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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 10.07.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-07-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189607103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18960710
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18960710
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-07
- Tag 1896-07-10
-
Monat
1896-07
-
Jahr
1896
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 10.07.1896
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158 Freiberger Anzeiger ««b Tageblatt. Seite 2. 1894: 11126. In beiden Jabren 1885 und 1894 kamen aufinadt abgesandtes Telegramm des Generalkonsuls enthält die schau DaS Urtheil im Prozeß bäuerlich genug, aber der Hauptvorwurf fällt auf Tie zurück, die sich in ihrer eigenen Meinung über koloniale Fragen von falschen Propheten führen lassen und durch ihr kleinliches, philisterhastes Geschrei über Alles, was dort nicht dem strengen Schema der heimischen Ordnung entspricht, auch noch die Möglichkeit ver scheuchen Helsen, daß sich endlich in unseren Kolonien findet, was uns allein dort Helsen kann: starke Persönlichkeiten! Lieutenant Eggers, besten Tod vor einiger Zeil seinem Vater, dem General Eggers, durch eine Depesche des Generalkonsuls v. Schuckmann aus Kapstadt gemeldet worden war, ist neueren Nachrichten zufolge doch vielleicht noch am Leben. Ein aus Kap- unternommenen Reklame- und Geschäftsreise erzielt, kaum einen Achtungserfolg darstellt: allein gleichwohl stattet Herr Liebknecht den Engländern im Clarion seinen Dank für die ihm gewordene Aufnahme ab mit den obligaten Anwürfen gegen das Kapital und der gleichfalls obligaten Verbeugung vor dem nach sozial demokratischer Behauptung gegen allen "Chauvinismus gefeiten ! Proletariat. Italienische Blätter berichten über eine Unterredung mit dem Unterhändler von Makalle, Lieutenant Felter. Derselbe er klärte, die italienischen Gefangenen bilden für Menelik, nament lich in ökonomischer Beziehung, eine große Verlegenheit; derselbe wäre froh, sie loszubekommen, er glaube jedoch nicht, daß Menelik dieselben an Italien ausliefern werde, sondern an den Papst oder an eine andere Macht. Tie Gefangenen werden gut behandelt. Tie Hauptfchwierigkeit liege darin, die 2000 Ge fangenen, von denen Viele in schlechtem Zustande seien, an die Küste zu bringen. Tas Geld, das sür die Uebersendung von Kleidern und Hilfsmitteln sür die Gefangenen ausgegeben werde, wi fortgeworfen, da der Transport derselben unüberwindliche Schwierigkeiten biete. In Folge der bedrohlichen sozialistischen Stimmenzunahme, welche für 1898 die Erlangung der Kammermchrheit durch die Sozialisten befürchten läßt, wird die belgische Regierung dem Parlamente eine Reihe von Vorlagen zur Bekämpfung der revolutionären Propaganda unterbreiten, ferner einen Gesetzent wurf über vrot ortconelle Vertretung für die Kammerwahlen einbringen. In der Rede, welche der Deputirte Pelletan in der letzten 'Sung der französischen Kammer zu Gunsten der progressiven meinten, aber von großer Leichtgläubigkeit zeugenden, stark über-1 Es geht doch nichts über ein dankbares Herz, zumal wenn es triebenen und verzerrten Darstellungen eines in der Kolonie in der Brust eines Zehntausendmarkproletariers, wie Herrn Wil- lebenden Herrn in die Hände eines Mannes gelangten, der, wie! Helm Liebknechts, schlägt. Wohlunterrichtete Leute wollen noch ein zweites Beispiel seitdem gezeigt hat, es leider für seinen I zwar wissen, daß das Resultat, welches Herr Liebknecht bei der Beruf zu halten scheint, alle unliebsamen Nebenerscheinungen! unter Vernachlässigung seiner Reichstagspflichten in England unseres jungen Koloniallebens möglichst rasch einer in diesem lgl. Rund- hlan giebt einem Theil der! In Ostpreußen streiken in mehren Städten die Bäcker; sie Presse Veranlagung, die unter den Eindrücken der Gerichts- wollen sortan kein Hausbackbrot und Kuchen zum Backen an- verhandlung aufs Neue angefachte sittliche Entrüstung gegen einen! nehmen. In Lpck hat dieser Beschluß der Bäcker die Einwohner ¬ der größten Noth zu schützen. Eine Statistik der Selbstmorde in Deutsch land im letzten Jahrzehnt hat Pros. G. von Mayr im „Allg. Etat. Archiv.- zusammengestellt. Die Statistik des deutschen Reiches hat diesen Gegenstand bisher nicht behandelt. Ta nicht alle Staaten regelmäßig darüber Mittheilungen veröffentlichen, so ist hier erst das vollständige Material sür das ganze Reich ge boten. Das Jahr 1888 hatte darnach die geringste relative und absolute Zahl anjzuweisen: die Gesammtzahl der Selbstmörder belief sich auf 9400: davon waren 1967 weibliche Personen. Im Jahre 1885 betrug die Zahl der Selbstmorde 10191, im Jahre zweifeln. Die schillernde Seifenblase des spanisch-französischen Bünd nisses ist, wie man aus Madrid schreibt, schneller geplatzt, als man es vcrmuthete. Canovas erklärte mehreren Freunden gegen über, die Regierung denke nicht daran, sich mit Frankreich zu verbünden, um so weniger, weil dort Meline an der Spitze steht, dessen Zollpolitik Spanien so viel Schaden zugefügt Halle. Die Reden der Behörden von Coruna und Ferrol werden gemiß- billigt, da sie sich wie eine Bitte um Schutz anhörten. Höchst überflüssiger Weise, damit nur ja kein Liberaler Unrath wittere, sügt der Minister hinzu, er wolle auch kein Büuduiß mit Deutsch land, denn das würde „ungeheure Folgen" haben. Da die spanische Regierung sich grundsätzlich geneigt gezeigt hat, Deutschland in handelspolitischer Hinsicht entgegen zukommen, ergiebt sich Folgendes als Grundlage für eine weitere gedeihliche Entwickelung eines bezüglichen Vertragsznstandes. Da für, daß Spanien seinen Minimaltarif Deutschland gegenüber in Kraft treten läßt, stehen wir davon ab, die Kampfzölle noch weiter gegen Spanien anzuwcnden. Will Manien der Bortheile unseres Vertragstarifs theilhastig werden, so muß es nicht uner hebliche Konzessionen machen. Früher glaubte es gegen seinen Minimaltarif unseren Vertragstaris eintauschen zu können; das war ein bedeutender Jrrthum, von dem man jetzt erfreulicher Weise in Madrid zurückgekommen ist. Eine der Wiener „Politischen Korrespondenz" aus St. Petersburg zngehende Meldung versichert, daß die in einem Theile der ausländischen Presse verbreiteten Nachrichten über eine Erkrankung des russischen Kaisers Nikolaus II. unbegründet seien. Der Zar erfreut sich des befriedigensten Gesundheitszustandes. Einkommensteuer hielt, führte er aus, daß die projektirte Wohnungstaxe den Armen viel schwerer belaste als den Reichen. Für den Armen repräsentire dieselbe ein Fünftel deS Einkommens, während der reichste Steuerträger Frankreichs, dessen Einkommen 24 Millionen betrage, nur Zweihundertstel des Einkommens be zahlen würde. Nach dem deutschen Einkommensteuergesetz zahlten die Frankfurter Rothschilds 300000 Francs jährlich, währöld die reicheren Pariser Rothschilds nach dem Projekte deS Finanz ministers Cochery 16000 Francs zahlen würden. Die französische Demokratie sei also genöthigt, sich Beispiele der Gerechtigkeit jenseits des Rheins zu suchen. Dieser Hinweis auf daS Beispiel Deutschlands wurde von der Linken mit Beifall ausgenommen. Der deutsche Botschafter in Paris, Graf Münster, theilte der französischen Regierung amtlich mit, daß Deutschland sich an der Weltausstellung im Jahre 1900 betheiligen werde. Die Südfranzosen wollen ihre blutigen Stiergefechte haben. Sie behaupten, dies sei ihr Recht, iznd haben erst kürzlich Tausende von Unterschriften unter eine Petition an die Regier ung gesetzt, in der diese „Rasseneigenthümlichkeit" betont wurde. Wie die Munizipalität von Nimes es fertig gebracht hat, von dem Minister des Innern die Erlaubniß zu einer blutigen Corrida zu erwirken, oder ob Herr Barthou sich hat überlisten lassen, wird man vielleicht bald erfahren. So viel ist sicher, daß am 5. d. 20000 Zuschauer von nah und fern in der dortigen alten Arena einem Wohlthätigkeitsfeste zu Gunsten der verunglückten Grubenarbeiter von Fontanes beiwohnten und in unbeschreib lichen Jubel ausbrachen, als die spanischen Matadores zwei Stiere tödtete», welche vier Pferden den Bauch aufgeschlitzt hatten. Die Vorstellung trug 50000 Francs ein. Nach dem „Jntranfigeant" sollen die Opfer der Katastrophe nur 5000 Francs erhalten. Das Blatt Rocheforts deutet an, wenn nicht ein großer Theil der Einnahmen in die Kaffe der Geheimfonds wanderte, hätte der Minister des Innern die Erlaubniß zu der gesetzlich verbotenen Volksbelustigung verweigert. Vorläufig darf man dies aber be ungeeigneten Beamten als Mittel zu benutzen, um gegen dielichast sehr in Harnisch gesetzt, und sie hat der Innung eine drei- Lolonialpolitik Stimmung zu machen. Nebenbei wird in den tägige Bedenkzeit gegeben. Aendern die Bäckermeister in dieser meisten Blättern auch ein Bedauern darüber ausgesprochen, daß.Zeit ihre Ansicht nicht, dann sollensneue Bäckerein entstehen. Der der Kaiserliche Disziplinarhof das llrtheil des Vorderrichters be-.Vorstand der Bäckerinnung Osterode macht Folgendes bekannt: stätigt und die Revision der Anklagebehörde verworfen hat. Wir! „Laut Bundesraths-Bcrordnung vom 4. März 1896 stehen den haben unsere Ansicht darüber schon ausgesprochen und und uns.Bäckern nur 12 Stunden Arbeitszeit zu; da selbige mit dieser wohl bewußt, daß wir gegen den Strom schwimmen. Wir wissen.kurzen Spanne Zeit nicht auskommen, sind sie gezwungen, die sehr wohl, daß die öffentliche Meinung im Großen und Ganzen.Hausbackbrote und Kuchen vollstädig auszuschließen; es werden nicht zu bewegen sein wird, eine ruhige Beurtheilung des vor.also von jetzt ab keine Hausbackbrote sowie Kuchen zum Backen Gericht ermittelten Thatbestandes vorzunehmen, sondern ihr gilt.angenommen. In den meisten Bäckereien fängt die Arbeit des ganz einfach das Behauptete auch als Thatsache. Wären die Ver-1 Abends 8 oder 9 Uhr an und muß, um nicht gegen daS Gesetz gehen, die Wehlan zur Last fielen, erst durch die Gerichts-Izu verstoßen, spätestens um 8 oder 9 Uhr Morgens beendet sein." Verhandlung weiterhrn bekannt geworden, so hätte man wohl über. Auf dem nächsten internationalen Sozialistenkongreß, einzelne Dinge Bedauern und Entrüstung empfunden, und es der am 27. Juli in London zusammentritt, wird die deutsche wäre mit Recht der Wunsch laut geworden, daß die Kolonial-.Sozialdemokratie gerade nicht besonders stark vertreten sein; sie Verwaltung künftig in der Wahl ihrer Beamten vorsichtiger zu.wird etwa 30Telegirte entsenden. Außerdem werden aus Deutsch- Werke gehen möge. Im Uebrigen wäre man mit der Straft I land die polnischen Sozialdemokraten, die Anarchisten und die wahrscheinlich ganz einverstanden gewesen und wäre über die.„Sozialethiker" eine besondere Vertretung haben. Die Gesammt- Person Wehlans längst zur Tagesordnung übergegangen. Nun. zahl der am Kongreß theilnehmenden Delegirten beläuft sich au wollre eS aber das Unglück, daß die offenbar gut und ehrlich ge-i gegen 700. „Borw." gelangen lassen, daß ein anderer Brief mit den Dorten dem In- und Auslande gründlich in Mißkredit zu bringen. Mit begann: „Loloki und Lotka in Mondcnschein". Den Urheber der. offenem Hohn wird die Frage aufgeworfen, waS denn die ganzen Schmähbriese weiß der Verfasser indessen nicht sicher anzugeben, Kolonien werth seien, wenn sie, die ohnehin schon nichts ein er glaubt aber den Weg bezeichnet zu haben, auf dem er gesunden brächten, unter den Eingeborenen nicht einmal Ordnung und Ge wesen könne. Er hält Herrn von Kotze für gänzlich unschuldig, Inttung schüfen, sondern nur Willkür und barbarische Grausam- für daS Opfer schmählicher Jntrigue»; auch nimmt er eine sehr keit. Und selbst von ernsten, vernünftigen Leuten haben wir den hohe Persönlichkeit, die öfters verdächtigt worden ist, in Schutz Einwand gehört, daß, wenn solche Dinge in den Kolonien mög- und meint den Schuldigen unter alten Hofleuten suchen zu müssen, lich seien, es schon am besten wäre, man gebe sie weg! Man die auf daS Intimste mit den Eltern des Grafen Hohenau ver-.möchte dem gegenüber fragen, wie es denn wirklich immer wieder kehrten und noch jetzt mit ihm auf das Intimste bekannt seien, möglich ist, daß Deutsche sich durch tendenziös hervorgerufene Der Verfasser glaubt, daß Herr von Kotze noch weitere Duelle! Gefühlsregungen in ihren wichtigsten Lebensfragen betrügen und aussechten iverde, wenn er nicht von seinen Anschuldigern eine aus Abwege führen lasten, daß sie niemals die Kralle sehen, die öffentliche Ehrenerklärung erlange : er macht manche beachtens- in dem weichen Sammet dieser gefühlvollen Humanität steckt, werthe Ausführung über die Militärgerichtsbarkeit und den »Wann werden wir dahin gelangen, daß dieser Humanitäts- Zweikampf. Im Allgemeinen ist die Schrift inebr für die Hof- Heuchelei die Maske vom Gesicht gerissen und ihr von allen Seiten gesellschast als für daS Volk bestimmt. Hinreichende Klarheit ehrlich gesagt wird: Euer weinerliches Gejammer um die schwarzen über den traurigen Fall Kotze wird auch durch diese Flugschrift.Menschenbrüder ist ein unwahres Poffenspiel? Kleinliche Jnter- nicht geschaffen. Aber sie zeigt, wie nöthig die Klärung ist, um testen, Stimmungsmache, Aufstellung einer Wahlparole, die durch ferneres Blutvergießen zu verhindern und der weiteren bedenk-.die Oberflächlichkeit und Kurzsichtigkeit ihres Inhalts den Philister lichen politischen Wirkung dieses Hoffkandals vorzubeugen. Izu kirren vermag, das sind die innersten Motive, die Eure Kolonial- Richt ohne Interesse find die Angaben über den Ber-Ipolitik bestimmen und die Euch nun auch veranlassen, bei jedem brauch von Postwerthzeichen. Im EtatSjahrr 1895/96lMißerfolg, jeder unangenehmen Erfahrung Euer Rabengekrächz hat die Reichsdruckerei an die Reichspostanstalten nachstehende lertönen zu lasten! Neuerdings ist es auch in grundsätzlich kolonial- Werthzeichen zum Vertrieb geliefert: 1675 428 000 Stück Frei-1 freundlichen Kreisen Gewohnheit geworden, die jetzige Kolonial- marken im Werthe von 184 396 300 Mk.; 300 037 000 Post-Ileitung für Alles daS anzuklagen, was wir an unliebsamen Dingen karten und Postanweisungen im Werth« von 20 477 400 Mk.:Iaus diesem Gebiete erleben. Auch wir möchten darin Vieles 18 761750 Wechselmarken und 130 000 Wechselvordruckblätter mit! anders sehen. Aber wir halten es gleichwohl für verkehrt, alle Wechselstempel, zusammen einen Werth von 9 375 250 Mk. dar-.Klagen nach dieser Richtung hin abzuwälzen. Man hat, freilich stellend. Dazu kamen noch 7 082 000 statistische Marken und.in ganz anderer Beziehung, das Wort gebraucht: „Jedes Volk 1387 000 gestempelte Anmeldescheine im Gesammtwerthe von.hat die Regierung, die es verdient." In gewißem Sinne kann 894 220 Mk., nicht zu vergessen der 412 570000 Versicherungs-.man auch sagen: Wir haben die Kolonialverwaltung, die wirver- marken, die einen Werth von 87 312 400 Mk. hatten. Tie «dienen. Kann sich das deutsche Volk selbst das Zeugniß aus- Herstrlluug all dieser Äerthzeichen beanspruchte einen Aufwandistellen, daß es an die kolonialen Aufgaben in einer Weise heran- von 2 520027 Mk. .getreten ist, die der Bedeutung dieser großen nationalen Ausgabe Das Mannheimer Leihhaus war in den letzten Jahren in.entspricht? Ist nicht auch in der Anthcilnahme des Volkes stets seiner Ertragfähigkeit ganz bedeutend zurückgegangen, was den lein Schwanken, ein Befolgen kleinlicher Gesichtspunkte, ein ängst- Stadtrath veranlaßte, den Ursachen dieser Erscheinung nachzu-Iliches Versagen vorherrschend gewesen ? Es sind immer nur forschen. Der Stadtrath kam zu der Ueberzeugung, daß die.Wenige, Einzelne gewesen, die Großes eingesetzt haben, und wenn wesentliche Ursache jener erfreulichen Erscheinung in der sozial-Idie Regierung in der Wahl ihrer Organe fehlgreist, nach falschen politischen Gesetzgebung zu suchen sei, die den Arbeiter bei.Gesichtspunkten urtheilt und dafür in ängstlichem Schwanken der Krankheit oder Invalidität vor Noth und Mangel schütze, so daß. öffentlichen Meinung Rechnung trägt, um nur ja das bischen er nicht mehr gezwungen ist, sich mit Hilfe des Leihhauses vor.Jntereffe für die Kolonien nicht zu verscherzen, so ist das be- Des Weiteren meldet mau aus der russischen Hauptstadt, daß das russische Kaiserpaar, den bisherigen Reisedispösitionen zufolge, nach den Besuchen in Wien und Berlin, einen ungefähr vierzehn tägigen Aufenthalt in Darmstadt nehmen soll. Ob daS Kaifer- paar im Laufe des Herbstes auch die Königin Viktoria von Eng land besuchen werde, sei noch ganz ungewiß; alle hierauf bezüglichen Meldungen seien jedenfalls verfrüht. Türkei. Es bestätigt sich, daß auf Kreta eine günstige Wendung eingetreten ist, welche jetzt freilich, wenn sie Vor halten soll, von den Botschaftern der Mächte mit Geschick aus genutzt werden muß, denn, daß ein dauernder guter Erfolg noch einiger weiteren Garantten bedarf, als der unten angeführten, läßt sich kaum bestreiten, und eine nur augenblickliche Beruhigung würde dem aufgcwandten europäischen Apparate wahrlich nicht entsprechen. Vorläufig steht fest, daß an der Versammlung in Phre auch die Mitglieder des Resorm-Comitss theilnahmen, und daß die Aufständischen ihre Delegirten ermächtigt haben, unter gewißen Bedingungen den Berathungen der Nationalversammlung beizuwvhnen. Ter Athener „Asty" zufolge wurde der Beschluß der in Phre versammelten Delegirten durch die nachfolgende Depesche veranlaßt, welche die Botschafter der Mächte in Konstcmtt- nopel gemeinschaftlich nach Kreta gesandt haben: „Wir rachen den Ausständischen die Feindseligkeiten einzustellen mid in Friedens verhandlungen auf der Grundlage des Vertrages von Chaleppa einzutreten, welchen die Pforte mit einigen berechtigten Ab- Lnderunaen den Kretern zugesteht; doch muffen die Kreter wissen, daß sie durch Forderungen, die über diese Abänderungen hinaus gehen, die wohlerworbenen Rechte auf die Sympathien Europas verlieren würden. Die christlichen Deputtrten der aufständischen Provinzen werden unverweilt in Chaleppa bei Kanea erwartet, wo sie unter Garantie des Konfularkorps mit den christlichen Deputtrten der östlichen Provinzen in Berathung zu treten hätten, um ei» Programm der kretensischen Forderungen auszustellen, welches folgende Punkte umfassen würde: erstens die ökonomische Unabhängigkeit der Insel; zweitens sollen die Zoll-Einnahmen im Staatsschatz Kretas ver bleiben, für den dem Sultan zu entrichtenden Tribut soll eine besondere Steuer eingeführt werden; drittens soll der Gouverneur ein Christ sein, er soll durch die Pforte ernannt werden und ihm ein Veto gegenüber den vom kretischen Landtage angenommenen Gesetzen zustehen. Die Pforte hat, um einen Beweis ihrer gute» Absichten zu geben, Abdullah Pascha angewiesen, die Truppe» aus de» Städten zu entfernen." — Zur Grundlage für Erfolg verheißende Verhandlungen find diese Sätze durchaus geeignet. Ter Civilgonverneur wird indessen irgendwie gegen willkürliche Absetzung oder Versetzung gesichert werde» müsse», was keine unüberwindliche» Schwierigkeiten machen kann. Auch die griechische Regierung, deren Antwort an die Gesandte» zu Athen inhaltlich jetzt bekannt wird, nimmt einen Theil deS Verdienstes an den erzielten Erfolgen für sich in Anspruch. I» persönlichen Unterredungen mit mehrere» der Gesandten er klärten der König von Griechenland und der Minister deS Aeußeren, die auf einen Anschluß Kretas an Griechenland go richteten Bestrebungen würden seitens der amtlichen Kreise Griechenlands keinerlei Förderung erhalten. Ebensowenig habe die Regierung die Ausständischen mittelbar oder unmittelbar unterstützt. Äuch sei bisher kein griechischer Offizier nach Kreta gegangen; nur vier cm griechischen Heere als Unter- Punkt nur allzu urtheilslosen und leicht bethörten Ocffentlichkeit zu unterbreiten. In solcher Ausschmückung und in der Form der sensationellen Enthüllung mußten diese Mittheilungen dazu dienen, einen Entrüstungssturm hcrvorzurufen, der, wie sich nach her herausgestellt hat, mit den wirklich vorgekommenen Ver fehlungen und Ausschreitungen Wehlans in gar keinem Verhältniß stand. An sich ist ja dergleichen nicht gerade etwas so Wunder bares. Wird Jemand unter Aussehen erregenden Umständen eines Verbrechens angeklagt, so wird es immer sehr bald einen Richtsrirruch der öffentlichen Meinung geben, der durchaus seine eigenen Wege geht und sich durch die Beweisführung im Gerichts saal, dre ihn vielleicht eines Andern belehre» könnte, wenig an- ftchte» läßt. Darum verargen wir es den ehrlichen Leuten nicht, die in gutem Glauben das höchste Maß sittlicher Entrüstung über die brutalen Ausschreitungen Wehlans ausgesprochen habe». Jetzt aber, nachdem zum zweiten Male ein Gericht unantastbarer Männer ein mildes Urtheil über den schwer Beschuldigten aus gesprochen hat, halten wir es für unsere Pflicht, zum Nachdenken über die Frage anzuregen: War es wirklich nur die unvollkommene Keuntniß des Thatbestandes allein, die eine so maßlose Leidenschaft gegen den Mann entfachen konnte? Die Antwort ist zugleich eine Anklage gegen den kolonialseind- liche», mrdeutsch gesinnten Theil unserer Presse, der dir schiefe Beurtheilung des ganzen Falles künstlich hervorgerufen hat und die tkwrichte Empfindsamkeit systematisch verstärken half. Es versteht sich, daß das Aufgebot von Rührseligkeit und sittlicher Entrüstung, das hierbei entfaltet wurde, einem wohl-I erwogenen Zweck diente, unsere ganzen Kolonialbestrebungen vor 100000 Personen 22 Selbstmörder. Auch das Verhältniß der.Mittheilung, daß Lieutenant Eggers im Gefecht von Gobabis Selbstmörder weiblichen zu denen männlichen Geschlechts ist mit.zwar durch einen die linke Brun durchbohrenden Schuß schwer einigen Schwankungen dasselbe geblieben. Aus 100 männliche.verwundet und an den beiden ersten Tagen aufgegebe» war, sich kamen 25 weibliche; diese Zahl stieg auf nahezu 28 im Jahre 1890..nachher aber besser befand. Später aus Afrika hier eingegangene Daraus ergiebt sich, daß von einer „erschreckenden Zunahme der.Briese des Regierungt^fieffors v.Lindequist und des Hauptmann- Selbstmorde" nicht geivrochen werden kann, denn die Zahlen der-Iv. Estorfs bestätigen diese Nachrichten. Der tapserr Offizier war, selben sind gestiegen lediglich in demselben Verhältniß wie die Ge- wie in diesen Briesen serner mitgrtheilt ist, mit offenen Wunden jammtbevölkerung. Ian den Beinen, die er einige Wochen vorher im Gefechte erhalten, Eine sehr vernünftige Ansicht über den Prozeß Wehl an, Izu Pferde gestiegen und hatte unter so erschwerenden Umständen der wir vollständig beipflichten, leien wir in der „Tägl. Rund-Ian dem neuen Kampfe Theil genommen.
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