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Gefängniß iir Pretoria oder einem anderen, wie es gesetzlich be- 'timmt werden mag, abgeführt werden und dort so lange fest zehalten werden sollen, bis Zeit ünd Ort der Hinrichtung von )er gesetzlichen Behörde bestimmt worden sind, und daß Sie dann nach dem Hinrichtungsort geschafft werden, um dort gehängt zu werden am Halse, bis Sie todt sind. Möge der allmächtige Gott Gnade mit Ihrer unsterblichen Seele haben." Das Todesurtheil über die Anderen lautete ähnlich." Colonialpolitisches. Aus Kapstadt wird gemeldet, in Damaraland in Südwest afrika hätten weitere Kämpfe zwischen den Deutschen und Ein geborenen stattgefunden. kann nur sagen, daß Sie auf Gnade hätten. Der Urtheilsspruch dieses Gerichtshofes lautet, daß Sie von diesem Orte, wo Sie jetzt sind, fort- und nachdem nehm sein. ' Die südafrikanischen Zeitungen schildern die Schlußszene des Prozesses gegen die Mitglieder des Johannesburger Reform- cömitös in Pretoria wie folgt: „Nachdem Richter Gregvrowski sein Resumö beendigt hatte, wurden Farrar, Phillips, Rhodes und Hammond auf die Anklagebank geführt. Der Obersyeriff gebot Stille, während das Todesurtheil ausgesprochen wurde. Der Registrator des Gerichtshofes richtete zunächst an Lionel Phillips die Frage: „Können Sie einen Grund angeben, wes halb das Todesurtheil' über Sie nicht ausgesprochen werden sollte?" Die Frage wurde übersetzt, und Phillips antwortete: „Nein." In seiner Ansprache an den Angeklagten sagte der Richter: „Lionel Phillips, es ist meine peinliche Pflicht, die Todes strafe über Sie zu verhängen. Ich wende nur an, was bestimmt und niedergelegt ist im Gesetze, und überlasse es Sr. Ehren dem Staatspräsidenten und dem Exekutivrath, Ihnen soweit Gnade zu zeigen, wie es in ihrer Macht stekt. Möge die Hochherzigkeit, welche Se. Ehren der Staatspräsident während der jüngsten Hm warmherzige Unterstützung, und so gewann er eine große Volksthümlichkeit, die dadurch nicht unwesentlich gefestigt wurde, daß er mit Vorliebe das Bürgexkleid trug. Auf dem Gebiete der auswärtigen Politik galt er als Befürworter guter Bezieh ungen zu Rußland. Erzherzog Karl Ludwig war am 30. Juli 1833 zu Schönbrunn geboren. Er war dreimal verheirathet, zum ersten Male mit der Prinzessin Margarethe von Sachsen, gest. 1858, dann mit Prinzessin Annunziata von Bourbon-Sizilien, gest. 1871, zuletzt mit der Prinzessin Maria Theresia von Braganza. Die Thronanwartschaft geht nunmehr auf seinen ältesten Sohn aus seiner Ehe mit der Prinzessin Annunziata von Bourbon- Sizilien, den Erzherzog Franz Ferdinand von Oesterreich-Este, über, doch ist es bei dem ungünstigen Gesundheitszustand dieses eben erst aus Aegypten zurückgekehrten Prinzen sehr zweifelhaft, ob er wirklich einmal zur Negierung gelangen wird. Dessen nächstjüngerer Bruder ist der mit der anmuthvollen Prinzessin Maria Josepha von Sachsen verheirathete, 31 Jahre alte Erz herzog Otto. Der jüngste Sohn, Ferdinand Karl Ludwig, ist 1868 geboren. Da Erzherzog Franz Ferdinand sehr leidend ist, verlautet, daß Erzherzog Otto nach den Beschlüssen des Familien- rathes die Verwaltung der Esteschen Besitzungen erhalten soll, so daß der jüngste Sohn Karl Ludwigs, Erzherzog Ferdinand Karl, in die Rechte eines Thronerben träte. Ueber alles das steht vorerst nicht Bestimmtes fest, doch ist offensichtlich, daß der Tod des Erzherzogs Karl Ludwig eine Reihe hochwichtiger Fragen auftollt und von diesem Gesichtspunkte aus ungewöhnliche Be deutung für die gesammte Monarchie besitzt. Gestern wurde in Wien der neugewählte Bürgermeister Strobach durch den Statthalter Kielmannsegg vereidigt. Der Statthalter hielt hierbei eine Rede, die starken Eindruck machte. Er sprach die zuversichtliche Erwartung aus, daß die neue Stadt vertretung sich streng auf die Aufgaben der Stadtverwaltung innerhalb der gesetzlich gezogenen Grenzen beschränken und sich Gerechtigkeit und Achtung allen Mitbürgern gegenüber ohne Rück sicht auf die Parteistellung oder Konfession angelegen lassen sein werde. Er sprach ferner die Hoffnung aus, daß die Aera des leidenschaftlichen Kampfes keine Fortsetzung finden werde. Nach der Eidesleistung hob der Bürgermeister hervor, Wien verdanke den Wiederbeginn der allzu lange unterbrochenen Selbstverwaltung dem patriotischen Opfer eines selbstlosen Mannes. Die neue Mehrheit des Gemeinderathes werde sich den bei den letzten Wahlen deutlich hervorgetretenen Volkswillen zur Richtschnur nehmen. Er schloß mit einem Hoch auf den Kaiser als den hoch herzigen Schützer und außerordentlichen Förderer Wiens. Nach der am Montag in der italienischen Kammer abge gebenen Erklärung Rubinis wird die Anklage gegen Baratieri auf Grund des Artikels 88 des Militärstrafgesetzes erhoben werden. Artikel 88 bedroht den Kommandanten, der vor dem Feinde unter Umständen, welche die Sicherheit des Heeres ge fährden, das Kommando verläßt, mit Todesstrafe. — Wie aus Massauah berichtet wird, hat am Montag die Uebergabe der italienischen Gefangenen, welche sich den italienischen Stellungen am nächsten befanden, nämlich von 3 Offizieren und 88 Soldaten, ohne bemerkenswerthe Zwischenfälle stattgefunden. Im Laufe des Tages werden noch weitere 3 Offiziere und 5 Soldaten erwartet. Das Fort von Adigrat wurde von Waffen und Vorräthen voll ständig geräumt und alsdann verlassen. Scium Tesfai, der, wie abgemacht, zur Besetzung der Thalmulde von Adigrat bestimmt war, drückte den Wunsch aus, das Fort in die Luft zu sprengen, damit es nicht in unbeschädigtem Zustande in die Hände des Ras Sebat falle. General Baldissera wollte indessen nicht darauf ein gehen, da er es vorzog, zwischen den beiden Nebenbuhlern nicht zu interveniren. Da General Baldissera die wichtigste Phase des gegenwärtigen Feldzuges für abgeschlossen betrachtet, wird das Operationscorps kolonnenweise nach Dongola und allmählich nach Barachit und Senafe marschiren. Aus Rom, 18. Mai, wird drahtlich gemeldet: Heute verließ Graf Versowitz Rey mit vier italienischen und einem deutschen Kapuziner und seinem Sekretär, dem Grafen Choiselle, Neapel, um in Obok eine Karawane zur Befreiung der italienischen Ge fangenen auszurüsten. Er nimmt einen Brief des französischen und einen des deutschen Botschafters an Menelik mit. Während von allen Seiten dem Comitö der patriotischen Damen, das die Initiative zu dieser Expedition ergriffen hat, Danksagungen, Er munterungen und Spenden zugehen, wird heute ein Brief Crispis an die Gräfin Lovatelli, die an der Spitze dieses Comitös steht, bekannt, worin es heißt: „Als Italien in sieben Staaten zerfiel und die Barbareschi Sklavenhandel selbst an unseren Küsten trieben, gründeten unsere Väter unter dem Zwang ihrer Macht losigkeit eine Gesellschaft zur Befreiung der Sklaven. Heute sind wir eine Nation von 32 Millionen und haben ganz andere Mittel, uns Respekt zu verschaffen. Unsere bei Abba Carima gefangenen Brüder erwarten ein Heer, das sie befreit, und die italienischen Frauen sollten wie 1848 und 1860 den Muth an feuern und den Sieg organisiren. Heilig ist das Mitleid. Aber in Abessinien würde es heute wie Furcht und Schwäche erscheinen. Außerdem ist es zwecklos, weil zwischen uns und dem Feinde eine Mauer der Barbarei steht, welche hindert, daß Unterstütz ungen eintreffen." (Sehr richtig!) Der Schluß des Briefs fordert die Damen des Comitss auf, den Zweck des Unternehmens zu ändern und lieber die Wolke von Furcht zu verscheuchen, die einige falsche Apostel der Freiheit über dem italienischen Volke angesammelt haben. Der französische Ministerrath beschloß gestern die Aus lieferung Fritz Friedmanns zu genehmigen. Während die Aufständischen auf der Insel Cuba trotz den früheren optimistischen Berichten der offizösen spanischen Organe weitere Fortschritte gemacht haben, fehlt es auch in der inneren spanischen Politik nicht an dunsten Punkten. Obgleich das kon servative Kabinett Canovas del Castillo bei den jüngsten Wahlen für die Deputirtenkammer sowohl als auch für den Senat eine beträchtliche Majorität erzielt hat, werden der Regierung doch bei den Wahlprüfungen ernste Schwierigkeiten erwachsen. Wie die Madrider Wahlen werden auch diejenigen auf Cuba ange fochten. Die mit der Prüfung der Wahlen betraute Kommission der Cortes hat allerdings am Sonnabend die Absicht bekundet, die Vollmachten der cubanischen Deputirten für legal zu erklären; die Liberalen erhoben jedoch sogleich Widerspruch und erklärten, daß sie die Deputirtenkammer verlaffen würden, falls der Bericht der Kommission zu solchem Ergebnisse gelangen sollte. Auch die Vorgänge bei den Madrider Wahlen werden lebhaft diskutirt werden, wobei insbesondere die Bekämpfung der Kandidatur des Marquis de Cabrinana durch alle Regierungsorgane vorgebracht werden wird. Zum Ueberflufse melden sich auch allem Anscheine nach die Anarchisten wieder, da nachstehende Meldung sich auf diese zu beziehen scheint. Die Mittheilung lautet: „Madrid, 18. Mai. Heute Nacht explodirte in einer Straße in der Nähe des königlichen Schlosses eine Bombe, ohne jedoch Schaden an zurichten. Man glaubt, daß dieselbe mit gewöhnlichem Schieß pulver geladen war. Zur Ermittelung des Urhebers sind Nach forschungen einaeleitet." — Aus Cuba bat der Oberbefehlshaber General Weyler, wie telegraphisch gemeldet, die Ausfuhr des nicht bearbeiteten Tabaks, abgesehen von den Sendungen an die spanische Regie, verboten, weil das vorhandene Rohmaterial in diesem Jahre nicht einmal für die lokale Industrie und für die Bestellungen aus dem Mutterlande hinreicht. Die Vernichtungen der Plan tagen auf den großen Antillen werden so in grelle Beleuchtung gerückt. Ueber die Zustände in Kreta wird durch den Draht über Athen, 18. Mai, gemeldet: Gestern wurde in VamoS auf Kreta ein christlicher Gendarm von einem türkischen Soldaten ge- tödtet, worauf sich die christliche Bevölkerung erhob und Vie türkische Garnison in der Kaserne belagerte. Von Kanea sind vierhundert Mann Verstärkung abgeschickt. Die türkische Garnison von Armene hat sich nach Kolywes zurückgezogen. Viele türkische Familien sind von Armene nach Suda geflüchtet. Die Deputirten der drei Hauptprovinzen Kanea, Rethymonon und Heraklion ver sammelten sich am Montag in Kanea und verfaßten einen for mellen Einspruch gegen den Aufschub der Einberufung der Kammer. Dieser Protest wurde von allen Anwesenden gezeichnet mit Aus nahme Von vier Freunden des Reformcomitös, die vermuthlich kräftigere Maßregeln als eine Protestunterzeichnung verlangen. Die bulgarische Regierung soll, wie Konstantinopeler Be richten zu entnehmen ist, der Pforte einen neuen Beweis ihrer Ergebenheit und Vasallentreue zu liefern entschlossen sein. Sie habe ihre Bereitwilligkeit erklärt, an die Erfüllung des Artikels 9 des Berliner Vertrages zu schreiten. Dieser Artikel enthält Be stimmungen wegen des jährlichen Tributs, den das Fürstenthum Bulgarien dem souzeränen Hofe zu zahlen hat, ferner betreffs der Uebernahme jenes Theiles der ottomanischen Schuld, die dem Fürstenthum auf Grund eines billigen Verhältnisses zugemessen werden könne. Diese Angelegenheiten hätten allerdings schon am Schluffe des Jahres 1879, deS ersten Jahres des Bestandes des Fürstenthums, geregelt werden sollen. Die gegenwärtige Bereit willigkeit der bulgarischen Regierung kommt sonach um 16 Jahre verspätet. Sie wird überdies aus manchen Gründen schwerlich zu einem Erfolge führen. Artikel 9 bestimmt nämlich, daß die Höhe des Tributs und des bulgarischen Antheils an der otto- manischen Schuld nicht zwischen der Pforte und Bulgarien direkt, sondern durch ein Einverständniß zwischen den Signatarmächten des Berliner Vertrages hergestellt werden solle. Der Sultan, wiewohl gewiß erfreut über die getreue Unterwerfung seines bul garischen Vasallen, hat jedoch eine gewisse Scheu, die diplomatische Erörterung über den Berliner Vertrag von Neuem zu eröffnen. Er mag befürchten, daß die Erörterung, die beim Artikel 9 an- fäugt, auch auf andere Artikel ausgedehnt werden könnte, und das würde ihm bei der heutigen Sachlage in Macedonien und aus Kreta, von Armenien ganz zu schweigen, entschieden nicht ange ¬ ll. Der VIII. Nachtrag zum Ortsstatute, Abänderung der Flurgrenzen betreffend, wird genehmigt. 10. Der ablehnende Beschluß der Herren Stadtverordneten, den Verkaufsladen in der Gasanstalt betreffend, wird an den Gas- und Wasser-Ausschuß zur anderweite« Äerathung verwiesen. 11. ES wird dem Stadtverordnetenbeschlusse bezüglich der von dem Fleischermeister Klemm für Areal zu zahlenden Gesammt- summe zwar beigetreten, jedoch grundsätzlich an ß 44 der Bau ordnung (unentgeltliche Abtretung des Areals an der Erbischen- straße) festgehalten und ausdrücklich erklärt, daß die Festsetzung des Kaufpreises in dieser den thatsächlicheu Werth durchaus nicht erreichenden Höhe im vorliegenden Falle lediglich in der Ahsicht erfolgt ist, um den eine Verschönerung der dortigen Gegend dar stellenden und mit nicht unerheblichen Kosten verbundenen Bau zu fördern. - 12. Bezüglich der Erweiterung der Trinkwafferanlageu wird nach Kenntnißnahme von dem neuesten Gutachten deS Herrn Baurath Thiem auf Vorschlag des Herrn Vorsitzenden nunmehr die alsbaldige Hereinleitung des Steinbornwasfers ins Auge ge faßt und der Wasser-Ausschuß beauftragt, Vorschläge hierüber zu machen. 13. Man nimmt Kenntniß von der wegen Vermehrung der Garnison neuerdings geführten Korrespondenz Und will dem Kgl. Kriegsministerium anoieten, für Unterbringung neu hierher zu verlegender Truppentheile stadtseitig zu sorgen, zunPhst aber die Zustimmung der Herren Stadtverordneten hierzu einzuholen. 14. Wegen der Gebühren für Benutzung des im Aanken- hause aufzustellenden Entseuchungs-Ofens soll der Krankenhaus« Ausschuß vorerst gutachtlich gehört werden. 15. Die durch das Direktorium/des Darlehnsverein» über mittelte Schenkung einer Aktie von einer auswärtigen Gesellschaft im Nennwerthe von 1000 Mark wird dankknd angenommen und alsbaldiger Verkauf der Aktie und Vereinnahmung de- Erlöses zum Stammvermögen der Armenkasse beschlossen. 16. Auf mehrere Bau- und SchankgenehmigungSgesuche wird Entschließung gefaßt. 17. Das Gesuch des Fleischermeisters Fehre um käufliche Ueberlassuug von Areal des vormals Breithauptscher» Gartens wird genehmigt und als Kaufpreis 5 Mark pro 0m gefordert. 18. Es wird den Vorschlägen der Königlichen General )irektion der Staatseisenbahnen wegen Abänderung der AuS- uhrung der Schleusenanlagen zwischen der Berthelsdorfer und )cr alteu Frauensteiner Straße beigetreten und nur bezüglich der Schlammfänge und der Höhe der Schleuse an der ursprüng lichen Planung festgehalten. 19. Stach Mittheilung des mit der Modellirung der Löwen für den Marktbrunnen beauftragten Herrn Bildhauers Gröne- Dresden wird derselbe diese Arbeit erst Ende September beenden können, so daß, da der Guß der Löwen auch noch mehrere WocheS Zeit in Anspruch nehmen wird, die Befürchtung entsteht, daß oer Marktbrunnen, trotzdem die Granitarbeiten rechtzeitig fertig ge stellt werden, im lausenden Jahre nicht mehr enthüllt weptze- kann. Es wird Herr Stadtrath Börner beauftragt, mit Herr« Gröne wegen Abkürzung der Lieferungsfrist zu verhandeln, i 20. Man nimmt von der durch die Nichteinhaltung d« Lieferungsfrist seiten eines Lieferanten verursachten Verzögerung des Baues der Freitreppe auf der Kinderwiese um 4 Wochen mit Bedauern Kenntniß. 21. Aus Anlaß der Schwierigkeiten, die beim Bane der Schleuse der Berthelsdorferstraße hervorgetreten sind, wird die Verwaltung des Gas- und Wasserwerks beauftragt, so schnell als möglich alle Rohranlagen für Gas und Wasser in die vorhandenen Pläne einzuzeichnen. Zu den Beschlüssen unter Nr. 8, 9, 11, 13 und 17 ist dieZu- "timmung der Herren Stadtverordneten herbeizuziehen. blinden Alarm. Das 1. Großfeuer fand am 2. April morgens ^7 Uhr in der vor dem Meißnerthor gelegenen, mit Nr. 347ll res Brandkatasters Abth. L bezeichneten Sterischen Wirthschaft tatt; wie bei dem vorjährigen Brande desselben Grundstücks, so var auch diesmal auf noch unermittelte Weise auf dem Heuboden des Stallgebäudes der Brand ausgebrochen, welcher den Dachstuhl desselben, als auch den der angebauten Scheune zerstörte. Die Löscharbeiten wurden wesentlich durch Wassermangel erschwert. Anwesend waren 162 Mann, zur Verwendung gelangten 2 Hydranten, 2 Spritzen, 51 Schläuche — 760,55 Meter. Das 2. Großseuer fand am 22.August morgens *^2 Uhrin dem an der Nikolaikirche gelegenen, mit Nr. 735 oes Brandkatasters Abth. bezeichneten Hammermüllerschen Grundstück statt; im Hinterhaus war (wie man vermuthet durch Brandstiftung) ein Brand ausgebrochen, welcher den Dachstuhl des Hinterhauses zer störte. Anwesend waren 203 Mann, zur Verwendung gelangten 3 Hydranten, 1 Spritze und 28 Schläuche — 425 Meter. DaS Mittelfeuer fand am 7. November Morgens A2 Uhr in der an der neuen Frauensteinerstraße (Brandkataster-Nr. 387 g Abth. L) gelegenen Maschinenfabrik von Grumbach statt p auf unermittelte Weise entstand in der eine Treppe hoch gelegenen Tischlerei ein Brand, welcher das Handwerkszeug, einige Maschinen und Maschinentheile zerstörte. Ein allgemeiner Alarm fand nicht statt, da es gelang, den Brand auf seinen Herd zu beschränken und daS Durchschlagen der Flammen durch das Dach zu verhüten. An wesend waren 15 Mann, zur Verwendung gelangten 2 Hydranten, 2 Schlauchwageu mit 197,80 Meter Schlauch. Die 9 Kleinfeuer betrafen: 1 Schuppenbrand, 1 Essen-, 1 Aschebehälter-, 1 Kammer», 2 Werkstätten-, 2 Balken-, sowie 1 Feimen- und Dreschmaschinen brand. Der blinde Alarm erfolgte am 2. Oktober Mittags ^12 Uhr; durch Luftzug wurde der Rauch der Esse in eine verschlossene Stube getrieben, so daß derselbe durch die Fenster drang und ein Feuer vermuthen ließ. Die Landabtheilung rückte 9 Mal aus, war bei 3 Großfeuern thätig, und zwar am 21. Januar Abends ^10 Uhr in Kleinwaltersdorf (Wohn- und Stallgebäude), am 7. Mai Nachts 1 Uhr in Lößnitz (Obermannsche Wirthschaft), am 7. Juni Nachmittags ^3 Uhr in Loßnitz (Fürstenhof). Es gelangten 23 Schläuche --- 333,75 Meter zur Verwendung. Zweimal wurde die Landabtheilung alarmirt ohne abznrücken, da vom Thürmer das Verlöschen des Brandes gemeldet wurde. Seitens der Königl. Brandversicherungskammer wurde der Land abtheilung bei den erwähnten Bränden in Lößnitz am 7. Mai und in Loßnitz am 7. Juni die 1. Prämie (je 30 Mark) bewilligt und ausgezahlt. Auch im Berichtsjahre wurden wieder mehrere langgediente Kameraden ausgezeichnet: von den Abgehenden wurden Herr Kaufmann Richard Lorenz und Herr Klempner obermeister Eduard Jnhrs zu Ehrenmitgliedern; Herr Böttcher meister Franz Heyde, Herr Tischler Köhler und Herr Hutmacher obermeister Rudolph zu Altersmjtgliedern ernannt. Die Feuer wehr zählt z. Z. 9 Ehren- und 41 Altersmitglieder. 2 Alters- Oertliches und Sächsisches. Freiberg, den 20. Mai, — Mittheilimgen aus der Rathssitzung vom 1S. Mai. Anwesend: 9 Mitglieder. — Vorsitzender: Herr Bürger meister vr. Beck. 1. Die von dem Promenadenausschusse vorgeschlagenen gärt nerischen Herstellungen um den Schneckenberg herum werden ge nehmigt und mit der Beaufsichtigung der Arbeiten; deren Aus führung durch Arbeiter der Bauverwaltung erfolgen soll, der gegenwärtig hier anwesende Herr Landschaftsqärtner Moßdorf beauftragt. Weiter wird nach dem Vorschläge desselben Ausschusses die Einfriedigung der Rasenflächen, des Bassins und der nach der Promenade und der Chemnitzerstraße zu gelegenen Flächen der Kinderwiese genehmigt. Voraussetzung hierfür allenthalben ist, daß die entstehenden Kosten aus den bereits bewilligten Mitteln gedeckt werden können. 2. Als Promenadenwärter für die Sommermonate wird der Hilfsschutzmann Liebe gegen eine Vergütung von 2 Mk. 50Pfg. pro Tag angenommen. 3. Es wird von mehreren Dankschreiben Kenntniß genommen. 4. Das Gesuch des Vorstandes des Verbandes Deutscher Gewerbeschulmänner um Beitritt zum Verbände und die Beschickung der diesjährigen Hauptversammlung desselben werden abgelehnt. 5. Die für das laufende Jahr in Aussicht genommenen Arbeiten in den Promenaden an der Wallstraße werden nach dem Vorschläge des Promenaden-Ausschusses bis zum Herbste verschoben. 6. Die Kirchrechnung für Hilbersdorf auf das Jahr 1895 wird genehmigt, ebenso die Dienstanweisung für den Bälgetreter der Domkirche. 7. Nach dem Vorschläge des Promenaden-Ausschusses wird von der in der Stadtverordnetenversammlung angeregten Instand setzung der Promenaden an der Fabrik von E. Paschke L Co. abgesehen. -: M - 8. Zu den Kosten des Gustav-Adolph-Festes hier werden 300 Mark verwilliat. politischen Ereignisse vor der ganzen Welt gezeigt hat, auch Ihnen — Dem Bericht der Freiwilligen Turnerfeuerwehr bewiesen werden. Damit habe ich jedoch nichts zu thun. Ich zu Freiberg entnehmen wir weiter Folgendes: Vom 1. Januar kann nur sagen, daß Sie m einem anderen Lande keinen Anspruch vis 31. Dezember wurde die Feuerwehr 24 Mal alarmirt, und zwar 13 Mal zu Bränden in der Stadt und 11 Mal zu Bränden außerhalb. Die 13 auf die Stadt entfallenden Feuermeldungen betrafen 2 Großfeuer, 1 Mittelfeuer, 9 Kleinfeuer und einen