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^1* § 1 > <-P,- ll^!» n. n> MikergerAnzeiger «nd Tageblatt W, Uttel. und Tageblatt AmtMatt für die MMm und Wüschen BeMen zu Freiberg md Brand F 242 Zarth. v»««vl»»«r aber ich habe diese HSna v. ^erlasleueu. st der Liebe r Heimgange Mutter, der rw. Richter ndurch Allen irschlichem anst und ter, Frau herefie Störl eingetragen. Oederan, am 13. Oktober 1896. Das «öntgttche Amtsgericht. OK«»»»» H? Stadtderordueten-Sitzung, . « ?e« t«» October 1896, Abends 6 Uhr. 1. Rathsbeschluß, Genehmigung zur Errichtung eines Pavillons im Kreuzteich Seiten des Kreuz- muhlenpächters betr. Berichts Berfaffungsdeputation über 1) Bebauungsplan des KlostergartenS, 2^ Bebauungsplan des Butlermarktes und der anliegenden Straßen. 3) Regulativ über dieHundesteuer betr. Hierauf vertrauliche Besprechung. Freiberg, am 15. Octvber 1896. Bekanntmachung. Bekanntmachung vom 1. Mai 1895 wird veröffentlicht, baß in den Monaten Juli - tmschueßlich September dieses Jahres nachverzeichnete Ehefrauen den selbständigen Betrieb eines stehenden Gewerbes angemeldet haben: 1' ^Efrau deS Schuhmacher Kaspar Schmidt, Alma Lina geb. Zimmermann, Bahn- hosstraße 5, Schuhwaarengeschäft unter der Firma: Julius Zimmerman» 2. Ehefrau des Kaufmanns und Agenten Heinrich Emil Poeland, Klementine Franziska geb. AlbanoS, Thielestraße Nr. 5, Materialwaarenhandelsgeschäst unter der Firma: Klementine Poeland. ——- Freiberg, am 8. Oktober 1896. Verantwortliche Leitung: Georg Burkhardt. — 49. Jahrgang. Freitag, de« 1«. Oktober xs Dank auch dem Herr» treichen Worte mtor Schlrg-l ge. 3. Okt- l8N >e Wittwe adern. ;er: Brau»»>d Berantworti^ l: Georg Mo den Inseraten- a Fretber :ei und V Freiberg. r die Abend« s spätesten« >' Expedit to ne gelang« Abdruck. Sn>« ,en der«n,«lg» agen kann »t^ d. 15.K.M. r. ), 101, 110, Inserate werden bis Vormittag 11 Uhr angenommen. Prei, für deeSpaltzill- 13Pfg. Außerhalb d«s LandgerichtSbezrrk« loPfg einer chimärenhaften Vorstellung von der Restaurirung und der Einigung der lateinischen Raffen, deren Ausfluß der mexikanische Krieg war, Frankreich geschwächt und die künftigen Niederlagen vorbereitet. Sie hatte in einem noch chimärenhafteren Gedanken der Konsolidirung des ihrem Sohne bestimmten Thrones den unheilvollen Krieg gewollt, in den wir verstrickt waren, einen Krieg ohne Grund, ohne greifbares Ziel, einen improvisirten Krieg, vor dem der Kaiser instinktiv zurückschrecktc und in dem es in diesem Augenblicke nur zu klar war, daß das Kaiserreich und das Land gleichzeitig untergehen mußten. Aber trotzdem hatte ich Achtung vor ihrem sehr ehrenwerthen persönlichen Betragen, das stets sehr korrekt geblieben war und an das sich auch die kühnsten Verleumder des Kaiserreichs nicht herangcwagt hatten. Ja, ich kam zu ihr, mit Gefühlen der Sympathie erfüllt, die mir die schreckliche Lage einflößte, in die sie in wenigen Tagen von der Höhe ihres Ehrgeizes und ihrer Hoffnungen hinabgestürzt war. Aber meine Ergebenheit sollte keine Gnade vor den Die Memoiren Lrochu's. General Trochu, der Vertheidiger von Paris, hat Aufzeich nungen hinterlassen, in denen sich zahlreiche neue Angaben über gewisse Perioden des deutsch-französischen Krieges, besonders über die Belagerung von Paris befinden. Der General erzählt da zunächst, daß der Prinz Napoleon ihn sofort nach der Kriegs erklärung in das Palais Royal bescheiden ließ, um mit ihm über den Plan einer Schiffs- und militärischen Diversion in der Ostsee zu sprechen. Der Prinz sollte den Oberbefehl über dieses Unternehmen mit dem Admiral de la Ronciere als Flotten- und dem General Trochu als Landungstruppen-Kommandanten er halten. Der General billigte den Plan, der Dänemark seiner Ansicht nach die Mittel gewährt hatte, die ihm von Preußen abgenommenen Provinzen wiederzubesetzen, und durch den es ferner Hannover ermöglicht worden wäre, seine Autonomie wiederzuerlangen. Er forderte 30000 Mann ausgewählter In fanterie, eine Division Kavallerie, drei Feldkanonen für je 1000 Mann nnd einen Festungsartilleriepark; diese Streitkräfte sollten sich mit den 40 000 Mann der dänischen Armee verbünden, Düppel stürmen, die Bevölkerung Schleswig-Holsteins zum Auf stande bewegen und dann nach Hannover eilen, da auch hier der Ausbruch einer Revolution sür dir Verbannten Fürsten leicht berausbeschworen werden könnte. Aber solch' ein Plan bedurfte sorgsamer Vorbereitungen, nnd auch nicht eine einzige war ge troffen worden. Trochu wohnte dem Kabinetsrathe bei, in dem diese Diversion besprochen wurde. Kaiser Napoleon setzte mit gleichgiltiger Stimme die Sache auseinander, der Kriegsminister, der offenbar dem Unternehmen nicht günstig war, erklärte, er könnte nicht ein einziges der Regi menter der Armee entbehren, und der Marineminister Admiral Rigault de Genouilly erhob sich, nm in beißendem Tone zu er- - klären, er weigere sich, dem Prinzen Napoleon den Oberbefehl über eine Kriegsflotte zu geben. Der Kaiser lächelte nur, während der Prinz Napoleon sich zu einer heftigen Erwiderung anschickte, woraufhin die Sitzung brüsk aufgehoben wurde, ohne daß ein Entschluß gefaßt worden wäre. Ueber seine Absichten, nachdem er die auf Vorschlag des Prinzen Napoleon erfolgte Ernennung zum Gouverneur von Paris im Lager von CHLlons am 17. August 1870 angenommen hatte, läßt sich Trochu folgendermaßen aus: „Ich träumte vou einer Pariser Bevölkerung, die vor der Größe der gemeinsamen Gefahr ihre Beschwerden gegen das Kaiserreich vergessen und sich der höchsten Kraftanstrengung anschließen würde, der wir uns unterziehen wollten, von einem Paris, das mit seinen ungeheuren Hilfsmitteln durch die Arbeit von Hunderttausenden von Arinen in kürzester Frist in Vertheidigungszustand gesetzt ^und uneinnehmbar gemacht werden würde, von der in ihrer Moral und in ihrer Organisirung wiederhergestcllten Mac Mahon'schen Armee, die, auf mindestens 200000 Mann gebracht, am Schnittpunkte der Eisenbahnen die Ankunft der preußischen Kolonnen abwarten, auf sie losstürzen und dann nach dem Centrum zurückkehren würde, um sich wieder zu ergänzen, hierauf aber in den Kampf zurückeilte, angefeuert von den Beifallsrufen der Patrioten aller Parteien, von der Er schöpfung der deutschen Armee, die vor diesem unüberwindlichen Hindernisse in der Nothlage sich befand, alle Reserven heran zuziehen, ihre Streitkräfte um Metz zu schwächen und dem Mar schall Bazaine genügende Bewegungsfreiheit zu geben, um gegen die Flügel und den Nachtrab der Jnvasionsarmee agiren zu können." Obgleich Trochu erst spät am Abend in Paris eintraf, begab er sich doch sofort mit dem Minister des Innern Chevreau, deu erauZ den Federn gerüttelt hatte, in die Tuilerien zur , Kaiserin-Regentin. Bevor er das denkwürdige Zusammentreffen geworden sei, rief sie aus: „Der Kacser hat Ihnen die Regierung von Paris anvertraut, um seine Vertheidigung zu organisiren und zu leiten. Diese Mission bleibt bestehen, und Sie werden sie erfüllen." Ich konnte mich nicht bei dem Gedanken aufhalten, sie zur Richterin der militärischen Auffassung zu machen, und indem ich mir vorbehielt, sofort nach dem Verlassen des Palastes zum Kriegsminister zu eilen und sie dort energisch zu Vertheidigen, las ich der Kaiserin, bevor ich mich verabschiedete, die Proklamation vor, die ich vor bereitet hatte. Sie hielt mich bei den ersten Worten: „Bei der Gefahr in der das Land schwebt, hat mich der Kaiser, der mir in wenigen Stunden folgen wird, zum Gouverneur von Paris ernannt" an und sagte: „Der Name des Kaisers darf augenblick lich in einer Proklamation nicht genannt werden." Und da ich eindrücklich darauf aufmerksam machte, daß ich auf andere Art die Mission, mit der ich betraut worden, den Parisern nicht zur Kcnntniß bringen könnte, sagte sie: „Nein, diese Angabe ist über flüssig. Es wäre sehr gefährlich bei der gegenwärtigen Aufregung dcr Gemüther, sie in der Proklamation stehen zu lassen. Uebrigens dürfen Sie ja auch nicht sagen, daß Sie dem Kaiser um einige Stunden voraufeilen, da der Kaiser nickt nach Paris zurückkehren darf." Diese Worte waren charakterisfisch für den Grad der Auf regung und der inneren Angst der Kaiserin, die augenblicklich auch die Verantwortung, an der Kriegserklärung theilzuuehmen, schwer auf sich-lasten fühlen mußte." Politische Umschau. Freiberg, den 15. Oktober. Deutschland. Das russische Kaiserpaar trifft Freitag, den 16. d. M., Mittags 1 Uhr, zum Besuche Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrich auf Schloß Friedrichshof ein. — Die feierliche Grund steinlegung für den Bau der russischen Kirche in Homburg v. d. Höhe findet in Gegenwart des russischen Kaiserpaares und Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrich am Freitag, den 16. d. M-, Vormittags 10 Uhr, statt. Der Bundesrath beschloß, der Resolution des Reichstags wegen Einführung eines wirksamen Schutzzolles auf Q u eb ra ch o h o l z rc. keine Folge zu geben. Im „Magdeburger Generalanzeiger" wird über einen Bortrag berichtet, den Professor Onken aus Gießen im Magdeburger kaufmännischen Verein über „Die Entstehung des Drei bundes" gehalten hat. Es heißt da: „Nunmehr erwähnte Redner einen Vorgang, der noch sehr wenig bekannt sein dürste. Im Jahre 1879 schrieb der Kaiser von Rußland anläßlich einer Grenzrcgulirung an seinen kaiserlichen Ob-im. den Kaiser Wilhelm Erscheint jeden Wochentag Abend« '/.7 Uhr sür den anderen Tag. Preis vierteljährlich S Mk. 85 Psg. zweimonatlich IMt. « Psg. ü. -inmonatlich 75 Psg. Berdinquna von Pflastersteinlieferung Zndemim Frühjahr 1897 auszuführenden Umbau VerfiskalischenDres^ Freiberger Straffe zwischen Den Stationen 6,95 nnv 1,»4 Löbtau soll die Anlieferung von rund 5600 gm bossirten Pflastersteinen erster Sorte aus Grünstem, feinkörnigem Granit, Quarzporphyr oder ähnlichem Materiale öffentlich verdungen werden. Die Lieferung hat bis Ritte April 1897 zu erfolgen. ........ . . Angebote auf die ganze oder einen Theil der Lieferung sind unterschriftlich vollzogen n geschlossenem Umschläge mit der Aufschrift „Lieferung von Pflastersteinen für den Umbau der Dresden-Tharandt-Freiberger Straße" portofrei bis spätestens den 4. November dss. Ihrs. Bormittags 11 Uhr . bei der mitunterzeichueten Bauverwalterei, Zeughausplatz 3,1. emznretchen, woselbst zu genannter Zeit im Beisein etwa erschienener Bewerber die Eröffnung der emgegangenen Ange bote vorgenommen werden wird. Später eingehende Angebote werden nicht berücksichtigt. - Die Auswahl unter den Bewerbern, die bis zum 20. November dss. Ihrs, an ihre Gebote gebunden sind, bleibt Vorbehalten. Bis dahin unbeantwortet gebliebene Angebote sind alS ab- gelehnt zu betrachten. . . Probesteine sind bis zum 3.' November dss. Js. mit dem Namen des Einlieserns ver sehen, bei der Königlichen Straßen- und Wasser-Bauinspection Dresden II (Wintergartenstraße 6, II.) niederzulegen, welche über die maßgebenden Bedingungen an den Werktagen zwischen 8 und 12 Uhr Vormittags Auskunft ertheilt. Dresven, den 28. September 1896. Königliche Straffen- und Wasser- .. „ Bauinspection II Königliche Bauverwalterei ll. NtetU. p. v. 22268 l '/,8 «he. iffe 50 Psg. »sler. rauun! MN Tanger« politischen Vorurtheilen und dein Mißtrauen finden, das sie stets gegen mich gehabt hatte, und ich sollte wie ein Verschwörer empfangen werden, der unter dem Scheine der Selbstverleugnung in der Pflichterfüllung den Verrath mit sich führt. Ich wurde bei der Kaiserin eingefübrt. Ihr zur Seite war Vizeadmiral de la Graviere, Adjutant des Kaisers und Intimus der beiden Souveräne, ein verdienstvoller Offizier und begabter Schrift steller, aber ein schwacher, leicht zu beeinflussender und schwanken der Charakter. Ich setzte der Kaiserin den Gegenstand meiner Sendung auseinander und legte ihr die Befehle vor, die ich bei mir hatte, indem ich sie durch mündliche Ausführungen zu ver vollständigen suchte. Sie ließ mich aber nicht ausreden, sondern fragte mich mit brennenden Augen und glühenden Wangen, indem sie mich scharf betrachtete, in einem ironischen Stimmfalle: „General, ich ver lange von Ihnen einen Nath. Glauben Sie nicht, daß es in der äußersten Gefahr, in der wir schweben, angezeigt wäre, die Prinzen des Hauses Orleans nach Frankreich zurückzurufen?" Im höchsten Grade überrascht, antwortete ich naiv: „Madame, es ist mir unmöglich, zu erkennen, inwiefern die Gegenwart der Prinzen von Orleans eine in so gefährlicher Art komplizirte Lage veremfachen könnte." Aber der Admiral, der seine Herrscherin kannte, hatte sofort begriffen. Da er auch mich kannte, und wohl wußte, daß ich bei näherer Ueberlegung diese Beleidigung lebhaft empfinden und mich zu einem Zornesausbruch Hinreißen lassen würde, stieß er mich auf die Kaiserin zu, warf mich buchstäblich in ihre Arme und rief aus: „Sie sind ja alle Beide dazu geschaffen, einander zu verstehen. Schenken Ew. Majestät unbesorgt Ihr Vertrauen dem General, er verdient dasselbe." Ich war verdächtig. Ich konnte mich nicht dazu herablaffen, mich zu rechtfertigen und vor der Kaiserin ein politisches Glaubensbekenntniß zu recitiren. Ich bemühte mich, sie durch ein patriotisches Glaubensbekenntniß zu beruhigen. Ich sagte ihr, ich sei ein ehrlicher Mann, ein guter Bürger und, ganz von den großen Pflichten durchdrungen, die ich übernehmen wolle, würde ich dieselben zu erfüllen vermögen. Ich hatte keineswegs die theatralische Haltung angenommen, die die Höflinge deS Kaiserreiches mir zugeschrieben haben und die auch DaS unterzeichnete Amtsgericht hat hente auf Folmm j^-des hiesigen die Firma: „Sächsische Bl-iwaar-ufabrit Oederan i. S., He nrich UlvriM m Oederan und als deren Inhaber den Techniker Johann Heinrich Ulbrich 'N Freioers « MH 10 U-4 Uhr. Gartmbm, ireitag den rllmq und Achtung: >M- terlaffenen. nsreS viel zu enlager dahin- itten, Vaters, hwiegervaters > IM c die Beweise n zahlreichen mdes Geläute > Der Stadtrath. ———— LÄ8»I«r. Kdn. Die rückständigen Brandversicherungsveiträge Hr das 2. Halbjahr 1896 find ohne Verzug zur Vermeidung zwangsweiser Stadtsteueremnahme hier zu entrichten. ' Freiberg, am 15. Oktober 1896. Der Stadtrath. Ld«rU»rU. Bgm mit ihr in diesem dramatischen Augenblicke schildert, giebt er die Kaiserin selbst mir angedlchtet hat. Ach sagte mckt, daß uh seinen Gefühlen der Kaiserin Eugenie gegenüber in folgenden Bretone, Katholik und Soldat ser, obgleich rch stets sehr Bretone, Worten Ausdruck: „Ich hatte gegen sie mit all den Franzosen, sehr Katholik und auch Soldat geblieben bin; aber ich habe diese die nicht von der konventionellen Größe des Kaiserreiches ver- Eigenschaften nie zu prahlerischen Aushängeschildern genommen, blendet waren, unwiderlegbare Beschwerden. Sie hatte durch das und der Augenblick wäre wirklich nicht gut für heroische Phrasen persönliche Beispiel dazu beigetragen, die Gewohnheiten des Luxusigewählt gewesen. . . - und die Sucht, sich zu zeigen, einzuführen, die die öffentlichen! Ich glaubte durch meine Worte die Kaiserin beruhigt, als sie Sitten so sehr beeinflußt und verändert haben. Sie hatte inlheftig herausfnhr: „Die, welche dem Kaiser die Entschließungen ' ' " ' " . . .. angerathen haben, die Sie mir überbringen sind Feinde. Der Kaiser wird nicht nach Paris zurückkehren," — und sie fügte hinzu, als spräche sie zu sich selbst: „Er würde nicht lebend hierher zurückkeyrcn. Die Armee von Chillons wird die Ver bindung mit der Armee von Metz Herstellen." Nach diesen Worten waren alle unsere Hoffnungen verloren: Die Armee von Chälons durfte nicht zurückkehren, Paris nicht Basis der Operationen werden. Als ich der Kaiserin nach diesen Er klärungen vorstellte, daß meine Sendung somit gegenstandslos