Suche löschen...
Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 13.10.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189610131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18961013
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18961013
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-10
- Tag 1896-10-13
-
Monat
1896-10
-
Jahr
1896
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 13.10.1896
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
2SS. FamtNen-Nachrtchten. * Wie sich die Stadt Bari, wo die Prinzessin von Mon tenegro bekanntlich zum Katholizismus übertreten wird, aus die Festlichkeit vorbereitet, das kann man der „Tribuna" entnehwen. Die dortige Presse veröffentlicht unter Anderem folgende Ver mahnungen an die Bürger: Pflicht derselben sei es, die Straßen von allem Koth zu reinigen — die schmutzige und zerfetzte „Wäsche" von den Fenstern znrückznziehen, die Ziegen, Hühner, nackten Kinder, hernmturkelnde Trunkenbolde u. s. w. zu ent fernen, keinen Unflath auf die Straßen zu schütten, dafür zu >^9En, daß die Kutscher nicht in Lumpen herumfahren u. s. w. u. s. w. — Geschieht das Alles, so werden am 21. Oktober die guten Hareser ihre Vaterstadt wohl selbst nicht mehr erkennen. rend der Anwesenheit des Kaisers von Rußland zu folge», weil es ihm nicht mehr gestattet sei, zu solchen Festlichkeiten m Militär- Uniform zu erscheinen. Pari-, IS. Oktober. Der Minister deS Aeußeren Hanotaux hatte gestern Nachmittags abermals eine Unterredung mit dem Leiter des russischen Ministeriums des Auswärtigen, Schischkin. Letzterer gedenkt heute Paris zu verlassen. Athen, IS. Oktober. Der macedonische Bandenführer Gula Grutas wurde bei einem vorgestern stattgehabten Zusammen stöße mit türkischen Truppen getödtet und sein Kopf im Triumph zuge nach Grevena gebucht. Seine Bande rückte inzwischen ans Siatista vor. SremdenNste vom V. Oktober I8V«. Eigene Drahtberichte. (Nach Schluß der Redaktion eingegangeu.) Dresden, 12. Oktober. An dem Diner zu Ehren der evangelisch-lutherischen Landessynode, welche^ Nachmittags in Schloß Pillnitz stattfindet, werden 92 Personen theilnehmen, die sich auf einem Sonderdampfer nach dort begeben werden. — Groß fürst Michael Michaclowiisch und seine Gemahlin sind gestern zum Besuche des Herzogs E»rst Günther nach Primkenau abgereist und werden am Mutw^ch >„.ch Dresden zurückkehren. Berlin, 12. Oktober. Herr v. Kotze sendet an die „Welt am Moutag" ein Schreiben, in welchem er die Meldung, daß er einen mehrtägigen Urlaub benutzt habe, nm hochgestellte Personen für seine Begnadigung zn interessiren, als unrichtig bezeichnet. Berlin, 12. Oktober. DieMorgcnblätter melden: Inder- Nacht zum Sonntag blieb der Gürtler Emil Liebe als Letzter in einem Wagen der elektrischen Straßenbahn Vehrenstraße-Trcp- tow. Er gab auf den Wagenführer einen Schuß ab und ver- uchte dann den Schaffner niederzuschießen, wurde jedoch von dem rnr leicht verletzten Wagenführer niedergeworfen. Liebe bestritt - bei seiner Verhaftung diese Mordversuche und will nur aus , Uebermuth geschossen haben. < WilVparkstation, 12. Oktober. Der Kaiser und die - Kaiserin trafen gestern Abend 10^/z Uhr mittels Svnderzuges hier ein und begaben sich dann zu Wagen nach dem Neuen § Palais. l Gotha, 12. Oktober. Zn dem sozialdemokratischen Partei- 1 tage sind etwa 300 Delegirte und Delegirtinnen aus allen Theilen ' Deutschlands erschienen. Die sozialistische Reichstagsfraktion ist in ihrer großen Mehrheit anwesend. Die Ncichstagsabgeordneten Singer und Bock wurden zu Vorsitzenden gewählt. Darmstavt, 12. Oktober. Die gestrige Festvorstellung des „Lohengrin" nahm einen glänzenden Verlauf. Als das Kaiserpaar mit dem großherzoglichen Paare und den übrigen , Fürstlichkeiten die großherzogliche Loge betrat, brachte der groß- ! herzogliche Theaterdircktor Werner ein Hoch auf das Kaiserpaar < aus, in welches das Publikum dreimal begeistert einstimmte. Daran schloß sich ein Vortrag der russischen Nationalhymne, die stehend angehört wurde. Die Majestäten dankten wiederholt für die Huldigungen. Karlsruhe, 12. Oktober. In einen, hiesigen Hotel erstach gestern Abend der Lieutenant Draesewitz im Badischen Leib- Grenadierregiment den Mechaniker Siepmann aus Altendorf beim Essen infolge eines Wortwechsels. Ohlau i. Schl., 12. Oktober. Ein hiesiger Stellenbesitzer erwürgte gestern seine Frau und erhängte sich sodann. London, 12. Oktober. Die Blätter bringen die Nachricht, daß Lord Rosebery alle seine politischen Verpflichtungen aufge geben habe. Man glaubt jedoch nicht, daß er beabsichtige, sich dauernd vom politischen Leben zurückzuziehen. Die „Times" stellen die Lage hinsichtlich der Führerschaft der liberalen Partei als äußerst verwickelt dar, sodaß der Eintritt Gladstones ins Louvon, 12. Oktober. Die Blätter melden ans Kon stantinopel vom 10. dss. Mts., die Botschafter seien nach einer Unterbrechung von 10 Tagen gestern Abend zn einer Berathung zusammengetreten und hätten das Verlangen der Pforte, die fremden Dampfer nach Armeniern durchsuchen zu dürfen, ein stimmig abgelehnt. , Knabe: Hr». P. Burkhart in Hamburg. — Ei» Mädchen : Hrn. Cwilingerneur Wllhelm Ortmann in Zittau i. S.: Hrn. Amtsrichter vr. Paul Gilbert in Colditz; Hrn. August Skade in Dresden; Hrn. Arthur Lüttge »n Königsbrück; Hrn. Heinrich Rost in Leipzig; Hrn. vr. Staffel in Chemnitz. Vermählt: Hr. Max Zwingenberger mit Frl. Helene Anger in Hohenstein ; Hr. Fritz Stief in Buttstädt i. Thür, mit Frl. Elisabeth Blüher in Leipzig; Hr. Ludwig Langhoff, prakt Thierarzt, in Plan in Mecklenb. mit Frl. Frida Wiedner in Dresden; Hr. Vr. msä. Berlet mit Frl. Klara Luebben in Dresden; Hr. Richard Busch in Pirna mit Frl. Hedwig Röder in Großenhain; Hr. F. Max Hennig mit Frl. Auguste Hugo in Leipzig; Hr. Wilhelm Günther mit Frl. Elsa Pfalz ^Ge^orben: Frau Ida Kießling geb. Jacob in Plauen i- N.; Hr Justtzrath Carl Schrey in Leipzig; Frl. Agne» Richter in Walden- bnra i <s - Fra« Rentier Johanne Karoline verw. Behanneck in Dresden - Frau Sophie verw. Uhlig geb. Liesch»« in Dresden; Frau .Hebamme Marie Glöckner in Dresden; Hr. PrtvatuS Moritz Windilch in Plauen b. Dr.; Frau Pauline Emilie Zill geb. Köhler in Chemnitz. Paris, 12. Oktober. Der „Figaro" meldet, der Herzog von Aumale hat sich am Mittwoch in das Elysee begebeu, um dem Präsidenten Faure auseinanderzusetzen, daß es ihm kraft! der Empfindungen, Hie er für den Präsidenten der Republik! hege, nicht möglich sei, der Einladung zu den Festlichkeiten wäh-! Neueste Nachrichten. Berlin, 11. Oktober. Die „Nordd. Allg. Ztg." beschäftigt sich heute mit dem Zarenbesuch in Frankreich. Das offiziöse Blatt sieht keinen Grund, nach dem Verlaufe der Pariser Festtage die in Deutschland herrschende ruhige und objektive Beurtheilung der französisch-russischen Beziehungen irgendwie zu modifiziren. Man sei in Deutschland mit Recht fest davon überzeugt, daß insbe sondere Rußland das Einvernehmen nicht zu kriegerischen Zwecken auszubeuten, sondern nur friedlichen Aufgaben dienstbar zu halten wünscht. Andererseits habe Deutschland selbst keinerlei politische Interessengegensätze mit Rußland auszumachen, weshalb Deutsch land um so unbefangener den glänzenden Verlauf der Festtage konstatiren könne. Berlin, 11. Oktober. Der allgemeine Streik der Berliner Ballschuhmacher ist heute nach etwa vierwöchiger Dauer von einer öffentlichen Schuhmacher-Versammlung für beendet erklärt worden. Köln, 10. Oktober. In Gerolstein, wo seit einiger Zeit Neubohrungen seitens der Gesellschaft „Gerolsteiner Sprudel" vorgenommen wurden, brach heute mit ungeheurer Gewalt eine Quelle in einem Strahl von 40 m hervor. Mannheim, 10. Oktober. Der Landesausschuß der Ver sicherungsanstalt von Baden hat die Erbauung einer Lungen Heil anstalt bei Marzell beschlossen. Die Baukosten betragen 600 000 Mark. Memel, 10. Oktober. In Sachen der Frau Friedmann, welcher, wie früher gemeldet, beim Ueberschreiten der russischen Grenze wegen eines Rubels, den sie an die russischen Zollbeamten zu zahlen gehabt hätte, von letzteren 2466 Rubel abgenommen wurden, verfügte der russische Finanzminister Witte die Aufhebung der Konfiskation und die Zurückzahlung des Geldes an Frau Friedmann) Der betreffende Zolldirektor ist versetzt worden. Paris, 11. Oktober. Die Royalisten haben bei der Abreise des Zaren ihre Existenz kundgegeben durch einen Brief, den das royalistische Gemeinderathsmitglied Cambelin an den Zaren ge richtet hat. In demselben wird in dem russischen Kaiser der Ver treter des monarchischen Erbrechts begr lht und dem Bedauern Ausdruck gegeben, daß Frankreich dieses Erbrecht verkannt habe. Man hoffe, das Vaterland werde die momentan unterbrochenen Traditionen wieder aufnehmen. Belgrad, 10. Oktober. Serbiens Armee wird mit Repetir- gewehren nach russischem Modell bewaffnet. Sie sollen in russischen Fabriken bis zum Frühjahr nächsten Jahres fertiggestellt werden. StavdesamtsnachrlchLe» aus Helbigsdorf für das dritte Vierteljahr 18^2 Geburten: Dem MühlenautSbesitzer ".chter hier ein Soh», tem Winhschastsbesitzcr Adolf Wolf hier ein Sohn: dem Schauspieler Roßbri in Randeck eine Tochter; dem Handarbeiter Schröder in Randeck ein Sohn; dem Hausbesitzer und Schuhmacher Richter hier eine Tochter; dem Hausbesitzer und Bergmann TrinkS in Randeck eine Tochter; dem Tischlermeister Lorenz in Randeck eine Tochter. Aufgebot«: Der Schuhmacher Robert Hermann Oehme in Mulda und Alma Marie Anders hier; der Schneider Ernst Robert Schubert in CämmerSwalde und Amalie Ernestine Börner in Randeck; ter Zimmermann Ernst Robert Träger in Freiberg nnd Ida Marie Bellmann hier. Eheschließung»,», «er Sa,uymaqer Robert Hermann Oehme in Mulda mit Alma Marie Anders hier ; der Bahnwagenführer «Eft Emil Seidler in Neumockau mit Anna Mart^ Lohse hier. Sterbefälle: Der Sattler Karl Frdr. Wolf hier, 84 I. alt: sie Auszüglerin Johanne Christiane Heinitz in Randeck, 7S I. alt: die AuSzü-lcrin Christiane Cone. Walther hier, 70 I. alt; des Geschirr- sührer Püschel in Randeck Tochter Emma Hulda, I. alt: die Berg, mannswittwe Christian- Rosine Ufer hier, 86 J^K; die Hausbesitzer»- ehefrau Amalie Auguste Ander« hier, 58 vr. Albanu», Professor, München, Hotel R. Hirsch; Beljaeu, Bergakademiker, Rußland, Hotel R. Hirsch. Brand, Kauf«.» Dresden, Hotel Stadt Altenburg, vr. pdü. Bram», Dresden, Hotel «old». Stern. Böhme, Lehrer, Halle a. S., Hotel Kronprinz. GberSbach, Ingenieur, Magdeburg, Hotel Gerichtsschänke. Ariedrich, Kaufmann, Dresden, Hotel R. Hirsch. Feil, Kaufmann, Leipzig, Hotel Stadt Altenburg. Firstel, Kauft»., Dresden, Hotel Gericht» schänke: Grimme, Kaufmann, mit Sohn, Marienbad, Hotel Stadt Altenburg. Geuck«, Kaufmann, DreSden-Striesen, Hot« Kronprinz, von BrudzinSki, Kandidat, Freiberg, Hotel Gold». Stern. Goldmeyer, Kaufmann, Schweinfurt, Hot« Stadt Altenburg. Giese, Kaufmann, mit Frau, Elberfeld, Hotel Kronprinz Gellert, Sekondelieutenant, Hotel de Saxe. Günther, Student, Mittweida, Hotel d« Saxe, von Goeben, Premier» lieutenant Leipzig, Hotel de Saxe. Hamann, Kaufmann, Dresden, )otel Stadt Altenburg. Hering, Kaufman», Riesa, Hotel Kronprinz, jaulick, Student, Mittweida, Hotel de Saxe. Jockisch, Kaufmann, IreSlau, Hotel d« Saxe. Kasten, Kaufmann, Wien, Hotel schwarze« Roß. Klepsch, Kaufmann, Saaz, Hotel schwarze» Roß. Költzsch, Kfm., Gößnitz, Hotel Kronprinz. Lämmerhirt, Student, Warstein t. W., potel R. Hirsch. Lehmann, Kaufmann, Tera, Hotel R. Hirsch. Lütze, Juwelier, Rochlitz, Hotel R. Hirsch. Lauenstein, »Kandidat, Dresden, >otel Goldn. Stern. Lommatzsch, Kaufmann, Berlin, Hotel de Saxe. !öwy, Kaufmann, Brüx, Hotel Kronprinz, von Moer», Ritterguts besitzer, Stettin, Hotel R. Hirsch. Merkel, Kaufmann, Dresden, Hotel R. Hirsch. Maucke, Kaufm., Dresden, Hotel Goldy. Stern. Martini, Sekondelieutenant und Adjutant, Leipzig, Hotel de Saxe. Oppermann, kaufmann, Dresden, Hotel Stadt Altenburg. Prost, Inspektor, Leipzig, Wtel R. Hirsch. Peschel, Rentier, Dresden, Hotel schwarze» Roß. Sohl, Kaufmann, Leipzig-Plagwitz, Hotel Kronprinz. Posener, Kfm-, ierlin, Hotel de Saxe. Mottermund, Kaufmann, Berlin, Hotel R. öirsch. Philippsohn, Kaufmann, Berlin, Hotel R. Hirsch. Mönttz, pur-au-Assistent, Grimma, Hotel Kronprinz. Rosengarten, Kaufman», Serlin, Hotel R- Hirfch. Reißmann, Kaufmann, Nürnberg, Hotel R. Hirsch. Rücken», Lieutenant, Hotel de Saxe. Seifert, Photograph, Oederan, Hotel Stadt Altenburg. Sorger, Kassen-Revisor, DreSde», Hotel Stadt Altenburg. Storch, Apoth-kenbesitzer, Schwerfen-, Hotel Stadt Altenburg. Stenzel, Handarbeiter 5 »lmnitz, Nürnberger Hof. Schiff, Hotel-Direktor, Ruhrort, Hotel Kronprinz. Siebecke, Kaufm., Berlin, Hotel Kronprinz, vr. Schroeter, Rechtsanwalt, Crimmitschau, Hotel de Saxe. Lerry, Artist, Mailand, Hotel Stadt Altenburg. Leicher, Privat«, mit v>ohn, Dahlen, Hotel de Sax«. Unger, Direktor, Littai, Hotel R. Hirsch. Wild, Händler, Leipzig, HorU schwarze» Roß. Winkler, Kausmann, Leipzig, Hotel Kronprinz. Weinand. Kaufman», Elberfeld, Hotel Kronprinz. Weber, Kaufmann, Leipzig. Hot«l de Sax«. Weyhmann. Lieutenant, Leipzig, Hotel d« Saxe. Wengler, RegirrungS rath, mit Frau, Bautzen, Hotel de Taxe. politische Leben zur Wiederherstellung der Einigkeit ernstlich für geboten erachtet würde. Dieser Vorschlag sei jedoch in Anbetracht des hohen Alters Gladstones ein Rath der Verzweiflung. Mariä (27. Augit) „keinen ^ttesdicnst abhalten und die Kirchen geschlossen bleibe, wurden. Darob große Entrüstung des Volkes. Dü W führten als Grund dieses ihres ohne Beisviel doschbe.->en Schrittes die Verzögerung der Auszahlung Ler GeV es scheint jedoch, daß sie aufgebracht waren wegen der vom Erzbischof verfügten Aufhebung der Sängerstellen, die nach seiner Anordnung die Priester versehen sollen, llnterm 27. (15) Anolst wird sodann demselben Blatte ausvSyra ge- schrieben: ' peute sind also die Kirchen geschlossen geblieben infolge de« (Streikes der Priester und an einem so hohen Feier tag, habe,- die Christen nicht die Messe hören und an den hesiiaen Geheimnissen nicht theilnehmen können. Es hat sich darum «-ras eine große Gährung bemächtigt, deren Folgen noch luwnnt sind. Inzwischen weist die kirchliche Kommission -es -Rmeinderathes durch eine öffentliche Kundmachung die Be- /Mpmng zurück, daß die Priester wegen des Gehaltes Streik gemacht haben, denn einige von ihnen waren schon bezahlt worden; ihre Beweggründe und ihr Zweck seien andere, indessen leicht zu errathen. Sie schieben die Verantwortung auf den Erz bischof, der sich absichtlich aus Syra entfernt habe." * Gewöhnlich nimmt man an, daß die Stnvenlenver- bindttttgen ihren Ursprung im Mittelalter haben, daß deren Bräuche im Alterthum unbekannt waren. Aus den Schriften des Libanios, Gregors von Nazianz, Basilius u. A. erhellt jedoch das Gegentheil. Im zweiten und dritten Jahrhundert nach Christo gab es, wie wir den „Burschenschaft!. Bl." entnehmen, auf der Hochschule zu Athen geschlossene Studentenverbindungen mit dem ausgesprochenen Zweck, für einen Dozenten, besonders sirr einen landsmännischen leidenschaftlich Partei zu ergreifen, ihm Hörer zuzubringen, ihn in jeder Beziehung zu unterstützen. Dem Namen , nach sind uns bekannt: „eine zwanglose Sparta", Theseiden und ' Heracleiden. Im „Keilen" leisteten diese Korpsbrüder Groß- i artiges. Schon bevor ein Studiosus nach Athen kam, wurde er von Mitgliedern verschiedener Verbindungen „gekeilt" und gleich — verpflichtet, wie z. B. Libanios. Und erst wenn einer zur 1 Hochschule selber kam! Da waren der „Senior" mit den „be- - nwosten Häuptern" und Burschen nach dem Piräus, ja selbsyckis zum Vorgebirge Suniou gezogen und lauerten nun auf jeden i Ankömmling. Andere thaten desgleichen; in Folge dessen kam ' es natürlich zum Wettkampf mit „Keulen, Steinen, ja sogar mit ' dem Schwerte". „Davon trugen Manche Schmisse, die sie noch ! als alte Herren mit Rühmen aufzuweisen vermochten." Solche Schlägereien arteten nicht selten in „Schlachten" aus — Wie die , „berühmte Rhetorenschlacht", — so daß die hochlöbliche Polizei i cinschrciten mußte und die Rädelsführer vor den Kadi, d. i. den , Universitätsrichter, den Prokonsul in Korinth, schleppte. War nun ein solcher Ankömmling unter großen Mühen geworben, so war der „Fuchs" fertig. „Neuling" hieß er, wie der ueovistus des Mittelalters, der „kroskmau" in Oxford. Dieser wird als dann „von Jedem, der da will, bald auf gröbere, bald auf feinere Weise gehänselt; denn dadurch, meint man, wird am besten die „Ucppigkeit" gedämpft und der junge Mensch „zahm gemacht", ' berichtet Gregor v. Naz. Nach dieser Lehrzeit folgt die feierliche < Rezeption zum Burschen. Nach Olympiodvros wird der Aufzu- i nehmende „in feierlichem Aufzug über den Markt nach dem Bade - geführt. Die, welche ihm voranschreiten, erheben ein gewaltiges - Geschrei, daß er stehen bleiben solle; „denn man wolle ihn nicht hincinlassen und drängen ihn wieder zurück. Dagegen schrieben Diejenigen, die ihm folgen, ihn vorwärts, und diese erlangen zu letzt den Sieg. Der junge Mann wird eingelassen, badet und hat damit die Weihe eines Studenten empfangen." Die Bräuche sind anscheinend theilweise dem Mysterienkult entnommen. An „Rauhbeinigkeit" ließ die athenische Studentenschaft nichts zu wünschen übrig. So schildert uns Libanios in drastischer Weise < den Verlauf eines „Kollegs": „Sind die Studenten zu einem „Publikum" eingeladen worden, so . . . kommen (sie) heran, als wenn sie auf Seilen gingen, und ehe sie hereintretcn, erregen sie noch durch ihr Zögern den Unwillen der bereits Versammelten (welche mit Zischen, Schimpfworten, Trampeln die Verspäteten > empfangen). Hat der Vortrag begonnen, so unterhalten sie sich > mit Winken über Nennsport, Schauspiel und Ballet oder über 1 einen gelieferten oder erst zu liefernden Kampf. Dann stehen die Einen da, steinernen Bildsäulen gleich, ohne die Hände (zum ( Beifall) zu rühren. Die Andern bleiben sitzen, obwohl so Vieles i sie zum Aufstehen (Zeichen des Beifalls) reizen sollte und nöthigen , den, der da aufsteht, zum Niedersetzen. Andere zählen die später Hereinkommcnden; wieder Andere begnügen sich damit, die Blätter zu betrachten. . . . Noch Kindischeres treiben sie; Durch unnöthiges Klatschen stören sie das echte; sie hindern das ' Beifallsrufen und ziehen durch erdichtete Nachrichten oder durch die Aufforderung zum Bade so Viele wie möglich von der Vorlegung ab. . ." Im Uebrigen schrumpfte nicht selten ein Anfangs stark besuchtes Kolleg zu einem winzigen Häuflein zusammen, weil die Meisten dann „schwänzten"; denn die Hauptsache war Vielen das Trinken. Hierin thaten die athenischen Kneipgenics sicherlich den „Saufbrüdern", wie sie uns in den Dramen „Stnäentes" von Ehr. Stymmel (1549) und „Cornelius rslexatns" von Wichgrew (1600) begegnen, wenig nach. „Trinkgelage reihen sie an Trink gelage", eifert Libanios; war das „Moos" verschwunden, richtete man seinen Blick aufs „Pumpen". „Ja, sie vergeuden das Geld, das ihnen die Eltern zur Bereinigung des Honorars gesandt, der Wagenlenker, Würfel und noch schlimmere Dinge." * Eine gesährliche Aadnng ist mit dem deutschen Dampfer „Genua" in Lissabon aus Italien eingetroffen, indem derselbe nicht weniger als 3000 Kisten Dynamit im Gewichte von 102000 Kilo an Bord hat, welche in Lissabon auf ein anderes deutsches Schiff „Sonneberg" umgeladen und nach Port Elizabeth (Süd afrika) weitertransportirt werden sollen. Da den Lisbonensen das Schicksal Santanders, das vor einigen Jahren durch die Ex plosion einer weit geringeren Menge Dynamit an Bord eines Dampfers arge Verwüstungen erfuhr, in Erinnerung war, so wurden bis zum Minister des Innern hinauf alle Instanzen in Bewegung gesetzt, um die größten Vorsichtsmaßregeln bei der Ueberführnng des Dynamits von einem Dampfer auf den andern, was außerhalb des Hafens zn geschehen hat, anznwenden. Kein anderes Schiff darf sich in der Nähe der Umladungsstelle auf halten. ^taUdesamrSnachrichte« au» Ureiberg -om s. und 10. Oktober Aufgebot«. Der Oberjäger im r. JSgerbataillon mr. Bruno Mox Köhler hic und Johann- Marie Werner in Chemnitz; der Tischler Karl Bruno Bustad Menzel m Dresden «nd Clara Kamilla Jmhvf von hier; der Arbeite-. Traugott Woldemar Schöne ia Dresden und Luise Martha verwiilwete Urban grborrne Leibscher daselbst. Eheschließungen. Der Fabrikmüller Karl Alwin Hänel und die FabrikarbeiterSwittw« Anna Marie Emilie Klemm geborene Auer bach hier; der amtshauptmannschaftliche Bureau-Assistent Wilhelm Otto Rönitz in Grimma und An»a Helen« Lindner hier; der Schneider meister Paul Otto Hähnel und Anna Christiane Bär hier; der Premier« Lieutei ant im 10. Jnfanterie-Regiment Nr. 134 Heinrich OSkar Theodor Julius Gretschel in Leipzig-GohliS und Hildegard Wilhelmine Hertha Hammer hier; der Photograph Ernst Julius Oehme und Anna Emilie Butler genannt Hasche hier; der Bahnbedienstete Heinrich Otto Seifert hier und Anna Auguste Fleischer aus Lichtenberg. Geburten: Dem Maschinenfabrikarbeiter Starke eine Tochter; dem Handarbeiler-Jnvalid Pinkert eine Tochter; dem BetriebSassistente» beim Gas- und Wasserwerk Röder ein Sohn; dem Bergarbeiter E. M. Seifert «in Sohn; dem Buchhalter Borrmann eine Tochter; dem Mauren Ltolba ein Sohn; dem Handarbeiter Hanke eine Tochter.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)