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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 13.10.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189610131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18961013
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18961013
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-10
- Tag 1896-10-13
-
Monat
1896-10
-
Jahr
1896
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 13.10.1896
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FreNerger Nnzelger und Tageblatt. Eelte 4. — i» Oktober. ms M« indet tatt. des deutschen Handwerks zu bilden. Die V. Strafkammer des Dresdner Königlichen Landgerichts verhandelte bekanntlich am 19. Juni d. I. gegen den Freiherrn Hubert Franz von Schorlemer-Alst aus Grotzenhain wegen Wechselfälschung. Da nach einem Gutachten des als ärztlicher Sachverständiger vorgeladenen Direktors des Dresdner Siechen- hauses, vr. msä. Ganser, nicht ausgeschlossen ist, daß Freiherr von Schorlemer zur Zeit der Begehungen der Fälschungen sich in einem Zustande krankhafter Störung der Geistesthätigkeit be fand, durch die seine freie Willensbestimmung ausgeschlossen war, o beschloß der Gerichtshof deshalb die Sitzung zu vertagen, um den Angeklagten in Bezug auf seinen Geisteszustand beobachten zu lassen und ein Gutachten des Landesmedizinal-Kollegiums einzuholen. Freiherr von Schorlemer ist daraufhin einige Zeit in der Landesanstalt Sonnenstein detinirt gewesen und vor mehreren Wochen wieder in die Dresdner Gefangenanstalt zurückgebracht worden. Freitag Nachmittag wurde der Angeklagte aus der Untersuchungshaft entlassen. Ob das Strafverfahren gegen ihn eingestellt worden ist, muß abgewartet werden. — Nach einer Altstadt: Dienstag: Der Freischütz. — Mittwoch: Das Heimchen am Herd. — Donnerstag: Alessandro Stradella. Coppelia. — Freitag: Das Glöckchen des Eremiten. — Sonn abend: Die Meistersinger von Nürnberg. (Anfang 6 Uhr.) - Sonntag: Mignon. — Neustadt: Dienstag: Rosenkranz und Güldenstern. — Mittwoch: Biorituri. — Donnerstag: Sie weint Ein Nachtlager Corvins. — Freitag: Ein Schritt vom Wege (N. eZ — Sonnabend: Morituri. — Sonntag: Das Käthche? von Heilbronn. Berg- und Hüttenwesen. -- Zum Vorstand der MttlVner Hütten ist dem Vernehme, nach als Nachfolger des verstorbenen Herrn Oberhüttenmeisters Thiele Herr Hüttenmeister Kochinke unter Verleihung des Titels eines Oberhüttenmeisters ernannt worden. gekommen, um einen feiner rrngeyorigen uno oen ^ememvevvr- die in letzter Zeit so oft gemeldeten Diebstähle von Getreide, Kartoffeln, steher, auf dessen Anzeige hin er einmal bestraft worden war, Gänsen, Futter, Bier u. s. w. zuzuschreiben hat. aus Rache zu erschießen. Den Zimmermann Goebel hatte er! Von einem entsetzlichen Unglücksfall wurde in Wittgensdor allein ans dem Grunde niedergeschossen, um die Wirksamkeit!,, d. Lausitz die Familie des Gutsbesitzers Riedel betroffen. Di seiner Waste (einer Lesaucheux-Jagdflinte) zu erproben. JmLausetEhesrau desselben fuhr Nachmittags mit dem Knecht nach dem der Untersuchung ergab sich noch, daß Maiwald auch den Post-!Kartoffelacker, als die Pferde durch «^vorbeifahrendes Fleischer ¬ heutigen Meldung hat sich Herr von Schorlemer behufs völliger Wiederherstellung wieder in eine Heilanstalt begeben. Wie aus Lommatzsch gemeldet wird, trägt ein Kirschbaum auf dem Grundstücke des Hauptmanns d. R. Blümich-Jessen jetzt zum zweiten Male Kirschen, und zwar ist eine ganze Anzahl von Aesten und Zweigen ziemlich reich mit dieser Frucht behangen. In der Nähe von Kirchberg hat der Zwickauer Gymnasial lehrer Professor vr. Wünsche eine merkwürdige Pflanze neu auf gefunden, nämlich den Sumpf-Bärlapp (v^eoxoäium inunäatum Ich In Penig wurde zu allgemeiner Ueberraschung eine ziemliche Anzahl — man spricht von 16 — Verhaftungen vorgenommen. Einige Geschäftsleute, Bäcker und andere Personen, darunter so gar ein wohlhabender Eisenbahnschasfner, wurden hinter Schlo und Riegel geschafft und dürften dort auch längere Zeit ver bleiben müssen, denn sie gehören sämmtlich zu einer großen Diebes- und Hehlerbande, die schon jahrelang dort Spuren ihrer Thätigkcit hinterlassen hat. Man weiß jetzt endlich, wem man Kunst, Wissenschaft, Literatur. Aus dem Stadttheaterbureau: Morgen, Dienstag, die letzte Aufführung des neuen Schwankes: „Niobe' Am Mittwoch bleibt das Theater geschloffen. Wochenspielplan der Kgl. Hoftheater in Dresden. indungen zu Theil geworden. Der 170 Pfund schwere Festkuchen und der 32 Pfund schwere Feststollen, weiche anläßlich des Stadtjubiläums in Annaberg von der Bäcker-Innung mit im Festzuge geführt wurden, sind an 150 arme Einwohner der Stadt vertheilt worden. In Zittau hielt der dortige Gewerbevercin, der Vororts verein für den Verband sächsischer Gewerbevereine ist, eine Ver- ammlung ab, in der man sich mit dem neuen Gesetzentwurf, betreffend die Zwangsorganisation des Handwerks, beschäftigte. DieVersammlung nahm eine Resolution an, in welcher zum Ausdruck gebracht wird, man halte den neuen Gesetzentwurf unter der Vor aussetzung, daß die von berufener Seite vorgeschlagenen Ab änderungen im Bundesrath und Reichstag Beachtung finden, für geeignet, eine günstige Grundlage für die künftige Organisation ekretär Kretschmar in der Nähe von Dresden erschossen hat, > im ihn zu berauben. Maiwald wurde in das Hirschberger Ge- ' ängniß gebracht und von hier zur Beobachtung nach der Jrren- tation in Moabit überführt. Nachdem er dort für geisteskrank erklärt worden sein soll, wurde er wieder im Gerichtsgefängniß zu Hirschberg internirt. Dort hat Julius Maiwald seinem Leben jetzt < n der Zelle durch Erhängen ein Ende gemacht. M. benutzte hierzu sein Halstuch, mit welchem er sich an dem zum Befestigen der Pritsche vorhandenen Haken aufknüpfte. So hat Maiwald für seine schweren Verbrechen, zwei Morde und zwei Mordversuche, ! ür welche ihn wegen seines geistigen Zustandes die irdische Ge- I rechtigkeit nicht erreichen konnte, an sich selbst die Todesstrafe voll streckt. In Gegenwart des Präsidenten des Reichsversicherungsamtes, Herrn Bödiker aus Berlin, fand in Leipzig die Begründung der Fleischerei-Berufsgenossenschaft statt. Der Versammlung wohnten 212 Theilnehmer aus allen deutschen Staaten bei; ver treten waren 5596 Betriebe. Beschlossen wurde, den Sitz der: neuen Berufsgenossenschaft nach Lübeck zu legen. — Nachdem die ' Neubauten für die Universität in der Hauptsache fertiggestellt und theilweise nur im Innern noch einige Arbeiten zu vollenden sind, ist man daran gegangen, die alten, stehen bleibenden Häuser am Augustnsplatze und an der Universitätsstraße, die zu dem Besitz- thume der Hochschule seit der Regierung des Kurfürsten Moritz von Sachsen gehören, mit einem neuen Außengewande zu ver sehen. Jetzt ist das Fürstenhaus, das an der Ecke der Grimmai- schen- und der UniversitStsstraße steht, mit Gerüsten versehen; es wird gleichfalls eine neue Außenseite erhalten. Dieses Haus ist in der ganzen Baugeschichte Leipzigs deshalb so wichtig, weil es das schönste Denkmal aus dem Mittelalter ist. Darum hat man auch mit Freuden begrüßt, daß es nicht, wie alle die Nachbar gebäude ringsum, mit abgebrochen wurde. Man muß gestehen, daß sich nunmehr das große Häuserviertel, das der Universität gehört, sehr stattlich ausnimmt und für die ganze Stadt eine Zierde bildet. Der Umzug der verschiedenen Institute in die neuen Räume ist nunmehr beendet, denn das Wintersemester soll bereits am 15. Oktober beginnen. Einen Beschluß von weittragender Bedeutung für die Ge- chäftswelt haben in Chemnitz die Stadtverordneten gefaßt. Nit großer Mehrheit ist der Beschluß angenommen worden, daß jeder Inhaber eines Geschäfts einschließlich der Marktbesucher verpflichtet ist, an seinen: Geschäftsraum eine deutlich lesbare Aufschrift anznbringen, welche außer der Firma, falls er eine olche führt und diese nicht mit seinem Vor- und Zunamen über- ünstimmt, seinen persönlichen Namen einschließlich des ausge- chriebenen Rufnamens, sowie das dem Namen vorzusetzende Wort „Inhaber" enthalten muß. Dafern der Geschäftsinhaber oder einzelne von mehreren unmündig sind, muß dies aus der lusschrift unzweifelhaft hervorgehen. Dadurch wird der Firmen- chwiudel erheblich eingeschränkt werden. In Chemnitz bestehen 2500 im Handelsregister eingetragene Firmen, denen 14 000 nicht eingetragene Gewerbebetriebe gegenüberstehen, von denen sich 6000 im Besitze von Frauen befinden. Der Pächter der Reitbahn in Zwickau, Stallmeister Klein, hat vor einigen Tagen unter Mitnahme seiner Sachen, jedoch unter Zurücklassung einiger alten Pferde Zwickau verlassen, ohne anzugeben, wohin er gegangen. Schlechter Geschäftsgang soll die Ursache seines plötzlichen Verschwindens gewesen sein. — Die . Zweigpostanstalt Zwickau (Sachsen) 3 führt Hinfort die Bezeich- . nung „Zwickau (Sachsen) — Schedewitz". : Im vergangenen Jahre war in Meerane auf dem Bahnhofe durch Explosion eines Pulverkörpers, welcher sich auf einer mit altem Eisen beladenen Lowry befand, eine Person tödtlich ver unglückt und eine Person verletzt worden. Es sind nun jetzt den Betheiligten seitens des bayerischen Militärfiskus einmalige Ab ¬ geschirr Plötzlich scheu wurden und durchgingen. Die Frau, welche wahrscheinlich vom Wagen gefallen ist, stürzte fo Unglück- ich mit dem Kopfe auf die Straße, daß sie Abends gestorben t, ohne die Besinnung wieder erlangt zu haben. Die Bedauerns- >erthe, welche noch nicht 30 Jahre alt ist, hinterläßt ihrem Gatten vier kleine Kinder. Der Stadtrath zu Lengenfeld veröffentlicht das Regulativ iber die Fleischbeschau der Stadt. Recht beachtenswerth sind die Zestimmungen über die Freibank. Es heißt daselbst: Bei jedem derartigen Fleischverkaufe muß an der Verkaufsstelle in einer für das Publikum sichtbaren, in die Augen fallenden Weise die Krank- eit des betr. Fleisches, sowie auch der von dem Thierante im Einvernehmen mit dem Eigenthümer nach dem Verhältnisse des Uhrwerthes festgesetzte Verkaufspreis, der des Marktpreises ür bankwürdiges Fleisch resp. Fett nicht übersteigen darf, nach >em Kilo berechnet von dem Verkäufer angeschrieben werden. Auch ist nach Befinden anzugeben, welche Behandlung das Fhisch vor dem Genüsse etwa noch erfordert. Für Eingeweide dieser Thiere (Lunge, Leber, Milz, Magen, Därme, Korf, Euter, Füß»^ dafern solche sich noch auf der Freibank verwerthen lassen, be- trägt der Verkaufspreis die Hälfte des festgesetzten Fleischpreises. Am Donnerstag Mittag ist von vielen Personen in B<W» Elster ein 3 bis 4 Sekunden anhaltendes Erdbeben verspürt wor den. In manchen Häusern klirrten die Fensterscheiben. In der Nacht zum Sonnabend wurden die sämmtlichen Ge bäude der Zimmermühle zu Erlbach i. V. ein Raub derFMmmen. Es liegt Selbstentzündung feuchten Heues vor. Die schlafenden Bewohner vermochten nur mit Mühe das nackte Leben zu rette«. Alle Habseligkeiten, eine Kuh, ein Schwein und ein Ziegenbock verbrannten mit. Das mit Streichhölzchen spielende 10 jährige Töchterchen deS Gutsbesitzers Schaller in Wollbach i. B. veranlaßte am Sonn abend einen Brand, dem das ganze väterliche Anwesen zum Opfer fiel. Mariä ft geschlossen Die strei Beispiel 1 ihrer Ge ivcgen de die nach 27. (15.) schrieben: infolge di tage hab heiligen « darum S nicht blkm -es Memel b-mpumg gemacht l / worden; i leicht zu k bischof, de * Gei: bindun- Bräuche i des Liba» das Gege: gab es, w Hochschule ausgcspro: landsmän znzubringi nach sind Heracleide artiges. ' von Mitg — verpfli Hochschule nwosten H zum Bon Ankvmmli es natürli dem Schn als alte H Schlägerei „berühmt« einschrcite UninersitL nun ein s war der , des Mitte dann „vv Weise geh „Ucppigke berichtet ( Rezeption nehmende geführt. Geschrei, hineinlass Diejenige letzt den Hai damit sind ausck ..Rauhbei wünschen den Verl« „Publiku wenn sie noch dur« (welche : empfange mit Winl einen ge' die Einer Beifall) sie zum 2 den, de: später H die Bläti Durch u: Beifalls: Äusfvrde ab. . ." besuchtes Meisten Trinken. „Saufbr Ehr. St (1600) l gelage", man sei: das ihr der Wa * E „Genua nicht we Kilo an Schiff „ afrika) das Sck plosion Dampfe wurden Bewegu Ueberfi! was au anderes halten. * L tcnegro Festlich Die do mahnu von a „Wäsch > nackten s fernen, l sorgen, f - G s Barcse Verschiedenes * Der Erzbischof von Canterbury, Benson, wurde Sonntag Vormittag während des Gottesdienstes in derHawarden- Kirche vom Schlage getroffen; er wurde nach dem Pfarrhaus gebracht, wo er alsbald verschied. * Die Insel des Robinson ist nicht untergegangen. Von einem Nürnberger, dessen Sohn der einzige Deutsche ist, der auf der angeblich untergegangenen früheren Robinson-Insel, jetzigen Insel Juan Fernandez lebt, erhält der „Fränk. K." folgende Zuschrift: „Nach den: letzten Bries (vom 23. Juli er., hier ein- zetroffen am 19. September) meines Sohnes, der seit mehr als ünf Jahren die Insel als einziger Deutscher bewohnt (er ist als Leiter der Hummer- und Fleischkonservenfabrik in Juan Fer nandez angestellt), ist auf der Insel Alles in Ordnung und war erst kurz vor Abgang seines Briefes eine chilenische Regierungs- kommisffon, darunter 6 Deutsche, meist höhere Offiziere der chile nischen Armee, mit dem Direktor des botanischen Gartens (auch ein Deutscher) von Santiago auf der Insel. Nach einer Mit- theilung des Reichskanzleramtes in Berlin vom 5. Oktober ist daselbst von dem Untergang der Insel noch nichts bekannt und wurde ver deutsche Konsul in Santiago amtlich um Aufklärung ersucht. Das Klima der Insel ist fo mild, daß für die Haus- thiere — Pferde, Kühe u. s. w. — keine Ställe nöthig find, da die Thiere Winter wie Sommer, Tag und Nacht im Freien kampiren." * Der Verfall der Rase. Der allmähliche Verfall der menschlichen Nase ist der Einführung und dem allgemeinen Ge brauch des Schnupftuches zuzuschreiben. Die Römer bedienten sich nie des Schnupftuches und ihre Nasen waren, wie allgemein bekannt, von der schönsten uud größten Form. Auch waren jene den Erkältungen des Kopfes nicht so ausgesetzt, wie wir, und ihre Nasen erfreuten sich einer fast vollständigen Unthätigkeit. MS die Civilisation von Italien aus sich nach dem nördlichen Europa ausdehnte, bemerkten die Bewohner dieser Länder, daß ihre Nasen sich in beständiger Thätigkcit befanden, und infolge dessen sank die europäische Durchschuittsnase unter das römische Maß. In späterer Zeit wurde das Schnupftuch erfunden und begann seine Wirksamkeit als Verkleinerer der menschlichen Nasenproportion. Fortgesetzte Reibung nutzt den härtesten Stein ab, wie viel mehr die weiche und knorpelige Nase. Unter der Herrschaft des Schnupf tuches hat sich die Proportion der menschlichen Nase derart ver kleinert, daß man kleine Nasen jetzt fast eben so allgemein trägt, wie Augengläser. — hm! * »Treue Liebe bis zuin Grabe". Vom Kreisgerichte in Jglau wird der 22jährige Ferdinand Wiesner wegen Verbrechens des Diebstahles steckbrieflich verfolgt. Der junge Mann hat der Behörde seine Verfolgung auf eigcnthümliche Weise erleichtert. Seinerzeit liebte er nämlich eine Dame so sehr, daß er sich unter den größten Qualen folgende Tätowirungen beibrachte: An einem Arme die Gesichtszüge der Dame mit der Umschrift „Treue Liebe bis zum Grabe", beim Handgelenke ein Armband mit Anhängsel und am anderen Arme „Brünn" und „F. W." Dies Alles, um die Dame nicht vergessen zu können. Daß diese Zeichen seiner iinmerwährenden Liebe einmal für einen — Steckbrief gegen ihn gut verwendet werden können, daran dürfte der junge Liebende damals kaum gedacht haben. * Ueber streikende griechische Priester meldet das i» Athen erscheinende Blatt „Estia" Folgendes: Am 26. August (14. a. St.) wurde in den Kirchen von Syra, der Haupstadt der gleichnamigen Insel, eine Erklärung der dortigen (griechisch-- nichtunirten) Priester verlesen, in der sie allen Gläubigen ver kündeten, daß sie Streike machen und am Feste der Himmelfahrt Ein kriminalpolizeilicher Kongreß sollte in Dresden über die allgemeine Einführung des vr. Bertillonschen Systems der Ver brechermessungen Beschluß fassen. Da diese Zusammenkunft auf eine spätere Zeit verschoben werden mußte, hat inzwischen die Dresdner Polizei Schritte zur Einführung jenes Systems bei allen größeren sächsischen Polizeibehörden gethan. Es soll dabei nach einem einheitlichen Plan Verfahren und in Dresden eine Centralstelle errichtet werden, der die Ergebnisse der Messungen in jedem einzelnen Falle mitzutheilen sind. Die Polizeibehörde hat durch einen Schüler Bertillons bereits verschiedene Kriminal beamte nach diesem System ausbilden lassen, auch hat, wie schon gemeldet, in dieser Sache in Dresden kürzlich eine Besprechung sächsischer Polizeibeamter stnttgcfunden. — Am 31. Oktober blickt das Dresdner Pestalozzistift auf ein Alter von 50 Jahren zu rück. Die ehemaligen Schüler desselben planen dem Stifte eine Ehrengabe zu überreichen. — Ein schwerer Nuglücksfall ereignete sich Freitag Abend aus der Straßenbahnlinie in Blasewitz. Dort verkehren zwischen Schillerplatz und Straßenbahnhos sogenannte Berbindungswngen, die die Passagiere vom genannten Platze bis zur Ansangsstation der Laubegaster elektrischen Linie bringen. Trotzdem es verboten ist, während der Fahrt rechts abzuspringen, öffnete ein junger Mann den Scheerenverschluß der rechten Seite und verließ den Wagen. In demselben Augenblicke erschien der elektrische Verbindungswagen und übersuhr den Leichtsinnigen, der seine Unbesonnenheit sofort mit dem Leben bezahlen mutzte. Wenn die Polizei nicht bald darauf dringt, daß ein von Laien nicht zu öffnender Verschluß angebracht wird, werden lange noch die Menschenleben gefährdet sein. — Mit lebhaftem Bedauern hört man, daß Herr Generalarzt vr. Jaeobi schwer erkrankt ist. — Anfang Dezember v. I. wurde Hirschberg und die Umgegend durch die Nachricht in die größte Aufregung versetzt, daß" der Zimmermann Goebel aus Maiwaldau auf dem Heimwege Abends auf der Landstraße meuchlings niedergeschossen worden sei. Bald darauf kam die Mittheilung ans Leipe, Kreis Jauer, daß daselbst gegen die Frau des Stellenbesitzers Maiwald und gegen die Frau des Gemeindevorstehers Guder Mordversuche durch Er schießen unternommen worden waren. Der Verdach:, die Schandtaten begangen zu haben, lenkte sich aus den Sohn de Ersteren, Julius Maiwald aus Leipe, einen gefährlichen, schwer vorbestraften Gesellen. Maiwald wurde auch nach kurzer Zeit in einer Scheune in der Nähe des Bolkenhainer Bahnhofes fest genommen. Wie dessen Verhör ergab, war M. in die Hcimath gekommen, um einen seiner Angehörigen und den Gemeindevor- Uebertragung des Kartoffelpilzes für die nächste Ernte vorbereitet wird. Wer daher der Ausbreitung der Krankheit entgegenarbeiten will, der lasse keine verfaulten oder angesaulten Kartoffeln auf dem Felde liegen, sondern sammle sie auf Haufen, wo sie dann durch Uebergießen von Kalk unschädlich gemacht werden. — Zu besetzen: Die neugegründete ständige Stelle an der katholischen Schule zu Radeberg (vorbehältlich der Genehmigung deS Kgl. Ministeriums des Kultus und öffentlichen Unterrichts). Einkommen: 1000 Bi. neben einer Wohnungsentschädigung von 120 M. (für einen unverheiratheten Lehrer), bez. 240 M. Aussicht auf Verkürzung der Fristen für die Dienstalterszulagen. Be werbungsgesuche bei dem apostolischen Vikariat zu Dresden ein zureichen bis zum 27. Oktober. X Brand, 12. Oktober. Die hiesige Schützengilde hielt gestern ihr Abschießen, d. h. daS letzte Schießen der diesjährigen . Schießperiode, ab. Nachmittags 2 Uhr erfolgte unter klingendem Spiele der Festauszug nach dem Schützensalon. Leider wurde das Schießen durch die später eintretende regnerische Witterung beeinträchtigt. — Der Verein königstreuer Bergknappen Gruppe „Mittelgrube" hielt gestern Nachmittag unter Vorsitz des Gruppen vorstandes Herrn Doppelhäuer H. Raßmaun seine Monatsver sammlung im Gasthof zum Kronprinzen ab. In Bezug auf die in der vorigen Versammlung erfolgte Ernennung zum Ehren- mitgliede des nach Reinsberg versetzten Herrn Obersteiger Lißner war von genanntem Herrn ein Dankschreiben eingegangen. Das Schreiben, welches ferner zur Festhaltung und Weiterausbreitung der Vereinigung königstreuer Bergknappen aufforderte, wurde verlesen. Mit begeistertem „Glück auf!" wurde Sr. Majestät des Königs Albert und des Ehrenmitgliedes gedacht. Weiter wurde , der Wunsch ausgesprochen, daß alle Mitglieder ihre Beiträge doch ' monatlich persönlich bezahlen,möchten. Durch die Theiluahme der > Mitglieder an den Versammlungen werden die Zwecke der Ver einigung vor Allem gehoben und gefördert. — Der Turnverein hielt zum Abschied der diese Woche ins Heer eintretenden Mit- , glieder in der Turnhalle einen festlichen Kommers ab. Herr Vorstand Göhler forderte die zukünftigen Soldaten auf, den: Vaterlande feste Kraft und turnerischen Geist zu wahren. »** Eppendorf, 11. Oktober. Den: Berichte über das 4. Ge schäftsjahr 1895/96 des Konsumvereins für Eppendorf und Um gegend (e. G. m. b. H.) entnehmen wir Folgendes: Da im Laufe deS JahreS 26 Mitglieder ein- und 5 austraten, so ist der Verein : von 165 auf 186 Mitglieder angewachsen. Die eingezahlten: Stammantheile haben die Höhe von 2318,28 Mk. erreicht, wäh rend sie im Vorjahre nur 1376,56 Mk. betrugen. DerWaaren- umsatz ist von 23767,32 auf 24820,70 und der Reingewinn von 2109,52 auf 3674,67 Mk. gestiegen. Von den Mitgliedern sind für 20490,06 Mk. Marken abgegeben worden und kann ihnen eine Dividende von 12°/,--2458,67 Mk. ausgezahlt werden; im : verflossenen Jahre erhielten sie nur 10°/<>. -n- Mohorn, 11. Oktober. Der hiesige landwirthschaftliche Verein läßt es sich angelegen sein, seinen Mitglieder:: Belehrung und Weiterbildung reichlich zu bieten. Er versäumt es nicht, jedes Jahr seitens anerkannt tüchtiger Fachleute mehrere Vorträge halten zu lassen. Genannter Verein und die Vereine der Um gegend haben sich seit längerer Zeit schon zu einem Bezirksverein zusammengethan. Aus dieser Vereinigung rekrutirt sich nun wieder ein engerer Kreis, der ganz besonders die Pflege des Obstbaues ins Auge faßt. Diesen Obstbauverein lectet Herr Pastor Schoppe aus Niederschöna. Mit der am vorigen Sonntag abgehalteneu Versammlung des Mvhorner landwirthschastlichen Vereins, in welcher Herr Direktor vr. Kohlschmidt aus Freiberg als Redner auftrat, jvar zugleich eine Obstausstellung verbunden. Nur Mitglieder hatten ausgestellt; es sollte gezeigt werden, was unser Dorf mit seinen Nachbarorten nach dieser Richtung hin zu bieten vermag. Der Besuch dieser einfachen kleinen Aus stellung bot manches Lehrreiche. Neben den herrlichsten und auch seltenen Aepfeln und Birnen prangten die in hiesiger Gegend in der Größe eines Hühnereies zur köstlichsten Reife gebrachten Pfirsiche. Großes Interesse erregten auch die vom Herrn Pastor Schoppe mit vorgelegten Pilztafeln von Michael. Diese Tafeln sind wohl das Beste, was auf diesem Gebiete jetzt vorhanden ist. Bei allen Besuchern erweckte das Gebotene die größte Zufriedenheit.
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