergschänke bis zum Gasthof „Grüne Weide", Neu- Coswig, dort Einnahme eines Cognacs und dann wieder zurück. Die Preise bestanden in zwei Stammgläsern, einer langen Pfeife und einem Spazierstock. Daß der Aberglaube auch heutzutage noch in manchen Familien eine Nolle spielt, beweist folgender, in der Umgegend von WermS- Vorf vorgckommener Fall. Waren da kürzlich bei einem Keinen Wirthschaftsbcsitzer einige Stücken Vieh verendet; die Nachbarn und auch andere Leute hatten zu ihm gesagt, der Vorbesitzer hätte es verhext und es läge sein Fluch darauf, da müsse er ein Kraut anschassen (Dorant uud Datislca), welches, im Stalle ausgehängt, sicher wirken würde und seinem Vieh dann nichts mehr passiren werde. Eine fremde Frau mußte genanntes Kraut besorgen und jetzt ist es im Stalle aufgehangen! krobutum est. Im Gasthof zu Oberwiesa hatte ein angeblich aus Freiberg stammendes Ehepaar, welches dort über Nacht geblieben war, ein Bett im Werthe von 25 Mk. gestohlen. Nachdem Vormittags der Diebstahl bemerkt worden war, fuhr die Frau des Gasthoss besitzers nach Chemnitz und fand das Bett in der städtischen Leih anstalt, wo sie es für 11 Mk. wieder einlöste. Eine halbe Stunde vorher hatte dasselbe ein Dienstmann versetzt. Posfecker Kirmeß- und Jahrmarktsgäste fanden am Montag Abend zwischen Haselrain und Triebel im Vogtland auf offener Straße eine dürftig gekleidete, wahrscheinlich blöde Frauensperson und brachten sie mit in den Gasthof zu Untertriebel. Sie wurde einstweilen in der Krankenstube des Armenhauses unter gebracht. Sie weiß weder ihren Namen und Wohnort, noch sonst etwas über ihre Personalien anzugeben. In dem Hause des Schneidermeisters Pügner und in dem des Schneidermeisters Leistner in Lötznitz (Bez. Zwickau), ist seit 100 bez. 75 Jahren das Schneiderhandwerk von derselben Familie (Vater und Söhnen) betrieben worden. Tagen ein entsprechendes Geldgeschenk zn Theil, wodurch dem alten Mütterchen eine hohe Freude bereitet ward. — Heute Abend kurz vor 10 Uhr bemerkte man einen großen Feuerschein in der Richtung Langen«!. Es wurden mehrfach Feuerrufe gegeben, da man glaubte, es müsse in der Nähe Großfcucr sein. Bis jetzt ist über den Brand noch nichts Näheres bekannt geworden. Ober-Gruna, 14. Oktober. Tas hiesige Hammerwerk beförderte dieser Tage eine Maschine zur Bah», zu deren Trans port 12 Pferde erforderlich waren. Es ergiebt sich Hierans, wie groß die Terrainschwierigkeitcn hier sind. Nnr eine paffende Bahnverbindung könnte den Transport erleichtern nndderMaschinen- fabrik eine große Entlastung bieten. Ob die schmalspurige Mnlden- thalbahn Abhilfe schaffen wird, bleibt abzuwartcn. Von mancher Seite wird dies bezweifelt. — Der Weg von Breitenbach nach dem Zollhanse soll anders gelegt werde», nm die Steigung von Breitenbach am Gut des Herrn Herrndorf zn vermeiden. Die Regierung giebt hier»! 4000 Mark. Außerdem erhält die Stadt Siebenlehn für die Straße von der künftigen Haltestelle nach der Stadt 8000 Mark. Man vermuthet, daß Th., der ein starker Trinker und in letzter Herr (Name des Lehrers, natürlich falsch geschrieben) mein jung Zeit arbeitslos war, bereits am 26. September sich selbstertränktlgeschlagen haben daß er die Blaue streime aus den Leib hat daß hat, da er seit dieser Zeit verschwunden ist. Er stand im Alter ist keine schul strafen daß ist eine Züchtigung. Ich bitte daß es von 40Jähren und war verhcirathet; Kinder hinterläßt er keine, lzum zweiden mal nicht mer vor kamt Ich bitte daß es mir nicht -n. Neuhausen, 14. Oktober. Nachdem bereits kürzlich intmer vor komt sonst werde Ich meme Leg zum Herrn schul- der Fabrik des Herrn Heinrich Eduard Seifert elektrisches Lichtlinschpäkdor fügen, dl. dl.
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