Suche löschen...
Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 03.05.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189605039
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18960503
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18960503
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-05
- Tag 1896-05-03
-
Monat
1896-05
-
Jahr
1896
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 03.05.1896
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
189». wieder entlassen, der andere ich ft ylretberger Anzeiger und Tageblatt. Sette 3. — ». Mak einige international angehauchte Communarbeiter ihren gepreßten Empfindungen durch Brüllen, Schreien und Johlen Lust. Me Leute, welche zudem angetrunken waren, hatten auf der Leips'— Straße vor der Meherschen Gärtnerei Steine geschlagen. Lärmen ward schließlich der Nachbarschaft dermaßen lästig, man die Hilse der Polizei in Anspruch nehmen mußte. Die «Neu Eolauialpolitisches. Im „Rcichsnuzeiger" wird eine Verfügung des Reichs kanzlers wegen Ausübung der Strafgerichtsbarkeit und der Dis ziplinargewalt gegenüber den Eingeborenen in den deutschen Schutzgebieten von Ostafrika, Kamerun und Togo mitge- theilt. Es wird darin hauptsächlich Folgendes bestimmt: In den Küstenbezirken wird die Strafgerichtsbarkeit und das Straf verfahren über die farbige Bevölkerung von dein Gouverneur (Landeshauptmann ausgeübt. In den Bezirksämtern tritt an dessen Stelle der Bezirksamtmann (Amtsvorsteher). Der letztere ist berechtigt, seine Befugniß auf die ihm unterstellten Beamten für deren Amtsbezirke unter eigener Verantwortung zu über tragen, ist aber gehalten, über den Umfang, in welchem er von diesem Rechte Gebrauch gemacht hat, an den Gouverneur (Landes hauptmann) zu berichten. Die zulässigen Strafen sind: Körper liche Züchtigung (Prügelstrafe, Ruthenstrafe), Geldstrafen, Ge- fängniß mit Zwangsarbeit, Kettenhaft, Todesstrafe. Gegen Araber und Inder ist die Anwendung körperlicher Züchtigung als Straf mittel ausgeschlossen. Gegen eine Frauensperson ixgend welchen Alters darf auf Prügel- oder Ruthenstrafe nicht erkannt werden, gegen eine männliche Person unter 16 Jahren darf nur auf Ruthenstrafe erkannt werden. Die Vollstreckung der Prügelstrafe erfolgt mit einem von dem Gouverneur (Landeshauptmann) ge nehmigten Züchtigungsinstrument, die Vollstreckung der Ruthen strafe mit einer leichten Ruthe oder Gerte. Das auf Prügel- oder Ruthenstrafe lautende Urtheil kann auf einmaligen oder auf zwei maligen Vollzug ergehen. Bei jedem Vollzug der Prügelstrafe darf die Zahl von 25 Schlägen, bei dem Vollzug der Ruthenstrafe die Zahl von 20 Schlägen nicht überschritten werden. Der zweite Vollzug darf nicht vor Ablauf von zwei Wochen erfolgen. Der Vollstreckung der Prügel- oder Ruthenstrafe hat stets ein Europäer, desgleichen, wo ein solcher vorhanden, ein Arzt beizuwohnen. Diesen steht das Recht zu, die Vollstreckung der Prügel- oder Ruthenstrafe zu unter sagen oder einzuhalten, falls der vorher festzustellende körperliche Zustand des Verurtheilten dies geboten er scheinen läßt. Geldstrafen, welche in Ostafrika 200 Rps., in Kamerun und Togo 300 Mk. übersteigen, ebenso Gefängnißstrafen über 6 Monate bedürfen der Genehmigung des Gouverneurs Landeshauptmanns). Die endgültige Verhängung der Todes- trafe steht einzig und allein dem Gouverneur (Landeshauptmann) i U. Ueber die Strafsachen ist ein besonderes Strafbuch zu führen. Zu den Strafverhandlungen soll der Wali (Jumbe, Dorfälteste) ' In Berlin ist die sozialdemokratische Maifeier? ruhig ver laus». Gefeiert wmü>e fast nirgends, in allen größeren Fabriken und Etablissements wurde in vollem Umfange sortgearbeitet; in den Brauereien war, abgesehen von den ringfreren, von der Maifeier nichts zu spüren, auch auf den Bauten, wo sich die Maurer dem Streik nicht angeschlossen haben, wie an der Stadt bahn und im Königl. Schlosse, wurde rüstig fortgearbeitet. Die Vormittags-Versayunlungen waren nicht stärker besucht als die vorjährigen. Aus Oesterreich: In Wien riefen die feiernden Arbeiter ini Prater gestern Nachmittag ernste Unordnungen hervor, als die Eigenthümer zweier Restaurants den Zutritt verweigerten Die Polizei schritt mit blanker Waffe ein, später wurde auch Militär beordert. Mehrere Personen wurden verwundet, auch sind Verhaftungen erfolgt. — In der vorgestern Abend in Wien stattgefundenen Versammlung der deutschnationalen Antisemiten wurde eine Resolution angenommen, wonach dem Reichsraths- äbgeordnsten vr. Karl Lueger seitens der Versammlung die Mißbilligung ausgesprochen wird, weil ex im letzten Moment den Kampf um die Bürgermeisterschaft aufgegeben hat. Der Vollzugsausschuß deS antisemitischen Gemeinderathklubs beschloß, als Bürgermeister Abg. Professor Schlesinger, als ersten Vizebürgermeister vr. Lueger, als zweiten Vizebürgermeister Buchhändler Strohbach vorzuschlagen. Damit erscheinen die anti semitischen Deutschnationalen auS dem Präsidium des Gemeinde- ratheS ausgeschloffen. Ein Mtarbeiter der „N. Fr. Pr." hatte mit einer Persön lichkeit aus der Umgebung des Prinzen Victor Napoleon eine Unterredung über die gegenwärtige Situation in Frankreich Der Prinz ist der festen Uebe^eugung, daß die Politik Frank reichs auf dem Gipfel der Verwirrung angelangt ist. Dem Ka binett MÄine verheißt er nur eine kurze Dauer, die Republik selbst aber werde das gegenwärtige Ministerium nicht lange über leben. Der Prinz sieht voraus, daß Frankreich sehr bald das Verlangen zeigen werde, zu einer wirklichen Autorität Zuflucht zu nehmen. Es werde zu einem Plebiscit kommen und aus dem selben der Name Bonaparte siegreich hervorgehen. Der Prinz hält sich deshalb in der Nähe Frankreichs auf, um im gegebenen Augenblick den Boden seines Vaterlandes zu betreten und dort ein dauerndes monarchisches Regime nach den unzähligen Wirren der letzten Jahre zu begründen. — Hoffentlich hat der Prinz die nöthige Geduld, diesen Augenblick abzuwarten. Wie die „Petite Republique" meldet, hat der sozialistische Ge- meinderath von Cette beschlossen, den „Weltfeiertag" am 1. Mai in folgender Weise zu begehen: Beim Sonnenauf- und Nieder gang werden Artilleriesalven abgefeuert. Die öffeutlichen Gebäude werden illuminirt, alle im Gemeindedienst stehenden Beamten, unter ihnen die gesammte Lehrerschaft, für den Tag beurlaubt; an die im Hospiz aufgenommenen Arbeitsinvaliden werden je ein Packet Tabak und ein paar kleine Münzen verabreicht. Die Armen bekommen Brot und Fleisch. Auf den öffentlichen Pro menaden endlich finden Konzerte statt und im Stadttheater halten die vereinigten Gewerkschaften ihre öffentliche Versammlung ab. — So wird für eine neue Kommunediktatur friedlich vorgearbeitet. Der Schah von Persien ist einem verbrecherischen Attentat erlegen. Es wird aus Teheran, I.Mai, drahtlich gemeldet: Auf den Schah von Persien wurde heute ein Mordanschlag verübt. Der Schah erhielt eine Schußwunde, der er alsbald erlegen ist. Der binzugezogene deutsche Gesandtschaftsarzt Müller konnte nur noch den Tod feststellen. Das Attentat erfolgte Nachmittags. Der Mörder schoß auf den Schah in dem Augenblicke, als der Schah die Grabmoschee des Wallfahrtsortes Schah Abd ul Asim, seA Meilen südlich von Teheran, betrat. — Naßir-ed-din wurde im Jahre 1831 geboren und trat 1848 die Regierung Persiens an. Schon 1852 wurde ein Mordanfall auf ihn gemacht, der von den Anhängern einer fanatischen Sekte, den Babis, ausging, dessen Führer der Schah hatte hinrichten lassen. Der Schah hat Europa dreimal besucht, angeblich um durch Studium europäischer Einrichtungen den Zustand seines Landes zu verbessern. Es ge schah in dieser Beziehung aber sehr wenig. Immerhin ist anzu- ? erkennen, daß der Schah Religionsfreiheit für seine Unterthanen I proklamirte und die Europäer in seinem Lande begünstigte. Der l Schah war ein Mann von höherer orientalischer Bildung und hat I sich auch als Dichter und Schriftsteller bethätigt. Der Präsident von Transvaal Krüger hat die zum Tode l verurtheilten vier Mitglieder des Johannesburger Reformkomitäs , begnadigt, — wie es heißt zu fünfjähriger Zwangsarbeit und 1 späterer Verbannung. Er wird auch diese Strafe ermäßigen, : wenn England nicht noch weitere Fehler begeht und sich eine Kritik des Gerichtsverfahrens in Transvaal, der Nationalität der ! Richter und des Gesetzbuches anmaßt, wie es Chamberlain gestern : in gewohnter Ungeschicklichkeit that. Es will uns scheinen, als hätten alle Verstimmungen nach dem Jamesonschen Einbruch ver mieden werden können, wenn nicht der heutige Kolonialsekretär Chamberlain seine unglückliche Hand im Spiele gehabt hätte. Man mußte Sir Herkules Robinson und dem Vertreter in Prä- toria, de Wet, die Regelung der Angelegenheiten überlassen. I Mit der Entfernung von Cecil Rhodes war ja der Hauptwühler ! beseitigt; daß man ihn nicht m England behalten und fest- i genommen hat, ist abermals ein Zeichen der verdächtigen ' Politik des gegenwärtigen Ministeriums, und es ist zu hoffen, daß die Transvaalregierung alle in ihre Hände gelangten Dokumente veröffentlicht, um die Ränke klarzustellen, die gegen die Unabhängigkeit des Staates mit Einverständniß des Premierministers der Kapregierung und augenscheinlich mit Billigung Chamberlains getrieben wurden. Hier hat die Hintertreppenpolitik gearbeitet, das Geldinteresse reichte dem politischen die Hand und weil die Chartered Company in schweren finanziellen Nöthen war, wollte sie sich selbst durch die Ein verleibung der Goldminen des Whitewaters Rand aufhelfen. Die gemeinste Geldspekulation war die Triebfeder der Bewegung, die Rechte der „Ausländer" bildeten nur das schöne Mäntelchen für die unreine Sache, denn die angebliche politische Rechtlosigkeit der Ausländer hinderte diese nicht, die weitesten Geschäfte zu machen, Millionen einzuheimsen, in Johannesburg zu schlemmen und dem europäischen Publikum ihre Minenaktien aufzuhalsen. Diese Spekulanten, die nie ein Gewehr in der Hand gehabt und auch nie eines in die Hand nehmen würden, ließen sich im Ver trauen ans die Macht der Chartered Company und im Hinblick aus den Rückhalt an England in die Verschwörung ein. Jetzt, wo sie für ihre Handlungsweise mit dem Kopfe büßen sollen, schreien sie und mit ihnen ganz England, als ob das haarsträubendste Unrecht geschähe. Und selbst nach der erfolgten Begnadigung durch den Präsidenten Krüger hat ein englischer Minister noch die Stirn, die Nationalität des Gerichtspräsidenten in Prätoria und die Anwendung des holländischen Rechtes, das auf dem römischen fußt, zu bemängeln. Wann würde England je die Kritisirung eines britischeu gerichtlichen Urtheils gestatten? Zum Glück scheint sich in der englischen Presse eine gewisse Ernüchterung ^nd zu machen, selbst die „Times" schlicht einen gemäßigteren und Trägheit, wegen Widersetzlichkeit oder unbegründeten Ver lassen ihrer Dienst- oder Arbeitsstellen, sowie wegen sonstiger erheblicher Verletzungen des Dienst- oder Arbeitsverhältnisses disziplinarisch von dem mit Ausübung der Strafgerichtsbarkeit betrauten Beamten mit körperlicher Züchtigung und in Ver bindung mit dieser Strafe oder allein mit Kettenhaft nicht über 14 Tage bestraft werden. Oertliches und Sächsisches. Freiberg, den 2. Mai, — Nach einer aus London kommenden Meldung wird Sc. Majestät der König am 21. Juni zu einem auf drei Wochen berechneten Aufenthalt auf englischem Boden eintreffen. Aus Dresden ist hierüber bis zur Stunde noch nichts in die Oeffent- lichkeit gedrungen. — Den Vorständen des Domänenvermessungs-Bureaus und des Centralbureaus für Steuervermessung, welche den Diensttitel „Obervermessuttgsinspektor" zu führen haben, ist der Hof rang in der 18. Abstufung der 4. Klasse der Hofrangordnnng verliehen worden. — Bei der Umwandlung der vierten Bataillone werden, der „Post" zufolge, auf das XII. Armeecorps die Regi menter Nr. 169 bis 171 kommen. — Nach einer Bekanntmachung des evangelisch-lutherischen Landeskonsistoriums ist die seitherige Klassifikation der geist- ichen Stellen, um bei deren Ausschreibung in Erledigungs- ällen die Höhe des Einkommens genauer bezeichnen zu können, dahin erweitert worden, daß die bisherigen Klassen zwar beibe halten, von je 300 zu 300 Mark Mehreinkommen aber mit und L bezeichnet werden, so daß also fortan Klasse 1 wie seither die Stellen mit einem Einkommen bis mit 2100 Mk., Klasse 2 diejenigen mit über 2100 Mk. bis mit 2400 Mk., Klasse 2 L diejenigen mit über 2400 Mk. bis mit 2700 Mk. u. s. f. in sich schließt. Hierbei ist nach wie vor der Werth der freien Amts wohnung oder ein dafür gewährtes Wohnungsgeld unberücksichtigt geblieben. — Eine bemerkenswerthe Bekanntmachung, welche die Stellung nahme unserer Staatsregierung gegenüber dem in der Tages presse schon vielbesprochenen Apothekenwncher recht deutlich zum Ausdruck bringt, ist jetzt seitens der Königl. Kreishauptmann schaft zu Zwickau ergangen. In Folge des Ablebens des bisherigen Besitzers der Apotheke zu Mildenan ist die zum Betriebe derselben ertheilt gewesene „persönliche Konzession" erloschen. Das Königl. Ministerium des Innern ist geneigt, die fragliche Konzession auf einen geeigneten und gehörig befähigten Bewerber zu übertragen; auf Anordnung des Königl. Ministeriums wird in der erlassenen kreishauptmannschaftlichen Bekanntmachung aber nun besonders darauf aufmerksam gemacht, 1. daß Bewerber, die eine Apotheke bereits besessen und dieselbe freiwillig wieder veräußert haben, in der Regel keine und nur ausnahmsweise beim Vorhandensein ganz besonderer Umstände Berücksichtigung finden können; 2. daß Gesuche von Apothekern, die sich vom Apothekergcwerbe abgewendet und durch Uebernahme anderweiter Geschäfte und Stellungen sich ihrem Berufe entfremdet haben, nicht berücksichtigt werden können; 3. daß Gesuche von Apothekern, die erst seit kürzerer Zeit als 12 Jahre znrückgerechnet approbirt sind, keine Aussicht auf Erfolg haben und 4. daß die Genehmigung zu einem Weiterverkäufe der zu errichtenden Apotheke in der Regel nicht und nur beim Vor handensein ganz besonderer, einen solchen Verkauf rechtfertigender Umstände ertheilt werden wird, sowie daß auch bei der Ertheilung dieser Genehmigung der Werth der persönlichen Konzession be der Feststellung des zu vereinbarenden Kaufpreises nicht mit in Rechnung gestellt werden darf. begangen aus dem Transport zur Wache, in Hast genommen und an die Königl. Staatsanwaltschaft abgeliesert. — Abends fand in Hüblers Restaurant eine sozialistische Festseier statt. — Alle alten Fürstenschüler, namentlich aber die HerrSa Pastoren, soweit sie alumoi quonäaw Orimsnsss vsl^krsoi, seien auf Wunsch hierdurch auf folgende Bekanntgabe des Dresdner Vereins alter Fürstenschüler aufmerksam gemacht: Mit- theilung. Die Wahl der Pfingstwoche für die Feier des 20jäbriaen Stiftungsfestes ist auf mehrfache Hindernisse gestoßen und hat deshalb aufgegeben werden müssen. Dagegen ist der Wunsch, daß das Fest stattfinde, inzwischen immer lauter geworden. Da bei wurde dem Vorstand dringend nahegelegt, im Interesse der auswärtigen Theilnehmer einen Sonnabend und eine Zeit zu wählen, in der Dresden ohnehin für Alle eine erhöhte Anziehungs kraft besitzt. Dem haben wir entsprochen und daS Fest mlnmchr endgiltig auf Sonnabend den 9. Mai d. I. gelegt, denjenigen Tag der Dresdner Festwoche, an welchem Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin die Dresdner Gartenbau-Nusstellung be suchen werden. Die Unterzeichneten fordern darum nunmchr hiermit die Kommilitonen aller Jahrgänge auf, sich au dem zur Feier des 20jährigen Stiftungsfestes stattfindenden Festmahle zu betheiligen. Beginn der Tafel 6 Uhr Nachmittags im übere» Saale des Königl. Belvedere zu Dresden (Brühl'sche Terrasse), im Anschluß an die ebenda in einem Nebensaale Uhr be ginnende Hauptversammlung. Anzug: Rock. Anlegung der Vereinszeichen (in der Hauptversammlung erhältlich) erbeten. Plätze werden belegt und angeordnet nach Normaljahrgängen (Klassengenossenschaften). Eine Uebersicht der Plätze mit Ramen, Schule und Jahrgang der Theilnehmer wird der Tafelkarte bei gegeben. Preis des Gedeckes einschließlich aller Nebenkosten, je doch ohne Wein, 5 Mk. (wird bei der Tafel erhoben, vorherige Einsendung nicht erwünscht). Nach der Tafel geselliges Bei sammensein (Bier). Dresden, den 18. April 1896. Geh. Hofrath Ackermann, Dresden, Gr. 34; Geh. Rath Prof. vr. Benno Schmidt, Leipzig, Afr. 29; Rentamtmann K. R. Schmidt, Grimma, Gr. 47; Oberkonsistorialrath v. Ackermann, Dresden, Afr. 49: Justizrath Hammer, Chemnitz, Gr. 52; Oberkonsistorialrath Lotichius, Dresden, Gr. 59; Geh. Finanzrath von Kirchbach» Dresden, Afr. 61; Amtsgerichtsrath vr. Schopper, Meißen, Afr. 61; Staatsanwalt Petri, Dresden, Gr. 64; Amtsrichter vr. Hartmann, Oberblasewitz bei Dresden (Villa Helfried), Afr. 77; Oberst lieutenant z. D. Königsheim, Chemnitz, Gr. 60; Seminardirektor vr. Buddensieg, Dresden, Port. 58; Rechtsanwalt vr. Römisch, Dresden, Afr. 75. — Himmelserscheinungen im Mai. Der Wonnemond ist da, der Monat, der alles mit Jubel und Entzücken erfüllt; Im Feiertagskleide prangt rings die Natur, die Bäume, die Sträucher sind mit jungem Grün geschmückt, schon heben die Knospen hier und da ihre Köpfe empor, neugierig, den Mai zu sehen. Und von den Zweigen schallt der Vöglein munteres G»- zwitscker, mit dem sie dem Schöpfer danken für all die Herrlich keit, die da vor ihnen aufgebaut wird, nachdem des Winters finstere Nacht vorüber und die Welt von seinen eisigen Banden befreit ist. Siegreich steigt die Sonne höher und höher. Bis zu einer Höhe von 53 Grad steigt sie am Mittage des ersten Mai auf, am 31. Mai steht sie um fast noch sieben Grad höher. Die Tage sind auch schon entsprechend lang geworden, 15 Stunden verweilt die Sonne am ersten Tage des Wonnemonats über unserm Horizonte und 16^ Stunden am letzten Tage. Der treue Be gleiter unserer Erde, bei ihren: Lauf um die Sonne, der bleiche Mond, wechselt seine Lichtgestalt in regelmäßiger Folge: Am 4. Mai steht er im letzten Viertel, am 12. entzieht er sich als Neumond unsern Blicken, am 20. ist erstes Viertel und am 26. — Jubiläen. Gestern beging Herr Rechtsanwalt Madd» - rath a. D. S a.ch ß e hier sein fünfzigiähriges BürgerjubilLum. - Aus diesem Äulassc wurden ihm durch eine Deputation des Raths» : bestehend aus den Herren Bürgermeister vr. Beck, Stadträtheu - Rößler und Kommerzienrath Harschig, die Glückwünsche desseilve» überbracht. — An demselben Tage erfüllten sich 25 Jahre, daß Herr Sparkassenkontroleur E. Schmieder bei der hwsuteu städtischen Verwaltung angestellt ist. Herr Stadtrath Rößler überbrachte ihm im Auftrage des Raths und eine Depntationder städtischen Beamten unter Ueberreichung eines Geschenke- iw Namen der Letzteren die besten Glückwünsche. Abend? fand zü Ehren des Jubilars eine gesellige Vereinigung der Beamtenschaft im Gewerbehause statt. — Der Verband deutscher HandlungSgehttf«» jü Leipzig hat hinsichtlich der für seine Mitglieder kostenfreie» Stellenvermittelung insofern eine Neuerung getroffen, als er wöchentlich zweimal eine Piste aller beim Verbände angemeldete» offenen Stellen erscheinen läßt, die den Verbandsmitglisdacu an den Geschäftsstellen des Verbandes zur Einsichtnahme zugänglich ist. Wir verweisen auf das in heutiger Numuwr erschemende Inserat der Geschäftsstelle des hiesigen Kreisvereins. — Die gestrige Ausführung des KriegSfestsdielsging ade» mals bei überfülltem Saale vor sich. Die Darstellung war wiederum vorzüglich. Morgen Sonntag finden zwei Vorstellungen statt und zwar Nachmittags 3 Uhr und Abends 8 Uhr. Auf all gemeines Verlangen hat man sich entschlossen, noch drei weitere Aufführungen in den Spielplan aufzunehmen. Es ist somit noch am Montag, Dienstag und Mittwoch die Gelegenheit geboten da- Kriegsfestspiel in Augenschein zu nehmen. — Die Sitzung des Landesausschusses sächsischer Feuerwehrei» findet Sonntag, den 10. Mai 1896, Vormittags 11 Uhr im Hotel Höritzsch zu Dresden, Bismarckstraße 14, stau. Die Tagesordnung weist folgende Punkte auf: 1. Mittheiluogen des Vorsitzenden. 2. Der 14. sächsische Feilerwehrtag 1896 in Grimma. 3. Beschlußfassung über die Anträge, gestellt von de« zum 13. sächsischen Feuerwehrtage in Glauchau gewählten Sonder ausschüsse, betreff. Unterstützung verunglückter Feuerwehrleute. Berichterstatter: Wimmer-Annaberg. 4. Bericht über die konsti- tnireudeVersammlung des sächsischen Samariterbundes am 26. Atzril d. I. und die Sitzung des Hauptausschusses vom deutschen Ta- mariterbund am 8. April d. I. Berichterstatter: Weigand-Chem nitz. 5. Bericht über die Frage der auswärtigen Hilfeleistungen in Brandfällen und Benutzung der Eisenbahn, sowie über Spritzen- wämien. Berichterstatter: Bittner-Reichenbach. 6. Die Benutzung wn Telegraph und Telephon in Brandfällen. Berichterstatter: Ulrich-Leisnig. — Von der gestrigen Maiseier war in unserer Stadt während? des ganzen Tages nichts zu bemerken. Es wurde allerorts ge arbeitet wie an sonstigen Werktagen. Nur gegen Abend machten hinzugezogen werden. Bei schwereren Verbrechen hat der Äe- zirwamtmann (Amtsvorsteher) mehrere angesehene Eingeborene zuzuziehen. Für die Stationen und amtlichen Expeditionen im Innern tritt an die Stelle des Bezirksamtmanns der Stations vorsteher bez. der Expeditionsführer. Erscheint in den im Innern belegenen Stationen oder bei den dort befindlichen Expeditionen eine sofortige Vollstreckung der Todesstrafe an einem Eingeborenen erforderlich, so ist ein summarisches Verfahren einzuleiten, wozu mindestens zwei Beisitzer heranzuziehen sind. Falls in eineni Gebiet der Kriegszustand erklärt ist, so tritt gegenüber allen Eingeborenen, welche sich strafbar machen, das summarische Ver fahren in Kraft. Eingeborene, welche in einem Dienstverhältniß ... . .... oder einem Arbeitsvertragsverhältniß stehen, können aus Antrag! schreitenden Beamten nahmen zwei der Spektakelmacher mit der Dienst- oder Arbeitgeber wegen fortgesetzter Pflichtverletzung Wache. Der eine wurde nach Feststellung seiner Persönlic
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)