Suche löschen...
Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 29.04.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-04-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189604291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18960429
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18960429
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-04
- Tag 1896-04-29
-
Monat
1896-04
-
Jahr
1896
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 29.04.1896
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
98 i^retberg-r Anzeiger und Tageblatt. Seite S. »81M daß in der entscheidenden Kommissionssitzung 4 Mitglieder fehlten, Ein neuer Beitrag zum Kapitel der Schwurgerichte wird aus dem Ministerium Badeni mehr Konsequenz und mebr Energie bei deren Anwesenheit das Votum wohl anders ausgefallen sein Offenburg, 25. April, berichtet: Der Redakteur deS hiesigen zugetraut hätten. Entweder durfte sich daS Ministerium auf würde Pöhlmann ist Protestant Altdeutscher und Beamter, CentrumsblatteS der „Offenb. Ztg." hatte sich vor dem Schwur- einen Krieg mit Lueger überhaupt nicht einlassen, oder es mußte darum wollten ihn die Elsässer nicht. Abg. Spahn (Ctr.) miß- gericht wegen Verächtlichmachung von Staatseinrichtnngen zu ver- denselben bis zur äugersten Konsequenz durchführen. Aber mitten billigt es, daß die Regierung auf Antrag Pöhlmanns noch andere antworten, weil er die Civilehe als ein „legales Konkubinat" be- im Kampfe die Waffen strecken und eine» Waffenstillstand vom Zeugen habe vernehmen lassen, als die, uni deren Verneh nung zeichnet hatte. Die Geschworenen sprachen ihn jedoch frei. G aner durch Vermittlung des Monarchen als Gnade annehmen, der Reichstag ersucht habe. Der Reichstag dürfe sich das Heft In dem Nonnenkloster Mariä Heimsuchung (Visitation äe in noch dazu von einem Gegner, der als Demagoge ärgster Sorte nicht aus der Hand nehmen lassen. (Lebhafter Beifall.) Abg. Vierte) in Metz wurden am letzten Sonntag unter großer Feier- a my mit dem loyalen, monarchischen Gefühl der Wiener Bürger- Beckh (Hosp. d. freis. Volksp.) befürwortet die Nngiltigkeit der lichkeit eine Anzahl Nonnen eingekleidet und legten das Gelübde schäft sein Spiel getrieben hatte, das hätten wir selbst dem polni- Wahl Pöhlmanns. In der Wahlprüsung der Abgeordneten sei vroksssio sewpitsina ab. Sie waren sämmtlich aus der Schweiz, scheu Opportunitätsministerium Badeni nicht zugetraut. Man der Reichstag Gerichtshof (leider!). Die Kandidatur Pöhlmanns Da in mehreren Kantonen der Schweiz die Klöster ausgehoben lernt eben nicht aus, am allerwenigsten in der Politik! sei offiziell unterstützt worden. Das Vorgehen der Behörden sei sind, so kommen diejenigen Schweizer, die cölibatarische Neigungen Von anderer Seite wird hierzu geschrieben: In der Wiener ungesetzlich gewesen. So seien die Gemüther der Elsässer nicht haben, nach dem Elsaß, oder, falls sie französischen Kantonen an- Bürgermeisterfrage ist eine überraschende Wendung eingetreten, zu gewinnen. Abg. Simonis (Els.) führt aus, ve. v. Marquardsc» gehören, nach Lothringen, wo in den Klöstern kein Wort Deutsch Am Sonnabend hatte das antisemitische „D. Volksbl." gemeldet, habe es gemacht, wie ein gewisser Bär in der Fabel. Marquardsen gesprochen wird. Die Anzahl der Klöster hat überhaupt in der Iw. Lueger werde vom Kaiser empfangen werden und sei eine wolle den Verdacht offizieller Beeinflussung verwische». Sv wollte Nähe von Metz zugenommen. In den beiden letzten Jahren, Bestätigung des Antisemiteuführers als erster Bürgermeister von der Bär die Mücken in den, Gesicht seines Herrn todtschlagen; nach der Zulassung der Redemptoristen, sind dort vier neue Wien wahrscheinlich. Das „N. W. Tagebl." hatte dieser Nachricht er schlug die Mücken todt und seinen Herrn dazu. Redner wendet Ordensuiederläffungen entstanden. Die Bauten, theils Neubauten, ans Grund eigener Mitteilungen v r. Luegers sich dann gegen den Abg. Gamp in heftiger Rede. Abg. Gamp, theils Umbauten, sind wahre Paläste, und man kann »achrechnen, widersprochen, wie es sich jetzt zeigt, mit Unrecht, denn heute der neben dem Redner steht, ruft diesem dreimal das Wort daß die Klöster in den beiden Jahren annähernd 3—4 Millionen wird gemeldet: Wien, 27. April. Der Kaiser empfing Vor- „unverschämt" ins Gesicht und wird unter lebhaftem Beifall der Mark erfordert haben. Das Geld liefern die Jesuiten, die dort mittags während der allgemeinen Audienzen vr. Lueger. Seine Linken vom Vizepräsidenten Schmidt zur Ordnung gerufen. Die einen Grundbesitz von etwa 20 Millionen haben. Es sind z. Z. Berufung zum Kaiser scheint erst gestern erfolgt zu sei», da Worte Simonis, die den Abg. Gamp zu dem Rufe „unver- nicht weniger als neun Nonnen- und zwei Mannskloster in Metz. Ministerpräsident Badeni gestern vom Kaiser empfangen wurde, schämt" veranlaßten, lauteten: Dem Herrn Gamp wird sein Die letzteren sind mit Franziskanern und Verehrern des hl. Joseph Die Bürgermeisterfrage soll eine vorläufige Lösung erhalten. ES Freund Pöhlmann für seine Ausführungen nicht dankbar besetzt, erstere dagegen gehören fast sämmtlich dem Orden „Sacre verlautet, Lueger werde nachträglich erklären, auf die Stelle deS sein. Gott schütze Jeden vor solchem Freunde. Er könne die Coeur", der in zahlreiche Unterabtheilungen zerfällt und sich Bürgermeisters zu verzichten, womit die Bestätigungsfrage entfällt. Kandidatur Pöhlmann nur als hypervffiziell bezeichnen. Abg. vorzugsweise mit der Erziehung der weiblichen Jugend beschäftigt. Lueger würde nunmehr zum ersten Vizebürgermeister gewählt, Gamp (Rp.) bedauert, daß er sich zu einer solche» Aeußerung Diese ist dort jetzt wieder, wie vor 1870, in den Händen von welcher der kaiserlichen Bestätigung nicht bedarf, und als solcher habe Hinreißen lassen, wenn auch auf einen groben Klotz ein Schulschwestern. die Geschäfte der Stadt Wien führen und im Spätherbst neuerlich grober Keil gehöre. Er bitte um Entschuldigung. Wenn die Zu der Verhaftung des Reichstagsgbge-zum Bürgermeister gewählt werden. Falls dann gegen seine Ausführungen des Vorredners richtig wären, dann bliebe nichts ordneten Bueb in Straßburg i. Elsaß wird von zuständiger Amtsführung nichts vorliegt, würde er die kaiserliche Bestätigung Anderes übrig, als den Beamten das Wahlrecht zn nehmen. Seite Folgendes mitgetheilt: „Vor einigen Tagen war m Form erhalten. Die durch die Frühblätter bekannt gewordene Meldung (Einzelne Zwischenrufe: „Bravo!" Große Heiterkeit.) Redner einer Beilage zur „Volksstimme", der in Mannheim erscheinenden von der Audienz Luegers beim Kaiser veranlaßte die Ansammlung wäre dafür, daß daS Reichsgericht die Wahlprüsunge» erledige, sozialdemokratischen Zeitung, ein Flugblatt mit der Ueberschrist: einer größeren Menschenmenge in der Hofburg. Vr. Lueger In der Politik gäbe es kein positives Recht. Wer die Macht „Zur Gemeinderathswahl" verbreitet worden, ohne daß die wurde mit stürmischen Hochrufen begrüßt, worauf die Menge die habe, habe das Recht. (Ironischer Beifall und Händeklatschen hierzu erforderliche Erlaubniß »achgesucht worden war. Deshalb „Lueger-Hymne" sang. .... . - links.) Abg. Preiß (Elsässer) bemerkt, die Vorgänge bei der und weil das Flugblatt außer einer groben Beleidigung des Der „N. Fr. Pr." zufolge begab sich vr. Lueger gestern nach Wahl Pöhlmanns (kons.) seien direkt ungesetzlich gewesen. Der elsaß-lothringischen Landes-AuSschusses eine Schilderung der ge- der Audienz beim Kaiser in das NathhauS und überreichte dem Antrag der Kommission auf Ungiltigkeitserklärung der Wahl schlichen Neuregelung des Gemeindewahlrechts enthielt, die ge- Bezirkshauptmann v. Friebeis die Verzichtleistung auf das ihm Pöhlmanns wird angenommen. Darauf wird die Äahl des Abg. eignet war, Staatseinrichtungen verächtlich zu machen und damit durch die Wahl übertragene Bürgermeisteramt. Holtz (Rp.) ebenfalls für ungiltig erklärt. Ferner wird an gegen 8 131 des Strafgesetzbuches verstieß, wurde» polizeiliche Nach der Audiei» mit Lueger empfing der Kaiser den Minister- Stelle des ansscheidenden Abgeordneten vr. Kropatschek (kons.) Nachforschungen angestellt und im Laufe des vorigen Sonnabends Präsidenten Grafen Badeni. Wie verlautet, dürfte der Abgeordnete der Abg. Jacobskötter (kons.) auf Antrag des Abg. Spahn (Centr.) etwa 16 000 Exemplare der,Flugschrift bei dem Abgeordneten Prof. Schlesinger (Parteigenosse Luegers) zum ersten, Lueger zum zum Mitgliede der Kommission für Arbciterstatistik gewählt. — Bueb entdeckt. Der zuständige Beamte beschlagnahmte sofort den zweiten Bürgermeister gewählt werden. Dienstag: Börsenreformgesetz. ganzen Befund und zwar in Gegenwart des Reichstagsabgeordneten, Ein Militärskandal, wie er nur in einem Milizheere möglich In dem Etatsjahre 1895/96 sind im deutschen Reiche, ein- da sich derselbe ausdrücklich als Verfasser des Flugblattes be- ist, beschäftigt die öffentliche Meinung in der Schweiz sehr stark, schließlich der kreditirten Beträge, an Zöllen und gemeinsamen kannte. Als nun kurz darauf die in starke» Balle» verpackten Vor einiger Zeit sah sich der Bundesrath genöthigt, den Waffen- Berbrauchssteuern zur Anschreibung gelangt: 726469174 Mk. Drucksachen thatsächlich abgeholt werden sollten, waren dieselben chef der Kavallerie Oberst Wille zu entlassen und durch den (32493389 Mk. mehr als im Etatsjahre 1894/95). Auf die verschwunden und Herr Bueb erklärte dem amtircnden Beamten, Oberste» Markwalder zu ersetzen. Sofort ließ eine Anzahl höherer Zölle entfallen davon 414128107 Mk. (28370236 Mk. mehr), daß er nicht die beschlagnahmten Gegenstände bei Seite geschafft Kavallerieoffiziere eine Erklärung an den Bundesrath gelangen, Die Jsteinnahme, abzüglich der Ausfuhrvergütung und Ver- habe. Als er sich weigerte, über den Verbleib derselben Aus-wonach sie ihrem neuen Chef erst „die schuldige Achtmia erweisen" waltungskosten betrug 659714221 Mk. (20310848 Mk. mehr), kunst zu geben, ließ die Staatsanwaltschaft Bueb sestnehmcn, könnten, nachdem er sich gegen die von Oberst Wille erhobene Die Stempelsteuern ergaben, und zwar die Stempelsteuern für indem sich diese auf 8 31 der Rcichsversassung stützte, der die Anklage eines Mangels an Wahrhaftigkeit gerechtfertigt haben Wertpapiere, 15490075 Mk. (6452410 Mk. mehr); die Börsen-Verhaftung eines Reichstagsabgeordnctcu für zulässig erklärt, würde. Mit Ausnahme derjenigen Blätter, die im Skeite des steuer 19889118 Mk. (3471101 Mk. mehr); die Stempelsteuer wenn derselbe bei Begehung einer strafbaren Handlung aus Obersten Wille mit dem Bundesrathe auf des ersteren Seite auf die Privat-Lotterieloose 3069298 Ml. (738648 Mk. mehr); frischer That oder im Laufe des darausfolgenden Tages ergriffen gestanden, hat die Presse diesen neuen Skandal verürtheilt, und aus Staatslottericloose 15737782 Mk. (5333656 Mk. mehr.) wird. Der Reichstagsabgeordnete Bueb bezeichnete zwar zunächst das schweizerische Militärdepartement sah sich im Interesse der Zur Maifeier. Ter Größenwahn der Sozialdemokratie das gegen ihn eingeleitete Verfahren als ungesetzlich, gab aber Manneszucht gezwungen, gegen die Offiziere, zwei Brigade- und ist kaum je mit größerer Wucht hervorgekehrt worden, als bei Sonntag Morgen im Gefängniß die schriftliche Erklärung ab, acht Regimentskommandeure, einzuschreiten. Es beschloß, wie dem Beschluß, von den Arbeitgebern für die Arbeiter einen all- daß er die beschlagnahmten Drucksachen im Keller seines elter- schon gemeldet, den ersteren 15, den letzteren 10 Tage Arrest gemeinen Weltseiertag zu ertrotzen. Hier war weder Fürsorge lichen Hauses verborgen habe und daß er in die Auslieferung nufzuerlegeu. Der Bundesrath nahm von dem bezüglichen Berichte für das leibliche Wohl der Arbeiterschaft, noch irgend ein in derselben au die zuständige Behörde eiiiwillige. Allerdings war Kcnntniß und genehmigte die Verhängung des Arrestes. Unter andern berechtigten Interesse» des Arbeiters liegender Beweg- die Angabe Buebs über den Ort, wo er die Flugblätter ver- dessen hat sich aber Oberst Wille selber noch nicht gegen die Anklagen grund, — weder sittliche Pflicht, noch materieller Zwang die borgen haben wollte, falsch, denn dieselben wurden gestern Mittag der Unwahrheit und Verleumdung, die von anderen Offizieren treibende Gewalt des Gedankens, sondern allein die Willkür eines nicht im Keller seines Hauses, sondern bei einem Parteigenossen gegen ihn erhoben worden waren, gerechtfertigt, wohl aber erhält durch leichte Erfolge zum Uebermuth verleiteten Deniagogcn- vorgefunden. Nachdem die beschlagnahmten Drucksachen bei der sich das Gerücht, er selber habe de» Brigade- und Regiments thums. Es sollte der Welt in einem praktischen Fall hochmüthig Staatsanwaltschaft eingeliefert worden waren, hat dieselbe un- kommandeuren die oben erwähnte Eingabe verfaßt. Aber abae- und prahlerisch die Macht und Gemeinsamkeit der Interessen der mittelbar darauf gestern Nachmitrag den Reichstagsabgeordneten sehen von dem allen, und angenommen, bezüglich der „Wahr- Arbeiter aller Länder vor Äugen geführt werden. In der That wieder auf freien Fuß gesetzt. . Hastigkeit" des jetzigen und des früheren Waffenchefs seien noch Auf- hätte sich die Sozialdemokratie eines großen Triumphes rühmen Die „Magdeb. Ztg." schreibt: „In scherzhafter Weise wird klärungen nöthig, so wird die öffentliche Meinung m der Schweiz me können, wenn sie diese leichtfertige Forderung gegen den Willen von einem Abfindungsvorschlage berichtet, der aus dem zugeben, daß sich Offiziere als Ehrengerichtshof aufthun und ihren der Arbeitgeber durchgesetzt hätte. Aber die Arbeitgeber erkannten Wahlkreise Arnswalde des Herrn Ahlwardt, dem famosen Vorgesetzten gleichsam vor sich citiren. Man darf schon jetzt füglich rechtzeitig die ihnen drohende Gefahr und traten gleich dem ersten Rektor aller Deutschen, gemacht worden sein soll. 5000 Mark sagen, so bemerkt ein Korrespondent der „Straßburger Post", Versuch der Verwirklichung der Maifeier so geschlossen entgegen, sollen geboten sein, um den Herrn zur Niedcrlegung seines Man- daß die in der Kavallerie vorgekommenen Skandale der Armee daß die sozialistischen Führer der Tapferkeit bessern Theil erwählten dats zu bestimmen. Die Summe wäre nicht zn hoch gegriffen, beim Volke mehr geschadet haben, als sämmtliche gegnerischen und sich vorsichtig fünf Jahre lang zurückhielten. In diesen, um de» Reichstag und das Reich von einem Skandal zu be- Erörterungen bei Anlaß der Volksabstimmung über die neuen Jahre ist ihnen nun wieder der Kamm geschwollen. Geblendet freien. Nur ist cs zweifelhaft, ob Herr Ahlwardt auf das An- Militärartikel der Bundesverfassung. durch zahlreiche wohlfeile Errungenschaften bei Ansständen nud gebot eingehen würde. Das Reichstagsmandat hat ihm den Nun- In der Schweiz werden die Bezirksrichter vom Volke gewählt, im Reichstage, bestärkt durch die sozialistischen Anwandlungen buS verliehe», de» er, ei» Pumpgenie sondergleichen, in dem Dabei wird auch ganz offen der politische Standpunkt berücksich- der „ethischen" Damen und Herren in den höheren Gesellschaft?- Lande der Pankees weidlich ansgebeutet hat. Nach einem antise- tigt nnd von verschiedenen Parteien verschiedene Kandidaten auf klassen, sowie ermuthigt durch die am 1. Mai in Berlin erfolgende mitischeu Rektor a. D. würde dort Niemand gefragt haben; aber gestellt. Wenn uns das schon seltsam erscheint, dann muß es feierliche Eröffnung der großen Gewerbeausstcllung, — endlich ein fechtender RcichstagSabgevrdneter, das ist auch jenseits des »ns noch seltsamer berühren, was jüngst die „Neue Züricher aber auch begünstigt durch die steigende Konjunktur des Marktes, großen Wassers eine große Anziehungskraft, und Held Ahlwardt Zeitung" zur Empfehlung einer ihrer Kandidaten vorbrachtc. halten sie den Angenblick für günstig, um nunmehr den Arbeiter- soll trotz aller Klagen nicht ohne Befriedigung auf den materiellen „Herr (Friedensrichter) Fügli betreibt neben seinem Amte eine Weltfeiertag nach eigenem Ermesse» ins Werk zn setzen. Einzelne Erfolg seiner Ozeanfahrt zurückblicken. Da ein antisemitisches Wirthschaft, und es ist durchaus wünschenswerth, daß ein Mit nur durch selbstsüchtige Interessen geleitete oder von menschlicher Comite in Amerika soeben die Erklärung abgiebt, daß es Ahl- glied des Bezirksgerichts Zürich einen solchen Nebenberuf nicht Schwäche übermannte Arbeitgeber, namentlich in Berlin, ver- warbt vorläufig noch nicht entbehren könne, so einigt sich vielleicht habe. Wir sind aber im Besitze einer Erklärung des Herrn Fügli rathen auch wirklich Neigung, „diesmal" nur „ganz ausnahms- das Wahlcomitö der Herren un Arnsberger Kreise mit den Brook- und von ihm ermächtigt, sie zu veröffentlichen, durch die sich der weise" Nachsicht zu üben, um die Gunst der Geschäftslage nicht lyner Herren über eine Summe, für die Ahlwardt den Antise- Kandidat verpflichtet, bei einer eventuellen Wahl das mit dem zu verlieren oder höhere Interessen nicht zu schädigen. Aber miten Nordamerikas für alle Zeiten überlassen wird. Der Be- Richteramt nicht gut vereinbare Wirthschaftsgewerbe sofort aus will die deutsche Arbeitgeberschaft sich wirklich auch nur eine Stunde trag selbst müßte dann natürlich Ahlwardt überwiese» werden, zugeben. Das einzige Bedenken, das der Wahl Füglis entgegen einer wässerigen Sentimentalität überlassen ? Uebersieht auch nur Da es sich um eine Abmachung handelt, bei der jüdische Konkur- stände, ist mit dieser Erklärung eines Ehrenmannes beseitigt, so einer derselben, welchen unwiederbringlichen Schaden er der renz nicht den Preis drücken wird, so darf man auf beiden Seiten daß wir auch diese» Kandidaten mit vollem Vertrauen empfehlen Gcsammtheit zufügt, weim er in einer solchen Kardinalsrage des sicher sein, daß das Angebot dem wirklichen Marktmerthe ent- können." „Deutsche Juristen - Zeitung" 1896. S. 32. Man Zeitstreites de» Gegnern weicht? Dem Arbeiter gönnt jeder sprechen wird, für dessen Festsetzung die Amerikaner gegenwärtig denke sich einmal einen deutschen Richter, der bis zur Uebernahme Verständige ausgiebigste Muße zu Vergnügungen aller Art. am meisten berufen sind." - seines Amtes eine Wirthschaft gehabt hat. Aber — zur rechten Zeit. Geht die offene Absicht der geeinigten Die Lage in der österreichischen Hauptstadt gleicht einem Heute Dienstag wird das italienische Parlament seine Arbeiter darauf aus, die Arbeitgeber in einem besonders grell ewigen Frage- und Antwortspiel: Wird er (Lueger) bestätigt? Arbeiten, welche aus Anlaß der Osterferien und um dem neuen hervorstechenden Fall zur bedingungslosen Unterwerfung unter Er wird nicht bestätigt! Doch, er wird diesmal bestätigt! Er ist Kabinett zur Orientirung in der inneren und äußeren Politik den Willen der Arbeiterschaft zu zwingen, so ist Nachsicht nicht bereits bestätigt! Die Bestätigung ist abermals versagt! Man Zeit zu gönnen, unterbrochen wurden, wieder aufnehmen. Die nur Schwäche, nicht nur ein Fehler, sondern ein Verbrechen an wartet die Bestätigung nicht ab und wählt ihn zum zweiten Bürger- Abgeordnetenkammer hatte sich zwar in der letzten Sitzung auch dem gesammten besitzenden Bürgcrthum. Die Schwäche in dieser meister, dessen Wahl der Bestätigung nicht unterliegt! Zu diesen über das afrikanische Programm des neuen Kabinetts ausgesprochen, grundsätzlichen Frage würde bald ihre nnabwcislichen Folgen auch Fragen und Antworten, die sich täglich mit mannigfachen Varia- aber ihr Urtheil war nichts weniger als klar und stellte Niemanden auf ander» Gebieten des sozialen Lebens »ach sich ziehen, vor tionen wiederholten, kam am Sonntag noch die Meldung eines zufrieden. Das Kabinett, das aus einer Gruppe der alten Allem die Arbeiter überzeugen, daß sie thatsächlich durchzusetze» antisemitischen BlatteS, nach welcher vr. Lueger zur Audienz beim Kammerminorität hervorgegangen war und deshalb besorgte, schon vermögen, was sie wollen, also bereits die Herren der Lage sind. Kaiser befohlen worden sei und in Folge „allerhöchster Inter- bei der ersten Debatte zu unterliegen, war durch die Abstimmung Was der Welt dann bevorsteht, beweist das Betragen der beider vention" auf den Bürgermeisterposten verzichten würde. Wenn gewiß angenehm überrascht, indem 219 Deputirte die von Sonnino Berliner Ausstellung beschäftigten Arbeiter, die sich in ihren man sich vergegenwärtigt, was in dieser Angelegenheit während vorgeschlagcne und vom Konscilpräsidenten lebhaft bekämpfte Maßlosigkeiten kaum »och zu überbieten wissen. Wir ständen vor der letzten Wochen von Freunden und Gegnern Luegers zusammen- Tagesordnung zurückwiesen, während kaum 119 Abgeordnete mit dem Anfang des sozialistischen Despotismus. Anderseits aber gelogen worden ist, so mußte diese Meldung als ei» neuer dem gewesenen Schatzminister votirten; indeß verträgt diese zeigt auch wieder der Ausgang des so leichtsinnig heraus- Schwindel erscheinen, und als solchen haben wir dieselbe gestern Majorität von 100 Stimmen keine eingehende Prüfung, da an beschworene» Textilarbeitcraussta»des in Cottbus, was die geeinte auch bezeichnet. Diesmal haben wir jedoch Denen um Lueger derselben die Radikalen, die Republikaner und Sozialisten Theil Macht der Arbeitgeber vermag. So wenden sich denn die Blicke Unrecht gethau: die Meldung hat wirklich den Thatsachcn ent- nahmen, auf welche ein monarchisches Kabinett nicht zählen kann, aller Freunde des Vaterlandes erwartungsvoll der deutschen Arbeit-sprachen, wie das nachstehende gestern nach Schluß der Redaktion und da nicht weniger als 72 Abgeordnete, welche immer daS geberiWaft zu, hoffend, daß sie den Ernst der Lage erkennt und eingegangenc Telegramm erkennen läßt: „Wien, 27. April. Der Kabinett Crispi unterstützt hatten, sich der Abstimmung enthielten, sich noch in letzter Stunde fest zusammenschließt, um mit ver-Kaiser empfing heute vr. Lueger von halb 11 bis 11 Uhr in Die sichere Voraussicht, die Stimmen der Umsturzelcmente bei einten Brüsten dem sozialistischen Vorstoß einen Gcgcnschlag zu Audienz. Der Kaiser erkannte vollständig die geistige» Fähig- erster Gelegenheit zu verlieren, und der Zweifel über die künftige Versen.*» wie er ihn verdient. leiten vr. Luegers an, ersuchte ihn ober rücksichtlich der politi- Haltung der 72 Schweigenden hinderten natürlich das Kabinett, F uik / . rdinand von Bulgarien cnstl am Donnerstag aus scheu Lage, an seinen Patriotismus appcllirend, für den Augen- seine Stellung für definitiv gefestigt zu halten. Andererseits "tans ui Berlin ein und steigt im Schloß ab. Auf der türkischen blick auf die Annahme der Wahl zum Bürgermeister zu ver- waren die Freunde Crispis unzufrieden, da sie mit einem ver- -'ci-ast stabet ihm zu Ehre» eine größere Festlichkeit statt. zichten, was Lueger zusagte." - Wir gestehen offen, daß wir fehlten Antrag Sonninos, der bei diesem Anlaß mit Baraticri
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)